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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131113011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913111301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913111301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-11
- Tag1913-11-13
- Monat1913-11
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1913
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** Meutereien sranzvfischer Militärgesongener. Der Pariser »Tempö" berichtet über eine aufregende Fahrt des Dampfers „Marsa". der am Sonntag tn Port Bendres etn- grtrvssen ist. Der Dampfer batte an Bord eine Abteilung französischer Militürgefangrner, die unterivrgs zu meutern versuchte» und die Ketten zerrissen. Infolgedessen wurde» tn Pvrt Bendres mebrere «Gendarmen an Bord genommen. Die Gendarmen erbtelten die Weisung, die Gefangenen zu fesseln, wobei es zu dem erste» schweren Kampfe kam, doch gelang es schliestlich nach vielen Milben, die Meuterer sämt lich zu fesseln. Daraus wurde den Gendarmen besvblrn, das, sie svsvrt von ibrer Waffe Gebrauch mache» sollte», falls die Meuterer sich widerspenstig zeigen sollten. Die ganze Nacht über sasien die Beamten nun mit schuslbercite» Waffe» bei den gefesselte» Soldaten. Am Morgen muflten die Fessel» etwas gelockert werde», damit die Gefangene» ibr Essen einnebmen konnten. Kaum fühlte» sich die Bur sche» etwas befreit, als sie alle gemeinsam sich auf die Gendarmen stürzten, die teilweise schwer ver wundet wurde», Unbegreiflicherweise machten letztere von ihre» Waffen keine» Gebrauch, und auch die Mannschaft des Schisses fand nicht de» Mut, gegen die Ausrührer ein- zuschreiten. Der Anführer der Baiidc entledigte sich seiner gesamten Fessel» und sprang ins Meer. Schliestlich fanden sich jedoch unter den Passaairren und der Mannschaft einige beherzte Männer, die die Kämpseiiden auscinanderbrachte». Der Kapitän lieh das Schiss beidrehe» und den Anführer der Bande aus dem Walser hcraussischen. Alle wurde» nunmehr erneut in Kelten gelegt, aus denen sie nicht mehr befreit werde» dürste». Die Gesangencn sollen in Frniik- reich abgcnrtcilt werden. ** Man darf in Rnstland nicht mehr seine Ehefrau prügeln, „Liebe deine Fra» wie deine Seele, und schüttele sie wie eine» Birnbaum . . ." Dieses russische Sprichwort, das bisher allgemein bet hoch und niedrig i» Strauch war, wird, wie aus Petersurg geschrieben wird, von nun an seine Existenzberechtigung verloren haben. Etwas „Un erhörtes" isi passiert. Ein Gericht, ja, sogar der Senat, hat in einem Urteil sich dabin entschieden, das« die Frauen nicht mehr geprügelt werde» dürfen,- beziehungsweise, das, eine geprügelte Ehefrau das Recht hat, ihre» Gatte» augenblick lich zu verlassen, was sie bisher nicht durste. Beranlnssung zu dieser revolutionierenden Gerichtsent scheidung waren Famtlienszene» in dem Hanse des Uni versiiätsprosessvrü Wladimir Salesski zu Kasan, der gegen seine Frau und seine Tochter Tatjana eine» Prozcs, an-! strengte, mit der Forderung, das, sic zu ihm znrücllehren? müsiten. Die Fra» weigerte sich dessen, da sie von ihm täg lich mis,handelt werde. Daraufhin führte Professor Sa , leöskt ans, das, die Feststellung der Unmöglichkeit eines weitere» Zusnmmculebcnö mit ihnen doch nur eine Folge! nnangemessencr Handlungen sein könne. Er habe aber weiter nichts getan, als seine Frau geprügelt, wenn sie nicht gehorche» wollte. Dies sei keine unangemessene Handlung, da diese Sitte in Ruf>la»d allgemein verbreitet sei. Das Gericht wies ihn aber mit seiner Klage ab. Professor Salesski wandte sich nun an den Appcllhvs mit dem gleiche» negativen Erfolge. Run ging er an den Senat, um ein höchstgerichtliches Urteil zu erziele». Der Senat sälllr nun eine prinzipielle Entscheidung, die tatsächlich in Rustland das grösite Aufsehen erregt hat. SaleSski hatte erklärt, das, er ,.»nr" in sieben Fällen durch .'sengen überführt wor den sei. seine Frau derartig geprügelt z» haben, das, blaue Striemen und Flecken auf dem Körper der Fra» scstgestelli wurden. Demgegenüber stellt der Senat scst, das, eine der artige Handlung als Zeichen eines überaus rohen und barbarischen Betragens anzusehen sei, das eine eheliche Gemeinschaft unmöglich mache. ** Nerkannie Erfinder. Kürzlich starb, wie schon kurz berichtet, in Paris, vergesse» und in tiefster Armut, der Er finder der künstlichen Gefriermethvden, Charles T c l l i c r, durch dessen Erfindung ein« ganze Reihe »euer In dustrien erstanden. Testier ist aber nicht der einzige Erfinder gewesen, l>c» ein trauriges Schicksal um die Früchte seiner Geistesarbeit betrog,- tn einem interessanten Aussatze, den Bouchenn de Grandval im „Journal" ver öffentlicht, werden eine ganze düstere Reihe Fälle erzählt, in denen die Erfinder die Opfer einer kurzsichtigen oder undankbaren Mitwelt wurden, »m dann, wenn es zu spät, non der Nachwelt mit Denkmälern und Ehrentafeln ge rühmt zu werde». ES ist noch nicht lange her, dasi man in Bar-lc Duc dem Erfinder des mit Pedalen ausgerüsteten Fahrrades mit Pomp ein Denkmal errichtete, aber der Mann, dem diese verspätete Ehrung galt, der unglückliche Michaur, mar längst als Opfer der trostloseste» Armut a»S der Welt gegangen. Bon dieser Ersindersamilie lebt bcnic nur noch eine arme Frau, eine Tochter Michnnx': »nd sie bezieht von der Armenpflege eine dürftige Unter stützung von 2l> Franken im Monat. Und was war das Los Fr»-d- ric Sa »vages, des Erfinders der Schiffs schraube? Sein ganzes Leben hindurch kämpfte dieser arosie Gelehrte und Erfinder darum, seine Idee durchzu- setze». Und das Ergebnis dieses Ringens war sein Ruin, seine Uebcrschnldung, wegen seiner Schulden warf man ihn ins Gefängnis, in England nutzte man seine Erfindung ans, ohne das, er Einspruch erheben konnte, sein Patent wurde illusorisch. Und dieser letzte Schlag besiegelte daS Lebensschicksal Sauvagcs: aus dem Gefängnis siedelte er ins Irrenhaus über. Das war gerade zu jenem Zeit punkte, da sich die französische Negierung zu spät dazu aus- rasste, dem Gelehrten eine Pension von MM Franken im Jahre anszusetzen. Es war zu spät, Fröd>ric Sauvagc war wahnsinnig geworden. Und nicht viel glücklicher erging es William Lee, dem wirklichen Erfinder der Strumpfwirk- maschine. Lee mar ein armer, einfacher Arbeiter: um die kärglichen Einnahmen der Familie zu erhöhe», begann die Frau, daheim Strümpfe zn stricken, und aus der Beobach tung seiner Fra» kam Lee der Gedanke, eine Maschine z» bauen, die diese Arbeit schneller und besser verrichten könnte. Nicht ei» Pfennig Ersparnisse stand ihm zur Bei fügung, zum Ankauf der notwendigen erste» Materialien mustte sich die Familie buchstäblich jeden Groschen vom Munde absparcn, aber nach jahrelanger Entsagung war daö Werk endlich gelungen. William Lces Maschine war erbaut. Aber als er sic öffentlich vorsührcn wollte, erhob sich ein Sturm der Entrüstung: man warf dem Erfinder vor, er ginge daraus aus, die Arbeiter zu ruinieren, seine Maschine wurde beschlagnahmt, und der Erfinder mustte tn die Berbannnng ziehen. Er starb in Frankreich, und er starb buchstäblich Hungers. Bald darauf konstruierten die Brüder Mörlen eine neue Maschine, die unmittelbar durch die Erfindung LeeS becinflustt war: aber ihnen war das Schicksal hold, nach drei Jahren waren sie nahezu Millio näre. Auch Thim onnter, der Erfinder der Näh maschine. sollte nie die Frucht seiner Arbeit ernten dürfe». Als er 18:10 seine» Apparat in Paris ausstellen wollte, mustte er, die Maschine auf dem Rücken, zn Fust von AmplepuiS im Departement Mhönr nach Paris wandern: in jeder Stadt, in jedem Dorf, wo er Halt machte, führte er eine Erfindung vor und sammelte Kupfermünzen, um den Weg fvrlsctzcn zu können. Und um die Freigebigkeit der Landlcute zu reizen, führte er sogar ein kleines Mario nettentheater mit sich: denn ohne diese die Schaulust an lockende „Sehenswürdigkeit" wäre er nicht weit gekommen. Endlich erreichte er Paris und erlebte die grostc Enttäu schung seines Lebens. Zum Unverstand gesellte sich der Hast, auch Thimonnicr warfen die Arbeiter vor, das, er ihren Stand berauben wolle: in Lnvn wollte man ihn in die Rhöne werfe», überall begegneten ihm nur Hast und Mistgunst, und als er — wieder zu Fust — sein heimat liches Dorf erreichte, war er ärmer als zuvor. °21 Jahre später gelang es ihm, seine Maschine nach London schicke» zu lassen, man fertigte ihn mit ein paar Hundcrt-Franken- Scheinen ab. Mit geschickter Variation nahm man seine Erfindung aus und brachte Thimonnicr um jede» Gewinn- Fortsetzung sieh« nächste Sette. v»5 Lest« vom /An-igcaves Oiiginal von Lscli L Lc>., /Aannlieim. löc I lansli.illiiiigen, ilc-rcücliasl!,- liüclnm, IlutelZ ele. I iii I«.<»I»t«» iiixl In!ol86 itires VolMe mieri-tziM. t I»>. «Wwsink, liiliLktl'rlM I'?, 8p6riAlg686!M IUI- vaukl'bl'anljöfkn alter 8>8l6M6 g« »»!»« » ilctoi I einspceciiei- 10202. L 4« -» , r-s i« I ? s - » ee G kleines, avartcs, wertvolles Primasabritat. »cn erhalt.» «M- >»II>tn»«- ^»0 Wagner, tErnnaerStr. 10,1. Korbmöbel Ke8le veru^quelle für nolille Arbeit in allen Ikeoclor Kelmann Kttiiixlicliei- lloNieferrmt l)re5<jeki-?V, Träger 8tr. 25 MeiWMneiMH. -i-LL xta-ö -beit. bsl SuOksricrankIisitz, k'stztsuoUtz, okironlsLirsr Vsrstzopkunx, OLllsn- stzslnsn, Lsbsrlsicksn, IVlLß-on- unct orrrrnkr-Lnklisitsri. Oiclrtz stc. ÄTAaU/ükTULN. srkiLltlictr ckurctr -zpoklrekori, OroFS- rlon, lAinerrrlzverssor-ttLneilunZsn oio. ocior ciirsstt ciurLlr clio llLap1-»i«ä«rl»een in vrercken: ln llvsen a>l»f ube^slt ortniltltLk. kobrik: Olrdsn Lc Oksriotter./rurL. QrölZlss Spsriallistus Orsscleus ku krön kn tlelaN File sanitären lieckarkarlilcel. I^ekorm-Icknsenträger. Llnr.lnimmivv.iren. 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