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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090822024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909082202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909082202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-22
- Monat1909-08
- Jahr1909
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Diese» vl«tt «Ir» de« Leser« »«» Dresden V«d U»^du«, «» r»ß« »orher derctt» «t» -lbenä-lurgabe zugesicllt, während es die Vost,»boanent«n a« Morgen in rt»«r »esamtaus-abe «rhaiirn. SS. Jahrgang, 2S2. Vezugsgrdühr vierteljährl für Dr«. den bet täglich z»v«« maligerZutragung (an Sonn« und Montage» nur einmal» LKOMk., durch auswärtige Koni« mtssionürc 3.60 Mk. Vei einmaliger Zu« ilellung durch die Pojt '.»M.(oiine Bestellgeld». ?ie den Leiern von Dresden u. Umgebung am Lage vorher ,u« gestellten Abc,id«Au«- gaben erhalten die aus wärtigen Bezieher mit der Morgen Au»gab« Zusammen -»»gestellt. Nachdruck nur »nt deut licher Quellenangabe i-DreSd. Nachr.*) zu- lässig. — Unverlangte Manuskripte werden nicht aufdewahrt. Somit,,, 22. 1SW. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. 185V Druck und Verlag von Liepsch Sc Reich ardt in Dresden, ksauxtgeschäftsstcllc: Marienstrasie 38/40. Fernsprecher: 11 » 20»« « 3««1. Aareigen-Dari» Annahme von Ankün digungen d»S nachnr. 3 Ubr. Sonntags nur sttarlei»it.aße 38 von 1' dis '/,! Uhr D,-. eulpaltige Ärundzeiie <a. d -tllren. Ps.. Familien-Nächruirik» aus rre-tzt« 2o P, . OicjcharS'Attzeigen aus der Pr«at'euc Zelle 30 Ps.; de zweisraltig'; Zeile a.T^tseite LOP» — In Hui'mern nach Sonn u Fuertagen die einivalug. ldrund« -eile 30P,..a,l.P,,vai- seile 40 Pi., Fa„ilie,i« Nachrichten a. Tr-Sven die Grurlbzeile Lö '^s.— Auswärtige Austtige nur gegeil Vorausbe zahlung. — Jedes B«. legblar: kostet 10 Pj. Si'-Si' dsi- ^absli-unk, ^unsek, 8s>1si-s unc! Lskl sinc! dis Volks^slk-änks clsi- Zukunft. Unü de soffen an WokiLSsckmsek unc! öskömmliebksil. Paris. Wie die ,„s>umaiiil<'" meldet, ist das Blatt a n der spanische» Grenze beschlagnahmt wurden wegen seiner Haltung gegenüber den Ereignissen in Barcelona. Paris. Ter „Mali»" meldet aus Melilla vvm »8. d. M.: Tie spanische Negierung benachrichtigte den Ge. ii c r a l Marina neiierdinga, das; alles bewilligt werde, was er fordern sollte. Er solle nur möglichst sicher Vorgehen. General Marina habe deshalb anher den bereits geplan ten Borsichtsmaßrcgclii noch als Verstärkung eine Infan teriedivision von 8000 Mann erbeten, wodurch sich sein Triippenbestaiid auf 18 0 00 Man » erhöht. Melitta. Ein spanischer M i l i tärtrans- Port wurde gestern von den Mauren, die aus dem Inne re» Verstärkungen erhalten hatten, angegriffen, wo bei die Spanier einen Verlust von 2 Toten und 0 Ver wundeten hatten. tbrohfeuer Stralau. Heute nacht 1" Uhr brach in Stralau- Rnmmelsburg ans der Spreewcrst F e n e r aus (vergl. Ver mischtes!», das wegen der dort lagernden großen Benzin vorräte sehr gefährlich zu werde» drohte: doch gelang es den Bemühungen der Feuerwehr, das Benzin zu bergen. Tie Motorbvvtswcrst ist völlig zerstört, cbeniv das dreistöckige Bootshaus der Berliner Riidcrgesellschast von 1884. Meh rere Bvvtc wurden beschädigt. Tagegen gelang es. Rettichs Bootswerft zu halte». Um 4 Uhr morgens war eS den Freiwilligen Feircrivehren von Stralau und Boxhagen- Rummelsburg, die von einer Tampsspritzc der Berliner Feuerwehr zeitweise unterstützt wurden, gelungen, des Feuers Herr zu werden. Graudenz. Tic an der Ecke der Mühlen- und Klinkestraße gelegene Mühle der Firma Julius Simon Nachf., Inhaber Karl und Notan Liebert, ist in der Nacht durch vier Stockwerke hindurch vollständig ausge brannt. Ter angrenzende Getreidespeicher wurde durch die Freiwillige Feuerwehr und Kommandos der Gar nison nach mehrstündigem Kampfe gehalten. Es bestand etwa eine Stunde lang die Gefahr, dost durch Flngfeucr die in der Nähe bcsindtichc tsasanualt in Mitleidenschaft ge zogen werden könnte, so dost die gesamte Bürgerschaft sich in großer Aufregung befand. Raubansall. Leipzig. lPriv.-Tel.» Ter Kassenbotc der Grube „Enrcka" in Meuselwitz wurde gestern abend, als er in einem Handwagen das Lohngeld für die Arbeiter zur Grube fuhr, unterwegs übersatten und überwältigt. Ter Täter raubte ans dem Wagen einen Betrag von etwa 10 000 Mark, worauf er entfloh. Es gelang jedoch, ihn cin- zuholcn und zu verhaften. Er verweigert jede Ansinnst über seine Persönlichkeit. Eronbcrg. Ter K aiicr und die Kaiserin sind mit dem Prinzen Oskar und den griechischen und hessischen Herrschaften nebst Gefolge heute vormittag nach der Saal burg gefahren. ' Berlin. lPriv.-Tel.) Die Meldung von der Aus stellung des Gutsbesitzers Schöpp als gemeinsamen Kan didaten für die R e ich s tag s e r sa tz wa h l in Landsbcrg- Soldin bestätigt sich nicht. Der Ausstellung einer gemein samen Kandidatur sind allerhand Schwierigkeiten erwachsen, unter denen die Erbitterung der Nationaliberalcn über die Borgänge in Kobnrg keine geringe Nolle spielen soll. Horrem. (Amtliche Meldung.» Gestern abend 10 Uhr ist der von hier nach Liblar fahrende Pcrsonenzug der Äergheimer Kreisbahn zwischen Horrem und Müöratii etwa ein Kilometer vom Bahnhofe Mödrath mit einer Ab tcilung Güterwagen z u s a m m c ng c st o st e n . die ans dem Bahnhöfe Mödrath auf die freie Strecke abgelaiiseu waren. Ter Heizer der Persoiienziigslvkvmvtive wurde tödlich verletzt, der Lokomotivführer leichter. Reisende wurden nicht verletzt. Der Materialschaden ist unerheblich. Tie Strecke war nach zwei Stunden wieder fahrbar. Tie Untersuchung ist cingcleitct. Paris. Ein Pariser Blatt hatte die Meldung ver- breiict, die deutschen Regierungsbehörden Höllen die Ab- sicht gehabt, dem ehemaligen Präsidenten der Kammer, Teschanel, der augenblicklich im Elsaß weilt, den Aufenthalt zu verbieten, da er vor einiger Zeit eine Rede gegen die deutsche Politik gehalten Habe. Teschanel be zeichnet diese Nachricht im „Matin" als erfunden, und fügt hinzu, daß er im Elsaß die beste Ausnahme gefunden tiabc. Paris. Ter „Petit Parisien" meldet ans Tigoiu: Ein von Etang nach Tigoin kommender Zug überfuhr bei einem Bahnübergang einen. Wagen, der gänzlich zertrümmert wurde. Bon den Insassen des Wagens wurde einer sofort getütet, während die beiden anderen schwere Verletzungen davontrngcn. P a r i s. Der „Figaro" meldet aus Orleans: Tie B ä ck e r beschlossen gestern abend den Streik. Die Stadt - vern>altiiiia trifft Maßnahmen, um die Herstellung von Brot mit Hilse der Militärbäckereien zu sichern. Ronstantinopel. Tie Kammer Hat die Borlage angenommen, die die von Amerikanern nachgesschten Konzessionen für die Bahnlinien Höderda—«Sana im Bezirk ?) einen und Iunnurtalik-Diarbckr bewilligt. Melbourne. Heftige Regengüße haben tw Staate Viktoria N eb e r schw e mm u ng en verursacht, wie sie seit 40 Jahren nicht mehr vorgckommen k«d. Der Mate- riatschirüen ist bedeutend. Verluste an Menschenleben sind auch zu beklagen. yrrtliclm «na ZScbrkcd«. Dresden. 21. August. —* Se. Majestät der König reiste heute vormittag 8,82 Uhr von Dresden-Neustadt aus mittels Sonderzuges nach Frohburg zur Einweihung des König Albcrt-Denk- mals. Tie Ankunft in Frvhbnrg erfolgte um 11 Uhr. In der Begleitung des Monarchen besaiidcn sich Staatsminisicr Graf Vitzthum von Eckstädt, Obersrallmcister von Hangt, Gcncrallcnnant von Müller und Flügeladjntant Major Meister. Vom Bahnhose fuhr der König im Automobil nach dem Rathanse, wo er vom Bürgermeister begrüßt wurde. Hierauf nahm er einen Vorbeimarsch der Feuerwehr ab und begab sich sodann nach der Turnhalle, wo er eine Kollektivausstellung, veranstaltet von Frohburger und Kohrener Industriellen und Handwerkern, besichtigte. Um 12 Uhr 30 Mi», wird die DcnkmatScntliülliing stattfinden. Nachmittag 0,80 Uhr wird der Monarch in Niedersedlitz wieder eintrcffen und sich von dort nach Pillnitz begeben. —* Te. Majestät derKönig besucht morgen mit seinen drei Söhnen die Rennen des Dresdner NenuvereinS —* Ten Kammcrherrndicnst beim König hat der Kammerhcrr Freiherr v. Beschwitz auf Arns dorf übernommen. Aü-I? ertigo <-Lofov. Zeppelin wird das Krankenhaus am Montag verlassen. In Meuselwitz wurde gestern abend an einem Kassenboten ein Ranbanfall verübt. Verheerende Feuersbrünste wüteten in der vergan genen Nacht in Stralau bei Berlin, Graudenz und Karlskrona in Schweden. Der türkische Ministcrrot hat beschlösse», den Titel König der Bulgaren für König Ferdinand anzuerkennen. In Australien sind große lleberschwemmungen cingetrclen. Neuerte vrMmeläungen vom 2!. August. Direkte neue Drahtverbindung Berlin—Wien. Berlin. lPriv.-Tel.» Zwischen hier und Wien wird über Dresden gegenwärtig eine direkte neue Drahtverbindung ansgesnhrt. Tie Ausführung auf der ganzen Strecke wird sehr lxschlemnqt. Tic neue Berbinanng soll der „B. Z." zufolge nur diplomatischen Zwecken dienen« Zeppclin. Fricdrichshasen. sPriv.-Tel.) Tic Besserung im Befinden des Grasen Zeppelin ist soweit vorgeschritten, Hatz er am Montag das Konstauzcr Krankenhaus verlassen kann, um hierher überzusiedeln, wo er die letzten Vorbereitungen für die Berliner Fahrt des „Z. III" treffen wird. Zum Bierkricg. Frankfurt o. M. lPriv.-Tel.» Tie Gewerkschaften haben der Vereinbarung zwischen Brauereien einerseits und Wirten und Flaschenbierhündlern andericits wegen Erhöhung der Vier«'reise nicht ziigcstimmt. Sic wollen höchstens eine Erhöhung der Bicrprcisc für Liter au» II Psg. und sür Liter auf »8 Psg. be willige». während die Wirte 12 rcsp. II Psg verlangen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, so dürfte der Ron tritt ausgesprochen werden. Auch in Mainz liegen die Tinge ähnlich. Zur Kreiasragc. Ko n st a n t i n o p e l. Wie aus Smyrna und Saloniki gemeldet wird, ist der Boykott gegen griechische Waren täglich im Wachse» begriffen. Die griechischen Schiffahrtsgesellschaften hohen den Verkehr mit Saloniki eingestellt. Zur Lage in Spanien und Marokko. Paris. Nach einer Depesche des „Matin" aus San Sebastian wird aus Barcelona berichtet, daß die Militär behörden die Ergrciinug des Tirektors Fcrrer angevrdnct haben. Hieraus solgt, daß dieser nicht in Montjuif inter niert wird. Das Ministerium erklärt, daß mit äußer st e r Sirenge gegen alle Arten von Anarchismus vor gegangen werbe, der Barcelona zum Felde für seine Nichts-! Würdigkeiten gewählt habe. Das Ministerium rechnet in diesem Kampfe ans die Mitwirkung oller Verständigen. Tic Verhaftungen in den Gemeinden Kataloniens dauern an." H««;t uncl lllkreimbstt. s* Wochen-Spiclplan der König!. Hofthcaier. Opern haus. Sonntag: „Rienzi". s7.j Montag: „Salome". Es>8.» Dienstag: „Das Glöckchen des Eremiten". Belamy. Herr Semper a. G. l' Mittwoch: „Ter fliegende Holländer". Lrnia: Frl. Prickcn a. G. t>„8.» Tonners lag: „Die Bohöme". !'.>8.l Freitag: „TanNhäuscr". <7.» Sonnabend: „Figaros Hochzeit". 17.» Sonntag 120.»: „Margarethe". <7.j Moniag l80.»: „Lvhcngrin". l>-.-7.» — Schauspielhaus bis aus weiteres geschlossen. s* Mitteilungen ans dem Bureau der König!. Hos, thcatcr. Im Opern ha nie wird Dienstag, den 21. August, die tvinische Over „Das Glöckchen des Eremiten" »vn Maillari mit svlgendcr Besetzung aufgc- führt: Thibaiit: Herr Pauli. Georgette: Frau Bender- Schäfer, Sylvain' Herr Loot »zum ersten Male», Rose Fri« auet: Frl. v. d. Osten, Prediger: Herr Pnttlitz. Tie Partie des Belamy singt Herr Semper vom Grostherzoglichcn Hos- theatcr in Weimar ans Engagement. — Als zweite Vor stellung innerhalb des Wagner-Zyklus geht Mittwoch, den N. AugNst. „Der fliegende Holländer" in Szene. Tic Besetzung ist die folgende: Taland: Herr Pntt litz. Erik: Herr Sembach, Mar»: Frau Bender-Schäfer, Steuermann: Herr Reiter, Holländer: Herr Plaschkc. Tie Partie der Senta singt Frl. Pricke» vom Stadtthcatcr in Zürich aus Engagement. 1* Sönigl. Opernhaus. Tic gestrige Aufführung der „Walküre" brachte zwei Neubesetzungen, deren eine namentlich zu einer w»»dcrt>arcn llcberraschnng wurde. Herr Plaschkc sang zum erstenmal den Wotan und Lot mit der Gestattung -des gigantischen Gcrmanengottcs, den sich Sänger und Darsteller meist langsam zu erobern pflegen, eine. Leistung, die mehr olS ehrlichen Respekt vor seinen Fortschritten und künstlerischem Reifen obnötigtc. Es waren nicht nur die Stellen, denen mit kantabilcm Ton betzukommen ist. wo der Edrlklang der markige» Stimme die an gesangliche Schönheit gestellten Anforderungen deckte, sondern auch die gefürchtete Baßlagc des zweiten Aktes, in der das Organ ungewöhnliche Fülle hatte. Da durch wurde einer ganzen Reihe von wichtigen Momenten erhöhter Ausdruck verliehen. Was aber die ehrliche Freude an der gesanglichen Ausführung erhöhte, war die Auf fassung. die geistige Durchdringung der gewaltigen Auf gabe. So kam in der großen Erzählung die Tragik, der Wotan gleichsam gefesselt untersteht, durch die dunkle sammctnc Stimme unterstützt, zu ergreifendem Ausdruck. Der zürnende Gott gelang ihm weniger, hier fehlte es ihm an der Mischung von Wildheit und Größe. Im Abschied aber blühte die Gewalt eines großen Schmerzes hervor, nur sei der Sänger darauf ausmerksam gemacht, daß dieser Abschied sv in der Sphäre des Feierlichen und Erhabenen ist, daß er allzu große Weichheit und LnriSmuS nicht ver trägt. Die Erscheinung wirkte markig und männlich. — Nicht ganz ans der Höhe des Wotan stand die Brttnnhildc der Frau S cha b b c l -Z o de r. Sic hat gerade hier in Dresden mit den Erinnerungen an zu große Leistlingen zu kämpfen, als daß ihrer an sich achtbaren Leistung voller Sieg beschicden sein könnte. Die eigentliche künstlerische Statur der Sänacrin gravitiert wohl wehr nach der Sieg- linde, als nach der Walküre. Das einfache Weibtum scheint in ihr stärker entwickelt, als das erdcnserne Wesen der stolzen, wilde» Schlachteiisnngfrau. Auch in ihrer gesang lichen Leistung trat dieser Zug hervor. Freudig iauchzend brachte sie das Hoiotoho, kindlich und innig war sie in der ersten Szene mit Wotan: aber der Tvdcstüvdiing. diesen Augenblicken voll unsagbar «poetischem Gehalt, sohlte der priesterlichc Ernst, das Weltenferne. Man fühlte, daß sich die Sängerin Zwang antat. Nnd viel überzeugender müß te» ihre Aiisdrncksmittcl sein, als das Fremde, nie Ge fühlte, das höchste Opfer rntsagungsbrreitcr tiefer Liebe zweier Menschen, i» Liegmiind und Sieglindc »ns entgrgen- tritt. Bon ihren, Entschluß, gegen Heervalcrs Gebot zn handeln bis zu dem Zusammenbruch vor dem lodernden Zorn des Gottes, von der Klage der Nicdcrgcbrvchcnen bis zur wilden Forderung der Walküre gab cs manche aufsteigcnde kraftvolle Linie, aber der Stempel einer Per sönlichkeit, die sieghafte Größe fehlte». Tie Höhe des Hellen Soprans bewahrte bis z»m Schluß Tnrchschlagskrast und Ausdauer, die Mittcllagc hätte man satter und dunkler in der Klangfarbe gewünscht. — Das selig unselige Liebespaar Sicgmnnd und Sieglinde hatte in Bnr- rian und Krau Ärnll rein musikalisch herr liche Vertretung. Es wurden Augenblicke idealer Voll kommenheit erreicht — eine 'Verbindung von Poesie und Heldentum. Die Walküren schmetterten ihre Hoiotohos stimmirisch und jubelnd in die Lüfte. TaS Orchester inner Herrn Kapellmeister Kutzschbachs Leitung spielte unver gleichlich — im letzte» Akt im „Fencrzaubcr" namentlich war das Ideal erreicht. Wer wird nicht zur iiniiasten An teilnahme gezwungen, wen» sich die erschütternde Drama tik in Erlmbcnheit und zanberhastc Harmonien löst. Und es wird dem Hörer die Erinnerung an einen wunderbaren Aus spruch Schopenhauers über Musik lebendig: „Das un aussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrantes und doch ewig fernes Paradies an uns vorübcrzieht, beruht darauf, daß sie alle Rcqnngen unseres inneren Wesens wicdcrgibt, aber ganz ohne ihre Wirklichleit und fern von ihrer O.nal." Tic Stimmung des gut besuchte,, Hauses war eine sehr gehobene. iig. Zur Fahrt Zeppelins nach Berlin. i. Erinnerungen an F r i e d r i ch s li a s c n. Nachdem der „Parseval" in Frniiksiirl ein klägliches Ende gesunden, der „Groß" au» seiner Fahrt zur Ita sich schon in Apolda eines Bessere» besonnen, und weder der „Elvuth" noch der „Sicmciis-Lchnckcrt" bisher den Lonnen- flng gewagt hat, wenden sich die Blicke der Deutschen um so crivartiingsvvüer nach Friedrichshofen, von wannen bisher noch immer, wenn auch nicht ein glückhaft, so doch schließlich ein sieghaft Schiss durch die Lüfte gefahren kam. Tic Hoffnung ganz Tcutschlands sieht auf diesem ,28er- liiierSchif s", mit dessen Fahrt der Gras eigentlich sein Lehenswerk krönt. Dazu kommt, daß cs die längste Fahrt werden wird, die je einem Luftballon zuarmutet worben ist. Daß man in der Zeppelin Werst zu Friedrichshofen mit Anspannung aller Kräfte und mit unendlicher Sorgfalt an diesem „2 III" arbeitet, versteht sich von, selbst.
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