Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040122010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904012201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904012201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-22
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
verugsgedlldl: «iiNNiltrg» sii» L"»»— t«I titoN» ^niniaiioer ttumcauna durib «nier« A»un »» »»« und «»»«<»«. an G«m- nnd Monlaau, «nr «inmav »Ml »Vtzv . dundantwäNieeitzom- mMMr. »MI. »o vi. B«> «miiialioer Au nllun« dui» d» «oli»«n lotittkvtlullaeld«. imtzlu»- land mit knl'vreLrndein 8»iLla,e. «-»druck alin SlriUcl u. Onalnal- Mmellunsk» nur mu deu»Ucki«r Qu«llrnan»adel»Dredd.Nachr. ) Llack». Nackmüallck» üouorar. an'rrückk dn>d«n »»InriMitMai: wwerianet- ManuUrlvik werde» ^ nicht auidewadri. relearainm-Adreile: Nachrichten DreSde» Ergründet 1856. öllllus Vsatlvr, ötttilsii. Vallstr. IS omptinblt in ^usrvaül: ^1801116 Ooion > "v»1v, Ilav« , ItSoliou-un l I L,an«tz«1rt»vli»»rtl, - Vvrüto. LmwigelLSstSstelle: «artcustr. 38/40. Anreizen-tarif. »nua-me von vnkü»dliun,«n bi» nackmiliaa» s Mr. Sonn- und Skikrlaud nur Manenslrabe A von U bi» '/,l Ubr. Die I ivallisi BrunL. »eile cca. » Silbe»! L> Pie. An. llindiaunae» auf der Privaiieil: Seile L Pia : die 21»a1t!»e Zeile als .Lin- aeiandl" oder aus Lerlieile so Pia. In Nummern »ack Sonn- und itzeicr- Mac» I- btt. rwaltiae Gruud-eileu so. so btt so und so Psg. nach be- iondereui Tarif. Auswärtioe Aui. trüae nur aeaen BoranSbttudluua. Beirablüllcr werde» mit roPs^. berechnet. gernlvrechanichlub: «Mt I Nr. 11 und Nr. Losa «r-H-E«r««r«kS«««r-rrA«tt»»r ÜLrl ^rmoveensxxö^üon Islopdoa Xmt n 26L. ÜÜH3ü!2t»!I. Dolopdoo XlLt II 205. Lmllivrplatr A>o. L smpllodlt sied rnr Hruurnmo von tn»«:i nlvo 11. 4doooemont» Mr äis .,KV«e»«Invi' As»vI»«>vUlvn." H. <Sr«»r,uir»m» Voi-Iea,»» In »«voil^nr (b.n>»I»l»r«trn»e 2», rr-I,<>nb,n«,»e»>»e 0, Iiel.«I»ee»Ie»»»e II IIUi,,. nirle»»«<>r,le.>, to I.0I>I»»I NrbnI.Ir«.,» t:» »nck bol Nenn >>»» ll»»m»nq, »ee«t.n X,. «n See llrelbiininnltleeb» ». j N^iKE^Er^rr?LrK«LrrrLKM4rr«r«r«LAM4«Ä?rririN«rMi ^ Lelnr. »syers IrvItVplkAII j llelar. «exers I^l>0l1iriIIV»ttll8i«i! ß » 6rosso büssebo 2 lllarlk. Vorsuvck nach LusrvLik». ^ § Lövlkl. LolopMeLs. vresäen. «sorxeMr. ß ^M>mr«rMM«LMLrLrEr«Mrr«r«smm«ms«mrMAr«rM^ llsl ML ikv Lsi lSS-Lu8rü 8lM lioivrt Lodert Luvro, Ni* Atzung«!« in Preußen und im Reiche. Lundtagsverhaudlnuaeu. Neinonledepots. Enve des Mutmaßliche Witterung: Stretis in Etiuim>ischa». Gerichisverhaiivlniigeu. Lage in Oltasien. Siaegemann-Konzeri Trübe, Vkirderschläge. jAreitlil), 22.Jnmlir NW4. Zur Fittauzlage tu Preichcn nnd im Reich. DaS war einmal ein beneidenswerter Tag für den forschen preußischen Jinanzminister v. Rheinbabcn, als er im Abgeord- uctenhause den Etat für 1904 vorlegte und dabei mit einer Fülle von Pluszissern und Ueberschüssen auszuwartcn und förmlich um sich zu werfen vermochte, daß man sich in die schönsten Zeiten alt bewährter Miquelscher Finanzkunst versetzt glauben konnte. Herr v. Rheinbaben scheint ein Glückspilz zu sein, dem die seinen Lebensweg begleitenden heiteren Genien selbst dann nicht erlauben Pech zu haben, wenn er solches selbst als bevorstehend feierlich verkündet hat. Alle Prophezeiungen nämlich, in denen der Leiter der preußischen Jinanzverwaltung sich seit dem Jahre 1901 in pessimistischer Richtung ergangen hat und in denen er den Ton des Unglücksraben anschlug, sind gründlich ins Gegenteil um- geschlageu, und Herr v. Nheinbaben hat seit drei Jahren die Millionen nur so aus dem Acrmel geschüttelt. Man höre und staune! Der Etat für 1901 war mit einem Fehlbeträge von 37 Millionen Mark abgeschabt worden; und was ergab sich? Ein Uebcrschnß von 7 Millionen. Für 1902 gab cS ebenfalls nicht nur keinen Fehlbetrag, sondern einen baren Mehrbetrag von rund 15'/e Millionen, also mehr als das Doppelte des Vorjahres. Nicht minder angenehme „Enttäuschungen" hat das Jahr 1903 dem Minister bereitet, indem es statt der vorausgesagten Unter bilanz von 71 Millionen mit einem Reingewinn abschließen wird, den vorsichtige Schätzungen auf wenigstens 22 Millionen Mark veranschlagen: allein 100 Millionen haben die Eisenbahnen und die Forsten mehr ergeben, und gegenüber einem solchen Betrage will es wenig verschlagen, wenn einzelne Verwaltungen Mehr ausgaben in der Gesamthöhe von 9 Millionen Mark verursachten. Der unter einem so günstigen Sterne geborene neue Etat für 1904 präsentiert sich begreiflicherweise in einem hübsch rundlichen Embonpoint. Man wäre fast versucht, noch weiter zu gehen und ihn für eine Art von Falstaff zu erklären: „Wie Vollmond erglänzt sein feistes Gesicht, — Drei Männer umspannen den Schmer- bauch ihm nicht." Von allzu lebhaftem Optimismus wollte jedoch Herr v. Rheinbaben nichts wissen. Er ermahnte die Landboten vielmehr, die Ueppigkcit des Etats für 1904 und der gesamten Finanzlage nicht zu überschätzen, indem er ans unsere heimische Landwirtschaft hinwies, die unter einem Fehlschlage der Ernte und weiterem Sinken der Kornprc se leide und deshalb dafür sorge, daß wir „im Glücke nicht übermütig würden": die Industrie habe es demgegenüber besser, da ihr eine erhebliche Steigerung der Erzeugung und zumeist auch der Ausfuhr zu gute komme. Indessen, auch der größte Skevt ker wird bei aller Vor sicht und Zurückhaltung im Urteil schließlich doch nicht umhin können, an einem Dreimilliarden-Etat, der sich ohne jede Schwierig keit regulieren läßt, und überdies die zuverlässige Aussicht auf einen abermaligen bedeutenden Ueberschuß b etet, seine Helle Freude zu haben. Mein die Eisenbahnen, die der Minister früher einmal als das „Schmerzenskind" der preußischen Finanzverwaltung be zeichnet hat, sind mit einem schähungsweiscn Mchrertrage von 83 Millionen Mark in den Etat eingestellt, und für die Ver mehrung der Betriebsmittel sind 120 Millionen Mark aus geworfen worden, d. h. ein Betrag, wie er noch niemals für den gleichen Zweck in Frage gekommen ist. Daß ein Finanz minister, über den die Glücksgöttin so ausg'ebig das Füllhorn ihrer Gaben entleert, auch die Kulturaufgaben nicht leiden zu lassen braucht, bedarf eigentlich keiner besonderen Versicherung. Wem als Leiter einer staatlichen Finanzverwaltung derartig umfang reiche Mittel zu Gebote stehen, für den ist es auch ein be sonderes »nobil« okkioium", eine unabweisbare Ehren pflicht. die Bildung»- und Erziehungszwecke deS Staates, sowie Kunst und Wissenschaft nachdrücklich zu fördern, und daß nach dieser Richtung in Preußen die größten Anstrengungen gemacht werden, zeigt nicht blos der neue Etat für 1904, sondern das Anwachsen deS Kultusetats in den letzten 10 Jahren überhaupt. Der Minister hob ausdrücklich hervor, daß auf keinem anderen Gebiete der Staatsverwaltung die Ausgaben in gleich erheblichem Umfang« gestiegen seien ES ist begreiflich, daß die Jinanzminister der Einzelstaaten. die nicht so Mt gestellt sind, und namentlich derjenigen, die sich nur mit Ach und Krach mühsam „durchfretten", auf die preußischen Fleischtöpfe mit einigem Neide schauen. Die Herren denken zwar sämtlich zu kollegial, um gleich vor Aerger darüber, daß sie eS nicht ebenso haben können, grün und gelb zu werden, indessen kann man es ihnen wirklich nicht verargen, wenn sie angesichts der preußischen Ueberfülle und ihrer eigenen Nöte allerlei mebr oder weniger unliebsam« Vergleiche anstelle» und dabei namentlich die Stöße und Erschütterungen in Betracht ziehen, unter denen di« einzelstaatlichen Finanzen fortgesetzt vom Reich« her zu leiden haben. Das Reich steht im Gegen,atz zu Preußen noch immer unter dem Zeichen der Finanzverschlech- terung. Von der Kalamität, in die daS Reich selbst infolge der bisherigen Unzulänglichkeit deS finanziellen Verhältnisses zu den Einzelstaaten bei leinen Bemühungen, das chronische Defizit zu verschleiern, geraten ist, legt am drastischsten die Erfindung der sogenannten Zuschußanleihe Zeugnis ab. die in ganz abnormer, allen gesunden, budgetrechtlichen Grundsätzen hohnlprechender Weise zur vorläufigen Verschonung der Einzelstaaten mit er höhten Matrikularbeiträgen und zur Deckung eines Teiles der Ausgaben des sonst streng auf die laufenden Mittel angewiesenen ordentlichen Etats als Notbehelf cingeführt wurde. Zum ersten Mal tauchte dieses Verzweislungsmittel — so verdient cs mit Fug und Recht genannt zu werden — im Etat für 1903 auf, nach dem sich der Reichstag 1902 noch mit Händen und Füßen da gegen gesträubt hatte. In der Not verspeist aber bekanntlich selbst der Teufel Fliegen, und so biß denn 1903 auch der Reichstag auf eine „Zuschußanleihe" in Höhe von 72 Millionen Mark an; auch für 1904 ist Wieder ein solches Monstrum im Betrage von 59hß Millionen Mark vorgesehen. Für die Einzelstaaten hat diese Zusckjußanleihe-Wirlschaft eine weitere Schmälerung in den Ueberweisungen vom Reiche zur Folge gehabt, insofern gesetzlich bestimmt wurde, daß alle Erträge, die den Einzelstaaten über den Etat hinaus hätten zufließen müssen, nunmehr zur Tilgung der Znschußanleihen zu verwenden sind. Die Amortisation der Zuschußanlcihen soll demnach auf Kosten der Einzelstaaten er folgen, bisher aber sind im Verhältnis zu dem erforderlichen Ge samtbeträge nur recht spärliche Summen dafür flüssig gemacht worden, und die völlige Beseitigung der Übeln Einrichtung ist um so weniger in naher Zukunft zu erwarten, als der Eintritt einer entschiedenen Besserung in den Einnahmen des Reiches immer noch nicht abzusehen ist. Ließe man cs bei dem seitherigen verhängnisvollen „Fort wursteln" noch weiter bewenden, so würde den Einzelstaaten in demselben Zeitpunkte, wo das fragwürdige Notmittel der „Zuschuh- anleihe" endgültig versagte, die Gefahr einer Vermehrung der Malrikularumlagen unmittelbar auf den Leib rücken, obwohl der Bundesrat mehrfach ausdrücklich anerkannt hat, daß die Mehrzahl der Einzelstaaten eine höhere finanzielle Belastung zn Neichstwecken, als sie in den drei letzten Etats erfolgt ist. nicht nnsznbaiten vermag. Eine solche Entwicklung würde leibst die anSgerelchnet snndieiten preußischen Finanzen einer empfludlichen Probe auSlehen. Die Begründung zum preußischen Etat für 1901 weist daraus hin, wenn dieses Mal noch ungefähr derselbe Zrischnß für das Reich vorgesehen werden konnte, wie 1903, so sei dies nur unter der Voraussetzung geschehen, daß der Reichstag sich aber mals zur Bewilligung einer Znschußanlerhe bereit finden lalle» werde; anderenfalls würde Preußen eine schwer aus den lausenden Mittel» des Etats zu bestreitende Mehrbelastung für NeichSrwecke zu gewärtigen haben. Wirkt der bestehende mangelhafte Zustand i» dem finanzielle» Verhältnis zwilchen Reich und Ellizeislaaten schon so fühlbar aus den grünen Brum der preußischen Finanzveiwaltiing ein, was soll dann mit dem vielfach leider so dürren Holze der elnzclstaatlichcn Finanzen werden, wenn nicht endlich die reinliche Scheidung zwilchen beiden Faktoren erfolgt? Die äußersten llnanzpolitüchen Zwangsgründe weilen also jedenfalls den Reichstag ans die Notwendigkeit hin, der „kleinen Rrichsfinanzrelorm" deS SchatzlekrelärS Freiherr» v. Stengel den Prad zu ebnen, die wenigstens mit den bisherigen Hnnptübcl ständen anfränmt. indem sie die Zuschußanleihe unmöglich macht nnd gleichzeitig dir Reichseinnnhmen durch Belchränkimg der Franckenstrinschcn Klausel vermehrt, sowie die Einzelstaaten der Regel nach gegen HerauSzahIriiigen an das Reich schützt, d. h. mit anderen Worten, die durch Ueberwcisniigen nicht gedeckte» Matri kularbcllräge für die Zukunft grundsätzlich a»S der Relchssmariz gebarung anSmerzt, allerdings vorbchältlich der Befugnis des Reiches, in ganz besonderen Ausnabmefällen dennoch ans erhöhte, nicht gedeckte Matrikulannnlagen znrückzngreifen. lieber den Teo min, wenn die Vorlage über die „kleine Neichssinaiizreform" ans die Tagesordnung des Reichstags geletzt werden soll, sind noch keine Andeutungen laut geworden. Zn wünschen ist im allgemeinen finanziellen und nationalen Interesse, daß Freiherr v. Stengel bei seiner Arbeit hinter den Kulissen dem Zentrum gegenüber bald von Erfolg gckröiit wird, damit die in der Frage ausschlaggebende Partei nicht wiederum die wohlerwogenen finanzpolitiicheii Zirkel der verbündete» Regierungen stört und der Entwurf mit möglichster Beschleunigung unter Dach nnd Fach gebracht wird. rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 99 und kommandiert zur Dienstleistung bei der Marine als Führer der Stammkompagnie im Seebatarllorr, wird unter Belastung in dieser Stellung nur Wahrnehmung der Geschäfte des Kommandos des 2. Seevataillvns beauftragt. Berlin. Nach dem letzten über den H erero-Auj- fta nd eingelanfencn Telegramm haben Ovamboleute einen Brief oes Wagenbauers Ziebers nach Swakopmund gebracht, durch den die bereits früher gemeldete Belagerung von Omaruru be stätigt wird. Die heliographilche Verbindung mit diesem Orte ist unterbrochen, auch wird die Plünderung Etiros, etwa 25 Kilometer nördlich von Karibib, gemeldet. Das Kanonenboot „Habicht", am 18. d. M. abends in Swakopmund eingetroffen, hat am folgenden Tage zwei Offiziere, einen Arzr, 52 Mann, ein Maschinengewehr und zwei Revolvcrkanonen nach Karibik ent sandt, wo die Expedition glücklich eingetroffen ist. Ein später ein- aelanfenes Telegramm meldet die Entsendung von noch 29 Mann des „Habicht" nach Karibib unter dem ersten Offizi-r mit einem Äasch'.ncngcwchr und einer Nevolverkanone. Es soll, wenn mögl'ch, von Karibib aus ein Vorstoß versucht werden. Franc» und Kinder kommen von Karibib nach Swakopmund. Nachrichten aus Okahandja, von der Expedition Silo, nnd aus Windhoek liegen nicht vor. Berlin. lPriv.-Tel.) Der Reichstag setzt die erste Be- ratnng^ der Vorlage betr. die Kaufmannsgerichte fort. Das Haus ist schwächer besetzt als in den letzten Tagen. — Ada. Do v e stimmt namens der Freisinnigen Verewigung un wesentlichen der Vorlage zn. Einzelne Bestimmungen seien aber nicht unbedenk lich, so die Angliedcrung an die Gcwerbegerichte. Damit komme man zu einer Parzellierung des Gerichtswesens. Auch seien die Rechtsstreitigkeilen, um die es sich hier handle, zweifellos subtiler, als die vor die eigentlichen Gewerbegerichte gelangenden. Bei einer Angliedcrung der Kaufmannsgerichte an die Amtsgerichte fielen auch die letzten Bedenken gegen die so dringend wünschens werte Ucbertragung der Entscheidung in Streitigkeiten über die Konkurrenz klausel an die Kaufmannsgerichte fort. Das Wahl recht betreffend, so sei das vollendete 25. Lebensjahr zu hoch ge griffen. Auch die Frauen müßten das Wahlrecht erhalten; sogar das Zentrum sei dafür. Weshalb wolle die Regierung tn diesem Punkte katholischer fein als das Zentrum? Redner schließt: Auf eine" der vornehmsten, wenn nicht die vornehmste Aufgabe des Staates. (Lebhafter Beifall.) — Äbg. Brejskh <Pole> will im Widerspruch zur Vorlage die Verwaltuugsbeamten von dem Vor sitze in den Kaufmannsgerichtcn ausgeschlossen wissen, stimmt der Vorlage hinsichtlich der Zulassung oer Rechtsanwälte zum Plaidoyer vor den Kausmannsqerichten und der Konkurrcuzklauscl zu, will aber das Wahlrecht sch - r L F, Neueste Dralrtnreldttnne» vom 21. Januar. Der Ausstand in Deutsch-Tiidwcstafrika. Wilhelmsl baven. lPriv.-Tel.) Das nach Südwcstafrika abgehende Expeditionskorps ist heilte nachmittag 3 Uhr an Bord des Lloyddampfers „Darmstadt" von hier abgegangen. Um 2 Uhr hatten die Truppen am Ufer Frontaufslellung genommen. Darauf erschiene^ Staatssekretär Admiral v. Tirp.tz und der Stationschef Admiral Bendemann. Letzterer hielt eine Ansprache, in der er sagte: „Alle, die wir hier Zurückbleiben, wünschen allen Kameraden gute Fahrt, ein gutes Gelingen und frohe Heimkehr!" Darauf begann tue Ln'"" " vollendet if begann die Einschiffung der Truppen, die in kurzer Zeit det war. Um 2Z4 Uhr loste die „Darmstadt" vom Kai loS. erlin. sPriv.-Tel.) Durch lästerliche Kabinettsorder vom 29. Januar 1904 ist bestimmt: 1. Der Oberst Dürr, In spekteur der Marine-Infanterie, bat die Führung des nach Süd westafrika zn entsendenden Marine-ExpevitionSkorpS zu über nehmen. 2. Der Major v. Rarsewisch, Kommandeur des I. See- bataillonS, wird unter Belassuna in dieser Stellung mit Wahr nehmung der Geschäfte deS Inspekteurs der Marine-Infanterie beauftragt. 9. Major v. Glasenapp w rd unter Belastung in der Stellung als Kommandeur des Marinc-Jnfanterie- Bataillon» von der Stellung als Führer deS Marille-Expedition-- korp» enthoben. 4. Der Major Erevner, aggregiert dem 2. ober- > Konkurrcuzklauscl z», will aber das Wahlrecht schon vom vollendeten 21. Lebcns- icihre ab beginnen lallen und auch den Frauen gewähren. — Ava. Storz sSüdd, Volksp.) verhehlt sich nicht, daß aus einer solchen Hausung von Sondergerichten sich unter Umständen eine gewisse Rechtsunsicherbeit ergeben könnte, will aber doch mit feinen Freunden das Gute nehmen, was die Vorlage bringt, und die Kaiifmamisaerichte annchmcn. Für zweckmäßig halte er, di- Kailsmaniisgerichtc schon bei 20000 Seelen obligatorisch zu inacheu. Entschieden bekämpfen müsse er 8 17, der ein Verfahren vor dem Gemeindevorsteher zulasse, denn das würde eine direkt orientalische Justiz sein. Bezüglich der Konkurrcnzklansel und deS Wahlrechts stimme er dem Vorredner zu. — Aba. Seniler lnat.-lib.) bezweifelt, daß für die Vorlcme ein besonderes Ae- dürfn.s vorlicge. Die Zahl der Prozesse zwischen Handlungs gehilfen und ihren Prinzipalen sei verhältnismähtg genug. Ter Staatssekretär habe auch die Vorlage eigentlich nur mit dem „Geist der Zeit" motiviert. Das friedliche Verhältnis zwischen Unternehmern und Ancestellten werde man jo aber schwerlich fördern. Hoffentlich gelinge es in der Kommission, den Charakter des Sondergerichts in den Hintergrund zu drängen und einen anderen Weg zu finden, das Verfahren zu beschleunigen und zu verbilligen. Mit solchen Sonder- und Klassengerichtcn komme man in den Staat hinein, den die Sozialdemokraten wollten. — Abg. Lipinski stSoz.): Die Handlungsgehilfen selbst stünden jedenfalls aus dem Standpunkte, daß sic solcher Sondergerichte dringend bedürften, »nd sie müßten das doch schließlich am besten wissen. Der Bedürfnisnachweis sei damit erbracht. — Äbg. Lucas lnat.-lib.): Nicht für die HandliinMebilfen allein, son dern für alle Kreise des Volkes bestehe ein Bedürfnis nach Be schleunigung und Verbilligung der Prozesse. Deshalb Ware es bas Richtigste, eine allgemeine Reform des Zivilprozesses herbei- zufubren, nicht aber die Schaffung solch neuer Sonvergcrichte. Stelle man sich aber einmal auf den Boden des Entwurfs, so wäre die Angliederung an die Amtsgerichte jedenfalls der an die Gewerbegerichte vorzuziehen, denn durch die Angliederung an die letzteren werbe die Kompetenzfrage noch mehr erschwert. Er und seine Freunde würden allerdings aus der Vorlage keine Kablncttsfrage machen. Werde in der Kommission kein anderer Weg gefunden, so würden sie mit schwerem Herzen für das Gesetz stimmen. — Abg. Hug lZentr.) tritt im großen und ganzen für die Vorlage ein, wünscht Beginn des Wahlrechts schon mit dem 21. Jahre und hält Ausdehnung der Kompetenz auch auf die Konkurrenzklausel für geboten. — Abg. Röllinger iElf.j volit sche Wandlungen durchgcmacht habe, die man kaum für mög lich halte. Lattmann möge doch lieber auf seine eigenen Fraktions- enofsen blicken. Gegen die Wandlungen, die Graff Reventlov ' >be. lei er der reine Waisenknabe. Redner tritt ablrccht der Frauen ein. Wenn jetzt selbst Töchter igreit burchaemacht habe dann stür das , . von Exzellenzen studierten, um sich Selbständigkeit zn erwerben, erhelle daraus doch wohl, baß auch die öffentlich-rechtliche tellung der Frauen nicht mehr dieselbe bleiben könne, wie sie früher wa-r. Keineswegs dürfe das Wahlrecht der Handlungs gehilfen durch Ortssia':,te an Verbände übertragen werden. Die Handlungsgehilfen würden lieber ans das ganze Gesetz verzichten. — Abg Barbeck lFreis. Vcreinia.) wünscht die Angltederung an die Gewerbegcnchte und äußert sich namentlich gegen die even tuelle Verweisung von Streitsachen an die Mcineliidevorsteber. - Abg. Liebermann v. Sonnenberg (WIrtsch. Vereinigst:
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page