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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160106015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916010601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916010601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-06
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1916
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»Dresdner Nachricht«»" Donnerstag, v. Januar 1VLK LS sr — Die Llebeogabeusammluu» des Alte« Lterschutr» »ereius Dresden znm Besten der Pferde im Feld«. Nach. dem über ein Zahl vergangen ist. seitdem der Alte Tier- schutzverri» in Dresden, Augustu-straßc ». die Losung aus. «ab: „bedeutet auch der Pserde und SanttätSImnde im Felde" ersiilit der Verein die dankbare Pflicht, der Oeffentlichkeit Rechenschaft abziilrgen über die Berwen- du»a der reichen Spenden, die ihm von Tierfreunden und dünner» aus alle» Kreisen der Bevölkerung Dresdens und der Umgegend, ja aus ganz Deutschland und sogar aus dem Felde. zugrgangen sind. Auch die Schuljugend hat sich steinig daran beteiligt. Die Sammlung hat bis heute einen Barbetrag von 10015» M k. 80 Pfg. ergeben. Bon dieser Lumme entsielen für die SanitätShunde 022 Mark '»o Psg., welcher Betrag an den Verein für Sanität». Hunde abgelirfert wurde. Als Äeihnachtsspende für Pfleger in Pserdclazarette» gingen -'81 Mt. ein. Außer diesen Bareingängen wurde dem Verein eine große An. zahl Waren aller Art überwiese». Infolge dieser reichen Bar- und Warenspciidcn war er in der Lage, folgendes ins Feld zu senden: etwa «200 Kilogramm Zucker: gegen NOO Deeken und I0i>0 Paar Ohrelttchützcr: 887 Stück Kar- dätsche»,' 10'> Stück Striegel»: 882 Stück Mähnebürsten: üio Stück Hnsbnrstcn: 100 Stiick Wischtücher: 870 Dosen '.blaukensalbe: -'82 Kilogramm Huffett: etwa 850Kilogramm Fluid: >>> Kilogramm Robcrin: i20 Dosen Lcderfett: 187 Stück Trünkeimer: eine größere Menge Arzneimittel: 8 Stück Druscnbindcn: 17 Malme kämme: 8 Fefselschcrcn: i Streichleder: 7 Paar Pserücsckwner: 8 Hornspaltplattcn: unzählige Binde» und Verbandzeug. An die Pfleger in den Pserdclazareiten wurden Liebesgaben, wie Strümpfe, Hosenlräger, Tabaksvfeifen, Zigarren, Zigaretten. Tabak, Schnupftabak, Taschentücher im Werte von zusammen 801 Mk. 80 Psg. gesandt, außer den vielen Liebesgaben, die dein Verein direkt zugegangen sind. Die Gaben wurden anfangs meist an Dresdner Regimenter verteilt. Später aber gingen von Mannschaften so viel Bittgesuche ein, daß man gegen 200 Pakete senden mußte, um alle Gesuchsteller nach Möglichkeit zu befriedigen, daraus erklärt sich auch das Vielerlei der gesandten Sachen. Die Wünsche wurden um so lieber ersiilit, weil der Verein die llebcrzeugunq bat, daß üch nur Tierfreunde an ihn wenden und in ihren Händen die Gaben die beste Verwendung finden. Gegen 800 Dankschreiben versichern, daß die Sendungen große Freude bereiteten und manchem dringenden Äedürsniisc entsprachen. Roch größer nt iedoeb die Zahl der Bittgesuche, die täglich bei dem Verein eiugeben. Sic vervslichiet ihn, die Sammlung sonznsctzen und auch im Geben für die Pserde und Sanitätsbnnde „durchznbalten" und nicht müde ui werden. Zudem der Verein allen Gebern von ganzem Herzen im 'Rainen der braven Tiere dankt, bittet er, ihn auch weiter nach Kräften zu unterstützen und Spenden nach der Geschäftsstelle AugustuSstraßc 0 lFernritt: 212:!8j gelangen zu lauen. Auch iü er sehr gern bereit, diese ab- holcn zu lassen. — Zoologischer Garte». ES ist eine bekannte Erschci »ung. Saß wahrend der Brunstzeit der Hais der Hirsches viel dicker erscheint als sonst. Dies hat mehrere Gründe, erstlich wird der Halo durch das fortwährende Schreien des Brunfthirsches in Wirklichkeit nicht dicker als sonst, sondern wirkt diese Schwellung des Halles stärker, weil der übrige Körver des BrunfthirscheS infolge der viel geringeren Nahrungsaufnahme während der Brunstzeit gegenüber den Verhältnissen beim Fcisthirsch sehr herunterkvmmt, und endlich sviclt die stärker ent wickelte Behaarung des Halses beim Brunsthirsch, der obendrein noch dunkler als sollst gefärbt ist, eine nicht un wesentliche Rolle. Gelegentlich tommt noch eine künst liche Vergrößerung der Mäline hinzu, indem sich der Hirsch derart in der Suhle mit lehmigem Dreck beschmiert, daß die Haare büschelweise von mehr oder weniger dicken Lehm- klunkern zusaminengehalten werden. Der mand ichu- r i s ch e Sil a unseres Gartens zeigt diese Erscheinung schon seit vielen Zähren regelmäßig, und in einer gewissen Entfernung lieht die Mähne mit ihren gelbbraunen Kinn lern dieses Hirsches sehr sonderbar aus. Sehr interessant ist auch ein Vergleich des Grund und 'Bodens in seinem Gehege mit dein des HirschknligehegeS. Obwohl beide etwa gleich groß sind, in der'des Hirsches vollständig zerwühlt und läßt gar keine Grasnarbe mehr erkennen, das Gehege der Hirschkuh dagegen iß überall mir Rasen bedeckt, ob wohl es vor der 'Brunstzeit vom Hirsche mit benutzt wurde. -- Zm Königshef spielt die Schaitipielergesellschast P r c n ß zurzeit ein von A. E. Preuß verfaßtes militärisches Schauspiel in sünf Auszügen, betitelt: „Wenn die G l v ck en laute n". Am Erfolg bei seinen Zuhörern läßt sich erkennen, daß der Bcrsasscr mit dem Stück das Richtige getroffen hat. Der erste Auszug führt in die militärischen .Kreise eines Ileinen Balkansraates. Der Oberleutnant Werana bar sich durch eigene Tüchtigkeit ein häusliches «glück errungen, das er vor jede»! Beider sicher meint. Ein Weihnachtsabend im Hause des Oberleutnants führt nEan- ichauilchrr Welle die Zufriedenheit seiner Bewohner vor Augen. Bereits aber ichwebt eine dunkle Wolke über diesem Glück. Ein Hausfreund, der Hauptinann Ramescu, stellt der Gattin das .Kameraoen mit seinen unlauteren Be werbungen nach, und da er bei ihr kein Gehör findet, sinnt er auf Rache. Wie ein Dieb schleicht er nachts in die Wohnung des Oberleutnants ein und entwendet aus dessen Schreibtisch wichtige Militärpavierc. Bei seinem Tun wird er von der kleinen Tochter des Freundes überrascht, die er, damit sein unredliches «gebaren nicht an den Tag kom men soll, dadurch zu beseitigen sucht, daß er das Hans in AK >A Mil A« Ate» Imml «putz»» ««»den eir1s»g»n,«,omm«n i« »»»»<«-«., ZA»<«»*«rfft»ahe I V, I. Brand steckt. Zwar gebt sein mörderischer Anschlag auf das Kind fehl, aber es gelingt ihm, den Oberleutnant anzu- schwärzen und dessen Verhaftung wegen Hochverrats her» beizuführen. Mit Spannung verfolgen die Zuschauer auch de» übrigen Fortgang de» Stückes, der noch verschiedene packende Bühnenbilder zeitigt. Man sieht, wie der wackere Oberleutnant sich vvr dem Militärgericht zu verantworten hat. Mit größter Ergriffenheit erlebt die zahlreiche Zu- Hörerschar die Verurteilung des unschuldigen Oberleut nants. die durch das Zeugnis des meineidigen Verräters begründet wird. Schließlich reiht sich diesem Bilde rin anderes an. in dem die Vollstreckung des Todesurteils au dem Oberleutnant erfolgen soll. Natürlich kommt es nicht dazu, weil der Schurke rechtzeitig durch das Töchterchen des Oberleutnants entlarvt wird. Die grausamen Geschicke der OffizierSsamitic erregen bei den Zuhörern lebhafteste Teil nahme. anderseits rufe» die Späße des treue» Bursche» die größte Heiterkeit hervor. Gespielt wurde vortrefflich. Besonders hervor tun sich Edgar Preuß, Elaire Preuß. Elsa Hamveck, Hermann Lvcistrup, Artur Augustin, Andreas George und Karl Seemann. Die für da» Rote Kreuz ver anstalteten Sammlungen sind stets von gutem Erfolge gekrönt. — Die Deutschen Künstler-Abende im Tivoli erfreue» sich auch i» der Kriegszeit großer Beliebtheit. Die Sviel- svlge ist durch die Direktion Hoffmeister dem Geschmack der 'Besucher angcpaßt, die sich vv» dem Bühnenvöltchen gern erheitern und zerstreuen lasse». Das neue Fahr »ahm einen verheißenden Anfang: gegenwärtig wetteifert eine aus gesuchte Künstlergesellichaft mit dem reichhaltigsten Pro gramm dieser Spielzeit »m die Gunst des Publikums. In Facgucs Berger steht ein ausgezeichneter Sprecher ans dem Vrett'l, der jene sein-humoristische und dabei zwanglos improvisierende Art eines Ansagers besitzt, die sofort Sie Fäden zum Hörer spinnt. Zugleich ist er auch ein Bariton, der gesanglich wie darstellerisch in einigen hübschen Kostüm-Szenen mir tüchtigen Partnern seine» Mann stellt. Lein Namensvetter Fritz Berger führt sich als Pierrvt aufs beste ein: «eine Darbielungen zeugen von Geschmack und Sinn für Wirksamkeit. Marzella Well» sang u. a. ein tiefempfundenes, zeitgemäßes Lied: „Nicht so laut!", das eine beherzigenswerte Mahnung an alle richtete, die im ge «eiligen Kreise in dieser ernnen Zeit beisammen sind. Durch ihren wohiansgeglichenen Vvrlrag überraschte die imposante Gjzn Tcrna, der beachtliche künstlerische Mittel zur Ver fügung stehen: ihr Lied der AilSgestoßenen war ein Kabi nettstück temperameiitvvllcr Darstellung. Deta Hardt fügte sich mit einer Biedermeier-Szene nett ins Programm: eine gutgeschnite Stimme kommt ihrer Anfüngcrschaft zu statten. Das Kvstiimipicl ..Vrtgantino" und das elsässische Schcrzspiel „Der Kriegsfreiwillige", die eine recht flotte Wiedergabe fanden, stellten an die Begleitung starke An forderungen, denen das technische Können und künstlerische Empfinden des Kapellmeisters Ra ecke mühelos ent sprachen. Die knapp drei Stunden boten eine Unter haltung, die, wenn auch zumeist auf den erheiternden Ton gestimmt, doch recht angenehm empfunden wurde, da Wort. Lied und Darstellung das vaterländische Moment, das jetzt auch in Geselligkeit von »ns allen nicht weicht, würdig betonten. - Vortrag über englische.Gefangenenlager. Die AnS- innftsstclle vom Roten.Kreuz, Königs. Palais, Am Taschen borg 8, l.. gibt vekaitttt, daß Anmeldungen zu dem am Sonuadcnd. den 12. d. M., abends 7 Ußr, staktsindenden Vortrag des Frl. Else Erter über: „Die Gcsangencnlager in England, den britischen Kolonien und Zcipan" in den Geschäftsstiliideii iio bis 0 Uhr, Sonnabends !0 bis 8 Uhrl erfolgen können. Einlaß ohne vorherige Anmeldung kann nicht gewährt werden. — Wohl«a«igkeitsko»zrrt in Europaiiche» Hof. T»s »ackiie Konzert findet unter Veitung des Professors Leon Rains und tzci freiem E-iniriti zu»r Besten des Vereins Hclinaldank am Sviln- adciid >42 Uhr statt. Franziska B e n d c r - 2 ch ä f c r singt Bedcr von Gluck, Wagner, Liszt und Schildert: F. A. Getßler traat seine eigene» Dichtungen vor: Konzertmeister Fritz Schneider spielt Kompositionen von Händel. Bach, Tartini, Png- »ani-Krcislcr. Am Flügel: Kapellmeister Alfred Eismann. — Vorträge der Souzertdirektio» F. Rico. Für den erst maligen Lichtbilder-Vorlrag „Ter Kamps in de» Lüften" »on Zngeiiieiir Dr. Hermann Bell nächsten Lvnniag, abends 8 U«,r, ini Künstlcrüoiis zeigt sich reges Zntcresse. lieber l2ä vortrcss- lichc Lichtbilder erläutern den Vortrag. -- Freitag, den ll. Zainiar, abends 8 Uhr, im KünstlerhailS Vortrag mit IW Original-Licht- bildern von Schriftsteller Enrt :lt a » i tz s cl>. Mitglied des Roten Halbmondes, über „Eigene Erlebnisse an den lürtischcn .Fronten und im Dienst des Roten Halbmondes . Mitwirkung: Eortnnu Luis» Pen. Kviiitaitiinopcl «Gesang«. — Montag, den 17. Zan., abends 8 Uhr. im Palmengarle» hält Walter B a e »i c i st c r «Elberseldi. Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, eine» Vortrag über das Thema „Kann Englands Weltmacht gebrochen werden?" „Aegnptcn im Zeichen deS Weltkrieges" betitelt sich der Kichtbilder-Bortrag, den Franz Schwi » ning Sonntag, den 28. Zanuar, abends 8 m>r, ini Palmciigarken veranstaltet. Etwa l««0 ausgezeichnete Originai-Lichtbildcr werden den Bvrtrag er läutern. — Karten zu allen Beranstalinngeil bei F. Ries, See- siraße 2l «Eingang Ringstraße«, und Ad. Brauer «F. Pldtncr«, Hauptstraße 2. - M«rchs«»»ch»ttt«>. Sonnabend, den S. Januar, na«, mittag« 1 Uhr. tu, Palmen,.,rten, Ptrnatsch« «traf,», erzählt «rtch Ponto »Härchen von Grimm, Andersen, »tan» Groll, und Storm: Lotte »retster singt Mndertieder lmit Lichtbilder»! für kleine und große Kinder. Karlen zu ds Psg. und t.»b Mk. in, Vorverkauf nur an der Theaterkasse de» Resibenz-Kausvausc». — Paul Nahrdach spricht Mittwoch, den 1». Januar, abends 8 Uhr. I», Künstlerbaus über „Die Brücke »ach den, Orients — Prosessor Marrell «alzer veranstaltet Sonnabend, den 30. Januar, abend» 8 Uhr, ebendaselbst einen Vortragdabend. tKarten zu diesen Veranstaltungen n u r bet Earl Tlttmann, Prager Straße ill.t — Gehe-Ltistuug. Nächste Woche beginnen die Vor trags reihen der Gehe - Stiftung. Dienstags spricht Dr. Büttger über: „Staatskunde der Mächte des Vier- verbandes". Freitags Prosessor Dr. Schanze über: „Das Recht der bewaffnete» Macht Deutschlands", Mvntags Prof. Dr. Schäfer über: „Die Finanzwirtschast des Deutschen Reiches »nd die Reichsstnanzrefvrm". Vvrtragsübersichtcn und Teilnehmerkarten werden gegen Etnzeichnung an Herren unentgeltlich auSgegeben in der Kanzlei der Gehe-Ltiftung, Kleine Brlldcrgasse -'1. 1.. vvn 10 bis 2 und lmit Ausnahme des Sonnabends) von k> bis 0 Ubr. — Ein Markstein fürs Leben. Schulentlassung und Eintritt ins Leben ist für viele Jugendliche gleichbedeutend, nnd daß dieser Eintritt ein bedeutsamer Markstein für das weitere Leben ist, bedarf keiner Begründung. Wir wissen auch, daß durch den Krieg die Gelegenheit zur Erlernung eines Berufes i» mehrfacher Hinsicht erschwert ist. Allerlei Austunst und Rat erteilt in dieser Hinsicht unentgeltlich die Zentrale für Berufsberatung, Martcn- srraßc 2»', 1' ,, in den besonderen Sprechstunden: für Knaben Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend von 2 bis 7 Uhr, fü r Mädchen Mvntag, Mittwoch und Frei tag von 8 bis 7, Uhr. Auch Mädchen mit BUrgerschul- bildung sei diese Beratungsstelle empfohlen, damit auch sie einen passenden Lebcnsberus finden nnd dadurch dem Vater- landc wertvvllc Dienste leisten können. — Psänberversteigernng. Zn der städtischen LeihamtS- Z w c i g st e l l c, Maternistraßc 17, kommt am N«., 12., ll., 17. und iü. Januar a» den Vormittage» von 1U Uhr an eine größere An zahl Pfänder zur Versteigerung. — Za der Feuerbeftattaiigeauftatt der Stadt Dresden sind im Dezember vorigen Zabrcs Etnascherniigen ersotgt, und zwar von 28 Personen »täiliilichen nnd 27 weibtichen Geschlechts. Von den Verstorbene» waren ->7 cvangctisch, 7> katholisch, 2 mosaisch, I freireligiös. Z» 20 Füllen sand religiöse Feier statt. Vom Tage der Ziibetriehnahmc >22. Mai lülls sind dies 8W8 Einäsche runge». — Biltoria-Theater. Zu Anbetracht des großen Er folges, den der Eharakter-Komiker Paul Beckers in der Operette «Ter lustige Vagabund" tagtäglich z» verzeichnen bat. sah sich Herr Kommisnvnsrat Thieme genötigt, das Gastspiel nvch um einige Zeit zu verlängern. — Tqmians Thalia-Theater gibt heute in alle» drei Vorstettungcil, um II Uhr, 8 Uhr bei kleine» Preisen, wo von Kinder nur die Hälfte zahle», den schönen Wcihnachts- spielplan: auch abends 8 Uhr z» de» üblichen Svuntags- preiseu. Direktor Wintcr-Tumian tritt in allen Vor stellungen als „Hauptmann Landau" auf. — Kouzerte des Dresdener Philharmonische» Orchesters im Geiverdehaus. Heute ist folgende Spiclsolge vorgesehen: Vuller: „Hohenzollcrn-Hcibshurg" tZivei-Kaiscr-Marschl. Weber: „Frci- schlltz'-Vorspicl. Snictana: Große Fantasie aud „Die verkaufte Braul". Wagner: ,.Mc>«terfi>igcr"-Vvrspicl. Zwei Violinsoli Backt: Air: Rachcz: Ztacuuertauz. Rcdliat: Kavalierwalzer aus ..Polcublut". Brüll: Vorspiel zu „Tao gvldiie Kreuz". Popn: Balictt-Zuttc. — Einbrecher haben in der Neujahrsnacht dem Konttn- gebäudc des R a t s - L t c i n b r n chs in Vorstadt Planen einen Besuch abgcstattct. Sic erbrachen mit Ge walt ein Lchrcibpult und entnahmen ihm eine Geldkassette, die zwar angeschraubt, aber von den Einbrechern abge- wnchtet wurde. Außer der Kassette haben sic »och Schreib utensilien mitgenommen und am Fernsprecher, dessen Schrank sie abrisscn und zu Boden warfen, die Drähte durchgeschnittc». Tie Kassette enthielt außer dem Vankbuch. nur 8 Mark in barem Geide. Zm Werkstattgebäudc sind sie ebenfalls cingcbrochcn, tonnten liier aber keine Beute machen. Zn der gleiche«! Rächt ist vielleicht von derselben Diebesbande auch im Bcgerschen Stci » bruch in Dölzschen ein Einbruch versucht worden. Da das Oessnen der mit drei Schlössern versehenen Tür den Ein brechern zu viel Arbeit machte, versnchtca sic »vm Dache ans iil das Gebäude zu gelangen, rissen die Dachpappe ab. brachen die Laltenverichalung durch, mußten aber ihre Ar beit einstcllen. als sie bemerkten, daß die Balken des DacheS zu nahe beieinander lagen, um ein Einsteige» zu ermög liche». - Offene Stelle» siir Militärauwärter. Beim AintSgericht Dresden losort 2 Aushilssschrcibcrstellc», 2—8 Mk. täglich: — beim Gcmeinderat zu Eoswig i. Sa. sofort Gcmcindekaisciierpcdtent, 1200 Mk . Gehalt steigt bis 200» Mk. — Lenbnik-Nöirostra. Zum Tiakonns der Parochie Lcnbnjtz-Neuostra wurde am Dienstag einstimmig Herr Pfarrer Fischer in Ruppendorf gewählt. — Kcsselsdors. Unser früherer langjähriger Gcmcinde- Vorstand, der Friedensrichter nnd Ortsrichtcr Privatmann Moritz Hcncker, konnte am 1. Zanuar auf eine -iOjährige Amlsdaucr als Standesbeamter ziirückbiicken. Vom König ivurdc er im Lause der Zeit mit dem Ehrcnkreuz, dem Albrechtslrcnz nnd dem Ritterkreuz des Albrechtsvrdens ausgezeichnet. Das Amt des Gemeinde Vorstandes über nahm er im Zahrc 1878 und verwaltete cs mii kurzer Unterbrechung bis Oktober tt>18. Zurzeit ist er noch Mit alicd des Vezirksausschusses der Aintshaiiptmannschast lischen Kollegen, nnd die Vclgier traten mit dein gleichen Wunsch an die Franzosen heran. Welchen Erfolg all diese Manifeste und Ausritte haben werden, bleibt abzuwarten. Zntcrcssant ist die Tatsache, daß schon vor fast 200 Zähren die gleichen Vestrebnngcn bestanden. Zin Zahre 1721 ivnrde ein internationaler literarisch e r V e r - e i n gegründet, der das geistige Vaud, das die Völker mit einander "crknüvste, stärken sollte. Ans diesem Wunsche heraus entstand in Paris eine .Zeitschrift, das „Zvurnat Etrangcr", deren Programm in der ersten Nummer folgendermaßen sestgclegt wurde: „Es handelt sich darum, die Literatur Europas enger miteinander zu verbinden, in jedem Lande die Kenntnis für ausländische Werke zu vertiefen, und die Länder, die bisher alle sozusagen ein abgeschlossenes literarisches Reich für sich bildeten, in einem großen Bündnis zu vereine». Der erste Redakteur dieser internationalen Zeitschrift war Z. Z. Rousseau, später stand sie eine Zcitlang unter der Leitung Grimms und Prevosts. Ans der LubslriiKionSlistc, die auch die Namen des Königs vvn Preußen, des Herzogs und der Herzogin vvn Orleans, des Königs vvn Dänemark und der ganzen valnischen Köittgssamilie enthielt, ist zu er leben. welche Wichtigkeit man damals dieser Angelegenheit beilegte. Nach vier Fahren jedoch ging die Zeitschrift bereits ein. kin Bildnis Michelangelos in Breslau. Auch in den Kreisen gut uiiicrrichtcter Knnstsrcnnde durste die Tatsache nur wenig bekannt sein, daß in der S t a d t b i b l i v t h e k z» Breslau eine Porträt darstellung Michelangelos auibcwahrt wird, eines der wenigen Bildnisse vo» Michelangelo, die wir in Deutschland besitzen, lieber die Herkunft des Bildes, das eine der besten Darstellungen Michelangelos genannt zu werden verdicni, stellt Ernst Sie inmann i» der neue sten Nummer der „Monatshefte für Kunst — Wissenschaft' beachtenswerte Untersuchungen an: „Das Bild, das sich noch beute in seinem allen Holzrahmcn befindet, ist, nach den Er klärungen des Direktors der Stadtbibliothek in Breslau. Herrn Professor Hippe, der .Kirchcn-Bibliothck zu St. Maria Magdalena am 28. Oktober 1000 von einem Breslauer Arzte, Doator mackioinao Karl Oehm, dem diese Bibliothek auch andere Gaben verdankt, gcichentt worden. Mit der ge samten Kirchen-Bibliothek zu St. Maria Magdalena ist das Bild im Zahrc 1802 an die Stadtbibliothek gelangt. Es iastk sich vermute», daß Oehm das Bild ans «einen Studien reisen, die ihn um l07«> nach Frankreich und Ztalien führten, erworben hat. Ein Porträt von Tizian, das in denselben Abmessungen gehalten ist, wird wohl derselben Zeit zu- geiivren. Das Bildnis Michelangelos ist in der Größe vvn 12,2X10 Zentimeter aus ein Pergamentblatt sehr sorgfältig auSgeführt. Das Gesicht ist gerötet, Bart nnd Haar stark er graut, die Zeichnung ans dem schwarzen Gewände ist mit weißen Piiiselstrichcn angedcutet." Der Seltenheitswert des Bildes ist um so größer, als überhaupt mir noch zwei Miniatur-PorträtS Michelangelos bekannt sind. Das eine befindet sich in Florenz, im Palazzo Pitti, das andere wird in Wien in der Portrütsammlung des Erzherzogs Ferdi nand aufbcwahrt. Z» Deutschland sind nur zwei Porträt- darstcllungen Michelangelos von künstlerischem Werl vor handen: ein Bronzcrelicf in Brannschweig und eine Zeich nung von der Hand Palsarotis im Weimarer Schloß. Tic Gemälde in den Museen von Hannover und Gotha haben wenig künstlerische Bedeutung, lieber den Ursvrung des Breslauer Bildnisses erklärt Steinmnii», daß die Arbeit auf das Original des Zacopo del Eontc znrückgcht, das sich in Paris in der Sammlung des Barons du Teil befindet. Aber trotz der guten Malerei dürste das Breslauer Porträt nicht direkt nach dem lübrigens unvollendeten) Pariser Original gemalt sein. Aus einem deutlich sichtbaren Ltosf- ausschlag über dem rechten Oberarm schließt Lteiumann aus einen direkten Zusammenhang mit dem einst sehr gerühm ten, in späterer Zeit aber in 'Verlust geratenen Bracci- Porträt, das denselben Aufschlag zeigt. Trotzdem scheint der Zusammenhang mit dem gcnannlcn Pariser Original er wiesen, da auch das Bracci-Porträt nnr eine frühere Kopie dieses Originals war. Tic Angaben Professor Hippes über die EntstehungSzeit des Bildchens werden nach Stcinmanu durch die Maleret selbst bestätigt. Die Kopie wird im Auf- , trag Tr. Ochms voraussichtlich in Florenz um die Mitte des Seiccnto auSgeführt worden sein. Ein handschriftlich auf die Rückseite hingcworfcncr Name — vielleicht der deS Kopisten — war nicht zu entziffern. Die in feinen Golbbuch- staben anSgefiihrte Aufschrift lautet: lAicsiel-^rixelvr. vonarotvs pictor. Stalv. et Frcsii. silor Dübeln. Am Dienstag starb liier Prvsessvr Tr. Phil. Emil F Irischer, Veteran von 1870/71, im 07. Lebensjahr. — Langebrück. Eine Erinnerungstafel, dem Andenken unserer Helden gewidmet, ist in unserem Ge meindeamt angebracht. Sie enthält bis jetzt 87 Rainen. -- Die hiesige Gemeinde wird drm Verein „H e i m a t d a n k" der Künigl. Amtshauvtmaniischasl Dresden-Neustadt als einmaligen Beitrag die Summe von :M Mark und als jährlichen Beitrag 80 Mark zahlen. - Warmbad bei Wollensten«. Nach 88jül,rigcr Tätigkeit scheidet Herr Badc-Tirettor Louis U h l i g aus seinrm Amte und verlegt im Lause des Monats Zanuar seinen Wohnsitz nach der ihm gehörigen Svmmersrilche Lindeii- garten im nahen Torfe Gehringswalde bei Wvlkcnstci». Tic Wetterführung der Tirektvrialgcschäfte des Bades ist cincm seiner Ncfsc», Herrn Richard llhlig hier, über tragen mordet«. - Lößnil; i. E. Am "Montag nachmittag brach hier, anscheinend infolge Blitzschlages während des Gewitters, im Hause des Rentners Lcheibner Feuer aus, das schnell auf die benachbarten Häuser des Böttchcrm« istcrs Max Berger und des Fabrikarbeiters Lämpc übersprang. Tkr drei Häuser fielen vollständig dem Brande zum Opfer. — Reichenau bei .Zittau. Am Dienstag starb hier der Vnchdruckcrcibcsitzcr und Vrrlegcr der „Rcichenancr Nach richten" Alwin M a r x. BercinSkalendcr für beute: «. s. Mil.-«. D. Kavallerie: Mon.-Vers., 7 1>br, BcrcinSlpkal. K. S. Mil.-B. Art., Pion. «. Drain: Eßrisibesch., i Uhr, Palmeng. SchwtLcWchH. -Blutarme, NLOvoje, 5KeL0nua1e«LLnL. Lurch Lerwuaöuqg oäer Strapazen. HecuntevgeLommene^ eür enLrgrjchc« AräMgmrsünuäel^
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