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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160106015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916010601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916010601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-06
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1916
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Sertlichu u«d SSchfisches. — Die Seklttael-mht i« und nach de« Kriege. Eine Reibe praktischer Winke fitr die Geflügelzucht wird in dem ..Amtsblatt der Lanbivirtschastskammcr für die Provinz Ost preußen' geneben und untersucht, welche Lehren aus dem Kriege für die Geflügelzucht gezogen werde» kiinncn. Nach dem der Verfasser darauf bingewtesen bat. wie schwer die Geflügelzucht unter dem Kriege bat leiden müssen, wie die Gcslügelbestände namentlich infolge der Futtcrschwierig- ketten teilweise bis zu äü Prozent dem Schlachtmesser zum Opfer gefallen sind, betont er, das; der Krieg für die Ge flügelzucht zwar ein harter, aber um so wirksamerer Lehr meister für die Zukunft sein kann. Dies zeigt sich einmal darin, das, der elementarste Grundsatz wieder in Erinne rung gebracht wird: das, nämlich das Federvieh im Svmmer- halbjahre sich zum groben Teil selbst zu ernähren hat. ferner hat der Krieg auch mit der unrationellen Methode, nnr Körner im Winter zu gebe», infolge der Futterknappbeit gründlich ausgeräumt. ES hat sich gezeigt, das, das Huhn anstatt mit 5» bis ««> Gramm Körner auch mit der Hälfte aiiskvmmen und eine befriedigende Eier- produktivn erreicht werden lau». Zu diesen 2.', bi» :>u Gramm Körner ist selbsiverständlich anher Rüben, Kohl oder anderem Ersah für Grü»sutter „och das Weichsuttcr zu geben, tn erster Linie Kartoffeln, die jetzt so reich lich vorhanden sind, das, sie auch in diesem Winter für das Geflügel verwendet werden können, und zwar könne», da andere Futterstoffe gar nicht oder wenig zur Verfügung stehen, statt der sonst üblichen äst Gramm pro Kops etwa 8«» Gramm Verwendung finden. Auch Kartoffel- schalen, die zerkleinert und am zivcckmästigsten durch eine Fleischhackmaschine gedreht werden, tvmmen i» Betracht. Was die im Winter für eine ergiebige Eierpruduktivu not wendige tierische Nahrung betrisst, so empfiehlt der Ver fasser an Stelle des sonst üblichen, aber seht sehr teuren ,visch- oder Flcischmehls K n o ch c u i ch rot, das aus frischen Knochen hcrgeslrltt und zu erschwinglichen Preisen, 12 biS lk, Mark der Zentner, zn habe» ist. Die Tagesration be trägt ungefähr 25, Gramm pro Kops. Ter Krieg hat noch eine Reihe von Futterartilel» gebracht, die direkt als „K r i c g Sf u t t e r" bezeichnet werden können und deren Wert sehr verschieden ist. Dazu gehöre» die Eicheln, die für Puten, Enten und Gänse gut zn verwenden, für Hühner aber weniger zweckmässig sind. Sehr empfohlen wird da gegen die Fütterung von L v » n e n b l n m e » l e r n e u , die im Winter sür Hühner ein recht gutes, fettreiches Bei futter geben. Als ein weiterer Geiviii" des Krieges für die Geflügelzucht wird der Umstand bezeichnet, das; es augenblicklich säst unmöglich ist, die schon in Friedenszeiten so teueren n»d setzt noch viel teuereren Fntterinischnngen zu verwenden, und der Landwirt dadurch veranlagt wird, mit Ausnahme des KnvchenschrvtS oder Fischmehls snr sein Geflügel nur das zn verfüttern, was er in der eigenen Wirtschaft erzeugt. Zum Schlüsse wird vom Verfasser noch die v c r m e h r t e A u f z n ch t v v n G ä » se » empfohlen und darauf hingewiesen, wie unendlich wichtig es für unsere gesamte Geflügelzucht ist, das; die einzustellcnden Hühner nur aus cicrrcichen Herden stammen, das; auch da, ivo man nur Landhühncr hält, zur Zucht immer nur r e i u - rassige Hähne verwendet iverden, und an Stelle der Sportzuchten zahlreiche L c i st» n g S z » ch t e n treten müssen. — Tage ohne Fleisch »nd Fett in der üricgskttche. Ter „Nachrichtendienst für ErnährungSsragen" schreibt: Nicht Pflicht und bitteres Mns; erfordert die Einführung fett und fleischloser Tage in den einzelnen Haushaltungen — nein —, Zwang wird durch die neuen Verordnungen nur ansgcübt auf Läden, Gastwirtschaften und Ersrischungs räume. Aber der Zweck der ganzen Verordnung ist doch klar ersichtlich — Einschränkung des Fleisch und Fett- gcbrauches. llnd da sollten deutsche Hausfrauen warten, bis etwa die Notwendigkeit hcraiitritt. auch für die einzelne Küche Zwangsmnhrcgcln anzuvrdncn? Tic Einschränkung des Fleisch- und FcttgcbrancheS ist notwendig -- das ist klar ersichtlich für jeden, der denkt —, da ist es moralische Pflicht jeder einzelnen Frau, mitzuhclse» an dieser neuen Erfordernis, die der Krieg in Gefolgschaft hat. Ist es denn gar so schwer, solches durchzuhalten? O nein, nur etwas mehr Mühe must dabei angewendct werden, das Kochen mns; wieder zur Kochkunst werden auch in de» einzelnen HanShaltnngeii. nicht nnr in den groben Gasthüscn und Kochschulen. Man mns; vor allen Tingrn anscinandcr- halten: fettlose Tage und fleischlose Tage. An de» fett losen Tag c n vermeiden wir alle Rezepte, die das Braten der Lebensmittel erfordern oder bei der Zubereitung Butter oder Butterersah nötig machen. Wir kochen alle Eintopf gerichte, als da find: Hammelfleisch mit Weistkohl oder an deren Gcinüscn, Rindfleisch mit Kartoffeln unter Anwen dung verschiedener Gewürze, Rindfleisch mit Reis, mit Nudeln, mit verschiedenen Gemüsen. Schweinefleisch mit Sauerkraut, mit Steckrüben, mit Grünkohl, Huhu mit RciS. Taube mit Nudeln und anderes mehr. Als Beilagen zn Sakzkartosfeln oder .Kartoffeln in der Schale nehmen wir Hammelfleisch mit Zwiebeln und Kümmel, Knldaunc», Lungenhaschee, gekochten Kalbskopf, Rindökopf in verschie dencr Zubereitung. Rindfleisch mit verschiedener, fettloser Tunke, Schweinefleisch mit Meerrettich usw. Oder wir kochen Fisch und geben statt der gebräuchlichen zerlassenen Butter Petersilien-, Senf-, Znnebel-, Kräuter, Eliampig nonS-, holländische Tunke, die wir mit Fischbrühwasscr und in Wasser angerührtem Mehl zubcrciten. Fm Handel be findliche Fleischbrühwürzcn dienen zur Verbesserung des Schickt Liebesgaben für unsere kämpfenden Truppen an die staatliche Abnahmestelle Dresden-Neustadt, -ansastratze 2. Geschmackes. In Bier gekocht sind verschiedene Fischartcn vorzüglich und bedürfen keinerlei Vutterzutat, z. B. Schleie. Karpfen, Plötze». Als Vorsuppen zu de» Fischspeisen ver meidet man fettreiche Suppen und beschrüntt die Auswahl auf Gemüse- und Wassersuppe», während man Obst-, Bicr- uud Weinsuppe» alS Vorspeisen zu Heseullüstcu, Milchreis, Strudeln, Ausläufen gibt. Gallerte verschiedenster Art, Fruchlgrühc». Frnchtsülzcu, Fischgallcrte, Fleischinlze», sie alte sind äufterst schmackhaft und leicht von Rcstcu herzustcllen. Fleischlose Tage — nun, für sie fallen die Eintopfgerichte mit Fletsch und alle andere» Fleischgerichte sort, sonst aber sind die Gerichte für fettlose Tage mit tn Auswahl zu ziehe», nuster den vielen anderen, die einen Fettgcbrauch nicht gänzlich vermeide» lassen. Eierkuchen, Kartofselpusser, Rührei, gebratene Fische, mit Ocl nngerichtctc Gemüse, Kartossel-. Fisch und Frttchteialate. Seemuscheln in verschiedenster Zubereitung, vegetarische Braten, vegetarische Sülzen, verschiedene Aus läufe. Puddings, Pasteten, Kartossclbällchcn, Kartosselu »,it den verschiedensten Tunten durchzogen, süste Speise», Mehlspeisen mit geschmortem Obst und anderes mehr, sic alle lassen es der Hausfrau nicht allznschiver satte», auch an fleischlosen Tage» den Hanögenvsse» ein schmackhaftes Ge richt auf de» Tisch zu bringe». — Die Zugabe. BiS vor dem Kriege war noch vielfach im kaufmännischen und gewerbliche» Leben die Zugabe im Schwange. Sehr viele Bäeter gaben beim Kans eines Brotes eine Zugabe in Form einer Semmel usw.: nickt weuige Knuflcute und Krämer suchten sich ihre Kundschast dadurch zu erhalte», das; sie ihre» Kunden bei einem Kauf einen kleinen Gegenstand beilegten. Wiederholt hat man das Zugabemesen aus das schärfste bekämpft: es ist aber nicht möglich gewesen, es überall auszurvtteii. Tie harte Kriegszeit mit ihrer Preissteigerung für alle Lebensiniitcl und Gebranchsgegeilstände hat wohl überall in nuserein Vaterlaude dein Ziigabcwcsen ein Ende gemacht. Einst spielte die Zugabe auch im rechtlichen Leben bei uns eine graste Rolle: in »nserer Sprache hat sich noch manche Er iiinernng daran erhalten. Ai» häufigsten trisst man diese Gepflogenheit »och heute in verschiedenen Gegenden nnscres Vaterlandes, besonders aber in der RcichShanptstadt bei den sür die Wvhnungslündignng festgehaltenen Terminen an. Ans verschiedenen Redensarten unserer Sprache, die heute noch im Gebrauche sind, tönncu wir seslstellen, das; die kleine Zugabe von einem oder mehreren Tage» zu längeren Fristen in früheren Zeiten eine allgemein geübte Gepflogenheit war. Wir gebrauchen heute die Redensart „Nach Fahr und Tag" in ganz allgemeiner Bedeutung, ohne uns irgend etwas Besonderes dabei zu denken. „Fahr und Tag soll ewig gelten", sagt ein altes Rechtsiprichwvrt. Ter AnSdruct diente ursprünglich zur Bezeichnung der Verjährnngssrist, also des Zeitraumes, der verflossen sein musste, damit jemand in den unangefochtenen Besitz einer Lache gelangen tonnte. Nach altfränkischem Recht wurde beispielsweise für die Gesundhcit eines verkauften Knechtes aus Fahr und Tag fti^nw a<I annnm at ck>c>,n1 Gewähr ge leistet. Fn der ursprünglichen Bedeutung begegnen wir diesem Ansdrncl noch in manchen alten Märchen: meist diente er als stehende Bestimmung für die Tauer des Auf enthaltes in der Fremde. Dreistig Fahre und ein Tag war in alter Zeit die übliche Bezeichnung für die Grenze der Vollkraft der Mannesjahrc: erst wer ",ü Fahre lind einen Tag gelebt hatte, ohne gefreit zn haben, galt als Hagestolz, und die Redensart „hundert Fahre und ein Tag" bedeutete so viel wie ewig. Wir sprechen noch liciste von acht Tagen und meinen damit nur den Zeitraum von einer Woche, also mir voll sieben Tagen. Diese Redensart hält noch die Erinnerung an die ursprüngliche achttägige Frist — be stehend ans einer Woche »nd einem Tage — fest. Die Sitte, die Frist von einer Woche um einen Tag zn ver längern, ist schon längst verschwunden: sie war aber in der Zeit, als sie bestand, in der Redensart „Acht Tage" sestgelcgt worden, und diese Redensart ist dann auf eine glatte Woche übertragen worden. Eine. Frist von zwei Wochen bezeichnen wir richtig als vierzehntägige Frist: diese Frist ist bei nnS zu einer Zeit üblich geworden, als die Gepflogenheit, die Fristen durch eine kleine Zugabe zu verlängern, bereits austcr Uebnng gekommen war. In Franlreich war dies anders: nnserc Frist von t4 Tagen wird dvrt mit Quinze Fours tfünfzchn Tage» bezeichnet. Bei den Franzosen hat also in letzter Zeit die vierzehn- tägigc Frist dieselbe Rolle gespielt wie bei »ns in alt deutscher Zeit die achttägige Frist. Das; die schon erwähn ten Zugabe» im kaufmännischen Leben ans ein recht ehr würdiges Alter zurückblickcn können, zeigt uns schon die älteste kausmännische Literatur, die wir besitzen. Fn einem aus dem Fahre 1424 stanniiendc» italienijch-dcnrichcn Sprachbuch heisst es darüber: Ez ist der deuizen iTcntscheuf gcbanhcit jGcwvhiiheit», daz sie »messen albeg iallwegej zugab habe», pcn mein trenn; »bei meiner Treu» cz dnneat idünkt» ein dcnszcn, er Inet «hätte» nicht chanfs tKaus» ge macht. ob er nicht zugab hiet. — Ob nur die Deutschen der damaligen Zeit jo zugabeiüchttg waren? — Gesellschaft für Sächsische «irchengeschichte. Die int Fahre l88I» gegründete Gesellschaft zählt gegenwärtig 2kg Mitglieder und hat ihren Zweck. Erforschung und Be arbeitung aller auf die sächsische Kirchengcschichte bezüglichen Urkunden und Rachrichte», durch Herausgabe der „Bei träge zur Sächsischen Kirchengcschichte" zu er fülle» gesucht. Es sind bisher 2» Hefte erschienen, sämtlich hcrausgegeben von Oberhvspredigcr l>. Dtbclius. zuerst im Ncrein mit I». Lcchler, dann mit I». Bricgcr, neuerdings mit 4». Haucl. Das neueste, soeben erschienene Hesl ist wieder reich an trefflichen Abhandlungen. Es bietet zunächst die wertvolle Gedächtnisrede, welche Geh. Rat I>. Haust in Lcip zig seine»; Kollegen, dem im Sommer lüftl verstorbenen Geh. Kirrhcnratc I>. Bricgcr, dem ResvrinativiiShistoriker, gehalten hat. Tann bespricht der Lutbcrsvrscher I>. Buch wald alte vvrrcjvrmatorische Predigten, die Ist»:! und l4'.»I im Kloster Altenzella von einen; Unbekannten gehalten wo, den sind und deren Handschrift die Universitätsbibliothek in Leipzig ansbcwahrt: in ihnen fasst sich kurz vor der Resvr mation die mittelalterlich katholische Anssassnng nicht eben kraftvoll, aber topisch noch einmal zusammen. Ten breite sten Raum nimmt der Briefwechsel deutscher Theologen und Kirchenmünner mit den; Superintendenten l>. Rudclbach in Glanchan ein, der, ans Dänemark stammend, in Lachsen eine grundlegende Tätigkeit im Sinne des Luthertums cm faltete. Ter Briefwechsel wird von Obcrtirchenral I». Kaiser in Radcberg mitgeteilt. Hat auch vieles darin ans säch fische Kirchengcschichte leine» Bezug, so dürfen die Doku mente als wertvoller Beitrag zur Geschichte der Glanbens- erneucr»»g in Tcnlschland vor hundert Fahren bezeichnet iverden. Man begegnet unter de» Bricsschreibcrn nicht weniger klangvollen Name», wie Klans Harms, Albert Knapp und dein sächsischen Staatsminister Detlev Grase» v. Einsiedel. Lchliesstich verbreitet sich noch Lie. Tr. Bün- hvsf über drn Erbaunngsschriststeller Fvhann Habcrman», dessen Gebetbuch, das „Habermännlei»", heute »och gebraucht wird. Wer der Gesellschaft sür sächsische Kiichcngcichichte beitretcu will, wird gebeten, sich bei dem stellvertretenden Vorsitzende», Psarrcr I>. B l a n st m e i st c r in Dresden, oder dem Kassierer, Superintendenten Tr. Zwcnncrl in Pirna, zn melde». Ter FahrcSbcitrag ist 4 Mk.: man er hält dafür das Fahrcshest. -- Ter Sächsische Verein zur Hebung der Sittlichkeit »nett »och kurz vor Fahresichlns; seine H a n p t v e r s a m in l n n g ab. Ter Geschäftsbericht des Vorsitzenden, Pfarrer E. Mntzold, ioniite erfreulicherweise die Tatsache seststeile», das; trotz des K rieges Einzelmftgliedcr und Ortsgruppen de» Vcreinsbcstrcbniigen treu und sörderlich geblieben sind. Ties ist uni iv wertvoller, als gerade der Krieg sür die Arbeit dieses Vereins besondere Ausgaben gestellt hat. Ans sie wies auch hi» der Vortrag des Vorsitzenden: „Tie Zntnnsl unseres Voltes." Eine lebhafte Aussprache ichlvst sich an den Geschäftsbericht »nd Vortrag an. Es wnrden wertvolle Winte gegeben, wie unser ganzes Volksleben auch weiter hin in gesunder und anshanender Weise beeinflusst iverden nivchl'e. Tie nusscheidenden Herren des Vorstandes, Ge heimer Kirchcnrat Keller, Hoflieferant Foerster, Pastor Adolf Müller, Professor Otto, Rechnungsral Frohberg wurden wieder , Kirchenrat Tr. Kober iiengewähll. Tie Richtigsprechnng der Kasse ivnrde dem Vorstände über ^ tragen, da der Kassenbericht durch Einziehnng des Schatz - mcistcrs und der Rcchnungsprüser zn»; Heeresdienst noch vi nicht gegeben werden tonnte. Tie Bestrebungen des Ver eins möchten von allen Volkssrcnnden, Männern wie ! Frauen, warm unterstützt werden. Meldungen an den Vorsitzende», Mindestbeitrag 2 Mk., wofür die Vereins-^ zcitnng unentgeltlich geliefert wird. « ^ - Fn der WohltätigkeitsvorstcUnng mit Konzert am § nächste» Sonntag 12 Uhr im K ü n i g l. O p c r n h a n s c 8 reiht lick au das Konzert die Anssühning des Schwanles KZ „O t» ellvS Ersol g" von E. A. Läntncr, den Ober- » K regnicur Hanns Fischer einitudiert hat. An der Ans-" ^ führiliig sind die Damen Alice Verden, Maximiliane Bleib- treu, Fda Bardvu-Müllcr und Bcftn Lichtenstcni. sowie die-'L Herren Lothar Mchncrt, Hanns Fischer, Adolf Müller, Erichs ^ Pviitv, Siegfried Lcivinskn, Rudolf Schröder, Wilhelm L K Hühner und Paul Bühler beteiligt. Obcrregiiicnr Fischer s L hat bei der Einstudierung dieses tollen Schmantes bcsondc A reu Wert darauf gelegt, ihm eine» eigenartigen Eharakter^.2 zu geben, über den vorher ans naheliegenden Gründen re * nichts gesagt iverden soll. D -- Ter Verein der Württemberg«:» iu Dresden veran- staltete am 29. Dezember eine wvhlgelungenc, vom Ernst der Zeit getragene W c i h n a ch t s s c i c r. Bei Kaffee und A Kuchen begrüsstc der Vorsitzende di-e Erschienenen »nd hics; «v vor allem die zurzeit in den Dresdner Lazaretten liegenden IO feldgrauen Landsleute, die den Mittelpunkt der Feier bildete», von Herzen willlvmmc», ebenso ein ans der Durch- ^ reise befindliches Lndwigsbnrgcr Trainlommando. Tic Vvriührnng zahlreicher Lichtbilder aus der würftembcrg:- schen Geschichte »nd schwäbischen Heimat leitete die Feier ein. Alsdann erschien der Knecht Ruprecht mit dem groszen Sack und teilte mit launigen Vcgleitwvrtcn die vom Ver ein »nd dem württcmbergischcn Konsul gestifteten Gaben sür die Verwundeten ans. Während der Verein sich mit seinen Gästen um den Wcihnachisbaum vcrscnmvclte, brachten Uieiangsvorträge und gemeinschaftlich gesungene Volkslieder die Liebe und Anhänglichkeit an die alle schwäbische Heimat zum Ansdrncl. Ein einfaches Abens essen, die Feldgrauen in bunter Reihe mit den Damen des Vereins, bildete den Schlns; des anregenden Abends. Kunst und Wissenschaft. s- Dresdner Theaterspielplan sür heute. König!. Opernhaus: „Earmcn" s7>: Koni gl. Schauspiel haus: „Hans Gradcdnrch" i'-^!»: „Kater Lampe" «'48»; Residenz - Theater: „Unsere Vlaujasten" »> 24»: „Wenn zwei Hochzeit machen" «8»: A l b c r t - T h c a t e r : „PeterckenS Mvndfahrt" „Ein unbeschriebenes Blatt" i'L8i: E en t r a l-Tl, eatc r: „Polenblnt" »'ZF»: „Fnng niusi man sein" <8». s- Mitteilung des «lbrrt-rheaier». F» der Freitag, de» 7. Fn vnar, abends stattsindciiden Erstausführung von Ern», ». ->'.>ilde»- bruchs Schauspiel „Die Haubenlerche" spielt die Titelrolle :.'ola McbtuS. Tie- Regie führt Tr. Albert«. — Ttc Erstaui- iührnng von Goethes „Geschwister»", die an einem Abend zu sammen mit RiörnsonS „Die Neuvermählten" gegeben werden, ist aus den IN. Fanunr festgesetzt. s Eine Schenkung sür d«s Dresdner Ltadtmnscum. Eine Gönnern; des Stadtmnscnms, die nicht genannt zu sein wünscht, hat der städtischen Gemnldcsa»;»il»ng ein Werk des Malers Prof. K l c i n - Eh e v a l i r r schentungs- wctse überwiesen. Das lebensvolle Gemälde: „Zwei Fischer im Boot" wird im Staütmnsenm im Saale der Werke Gotthardt KnchlS ausgestellt werden. 's Der Leipziger Professor Dr. Stndniczka hat den Rns an die Berliner Universität abgclchnt. Rudolf Euckcu. der in Fena lebende Philosoph, der am .». Fanuar seinen 7«. Geburtstag beging, ist bei dieser Gelegenheit zum Ehrenbürger der Stadt Fena ernannt worden. Die Universität Fena nahm im Hinblick auf die Zcttvcrhältnisse von einer Feier des Ehrentages ihres berühmten Philosophiclehrcrö Abstand. 1° Künstlerische Beeinflussung der Leipziger Messe. Zwischen der Leipziger Handelskammer und dein Deutschen Werkbund haben ans Veranlassung des Professors Dr. Graul. Direktor des Leipziger Knnst- gcwcrbemnscums, Beratungen wegen Beteiligung des Werkbundes an der Leipziger Messe staftgesiinde». Man erkannte an. das; eine künstlerische Beeinflussung der Leip ziger Messe wohl möglich und den Leipziger Messcbehördcn ,el,r willkommen sein würde. Es wurde in Aussicht ge- nommen, die den Forderungen des WerkbnndeS cnt- »prechcnde OnalitätSware geschlossen vorzusühre». V Künstler und Kunstgelchrte. Aus W i e ri wird »ns gemeldet: Ter Streit um den neuentdccktcn T izia n „Tar- gulnftis und Lucrctla", der zu einer scharfen Auseinander setzung zwischen der Wiener Künstlcrschast »nd den Knnst- gclchrteu geführt lnfttc, hat damit gcrndigt, das, das Mini sterium sich entschlossen hat, nicht wieder einen Künstler, sondern einen K n n st h i st v r i t c r als Direktor der W teuer Akademie- G alcric anznstellen. s- Der Vormarsch -er dciftschen Knnst im Osten. Nicht nur die deutschen Truppen dringen siegreich vorwärts, auch die deutsche Knnst bemüht sich, mit ihnen Schritt zu halten. Thcaterdirektvr Walter W a s s e r m a n n , der Direktor der dciitschen Theater i» Lodz »nd Warschnn, nnd Schrift steller Erich K öhrcr, der literarische und organisatorische Beirat der Theater, bcsindcn sich zurzeit aus einer Reise, die bis in das östliche Operationsgebiet geführt hat, um dort Gastspiele vor den Truppen und Beamten vvrzubcrritcn. Als nächste Fvlgc dieser Reise sind bereits Gastspiele ft: Brest-Litowsk und Pinsk in der nächsten Zeit zu erwarte», während mit Sicdlce, Sotvlvsf, Wilna nnd Bialnstvt die Verhandlungen mich schwebe». !' Das Theater als Kriegstrost. Zur Hebung der merk lich gesunkenen Stimmung in der englischen Bevölkerung ermahnt eine der bckaiiiitcstcii Erscheinungen des Lvn- dvncr Gcscllschaftslebcns, F r a n P l a n f a i r , in der neuesten Rümmer des „Sundan Pictorial" ihre Stammes- gclivssinnen, de» T h r a t e r b c t r i c b in L v n d o n durch eifrigen Besuch a n s r c ch t z n c r h a l t e n. „Es gibt Leute," schreibt die ebenst' energische wie büliuen- frcudige Dame, „die es sür eine Sünde halten, in diesen traurigen Zeiten die Theater zu besuchen. Wenn das ganze englische Bvlk sv dächte, würde dies wahrscheinlich zu einem gewaltigen Rückgänge unserer nationalen Stellung führen, und Grostbritannicii würde desiegt werden. Wenn wir n»s mit hängenden Köpfen traurigcn Betrachtungen über lasse», könnten wir ans dein Traume erwachen, wenn die deutschen Soldaten i» London einmarschicren. Was immer geschehen »nag — wir dürfen nns nicht einer solchen, un serem Eharakter entgegengesetzten Stimmung hingebcn. Man braucht blvb an die Geschichte zu denken, um die besten Beispiele für die Richtigkeit dieser Ermahnung zn finden. Als der Admiral Trake den Angriff der berühmten „Armada" erwartete, zerstreute er sich dnrch ein Murmel spiel. Und vor der Schlacht von Waterloo gab die Herzogin von Richmvnd in Brüssel einen Ball, an dein die Offiziere der englischen Armee tcilnahmen. lim diesen Geist Herz» stellen, müssen die Frauen Englands sich i» der gegen wärtige» Zeit vereinigen, um die Aufführungen in de» Theatern aiisrechtzucrhaltcn, während der Krieg mn Schrecke» »nd Vernicht»»» wcltertvbl. Tic Theatervor stellnngen sind die beste Arznei gegen den krankhaften Zn stand von Erivartnngen und Enttäuschungen. Nichts ist in diese»» schwierigen Augenblick wichtiger, als die Aufrecht crhaltnng der Volksmoral. Nur de» Theaterbesuch erhält uns normal in diesen anormalen Zeiten. Tie Bevölkerung Englands sollte in die Theater gehen. Ties gilt sür alle, ganz besonders aber sür die Frauen. Tic Frauen in nn scrcm Lande sollen nicht weiter die Zeit damit verbringen, über die Opscr und Entbehrungen zn jammern, denen sie jetzt nntcrivvrsen sind. Tie Theater sollen die Gemüter starken nnd die Gedanken an die Gefahr sernhaltcn!..." V Neuer Eiszeitsnnd. Fn der Tczeinber-Sitznng des Historischen Vereins der Pfalz und des Verein» „Pfälzei historisches Museum" berichtete Koiiservator Dir. Sprntcr über einen neuen pfälzischen Fund ans der Eis zeit: einen menschliche» Oberschenkelknochen der Nea n d e r t a l r a s se. Ter Knochen wurde Ende lütt in einer zwischen den vorderpfälzischcn Nheindörfcrn Waldsee und Altrip gelegenen Vaggcrgrube der Firma Gebrüder Marx in Altrip ft» Meter unter der Erdoberfläche gefunden »nd nunmehr genauer bestimmt. Er lag in einer grün lichcn tonigen Sandschicht, die ausserdem Reste Nachfolgen der eiszeitlicher Tiere ergab: Mammut, ivvllhaarigcs Nas Horn, Ricsenhirsch, Bison, Wildpferd. Ter Fund ist ins besondere dnrch den Umstand von Wichtigkeit, das; bisher Reste von Skeletten der Neandertalrassc aus Flebieten am Obcrrlscin nicht bekannt waren. Fm Anschlus; an diese Aufklärungen gab der Redner verglcichshalber eine Uebcr sicht über die wichtigsten diluvialen Menschensiinde, wie sie der Truck seines Vortrags in der 2*ercinszeitichrisl ft»ft> rbcnsglls enthalten soll. ! Ein enropäisclus Litcraturbttndnis vor LM» Fahre». Zahlreich waren i» der letzten Zeit die Versuche, die geisti ge» Beziehungen zwischen den Alliierten fester zu gestalte». Sv richteten zinn Beispiel die russischen Schriftsteller ein,» Aufruf zur engere» geistigen Verbrüdern»» an ihre eng-
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