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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160122010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916012201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916012201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-22
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1916
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ISIS. Drahtanschrift: Nachricht«, Dr—den. Frrnsprechrr-Gammelnumm«r: LS «41. »«,»«»> »«b»hr oiert«lil»rllch In Dreeden bei ,»eim»>i9»r Zukagun, tan Sonn- und Montagen nur «in- ' mal) L.« M., in den Vororten S,»v M. Bei etnmolt^r Zustellung dmch die Post » M. (ohne Bestellgeld). «,,etge».IPr»U«. Di» einlvatlige Zeile <e»«a » Silben) SllPs.. DorMgepISge und Anj-Igen i» Nummem nach «an», und Meieriagen lau« Tarif.—«uewLriigeSuftrige nur gegen «orau»be»ahlun,. - Belegblatt ivPf. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Mariens,ratze Nt/4t). Druck u. Verlag von Licpsch 4 Reichardt in Dresden. Nachdruck nur mlt deutlicher Quellenangabe f.Dreedner Nachr.") »utitstg. — Unverlangt« Schriftstücke werden nicht ausbewahrl. Ae Ausdehnung der englischen Blockade anf die Neutralen. NiMlstdulllsk a« »er beslirablschen Skllllt. — ffrsolgloser All,riss eine, russischen Slusreuigeschwaderr. — Ser Kol di Sana uutrr italienischem rrommelseuer. — Sie montenegrinische Sriehrnrsrage. — Sie Kriegomüdigleit in Fronkeich. Lesterrelchisch-ungarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlautbart de« 21. Januar: Russischer Kriegsschauplatz. Der Eindruck der grasten Berlnfte, die der Feind am 10. Ja««ar i» den Kämpfe« beiToporoust ««d Bojan erlitte« hat, zwang ihm gefter« eine Sampspanse auf. Es herrschte hier, wie an alle« andere« Teile« der Nordost» front, vo« zeitweiligen Geschtistkämpsen abgesehen, verhält» «ismästig Ruhe. Ein russisches Klugzeuggeschwader überflog b«8 Gebiet sitdilftlich von Brzezanq «nd «ars Bomben ab. Diese richtete« keinerlei Schaden an. Italienischer Kriegsschauplatz. Wester« nachmittag standen unsere Stellungen aus dem Gipfel n«d den Hängen des l! ol di Sana zwei Stunden lang unter Trommelsener. Auch Ton Pauseö (nördlich Pentelsteins wurde sehr heftig beschossen. An den übrige» Krönte« ging die Artillerietätigkelt nicht über das gewöhn, liche Mast hinaus. Südöstlicher Kriegsschauplatz. »eiue besondere« Ereignisse. -Her Stellvertreter de» LhesS LeS Generalstabs: ««. L.B.» v. Htser. Srldmarschall.Lentuant. „BerschSrfte Mockade." Am 6. November vorigen Jahres hat der amerikanische Botschafter in London die Note überreicht, in der Wilson gegen die englische Willkür zur Sec feierlichen und wohl- begründeten Protest erhob. Ter Präsident der Union er klärte. dass durch englische Verordnungen Bestimmungen des internationalen Rechts nicht anher Kraft gesetzt werden könnten, und forderte für den neutralen Handel die Frei heit. die ihm durch die Pariser Deklaration gewährleistet worden war. Er erklärte? die englische Blockade Deutsch lands für ungenügend, solange Deutschland noch in der Lage sei, mit einer ganzen Reihe von neutralen Staaten unbeschränkten Handelsverkehr aufrecht zu erhalten, nnü «ahm für den amerikanischen Handel deshalb das Recht in Anspruch, in unbeschränktem Mahr nach Deutschland Waren zu liefern, die nicht unter Sen Begriff unbedingter Bannware fielen. Herr Grell hat auf diesen Protest zu nächst keine Antwort gegeben, hat sogar offen erklärt, die englische Regierung beabsichtige vorläufig nicht, die ameri kanische Note zu beantworten, und im Washingtoner Weißen Hckuse, wo man sonst recht empfindlich war, hat man das ruhig hingenommen. Tatsächlich sind ja nun auch Monate ins Land gegangen, ohne daß die Angelegenheit auch nur um ei»«n Schritt gefördert worden wäre. Weil aber endlich doch etwas geschehen muhte und Herr Wilson sich offenbar scheute, die wiederholt angekündtgte „scharfe Note" «ach England zu schicken, entsandte er zur Unter stützung des amerikanischen Botschafters den Obersten House an die Themse. Herr House hatte besondere Instruktionen erhalten und sollte darauf dringen, Last in der Angelegen heit endlich etwas geschehe. Es bandelte sich in erster Linie darum, zu einer Verständigung darüber zu kommen, ob Deutschland alS blockiert zu betrachten sei. Die eng lische Regierung behauptet das. und leitet auS dieser Be hauptung das Recht ab. neutrale Schiffe anzuhalten und ihre Fracht in Beschlag zu nehmen, wofern nur die Be fürchtung besteht, sie könnte dem Feinde zugute kommen. Dieses Vorgeben steht in offenem Widerspruch zu den Be stimmungen der Pariser Deklaration. Das weih man auch in England und macht auch gar kein Hehl daraus, viel mehr beruft sich die englische Regierung Amerika gegen über auf den „Springbok"-Fall und die alte Theorie von der einheitlichen Reise, die ursprünglich, im Gegensatz zum Völkerrecht, vdn einem englischen Prifenrichter im Jahre 17öS aufgestellt, im Jahre 18S6 aber vom amerikanischen Bundesgerichtshof zur Rechtfertigung der Beschlagnahme der Bark „Springbok" wieder Hervorgebolt worben war. Der „Springbok" war im Jahre IMS während des ameri kanischen Bürgerkrieges von einem Kriegsschiff der Norb- staaten aufgebracht worden. Die Ladung wurde, trotzdem sie nach einem neutralen Hafen bestimmt war. beschlag nahmt, weil sie schlietzlich doch einem der blockierten Häfen der Güdstaaten hätte zugeführt werden sollen, und der neu trale Hasen nur als Zwischenstatton anzusehen sei. Die englische Regierung hat damals diese Begründung nicht überzeugend genannt, hat aber darauf verzichtet, diplo matischen Protest zu erheben. In Amerika aber besteht seit dem Spruch des Bundesgerichtshofes die Theorie von der einheitlichen Reise zu Recht, und die englische Negierung hat sie sich heilte wieder zu eigen gemacht, weil sic eben sehr schön in das englische System der Seewillkür patzt. All die völkerrechtlichen Bestimmungen, die späterhin, be sonders auf der Londoner Seerechtskonfcrcnz, getroffen worden sind, hat man in England ja längst durch „königliche Verordnungen" wirkungslos gemacht, sic in Wahrheit also, wie jenes Oberhausmitglicd verlangte, als „Plunder" über Bord geworfen. Man sieht, Herr Grey hat cs verstanden, die amerika nischen Gesetze in hohem Matze für England nutzbar zu mache». In der Tat gehen die Meinungen von London und Washington nur noch in dem Punkte auseinander, ob die „Blockade", die England über Deutschland verhängt hat, als „effektiv" in dem Sinne der Pariser Deklaration von 186» aufzusassen sei. Wilson verneint dies und fordert daher Freiheit für den legitimen amerikanischen Handel auch mit Deutschland Grey hat bisher daran fest- gehalten, daß die Blockte effektiv sei, und deshalb alle neutrale» Güter, die über den Ozean kamen und nicht für eine der englischen Negierung als „zuverlässig" bekannte Firma bestimmt waren, in Beschlag nehmen lassen. Er betrachtete, trotz des neutralen Bestimmungsortes, die Reise der Waren von Amerika nach Deutschland als „ein heitlich". wofern nur die Vermutung bestand, die be treffende Fracht könnt- von dem neutralen Hasen nach Deutschland weiicrvefördert werben. Nun scheint es, als ob man in England sich dem amerikanischen Standpunkt genähert habe, jedenfalls beweist die englische Ankündigung einer „verschärften Blockade" Deutschlands, datz die englische Regierung zu der lleberzeugung gekommen ist, datz die bisherige Blockade noch nicht scharf genug, das heitzt in Wahrheit nicht effektiv gewesen ist. Eine effektive Blockade zu verschärfen, hätte keinen Sinn. Wenn die eng lische Regierung nun also daran gehen will, die Blockade Deutschlands zu verschärfen, so mütztc sie, wenn sie den völkerrechtlichen Bestimmungen genügen will, vor allen Dingen auch die deutschen Ostseehäfen sperren und Deutsch lands Verkehr mit Schweden und Norwegen unterbinden. Das ist nicht möglich, da sich für englische Kriegsschiffe die Fahrt durch den Sund und den Belt verbietet. Außerdem steht aber Deutschland immer noch die Landverbindnng mit einigen neutralen Staaten offen. Es bliebe also den Engländern nichts anderes übrig, als die nciuralcn Häfen Europas, insbesondere diejenigen Hollands und der nordischen Staaten, in weitcrgehendcm Matze als bisher von dem Handelsverkehr mit Amerika abzuschneidcn. In der Tat ist dies, wie aus Washington gemeldet wird, die Ab sicht der englischen Regierung. Eine „schärfere Aniociidung der Doktrin vom letzten Bestimmungsort" nennt man in England dieses Vorgehen, das in Wahrheit nichts anderes ist als der Gipsel englischer Secwillkür gegenüber den Neu tralen. Die bisherigen Maßnahmen der englischen Negie rung. die ohnehin schon auf eine Erdrosselung dcS neutralen Handels hinausliefen, sollen nun gekrönt werden dadurch, datz den kleinen Staaten von England zugcmcsscn wird, was sie an überseeischen Waren bedürfen. Daß die Engländer dabei nicht gerade grohzügig verfahren werden, darf nach ihren bisherigen Taten als sicher angenommen werden. Schließlich liegt es ja auch nur im englischen Interesse, Handel und Industrie der neutralen Staaten möglichst zu schädigen. Wenn der schwedischen, holländischen und däni schen Schiffahrt ihr Geschäft mit Amerika unterbunden wird, dann bekommt England den Schiffsraum zur Verfügung, dessen es so bringend bedarf. Wenn die Industrie in den genannten Staaten zur Arbeitseinstellung gezwungen wird, dann ist die englische Industrie einen Konkurrenten loS und hat erhöhte AuSfuhrmöglichkeitcn. Bor allem aber kann Herr Grey dem amerikanischen Präsidenten dann erklären, datz nun die Blockade Deutschlands effektiv sei und für die Bereinigten Staaten jeder Grund zu einem Protest weg falle, und das war ja der Zweck der ganzen Anstrengungen. Man steht, cs stimmt alles. Herr Grey hc!t sich mit seinem diabolischen Plan, der rücksichtslos neutrale Staaten Englands Interessen opfert, wieder einmal selbst über troffen. Nur ejncs mag er nicht vergessen, und darauf hat das gewiß nicht deutschfreundliche Kopenhagener „Extra- blad" aufmerksam gemacht: Skandinavien ist kein Balkan, und alle neutralen Staate« lassen sich nicht behandeln, wie Griechenland. TS könnte sich leicht ereignen, daß bei der Durchführung seines fein ausgeklügelten Planes un erwartete Widerstände auftreten, die so ganz leicht nicht zu überwinden sind. Wir kennen jedenfalls allen englischen Anstrengungen mit großer Ruhe entgegensehen. Auch die verschärfte Blockade wird England nicht den Sieg bringen. 'Wie sagte doch der Reichskanzler in seiner grotzen Rebe? „Ein Gebiet von Arras bis Mesopotamien kann nicht aus gehungert werden." Auch in England scheint man das all mählich einzusehcn, wie aus der Feststellung der <,Times", Deutschland könne nur auf dem Schlachtfeld überwunden werden, hervorgeht. Mag sich also Grey mit Wilson über die Blockade Deutschlands verständigen, mag er sie ver schärfen und England immer verhaßter machen bei den Neutralen — uns kann es recht sein. Wir vertrauen auf den Sieg der Waffen und haben dazu mehr Grund als je. „Associated Preß" meldet ans Washington: Bei Be sprechung der Aussichten auf Erklärung einer formellen Blockade Deutschlands durch die Alliierten wurde in amt lichen Kreisen vielfach der Vermutung Ausdruck gegeben, daß diese Maßnahme zum großen Teil deshalb in Aus sicht genommen worden sei, um der Weigerung Schwedens, die Wiederausfuhr eingeführtcr Waren nach Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu sperren, zu begegnen, und um den Absichten amerikanischer B a u m w v l l p r v ö u z e n t c n zuvorzukommen, Sic eiue Million Ballen Baumwolle in amerikanischen Schiffen nach neutralen Häsen Nordeurvpas zur Weitervcrsrach- tung nach Deutschland versenden wollten. Soweit die Ver einigten Staaten in Betracht kommen, könnte man die Er setzung des als gänzlich ungesetzlich betrachteten gegen wärtigen Systems durch eine gesetzmäßige Blockade will kommen heißen, da diese die Streitfrage betreffend die Behandlung des als rechtmäßig anzuerkenncnbcn neu tralen Handels vereinfachen würde: doch müßte die Blockade wirksam sein, denn jeder Versuch, dir Rechte der Krieg führenden durch die Thcorieder endgültigen Be sttmmung zu überschreiten, würde aufs heftigste bekämpft werden. (W.T. B.) Die monteuegrinische FricdenSfrage. 1). Nach einem Telegramm, das die Stockholmer Zeitung „Dagcns Nnhcter" über Paris aus Athen erhalte» har, wurde zwischen Oesterreich-Ungarn und Montenegro eine Einigung über die provisorischen Fricdenobedingungen bereits erzielt. Das schwedische Blatt glaubt bereits An gaben über den künftigen Umfang des Königreichs Monte negro machen zu können. I>. Ucber den angeblichen Umfall Nikitas liegt noch immer keine authentische Nachricht vor. Es ist möglich, daß eine Stockung in den Fricdcnsverhandlungcn cin- getrctcn ist, wie das bei solchen Verhandlungen ja meist der Fall ist, da jedes soviel als möglich für sich herausschlagen möchte, und es scheint, daß die Entente bemüht ist, durch Verbreitung falscher Nachrichten die Verhandlungen zu er schweren. Wie wenig man in England selber an die Havas- und Nentcrmeldung glaubt, ergibt sich aus folgender Depesche aus dem Haag: Londoner Blätter melden: Nikit.rs Sonderfrieden erregt große Unzufriedenheit in seinem Heere. General Martinowitsch übernahm die Führung der Unzufriedenen, die weiter kämpfen und falls dies nickt mehr unter eigener Fahne möglich sei, in den serbisch:» Reihen den Kampf wieder aufnchmcn wollen. Eine italienische Stimme zur Wassenstrecknug Montenegros. >». Großen - Sturm in der nationalistücheii Presse Italiens verursacht eine Aeutzerung des „Popolo Romano', die dieses Blatt an die Runde von der Wassenstreckung Montenegros knüpfte und die lauiete: „Der .tapfere Herrscher, der nicht wenige Schlachten für die Unabhängig keil seines kleinen Reiches gekämpft hat, legt ldurch die Waffcüstrcckung) eine neue Probe seines hohen Unabhängigkeitssinnes ab, der auch sicher nach Verdienst vom alten Kaiser von Oesterreich gewürdigt werden wird". Reise der Königin von Montenegro nach Lyon. lAgenziu Stefan!.» Die Königin von Monte negro, sowie die Prinzessinnen .1'enia und Wcra find am Donnerstag abend in Rom aus Brindisi eingetrofsen. Sie sind nach Lyon weitergereist, wohin sich auch die bei Montenegro beglaubigten Diplomaten begeben haben. (W. T. B.j Griechenland und der Bierverband. 6. Der Sofioter „Az Est"-Berichterstatter teilt eine Athener Mitteilung mit, wonach der griechische Mnister des Aeußeren gegen die Landung in Phalcrvn bet dem englischen und französischen Gesandten energisch p r o t e st i e r t c. Er habe erklärt, daß, wenn die gelandete» Truppen binnen sechs Stunden nicht zurückgezogen würden, werde die griechische Armee den Befehl erhalten, bewaffnet aufzutreten. Rach dieser Meldung Hütten die beiden Ge sandten die Zurückscndung der gelandeten Truppen be schlossen. Vor der Wiedereinschiffung durchsuchten die Engländer und Franzosen den Hafen, um sich zu über zeugen, ob ein Stützpunkt für Unterseeboote vorhanden sei. Griechenland soll ferner von England und Frankreich eine Aeutzerung über ihre künftige Haltung verlangt habe». Angeblich soll sie auch Garantien fordern, datz die Entente außer Saloniki keinen anderen Hafen mit Beschlag belegt und das Äriegsgebiet nicht in das Innere Griechenlands ausdchnt. b. Aus Athen wird nach der „Franks. Ztg." von Reuters Bureau gemeldet, datz die Truppen der Verbündeten auf Mytilene gelandet sind. Die Verhaftungen in Saloniki. b. Eine deutsche Dame, die soeben aus Saloniki zurück kam, erzählt: Mein Vater, «in »»jähriger Kaufmann, wurde in der Neujahrsnacht um >611 Uhr von den Franzosen, die von einem griechischen Spion wurden, verhaftet.
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