01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.02.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070209014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907020901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907020901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-09
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.02.1907
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verugrgedllvn A»»«ra»«>»dr»tt»: A«ch»tch»«n Marte-dr. »M. ollvsiroc: ooui.L'r sircuivis in alten ««en ^einym»»»»en«rk«»^n. Ke««»,««» vn<1 No»^» voer-kig. Unreigen-c-ril. bi» ui»b 38 don j ivaliiae K» rwatsertr TerlieitHo Pi,.: als'Cmsckandt rwslNsc .-teile von Dresdner Au>. »ra>>»kbkm7S Pia., von auswärtiaen I VN. An Sinn,»«»» nach San». iindZetert,,«,: rivalliaeGnindzeiie Sv via . aui Prwatieite «o Ps, Livailtae Zeile als Eingclantzr von Dresdner Auilraaaedcr» i Mr.. von auvwüriiaen l.so Ms. Aaniilien- Nachrichten ütninbieile an Pfa. — Die Prene der Inserate lind im Moraen- und Abeudbtatte dicietden. Aus- wartiae -lnitraoe nur aeaen «or- lmsbktaitinna. — Beteavlatter toilcu io Vicmlise. Kernwrecher: Nr. U und rviui. pürier, »>tsr,nr. ,mt«r. lsod XIV.. ISO oa> krxik, kür »Lolli. 80KI0,» ds»timmt, »nt vsnigs Dago llsl uo» »u »skov. Ldollux L 6r<»vnvr, ünnlcstr. 11 Id» vnckvo. feilste k/isi'kL ru pl.^iick L-S3 a<-e^»> r,inH.e «er. ,,«» e n.»»r; i»». »irUt »ut r I'>«ri»oul«'i> »inanninn'-lr .cininev.tiiieitU u:nt rerl«tl6N,I. Ntaitida LO t tj! I»r. U«I»t» »irUr eorrNat, atchniienil llvod«« SS k't.' DM" ünillo» »trtx-vjiUrln PporiatnnUet der drnt« -tuxnnluna »»»srliatt, <I°r 8r»6r, NL<>> uu»»a>in prompter Vt-isnuU. V X«,»« ib«e»N>«Hee» Ns«»a, n, N'N« un«> — IlO Vr vH'tVIIOIuvLv, »Vs, e »i«r <S". Sp62ik».1LtLt: Verniokeln unä LoLü-rksn von Lolillttsolnidsn aller Systems . — Dnv»Ä»«n UriiltNIuiip:^-Vin.ll.lt OVtNO VvWAsWII», I^i»Nl«»ntn»n8v j k, Ilot^eNtiiirle. : «r.4v. Reaiernna und Parteien. Personen- und Gepäcktarife. Jleischpreise, Thoma-Ansstellnng, Zwrillund. Prof. v. Behring P önslivirte. Noch den Wohlen, Der Mutmaßliche Witlennig Professoreiitllel. Ziemlich heiter, Frvi ?.->LminlN»tttd, r). Aebrnar 1W7. Licht und Schatten. Nachdem die erste Freude über den nationalen Wahl sieg -u ihrem vollen Rechte gekommen ist, dürfte es ange- zeigt sein, nüchternen Erwägungen Raum zu geben. Es kau» ja nicht alle Tage Feiertag sein, und wie sonst im Leben muh auch in politischen Dingen der solide Wcrkeltag de» ersten Platz behaupten. Was i» den seltenen Höhe punkten an ehrlicher Begeisterung erlebt wird, kann nur Früchte bringen, wenn es in ebenso ehrlicher, dauernder Arbeit praktisch ausgcnützt wird. Die diesmaligen Wahlen haben eine Fülle von Anregungen gebracht, denen ernsthast nachzudenKn nur heilsam ist. Die Ernte ist in die Scheunen gebracht, aber ihre richtige Verwertung wird den Parteien wie der Regierung noch recht viel Schwierigkeiten machen. Wir sind gewiß die letzten, die Mießmacherarbeit treiben oder — weil nicht alles erreicht — das erzielte Ergebnis nörgelnd verkleinern wollen: es liegt uns nur daran, Licht und Schatten recht eindringlich ins öiscntliche Bewußtsein zu bringen, damit der Blick für die Realitäten geschärft und die öffentliche Meinung aui das richtige Geleise ge stellt werde. Also, um eS nochmals zu betonen, die natio nale Sonne» die in diesen Tagen strahlend Uber Deutsch land hochgcgangen, hat neben glänzendem Licht auch ihre tiefen Schatten: schwarze und rote Flecken entstellen ihr sonst so leuchtendes Antlitz, und in den Parteiverhält nissen deS neuen Reichstages liegen Schwierigkeiten, die leicht verderben können, was der nationale Elan des deutschen BSlkes in der Wahlschlacht gut gemacht hat. Nachdem gestern an gleicher Stelle der unverminderten ZentrumSgcsahr mit ihrem unerquicklichen Drum und Dran in vaterländischer, konfessioneller und kultureller Hinsicht eingehend gedacht worden ist, sei heute der rote Fleck auf Deutschlands Siegessonne kritisch unter die Lupe genom men. Eins ist sicher: der unangenehme rote Fleck ist kleiner geworden, aber er hat dafür an Intensität ge- wonnen. Die Sozialdemokratie hat zwar drei Dutzend Mandate verloren, aber ihre Stimmcnzahl ist nicht zurückgegangen, sie ist auf annähernd drei nnd eine viertel Millionen Wähler angewachsen, d. h. sie hat gegen 1903 beinahe um eine Viertel- Million zugenommen. Und dieses numerische Plus, das ein immer weiteres Umsichgreifen des sozialdemokratischen Ge dankens trotz aller Mandatsverluste deutlich erweist, will nicht nur gezählt, sondern auch richtig gewogen werden. Tut man das, so wird man finden, daß die Umsturzpartei, was sie an unsicheren Kantonisten und Mitläufern diesmal verloren hat, durch frischen und zuverlässigen Nachwuchs reichlich ersetzt. Und nicht nur das: die revolutionäre Stoßkraft der Sozialdemokratie ist dadurch gestärkt worden, daß bei den eingetretenen Mandatsverlusten in der Haupt sache die bösen Revisionisten die Zeche haben bezahlen müssen, während die Genossen der „schärferen Tonart", die sich wenig von der parlamentarischen Arbeit, viel da gegen von der Aufhetzung und planmäßigen Erziehung der Masten zur Revolution versprechen, fortan fest unter sich sind und völlig die Oberhand haben werden. Auch wenn der sozialdemokratische Einschlag im Reichsparlament sich vorerst aus leicht begreiflichen Gründen eine wohltuende Zurückhaltung auferlegen sollte, darf das deutsche Bürger tum sich doch nicht wieder in sansten Schlaf einlullen lasten, denn die Niederlage der Genossen ist noch lange keine Ver nichtung: sie werden weiterarbetten und in verstärktem Maße weiterwühlen besonders unter der Arbeiterjugend, auf di« eS in erster Linie abgesehen zu sein scheint. Darum muß der Kampf von unserer Seite auch wcitergesührt wer den, bis die rote Gefahr ganz beseitigt ist. Unermüdliche Aufklärung der Masten über ihre wahren Interessen und über das egoistisch-verlogene Wesen der Obergenoffen Bebel. Singer v tutti quanti muß getrieben werden, damit der nationale Gewinn des RinterseldzugeS von 1007 bei den nächste» Wahlen behauptet und womöglich vergrößert werde. M«nn wir weiter einen Blick auf die Parteiverhält, niste im neuen Reichstage werfen, so drohen auch dort trotz der vielgepriesen««» Möglichkeit mehrfacher MehrheitS- btldnngen allerlei Klippen und Gefahre». Wie schon er wähnt, wird da» deutsche Volk nur dann wahre Befriedi- gung empfinden, wenn da« Zentrum sowohl von der Regie- rung al» auch von den nationalen Parteien nach Möglich- teU äuSgeschaltet wird, damit sein alter Machtdünkel nicht wieder neue Nahrung erhält. Fürst Bülow hat vor kurzem gesagt, daß er auf eine Paarung deS konservativen und -ek liberalen Geistes hoffe und aus dem nationalen kon servativ - liberalen Block fortan seine Reichspolttik alS auf einem guten Fundament« aufzubauen gewillt »et. Das ist »u . aber leichter gesagt als getan, weil die nachbarlichen Be ziehungen zwischen rechts und links nicht gerade die besten sind. Wenn man jetzt nach der Wahl die Prcß- stimmen liest, die auf gewisser srcisinnigcr Seite zur Abwechslung wieder einmal in das anti - „reak tionäre" Horn stoßen, während aus konservativer Seite von kläglicher „freisinniger Bettelei" dem Fürsten Bülow gegenüber gesprochen wird, so kann einem wohl bange werden. Von den Ultrakvnservativen und Hypcragrariern wird man im Interesse des Zusammenhalts zwischen rechts und links verlangen müssen» daß sie den so oft beliebten Ton „von oben herab" ausgebcn und nicht mit extremen wirtschaftlichen Forderungen kommen, sondern in jeder Be ziehung die Hand zu einem gerechten und für beide Teile ehrenvollen Ausgleich bieten. Umgekehrt müssen die Libe ralen, besonders die Linksstehenden unter ihnen, die blöde Spielerei mit dem „Rcaktionsrummcl" aufgcben und ver suchen, ehrlich mit den rechtsstehenden Parteien zum Wvhlc des allen gemeinsamen Vaterlandes zusammcuzuarbcitcn. Sie müssen heraus aus dem längst verblaßten Doktrinaris mus und hinein in eine Wirklichkettspolitik, die den Bedürf nissen der Gegenwart Rechnung trägt! Heute sind die rein liberalen Gruppen im neuen Reichstage nicht mehr so schwach, daß man über sie einfach zur Tagesordnung übergehen könnte, zählen sie doch insgesamt über 100 Sitze, also fast ebensoviel wie die rechtsstehenden Parteien oder wie das Zentrum mit Anhang. Aber die Gcsamtliberalcn sind anderer seits auch nicht stark genug, um für sich allein den AuSschlag zu geben. Sic müssen deshalb bestrebt sein, sich ihren Platz an der Sonne dadurch zu erobern, daß sie Realpolitik treiben. Solange es Parteien und Partei-Interessen gibt, muß man zu unterhandeln und zu handeln verstehen, denn keine Partei ist ko selbstlos, daß sie sich ein Zugeständnis, ein Kompromiß, bei dem sie dem eigenen Herzen ein kleines Opfer bringt, nicht umgehend bezahlen ließe. Der Libera lismus hat es also ganz in der Hand, am rcichbesetzten Tische mitesten zu dürfen. Nnr muß er sich darüber klar sein, baß es nicht anders möglich ist, als mit Konzcssioncn- machen und Konzefsionennchmen. Der Weg vom Grafen Kanitz bis zu Dr. Müller-Meiningen ist allerdings so weit, daß eine konservativ-liberale Kompromißpolitik fast un überwindliche Schwierigkeiten zu bieten scheint. Eine Hoff nung winkt nur in der Vermittlertätigkeit der RcichS- partei und der Nationalliberaken, die bei der vom Fürsten Bülow beabsichtigten Paarung der konservativen und libe ralen Parteien eine hochbcdeutsame ausgleichcnde Nolle zu spielen haben werden, soll der Guß gelingen. Die Lage wird noch komplizierter durch den Umstand, daß daS Zen trum alle Minen springen lassen wird, um die Annäherung zwischen rechts nnd links zu verhindern und durch den eigenen engen Anschluß an die Konservativen den Liberalis mus auch in nationalen und natürlich erst recht in wirt schaftlichen Fragen überflüssig zu machen Hält die Regierung, wie man in ihrem eigensten Inter este annehmen muß, daran fest, das Zentrum nach Kräften auszuschalten, so wird sie noch viel Probleme zu losen haben. Das unmittelbare Ziel der Retchstagsauslösung, eine natio nale Mehrheit für Kolonialforderungen zu erhalten, ist zwar erreicht. Aber den neuen Reichstag so zu behandeln und so zu führen, daß die nationale Mehrheit auch bet anderen Gelegenheiten fest zusammengeschweißt wird, ist eine überaus schwierige Aufgabe, deren befriedigende Lösung nicht bloß ein hohes Maß von taktischer Geschicklichkeit und politischem Takte, sondern von wirklicher Staatskunst er heischt. Fürst Bülow wird vorsichtig operieren müssen und vorläufig die neugeschaffene Mehrheit durch kritische Vor lagen nicht allzu großen Belastungsproben aussctzen dürfen. Die Regierung hat es in der Hand, mit der Art ihres Vorgehens im Reichstage die konservativ-liberale Majorität je länger, je besser zusammenzustimmen: gelingt ihr das, so hat sie gewonnenes Spiel, reüssiert der Kanzler aber damit nicht, so schädigt er nicht nur seine eigene Stellung, sondern auch die der Regierung und der natio nalen Parteien. DaS deutsche Volk würde es nie und nimmer begreifen, wenn über kur» oder lang das Zentrum wieder wie bisher in der deutschen Reichspolttik der Pivvtpunkt würde, nm den Regierung und Parteien kreisen. Das würde einen Rückschlag im Volke geben, der sich bet den nächsten Wahlen bitter rächen und der Sozialdemokratie neue» Wasser auf die Mühlen treiben dürste. Hier liegt die Gefahr der neue« Situation: ihre Schwere mag für die Konservativen wie für die Liberalen eine ernste Mahnung sein, alles aufzu- bietcn, nm unter möglichstem Ausschluß des Zentrums ge meinsame Arbeit zu leisten. Da Fürst Bülow allen Ein geweihten als kühler Rechner und vielgewandter Diplomat bekannt ist, so ist zu hoffen, baß es ihm gelingen wird, wenigstens bei wichtigen natio »alcn Entscheidungen die Konservativen und Liberalen aus der mittleren Linie zu einigen. Das wäre ein Meisterstück, das sich der jetzige Reichskanzler wirklich als sein eigenstes wohlverdientes Guthaben in Deutschlands neuester Ge schichte buchen dürste. .... Neueste Traytmeldnntten vom 8. Februar. Preußischer Landtag. Berlin. iPriv.-Tel.i Das Abgeordnetenhaus jetzle heute die Beratung des L a u d wi rts ch a fts e ta ts fort. Cs kam dabei zu einer Polemik zwischen Zentrum und National liberalen, die sich gegenseitig Unterstützung der Sozialdemokraten bei den letzten ReichstagSwahleii zum Vonvurie machten. Non ve,schiede»?» Rednern wurde Förderung des landwirtschaftlichen Forlbildnugsschnl-Unterlichls gefordert. Landwirtschaitsmnüstcr v. Arnim erklärte sich entgegenkommend. Aus der morgige» Tagesordnung steht die Fnterpellatlon der Nativnalliberaten belitssend den sogenannten Brems-Erlaß des Kultusministers Dr. Studt. Tie Interpellationen wegen des Unglücks auf der Reden- Grube werden vorlänslg noch nicht zur Verhandlung kommen, da die Regierung erst das Ergebnis der Untersuchung abwarten will. Der Kampf in der Ostmark. Berlin. iPriv.-Tcl.j Offiziös wird der Behauptung entgcgcngctrcten, daß die preußische Ostmarken- politik ein Fiasko erlitten habe. Ter Ausfall der Rcichstagswahlen widerspreche dieser Auffassung. Die Neichstagswahl weise eine Vermehrung der deutschen Stim men auf, die die der polnischen Stimmen um ISO Prozent übersteigt. Seit der Volkszählung von I960 übersteigt die VermchrungSgcschivindigkeit der deutschen die der polnischen Bevölkerung um 0,89 Prozent, die mit dem Jahre 1867 begann und noch in den 90er Jahren anhielt. Die stetige zissernmäßige Verschiebung des Nationalitätsverhältnissek- zn ungnilsten des Deutschrnms ist damit endlich zum Still stand gekommen und beginnt eine Wendung zum Besseren zu nehmen. Die Erfolge sind in erster Linie aus die ausgedehnte Vcsicdeluugstütigkeit der Ansicdelungskommis- sion zurückzusühreu. Die Ansiedlnngskommission hat bis jetzt bereits 32 Quadratmcilcn Land neu besiedelt und daraus nicht weniger als 12 415 neue'Bauernhöfe in 315 neuen Dörfern geschaffen. Diese Dörfer enthalten ein schließlich der aus den bäuerlichen Stellen und Ansiedlungs- Gutsbctricben beschäftigten rund 8000 deutschen Arbeiter familien eine deutsche Bevölkerung von rund 96 900 Seelen, die dem Dculschtnm als Gewinn ziiznrcchneu sind. Dazu kommen die Maßnahmen zur Förderung des LaudarbeiterzuzugS. Von den Zuwandercrn über Ostrowv sind in den letzten zwei Jahren käst schon 1800 Deutsche in der Provinz Posen verblieben. Es befinden sich zurzeit von der rund 2^4 Millionen Hektar großen landwirtschastlich benntzren Bodenfläche der Provinz» trotz der erheblichen Verluste der vvrangcgangenen Zeit- pcriode noch immer rund 1 140 000 Hektar in deutschem Privatbcsitz, rund 187 000 Hektar im Besitze der Ansicdlungs kvmmission, 296 000 Hektar im Besitze des Domänen- und ForstftsknS, also im ganzen rund 1 893 000 Hektar in deutscher Hand, wogegen die polnische Hand über rund 1 100 000 Hektar, einschließlich des Kirchcnbcsitzes, verfügt. Der Res, von 43 000 -Nektar befindet sich in der Hand öffentlicher Korporationen, deren Eharatter überwiegend deutsch ist. In den Landgemeinden der Provinz stellt sich das Verhält nis so, daß rund 670 000 Hektar deutschem, rund 880 000 Hektar pvknischcr Besitz gegcnübcrsteht. Es wird ferner nachqewie sen, daß im Provinziallandtag in den 40 Kreistage», in den 181 Stadtverordnetenversammlungen, in der Land wtrtschastskammer, den -Handelskammern Posen und Brom berg und den Handwerkskammern Posen und Bromberg die Deutschen überall in der arotzen Mehrheit sind. Lase in Frankreich Paris. Depntiertenkammcr. Bei -er Fort setzung der Besprechung der Interpellationen über die Finanzoperation behauptet Willm lSoz.f, Rußland biete seinen Gläubigern keinerlei Sicherheit. Minister des Acußcrcn Pichon will hiergegen Einspruch erheben, wird aber vo» seinen Nachbarn -urückgchaltcn. Willm spricht über das innere Regime Rußlands. (Beifall aus der äußersten Linken, Widerspruch rechts und im Zentrum s Als Willm dann von den blutigen Vorgängen in Rußland spricht, macht sich Unruhe im -Haute bemerkbar. Minister des Aeußeren Pichon erhebt Einspruch dagegen, daß das Parlament sich in die innere Politik eines anderen Landes mische. (Lebhafter Bcisall.) Auf die weitere Bemerkung Pichons, er erfülle seine Pflicht, die alle Mitglieder der Kammer erfüllen sollten, ertönt vo» neuem auf allen Bänken des Hauses, die der Sozialisten ansgenommcn, Beifall Willm schließt dann seine Ausführungen nnd sagt, die neue russische Anleihe sei eine wahre Gefahr für die französischen Sparer. Iaurds (Soz.s führt ans, man brauche sich über den Rückgang der französischen Rente nicht zu beunruhigen Anlaß zur Beunruhigung böten nur die Manöver, die einen weiteren Rückgang der französischen Rente bc zweckten, um das Werk des Parlaments zu bekämpfen «Zustimmung aus vielen Bänken. Finanzmiuister Eaillauz ruft dem Redner beifällige Worte zu.) Iaurss führt fort und sagt: Er seinerseits bekämpfe nicht systematisch die Anlage von Kapital im AuSlande. Er billige Pichons Einspruch gegen eine offizielle Einmischung in die Angc lcgenheiten eines fremden Landes; er halte es aber für ein gutes Recht aller Parteien, sich offen über die inneren Zustände eines Landes z» äußer», in dem Frankreich große Interessen habe. Er wolle nicht sagen, daß Rußland eine lebensgefährliche Krisis durchmache: Rußland werbe aber
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