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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.11.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041110015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904111001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904111001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-10
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.11.1904
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In Ungarn Hai der Ministerpräsident Graf Stefan Tisza ein«» K»ampf ausgenommen, der weit über die Grenzen des magyarischen Staates das lebhafteste Interesse beanspruchen mutz, besonders da, wo dieselbe Frage, die hier endgültig gelöst werden soll, eine aktuelle Bedeutung besitzt, wo das gleiche Nebel, das der ungarische Staatslcnker radikal ausmerzcn will, fort- lvuchert und jeden Augenblick zum Ausbruch kommen kann. Es handelt sich um den Kampf gegen die Obstruktion, und zivar nicht um den Kampf gegen eine faktisch bestehende Obstruktion, die zur .steit die Gesetzgebungsmaschincrie an ihrem verfassungsmäßigen Funktionieren hindert, sondern um das Bestreben, grundsätzlich und für alle Zukunst das Vergewaltigungsvcrsahren, durch das die Parlamentarische Minderheit den Majoritätswillen lähmt, unmöglich zu machen. Bezwungen hat Graf Tisza bereits einmal die Obstruktion, aber der Sieg, so glänzend er auch tvar, konnte nach Lage der Dinge nicht mehr bedeuten, als bloß den Rückzug, die momentane Waffenstreckung der Obstruklionisten, aber noch keineswegs deren dauernde Bewältigung, dergestalt, daß fortan jede Obstruktions gefahr als ousgeschaltct angesehen werden könnte. Als vor einem Jahre der heutige Kabinettschef die Führung der Negierungs geschäfte übernahm, herrschten in Ungarn fast anarchische Zu stände, Der Staatswagcn war entgleist und alle Bemühungen, ihn wieder in die normalen Bahnen zu bringen, scheiterten an dem revolutionären Willen der Obstruktionspartcien, Monate lang währte die Minister», Parlaments- und Verfassungskrisisi das ganze konstitutionelle Leben stand still, die einzige Tages ordnung des Parlaments bildete der Skandal, und die Regierung mußte recht- und gesetzlos ihres Amtes walten. Ter Retter wurde Graf Tisza; er schuf Ruhe und Ordnung, stellte den Frieden mit der Krone her, lenkte Gesetzgebung und Verwaltung auf den verfassungsmäßigen Weg zurück, indem er dem Parlament die ArbcitSsäbigkeit wicdergab. Die Willensenergic, mit der der leitende Staatsmann seine Anstalten traf, um die obstruierende Mnderheit zu Boden zu lverfen, hatte diese bewogen, aus die Fortsetzung des Kampfes bis auf weiteres freiwillig zu verzichten. So unterblieb zunächst die Durchberatung des Tiszaschen Antrags auf Aenderung der Geschäftsordnung, Jetzt aber hat der Minister- vräsident diesen Antrag wieder ausgenommen, bevor noch die Opposition Miene gemacht hat, ihre obstruktionelle Taktik zu wiederholen. Die Parlamcntsrcform zu dem Zwecke, der Ob struktion ein für allemal den Boden zu entziehen, um jeder Eventualität ihrer Wiederkehr vorzubcugcn, gehört zu seinem Programm: sie bildet die erste Voraussetzung und den wichtigsten Bestandteil der Mission, die er übernommen hat. Seinem kon stitutionellen Gewissen genügt es nicht, einen Sieg über die Ob struktion errungen zu haben, ohne daß er gezwungen wurde, sich als der Mann der eisernen Faust, die vor keinem Hindernis und vor keinem Kampfe zurückbcbt, zu betätigen. Seine ursprüngliche Ausgabe ist erst dann gelöst, wenn das Parlament durch Acu- deruug seiner Geschäftsordnung so reformiert ist, daß aller Voraussicht nach es seiner Bestimmung, den Mehrheitswillen zur Geltung zu bringen, nicht wieder entfremdet werden kann. Auf schwankender Basis beruht das parlamenta rische und damit zugleich das ganze verfassungsmäßige Leben, so lange selbst eine vcrichwindend geringfügige Minderheit imstande ist, den Sinn und Zweck der Ver fassung und des Parlamentarismus in sein Gegenteil zu ver kehren, Wenn nicht feste Garantien geschaffen werden, sodaß jeder Obstruktionsabsicht sofort der Lebensnerv durchschnitten werden kann, schwebt nach wie vor über dem Haupte der ungarischen Ration ein Damoklesschwert, kann revolutionäre Willkür immer wieder das Land an den Rand des chaotischen Abgrundes führen, vor dem es noch vor Jahresfrist gestanden hat. Ter Kampf gegen die Obstruktion, der in Ungarn begonnen bat, interessiert vor allem auch wegen der staatsmännischen Per sönlichkeit des Grasen Tisza. Der gegenwärtige Leiter des unga- rischen Kabinetts überragt das Durchschnittsniveau, auf dem heute fast allenthalben in Europa die am Ruder befindlichen Staatsmänner stehen, die zumeist vollauf zufrieden zu sein tRegcn, wenn sie mit leidlichem Erfolge über die Ausgaben und Ansprüche der jeweiligen Tagespolitik hinauskominen. Einen Kampf zu führen nicht bloß für die unmittelbare Gegenwart und ohne dringende Nötigung, kommt sonst Wohl einem Staatslenker nicht so leicht in den Sinn. Gras Tisza besitzt Charakter und Willens kraft in außergewöhnlichem Maße. Tie Scheu vor Krisen kenn! er nicht. Der Kampf, den er jetzt führt, muß, falls die Obstruk tion das Feld behauptet, zu einer neuen Krisis führen, die sich vielleicht noch ungleich schwerer gestalten dürfte, als diejenige, zu deren Lösung Graf Tisza in den ersten Novembertagcn des vorigen Jahres nicht vergeblich berufen worden ist. Er fürchtet den Kampf nicht, dem er selber den Charakter eines Ringens auf Tod und Leben ausgeprägt hat. Graf Stefan Tisza ist verhältnismätzig mit jungen Jahren zur Ministerpräsident- schaft emporgestiegen: aber seine staatsmännische Laufbahn würde ichon jetzt beendet sein, wenn ihm die Niederlage beschiedcn ist. Er hat kein Hehl daraus gemacht, daß er mit der Ausgabe, die er zur Lösung bringen will, sicht oder fällt. Als dieser Tage im Budapester Abgeordnetenhansc Franz Kossnth, der Führer der Nnabhängigkeitspartei, angesichts des Antrages auf Revision der Geschäftsordnung die feierliche Erklärung abgab, daß die Wege des Ministerpräsidenten mit denen seiner Gegner in dieser Frage sich niemals begegnen werden, zögerte Graf Tisza nicht, diese Kriegserklärung mit der Aufwerfung der Kabineltsfrage z» beantworten. Er tritt in den Kampf, indem er von vornherein das Vollgewicht seiner ganzen Persönlichkeit cinsctzt. Und er kämpft mit offenem Visier; er verschmäht alle Halbheit und jene diploma tische Heimlichkeit und Reserviertheit, ohne die sonst Minister vor schwierigen Situationen oft nicht auSzukoimncn wähnen. Er nennt auch die Dinge stets beim rechten Namen, in voller Rück haltlosigkeit und Schärfe. Den entschlossenen Mut, die Obstruktion mit allen ihren Folgeerscheinungen als das zu kennzeichnen und verdientermaßen zu brandmarken, was sie wirklich ist, hat seither kein Staatsmann in dem Maße besessen wie Graf Tisza. Er nennt die Obstruktion eine Tyrannei, ein Unkraut, das ousgejätct werden muß; die Obstruktionisten charakterisiert er als politische Schmarotzer. Er beklagt die Verrohung der parlamentarischen Sitten, die daS würdelvse Obslriiktionsverfahrcn zur Folge haben muß. .WaS wird aus unserer Ration und ihrer Entwicklung wer den". so fragt er. „wenn unser Parlament aufhört, der Brennpunkt großer geistiger Kämpfe, in denen unser ganzes öffentliches Leben mit Licht überstrahlt wird, zu lein, sondern zum Tummelplatz der rohesten Sitten und der peinlichste» Ausschreitungen hcrahsinkt ?" Schon die Präludien, die seht im ungarischen Abgeoidnctenhanse von der Opposition gespielt werden, lassen erkennen, wie schwer die Kämpfe sein werden, die bcvvrstche». An dramatische» Zwischenfällen »nd aufregenden Episoden wird es pcrmutlich ebenso wenig fehlen wie an Situationen, welche die Geduld auf die här teste Probe spannen. Bis jetzt hat sich die Opposition damit be gnügt, die Reden, mit denen Graf Tisza seinen Antrag ans Aen- derung der parlamentarischen Geschäftsordnung einleitcte, mit Lärm und Tumult zu begleite». Sic unterbricht den Ministerpräsidenten fast nach jedem Satze durch gellende Zwischenrufe; sie veranstaltet »ach einem genau erkennbaren Arrangement stürmische Szenen. Aber, so konstatiert bereits jetzt ein ParlcrmcntSbericht, es fehlt allen diesen Manifestationen der Gegner des Grafen Tisza die Unmittelbarkeit, die einzig »nd allein von wahrer Leiderrichast er zeugt werden kann. Das Verhalten der Opposition wird täglich kleinlauter, während Graf Tisza von Tag zu Tag schärfer und schonungsloser zum Angriff »orgeln. Einer Willensstärke, wie sie der ungarische Kabinettschef bekundet, hat sich noch niemals eine obstriiktionslustige Opposition gegenüber gesehen; und das Be wußtsein, es mit einem Gegner von unbeugsamer Entschlossenheit zu tun zu haben, scheint den Obstruktionsgeist zu schwächen, zumal auch die liberale RegicrungSmajorität eine einheitlich geschlossene, kraftvolle Haltung an den Tag legt. Unter »linutenlangen Bei fallsstürme» hat Graf Tisza im Klub der liberalen Partei er klärt: „Wie immer sich die Verhältnisse gestalten mögen, wir werden die Geduld und das kalte Blut nicht verlieren, wir werden keine Furcht, kein Zurückweichen keimen." Und als im Abgeord- nctenhause ein Oppositionsledner ans die Möglichkeit der Parla- menlsauslöjung anspiclte, antwortete der Ministerpräsident sofort mit der Versicherung, daß er ohne jedes Zögern zn diesem ver fassungsmäßigen Mittel greifen weide, wenn die Notwendigkeit hierfür etntrete. Diese wird aber vorliegen, sobald die Aktion zur Revision der Geschäftsordnung wirklich gelungen ist. Tenn eine neue Geschäftsordnung kann nicht schon in dem ictzigeu Abgeordneten- hanse, sondern erst durch Neuwahle» Wirksamkeit erlangen. Neueste Dralltmeldnuaen vom 9. November. Aus Dcutfch-Lüdwestafrika. Berlin. (Priv.-Tcl.) In hiesigen kolonialen Kreisen wird der Rücktritt Oberst Lentweins von dem Gouverncur- vosten in Südwcslasrika abermals als nahe bevorstehend bezeichnet. Als Nachfolger taucht von neuem der Name eines schon früher ge nannten hervorragenden Beamten des überscciichen Dienstes auf. Köln. Tic „Köln. Ztg." läßt sich aus Berlin von heute melden: „Aus zeitlichen Gründen werde eine einheitliche Ver rechnung der K oft c n für die ßUcherwcrsung der aufrührerischen Bewegung in De u t sch - S ü d w c sta f r i ka nicht erfolgen können; sic würde auch den Grundsätzen unserer finanziellen Ver waltung nicht entsprechen. Tic Kosten werden zum Teil i» Nachtrags-Etats, zum Teil im ordentlichen Etat für 1905 erscheinen. In dein bisherigen, bereits genehmigten Nachtrags-Etat für 1903 und 1904 sind die Kosten des Krieges gegen die Bondel- zwartS, sowie die ersten Monate des Kammes gegen die Herero und'die Entschädigung von 2 Millionen für die Ansiedler ent halten. Für die seitdem fortlaufend im Etatjahre 1904 entstehen den Kosten wird zunächst ein weiterer, noch zu genehmigender Nachtragsetat für 1904 m Höhe von rund SO Millionen Mark vorgelegt werden; alsdann werden in den ordentlichen Etat für 1905 dre vorauszuschenden Kosten für größere Unternehmungen und Truppenmengen unter der Rubrik „Einmalige Ausgaben" eingestellt werden. London. (Prio.-Tel.) Einem Kapstädter Telegramm zu folge, wird der „Cap Mail" aus Upington gemeldet, daß eine große Anzahl Hottentotten an der Grenze der Kapkolonie erschien, die eine Anzahl flüchtiger deutscher Kolonisten und 12 Mann der deutschen Schutztrupve vor sich her trieb. Die Flüchtlinge überschritten die Grenze. Obwohl cs als unwahr scheinlich betrachtet wird, daß die Hottentotten es wagen werden, ihnen zu folgen, wurde die britische Grenzpolizei wesentlich ver- stärkt, um für jeden Fall gerüstet zu sein. Das Gesuch der dcut- scheu Schutztrnppler. nach Tentsch-Iiidwestcisrika zurückkehren zu können, würde abgelehnt. Zu den Vorfällen in Innsbruck. Wien. Privatmcldungen aus Innsbruck verzeichnen ein bisher nicht bestätigtes Gerücht von angeblichen Streitig keiten zwischen deutschen und italienischen Mann schaften in der Innsbrucker Klostcrkaserne, wobei mehrere Soldaten Verletzungen erlitten hätten. In Innsbruck dauert die Ruhe fort. Zum rttssisch-javaniscsic», Krieg. Tokio. Dem Vernehmen nach haben die Japaner dir Forts Ei l ii n gtichan »nd Su n gj ch uj ch a n bei Port Ailhur vollständig zum Schweigen gebracht und richten den.Haiivlangriff letzt gegen Jtsnschaii. Paris. (Puv.-Tet.j Tie Schwierigkeiten, welche zwischen der rllisiichen und der englischen Regieliing bezüglich der Unt er such iiiigs- und S ch i edsgc rich ts-K v mm iss io» ent standen waren, sind, ohne sehr ernster Natur zu sein, doch nicht unerheblich gewesen und haben zu lebhaften Bewrechungeii Anlaß gegeben. Es bandelt sich namentlich mn die Frage, vH die in Vigo ausgeschisttcn russischen Offiziere von der Kommission als Zeugen oder als Verantwortliche anmsehen seien. Die russische Regierung ist der Ansicht, daß dieje Offiziere je nach der Entwick lung der Niiteislichniig sowohl als Zciigen. wie als Berantwort- lickie gellen, und daß außerdem noch andere Verantwortliche in Finge kommen könnten. Pta» nimmt an, daß diese Kommission in eiwa 14 Tagen in Paus und wahrscheinlich in demselben Saale des Ministeriilms des Aeiißelii ziiiainmcntlkteii wild, in dem die Friedenskonferenz nach dem spanisch-aiiierikaiiffchen Kriege tagte. Sturmnnchrichten. H a in bürg. <Priv -Tel.) Das Leichterschiff „BerciiiSblatt" ist nachts in dem herrschenden orkanartige» Sturme südlich Helgo lands mit 5 Mann Besatzung verloren gegangen. Jiau »nd Kinder des Vesitzcrs befinden sich in Sicherheit. Der Sturm ist seit vounittag bedeutend abgeslant. Bruiisbüttelkoog. (Priv-Tel.) Heute nacht ist bei dem Unwetter bei Büttel ans der alte» Boesch die holländische Kiiff „Hollaiidia" gcstra » de t. Die Mannschaft hat das Schiss verlassen. Berlin. lPriv.-Tel.s Die Königlii-WitweCaroia von Sachsen kehrt morgen von hier nach Dresden zurück. — Die für morgen aiigejetzte Rekruten-Vereidigung in Berlin ist abgesagt. — Der Petersburger Korrespondent eines Berliner Blattes will aus zuverlässiger Quelle erfahren habe», daß in den nächsten Tagen eine Zusammenkunft zwischen dem Zaren und Kaiser Wilhelm in Skicrnowicc statt- ftndc. Der Aar habe vor seiner Abreise dem Hosministcr Baron Frederick und dem Direktor der Kanzlei des Hosmiiiisteriums, Ge neral Mossolow, gesagt: „Ich wünsche, daß der Empfang Seiner Majestät Kaiser Wilhelms einen außerordentlich herzlichen Charakter trägt und in dieser Richtung außerordentliche Vor bereitungen getroffen werden." — Sir Thomas Barclay, der bekannte Fürsprecher der eiiMch-französischeii 'Verständigung, trifft, wie ans London gemeldet wird, demnächst in Berlin in einer F r i e de n s m i s s i o n ein. Er hofft, durch Austausch von Höflichkeiten zwischen deutschen und britischen Gcmcindc- räten, Handelskammern, Arbeiter- und anderen Vereine» eine freundlichere Gesinnung zwischen Deutschland und Großbritannien herbeizuführen und dos internationale Verlangen nach dem Ab schluß des ostasiatischen Krieges mittels eines Schiedsvertrags anznregen und zu fördern. Potsdam. .Heute »cnmittcig 10 Nhr fand im großen Excr- zielschnpvc» die Vereidigung der Rekruten der Garnison Potsdam statt. Die Fahnen der Garnison wurden von der Lci!'- kvnwagliic des l. Garde-Regiments, bei der Prinz Eitel Friedrich ciiigetrelen war, nach dem Exerzierschupven gebracht. Der Ver eidigung wohnten der Kaffer und die Katselin, der Kronprinz, so wie die in Potsdam anwesenden Prinzen und Prinzeffiancii des Königlichen Hauses, ferner als Zuschauer die Kriegsschüter und die zur Ausbildung bei der Garde-Maichinengewcht-Abteiiting kom mandierten nach Südwcslasrika bestimmte» Mainüchatteii bei. Nach der Vereidigung hielt der Kaffer eine Rede, worauf der Kolii»ia»dc»it von Potsdam Gencrallcutiiant Freiherr v. Lynckcr das Hoch auf den Kaiser ansbrachle. - M buche». (Prio.-Tel.) Im Verkaufsraum der chemische» Fabrik in der Sandstraße erfolgte gestern nachmittag eine Ben- z i >i cxp l v s i v n, wvdmch dici Arbeiterinnen Brandwunden er litten. Eine vierte Arbeiterin siel bei der Flucht die Treppen hinab und zog sich eine Verletzung zu. Breslau. sPriv -Tcl.) Im Walzwerke zu Tizmiice riß plötzlich ein Teil des Schwungrades los, durchschlug Vas Lach des Kesselhauses und flog etwa einen Kilometer weit fort. Der Maschinenwärter war sofort tot. und 10 Arbeiter wurden mehr oder weniger schwer verletzt. 5 andere Arbeiter ivurden durch den ailsströinendcil Dampf vclbücht. — In der Suta Baiikvwn i» Dombrowa stürzten drei Aibeiter und ein Meister in den Schmelzofen, wo der Tod auf der Stelle eintrat. W ien. tPriv.-Tel.j Staatssekretär Graf Posado wsky und der Minister des Äcutzcreii, Graf Goluchowsky, sowie der deutsche Botschafter in Wien und der österreichisch-ungarische Bot schafter in Berlin begaben sich heute nachmittag nach Budapest, von wo sie ani Freitag hierher zurückkebreil. Budapest. Abacordnctenhans. Im Verlause der Erörterung über die Revision der H,a n S or d n n n g er klärte Apponyi, er werde die Revision nur als Bestandteil einer allgemeinen Parlamentsreform billigen können, denn unter der Herrschaft des gegenwärtig geltenden Wahlrechts übe die Regierung cmcn übergroßen Einfluß auf die Bildung des Par laments und errege dadurch die Leidenschaft der Minderheit, die sich dann in Ausschreitungen und Obstruktion äußere. Die Obstruktion wiederum rufe >n der Regierung daS Bestreben beroor, möglichst starke Rcpressionsmittel anzuwciidcn, und so bewege sich das Abgeordnetenhaus in einem e-.roulus vitio»».--. Apponyl führte ferner aus, er mißbillige überhaupt das energische Vorgehen des Ministerpräsidenten in der Frage der LauSord-
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