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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070315017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907031501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907031501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 6-7 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-15
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1907
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SerugsgeMn t««»»««»»» «»««» ktn» «me« N -nt »tnmav NIW durch d« aeldo imAut- lulchlaae. und Um- r zuackallten ad»" erkalte« die vttieber mit der r ua alter elrtaet »etl»»,en nur mit L'aLr^L'L"E »raranivruchr btetde» t: «lvrrlanale Blame- «a «,»» aulbewaorl. r,l«,ramm'»dr,«te: «,ch»»ch«i» »»«»de» LmwtackL-tMlell«: Marteoltr.»/«. S> Gegründet ^856 vwML. KIl« Krbviton, linoidlvnoNt«!' botrvllsnck titixellvdmell ru pvntlllicdntsr, »uukre»l«e ^u»t^krul>i! titln« üdvllnx L L-r««i»vn, vr«Ä». tzuiistr. ll. Unresgen-c-rif. bt, uu« .. Dle't Idalt'iae Wr»„d,e>le tc« s Stlven» » Ltg ttmmüeimachrichte« so Pi» ! ok tchüilsauiejae» aut der Pxwattcile >jeile M Bi,.: die rinaltjm ttciie auk Terlicile M Pia.: als Emaetandi Slvaltiae .leite von Dresdner Äm traauebern 7S Pta., von auswärtigen I Mt An §i»««er» »ach «an»- und Hetrrtaae»: r ivalttae Grundjeile so Mu- aut Vnvuöeite «o Pta. sivalnae.leite a!s Einaelandt von Dresdner iluüraagkbern I M., pou auswärtiaen i.8v Mt , Familien nachnLIeu Grundierte 2S Bia — Die Preric der Anieratc lind im Moraeu und Abendblatt- dieselben skuL. wärtrae Autiräae nur aeae« Yar- ausduaklun,. — veteablittter loiteu lv Ptcuuiac. Srrnlvrccher: Str. U und Svp«. LLvlur. tedei'Il'rli-kmlilzilili VvrsLvä u»ed ausvLrks. LTV»»« Ifttrseks 2 Aarlr. > LSlllLl. SokspotLstcs, vrvLäsu. Svorevütor. MMdl«!««« «,»! editt Linäsr dö^ommvv S8 ms üdorärü88iss lüLllSüSjü- LoLIL^isskü kssokLttsn 2U ds-dsm IMIKommene confik'mgl'ionstzesckenke ksdille feiiiei' l.ellei'mi'eii. LäoH Misr 'steuere,teer irr mos üllläwsrr--i -S-WV 10 /Wllrik^st'l'ssssAV is-r^st'r'. LU L'r.dft«! 8tin««v SU Ml» 7,4. EtlisasI« Schiffskatastrophen Hofiiachticht., Armenwese». Flißgällgerberkehr, Ges»iioheitSz»slanb, Vereinsiiachricht., Mulmaßl. Wittcrung: I 1 1 VAnA»». Gerichtsverh. Landwirtschaflsrat. Delltsch-amelik. Handelöbeziehnligeii, Haager Konferenz. Kirchenkviizert. Mild, Verändc» sich! A a-.«Vl Ul j Ae>/v«, Schiffskatastrophen. Kaum hat sich hie allgsmeine Erregung über das schreck liche Unglück etwas gelegt, Las vvr kurzem den Pastagicr- dampfer »Berlin" bei Hock van Holland betroffen hat, so steht die Welt schon wieder erschüttert vvr -er Trauerkunde einer SchivSkatchftrophe, die allein an Toten weit über IM Menschenleben gefordert hat. Es ist einer der stolzesten Panzerkolosfe Ser französischen Kriegsmarine, die „Jena", welche von einer fürchterlichen Explosion hcimgesucht wurde, nnt wohlverständlich ist deshalb die nationale Trauer, die in ganz Frankreich herrscht und besonders in der Presse zum »eithintünenden Ausdruck kommt. Und mit dieser Trauer geht das allgemeine Mitleid mit den so jäh vernichteten blühenden Menschenleben und ihren Hinterbliebenen Hand in Hand und macht auch vor trennenden Landeögrcnzen nicht Halt. Wie die Unglückssälle von CourriörcS, von Reden, von Hock van Holland gezeigt haben, wohnt solchen erschütternden Ereignissen wenigstens Las eine Gute bei, Last sie die mitfühlende Menschheit über alle sonstigen Schranken hinweg in gemeinsamen Schmerze einen und die einander oft so feindlichen Nationen — wenn auch nur für kurze Momente — zum Bewubtsein ihrer rein mensch lichen Solidarität bringen. In Liefern Falle ist Las Mit gefühl um so lebhafter und aufrichtiger, als bekanntlich die französische Kriegsflotte in letzter Zeit von einer unheimlich langen Reihe von Unglücksfällen getroffen worden ist, die besonders unter der ncugeschasscnen Unterseeboots- Flottille schwere Verheerungen angerichtet hat. Kaum sind diese WunLen verharscht. La steht die französische Marine und Lamit das ganze Land vor einem neuen furchtbaren Schlage. Wenn wir in Deutschland mit dem schwergeprüften Frankreich heute -te innigste Sympathie empfinden, so wissen wir eiben als Volk der allgemeinen Wehrpflicht nur zu gut, wie weite Kreise ein derartiges Unglück in Mitleidenschaft zieht. Kaiser Wilhelm hat dem Empfinden des ganzen Volkes Ausdruck verliehen, wenn er sofort nach Bekannt- wevden der SchreckenskunLe dem Präsidenten der französi schen Republik ein in den herzlichsten Ausdrücken verfasstes Beileidstelegramm sandte, und die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." trifft den richtigen Ton in der Wiedergabe des deutschen Mitgefühls, wenn sie schreibt: »Ein schweres Miß geschick hat die französische Marine heimgesucht. Wir glauben im Namen -es deutschen Volkes zu sprechen, wenn wir dom Präsidenten der Republik und dem Volke von Frankreich, sowie seiner tapferen Marine herzliche Sympathien bei diesem schrecklichen Unglück auödrücken. Wie uns jedes Schiff unserer Flotte teuer ist, so verstehen und teilen wir den Schmerz unserer französischen Nachbarn um den Ver lust des schönen Schlachtschiffes, tüchtiger Offiziere und so vieler braver Seeleute, in denen unsere Offiziere und Mannschaften wackere Kameraden kennen gelernt haben." Daß sich des französischen Volkes angesichts der häufigen Schiffskatastrophen eine gewisse Nervosität bemächtigt, ist begreiflich, und ebenso menschlich verständlich wird man es finden, wenn stch diese Erregung in einer heftigen Kritik an der Martneleitung und -Verwaltung Luft zu machen sucht. Die Gefahr, daß man hierbei nicht immer objektiv und sachlich »erfährt, liegt aber um so näher, als die Ursachen der letzten Schiffsunfälle tn geheimnisvolles Dunkel ge hüllt stnd. Auch die Explosion auf der »Jena" hat bisher noch keine sichere Aufklärung erfahren, denn die verschie densten Gerüchte finden ihren Weg in die Pariser Zeitun gen, ohne daß die Regierung im staube wäre, ihnen eine authentische Lesart entgcgcnzusetzcn. Und doch wäre es von größter Wichtigkeit, zu erfahren, woran die Schuld des Unglücks liegt, denn nur dann könnte man entsprechende Sehren für die Zukunft ziehen und Remedur eintreten lassen, wo sie nötig ist. Vorläufig gehen, wie gesagt, die Annahmen über die Ursache der Explosion weit ausein ander, wodurch natürlich die an sich schon hochgradige Be unruhigung der französischen Bevölkerung noch weiter ge steigert wird. Die Wogen der Erregung sind bereits so hoch gestiegen, daß die Parteilcidenschast sich deS traurigen Ereignisses bemächtigt, um eS se nach dem verschiedenen Standpunkte für ihre Zwecke auszuschlachten: die natio nalistischen und antirevubltkanischcn Blätter machen daü radikal-soziakisttsche Regime verantwortlich und glauben, t« -er »Iena"-Katastrophe die traurigen Folgen einer unfähigen Martneleitung zu sehen, an deren Spitze „non valour« vom Schlage PclletauS und Konsorten" ständen. Nun ist gewiß nicht zu leugnen, baß die in Frankreich üblichen .Zivilisten" tn ihrer Stellung als Kriegs- oder Martnemtnister leicht Schaden anrichtcn können, weil ihnen die nur in der Praxis erreichbare reise Sachkenntnis abaebt. aber hier einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Schifsöunglücke konstruieren zu wollen, geht denn doch nicht gut an. Will man aber durchaus die Ursachen der Katastrophe in inneren Mißständen der französischen Marine suche», so kommt der „Eclair" der Wahrheit wohl am nächsten, wenn er meint, das, cs seitens der Matroscn- Mannschaft stellenweise an der rechten Disziplin und Hin gabe an den Dienst, seitens der Ossiziere oft an der stram men Leitung und Aufsicht fehle, wodurch moderne Kriegs schiffe mit ihrer komplizierten Einrichtung unter Um- ständen schwer gefährdet werden könnten. Es ist hier nicht der Ort, um daraus näher einzugehcn, um so mehr, als ja erst die angekündigte Interpellation über den Unfall der „Jena" im französischen Parlament nähere authentische Aufklärung über manche Einzelheiten bringen kann. Bis dahin wird man gut tun» vorsichtig im Urteil zu sein und keine falschen Anklagen zu erheben. Es hält schwer, zu sagen, ob die Schuld hauptsächlich Personen trifft, oder ob dieselben Mittel, die eine hochentwickelte Technik der Gegenwart zur Verteidigung des Vaterlandes erdacht, über das stolze Schiss und über die eigenen Landed- kinder Tod und Vernichtung gebracht haben. Man spricht zwar neuerdings von einem verbrecherischen Anschlag, dem das französische Kriegsschiss zum Opfer gefallen sein soll, aber diese Vermutung ist nur durch ziemlich vage Behauptungen gestützt» die aus Glaubwürdigkeit keinen allzu großen Anspruch haben. Die in sachverständigen Kreisen vorherrschende Ansicht geht dahin, daß die Explosion entweder durch Selbstentzündung des Pulvers oder durch Kurzschluß oder endlich durch die in der Nähe der Pulver kammern infolge des Brandes überhitzte Temperatur ver ursacht worden ist. Der Umstand, daß auf der »Jena" ein neues, sehr explosibles Pulver aufbcwahrt wurde, fällt unseres Erachtens schwer ins Gewicht. Mit Recht brachte man deshalb auch in der Budgetkommission des deutschen Reichstags die französische Marine-Katastrophe zur Sprache und fragte an sachverständiger Stelle an, ob das neue Pulver nicht auch bei uns ein ähnlich schweres Un glück verursachen könnte. Staatssekretär von Ttrpitz hat daraufhin geantwortet, baß die Einrichtungen in unserer Marin, derart getroffen seien, daß nach menschlichem Er messen jede Besorgnis unbegründet wäre. Allenthalben in Deutschland wird man diese Worte von kompetenter Seite nrit einem Gefühl der Beruhigung vernehmen, aber — und dies „aber" muß »m der Wahrheit willen sehr stark betont werden — es läßt sich andererseits nicht leugnen, daß heut zutage jedes Kricgsschiss mit einer derartigen Masse von Zerstör»ngsmittcln vollgepfropft ist, daß jedes Zusammen treffen unglücklicher Umstände oder jeder noch so gering, sügigc Leichtsinn in der Handhabung des Dienstes sich not wendigerweise am Schisse selber und seiner Besatzung furchtbar rächen muß. Da sich selbst in tiefsten Friedens- zciten diese furchtbare Kricgsrüstnng der Schisse nicht um gehen läßt, so wird man eben allenthalben noch mehr als bisher SichcrheitSvvrkehrungcn tressen und aus pcinlichst strenge Befolgung der dienstlichen Vorschriften seitens der Schisssbcsatzung halten müssen. Daß in dieser Hinsicht auf der Jena" nicht alles in Ordnung gewesen sein kann, be weist so manches, was man an Details hört: cs heißt sogar, daß eine unvorsichtig wcggervorsene brennende Zigarette in dem ölgetränkten und mit brennbaren Stoffen bedeckten Boden des SchisfsarsenalS das Unglück veranlaßt haben soll: zwar sei es streng verboten, zu rauchen, aber ein solches Verbot ist leicht übergangen. . . Falls diese Version wahr wäre, läge ein geradezu grenzenloser Leichtsinn und eine entsetzlich laxe Handhabung des Ticnstbctriebes vor. Und noch cinS: Wie war es möglich, daß die „Jena", während sic im Dock lag, ihre ganze Munition an Bord haben konnte? Soweit bekannt, ist cs sonst gebräuchlich, daß Schisse — auch wenn sie nur für kurze Zeit ins Dock gehen — alle explodierbarcn Stoffe ausladen. In der französische» Marine soll dem „Matin" zufolge in neuerer Zeit nur die Schießbaumwolle an Land geschafft werden. Sind diese Angaben richtig, so wtirden sie aller dings de» Lettern der Marincvcrwaltung eine schwere Verantwortung ausbürden. Die bevorstehende Debatte tn der französischen Volksvertretung wird hoffentlich Klärung über alle diese Fragen schassen und auch gleichzeitig -eigen, inwieweit durch dte Schiffskatastrophc und durch die daran sich anschließenden scharfen Preßangriffe die Stellung LcS Ministeriums ClLmcnceau erschüttert ist. Neueste Drahtmeld,innen vom 14. März. Deutscher Reichstag. (Fortsetzung aus dem Abendblatte.) Berlin. (Priv.-Tcl.) In der Besprechung der nationalltberalen Interpellation über die Privat. b c a m t e n - V e r s i ch c r u n g nimmt Abg. Sittard tZentr.) für sich das Verdienst in Anspruch, als der Aller erste die Versicherung der Privaideanile» angeregt zu haben. Hvfsentlich komme nun die Sache schnell vorwärts. Alle Parteien seien einig. Wir wollen friedlich zusammen arbeiten. Freilich, eine Anregung, die von liberaler Seite unmittelbar nach den Wahlen an uns kam, war ver früht. Das konnte man uns damals doch nicht znmuten. mit denen ziisannnen zu gehen, die uns kurz vorher als antinational beschimpft hatten. — Abg. Pauli-Potsdam bestreitet, daß das Zentrum die Priorität in der Anregung der Veamtenversicherung habe. Sein Freund. Freiherr v. Richthvsen, sei damit ichvn vorher gekommen. iHeiter- lcit.i — Abg. Dr. Pvtthvss tfreis. Ver.) begrüßt die Erklärung des Staatssekretärs. Die Privatbeamten wünschten, daß Graf Pvsadvivsky nvch recht lange in seinem Amte wirke. Wenn Graf Pvsadvwsln als Durchschnitts einkommen der Privatangcstellten 21W Mk. genannt habe, so sei dabei nur die obere Halite der Angestcll tcn berücksichtigt. Die Masse derselben sei viel schlechter gestellt. Denken Sie dbch einmal daran, wie neulich in Berlin das Gericht daS Gehalt eines An gestellten, welcher klagte, als völlig nnznrcichcnd bezeichnen mußte. Mit der Not der Stellenlosen werde vielfach ge radczn Wucher getrieben. Man solle nicht nur Sen Sach Wucher, sondern auch den Personenwncher strasbar machen. Wichtig sei, ob der Staatssekretär, ehe er gesetzgeberisch vor- gchc, auch noch die Ergebnisse der Berufs- und Betriebs zählung abwarten wolle. Er glaube, die Zählung werde uns doch nur über den Umfang des Privatbeaintenwesens Auskunst geben. Ich setze voraus, daß der Staats sekretär jedenfalls die jetzige Denkschrift nur als den An fang seines gesetzgeberischen Vorgehens betrachtet wissen will. Wenn der Staatssekretär einen Jahresbeitrag von l9 Prozent des Gehalts für nötig erklärt, so cntsalle davon doch wohl die Hältic aus die Arbeitgeber. Auch komme wohl nvch ein Neichszuschuß in Abzug. Redner hält lö Prozent überhaupt für zu hoch. In Oesterreich rechne man nur mit einem Betrage von kaum 8 Prozent des Gehalts- — Abg. Heine (Soz.) ist mit seinen Freunden sachlich mit dieser Fürsorge für die Privatbeamtcn einver standen, aber keinesfalls sollte man dabei den Zusammen hang mit den Arbciternernchcrungsgesctzcn lösen. Ein be sondere» Hilfsmittel für die Unternehmer bei der Bewuche rung der Angestellten sei die Konkurrcnzklauscl, den« diese erschwere den Angestellten das andcrwcite Fortkom men. Das; neben dem Unternchmerbeitrag auch ein Reichs- zuschnß in Betracht kommen müsse, erscheine ihm selbst verständlich. Ans jeden Fall mühe cS sich um eine Reichs Versicherung handeln, und zwar um eine obligatorische. Seine Freunde würden sich jedenfalls frei von jeder Emp findlichkeit an den Arbeiten beteiligen. — Abg. Linz lNeichsp.» erklärt namens 'einer Fraktion, daß auch sie die Pi ivatbeamlen - Versicherung für eine der wichtigsten Ausgaben halten. Die Privatbeamtcn hätten stch gerade auch bei den letzten Wahlen als eine Stütze der bürget lichen Gesellschaft gezeigt: um so mehr Härten die bürger lichen Parteien Anlaß, sich hier der Privatbeamten anzn nehmen. — Abg. v. S a ß - I a w v r S k i iPolet und Abg. Brnhu tRes.i treten ebenfalls für die Privatbeamtcn Versichern»,, ein. — Abq. Strescmaiin lnatl.i bestreitet gegenüber dem Abg. Sittard, daß die Nativiiallibcinleii früher Gegner einer solchen Versicherung gewesen seien. Seine Freunde seien stets aus warmem Interesse für die Svzialpvlitik einaetrctcn. Dafür bürge schon die Tätigkeit des Fraktjvnövvrsitzenden Vasscrmann. Seine Freunoe seien auch stets dafür gewesen, daß Mittel des Staates für die Arbeiter flüssig gemacht würden. Auch jetzt würden sie gern für die Privatbeamtcn sorgen. Der Mittelstand müsse erhalten, er dürfe nicht zerrieben werden. Auch die deutsche Jndnstrie und der Handel hätten ein Jnteressc daran, daß etwas für die Sicherung der Privatbeamtcn geschehe, daß die Unsicherheit ihrer Existenz aushöre. Der größte Teil »er Industrie kei sich dieser Pflicht auch bewußt. Die Theorie, die das Eingreifen des Staates verwerfe und alles der Initiative des einzelnen überlaste, sei seit langem schon als überlebt erkannt morden. — Abg. Dr. Door- m a n n isreis. VvltSp.i erklärt cs für zweifellos, daß Deutschland sozialpolitisch an erster Stelle in der Welt stehe. Andererseits sei aber auch nicht zu leugnen, daß in den letzten Jahren eine gewisse Stagnation cingctreten sei, und man eher vom Gegenteil des Antomobiltempvs sprechen könnte. Für die Arbeiterschaft fti zweifellos sozialpol, tisch viel getan worden, leider aber habe man die Privat beamten bisher kaum berücksichtigt. Diese seien abhängig von der Wohltätigkeit des Arbeitgebers und empfänden dies bitter. Man müsse dafür sorgen, daß der Privat beamte unabhängig vom Arbeitgeber sichergestcllt werde. Das könne nur durch staatliche Pcnsionsverstcherung ge schchen. — Staatssekretär Gras PosadowSk» erklärt noch, daß das Material in der zur Verteilung gelangenden Denkschrift für einen vorsichcrungstechnischen Aufbau der Privatbeamten-Verstchcruiig unentbehrlich sei, ohne dieses Material wäre der Erlaß eines solchen Gesetzes versiche rungstechnisch unmöglich gewesen. — Abg. Strcsemann snatl.) erwidert aus eine bczüaliche Bemerkung des Abg Sittard. daß gerade der Bund der Industriellen im Gegen sätze zu dem ihm vom Abg. Sittard unterstellten Ver halte» ihn iclbst ausgcfordcrt habe, in dieser Krage im Reichstage antreibend vorzugrhcn. — Abg. Erzberger (Zentr.) entnimmt der ganzen Geschichte der Sozialpolitik, baß gerade die Industriellen einer ausgiebigeren Sozial politik in allen ihren Teilen, also namentlich auch aus dem Gebiete von Arbeiterschntz »nd Arbettcrrecht, z. B. Koalitionsrccht, beharrlichste Opposition gemacht hätten. — Abg. Freiherr Hcyl zu HerrnSheim (natl.) hält dem Aba. Erzberaer entgegen, -ab auch das Zentrum früh«
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