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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917020401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917020401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-02
- Tag1917-02-04
- Monat1917-02
- Jahr1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1917
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Ar'rv einige ^ofsv » «« Lonutag «»rgen. Die Engländer »alten sämtliche neutrale» Schisse zurück, die in englische» Häsen liegen vder sich in englischen Gewässern besindr». Den neutralen Reedern ist die deutsche Funken- stativii Ranen für Einweisungen an ihre Schiffe zur Ver fügung gestellt wurden. Die e » g l i i ch e ii A n n e xi oirs g b s i chte n erstrecken sich auch ans den am Persischen Golf gelegenen Teil Mesopotamiens. Der englische ?lrdeitsininister Hodge liat sich für die Anigave des Fleihnndelsinsteiiis und für den Zollkrieg gegen Deutschland ausgesprochen. Rn Griechenland wird der Vierverband in der nächsten .'seit eine neue befristete Forderung richten. K aise r K a r l empfing am Freitag in Baden bei Wien den Prinzen Friedrich Christian vv» Sachse». Der Führer der oppositionellen t i v a t i s ch e n R e ch t S - Partei wies die „Befreiung^" Bestrebungen des Bierver- bandes gegenüber den Kroaten zurück. Die >l a I t e hält auch in Frankreich an: auf der Seine ist die Schisfabrt unterbräche». Welieramage der amll. süchs. L a n d c S w c t t e r w a r t e: Keine ivesentliche Aenderilng. Wie die ..llnited Preß" meldet, schreibt das deutsche Blatt ...Herold": Ein K r ieg mit Deut s ch land würde für A in erik a d a S größte II n g l n ck sei», llnsere Pflicht ist, die maßgebenden Personen, vor allen Dingen den Kongreß, davon zu überzeugen. sW. T. B> Die Haltung Wilsons. >>, .Dailn Telegraph" labt sich aus Neuuork melden: Die Amerikaner linilen einen Bruch mit Deutschland für waltricheiiilich, teinesivegs aber für sicher. Das Meri- würdigste bleibe die Berschwiegenbeit des Weinen Hauses. >oo sonn die Türen für Erkundigungen weit offen standen. AG der nolitifche Horizont sich trübte, wurde sofort der nichtamtliche vertraute Ratgeber des Präsidenten. Oberst Honie, ,n Wilson gebeten, der fast einen ganzen Tag mit ilini beriet. Niemand kennt aber die Ansichten des Obersten. Feit steht, dab Wilion bisher keine führenden Männer ans dem Kongreß zu Rate gezogen hat. was er jedenfalls hqtte tun müssen, wenn er entscheidende Scheitle unter nehmen wollte. Der Korrespondent bestreilet die Sensa tionsmeldungen, dab Wilson eine Rote an Deutschland ge igndl Nabe, mit dem Ersuchen, ilim Antwort innerhalb 24 Stunden zu geben, ebenso, dab Wilson ungeordnet batte. Bernnoriss Pässe vorzubereiten. Der Eindruck herrsche vor. das; Washington keine unnötige Eile bezeigen werde, und das; der Präsident im Einverständnis mit dem Volke der Ansicht sei, dab der Krieg eine europäische und keine amerila nische Angelegenheit sei. !>. Ans Reuuork wird berichtet: Nach Beratungen des Präsidenten mit dem Verübenden der Kommission für auswärtige Angelegenheiten des Kongresses verlautet, dah gq ein Anlab zu einem B r n ch mit Deutschs a nd nicht vorliege. Es wird erwartet, dah Deutschland seiner ein sage gemäb Heben und Eigentum der Amerikaner rcspck- ^ neren werde Der erste Fall der Nichtachtung würde aller- EH dings ;nnt sofortigen Bruche führen. Verbot des Auslansens ans dem Neunorkcr Hase». l>. Ans Neunork wird dem „Exchange Telegraph" ge- m-ldel, dab das amerikanische Torpedoboot, das bei Lanon » — Hoel Wachdienste verfielst, den 'Vesehl erhalten habe, jedes § 2^ „ t >- „ > o vd e r e i n e r kri e g f ü l> r c n d c n Nt a ch I ^ ge h örigeSch > ss a m A u s l a u s c n a n s dem -H äsen 8 v o n :>t en » ork z n vcrhinder n. A» S» 'S Z Dir internierten dentfchen Schisse in Amerika. ie Ntenter berichtet aus Washington, dab die amerika ^ " nuchcn -^Mwrden alle Boriiüstsmaßnalinien zur scharfen L Betvachnng der amerikanische» Hasen getrosten hätten, um 8 .ein lieimliches Verschwinden der internierten dent is § > ch e n S cli i s s e ans den Häfen zu verhindern. - Renter- »! Meldung! ^»Unterbrechung der englisch-holländischen Postvcrbindung. kO b. D as e nglisch e P o st dvvt der -Ha rw i cli Hi n i e, das schon .Mittivocti in Hvet l>an 4'vlland ankvmmen ststtte. ist a n s g e b ! i e b e n. Nähere Nachrichten fehlen. Konferenz der holländischen Reeder mit der Regierung. AM Das Haager Koi reipvildenz-Burean erfährt, dah in der K o n f c r e nz de r R ecder tn i t der :>i e g i e r u n g »» darüber verliandelt wurde, wie man die neutrale Schiffahrt, A? besonders die nach Indien, in <>>>aiig halten könnte, ohne dabei mit den Interessen der kriegführenden Parteien in Kollision ,u geraten. Die Regierung hat sich bereiterklürt, sowohl dazu als auch znm Schuhe der in Fahrt bcsindlichcn Schisse beizittragen, was sic kann. Inzwischen wurde den üiecdern empsehlc». ihre Schiffe nicht ansfahrcn zu lassen, ohne darüber zuerst mit der Regierung beraten zu habe». Die Schisse der Zeclandgeiellichast werden für den Post- nnd Paiiagierverlehr mit England mit besonderen Kenn Zeichen »ersehen werden. Den Kapitänen der uicderlandi scheu Schisie im Ausland und in Niederländisch-Indien wird lelegraphiert werden, dah sic bis zum Empfang näherer Fiistrulnone» nicht anssahrcn sollen. Was die Schisse, die bereits unterwegs sind, betrifft, so wird be schlossen werden, der de »liehen Regierung Angaben herüber zu machen und sie zu ersuchen, diese Schisse nnbclästigt z» lasten. >W. T. B.l Kein allgemeines holländisches Ausfuhrverbot. Das Korrespondenz-Bureau teilt mit, dab die Ausfuhr >wn Margarine nur zeitweise wegen der Schwierigkeiten zur Sec verboten wurde, und dab an ein Ausfuhrverbot für alle Hebensmittcl nicht gedacht wird. tW. T. B.l Holländische Vorsorgemasmahmen. b. Das Amsterdamer „Handelsblad" teilt mit, dab alle holländischen Gemeindebehörde» aufgcfordert werden, wegen des S t e i n k o li l c n m a n g e l s und der Ungewiß- heit, wann neue Vorräte cingeführt werden können, den K o h l e n v e r b r a u ch in den Elektrizitäts- und Gas werken auf 05 Prozent des Verbrauches im Februar h e r a b z u s e tz e n. Es geht das Gerücht, dab die Ein führung eines brotlose» Tages in -Holland erfolgen wird wegen des Mangels an Getreide und Mehl. Hollands Neutralität seine Kraft. Das „Utreclster Tageblatt" schreibt: Die Nentrali- i ä t sei H o l l a ii d s Kraft gewesen und müsse es gegen über den Einslünen bleiben, die -Holland nach der einen vder anderen Richtung in den Krieg treiben wollten. Für die Erhaltung der Neutralität müsse das Land Opfer zu bringen wissen. Vergebens würde das Opfer nicht gebracht werden. Die Nation müsse der Regierung vertrauen, die das Land schon durch so viele Schwierigkeiten gesteuert habe und deren aufrichtiger Wille, dem Lande die Greuel des Krieges zu ersparen, über jeden Zweifel erhaben sei. tW. T. B.j Ltreikgcsghr siir Schisse nach England i« Norwegen. In Ettristiania verlautet, dab die Seeleute von Dampfern, die für England bestimmt sind, streiken und sich weigern, abzufahrcn. Die Reeder befürchten, dab diese Bewegung einen gröberen Umfang annehmen wird. tWTB.» Die Unterbrechung der Verbindung zwischen England und Skandinavien. b. Schweden ist von England und Westeuropa vollständig aügeschnitten. weil die Reeder, die die einzige Postver- btudung Göteborg—England ausrechtcrhieltcn. der Post- üirektion mitteilten, dab sie infolge der ernsten Lage den Po st verkehr nach England aufgeben müßten. Auch die norwegische Postverbindung Bergen—Newcastle, hl« Lleichzeittl die schwedische Post und die überseeische Post zwischen Rußland und den Alliierten belorgtr, IN unter- vrochen. Tausende von Postsachen lagern in Göteborg. Der Kurssturz an der Börse ist sehr bedeutend, und man rechnet mit »vch weiteren MiiUonenvrrlusten. Der norwegische Ltorttzing hielt rine zweistündige G e b e i m s 1 tz u i> g ab. Der Mini ster de» Aeuberen gab Aufklärungen über die Lage, worauf der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten tm Beisein des Ministers deS Aeuberen eine Sitzung abhielt. Nach mittags hielt der Stvrthing ebenfaüs eine Geheimsttzung ab. lW. T. B.j Die norwegisch« Presse ist sich im allgemeinen klar darüber, dab die Durch führung der deutschen Gecsperre die größten Schwierigkeiten und Gefahren für Norwegen herbetführen müsse, bezweifelt aber anderseits die Möglichkeit einer effektiven Absperrung durch Unterseeboote. „Dagbladet" glaubt überhaupt nicht an angebliche Schwierigkeiten für die norwegische Schiffahrt und „LlöfartS-Tideiibe" spricht sogar von papiernex Absperrung. In Schisfahrtslrelsen verhält »in» sich im allgemeinen noch abwartend. Doch macht sich tatsächlich die Wirkung der Seefperre-Erklüruiig bereits deutlich bemerkbar, insbesondere durch die vorläufige Ein stellung der Pvstdampferlinien nach England und Amerika. tW. D. V.) Vorficht in Spanien. „Information" meldet ans Madrid, der Minister des Innern habe allen ZeitilngSredatlivnen die g r ü ß t e B v r-- sicht bet Besprechung der deutschen Note aiiempfvh- len. lW. T. B.l Erfolge unserer Unterseeboote. LlvndS meldet, daß der englische Dampfer „NavenS- voune" und der norwegische Dampfer „-Hekla" versenkt wurden. Der norwegische Dampfer „Saröinia" soll ver senkt worden sein. LlvndS meldet, daß der norwegische Dampfer „Por ti a", 1127 Vruttv-Register-Tviliieii, versenkt und die Besatzung gelandet wurde. lW. T. B.l Die mißbräuchlich« Verwendung der englische« Hospitalschiffe. Die englische Admiralität macht folgende Mitteilung: In dem am l. Februar verbreiteten deutschen drahtlvfeii Bericht wird von neuem und mit größeren Einzelheiten behauptet, es sei ein Brauch der britischen Regierung, die Unverletzbarkeit, die bisher H o s p i t a l i ch i f s e ii zugestauden wurde, zu mißbrauchen und diese Schisse für die Beförderung von Truppe» und Ausrüstung zu ver wenden. Der Bericht enthält eine liesviidcre Bezugnahme auf das .Hospitalschiss „B r i t a n i e", von dem gesagt wird, es habe 2500 britische Soldaten befördert, die nicht In validen gewesen seien. Als Beweis wird die beschworene Anssage des österreichischen Sängers Albert Mellan« an geführt, der bei Ansbruch des Krieges in Malta interniert war und im November 1014 an Bord des -HvspitalschjsseS „Britanic" nach England zurücktehrtc. Tie ganze Mel düng ist ein Gewebe von Falschheit, imd die einzige wahre Stelle in der Messann zugeschriebenen Erklärung ist die Tatsache, daß er ans der „Britanic" nach Hanse gebracht wurde, da er zurzeit invalide war und ans diesem Grunde in seine Heimat ciitiasscn wurde. Wie zu erwarten war, sind gegenwärtig die Meldungen der deutschen Presse voll von falschen Mitteilungen dieser Art, um einen Bvrivand für die neueste, vvn Deutschland angegebene Methvdc der Kriegführung zu schaffen. Es kann nicht entschieden ge nug hetont werden, daß bei keiner Gelegenheit seit KricgS- heginn an Bord englischer Hvspitalschifse andere Personen, als invalide und Lazarcttmannschaften eingeschifst wurden sind. - Mnnitivnstranspvrtc werden alsv nicht geleugnet. Daß England wegen der Truppentransporte nach dem «Siundsahe handeln würde: „tK keeiKi nega" war vvrans- znielien. sW. T. B.j Englisch« Hetzvcrsuchc. i>. Ans London wird gemeldet: Die deutsche Bedrohung hat keine Aendcrung in der Ausfahrt -er Dampfer mit sich gebracht 17) Biele Amerikaner in England haben Plätze in, die -Heimreise belegt. Im Zusammenhänge mit der Tatsache, daß Senator -Haie und der Chefredakteur der „Newnvrk Tribüne" nicht aus Frankreich abreisen können, haben viele Amerikaner sich an ihre Botschaft gewandt, n m Sicherheit zu erlangen, daß sie nach Amerika z ic r ü ck k e li r c ii können. Der „Pall Mall Gazette" zu folge wurde ihnen erklärt, daß genügend Schisse vorhanden leien, nm sic nach -Hanse zu bringe», was sich auch ereignen möge. Eine echte Reuter-Nachricht, deren Tendenz vssrnknndig ist! Die Meldung sucht den Anschein zu erwecken, als ob durch die deutsche Kriegsgcbict-Erklärung den tn England weilenden Amerikanern die -Heimreise unmöglich gemgcht sei. Bekanntlich ist das nicht der Fall. Die Amerikaner können vielmehr mit einem der vvn Deutschland ausdrück lich zngelassenen Persvnendampfer von Falmvnth aus die Heimreise antreten. Französische Unzufriedenheit mit den Neutralen. l>. Mit den ans Washington und den neutralen euro päischen Staaten vorliegenden Nachrichten über die Unter seeboot-Sperre ist die Pariser Presse nicht zufrieden. Be sonderes Mißbehagen erregt eine Washingtoner Depesche, daß gegenwärtig von allen durch deutsche Ankündigungen hervorgernfenen Veränderungen nur die Frage der H o sp i i a l sch i ffc Gegenstand diplomatischer Erörterun gen bilden könnte. Englands Maßnahmen gegen die deutschen Unterseeboote. I>. Zur Erklärung des britischen Marinelninist>:>.ü E a r s v ii vor seinen Wählern, daß die britische Flotte eifrig tätig sei, Gegeninaßregeln gegen den Unterseeboot- Krieg vorzubereiten, daß man sich aber keine Illusionen machen soll hinsichtlich der schnellen Ueberwindung der neuen Gefahr, sagt der -Haager „Nieuwc Courant": ES sei tauin anzunehmcil. daß ein Minister seinen Wählern Mit teilen würde, was er zu tun beabsichtige, um die deutschen Unterseeboote zu bekämpfen. Aber wenn seine Worte nur bezweckten, das Volk zu beruhigen, hätten sie etwas mehr Selbstvertrauen zeigen müssen. Jedoch die Meldung des „Dailn Chroniclc", daß England ÜXX> kleine, schnelle Dampfer bereit halte, um damit den Krieg gegen die 400 bis 500 deutschen Unterseeboote erfolgreich zu führen, ist eine U ebertreib nng nach der anderen Seite. Ein englisches Minenfeld. Nachrichten aus SchiffahrtSkreiscn zufolge ist zwischen Skggen und der norwegischen Küste ein Minen feld beobachtet worden. Es soll englischen Ursprungs sein. tW. T. B.» Ein englischer Dreimaster gescheitert. „Petit Puristen" meldet aus Cherbourg: Der englische Dreimaster ,,-Hclpy" ist bei Omonville gescheitert. Das Schiff Ist verloren. Der größte Teil der Besatzung ist ertrunken. sW. T. B.) Der Rückgang der französischen Handelsflotte. >,. Nach „Fairplav" hat sich die französische Handels flotte seit Krlegsbeginn um '100 000 Tonnen verkleinert. Die Verluste durch gewöhnliche See-Unsällc sind durch An käufe und Neubauten ungefähr ausgeglichen, außerdem ist dabei noch ei» Ueberschub vvn etwa 20 000 Tonnen ge blieben. Da „Falrplay" den G c s a m t v c r l u st bis Ende ISIS durch Torpedierungen und Minen aus 520 000 Tonnen berechnet, was ungefähr mit deutschen Zu sammenstellungen ttbcreinstimmt. so bleibt ein 'Rückgang um 300 000 Tonnen, das heißt, die französische -Handels flotte zählte ISIS nur noch etwa 2 Millionen Tonnen gegen etwa 2,3 Millionen Tonnen im Sommer 1S14. Dies stimmt auch ungefähr mit den Zahlen des Bureaus Veritas über ein. Das verschlechtert natürlich das Bild für den sran- zöstschcn Handel ganz erheblich. Pie eusiilche» «»meriou-abfichle«. Nach Meldungen aus London wünscht „DaUv Ehr«, »tele" anläßlich der Ankündigung des Staatssekretärs sitr die Kolvüien, daß di« deutschen Kolonien nicht zurückgegedcii werde», eine gleiche Erklärung für den im Persiichen Gols gelegenen Teil Mesvpvtamie n S. «W. T. B.l „Dativ Chronicle" meldet. Englands Friedens, b«dingung«n seien in der Antwortnote an Wils«,, nur gestreift worden, weil sie noch nicht endgültig fe„- lägen, im Gegensatz zu den Forderungen der alliierte» Staaten. England» Forderungen an Deutschland würde» erst vekanntgegeben werden. ,venn die Konferenz -er Te- minionS ihnen zugestimmt hätte. Keineswegs wolle England in MItteleurvpa l«er ausgeben. Premierminister Lloyd Georg« über Deutschland und England. Llvvb George. M. P. lEhancellvr of the Erchequerl hat am 28. Juli M>8 in einer Rebe in Queens Hall, London, n. a. ansgesührt: „Ich möchte Ihnen vom deutschen Sta»^ vuiikt zwei. Erwägungen Vorhalten. Jedes Mißverständnis und ieder Streit erklärt sich größtenteils aus einem Mangel a» Bvrftettiittgsvenilögeii. Man hat nicht die Fähigkeit, sich in die Lage der anderen Partei zu versetze». Nun Uber legen Sie sich einen Augenblick folgendes: Sie sagen: „Warum svll sich Deutschland vor uns fürchten? Wan»» soll es unseretwegen Schiffe bauen?" Wir sollen eine Marine habe», die stark genug ist. einem Zusgmmeiigelie» zweier beliebiger Mächte zur Lee entgegeiizutreteii. Lom es sich um Rußland und Frankrelch. Deutschland »»o Frankreich. Deutschland und Italien handeln, so müßle» wir immer eine große Flotte haben, die groß genna ist. unsere Küsten gegen das gemeinsame Vorgehen der zivei größten Seemächte Europas zu schlitzen. Lallen Sic mich Ihnen zwei Erwägungen vor Augen halten. Wir haben mit dem Schiffbau angcsaiigen. Dir Deutschen habe» nicht damit begonnen. Wir hatten ein überwältigendes Ueber- gewicht zur See, das uns gegen jeden erdenklichen Feind gesichert hätte. Wir gaben uns nicht damit zufrieden, sondern wir sagten: wir wollen Dreadnonghts! Weshalb? Wi> brauchten sie nicht. Niemand baiite sie und hätte sic iemand gebaut, so hätten wir ihn leicht überflügeln können. Wjr haben mehr Mittel zum Schiffbau als irgendein anderes Land der Welt, und mehr Mittel, als alle Länder der Welt ziisaiiiinciigenomine». Wir hatten daher in Wirklichkeit den Bau gar nicht nötig. Dann lassen Sie mich Ihnen eine andere Erwägung Vorhalten, ans die man noch nicht ge nügend hingewiesen Hai. Wir sagen immer, wir müssen einen Zwei-Mächtc-Staiidard haben. Das ist unser Stan dard gewesen. Betrachten Sie nun einmal die Lage Deutsch lands. F ii r D c » t s ch l a n d bedeutet seine A r m e e. was s ii r »ins die Marine bedeutet: die ein zige Verteidigung gegen eine Invasiv». Deutschland hat keinen Zwei-Mnchte-Standard. Es'l»ii vielleicht eine Armee, die stärker ist als die französische, oder als die russische, vder die italienische, oder die österreichisch.'. Aber Deutschland liegt zwischen zwei Großmächten, die zn sammen eine weit größere Anzahl vvn Truppen nach Deutschland ergießen könnten, als Deutschland bat. Ver gessen Sie das nicht, wenn Sie sich sraaeii. warum Tentich- land liesorat ist vor Bündnissen und Ententen und merl würdigen Machinationen, die i» der Prelle zu lesen sind und die in der „Times" und „Dailn Mail" aiigcdcuie! werden. lLachen.l ES ist sehr lciclit, zn lache», aber man kennt dort die „Dailn Mail" iBeifall» nicht so wie wu. lLachen.l 'Nehmen Sie einmal an, wir hätten es mit einer Kvinliinatioii vv» Mächten zn tun. wobei wir die Gefahr einer Invasion liefen. Nehmen Sie einmal a», Deutschland »nd Frankreich, vder Deutschland »nd Rußland, oder Deutsch land und Oesterreich-Ungarn hatten Flotten, die gemeinsam stärker wären, als unsere. Würden wir da nilln auch besorgt sein, würden wir dg nicht auch Schisse bauen? Würden wir uns da nicht rüsten? Selbstverständlich würden wir das tun. Ich möchte, daß unsere Freunde, die glauben, daß Deutschland, weil cs ein wenig besorgt ist. wirklich l>» heii gegen uns im Schilde fuhrt. Voran denken, daß Deutsch land sich aus einem Grunde beunruhigt, der uns unter dev gleichen Umständen ebenfalls Besorgnis einslößen würde" So sprach Llvud George, wohlgemerkt im Jahre 1008! Der Krieg in Ostasrika. >>. Die „Times" veröffentlicht einen Privatbrief des iüiigst »erstorbenen Afrikareisenden Kapitän Sclvus über die Lage in Ostasrika. Er schreibt: Wir haben letzt alle Küstenortc und dir -Häfen, sowie auch die Eisenbahn besetzt, aber damit ist der Krieg noch nicht zu Ende, denn die deutschen ' Streitkrästc, die von einem tüchtigen »nd fest entschlossenen Mann wie Lettow-Bvrbeck befehligt werden, haben sich wicöcr in die Wildnis zurückgezogen und werden sich, wie ihr Kommandant versichert, niemals übergeben. Er >»n gegenwärtig noch tausend weiße und mehrere tausend wvh! geübte eingeborene Truppen, und obwohl er alle seine schweren Geschütze verloren hat oder selbst vernichten mußte, verfügt er noch über eine größere Anzahl vvn Maschinengewehren nnd Munition, llnsere eigene» weißen Truppen haben entsetzlich viel ge litten, »nid jetzt beginnt wieder die Regenzeit. M selbst werde versuchen, dnrchznhaltcn, solange meine Gesundheit es zuläßt- Soweit der Brief. Dieser groß« Löwen- und Elesgnteniägcr, der auch Rvosevelt auf seiner Afrikareii' begleitet hatte, ist kurz »ach der Abseiidung seines Brieses der Erschöpfung erlegen. Russische Produktion. Inmitten des politischen Drunter »nd Drüb-e das augenblicklich offenbar in Rußland herrschl, ist der Kern des russischen Widerstandes und der Auge! Punkt aller Hoffnungen für die Zukunft die An nähme, daß alle Schwierigkeiten nur vorübergehend seien, daß das reiche Rußland unter allen Umständen u» besiegbar bleibe, daß die russische Wirtschaft die Störunge» des Krieges leichter überwinden werde als irgendeine andere, ja. daß ein Teil deS russischen Wirt schaftslebens sogar schon im Kriege selbst durch den Ab schluß vvn der ausländischen Konkurrenz eine wesentliche Stärkung erfahren habe. ES erscheint unter diesen Umständen lohnend, diesen Annahmen und Behauptungen ein wenig auf den Grund zu gehen. Eben jetzt liegt uns eine Reihe bemerkens werter amtlicher Feststellungen vor. Russische Zeitungen sind cS, die z. B. darüber klagen, wie der Krieg dazu ge führt habe, daß Sibirien, das trotz seiner großen Naturschätze bis zum Ausbruch des Krieges ein kapital armes Land gewesen sei und bei seiner wenig entwickelten Industrie ein bcgnemes Absatzgebiet für russische, nament lich Moskauer Fabrikate gebildet habe, nun mit einem Male, mitten im Kriege, vom Ausland „entdeckt" wor den sei und nach Kräften aus gebeutet werde. Dort entfaltet jetzt der amerikanische und japanische Handel eine rege Tätigkeit, Amerika führt landwirtschaftliche Maschinen und chemische Produkte ein, amerikanische Banken lassen in Ostsibiricn das Land auf Erz und Kohle untersuchen, in Japan hat sich eine besondere Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 17 Millionen Aen gebildet, deren Aus gabe lediglich darin besteht, den Handel mit Sibirien zu organisieren, demnächst sollen die großen sibirischen Graphitgrnben vvn Sajansk in die Hände japanischen Kapitals übergehen, im Anschluß an die von der russischen Regierung erteilte Erlaubnis, 20 Millionen Pud Zucker aus Japan ctnzufithren, ist eine Güd-Mandschurtsche Zuckerfabrik, Aktiengesellschaft, gegründet morden usw. Fast interessanter noch aber ist, zu beobachte», wie wenig die russische Industrie selber sich der Kriegskonjunktur anzupassen und sie auszunutzen verstan den hat. Für die wichtigste aller Kriegsindustrien, die Eisen- und Stahlindustrie, liegen in der ministeriellen „Torg. Prvm. Gas" vvm 0. Januar statistische Angaben für das erste Halbjahr 1010 vor. Danach ist inGüdruß- la » d, auf das sich die russische Eisenindustrie »u mehr als
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