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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051004011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905100401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905100401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-04
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1905
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- «t - Allerlei für -i« Fraaenwslt. Leetch»» Unversaat. von Ella - i» d » e r. lJortsetzuag.) »Schaut nur," sie hob di« linke Land empor, «wie zerswchen! Lausendmal bester wäre mir. wenn ich malen bürste, di« Akademie besuchen, alp hier sitzen and sticheln. Aber wir sind so arm. Maina meiut. die Malerei sei ein zu unsicherer ED.,' " W» aebracyl!" „vca. na, macyre me uvermunae Grete Sinner ungläubig. Ikarus glaubte auch, seine Wachsflügel würden ihn »nr Gönne tragen und mutzte sterben an dieser Einbildung. Go wäre es Dir Wahlschein- lich auch ergangen, Jridel!" Diese hatte bei Gretens Worten iah das Köpfchen gehoben und starrt« nun. heiß errötend, zu der Sprecherin hinüber. Dann pretzte sie plötz- lich die Lippen fest zusammen und beugte sich, ohne eine Erwlderur«g, von neuem über di« Arbeit. „Weißt Du waS, Jridel," sprach Eva begütigend, «Du brauchst darum nicht traurig zu sein! Auch so kannst Du eine Künstlerin werden!" „Wenn man Kleider näht?" spottete Lotte. „Das möcht' ich wissen!" „Als gewöhnliche Schneiderin?! Nein, diese Eva"' «Mutz man denn eine gewöhnliche Schneiderin bleiben?" vertei digt« Tantchen Unverzagt tapfer ihre Mei- nung. «Jeder Beruf lügt sich vervollkomm nen, man mutz nur wollen, mutz nicht am Boden Leben bleiben. Ein Kleid kann eben, sogut künstlerischen Wert besitzen, wie zum Beispiel ein schönes Besatz oder dergleichen." „Bravo, Eva!" Fräulein Bertrand war unbemerkt «ingetreten und hatte die letzten Worte gehört. „Ein Kleid soll und mutz sogar künstlerischen Wert besitzen —" „Ach, Fräulein, das ist aber kostspielig!" ,Oar nicht, Grete! Das einfachste Kleid kann Listen Anforderungen entsprechen. Ge schmacklose Toiletten, überladene vielleicht, werden mitunter bedeutend teurer sein. Aber nicht jeder versteht es, Kleider herzustellen, di« wirklich schön sind und die sich vor allen Dingen auch den Eigenheiten der Träger anpasfen I Dazu gehört schon ein aut Teil Kunstsinn!" „Sichst Du, Fridel!" frohlockte Eva mit strahlender Miene. «Ich sagte es ja!" „Was?" forschte Fräulein Bertrand. aufmerksam werdend. Eva erzählte. „Darum also Fridas Unlust zum Lernen? Armes Kind! Die Lehrerin strich leise über des Mädchens weiches Haar. „Aber nur den Mut nicht verlieren und tapfer sein, Frida! Air alle müssen die Stelle ausfüllen, an die uns das Schicksal gestellt hat, wir müssen unser Bestes leisten, das müssen wir. darum leben wir und wäre unser Platz noch so klein und unsere Arbeit noch so gering — wir müssen dock versacken, das Vollkom menste zu erreichen, was sich in unserem Falle erreichen lätzt!" „Dieser Meinung ist auch mein Vater, o. Fräulein Bertrand. und das ist alles so wahr und es klang wundervoll, wie Sie es sagten!" Cvas Armen strahlte» in Heller Begeisterung. >„Nur nicht verzagen. Jridel!" Als die I Unterrichtsstunden an diesem Nachmittag zu Ende waren und die Mädchen im Flur sich anzogen, trat Frida zu Eoerl, di« sich just nach ihren Gummischuhen bückte, und kützt« sie auf die goldigen Nackenhärchen, da st« eben reinen andere» Platz für ihren Kütz fand. „Dp, ich wollte »Dir nur danken. Eva! Die anderen brauchen's nicht zu hören, darum —" Eva fuhr emvor. „Mir danken? Bei Dir rappelt » wohl. Jridel?" Ich wützte nicht, wofür Du mir Dank schul- big wärst!" „Docks, Du weiht es schon! Ich werde Dir das nie vergessen, von vorhin das — und ich danke Dir sehr — wirklich —" „Aber, Frida! Tu' mir den einzigen Ge fallen und höre auf! Ich — es ist ja zu dumm —" Tantchen Unverzagt wurde ver. legen. Sie wurde immer verlegen, wenn ihr jemand dankte. Eva hatte ihre frühere Abneigung gegen die Näherei vollständig überwunden, sie konnte es jetzt selbst nicht be- greifen, das, sie anfangs nicht gewollt hatte. „Wie dumm man doch manchmal ist!" meinte sie, von der Richtigkeit dieses Satzes ehrlich überzeugt. Nun war die Lernzeit zu Ende und sämtliche Familienglieder waren entzückt von Tantchen Unverzagts Können. Sie bat sich nun aber auch aus, dah nicht» mehr zur Schneiderin gegeben wurde. „Es macht mir so viel Freude. Mamachen, beson- ders wenn ich alles selbst ausdenken kann, untz dann ist es auch viel billiger, nicht? Jetzt kannst Du mir ruhig jeden Stoff an- vertrauen, und weih ich mir ja einmal nicht zu helfen, so lause ich zu Fräulein Bertrand und hole mir dort Rat. Sie hat es mir s» liebenswürdig erlaubt, dah ich kommen darf, wann immer ich will!" Nun machte sie auch von des Vaters Erlaubnis Gebrauch, sich in den modernen Sprachen vervollkommnen zu dürfen, und das «inst so heiherselmte Molen betrieb sie ebenfalls, aber auf eiaene Faust und nicht in der Weise, wie sie damals ge wünscht hatte. IFortsedung folgt.» Ein gesunkener Stern. Am Himmel meines Leben» stieg ein Stern, Hell strafend wie von ew'gem Licht verklärt- So nah'. — und ach, so west und weltenfern? Doch heil'ge Hoffnung hat er mir gewährt! Und in mir ruft's: „O welch ein Tor bin ich! Mir war, als hätte Gottes Zaubermacht Den Stern geschaffen, — nur allein für mich. Der wieder >ank in hoffnungslose Nacht! Doch seine Feuerfpur ließ er zurück. In meinem Herzen glüht sein mildes Licht? Traumhafte Ahnung von gar süßem Glück Verblieb mir noch. — mit ihm versank sie nicht! Trüg'rische Hoffnung — wie tust du so weh, Und doch, wie heg' und pfleg' ich dich so gern. Wenn ich auch niemals die Erfüllung seh' — Am Himmel meines Lebens sank ein Stern! Curt Schule«. »ItlriMt W>« Erschein» tSgttch H>«. ÄLL Mittwoch, den 4. Oktober. LOOS Sybold von Eck. Roman von Ursula Zöge von Manteussel. <10. Fvrlledung.) (Nachdruck verboten.) Als Rose scchszchn Jahre geworden, schrieb die Vorsteherin des Instituts an den mlttlerwelle zum Lbepst avancierten Vater, seine Tochter gehe als Muster von Fleiß und Betragen aus ihrer Schule hervor und ihre Erziehung sei als vollendet zu betrachten. Oberst Bücher kam m Verlegenheit. Er hatte sich von dem Kinde sehr ungern getrennt, aber das erwachsene Mädchen war ihm etwas unbequem, da ihre Gegenwart seinem ziemlich unregelmäßigen Junggesellenleben Beschränkungen auserlegte. Also fuhr er nach Wildeck und bat Schwester Mechthild, sich vorläufig „der Göre" anzunchmen, sie in die Geheimnisse der Kochlunst und des Haushaltes euizuweisen und sie somit zu be- fähigen, dem Papa dereinst die Wirtschaft zu führen. Mechthild war mit Freuden bereit. Für sic war Rose immer noch das kleine Mädchen, dessen mutterlose Kindheit sie oft beklagt hatte. »Sie versprach, Rosens Erziehung zu vollenden und oem Bruder in Jahr und Tag eine perfekte kleine Haustochter zurückzuschicken. Ihr stark «»!- wickelter mütterlicher Instinkt umsaßte das ihrem Schutz anvertraute Kind sogleich mi> Wärme, und da Ruse nicht groß war, und in ihren ausgewachsenen Pensten-Kleiden! ungemein kindlich und unentwickelt aussah. siel es der Tante gar nicht ein, auch nur an die Möglichkeit zu denken, Boy könne das »Kind anders als mit der herablassenden Freundlichkeit ansehcn, die große Jungens für ihre jüngsten Schwesterchen übrig haben Boy kah sie vorläufig gar nicht an, denn Boy war in England zum Besuch bet dem dort der Gesandtschaft attachierten Legationsrat Onkel Adalbert. Und wenn Boy l» England war, kam er sobald nicht wieder, er batte dort zu viel zu tun. Das englische Sportleben nahm ihn ganz in Anspruch. Mechthild dachte an ihren Jungen mit sehn süchtigem Herzen, sie empfand, wie immer in seiner Abwesenheit, die Lücke schmerzlich, und da war ihr das Kind Rose doppelt willkommen. Wie ein kleines Mädchen über die neue, schöne Puppe, so freute sie sich über dies liebliche Nichtchen. Rose hatte in ihrer Familie den ihr zukommendcn Namen selten zu hören bekommen. Nach ihrem Eintritt in diese Welt war sie „das Baby" genannt worden, und der Name blieb ihr, da kein Geschwisterchen ihn verdrängte. Der Vater nannte sie so und alle Peniionssreun- binnen nannten sie so, und der Name empfing sie bei ihrem Einzug in Wildeck, wo Tante -Mechthild sie mit den Worten empfing: Willkommen, kleine Maus! Nun habe ich zwei Kinder. Boy und Baby. Ja, Mechthild schwelgte in der ersten Zeit in spiele rischer Geschäftigkeit Tie lahme Schneiderliese wurde aufs Schloß beordert, Stofs wurde verschriebe»,, und unrer ihrer Aufsicht und Mithilfe entstanden mehrere Kate Greenway-Kleidchen, welche „Baby" vollends zum Kinde siempelten. Sie standen ihr entzückend, das war nichk zu leugnen, und niemand konnte für soviel liebevolle Fürsorge dankbarer sein, wie Rose selbst, deren Leben so arm war. Ihr ganzes kleines Herz wandte sich der Tante zu, und nur ihre große Schüchternheit hielt sie davon ab, dies offenkundig zu zeigen, aber sie folgte ihr wie ein Schatten in Küche und Keller, in Hof und Garten, lmme, bereit, zu lernen und zu Helsen, niemals verletzt durch den Umstand, -daß die Tante sie wie ein ganz Leines Mädchen behandelte. Tann kam Boy zurück. Von da an war Mechthild nur noch mit halbem Herzen bei „Baby". Das hübsche Spielzeug wurde ein wenig beiseite geschoben und ließ sich dies auch willig gefallen, denn Rosens kleines Herz fand ebenfalls andere Nahrung. Zum erstenmal sah sie den be- wunderten Vetter täglich und durfte zuhören, wenn er erzählte. Er war kein Schwätzer und vor allem kein Renommist, aber auch die trockene, lakonische Art, in welcher er von seinen Fährten und Taten berichtete, konnte seinen Siegen im modernen Turnier nicht den Glorienschein nehmen, der sie nun mal in Rosens Augen umstrahlte — in den ihrigen aber mußte dieser Schein sich widerspiegeln. Ter junge Mann, für den hoch- stens die moderne, sportgeübte Frau existierte, fühlte, wenn er in diese Augen blickte, ein seiner Unersahrenheit völlig neues, beklemmendes Gefühl im Herzen. Er wehrte sich erst heftig dagegen und dann verliebte er sich rettungslos. Vielleicht gerade darum, weil dies Kind, das weder radeln, noch reiten, noch rudern konnte, so ganz anders war, als die Mädchen und Frauen, die er bisher aus Tennis- und Rennplätzen kennen ge kernt hast: oder deren kaltblütige Sicherheit er bei Gletscherbesteigungen anerkannt hatte. vkdrvvä moiuss Lrrvoitorun§sdMS8 diu ied §oMrm§sii, äio §ro88va 8ä,l60ll-^Lxsr vorroitiK 211 rsäurisrsn. Lo trL1IlA«n I^Slsvn slksrlsro ied äatwr §ro6ss kosten oouostvr LivxLvxs w kol§ooäov Stzisov-^dtsiluiißso: Klöiässsloffs Liussnsloffs ölussnsammsls ösumw. ^lanslis l-lsmöGnbarctienI IHKolsLsn Qarciinsn Vili-LAsn lisckciscksn. Dieser Louävrvsrkauk dauert von LkoataK äva L. Oktober dis 8oaa»bvaü So» 7. Oktober. Lodert Lübmv jr. LS OvorKpIatL LS HV»L8VI»lL»U88trtt880 40. LalMielltt..vmaenria" Minis« Llitkk r. ilkt AWkck. »Allmikl. ». Dentist, empfiehlt Zahnersatz Mit und ohne Platte. Plombieren, Zahnziehen In Betäubung. Auswärtig« Kundschaft wird, um ihr mehrere Wege zn erspare», möalstdst wst'rt bedient. Minderbemittelte finden Berücksichtigung. Grade«,« vr dil-»««n» l i>>v,r»»i-rlVunak«>I»»iU« h»t sich vor,«glich bewähr« bet frych'n und oeralteirn Das« > Merk. «enrraidepol und Veriand nach auewärt«. DreSden-A., Neumarkt 8. » I», Perudali. I, «,trd«»eru. t, <ar»allanolin, tzinkoi., Raiaia» >, ». i Wasserdichte WGlmikn. PfklScklkil rt. fertigen als Spezialität ?. L 5. Asumuw, KI. Vlauensche Str. ST. Telephon 1861. Ate ZistlM Gold, Silber, Pfaudsch. kauft »u Hotz. Preis. Ramptschrst». ILLgden Ataufe rr. Iahte Schste Prelle f. nebr. Herren-, amenkleid., Müb.-Betten, saudsch., ganz. Eiuricht.. lachlasten »isw. Postkarte gen, »onnne überall tnnsw.). "1a», Rampjschestr. IL Laden. Lrti»Äl8l- »ja derrlieker. »odlbskSmml »I«I. OotM.tN, kl. nur 70 H , »t> 10 X star-stad «derckvs ,S kl. k. 12! tzänvl valeni.nii, W»j»>al,»„n8tr. 8 (aodt), am Oeotraltb»««!. ! vAmen-iVIoclen. Val I or-ni ack v-KOarv. keiasts ^uslüdrrwx. kram stodooläor, KInMeriiieister, Tel. 5956 Str. «0, ». Toi. 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