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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060602012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906060201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906060201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-02
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1906
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verugsgedühr: «erNNckdvi« ftv »«»»- d»I «SoN« Mutm<Ut»rr Nulraiun« durch unler« voiro ,«»««»« und « »'»'»«. au Sau»- und Aonlaaen nur ktnoav «Nt »vV> . durch au«wLr<1,k»o«. » Midk.» Mk»0 »> «wiuattaer Aultellu», durch dv lobmB^ieUacldi. im«u». land «u enNvrrchrndem Aulchlaae. Nachdruck avcrNrNkt u. Onsinal- nur ml» drurllchrr ö»»Ue»a»,a»« >.T>n«d. Nachr.') »lallt, N»ch>rOa»»e banaiar- OU'vrüch» diriden und'nickslchua«: «lvrruwatr wmiullruue wade» «ch» <u»d<luadN. Machrich««» »«,«»«» Gegründet 1856 ^UltHL8 VvILllvr» drercko». VE. IS > K« M Ni Ms. ll». Mei- M HMmwM-keffis. Mrresgen-Lanf. Vnnadme von Anküttk>ioiuic»cu bl« »aUunillaa^ S II!,r, Lo»u- und Ncicric^>S »ur L!ano»itra»o uz von >l biL >/,lUbr. Die l imUiaeArmid- c<Ue lca. « Hilden, üü Via.. An- liilibiaunaen nui der PiivaUc/.e Zeile LS P!>,., die Livuüioc Zeile am Ter'- leite so Mu,. ul« liinaelaud! Zelle ca Pka Au Huuuneru nach Hon»- und K«I«rta,eii i ir«tti„e Erriudrelle 30 L!«.. aut Lrlllatielte qv Pia . Livaltlac Ze'Ie aui uno all Emaelaudt bo Pia Auswärtige jiui- l.äa« »ur acae» Voran:l)kz»d!iu,.,. ilZclcsdtatier kaue» tu Ll.uu>» Femsprecher: vtr. II und LVV6. HauptaeschLsw'ielle: Alarimllr. 38. h »u MekMMbllllllisiiS'Säll § 22 d tut unttntm kraed«-» von vttt moi«ens bi» »Ksn6». U Voll-, ?üil- un<1 Kombinlofk, Nktlur von un<l ^ HI«»«»»'. Oio ZIoor«r«1»» iviili im ttoi«oin clon ünmor krisok AoutlX'don ^ HrNtklMUilz« 4nIoUe>. vmlisnuux. XlvUe prel»«. "" VI?. dt» so» »arl-. l-oww Houvsjtvu! Loste kabriküte! HA CuslLV Smy veeeäen k., «ckoeltrete. lv, Leko König <1c,Iu>un-8tr. Loivsts li. wilätzslö allor (koilöftk- ----- — Lsiken! k ! Al, '> >5» lllk! ^ lloolitoin Ml'kümiei'i. Iia-bon in j 3.11. kiiKiclil. KeselMleL. Lrorrsfligs ktirmiil Kock sporlop liklikeitoi, !n üoiikekon o. ongl. I ^slitStoii, rti-ens, rolillk KVsi-s surLki'iii'oiilitllk:!, dilliqk pmz« ^ c. k. »M8 UM., ^ieiintr. 2»' 1 §»,,',,.1. DerAllg.DeutscheScdnlvrreln. ZurFahrkartenstener, Wettrriiachrichtendlenst, PostcmsweiSkartk», l Mutmaß!. Witterung: tz) Z ff»l. Prozeß Kressin. Bezirtsausscvuß. Lage in Rußland. Svimeuthai-Frier. Ein Religions-Prozeß. I Kniff, veränderlich. Ankttri-igrmgen, welche sich auf am zweiten Pfingstfeiertag statt- sindcnde öffentliche Veranstaltungen, Konzerte rc. beziehen, bitten wir als Voranzeigen für die erste Feiertags-Nummer aufzugcbcn, da am zweiten Feier tag eine Nummer nicht erscheinen kann. Bei der Aufgabe von Fanrillen-Nnzeigen (Verlobungen und Vermählungen) ist die Beibringung riner amtlichen Legitimation erforderlich. Morgen, am ersten Pfingstfeiertaq, bleiben sämtliche Geschäftsräume geschlossen. Am zweiten Feiertag ist unsere Hauptgeschäftsstelle, Marienstraße 38. von vormittags 11 bis V,1 Uhr geöffnet. Ter Allgemeine Deutsche Schnlvereiu feiert zu Pfingsten das Jubiläum feines sünsundzwanzimährigen Bestehens. Schon seit langem sind Sammlungen sür eine Jubel- spcnde eröffnet worden, und man kann nur wünschen, daß die Gaben recht reichlich jließen mögen, damit der so segensreich wirkende Verein neue Mittel in die Hand bekommt, um neue Taten nationaler Nächstenliebe auch in Zukunft wirken zu können. Wie schon fein Name „Allgemeiner Deutscher Schul- Verein zur E r h a l t u n g des D rutscht u m 2 im Aus - lande" besagt, hat sich der Verein zwei parallel lausende Auf- gaben zum Ziel gesetzt: er will die Ausländsdeutschen ihrem Volkstum erhalten, und zwar durch Gründung und Unterstützung deutscher Schulen. Kindergärten und Büchereien überall dort, wo unsere Stammesbrüder in der Ferne dies aus eigenen Mitteln überhaupt nicht oder doch nicht völlig vermögen. Diese hohe Auf gabe erscheint um so wichtiger und der allgemeinen öffentlichen Unterstützung wert, als etwa ll Millionen Deutsche fern von ihrer Heimat über die ganze Erde zerstreut leben und diese ge waltige Zahl sich naturgemäß von Jahr zu Jahr besonders durch Auswanderung steigert. Gewiß sorgen heutzutage mehr Faktoren als ln den früheren tranrigen Zeiten der Reichszerrissen- heit dafür, daß der im Auslande lebende Deutsche nicht so leicht die Fühlung mit der Heimat verliert: ganz abgesehen davon, daß das civis xvrmsnus 8»,w durch die Politische, militärische und wirtschasMche Machtstellung Deutschlands einen angeseheneren Klang and eine ganz andere Bedeutung erlangt hat. wie ehedem — Helsen auch die stolzen Kriegs- und Handelsschiffe in allen Meeren der Welt im Verein mit einen, weit ausgedehnten Konsulatsnetz dazu, daß der Deulsche überall Rückhalt und wenn nötig tatkräf tige Hilse findet. Aber nicht alle Ausländsdeutschen sind an den Küsten fremder Länder angesessen, wo sie in zahlreichen Kolonien mit anderen Volksgenossen zusammengeschlossen sind und ständig mit der Heimat in Berührung bleibe»: viele Tausende wohnen weitab von den Straßen des Wellverkehrs im Innern des Landes, vereinzelt, abgeschlossen und auf sich selbst angewiesen. Nicht genug damit, haben sie off nicht allein mit wirtschaftlichen Schwiertg- keilen, sondern auch mit der nationalen Feindseligkeit der einheimischen Bevölkerung zu känipfen. wodurch ihnen die Erhaltung ihres deutschen Volkstums mit seiner ererbten Art und Sprache auf die Dauer sehr erschwert wird. Nur allzu leicht erliegen in solchen Fällen menschliche Schwach- heit und der alte Erbfehler nationaler Lauheit der lockenden Versuchung, welche meint, durch Preisgabe deutscher Art und Sprache und Verschmelzung mit fremdem Volkstum besser sort- zukommen. Dadurch sind schon Millionen Deutscher zum Kuliurdünqer für andere Staaten geworden, die sich deutsches Blut zur Veredelung der Raffe und mit ihm neue, frische Arbeitskraft bekanntlich ganz gern gefallen lassen. Alle solche deutschen Elemente im Auslande ihrem Volkstum zu erhalten, soweit sie gefährdet sind, strebt deshalb . der Allgemeine Deutsche Schulverein mit seinen Mitteln an. Was könnte auch mehr als Bindeglied mit der alten Heimat dienen, wie Schule und Muttersprache, die jedem echten deutschen Herzen so teuer und gleichsam unlösbar mit seinem ganzen Ich verwoben sind?! DoS weiß man im AuSlandc sehr gut, und darum geht überall dort, wo man die Deutschen schikanieren und in zweiter oder dritter Generation entnotionalisieren will, der erste und heftigste Ansturm gegen die deutschen Schulen und damit gleichzeitig gegen dir Sprach«. Di« Verhältnisse, dir sich zurzeit in Oester reich. Ungarn. Nordamerika und Brasilien abspicien. sprechen » dieser Hinsicht leider allzu deutlich. .. Es ist ein hoher nationaler Ruhmes- und Ehrentitel, den der Allgemeine Deutsche Schulverein für sich in Anspruch nehmen kann, nachdem er jetzt fünfundzwanzig Jahre in Mühe, Kamps und Arbeit gestanden hat. Stets ist er mit seiner Hilse ein gesprungen, wo es galt, einen gefährdeten Polten im Auslande zu retten oder die empfindlichsten Lücken bei der Befestigung deutscher Sprachgrenzen in der habsburgischen Doppel monarchie einigermaßen auszufüllen. Seit seinem Bestehen hat der Verein beinahe 2 Millionen Mark für bedrängte Stammesgenossen zusammengebracht und zweckmäßig verwendet. Das ist viel und wenig, wie man's nimmt! Viel, wenn man auf die Lauheit so vieler Reichsdeutschen sieht, die sich um größere nationale Ziele überhaupt nicht kümmern und be sonders, wenn's ans Geld geht, überaus zurückhaltend sind. Wenig, wenn man bedenkt, daß sür einen großen deutschen Zweck in fünfundzwanzig Jahren von vielen Millionen sage und schreibe nur zwei Millionen Mark aufgebracht worden sind, wo doch für Luxus und Wohlleben jährlich Milliarden geopfert werden. Immerhin weist der Weg des Schuloereins eine anf- steigende Linie: in rund 300 Ortsgruppen zählt er jetzt etwa 35 000 Mitglieder, und es ist zu hoffen, daß die bisherige lang same, aber stetige Vorwärtsbewegung keine Unterbrechung er leidet, sondern rüstig weiter geht. Das wäre um so erfreulicher, als die Mittel, über die der Allgemeine Deutsche Schulderem zurzeit verfügt, in Anbetracht des Riesenseldes seiner Tätigkeit Völlig unzulänglich sind. Mas wollen die 120000 Mk. besagen, die durchschnittlich in jedem Jahre aufgewendet werden? Sie bedeuten nicht viel mehr als einen Tropfen auf den heißen Stein. . . Wer sich die Mühe nimmt, die Mitteilungen des Schulvereins regelmäßig zu lesen — und diese kleine Mühe lohnt sich reichlich in mehr als einer Beziehung —. der kann sich davon überzeugen, wie schwer Hunderte von kleinen deutschen , Gemeinden im Ausland« zu ringen haben, um sich und ihren Kindern das Deutschtum zu erhalten, und wie wenigen von ihnen mit den bescheidenen Mitteln deS Vereins geholfen werden kann. Vielleicht wäre es angezcigt, wenn der Allgemeine Deutsche Schulderem fortan mehr öffentliche Propaganda für sich «nd die ^ von ihm vertretene Sache machte, denn bisher hat er sich fast zu be scheiden znrückgehalten. Natürlich ist cs schwer zu beurteilen, worin diese Zurückhaltung begründet ist, aber die Frage liegt doch nahe, ob cs diesem so eminent nationalen Verein nicht auch wie dem Flottcnvercin gelingen sollte, in mächtiger, eindringlicher Werbearbeit dle Lauen alffzuiüttcln und die alten Freunde zu noch größeren Opsern anzuspornen. Das jetzt nachwachsende Geschlecht ist nicht mehr in den engen kleindeutichen Horizont eingespannt, sein Blick ist geweitet und überschaut Hellen Auges das größere Deutschland. Eine solche Generation kann und wird sich der Mitarbeit an den Zielen des Allgenieinen Deutsche« Schulvereins nicht entziehen und nicht mit Pfennigen knausern, wo es daraus ankommt, den deutschen Brüdern im Auslande wenigstens in Sprache und Art ihre Heimat zu erhalten, wo Not am Mann ist. Auf allen Wegen muß darnach gestrebt werden, unsere überschüssigen Bolkscmgehörigcn, die in Hemde Länder auswandern, deutsch zu erhalten. Je mehr ihrer dann „draußen" leben müssen, nm io mehr wächst Deutschlands Name und Einfluß in der Welt. Solange wir mit unseren Kolonien keine nennens werten Bruchteile des Auswandererstromes für Deutschland un mittelbar erhalten können, um so ernster sollte man daraus bedacht sein, wenigstens mittelbar unsere Auswanderer für uns zu be halten. Weil der Allgemeine Deutsche Schulvercin aus seine Weise fünfundzwanzig Jahre in diesem Sinne gewirkt hat. des halb gebührt ihm der herzliche Dank aller Deutschen. In diesem Zusammenhänge muß es den Patrioten eigentüm lich berühren, wenn er daran denkt, eine wie schöne Gelegenheit gerade in diesem Jahre versäumt worden ist, dem Allgemeinen Deutschen Schulvcrein zu seinem Jubelfeste mit einer großen Nativnalspende aufzuhelfcn und für seine großzügige Hilfstätigkcit iiiimer fähiger zu mache». Bekanntlich hatte sich unser Kaiscrpaar alle persönlichen Geschenke zu seiner Silberhochzeit verbeten und dafür Stiftungen zu nationale», sozialen und gemeinnützigen Zwecken überhaupt gewünscht. Dieser hochherzigen Anregung ist allgemein entsprochen worden, und sür gemeinnützige und beson ders soziale Einrichtungen sind Millionen und Abermillionen geflossen — aber sür nationale Zwecke im engeren Sinne ist so gut wie nichts getan worden. Auch ei» Zeichen der Zeit! Man hätte das eine tun, aber das andere nicht lassen sollen . . . Wäre auch nur ein kleines Bächlein von dem Goldslroui an läßlich der Silberhochzeit des Kaiserpaares sür nationale Zwecke geflossen, so brauchte man kein Wort zu verlieren, aber angesichts der Tatsache, daß bei dieser Gelegenheit so gar nichts für wirklich und im höchsten Sinne wertvolle deutsche Vereine abgesallen ist. muß man feiner Verwunderung doch Ausdruck gebe». Jedoch, tvas einmal versäumt ist. läßt sich nun nicht mehr ändern, und so bleibt nur zu wiiiischen übrig, daß das Jubiläum des Allgemeinen Deutschen Schulvereins die allgemeine Ansmerksanckeit und die Teilnahme des deutschen Volkes mehr als bisher aus diese nationale Organisation lenken möge, damit sie durch reich« Spenden befähigt werde, ihre großen Ausgaben auch im großen Stil zu lösen. Ten Männern, die fftli higher um die nationale Sache des Vereins verdient gemacht haben, möge das Jubiläum ein Antrieb werden, der segens reichen Vergangenheit «ine noch größere und erfolgreichere Zukunft anzureihen! Neueste Drahtuieldmigen vom 1. Juni. lTcr Anschlag gegen das spanische Königspaar. Madrid. jPrio.-Tel.j Bei dem zweiten Alten- tatsplan sollte so viel Explosivstoff verwandt werden, um d i e ganze Kirche samt allen Änweienden. darunN fünfzig fürstliche Persönlichkeiten aus alten Dynastien Europa l n o i e L u i l z u i v r e n g e n. 'Die Annahme, daß das Alteiitm durch Ausländer verübt worden sei, veranlaßte Demonstrationen gegen die Ausländer und selbst tätliche Angriffe aus solche. Die i Kleider des Königs, sowie das Hochzeitskleid der Königin wurden ! durch das Blut der gelöteten und oermunveten Opfer bespritzt. s Madrid. Ein Mann englischer Nationalität namens Robert ist als Mitschuldiger an dem Bomben-Anschlag ver haftet worden. London. <Priv.-TeI.j Bereits am Mittwoch aöend er zählte der „Eoening Standard", daß ein Attentat am Bermählungstaa auf Also» >o XIII. geplant sei, daß in letzter Zeit verschiedene Meetings von Anarchisten hier Mtt- aeiundcn hätten und daß der Plan gleichzeitig in Madrid und London erwnnen worden sei. „Daily Telegraph" schreibt: ,jTie stolze, ritterliche Seele des spanischen Volkes wird vor Lcham vergehen, daß einer ihrer eigenen Söhne, wenn wirk lich sich herausstell!, daß ein Spanier der Mörder ist, so er bärmlich sein konnte. Wir fragen uns, ob nicht eine größere Verantwortung sür diejenigen vorhanden ist. rn deren Mitte das Attentat in aller Ruhe geplant und dann zur Ausführung gebracht werden konnte?" Berlin. sPriv.-Tel.) Die offiziöse Nordd. Allgem. Ztg." bemerkt zu den Meldungen über das Attentat auf das spanische Königspaar : Wir verzeichnen diese Mel dung mit aufrichtiger Freude über die Errettung des sympathi sche» jungen Herricherpaares, mit innigem Mitgefühl für dies Opfer deS Anschlages und mit tiefstem Wscheu gegen dessen ruchlose Urheber. — Dem „Lok.-Anz." wird aus Madrid ge meldet: Der Prunkwagen des Königs ist bei dem Attentat seyr beschädigt worden-. alle Scheiben sind zertrümmert. Es ist als ein wahres Wunder zu bezeichnen, daß das Könias- paar gerettet ist. Der König wurde von einem Splitter 8er Bombe an der Brust getroffen. Die goldene Kette des por tugiesischen Sant Jago°Ordens verhinderte aber eine Verwun dung: die Kette brach. Man bewunderte die Unerschrockenheit des Königs, der, von Toten und Verwundeten umgeben, de« Umstehenden, sowie seiner Gemahlin Mut zujprach und die, Königin noch zu einem anderen Wagen führte. Es sind un gefähr 30 Verhaftungen erfolgt, doch ist der wahre Täter wohl nicht darunter. Dieser entfloh, nachdem er die in einen Blumen strauß gehüllte Bombe geschleudert hatte. Die Bombe platzte in der Luft, daher auch die vielen Opfer auf den Balkons. Nnwrttcrnachrichten. Berlin. sPriv.-Tel.j Ein gewaltiger, von Gewittern begleiteter Orkan lmt vergangene Nacht Mitteldeutschland heimgesucht und vielfach großen Schaden verursacht. AuS Koburg wird gemeldet: Feldsrüchte sind vernichtet, Hunderte von Bäumen entwurzelt und Dächer beschädigt. Der Blitz bat verschiedentlich die Leitungen der Elektrizitätswerke beschädig!. Der Güterbahnhof ist zerstört. In Neuses ist der Schornstein der Porzellan'abrik umgerissen. Das Pfarrhaus wurde a'oac- deckt. Bei Wüste na Horm wurde ein Jäger vom Blitze betäubt. Aus Magdeburg wird gemeldet, daß ein Wolkeu- bruch mit Hagelschlag und Wirbelsturm säst das ganze westliche Eichsfeld verwüstete. Gebäude wurden umgerissen, Bäume ent wurzelt. Der Schaden wird auf über 100 000 Mk. geschätzt. Nach einer Meldung aus Frankfurt a. M. Hot der Sturm namentlich in der Hanauer Gegend stark gewütet, Telegraphenleftungsir umgerissen und bei Dürnigbeini Hunderte von Odstbäumen umgebrochen. Im Bahnhöfe Gelnhausen wurden Schuppen abgedeckl und drei Güterwagen aus den Gleisen gchob:» Weitere Hiobsposteu kommen aus dem Taunus, der Wellerou, Rhciuhessen und der Ricdgegend. Frankfurt a. M. In Leihgestern bei Gießen ist bei dem gestrigen Unwetter die alle Pfarrkirche eingestürzi. wobei ein Mädchen verletzt wurde. Wien. Die Apparate der meteorologischen Zentralanstalt zeigten heute früh gegen 6 bis 8 Uhr ein großes Fern beben ln einer Entfernung von 15000 Kilometern an. HU v sp Zw .Kl SS" « ^ Lw DL Zur Laue in Rustland. Petersburg. Reichsduma. Im Laufe der Be ratung über die Agrarfrage führt Fürst Lwoff auS. der der Reichsduma vorgelegte Entwurf sehe dieselbe bureaukraniche Willkürherrschaft vor. wie diejenige, unter der Rußland io lehr gelitten habe. Wenn der Entwurf unter Außerachtlassung der tatsächlichen Verhältnisse verwirklicht werde, sei cs un möglich, das aanzc Land im Sinne der von Petersburg aus angegebenen Richtung zu reformieren. Professor Locot, Ver treter der Arbeiterpartei, verlangt in sehr langer Rede, daß alle Ländereien unter die Bauern verteilt werden sollen. Die erste Reichsduma tverde die Agrarfrage nicht lösen können, aber sie müsse tun, tvas in ihren Kräften steht. Der Präsident der Reichsduma teilt mit, daß sich 98 Redner zum Worte ge meldet hätten. Trotzdem wird ein Antrag auf Schluß der Rednerliste abgelehnt, und es werden noch 35 Redner in die Liste eingetragen. Petersburg. Die Arbeiterpartei der Reichsduma er ließ einen Ausruf an die gesamte Arbeiterschaft Rußlands, in dem mitgetcilt wird, daß tue Arbeilergruppe, da sie sich überzeugt habe, daß ihre weitere Mitwirkung in der Duma nutzlos fei. beschlossen habe, die Duma »u verlassen. Gleichzeiti«
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