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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160604016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916060401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916060401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-04
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1916
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Lebhafte KampfMgkeit an der beßarsbischea Front. Vergebliche italienische Angriffe gegen den Monte Barro. — Die Seeschlacht am Skagerrak. — Der Andruck in Frankreich. Die deutsche Artillerie vor Verdun. — Die englische Blockade. — Der englische Heeresersah. — Kaiser Wilhelm in Potsdam. Sesterreichisch-mrgarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den S. Juni: Russischer Kriegsschauplatz. A« der bcßarabischen Front «nd in Wol hynien dauerte« die Geichiikkämpse unvermindert heftig fort. An einzelnen Stellen wnrde« auch russische Infau- terievorftSße abgeschlagen. Italienischer Kriegsschauplatz. Unsere Truppen wiesen einen starken Angriff nnd mehrere schwächere Vorstöße der Italiener gegen den Monte Barco ab. Ebenso scheiterten wiederholte An» griffe -es Feindes ans unsere Stellung bei Grenzcck, östlich der Gehöfte Mandriclle. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Ruhe. Der Stellvertreter deS ChesS dcS Generalstaves: lW.T.B.t v. Höf er. Feldma^schall-Lcntnant. Unsere« türkischen SWen zum Suche! Die türkischen Parlamcntsabgeordnetcn, die in Er widerung des Besuches deutscher Volksvertreter in Stambul schon seit einiger Zeit Deutschland bereisen und überall tiefe Einblicke in die Eigenart und das Wesen unseres nationalen LebenS erhalten haben, werden heute in unserem schönen Elbathen eintrcffen und dessen Reize und Vorige zu bewundern Gelegenheit haben. Sic dürfen versichert sein, daß unser sächsisches Volk die Bedeutung dieses Er eignisses in vollem Umfange zu würdigen weiß und die türkischen Gäste mit wahrer Herzlichkeit empfangen wird. Die Freude über unseren Secsicg am Skagerrak erhöht noch die festliche Stimmung, in der wir unseren Gästen die Freundes- und Bruderhand drücken. Zwischen Deutschland und der Türket hat niemals auch unr eine Spur von dem ränkevollen diplomatischen Intrigen spiel bestanden, da» die DicrvcrbandSstaatcn mit ihrem falschen nnd heimtückischen Buhlen um die türkische Gunst betrieben haben. Ehrlich und aufrichtig war immer das deutsche und österreichisch-ungarische Werben um die Freundschaft der Osmanen, und nie hat die deutsche und österreichisch-ungarische Politik auf dem Balkan ein anderes Ziel im Auge gehabt, als die Verteidigung der Souveräni tät des Sultans nnd der nationalen Selbständigkeit der Türket gegen die VergewaltigungSgelüstc der anderen Großmächte, die mit Worten zwar beteuerten, daß sic die selben loyalen Absichten hegten, durch ihre Taten aber das gerade Gegenteil bewiesen, bis sie beim Ausbruch des Welt krieges die Maske abwarfcn «nd offen die Aufteilung des osNKMtschen Reiches vllkündetcn. Ein Mitglied der tür kischen ParlamentSabownung, der Vertreter von Stambul, Dr. Salah-Bet-Djimdioz, hat während deS Aufenthalts in Essen wörtlich gesagt: „Lautere und freundschaftliche Ge fühle beherrschten die Deutschen, die sich immer enger an die Türket anschlvsscn. Für die Engländer nnd Franzosen sind wir das unrettbar verlorene Land, für die Deutschen aber ein Volk, das aus einer harten und schweren Prü fung nur noch lebensfähiger und lebenskräftiger hcrvvr- gegangen ist. Die deutsche Diplomatie hat so einen großen Sieg über die Diplomatie dcS Vierverbandes errungen." Diese Gesinnung gegenüber der Türkei haben wir auch bei dem Vertrage zum Ausdruck gebracht, den wir beim Ausbruch deS Krieges mit dem osmanischcn Reiche ab schlossen und der ausdrücklich die völlige Gleichberechtigung beider Teile betont. Nachdem unsere türkischen Freunde zunächst auf militärischem Gebiete ihre ziclbewußte Selb ständigkeit auf der ganzen Linie bewiesen und insbesondere durch die erfolgreiche Verteidigung der Dardanellen und den Sieg bet Knt-el-Amara den alten Ruhm ihrer Waffen in glänzender Weise erneuert haben, wird nach dem Frie-' denSschluffe die Aufgabe der türkischen Staatslcitcr darin bestehen, in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht den! weiteren souveränen Ausbau des osmanischcn Reiches z»l fördern. Auf politischem Gebiete bedeutet das die Schaffung eines in sich gefesteten StaatSwcsens, das im Verein mir den Mittelmächten allen Bedrohungen und Bedrängungen seiner Gegner dauernd zu widerstehen vermag, und aus dem Felde der Wirtschaftspolitik muß die Belebung aller wirtschaftlichen Kräfte des an Bodenschätzen reichen Lande-? ins Auge gefaßt werden. Dazu wird cs einer langen, cncrgievollcn und nncrmüdlichcn Arbeit bedürfen, für dcren Erfolg eine Organisation der vorhan denen Kräfte nach deutschem Muster unentbehr lich sein wird. Nun sind ja unsere Feinde trotz der ge waltigen Erfolge, die unsere Organisation im Weltkriege erzielt hat, yoch immer emsig bemüht, sie herabznsetzcn und st«. gejpisseychaßen als einen Beweis der „Minderwertig keit" deS deutschen Volke? verächtlich zu machen. Das hoch mütige Britentnm scheut sich nicht, in demselben Atem, in dem seine einsichtigeren Führer die deutsche Organisation als den Retter ans der Not für England selbst fordern, das deutsche Volk als „sklavisch" veranlagt zn schildern, weil es eine solche allgemeine Unterordnung nur wegen seines Mangels an Wertschätzung der persönlichen Freiheit zustande z» bringen vermöge. Demgegenüber können wir zur Aufklärung und zn Nutz und Frommen unserer tür kischen Freunde nicht oft genug betonen, wie es in Wahrheit mit der deutschen Organisation und der Fähigkeit der Deut schen. sich dem allgemeinen Wohlc nntcrzuordncn, auSsicht. Da ist nichts von blinder Gefolgschaft, von würdeloser Preisgabe der eigenen Persönlichkeit zn spüren,- im Gegen teil, der Altmeister unserer Politik, Fürst BiSmarck, hat unS Deutschen oftmals bescheinigt, daß wir ans einem Ncvcrmaß von PcrsönlichkcitSbcwußtsein heraus geneigt sind, allzu stark zu kritisieren. Wenn wir trotzdem jetzt in der Kriegszeit unS so ruhig und würdevoll in den Rahmen der allgemeinen Organisation einstigen, so geschieht das aus der sittlichen Uebcrzcugung heraus, daß die Not des Vater landes ein solches Verhalten gebieterisch fordert. Jeder einzelne Deutsche handelt so, weil in ihm der Begriff dcS kategorischen Imperativs der nationalen Pflicht wohnt, und das ist wiederum nur möglich ans Grund der hohen, geistigen und sittlichen Durchbildung, die unser gesamtes Volk in unseren vorzüglich geleiteten Schulen erhält. Eine Organisation, die nicht von dem Pflichtbewusstsein und dcr frciwilligcn Hingabe und Verbindung der einzelnen Per sönlichkeiten getragen wird, wird stets nur ein unzuläng licher, toter Mechanismus sein, der gerade dann versagt, wenn er seine Hanptkrastprobe bestehen soll. Die deutsche Organisation aber erweist sich als fruchtbar ans allen Ge bieten, weil jeder einzelne für sie sein Bestes hcrgibt nnd sich willig die Opfer auferlcgt, die im Namen deS Vater landes von ihm gefordert werden. Unsere türkischen Freunde, des sind wir sicher, haben für diese Besonderheit der deutschen Organisation volles Verständnis, und sic werden auch alles daransehcn, um ihre eigene Organisation der staatlich/n Kräfte mit demselben lebendigen Geiste zu erfüllen. Wenn ihnen bei der Er reichung dieses Zieles die Mitwirkung deutschen Schul wesens behilflich willkommen und förderlich sein kann, so !wird sie von unserer Seite gern geleistet werden. Wie wir aber bet der Gewährung unserer politischen und militäri schen Unterstützung niemals vergessen haben, die Eigenart des türkischen Volkes und dessen nationale Anschauungen und Bestrebungen sorgfältig zu achten, so dürfen nnd wer den wir auch auf den Gebieten der Schule, sowie dcS wirt schaftlichen und kulturellen Fortschritts der Türkei keinen Augenblick die unverrückbaren Richtlinie» aus den Augen verlieren, daß jeder Aufschwung deutschen Gepräges in der Türket an der Grenze Halt machen muß, wo er sich nicht mehr mit der nationalen türkischen Eigenart in Einklang bringen läßt. Die Osmanen haben eine eigene lebensfähige Kultur, die sich als gleichberechtigt der westeuropäischen an die Sctte stellt und die wir nimmermehr ver drängen oder auch nur ein schränken dürfen, ! sondern die wir lediglich durch Mitteilung unserer eigenen ! Errungenschaften, so wie sic für die osmanischen Verhältnisse nnd LebeliSanschauungeii passen, bereichern können, wie das besonders ans den Gebieten der Schule, des Verkehrswesens und der wirischastlichcn Entwicklung des Landes der Fall ist. Bei dem Besuche der deutschen Parlamentarier in der Türkei fiel von türkischer Seite der Ausspruch, dast das Bündnis zwischen Deutschland und dem Osmanischcn Reiche auS zwingenden inneren und äußeren Gründen ein dauern des sein müsse. DaS ist völlig zutreffend, eine nicht er künstelst-, natürliche Jntcressengemcinschast schweifst die Mittelmächte und die Türkei unauflöslich mit eherner Not Wendigkeit zusammen. Die Mittelmächte nnd die Türkei bilden im Verein mit Bulgarien, dem sich in der Folge auch Rumänien und Griechenland werden anschlicßcn müssen, ein machtvolles Wirtschaftsgebiet, das einen regen Güst-r- sjlstausch zwischen Europa nnd Asien hcrvorruscn und in seiner Geschlossenheit und Unabhängigkeit in jeder Hinsicht imstande sein wird, einer wirtschaftlichen Vereinigung des VicrvcrbandcS zum mindesten das Gleichgewicht zn halten. Hier wartet der Mittelmächte und der Türkei eine um fassende I- r i c d c n S a r b e i t, ans die auch der Reichs kanzler in seiner Ansprache an die türkischen Gäste bei ihrem Besuche in Berlin hinwicö mit den Warst», sie sei dem deutschen Volke eine Herzenssache.- Deutschland und die Türkei seien bcrusen, in achtungsvoller Gleichberechtigung »nd in wechselseitiger Ergänzung ans den Gebieten von Wirtschaft, Kultur »nd Recht neue Werte zn schassen. In diesem Geiste, in dem die ganze deutsche Nation das Ver hältnis zur Türkei nussaßt, entbieten wir unseren tnrüscbcii Freunden ein herzliches Willkommen. Der demsche Deesieq am Skagerrak. Wie die „Nordd. Allgemeine Zeitung" mittcilt, hat der NeichSkanzler Dr. v. V e t l, m a n n - H o 11 w e g an den Eh cf der Hochseeflotte folgendes Telegramm ge richtet: „Eure Exzellenz bitte ich, meine herzlichsten Gl ist! wünsche zu dem herrlichen Erfolge der Hoch seeflotte zu empfangen. Stolz nnd Begeisterung er füllt ganz Deutschland, daß es iiiliunchr auch nnserer Flotte vergönnt war, dem überlegenen Feinde, der sich für unüberwindlich hielt, mit wuchtigem Schlage zn zeigen, was Deutschlands Seemacht ist und kann. Das Batcrland jubelt und dankt." Der Ehcf der Hochseeflotte hat hierauf er widert: „Eure Exzellenz bitte ich, den wärmsten Dank der Hochseeflotte cntgegenzunehmen für die an sie gerich teten erhebenden Glückwnnichwvrte. Die Freude des Vaterlandes, der Cure Exzellenz Ausdruck verleihen, gibt uns die Hoffnung, ein Stück haben beisteuern zn dürfen zn Deutschlands Geltung in d e r Welt. Diese Hoffnung ist unserer Flotte Inhalt nnd Ansporn für die Zukunft." iW. T. B.s Eine Kundgebung des preußischen Abgeordnetenhauses, b. Unser Berliner Mitarbeiter meldet: Die gestrige Sitzung des Abgeordnetenhauses war nur von turzer Daucr. Präsident Graf S ch w e r i n - Löwitz eröffnest die Sitzung mit folgender Ansprache: Meine Herren! Gestern ist in allen deutschen Gauen bekannt nnd mit Jubel anfgenommen worden, hast unsere Hochseeflotte gegenüber der an Zahl weit überlegenen eng lischen Schlachtflotte einen herrlichen Sieg erfochten hat. iStttrinischcr Beifall.) Ich habe mir gestaltet, aus diesem Anlaß Sr. Majestät dem Kaiser, dem Begründer der deutschen Hochseeflotte, den aufrichtigen Glückwunsch des Hauses darzubringen, und erhalte daraus als Antwort soeben folgende Depesche: „Ich danke für den freundlichen Glückwunsch, den mir das Abgeordnetenhaus ans Aula» der Seeschlacht bei Skagerrak ausgesprochen hat. Mit Ihnen bin ich stolz darauf, daß unsere wackere Flotte in diesem gewaltigen Kampfe gezeigt hat, daß sie auch einem übermächtigen Gegner gewachsen ist." Meine Herren! An ch unser ganzes Volk wird gerade diesen Sieg mit besonderer Frendc und mit besonderer Genugtuung begrüßen. War cs doch ein noch beute leitender englischer Slaastmiann, der vor dem Kriege in echt englischer Ruhmredigkeit der Welt verkündete, daß die Ucbcrlcgcnhcit der englischen Flotte gegenüber der deutschen so gewaltig sei, dast im Falle eines englisch-deutschen Krieges die deütschr Flotte schon ver nichtet sein würde, bevor noch überhaupt in der Welt die
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