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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160702013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916070201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916070201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-02
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1916
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Kheint e» oft. so schloß Lsasonon», daß der R«tch»ka»»lee ebenso wie der Staatssekretär v. Jagow sich der Gefahr diese» schrecklichen Nnheil« bewußt waren, aber daß sie nicht den Mut batte», sie zu bekämpseck. Bevor nicht jeder Nach, bar Deutschlands sicher ist, daß der Pangermant«» inu», dessen hauptsächlichste Wasse der preußische Militarismus ist, aufgchürt hat, eine Gefahr für die Welt zu bilden, ist jeder Friede »wischen den Ver bündeten und Deutschland unmüpltch. Bezüglich de» Ansstande» in Arabien sagte Ssasonow: Der Druck, den die grobe dentschr Faust auf die Türket ausübt, ebenso wie der Umstand, daß der Sultan seine Würde als Herr der ganzen muselmanischen Welt verloren hat, wird da» OS- manische Reich auf den Stand eine» Staates zweite» Ranges hcrabdrücke». lieber die Erklärung des englischen Premierministers Asguith bezüglich der Zukunst der Meerengen befragt, erklärt Ssasonow, die bet Beginn des Krieges non den drei Machten gefaßten, Rußland be sonders nngehenden Entschließungen sichern Rußland voll ständig die Erfüllung seiner Jahrhunderte alten nationale» Wünsche. «W. T. B.» Herr Ssasonow hat sich also doch herbeigclafsen, endlich einmal in dem Hauptpunkt der gegen Deutschland ge richteten Berschwörnng die Wahrheit zu sagen. Sonst ist freilich alles dick mit der Bicrverbanüssarbe angestrichcn und besonders die Erklärung über das Ultimatum an Serbien trägt so sehr den Stempel grober Erfindung an der Stirn, daß sich jedes Wort der Widerlegung erübrigt, wenigstens snr alle vernünftig Denkenden. Für solche ist freilich im Vager des Bierverbands verzweifelt wenig Raum. Zu de»» Unruhen in Rumänien liegen folgende, bereits einem Teile der Leser mitgrtciltcn Meldungen vor: ,21z Est" meldet aus Bnlares«: Infolge der jüngsten Unruhe» hat die Regierung ein Verbot von S t r a ß r n k u n d g c b ii ii g e n erlassen. Versammlungen dürfen bis aus weiteres nur in geschlossenen Räumen ab- gehalteu werden. >W. T. B.» In einer Versammlung der Sozialisten wurde der Beschluß gefaßt, die sofortige Enthaftung der Sozialisten und Bestrafung des Präfekten, des Bürger meisters, des ersten Staatsanwalts und des Leutnants Rakonski, der die Truppen befehligte, zu verlangen. Tie rumänische Regierung solle mit der zwecklose» Politik, die zur Aushungerung des Landes und znm Kriege führe, brechen. D>e Sozialistc» würde» ihren Widerstand nicht früher entstellen, als bis die rumänische Regierung sich für eine anständige Rcutralität entschließe, die das Volk vor einer Hiiiiiivrdung für falsche Ideale bewahre. Rach der Versammlung veranstalteten die Teilnehmer, etwa 6lM> Personen, vor der russischen Gesandtschaft und einige» Hetzblättern de» Verbandes feindselige .Kundgebungen. Die sozialistische Parteileitung erklärt, bis ans weitere» täglich Versammlungen abl,alten zu wolle». Gleichzeitig mit dem allgemei n e n A n s st a n d i n V n k a r c st findet ein solcher auch i» Pliisli und Vraila statt. sW. T. B.» Ter Präfekt des Galatzer Bezirks, dem die Presse die Mitschuld a» dem Zusammenstoß zwischen Arbeitern lind Truppen znschreibt, ist vom Amte z u r ü ck g e t r c t c n. Ter erste Staatsanwalt wurde verseht. Rn- kovski, gegen de» sich die Untersuchung hauptsächlich richtete, ist in Galah auf freiem Fuß belassen wor den. > W. T. B.j Kohlenmangcl I» Holland. Ter „Nieiiwc Rotterd. Ennr." meldet aus '-)><> u iden, daß der K o h l c n v v r i a k ini dortiaen Fischcrhasen bei nahe erschöpft ist und daß die Reeder genötigt sein dürsten, ihre Dampfer ruhen zu lassen, bis wieder Stein kohlen aus Deutschland komme». >W. T. B.i lWicdcrholt.j Fürst v. Bülow über de» Militarismus. Aus dein von uns bereits angekündtgten Buche des Fürsten v. Bülow über »Deutsche Politik", das nun i», Verlage vvn Rcimgr Hobbing erschienen ist und zum Teil einen Rendruck der Einleitung VülvwS zu dem Werke „Deutschland unter Kaiser Wilhelm u." darstellt, entnehmen wir folgende Anssührnngcn, die sich in den, Kapitel „Wehr kraft nnd Militarismus" finden, da» ne» entstanden ist: Unter alle» Wundern, die Deutschland seit Beginn de« Krieges der Welt vor Augen geführt hat, kam dem feind lichen Anslnnde vielleicht keines überraschender, als die bewußte, willcnsstnrke Einmütigkeit, mit der die Deutschen aller Staaten und Parteien das schwere Schicksal ans sich »ahmen, um es zu besiegen. Diejenige» Deutschen, die sich vom Scheine innrrpolitischer Kämpse nicht bntten täuschen lassen über de» wahren Gehalt nationalen Lebens, hatte.» es nicht anders erwartet. Fm AnSlande aber wußte man wenig oder gar nichts von de» Kräften der Einheit, die neben de» Mächten der Trennung im deutschen Volke leb ten. Man wußte dort nicht und konnte vielleicht auch nicht wissen, daß gerade die Armee, die das deutsche Volk zur letzten großen Probe deutscher LebenssähigkeU gufrics, darum am u n »i i t t c l b a r st e n geeignet war, da« de «tsehe Volk z u s a m w c n z u s ü h r e n und zu- s a n, in e n z u h a l t c n , weil sic sich bereit« in langen Fricdenszcitcn als eine Kraft deutscher Einheit bewährt und behauptet hatte. . . . Stimmen aus Feindesland und au« nentralem Aus lande, da« unS in diesem Kriege innerlich ganz überwie gend feind war und ist, haben uns gezeigt, welche Vor stellung von Art und Wesen dcü preußisch-deutschen Milt- triSnius in der Welt verbreitet ist, die das deutsche Volk haßt, weil sie es entweder nicht kennt, oder weil sic cs fürchtet. Die Stimme unseres nationalen Gewissens sagt uns, wa« in Wahrheit der deutsche Militarismus ist: da« beste Stück unserer staatlichen, unserer nationalen, unserer BolkScntwicklung. Da« Zerrbild, das Deutschlands Feinde vor sich sehen, und an dessen Raturtrenc sie leider deshalb so fest glauben gelernt haben, weil deutsche Hände an diesem Bilde mit- gezcichnct haben, zeigt den deutschen Militarismus als die despotisch Uber das Volksleben gesetzte Gemalt, die, im Aufträge der Monarchie von einer Svldatcnkastc geleitet, die Freiheit der deutschen Menschen und die Wirksamkeit auch berechtigter demokratischer Strömungen de« Jahr hunderts brutal unterdrückt. Dies Zerrbild zeigt den deutschen Militarismus als die besondere Kraft des preußi schen Staates, die mit rauher Gewalttätigkeit die deutschen Staaten am Reiche sesthält. Der kleine deutsche Einzcl- staat, meint das Ausland, müsse nichts heißer wünschen, als, losgelöst von der Organisation deutscher Wehrkraft, flntzubestchen als eine, um mit Trcitschke zu sprechen, „Akademie der Künste oder Börse". Der deutsche Bürger müsse cs als Erlösung begrüßen, wenn die Armee mit ihrer straffen Ordnung von Beseht und Gehorsam aus den« deutschen Leben hcrauSgebrochcn würde. Wir können vom Franzosen nicht erwarten, daß er er kennt. wie cS letzten Endes der ständig drohende unruhe- volle Ehrgeiz der französischen Ration gewesen ist, der Preußen »nd Deutschland zur Bereitstellung aller seiner militärischen Kräfte gezwungen hat. Bon der traditionellen Unkenntnis des Engländers in bezug auf LebenSvrrhält- nisse und Existenzbedingungen der Kviitinentalvülker er warteten mir nicht, daß er begreift, wie in der Jahrhunderte währenden Reibung der europäischen Staaten die Waffen stärker nnö stärker geworden sind und Preiißen-Deiitschlanb zur festesten Rüstung und zum schärfsten Schwert koin- men mußte, mell die staatliche Gestaltung der Mitte Europas nur s» unlinterbrvchenen Kriegen möglich war. und weil keine Ratnr die deutschen Grenzen geschützt hätte, die die deutschen Waffen nicht schützen könnten. Wir Deutsche wvllen auch nicht, daß der uns feindliche oder der uns abgeneigte Ausländer verstehen lernt, daß es dem Volke, das wie kein anderes zu nachdenklichem, in sich ruhendem, unverdrossenen Wirken an der Kultur der Menschheit neigt, seelisch und geistig nicht leicht geworden ist. den Glauben an seine Kraft dem Glauben an seine Ideale voranzustellen. Die Zette« ftnd hoffentlich für immer vorüber, in denen da» deutsche Volk mit frommem Glauben auf Erfola um das Berstänbni« seiner Eigenart und seipe» inneren Werte« beim Auslande warb. Aber dt« Zeit ist mehr als je gekommen, in brr das deutsche Volk seine Eigenart für sich selbst Vorbehalt- loS erkennen muß. Dann wird eS finden, wo seine Schwächen sind und wo seine Stärken. Dann darf es vor -tr Welt festftellrn, daß seine beste, in Geschichte und Gegen wart erprobte Kraft die ist. die in schwerster Rot und Be drohung Deutschlands Leben wahrt: der deutsche Mili tarismus. I« der baprtschen Abgeordnetenkammer führte bei der Beratung deS Mtlitäretatö der liberale Abgeordnete Oniddr Beschwerde darüber, daß entgegen der Zusicherung des Kriegsministers auch der Jnlai, dS- briefverkehr kontrolliert werde. Seine Briese würden von der Militärbehörde geöffnet und ihm dann wieder verschlossen zugesandt, womit der Eindruck erweckt werden solle, als vb sic überhaupt nicht geöffnet worden seien. Es wirb behauptet, daß diese geheime Kon trolle bis zu den Mitgliedern des Kvnigs- ha nscs gehe. Von ihm persönlich sei auch ein Brief ge öffnet worden, der als Dienstsache aus dem Reichs« ml des Innern gekommen sei: ferner ein Brief aus dem Kabinett de» Königs von Württemberg. Staatsrat v. Speidel «rtlärte in Vertretung des KriegS- niinistcrs, daß keine Kontrolle des Jnlandbriesvertehrs staltfindc und daß e« sich bei Tr. Quidde um einen Einzel sall handle, der ein Ausfluß der Verordnung sei, die im Interesse der Landesverteidigung habe gctrvsscn werden müssen. Er habe als Führer der deutsch-pazifistischen Be wegung vssen und gclieim eine Agitation betriebe», die mit den Kiiegsverhältnissen unvereinbar gewesen sei und die Interessen der Kriegführung gefährde. TaS Agitations- Verbot habe Dr. O.uiddc unter Deckadressen zu umgehen versucht: deshalb habe man seinen Vriesvcrkehr überwachen müssen. Dr. Günther tLib. Vereinig.j stellte fest, daß seine Partei die Ansichten Dr. Ouiödes nicht teile, daß sie aber da« Vorgehen der Militärbcliürdcn »egen einen Ehrenmann wie Dr. Ouidde unter keine» Um ständen billigen könne. Am Schluß der Sitzung wurde ein Antrag aus Ausdehnung der Erbschaftssteuer gegen die Stimmen der Liberalen und Sozialdemokraten abgelehnt. Zuschläge zu den direkten Steuern in Bauern. Die banrische Kammer der Abgeordneten beschloß, den Fehlbetrag von 22,« Millionen Mark im bau rischen HauSliall durch Zuschläge zu den direkten D t c « c r n zu decken. Die Zuschläge sollen im Gegensatz znm Rcgierunasvorschlag nicht gleichmäßig alle Sleiicrsinscn mit M vom Hundert treffen, sondern mit Rücksicht aus die wirtschaftliche Lage der unteren und mittleren Klassen mäh rcnd des Krieges ausnahmsweise so verteilt werden, daß Einkommen bis I«W Mk. von Zuschlägen frciblciben, wäh rend dir höheren Einkommen mit 1«» bis ölt Prozent Z» schlag belegt werden. Der ä» prvzcntigc Zuschlag beginnt vei einem Einkommen von 151» IAO Mk. Ferner stimmte die Kammer Anträge» zu, welche Erleichterungen zugunsten des stark belasteten HausbcsitzeS »nd Gewerbes ver sehen. ,W. T. V.) Die neuesten Meldungen lauten: Die Lage der Russen in Kleinosicn. i>. Stockholm. lEig. Drahtineld.) Das russische Heer in Klcinasien befindet sich nach Petersburger Berichten in trostlosem Zustande. Die gut geschulten Regimenter müßten zu unentbehrlichem Ersatz an die Sttdivestfront geschasst und durch halb anSgebildctc Rekruten ersetzt werden. Außerdem haben die V e r s o r g u n g s s ch w i c r j g k e i t r n jede Ofsensivlust beseitigt. Seitdem die bei den Bewohnern Vor gefundenen Vorräte ausgebraucht sind, herrscht geradezu Hungersnot. In Petersburg ist man der Meinung, daß die Armee nicht lange mehr ihre alten Stellungen behaupten kann. Die Engländer und Russen in Persien b. Berlin. lEig. Drahtincld.j Nach einer Mitteilung deS „tttro Rossij" ist in aller Stille die Besetzung PersienS durch England und Rußland erfolgt. Beide Teile hätten sich auf einer Londoner Konferenz über den Umfang der Interessensphären, ans denen nunmehr russische bzw. englische Gebiete geworden sind, geeinigt. Dir russischen Gebiete seien bereits von russischen Truppen völlig besetzt. Auch die Besetzung der englischen Gebiete sei zum erheblichen Teile durchgrsührt. Die Leistungen der englischen Flieger, st. Berlin. lEig. Drahtmcld.» Zu den Erklärungen des Mitglieds de» englischen Unterhauses Pcmpertvn Billing vor der Untei suchungSkommission für Liiftschifscrhrtsange- lcgcnheitcn, wonach sich ein englischer Flieger verirrt und Bomben aus das belgische Hauptquartier abgeworsen hnt, wird daran erinnert, daß vor einigen Monaten der eng lische Heeresbericht veröffentlichte, deutsche Flieger hätten ans FurncS. also aus die Stadt, in der sich das belgische -Hauptquartier befindet, Bomben ans die Kirchgänger, unter denen sich auch der belgische König befunden habe, ab- gcworfcn. Von deutscher Seite wurde diese Nachricht als unwahr gekennzeichnet. Da nun Pcmpertvn Billing selbst zugibt, daß ein englischer Flieger Bomben auf das belgische Hauptquartier abgeworsen hat, so ergibt sich, daß der englische Heeresbericht sich, in Unkennt nis der Sachlage, darüber beklagte, daß ein englischer F l i c g e r d c n b e l g i s ch c n K ö n i g. das belgische Haupt quartier. sowie die belgischen Kirchgänger in schwerster Weise gefährdet hat. Fürsorge für den Handel in England. - London. »Reuter.» Der Präsident des englischen HanbelsamtcS hat einen Ausschuß eingesetzt, der die Vesten Mittel für die Bedürfnisse der britischen Firmen nach dem Kriege prüfen soll. ES handelt sich dabei insbesondere um finanzielle Erleichterungen für den Han delim Hinblick auf die Finanzierung umfangreicher über seeischer Verträge und die Vorbereitung eines sich biS ins einzelne erstreckenden Planes darüber. iW. T. B > Die Bierverbando.Finanzkonferenz in Paris. l>. Lugano. sVig. Drahtnicld.j Nach dem „Eorricre della Sera" wird im Laufe der kommenden Woche in Paris eine Konferenz der F i n a n z m i n i st e r der Ententestaaten stattfiuden. Der russische Finaiizmiiiistcr Bark ist in Paris cingetrvffen und der englische Finanz- minister Mac K e n ii a wird erwartet. Es ist noch nicht sicher, vb der englische Schatzministcr Earcano persönlich an der Konferenz teilnehnien wird. Die Wahrheit über die Lage in Serbien. Wien. Die „Politische Korrespondenz" schreibt: DaS UnterhanSmitglied Bryce fragte kürzlich bei der Regie rung an. vb ihr bekannt sei, daß in Serbien täglich Menschen verhungern und überhaupt die dvrtige Bevölke rung durch Nahrungsmangel aufs äußerste entkräftet sei. Lvrd Eecil crwtdcrte, er könne nach den bisherigen Erfah rungen über dir Behandlung der Bevölkerung in den von den Feinden besetzten Gebieten nicht zweifeln, daß die Lage in Serbien sehr ernst sei. Die Antwort Lorb EccilS verrät besondere Böswilligkeit und Leicht fertigkeit, denn er hat nicht die geringste Kenntnis von der Lage der Bevölkerung in Serbien, sonst Hütte er wohl irgendein Beispiel angeführt Ans Grnnd der tat sächlichen Znstündc in Serbien ist seiner Beschnldignng gegenüber folgendes zn erklären: Die Behauptung, daß in Serbien täglich Menschen Hungers sterben und dir Be völkerung überhaupt unter Hungersnot schwer leibe, ist eine krasse Unwahrheit. Die österreichisch-unga rische Militärverwaltung betrachtete in den besetzten Ge bieten Serbiens von Anfang an die Versorgung der Be völkerung und den Felderanbau als eine ihrer wichtigsten Aufgaben. ES gelang ihr auch bisher ohne fremde Hilfe, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Die großen Schwierig keiten, mit denen man hierbei Infolge inangekS an Hilf«^ Mitteln. Arbeitskräften. Bespannung usw. zu tämpsen hatte, wurden überwunden. Es wurde für die Verpflegung zunächst reichlich aus staatlichen Mitteln gesorgt und dann die erforderliche Einfuhr von Mehl und Mais eingerichtet. Seit dem 1. Februar »NU werden den serbische» Staats- angcstellten n»d sonstigen Hilfsbedürftige» Pensionen und Unterstützungen gemährt. In Belgrad, wo die Bevölkerung seit diesem Januar von Ist»»»»» aus «»»»AK» Kopse stieg, wurde der Notlage mit vollem Erfolge gesteuert. Ungefähr IlUAO Personen erhalte» dort täglich unentgeltliche Verpflegung. Im ganze» besetzten Gebiete winden verschiedene Wollt sahrtseinrichtuiigen geschasfeii. Tie Landwirtschast erfuhr durch reichliche Einsuhr vvn Saatgut und landwirtschaft lichen Geräten starke Förderung. Ta die österreichisch- ungarische Militärverwaltung imstande war und ist, für die Ernährung der Bevölkerung im besetzte» serbischen Ge biete aus eigenen Kräften vor.',»sorgen, besteht keine No» Wendigkeit für die Einrichtung einer Verteilung und Ueberwachung der vvn neutralen Ländern etwa nach Ser bien zu sendenden Lebensmittel, wie sie angeblich nach der Anfrage Bruces in England angeregt wurde. Tie Mili turvrrivgltung widmet sich dieser Aufgabe aus eigener Ein schlicßung und ans Menichlichieitsgesühl ohne Erwägung irgendwelcher Beipflichtungen, die sich diesbezüglich nach Ansicht Lord Eecils als Vergeltung für Erleichterungen ergeben soll, die vvn den Eiilentesiaaten für die Besserung der Lage in Polen gewährt wurden. Das Entgegenkommen, das der Hilfsaktion des Amerikanischen Roten Kreuzes nnd des Genfer Hilssansschnsses in Serbien bewiesen wird hat seinen Grund nicht in der UiiznlängUchleii der Tätig teil der österreichisch ungarischen Miliiärverwaliinig sn, die Ernährung der Bevölkerung, sonder» ist ausschließlich durch internationale Höslichleii gegenüber humanen Be strcbiingcn veranlaßt. iW. T. V.l Eine halllose Anschuldigung. Ncuyork. Hguptmann Täuscher, der beschuldig! worden war, sich zum Zwecke der Vernichlnng des Welland-Kanales verschworen zn haben, wurde srei- ge spräche ». >W. T. V.» Seitliches uns Sächsisches. Kriegsauszeichnungen. Ter Leutnant der Res. i»i Pionier-Bataillon 12 lPirnal Erwin >> n i e r d ö r s e r, der schon iw Besitze des Eiiernen Kienzes 2. Klage und des Rittcrtrc»zcs mit Schwertern vom Albrechlsorden ist, ei hielt das Ritterkreuz vom Riilüär St. Heinriclis Orden: - Lentnniit der Rrß Lothar Nagel ans Dresden. Schweres Korpsartillerie Regimcnl l, l>. Marine Tir-ision, uns llntcrossizier Gustav Voigt, 2. Koi»pag»ie des Land ivehr-Jnsanierie Rcgiwenls ltt-l, das Eiserne Kreuz 2. Klasse: -- Gcsreiler ."ermann Neulich, I. Kam pagnic des Infanterie Regiments lnü, Sohn des Herrn Landlggsabgeordneten Neulich in Kamenz, erhielt vom Großhcrzog vvn Baden die Silberne Badische Verdienst Medaille am Kriegsblinde. - Kiiegsauszcichiittngen an sächsische Staatsbeamte usw. Es erhielten: H o ch st a II v e r Iv ,1 l l II II g : dis Eiserne .grenz 2. Kl lind das Ritlertrciiz 2. Kl. noni Alstiechlsvrde» mit Schwertern Nie M gierungsstviiiiieistcr Dr. Fug. Ermisst' Mini Landvanainl Dresden l. Straßen- n n d SS aiierb a n v c: >v a l t » n g : das Eiserne Kreuz 2. KI. und die Friedrich August Medaille in Silber TO am Bande für Kriegsdienste techn. .Hilfsarbeiter ist r st n ; beim Si rasten- und B.rasscrstauaiiit Auuastcrg; die Friedrich-A iigust- Meüatlle in Bronze am Bande snr Kriegsdienste Slraßeiisteiarsteilcr F c n v i ch in Wcichicritz. B c r io a l I u ii ft der l n d i r c l t e n A d gasten: d' . Ritterkreuz des Militär - St. Heinrichs Drdens Zvlltelreiai -K ^ Mertel in ,!vliai,n»cornenstadi,- die Schweiler zum Rittern e» > 2 »- -2. Kl. des Albrechlsordciis DstersteiieikvittrvUciir Zolliuspelwi s A Schmidt in Riesa-, das Ritterkreuz 2. Ul. des Alstrechlsordcns § v mit Schwertern ,'lollsckrctstr En der i» ,'iiilan nnd Bollaiiiste.ii» » .Herrisch dajelstst: das Alstrechtskrcnz mit Schiveikcru Zvllasfistent ' B a r l a u n e in Leipzig ili. Obcrstciieianlsel.er P o st l c r in ^ Ehcmniv, die Lteucransselicr Eisslcr in Ai eisten, Kramer Marliienkirchcn und M e i P e n in a n n in .lwoniv, sowie die A Grcnzansselier Frommer in Ricderrcichcnstii, Heidlcr in^^ Bad Elster, Seiler ln Roseiillial und T a l l e ii st e r g in Se-i ^ Z" liennersdors: die Friedrich-Augiist-Medstille in SUstcr am »iricgs bände die ,'iostsekretare Feister in Schandau und R v i l, >» — 2 Zwickau, Zollasijsteni Stein in Leipzig I li, Qstcrgrciizanssclice Si ^ B i> st m e in Advri, die «strenzanjilstcr Meißner in Bad Elster. Mictsch in Deiseii und Stoppe in Sostland, sowie der Kopist Ackermann in Dresden Ill>: das Eiserne Kreuz I. Kl. nnd das Ritterkreuz des Wstrlt. Mililstr-Berdiensiordeiis Fiiistiizam: manu Dr. jnr. R o «st stci der (Sciieralzvildirekttoii: das Eilerne tzk Kreuz 2. Kl. Llativnslpiitrvllenr Dbcrzvllrei'ispr F i el c r in Ber s» lin, .'svllassisteiil B a i ! a n n e in Leipzig i l l, Dsterkviiirvllaisisteni M u l, l c r in Dippvldiswalde, die Lieiicraiiiscster H st st n c r in Lvstan »nd R st st v I d in Reichenau, sowie die o>reiiza»s!e!ier Finke in Lchönbcrg und ist c r st c n st e r g c i in !auste,il,ciin. - Ernennungen, Bersetiiingeii »sw. im vssrntlicheii Dienste. H o ch st a n B c r w a l I n n g : BcsürdcrI : Ban Assistent Stephan steim Hochstanicchnischcii Bureau z»m Bauiclrctär da selstsi. — Bcrscp 1 : die Banselrelarc Sch » ri est t vom Hoch- staiiicchnischc» Bureau znm tzaiidstananit Dresden il und Adam vom Landbanaml Dresden li zum Vaiidstauantt Estcmnip. -- Straßen- » n d a s s e r st a n - B e r w a l 1 ii ii st : Fn den Ruhestand versetzt: Anttsstrastciinieisicr Fachmann In Wurzen. — A n g c st c l k i : der techn. Hilssarheilcr M r » ii d i g als ständiger Baiilcchiiitcr steim Straßen- und Waüer-Banaiiii Dresden ll. — Bcfstrdert: Straßenbau,insschcr Drechsel steim Straßen- und Wasicr-Baiiamt Bautzen zum Aiiilsstraßeii- mcistcr daselbst. — Beisetzt: die Amtsstraßciimeistcr H e j n z e »Sn Löbaii nach Tharandt, Lehmann ovn Klingeiiihal nach Wurzen und P o r st c n d v r i c r vom Straßen und Wassei Ban amt Dresden ll nach Klingeiilhal. B e r w a l l i> n g der in direkten A l> g a h c n : Bersetz > : die ,'ivNaiisieher K ekle r von Roßstach nach Ehemnltz und Zieger vvn Eheinnjtz na,:» Roßbach. — P e n l i v » i e r t : Zollalsisteitt B i e l e cl in Du den .lli, Zollaussclicr Dttv in Leipzig ,ll und Amlsdiever Winller in Zilla». — Eine Abschicdsfeier für den früheren Reichstags abgcvrdnetc» von Dresden-Altstadt, Herrn Rcichsgerichls rat Dr. Hcinze, der in diesen Tagen als llnlcrskaals- sckretär in das türlische Jnstizmiiiisteriniii einiriil, fand am Rl. 'Juni im Triiilzimmer der Stadtverordneten im Ratskeller statt, veranstgltet von seinen Parteifreunden im Nationalliberaleii Reichsvcrcin zu Dresden. In verschie denen Ansprachen gedachte man seines, erfolgreichen polit: scheu Wirten« in der Heimat und der hohen Ausgade, die ihm durch seinr Berufung »ach Konslanlinopel geworden ist. Mit dem Wunsche, daß ihm vergönnt sein möge, ,'eine Aufgabe znm Wvhle des türtischen Vuudessrenndcs zn lösen und dadurch an der Förderung des Staatsmesens der Türkei mitzulielfen, erhoffte man eine srvhe und glückliche Rückkehr des Scheidenden in die Heimat. — Todesfall. Am Donnerstag verstarb der Verwalter des sächsischen Staatssvrslrevicrs Harimannsdvrs Forst meister Hermann Rich. H a m m i g im öl. Lebensjahre. — Sanitätsrat Dr. Arthur Vntter wurde gestern »ach mittag -l Uhr zur letzte» Ruhe bestallet. In der Sprech halle des I v h a n n i s s r i r d h o s e s Tolkewitz erwiesen viele Freunde, Kollegen und Patienten des Entschlafenen dem beliebten Arzt die letzte Ehre, dessen Sarg vvn Herr lichcm Blumenschmuck bedeckt war. linier den Leidtragrn de» bemerkte man eine Anzahl Laniiülsossiziere vom Re servelazarelt Dresden, in dem Tr. Butter bis zu seinem Tode tätig war, ferner Unteroffiziere und Mannschaften Dresdner Truppenteile, Vertreterinnen der Schwestern schast, Abgeordnete der Landesversichernngsunslalt Sachsen, deren ärztlicher Beirat der Berblichene zwanzig Jghie lang war, und das Kvrps „Saxonia" lLeipzigl. Fn seiner Gedächtnisrede ließ Oberhosvredigcr >>. Di bei ins den Toten »och einmal als Mensch, Arzt »nd Freund erstelle»,- den Konfiringtiviisspruch des Dghiiigeichiedene»: „Befiehl dem Herrn deine Wege, er wird'« wohl machen!" legte der Geistliche, seiner Rede zugrunde. Ter E h a r g i e r t e des Korps „Saxonia" widmete dem Alten Herrn einen von Wehmut erfüllten Nachruf. Ter Reichcschc Friedhvfschor sang ihm sein Lieblingslied: „Ich möchte heim!" Dann trugen die Marschülle der „Pietät" Dr. Butter zur Gruft.
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