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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.09.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070918011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907091801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907091801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-18
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.09.1907
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- VW - Allerlei für die Frauenwelt. Wer Letz»e»t«»e»l>««uf. Nach de» «eaek«» Verössentttchungen der Retchs- steUftU lGtatifttsches Jahrbuch für da» Deutsche Reich 1007) bestehen in Deutschland 50187 össentltche «olks- schulen mit 8 034 770 Schülern. Aus «rund der Bevölkerungsstatistik kann aueenommen werden. daß nahezu die Hälft« dieser Schüler dem weiblichen ««schlechte angehürt. In diesen Schulen stad im ganzen 148 540 vollbeschäftigte Lehrkräfte tätig, und »war 134 027 Leh rer und nur 33 518 Lehrerinnen. Di« Zahl der Lehrerinnen beträgt also tW «esamtdurchschnitt des Reiches nur rund lö Prozent sämtlicher Lehrkräste der öffentlichen Volksschulen. Wenn man erwägt, daß die Krau vorzügliche päda gogische Gigeyschasten besivt. die sich nicht nur in -er Erziehung und dem Unter- richt von Mädchen, sondern auch von kleinen Jungen mit besten Erfolgen verwerten lassen, so leuchtet ein. bah die Krau im deutschen Lehrerberus noch nicht in dem Umfang Eingang gefunden hat. der ihr nach ihrer Befähigung billiger- wetse gewährt werden sollte. Aufsallend ist die grobe Verschiedenheit, in der die Krage der Verwendung der Krau im Lehrerberufe in den einzelnen Staaten und Teilen des Deutschen Reiches ge löst ist. Der Durchschnitt für Preuben kommt mit rund 15 Prozent dem Reichs durchschnitt gleich, innerhalb Preubens steht Berlin mit 8»,6 Prozent rühmlich obenan, dann kommt Rheinland mit 80 Proz. und Westfalen mit 20 Proz., während die sämtliche» übrigen preußi- schen Gebiete weit unter dem Durchschnitt von 15 Proz. stehen. Bon den anderen Teilen de» Deutschen Reiches zeigen Lübeck, Tlsab-Lothringen und Hamburg daS meiste Verständnis für die Verwen dungsfähigkeit der Krau im Lehrer- berule. In diesen Staaten werden von se 100 Lehrstellen 46,8. 44.5 und 86 von Krauen versehen. Dann kommt nach einem Sprung Bayern mit 18 Prozent weibliche Lehrstellen. Bremen mit lü.» Prozent. Baden mit lOL Prozent, Würt temberg mit 0.« Prozent. Hessen und Mecklenburg^Schwerin mit je 8 Prozent. Im fortschrittlichen Königreich Sachsen beträgt die Zahl der weiblichen Lehr stellen nur 8,8 Prozent, in Sachsen-Wei mar nur 1.5 Prozent und das Kürsten- tum Lippe, das nach den Angaben der Statistik keine Volksschullehrerin besitzt, bildet den Schluss. Den tmttstische» An> gaben lagen die Verhältnisse der Jahre 1800. 1000, 1901 und 1002 zu gründe. Es kann sich also in der Zwischenzeit die Sachlage für die weibliche Lehrerin etwas gebessert haben. , Heiratsgebräuch« bei de» Jade» i» iN"«kk». Die Verhältnisse in Marokko haben die Aufmerksamkeit auch aus die zcchlreichen Juden gelenkt, die einen nicht unwichtigen Teil der Bevölkcruiig des Landes bilden und durch die Wirren schwere Schädigungen erlitten Haben. Ihre eigenartigen, aus jüdischen und mohammedanischen Elementen -ustnn- meugesetzten Sitten Hab.-,, in dem fran zösischen Reisenden Raymond Recouly einen anschaulichen Schildere! gefunden, der unS ein Bild vom Leben und Trei ben in einem marokkanischen -Echctto vermittelt. In den Sitten und Ge bräuchen dieser Juden macht sich ein starker mohammedanischer Einschlag be merkbar: besonders im Kamilienleven, wo sehr frühe Verheiratung, ja sogar Vielweiberei üblich ist. Mit acht oder neun Jahren muh ein junges Mädchen verheiratet sein, mit zwölf gilt sie be- retts für eine alte Jungfer und wirb mit jener Verachtung behandelt, die einem Wesen gebührt, die keiner gemocht hat. Man begebt sogar die Roheit, «tn^ Kind von fünf Jahren an einen Mann von 23 Jahren zu verheiraten. Der Einfluß orientalischer Sitten wirkt Hier ganz deutlich mit: hinzu kommt aber noch der Wunsch der Familienväter, die Töchter möglichst schnell los zu werden, denn er braucht sie dann nicht mehr zu ernähren, und eine Mitgift wird nicht gefordert, vielmehr wird vom Bräuti gam noch ein Geschenk gereicht. Zudem ist ja das jüdische Gesetz überhaupt für frühes Heiraten, weil dadurch Liederlich keit und Ehebruch verhindert werden. Auch di« Ehescheidung ist unter den marokkanischen Juden sehr häufig: es genügt schon, als Grund anzugcben, daß einem die Krau nicht mehr gefalle, wenn man sie wegschickt. Man kann hier bart losen Burschen begegnen von sechzehn oder siebzehn Jahren, die schon verhei ratet waren, Kinder haben, geschieden sind und dann eine neue Ehe «ingeben. Fortwährend begegnet man winzig klei nen Mädchen, deren mit Henna ge schminkte Hände und Füße anzeigen, daß sie Bräute sind, oder deren Kopf schon mit dem Seidentuch der verheirateten Kranen geschmückt ist, und das alles in einem Alter, in dem sie bei uns nur an das Spielen mit der Puppe denken würden. Erinnerung. Es ist das Herz ein Totenschrein, Man legt gestorbene Liebe hinein: Doch wenn der Mond am Himmel geht, Die tote Liebe auscrsteht Und schwebt um Dich im blassen Licht Mit tränenfeuchtem Angesicht! — Otto von Leixner. MMs», btil«ik »rschei«» täglich Gegründet 1858 H,'«,. EI8 Mittwoch, den 18. September. 1VOV Roman von Karl P o st u m u S. Aoriittzung.s (Nachdruck verboten.» Es war im Eßzimmer. Ans dem Bärenfelle vor dem fast «rloschenen Kamine, wo hin und wieder Klämmchen schwach auszüngelte», lagen die schlafen den Jagdhunde. Bei dem milden Lichte der Hängelampe, dos in dem getäfelten Gemach nicht weit reichte, streckten sich die Gewcihzinkcn gleich riesigen Krallen gcfpenfterhaft von den Wänden uor, und im Getäsel bohrte ein Holzwurm so stark, als wolle er die Uhr, die eben zu zwölf Schlägen cinsetzt«, übertönen. Pia stand am Eßtische. Der Lampcnschein spielte ans ihrem blonden Haar, während ihr Gesicht beschattet blieb. Da trat Stephan ein. Er wies die an ihm a»s- springcnden Hunde unwirsch ab und gähnte. Beim Anblick seiner Krau staunte er und ries: „n dlbend! WaS? Noch aus'? Laßt's verwünschte Beschnuppern. Tölen! Huh! Ein He'dcnwettcr, 'ne verkehrte Welt das". Vorm Kamin rieb «r die Hände. „Neuschnee bis weit herab. Wie im Oktober. Man wittert Winters Anfang schon Mitte August! Zum Henker, Köter, laßt mir meines Leibes Ruhe! Zerreißt mich halb vor toller Wiedersehcnssreude. Krauchen, mir scheint, als teiltest Du die Gefühle nicht?" Lächelnd, gähnend, müde wandte «r sich der unbeweglich dastehenden Gattin zu. Seine unbesangene Selbstzufriedenheit empörte sie. Wahrhaftig, jede Spur von Schuldbewusstsein und Ehre ging ihm ab! Siels richtete sie sich aus und fah ihn kalt an. Leise, doch deutlich, sagte sic: „Nein! Ich erwarte Dick, überhaupt nicht mehr!" Er lachte schallend und trat aus sie zu, sie an sich zu ziehen. „Alle Wetter! Reizender, eigenartiger Empfang das. Gelt, Schatze!, schwänzte das Iungel die Schul' ohne Erlaubnis? Strenge Magistern» vom Scheitel bis zur Sohle, und dazu die Stimmung deS Pflänzchens Rührmichnichtan?" So spottete er, zog aber gegenüber ihrer eisigen Abwehr seine Arme zurück. Unter Pias schloss hcrabhängender Hand knisterte Androes Brief. Dies Geräusch festigte alle Muskeln der schlanken Gestalt. Empörung blitzte in den Augen aus. Die junge Frau hob stolz den Kops und sagte ohne Umschweife: „Schäm' Dich, diese Schivellc wieder zu betreten. Du, der Du mit Sarolta frevent lich unsere Ehe brachst!" Wie vom Blitz getroffen, schrak er vor ihrer Anklage zurück und wich ihren Augen ans. Ucberrascht, aller Selbstbeherrschung beraubt, stotterte er: „Woher weißt Du . . . wie kannst Du wissen, wo ich war?" Diese Frage wider Willen verrät Pia auch die jüngste Vergangenheit. Ein verächtlicher und doch unsäglich trauriger Zug legt sich um die feinen Frauen- lippcn, aber das Herz zuckt nicht mehr in bitterem Schmerze. Was geht das Ge meine ihr Her- an? Sie liebt ihn nicht, hat keinen Anspruch mehr an ihn. Un natürlich ruhig sagte sie: „Wo Du Dich diese Tage aufhielteft, erfuhr ich jetzt durch Dich. Ich sprach von Deiner srüheren Untreue, sprach vom Grunde Deiner Verbannung, vom Bruche Deines Ehrenwortes, von der traurigen Kühnheit, mich durch Deine Wiederkehr zu beflecken. Von diesem Augenblicke au ist jedes Band zwischen uns zerrissen, ist Deines Bleibens hier nicht mehr!" Der Bestürzte traute seinen Ohren nicht. Niedergedrückt durch den un erwarteten Angriff, mustert sein scheuer Blick die völlig Veränderte. Ist dies hoheitsvvlle Weib, Lessen Rechte gebieterisch nach der Tür weist, seine sanfte, an- schmiegcnde Frau? Seine Pia, die bislang sozusagen vom Atem seines Mundes lebte? In seiner Verkommenheit empfindet er weder Neue noch Scham: der namenlos Oberflächliche ärgert sich nur, wegen der Liebelei so unerwartet zur Rechenschaft gezogen zu werden. Hatte er doch stets aus die Freiheit seines Tuns und Lassens gepocht. Seine Freiheit, sein Herrenrccht! Lächerliche Anmaßung! Eine Frau, seine Frau, maßregelt ihn? Will ihn, ihn meistern? „Was soll das heißen?" brauste er ans. Seine schwarzen Augen lodern zornig, und die Hand, deren wunderbare Kraft Pia oft genug bewunderte, um spannt eine Stuhllehne zum Zerdrücken fest. Prüfend mustert Pia Len Zornigen. Welch ungezügelte Gewalttätigkeit aus jedem MuSkel der kraftstrotzende» Ge- kolllsrä- ». 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Werte Anmeldungen erbeten im Institut Königstcaße 21. sowie Näheres daselbst t«rU«» außer Mittwoch und Sonnabend nachmittag. Etrvtdv viel»«. >»I«-t2v, Solotänzer a. d. Kgl. Hofober, Lehrer am Conservatorium »u Dre-den. «77«» Ärtrmr'tte/ /ü^ <^c/ru/re ssadritant Kuck. Llarvß«. SSsii» ,. tt.
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