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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.09.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070918011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907091801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907091801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-18
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.09.1907
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pramann; krbrwmn» pramsnn; Zuvoentskeln! vertliches und SSchfisches. > — Morgen findet im ,.Wei h « n Adle r" in Oberloschwitz Reunton statt. — DleLe«v»tgerHandklSkammrr schreibt: ES bat -Gestern vormittag Vr10 Nhr ft ü r z t c aus der Lei», sich im Laufe der letzten Jahre de» öfteren bemerkbar gemacht, > ziger Strafte in Radebeul ein Schacht ein, wodurch daß sich Einzelfirmen oder kaufmännische Iuterrssen-Berbände mit der Arbeiter Max Arnold aus Nahnitz getötet und ein Eingaben und Beschwerden allgemeiner Natur unmittelbar an die sächsischen Ministerien oder an Reichsbehörden (ReichSamt de« Innern. AuSwllrtigrS Amt. Reichskanzler u. s. w.) wenden, ohne vorher mit der Handelskammer wegen der Behandlung oder der Ersolg-au-sicht ihrer Anliegen Fühlung genommen zu haben. Die Beobachtung hat von uns hauptsächlich bei Beschwerde» über die Zolldehandlung der nach dem AnSIande bestimmten Ware», jo oft wiederholt, daft wir es für notwendig ballen. Einzelsirinen und Fachverbänden zu empfehle», bei Eingaben, Beschwerde» u. dergl. a» Behörden stets in irgend einer Weise Fühlung mit »er v»«delSka«mer zu suchen. Die Handelskammer sagt dann weiter, daft die betreffenden Kreise diesen Rat in ihrem eigensten Interesse desolaten, denn manche Firma würde sich eine Ablehnung seiten- einer Behörde ersparen, wenn sie vorerst bet ihrer zu ständigen Handelskammer Vorgespräche» hätte, sei rS auch nur i» Form einer Anfrage, waS sie tun solle oder wohin sie sich zu wenden habe. — Der Verein der Blinden in Dresden nnd Um gegend. der unter dem Protektorate des Königs steht, hat nach seinem Geschäftsbericht aus das sechste Vereins- jahr 1906 wiederum eine für die Mitglieder ersprieß liche Tätigkeit entwictelt. Wenn die dem Perein gemach ten Zuwendungen seitens Hilfsbereiter auch nicht die Höhe des vorhergegangcnen Jahres erreichten, so hatten die Mit glieder doch die Freude, daft ihnen durch Vermächtnis dcS verstorbenen Bäckermeisters Karl Friedrich Moritz Zitier 1000 Mk. und von Frau Wilhelmine Schäme zum Andenken an ihren verstorbenen Gatten ebensalls lUlli) Ml. zngesal- len sind. Bon den etwa 600 unterstützenden Freunden des Vereins, die Beiträge von 1 bis 25 Mk. steuerten, gingen 2408 Mk. ein. Werden die einmaligen Geschenke und die Zinsen aus den Stiftungen hinzugerechnct, die Verwal- tnngs- und sonstigen Unkosten aber anfter Berechnung ge lassen. so ergibt sich eine Gesamteinnahmc von rund 3000 Mark. Bei IM unterstützungsbedürftigen Mitglieder» kommen demnach jährlich kaum etwas über 20 Mk. aus die einzelne Person. Die gewerbliche Abteilung des Vereins, die den erwerbsfähigen Mitglieder» Arbeit sNvhrstiihl- beziehen, Bürstcnbindcn usw.s verschafft, hat eine fort schreitende Besserung des Betriebs zu verzeichnen. Der Umsatz steigerte sich von 242!) Mk. 66 Psg. in 1005 aus 4105 Mart 14 Psg. im Berichtsjahre. Die Bücherei vermehrte sich durch Geschenke um 89 Bände, gröfttenteils in Hoch druck. Die Bereinsangelegenheiten wurden in einer Haupt versammlung, 1V Mitgliederversammlungen und 12 Vor- standssitzungen erledigt. Durch den Tod verlor der Verein 9 Mitglieder, 29 Blinde wurden neu ausgenommen. Mit dem Danke an alle diejenigen, die zur Hebung der Wohl fahrt des Vereins beigetragen und mit der Bitte, ihm auch ferner das Wohlwollen zu erhalten, schlieftt der Bericht. Der Vorsitzende des Vereins ist Herr August Baron, Dürerstrafte 92, sein Beistand Herr Generalmajor Mehl horn, Hellerstrafte 1. — Dem Sächsischen Militär-Leben Sversiche- rungS-Beretn zu Dresden, Schulgutstrohe 7, der im Jahre 187b gegründet worden ist, traten im Monat August litt Mitglieder mit 175 090 Mark Versicherungssumme neu bei. Der Zugang seit Beginn de» Gcschäslssahrcs, das ist seit dem 1. Fe bruar 1007, hat bereits S519 Policen mit 1 205 260 Mk. Kapital erreicht, und der GesamtoersicherungSbestand ist dadurch aus 87 023 Policen mit 17 007 488 Mark Kapital »»gewachsen. — Für Todes fälle und sonstige Zahlungen a» die Mitglieder wurden im ver gangene» Monat 22 08b Mk. tig Psg., seit Beginn dcü Geschäfts jahres aber 180 7b» Mk. 55 Psg. und seit Bestehen des Vereins überhaupt 2 27S8S3 Mk. 85 Psg. anfgcwandt. — Die Zentral« für Arbeitsnachweis inäniilichc» Personals «Prosesstontsten jeder Branche. Kaufleuie, Schreiber, Markihclser, Kutscher, Lauf- und Arbeitsburschcn, ungelernte Arbeiter und Fabrikarbeiter) und weibliches Personal sTicnst- nnd Kuchen- personal, Kellnerinnen, Wasch-, Scheuer-, Answarlc- und Anf- waschsranen sElbgähchen 8, Zimmer 2, erledigte im August 44l8 Auslräge, durch die 1888 männliche und 2582 weibliche Personen teil» wiederholt, teils dauernde Beschäftigung erhielte». Tie Zeit «om Januar bis August zelgt folgende Zahle»: Ol 17» Arbeit suchende, S2 5S8 offene Stellen und 28 922 besetzte Stellen. Das sind 8880 Aufträge mehr als tm gleichen Zeiträume des Vorjahres. Aus lOO offene Stellen kamen V8,l Arbeitsuchende. In der Ab- Icilung für gelernte Arbeiter suchen zurzeit Vcschäsiignng: Tischler, Klempner, Maler, Schuhmacher, Maurer, Schlosser, Eiseudrehcr, Sstsensormer, Eisenbohrer, Mechaniker, Bäcker, Mariner nnd Giirt- ler. Für folgende Stellen werden »och Arbeiter gesucht: Maschini- iten, Schisf-sührer, Maschinen- und Banschlosser, Schmiede, Bau tischler, Klempner »ach auswärts, Schuhmacher, Mariner für Drcs den. In der Abteilung für ungelernte Arbeiter suchen zurzeit »och Beschäftigung: Markihclser, Bote, Portier, Fabrikarbeiter, Bureaudiencr, Kontor-, Laus- und ArbciiSbursche». Für folgende Stellen werden »och Arbeiter gesucht, nach auowäris Steingut arbciter, junge Fabrikarbeiter, Arbeitsburschen für Brauerei für Dresden, jüngere 14—18jährige Arbeit»- und Hoiiöbiirschen. In der kaiismäniinischen Abteilung suchen zurzeit noch Beschäftigung: Buchhalter, Kontoristen, Reisende, Expedienten und Schreiber. .Hotel und Nestauraftonspersonal: Stellung suche» »och: Ober lellner, Kellner, Kellnerinnen und Haiisburschcu. Lchrliugsvcr miitluna. Für folgende Berufe werden Lehrlinge gesucht: Bott -her. Tischler, Bäcker, Barbier, Klempner und Buchbinder. Dienst bvtenvcrmittlung: Für Privat werben noch einige Stuben- und Kindermädchc», sowie für Restaurant mehrere Zimmer-, Küche» und Hausmädchen gesucht. Fabrikarbciicrinncn für Dresden und auswärts desgleichen bei gutem Lohn gesucht. Stellung suche» noch einige Kontoristinnen, Verkäuferinnen und Lagcrisiinnc» und ein Stubenmädchen bez. Stütze mit gntcn Zeugnisse». Einer Anregung des Verbände« deutscher Arbeitsnachweise ans dem im November 1805 abgehaltcue» Wiesbadener Vcrbandsiagc zufolge Hai die Zentrale auch dte StcNeiivermittliuig für Kellner und Kellnerinnen tu ihren Bereich gezogen, »m auch in diesem Bcrnse den Arbeitnehmern eine» vollständig kostenlosen Nachweis vcr- ichasscn zu können. Leider ist jedoch die Nachfrage von seiten der Herren Gastwirte nur ganz gering gewesen und dcmeniiprcchcuü auch der Erfolg. Im Hinblick auf die sozialen und gemeinnützigen Bestrebungen des ArbciiünachwciseS werden deshalb die Herren Restaurateure gebeten, offene Stelle» sür Kellner und Kellnerinnen schriftlich, telephonisch oder mündlich der Zentrale onzumeldeii. — Tic A. I u ng h ü ü n e l sch e n M » l d c n t h a l c r Sänger gastieren seit 1882 bis fteutc, als» seit 25 Jahren, alljährlich im „Deutschen Kaiser". — Der heutigen Nummer dieses Blattes liegt sür die Gesamtauflage ein Prvspekt über Wissenschaftliche Selbstunterrlchtswerke, Methode Rustin, aus dem Verlage von Bonneß u. Ha chf c l d - Potsdam bei. — Gelingst e Fahrwassertiefe» aus der sächsischen Elbstromstrecke sind am 14. September >807 bei einem Wasserstande hon 154 cw unter Null am Dresdner Pegel gepeilt worden: m der ! an der ! an der I. Zivis-en Schöna (ISchl -bddm. Ärenje) und Pillni, (Ulhre, d»> Stellplatz »rippe«, 7,3 Icu> dct Postelwid, 8.S Icw de, Papa, 33.0 dm ' Pillnt de, Pillnitz, uni»», «3,0 dm II. Zwilchen Pillnitz und LUpberg »ei Rieden,m,ritz es,» dm . ..... . bei KarMratz«, Dresden, »4.0 dm .... bei Dresden, an der Augusinidraäe, »,S dm. IN. Zwilchen Wildberg und Roitzsch (sacht.,preuj. Srenze> »et Schärfender«, 76,0 dm dei Sörnewitz. 77,d dm dei «»drll«telt-n, 01,0 dm bei «otzli, mi« Klein,schepa, Il2.z dm . . . Di« vorstehend angegebenen Ltromstellen sind die seichtesten und die dabei stehenden wassertiefen sind die wirklich gemessenen, nicht die Fahr- «der Tauchliesen, die jeder Schisser skr sein Kahr,eng seihst,u destimmen hat. Mitte der Fahrrinne Zentimeter Slroh- maUanIe Bi°»- malkcutt« 130 ISO >2« 13» ,30 130 130 I3b anderer Arbeiter verlebt worben ist — Am 1. Oktober wird in Niederwartha bei Cosse baude iElbtalj eine mit der PosthilsSstelle vereinigte Tele graphenanstalt und öffentliche Svrechstelle in Wirksamkeit treten. Die neue Telegraphcnanstalt wird im Telegramm verkehr die Bezeichnung Niederwartha führen — Die Gemeindeverwaltung in Kreischa läßt im kom menden Winter in dem durch die elektrische Straßenbahn (Niedersedlitz—Kreischa) bequem zu erreichenden Orte eine Rodelschlittenbahn anlegen — DaS Stadtverordneten-Kollrgium in Meißen beschloß zu dem Geläute für dte neuen Domtürme die zweite Glocke im Gewicht von 80 Zentner» und im Werte von 10200 Mk. als Wethegeschenk der Stadt M,chrii zu stifte». Dir größte Glocke des neuen Geläutes im Gewicht von >82 Zentnern und im Werte von >0880 Mk. hat das Domkapitel gestiftet. DaS Geläute soll aus vier harmonisch abgesli,»inten Glocken <0, b. <i, k) gebildet werden. Die beiden weiteren Glocken sollen 88 und 22 Zentner schwer sein und sind mit 4845 und 28t)5 M. veranschlagt. Die neuen Türme weiden also ei» ihrer durchaus würdiges Geläute erhalten. Jetzt befinden sich im Dome nur zwei Glocke» im Gewicht von 14 uno 4 Zentner», von denen dte kleinere als Schlaglocke dient. — Die städtischen. Kollegien in Hainichen haben be schlossen, die frciwcrdende B u r g e r m e i st e r st c l l e zur Neu beseizuna sür den 1. November mit einem Jahresgehalt von 5500 Atari auszuschreiben. — Ein bedeutender EinbruchSdiebstahl ist, wie bereits gemeldet, in der Niederlage der Rauchwarensirma Gebr. Schmidt in Leipzig, Parkstrafte 5, zur Aussührung ge kommen. Hierbei sind Waren im Werte von etwa 2 3 000 Mark gestohlen worden nnd zwar Zobel, Chinchilla, Per sianer, Nerze, Ncrzschmcise und Ncrzfiitter. Aus die Wie dererlangung der Felle ist von der bestohlenen Firma eine Belohnung bis zu 500 Mark auögesetzt worden. Die Lager räume, aus denen die Waren gestohlen wurden, befinden sich im ersten und zweiten Stock des Grundstücks Park- firafte 5. Im ersten Stock hatten sich der oder die Diebe mittels Nachschlüssel Eingang verschafft, mährend sie in daS Lager im oberen Stock durch ein Fenster cingedrungcn waren. Sic hatten das Fenster eingedrückt. — Die Feier des 40jährigen Bestehens des Albert- vereins wurde am 15. d. M. auch vom Zwcigvcrein Leiönig würdig begangen. — Buchholz. 16. Sept. Zur Ausstands- bcmegung in der Prägebranche ist zu melden, daft in den Kommerzienrat Kunzcschcn Betrieben 97 Ar beiter die Kündigung eingereicht haben, um in 14 Tagen in den Aiisstand zu treten. Gegen 80 Arbciter haben im Gntberletschen Betriebe bereits die Arbeit eingestellt. Nur der Kommerzienrat Brauersche Betrieb ist in die Bewegung nicht mit einbezogcn, da dessen Arbeiter sich von der Orga nisation abgcwendet haben. Um die frcigcwordenen Ar beitsstellen. gegen 200, gehen zahlreiche Bewerbungen von auswärts ein, so daft der Priuzipalsbeschlnft, nur Nicht organisierte Arbeiter zu beschäftigen, durchzusühren sein wird. Die ausständigen Arbeiter verdienten wöchentlich 20 bis 24 Mark und werden sich nun anderen Berufen zuwendcn müssen. — Vorgestern abend in der 9. Stunde wurde ans einem Straftenübergange beiReichenbach i. V. ein anscheinend dem Arbcikerstande angchörendcn unbekannter Mann, als sich ein Persvneiizng und ein Güterzug begegneten, tödlich überfahren. Der Ucbergang war vorschriftsgemätz ge schlossen und besetzt. — Der Sächsische Fischercivcrein wird vom 18. bis 20. Oktober im „Schützenhilfe" in P l a u c n i. B. eine F i s ch a u s st c 1 l u n g mit Preisbewcrb veranstalten. Tie Ausstcllungsbedingungen können von der Geschäftsstelle des Vereins, Dresden, Wiener Platz 1, bezogen werden. — Ter Betrieb des Luisenschachtes in Dux ist wegen Erschöpfung des Kohlcnslötzes eingestellt, das neue Kohlcn- werk „Glückstern" bei Dux dagegen in Betrieb gesetzt worden. — Landgericht. Tie 1883 in Licökc geborene, jetzt in Neuscnftlitz wohnende Brenners-Ehefrau Anna Auguste Schlegel geb. Mahn hat sich wegen schweren Diebstahls zu verantworten. Ende Oktober übergab eine fahrende Künst lerin der damals i» 'Tauscha wohnenden Angeklagten eine vernagelte, mit Wäsche und Kleiderstoffen gefüllte Kiste zur Aufbewahrung. Bald darauf erbrach die Sch. den Kasten und eignete sich von dem Inhalt Kleiderstoffe im Werte von 5,85 Mark an, angeblich, weil die Eigentümerin noch 8,40 Mark Wäschcrlvhn schuldig war und selbst Abschlagszahlun gen von 50 Psg. nicht leisten konnte. Die Schlegel wird zu 3 Monaten GesäiigniS verurteilt. — Tie 5. Strafkammer diktiert nach geheimer Beweisaufnahme dem Bauarbeiter Friedrich Max Pictzsch ans Nünchritz wegen eines in Riesa verübten Siktlichkeitsverbrechens gemäft 8 >70,3 des Slrasgcsctzbilchcs unter Zubilligung mildernder Um stände 9 Monate Gefängnis zu. — Der 50jährige, mit Zuchthaus vorbestrafte Händler und Invalid Karl Eduard Heinze ans Meistei«^ beobachtete Ende Februar aus dem Wege zwischen Potenz und Mciftcn einen Jäger, der der Jagd ans wilde Kaninchen oblag. Der eifrige Nimrod hatte seinen mit acht erlegten Kaninchen gefüllten Rucksack in ein Kartvsselscld gelegt und ging weiterer Beute nach. Diese günstige Gelegenheit zum Stehlen konnte sich Heinze un möglich entgehen lassen. Er ergriff die wohlgesülllc Jagd tasche und verschwand nach Meisten zu. Vvn der so leicht erlangten Jagdbeute verkaufte der unberusciie Iagdnutz- niefter sechs Kaninchen an zwei gute Bekannte, gab zwei Stück sür schuldige Zeche einem Gastwirt in Zahlung und versteckte den Rucksack in Fischergasse unter einem Sandstein-1 Haufen. Von hier wurde der Sack wieder von einem an-' deren gestohlen. H. erntet als rückfälliger Dieb 6 Monate Geiäuguis und 5 Jahre Ehrverlust. — Der 14jährigc Milch austräger Gustav Albin Lindncr und der 18jährige Stall bursche Robert Erich Hühner waren im Sommer in einer hiesigen Molkerei beschäftigt und beschlossen, weil ihnen die Arbeit nicht sonderlich bchagte, noch den böhmischen Wäldern zu gehen. Dazu gehörten Geldmittel und Waffen. Um bei des zu erlangen, verübten die Burschen im Juni und Juli teils gemeinsam, teils einzeln in Grundstücken der Schillcr- und Pricftnihstrafte 4 EinbrnchSdiebstähle, welche ihnen 30 Mark Bargeld, Schmncksachcn, «in Luftgewehr und einige' geringwertige GcbrauchSgegcnständc cinbrachtcu. Lindner unterschlug aufterdem 2 Mark, welche er in kleinen Be träge» für verkaufte Milch vereinnahmt hatte. Aus dem geplanten Iagdaussluge wurde nichts, ba die Polizei den jugendlichen, bereits vorbestraften Einbrechern bald auf der Spur war. Lindner erhält 1 Jahr, Hühner 5 Monate Ge fängnis,- jedem wird die Untersuchungshaft mit 1 Monat angcrcchnet. Das Gericht verfügt aufterdem die Einziehung des gestohlenen Gewehres. — Wegen schwere» Rückfalldieb- ^ stahls steht der etwa 35jährige Gelegenheitsarbeiter Johann, Ewald Kürschner anS Radcbcul vor der 3. Strafkammer. Am 9. Juli um Mitternacht strich der Angeklagte mit dem bisher nicht ermittelten Arbeiter Mann durch die Straften von Radcbcul — »in Arbeit zu suchen. Als beide an der Chemischen Fabrik von Heyden vorüberkamcn, äufterte Mann: ,Du, Johann, hier ist etwas zu machen!", stieg Uber und reichte dem draußen harrenden Komplizen zwei Eise». rohre im Werte von 25 Mark hinaus. Die Diebe wurden jedoch gestört und mufften die Beute im Stiche lallen. K'ürschuer hat Liese nächtliche „Arbeit" mit 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust zu büßen: di« Unter suchungshaft kommt mit l Monat in Anrechnung. — Amtsgericht. Der verantwortliche Redakteur der „Sächs. Arbeiterztg." Robert Grötzsch muß sich im Offizial, verfahren wegen Beleidigung verantworten. Strafantrag hat die Amtshauptmannjchaft Dresden-Altstadt gestellt. Tie „Arbeiterztg." brachte in ihrer Nummer vom 12. Inli einen Artikel, der geeignet ist, den Referendar Sievert tu Beziehung aus dessen Berus in der Oessentlichkcik verächt lich zu machen. Am 8. Februar fand im „Sächsischen Wols" zu Deuben eine sozialdemokratische Versammlnitg statt, in der der zur Verhandlung als Zeuge geladene Redakteur Fleiftner referierte. Referendar Sievert überwachte die Versammlung im Aufträge der Amtshaiiptmannschaft. Aut Grund des von ihm abgesaftten Protokolls ging dem Re ferenten Fleiftner vom Amtsgericht zu Töhlen ein Straf. Mandat über 75 Mk. Geldstrafe unter der Beschuldigung zu. in jener Versammlung zum Boykott ausgesvröert zu haben. Ans seinen dagegen erhobenen Einspruch stand Termin vor dem Schösse,igcricht zu Döhlen an. Tie erste Verhandlung mnftle znm Zwecke der Vorladung weiterer Zeuge» vertagt werden, de» zweiten Termin hafte der An tragsieller versäumt, woraus sein Einspruch verworjc» wurde. In dem Bericht der „Arbeiterztg." über diese An gelegenheit war der Vorwurf enthalten, daft Referendar Sievert in seinem Versammliingsprotokoll gerade da-> Gegenteil berichtet habe, was der Referent Fleiftner in jener Versammlung ausgesnhrt habe. Letzterer behanp tci, er habe sich in der Tenbener Versammlung gegen den Boykott ailSgesprochc». Tas Gericht unter Vorsitz des OberjiistizratS Flechsig gewinnt die Ueberzcnguiig, daft in dem Artikel der „Arbeiterztg." vom 12. Juli durch den Vorwurf der »»richtigen Prvtokollsührung der Referendar Sievert beleidigt wurde, und verurteilt de» Angeklagten als den verantwortliche» Redakteur zn 75 Mk. Geldstrafe oder 15 Tagen Hast. Auch wird aus Publikationsbesugnis des »erlügenden Teils in der „Arbeiterztg." erkannt. — Zur Vorsicht bei Anssührnng telephonisch aufgegebcner Be stellungcn mahnt folgender, i» der Verhandlung gegen den der Unterschlagung beschuldigten Marttbclser Bruno Otto Erler behandelter Fall. Beim Prinzipal Erlerö wurden durch das Telephon 5 Schock Eier nach einer Ausspannung am Freiberger Platze erbeten, angeblich sür den Bvten- snhrmann vvn Rabenau. Als Erler im Hose der Aus spannung erschien und die 5 Schock Eier an den Nabenancr Botenfuhrmann ablicsern wollte, wurde ihm mitgctcift, daft letzterer schon fort sei: aber der Bote von Klein-Oelsa, das hinter Rabenau liegt, sei noch anwesend, der vvn dem Auftrag wisse und ihn ebensalls anssührcn werde. Das Geld sür die Eier solle Erler dann am anderen Tage er halten, nachdem der Bote es vom Empfänger der Eier in Rabenau bekommen habe. Von dem angeblichen Boten aus Klein-Oelsa war aber nichts wieder zu sehen, mit ihm blieben auch die 5 Schock Eier für immer verschwun den. Sicher war Erler das Opfer von Schwindlern ge worden. Gegen den Markthelfer war nun Verdacht ent standen, daft er die Eier in seinem Nutzen verkauft habe: als er davon hörte, wünschte er selbst, daft gegen ihn An zeige erstattet werde, damit der Fall aufgeklärt werde. Ter Angeklagte wird nach den Ergebnissen der Beweis aufnahme von dem gegen ihn erhobenen Vorwurf der Unterschlagung sreigesprochcn. — OeiirntlcLe Versteigerungen in auswärtigen Amtsgerichten Donnerstag, den 19. Sevtember. Bischofswerda: Emil Mac DietzeS WohnbouS <28.7 Ar) dakelbst, am Altmarkt, 30 551,28 M, Osckatz: Emil Albin LaucknerS Wolmhaus. Karten und Loftaum <8,1 Ar) in Eaverlitz, 210» M, Wilsdruff: Paul Wilhelm Keims und Karl Fürchte- gott Oswald HenicbS erst im Rohbau und Putz kert,«gestelltes massives Eckwobnhaus <6,1 Ar) daselbst, Lobe Strohe. 16 000 M. Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Alle die, die im Lause des Monats Oktober alS Re kruten bei den Truppenteile» cintrctcn, haben vor Be ginn des Militärdienstes die etwa noch rückständigen Steuern an das hiesige Stadtsteueramt F z» bezahlen. — Tic Staatseinkommen st euer und die Ergän zung s st euer auf das lausende Jahr (zweiter Termin) sind am 30. d, M. fällig. Die Gemcindegrundsteuer (2. Ter min) ist bis längstens den 23. ds. im Stadtsteueramt F zu be zahlen. Ebendaselbst ist der dritte Termin der Land- renteil und L a n d e s k u l t u r r e n t e n bis spätestens 30. d. M. zu entrichten. Um auch sür den kommenden Winter der Schuljugend Gelegenheit zur iniciftgeltlichcn Benutzung von Eis- b a h n e n z u in Schlitts ch u h lausen zu geben, bedarf das städtische Schulamt in de» verschiedene» Stadtteilen, insbesondere auch i» den Vorstädten, hierzu geeigneter Plätze. Unternehmer,- die gesonnen sind, die von ihnen herzustelleiiden und z» »ifterhalteiiden EiSluihnen für den angegebenen Zweck gegen entsprechende Vergütung zur Ver fügung zu stellen, wollen ihr Anerbieten mit Preisbezeich- nnng linier genauer Angabe des Flächeninhalts der Vah ncit im Schulamte, Breite Strafte 7, 2. Obergeschoß, bis zum 5. Oktober schriftlich almeben. HnndelSregisi.e. Einae'raacn wurde: daß daS Stammkapital der Immobilien - Kcsellschasl mit beichränktcr Haf tung in Dresden durch Bcickluh der Gesellschasterversammlung von« 12. September t»»7 um 3wcih»»derlsiebenuudsecb,igtausend Mark, sonach ans zwkihundertsiebenmidacbtziglausend Mark erhöht worden ist: — dah die Firma Sachs! i che Konservenfabrik A. Ritsche L Eo. Gesellschaft mit beschränkter Lüftung in Dresden nach beendeter Liauidation erloschen ist: — vah in die Firma Gründer« L E o. in Dresden der Kauiniann Ndols Lans Urban in Dresden ein- gclrelen ist : — die Gesellschaft N»nb HeibmasserAvparatebaii Geiellschasl mi! beschränkter Haftung in Dresden, Zwcignscdeclasftmg der in Hamburg unter der gleichen Firma bestehenden Gesellschaft mit beichränktcr Haftung, dah das Stammkapital sünftmd vicrzigtausend Mark beträgt und dah zum Geschäftsführer bestellt ist der Kaufmann Friedrich Wilhelm Henckell in Hamburg. Giiterrechtsregifter. Eingetragen wurde: dah der Oberschaffner a. D. Karl Gustav H e n n i g hier. Wittenberger Srahc 4, und dessen Ehe frau Johanne Ernestine Hennig geh. Hol, die Verwaltung und Nutznirhung dcS Mannes durch Eheverlrag ausgeschlossen haben. Bereinskalender siir heute: Allg. Musiker-Ver.: Hauptvers.. „Meinholds Säle". M Uhr Damcn-Stenographen-Vcrein „Eabclsber.qer": Beginn eines Elcmcnt.-Kurs., Stenogr. Londesamt, Ständehaus Eintracht: lScsellschafts-Abcnd, „Centralhalle", 8 Uhr. Kewcrbr-Berein: Ausflug. Männergesailgoerein: Hauptvers., Scheffelstraße 10, 9 Uhr. Ans der Geschäftswelt. Ein Produkt, das bezüglich des Geschmacks und der Bekömmlichkeit wohl mit an der Spitze aller Lebertran- Präparate steht, besitzen mir in dem Präparat „Ivdella", welches seit langen Jahren von dem Apo theker Wilh. Lahuscll in Bremen linier dem Namen: Lahusens „ I o d - E i s c n - L c b c r t r a n " verfertigt wird. Die Bezeichnung „Ivdella", dte patcntamtlich ein getragen und geschützt ist, soll die Patienten vor Nach ahmungen schützen und Gewahr dafür bieten, das echte Lahnsensche Präparat zu erhalten. „Ivdella" ist eins der wenigcn Mittel, welche infolge ihrer Güte sich dauernd in dem Arzncischatz erhalten haben nnd bei Skrofulöse, englischer Krankheit und Blutarmut geradezu frappierend gute Wirkungen zeitigten. »Ivdella" ist in allen Apotheken zu haben. Dres-irev Nachrichten. Nr. Seite tk. Mittivoch, 18. September 180?
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