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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160715010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916071501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916071501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-15
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1916
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8 » ZL L s 0» -5 *» « r» rr 6.2 « S» »» S «»r«ert, DreS-en, Oberschwester Mart« «eckee. Meißen, Lchiveftern Gertrud Altmann, Elisabeth Stlian und ttjtsa- detb Dittmann, Dresden, Oberschwester Hertbn v. Lov», Kreischa. Lchioester« Emma Rüdiger, Anna Rother und Anna Thouia«, Meiste», Hvszahnarzt Hitle und prakt. Arzt Dr. med. Hermann Weber, Dresden, Schwestern Elilaveih Friederici, Fried.! lllliiiaiin, vidbeth «latsch«, Anna >»> roste, Anna F r a n k e n sc e t » , Anna Hillger, Emma Berge, Anna Franke. Marie Rade 1, Martha Freusel Dora Ballack, Emma Hetchen. Anna Frohberg, Klara Bö hm, Marte Herrmann, Minna Met »hold, Slara SiederSteben, Luise AS » ik, Ilse v. Loewenclau und Martha Löser a» der Dtakontssenanktalt, Dressen, Privatmann Hermann Julius Otto K r e y I ch m a r, Dresden; die Earvla-Medaille in Gold mit Ser Spange an Krau Mark« v. Rvchoio, Pirna, und Frau Jda verw, Rümcr-Bienert, Hainsberg: die Spange zur tzarola-Medaille in Kalb an Generalmasor z. D, Kammerherr», Ooerhosmcister a. D. und Wirkt. Geh. Rat o. Maloriie, Dresden; dis Spange zur Earoia-Medaille i» Silber an Frau verw. o. Metz sch ged. Richter, Freiberg; die tLarvla-Medaille in Silber mit der Spange au Frau BienerI ged. Lückert und 6»rasi» v. Iedtwitz geh. Hauschild, Dresden. Major a. D. Gotts »na l ck, Blasewip; di« lrsrola-Medaille in Slro»;e mit der Spange an Frau Hirschfeld ged. Wilhelm, Dresden, Frl. Äimee Reinhardt, Dresden. — Die Gleichmäßigkeit der Verteilung. Die Wochen, wo das vor reichlich einem Jahr mit so viel Begeisterung und zähem Willen gesprochene Wort vom Dnrchhalten seine Bewährung erfahren mnsi, sind gekommen. Zur Neige gehende Vorräte, noch nicht schnittreife Ernte, spärliches Fleisch und Fett, spärliche, wenn auch wohl fühlbare Zu schüsse an Frischgemüse und Frühkartoffeln: das ist die nahrnngswirtschgstliche Lachlage, mit der daS deutsche Volk sich avsinden muß. AiigesiciuS der nahen, vielversprechenden Ernte kann der Druck der Knappheit nnS nicht entmutigen, wissen wir doch, daß e>* »ich nur uin wenige Wochen handelt, und das, nach menschlichem Ermessen nach diesen Wochen unsere Versorgung reichlicher wird und regelmäßiger ver läuft. Neben der Erfüllung dieser Erwartungen, die wir der deutschen Erde verdanken, geht der kraftvoll unter nommene Persuch, einen Wunsch zu befriedigen, der in der Volksseele großen Widerhall besitzt und besonders stark heranswächsk ans der Gemeinsamkeit, mit der alle im Volk gleichmäßig den Krieg tragen und erleben: den Wunsch nach Gleichmäßigkeit der Verteilung. Schrittweise, wenn auch unter gewaltigen Schwierigkeiten, ist eine zu nehmende Gleichmäßigkeit bei den Lebensmitteln des großen Massenverbrauchs verwirklicht worden; die Technik der gleichmäßigen Perteilung bat sich verfeinert, mehr und mehr Widerstände überwunden und anhaftende, bedenk liche Nebenerscheinungen abgestoßen. Sie hat allmählich auch svlche Massengüter erfaßt, die auf Grund ihrer natür lichen Eigenart nur schwer sich in die Bedingungen der Be wirtschaftung und gleichmäßigen Verteilung fügen. Die Bewirtschaftung und Nativnierung unserer Fleischvorrätc bedeutet den entschiedenen Schritt zur Erfassung dieser schwer zu bewirtschaftenden Lebensmittel, die in Aussicht genommene Bewirtschaftung und Rationierung von Butter. Fett und Oel geht in dieselbe Richtung. So kommen wir mehr und mehr zu einer relativen Gleichmäßigkeit in der Berteiiuug aller Nahrungsmittel, die dem menschlichen Konsum unentbehrlich sind, gewissermaßen zu einer .Standardrativu", die gleichmäßig, sicher und zureichend jedem im Bolke zur Verfügung steht. Soweit mit Bewirt schaftung und Rationierung der wichtigsten Lebensmittel des Massenverbrauchs die Beseitigung der gröbsten Unter schiede in den NahrungSbedingnugen deS ganzen Volkes zu erreichen ist, ist sie somit gewährleistet. Dabei muß man aber im Auge behalten, daß eine absolute Gleichmäßigkeit ein Ideal in, dessen Verwirklichung an der ungeheuren Vielgestaltigkeit der WirtschaftsverhÜItnisse und auch an der allem menschlichen Wollen anhaftenden Unvollkommenheit »eine Grenzen finden Wenn Politik die Kunst des Erreich baren ist, jo ist möglichste Verwirklichung des Zieles, die Aufgabe, wobei das Bewußtsein bleibt, daß das Streben nach unbedingter Gleichmäßigkeit objektive Grenzen bat. — Verordnung über die Höchstpreise für Schafvich. Vom 16. Fuli ab gelten für Schafvieh ab Stall und Stand ort für den Zenrner Lebendgewicht folgende Höchstpreise: Für vollsleischige Lämmer und Lammböcke vhne brette Zähne 1A) Mk., vollsleischige Hammel mit nicht mehr als vier breiten Zähnen und vollsleischige Schafe mit nicht mehr acs zwei breiten Zähnen 110 Mk.. gut genährtes älteres Tchafvieh loo Mk.. gering genährtes Schasvieh jeden Alters, auch Zuchtböcke. 00 Mk., minderwertiges abgemagertes Lchafoieh jeden Alters nach Wert, jedoch nicht über 65 Mk. Die Feststellung des Lebendgewichtes erfolgt am Standort Ser Tiere unter Abzug von 5 Prözent. — Verkehr mit Web-, Wirk- und Strickware«. Neben der den LandeSzeutralbehörden bzw. Kommunalverbändcn überlragenen Ueberivachung der Vorschriften der Bundcs- ratsvcrordnung vom 10. Juni 1016 über die Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strick waren für die bürgerliche Bevölkerung wird die RcichS- bek!eid»ngsste6e demnächst an mehreren Orten des Reiches besondere Ol e v i sivnen der nach 8 6 der Verordnung vorgeschriebenen Fuveuturerrichtung und des bis 1. August 1916 auf 00 Prozent deS Fnventurwertes beschränkten Kleinverkaufs durch von ihr angcstclite Revisoren vor nehmen lassen. — Die Ergänzung unserer beschränkten Znckcrvvrrüte. Infolge der starken Einschränkung deS Zuckerrübenanbaues im vergangenen Jahre und der verminderten Erträge aus der letzten Ernte ist beranntlich in diesem Jahre eine Knappheit an VerbrauchSzncker entstanden, die verschiedene einschränkende Maßnahmen im Zuckerverdranch notwendig machte. Es war unter diesen Umständen mit großen Schwierigkeiten verbunden, für das gerade gegenwärtig notwendige Einmachen von Früchten ausreichende Zuckcr- mengen zur Verfügung zn stellen. Trotzdem ist es dem KricgsernährnngSnmt gelungen, 300 000 Zentner Zucker für Eiamachezwecle zu beschaffen, die von den Gemeinden unter Berücksichtigung des Bedarfs der Haushaltungen verteilt werden können. Um diese erhebliche Menge frei- zumacheu, mußte auf die Vorräte an Rohzucker zurückgc- grisfcn werden, die im Besitz der BezngSvereinignng für deutsche Landwirte und der Gemeinden für Futtcrzwecke vorhanden waren. Allein die BezugSvcreinigung mußte 500 000 Zentner Rohzucker zur Verfügung stellen, und auch größcre Gemeinden waren in der Lage, erhebliche Vorräte herauszugeben, die nun raffiniert und für die menschliche Ernährung verteilt werden können. Dieser Eingriff war dadurch möglich, Laß gegenwärtig Zucker nur in beschränk tem Umfange für das Vieh gebraucht wird. Auf diese Weife ist eS erreicht worden, daß wir mit unseren Znckervorrätcn bis Ende Oktober d. I. unter Einschränkung des Verbrauchs ansreichcn. Bon Mitte Oktober ab wird bereits Zucker aus der neuen Ernte zur Verfügung stehen. Aber auch für das nächste Jahr wird eine möglichste Ein schränkung des Z n ck e r v e r b r a n ch s durch strenge Rationierung und Inanspruchnahme von Ersatzstoffen, wie Sacharin, n v tivcnöi g werden. Tenn die Bestrebungen durch Heraussetzung des Rübenprciscö einen vermehrten Anbau von Zuckerrüben zu erreichen, sind nur teilweise von Erfolg gewesen. Im Durchschnitt stellt sich die Steige rung der Anbaufläche für Zuckerrüben nur aus 10 v. H. gegenüber dem Vorjahr, die Anbaufläche bleibt also immer noch erheblich hinter der in FriedenSzciten zurück. Aller dings verspricht die Ernte auch an Zuckerrüben eine gute zu werden, so daß hierdurch der Rückgang teilweise wieder ausgeglichen werden kann, fopt.1 - Der Landwirtschaftliche Verein Dresdner El-tal hielt gestern nachmittag in den ..Drei Raben" unter Lei tung des Herrn Dc. Schöne eine Versammlung ab, in der zunächst geschäftliche Angelegenheiten erledigt wurden. Herr Hvsrat Schumann trug die dem Vorstand zngc- gangenen Gesuche um Beihilfen zu den durch Blitzschaden erlittenen Verlusten vor. über die beraten und Beschluß gefaßt wurde. Nach der Aufnahme neuer Mitglieder bc schäftigte sich die Versammlung mit den neuen Besttm. mungen für das Erntejahr 1910/17. Herr Dr. Schöne, Generalsekretär deS LaudeSkulturrats. sprach ein leitend die behördliche Verordnung in ihrer jetzigen Fassung durch und ging dabei auf die Veränderungen der neuen Bestimmungen näher ei». Das Ende des Krieges fei noch nicht abzusehen. aber wenn es auch bald etntrete. so würde doch noch lange Zeit vergehen, ehe im Handel und Wan del die alten Verhältnisse wieder Platz griffen. Wir müßten daher damit rechnen, daß wir auf dem Gebiete der Nahrungsmittelerzeugung auf uns selbst angewiesen seien. Das Bedeute, daß wir im Verbrauch der Artikel des tag- lichen Bedarfs uns die gleichen Beschränkungen anferlegrn müßten, wie es bisher der Fall gewesen sei. Auch der Landwirtschaft sei manche Fessel auserlegt wurden, die sie in ihrer Bewegungsfreiheit hemmten. Sie spiele die Haupt rolle in diesem Kampfe; denn auf ihre Leistungsfähigkeit seien wir im Durchhauen angewiesen. In der Kriegszeit hätten wir Erfahrungen gesammelt, die wir uns denn auch nutzbar machen. Daraus seien die neuen Bestimmun gen für das Ernteiahr 1010/17 zurückzusühren. Mit ihnen seien auch manche Erleichterungen geschaffen und mancher Wunsch, den die Praxis hegte, erfüllt worden. Bon allen Maßnahmen habe die Ne>zel:nig des Verkehrs mit Brot getreide am besten befriedigt; eS sei daher selbstverständ lich, daß an dieser Form festgehalten werde. Aenderungen seien ergangen in bezug auf die Anzeige des Druschergeb- nisseS. um den reellen Erzeuger vvr Strafe zu schützen. Der Besitzer deS beschlagnahmten Getreides könne dieses dem Kommunalverband jederzeit anbieten; letzterer habe dafür zu wegen, daß eS nunmehr binnen zwei Wvchen ab- geiioiiiineii werde. Auch der Verkehr mit Saatgetreiüe habe eine strengere. Regelung erfahren, da eS vvrgekommen sei. daß Saatgetreide als NnslandSgetreide zu höherem Preise wieder in de» Handel gekommen sei. Der Handel mit Saatgetreide bedürfe daher der Genehmigung. DaS Recht der Selbstversorgung der Landwirtschaft bleibe »nächst in der bisherigen Weise bestehen. Eine wichtige Bestimmung sei die. daß die Mühlen alles gemahlene Ge treide abliesern müßten. Die ihnen eingerüumten Absall- prvzente seien in Wegsall gckvmmen, um zu verhindern, daß manche aufgesparte Menge als AuSlandSgetreiüe in den Handel kam. Die durch das Ausmahlen des Ge treides gewonnene Kleie behalte Sachsen gänzlich; sie ge lange gleichmäßig über das ganze Land nach dem Vieh bestände zur Verteilung. Uebcr die Höchstpreise fehlten vorläufig noch neuere Bestimmungen. Redner wünschte, daß ihre Regelung den Produktionsverhältnissen Rechnung trage. Es gelangten dann noch die Neuerungen auf dem Gebiete deS Verkehrs mit Gerste und Hafer, Hülsen- und Oclfrüchte und die Kartossclversorgung zur Besprechung. Bezüglich der letzteren wünsche die Landwirtschaft, daß die Regelung rechtzeitig erfolge. Ein Fehler sei es gewesen, daß die Landwirte die Kartoffeln billig verkaufen und dann die nötigen Saatkartoffcln zu höheren Preisen erwerben mußten. Die Viehhaltung befinde sich in besonders chlimmer Lage; es sei aber eine Besserung zu erwarten >lirch eine reichlichere Ernte des KörnerfutterS. Be- 'chrünkungcn im Fleischverzehr seien noch immer geboten. — Der Vortrag erntete reichen Beifall. An ihn reihte sich eine lebhafte Aussprache, in der manche Anregung gegeben wurde. Zum Schluß der Versammlung berichtete Herr Dr. Stvckbausen über die Hauptversammlung des Landwirtschaftlichen KreiSvereins, über die wir seinerzeit ausführliche Mitteilung brachten. — AnSzahlnng der Quartier- vsw. Vergütungen. Für die im Juni und in den vorhergehenden Monaten unter- gcbracht gewesenen und abgcgangenen Einguarticrungen bez. sonstigen Leistungen erfolgt die Anweisung der Ver gütungen. sowie deren Auszahlung am 24. Juli für die in den Stadtteilen der Altstadt, am 25. und 26. Juli für die in den Stadtteilen der Neustadt wohnenden Quartier- gcbcr während der Zeit von A9 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags. Die Anweisung der Vergütung wird im Bibliotheksaaie deS Neuen Rathauses, Eingang Ringstraße, 1. Obergeschoß, Zimmer 154, nach Vorlegung der Ouarticr- zettel, die vorher mit größter Gewissenhaftigkeit auszu- süllen sind lvergl. die Anweisung aus der Rückseite des ZettclSs vorgenomnren. Für Tauerguartiere. daS sind vlche, die länger als einen Monat benutzt werden, ist außer dem abzurechnenden, auch der in den ersten Tagen eines jeden neuen Monats bei der Quartierabtcilung des Mi litär- und Quarticramtes, Serrcstraße 4/0, 0. Obergeschoß, zu beantragende neue Quartierzettel vorzu- legcn, zu dessen Ausfertigung die Bestätigung des Truppenteils über das Fortbestehen des Ouartieres bei gebracht werden muß. Für Einquartierungen und Leistun gen, die erst im Juli d. I. beendet worden sind, können die Vergütungen erst im August d. I. angewiesen und gezahlt werden. Quarticrzcttel, die mit den Truppennnterlagcn nicht übereinstimmen, oder in denselben nicht bescheinigt ind, werden zur späteren Erledigung znriickgewicsen. Die Auszahlungen werden nach erfolgter Anweisung von der Stadtkasse II im Neuen Rathaus, 1. Obergeschoß. Zimmer 160, gegen Abgabe des angewiesenen O-nartier- zettels geleistet. Der Quittungsvcrmcrk aus der Rückseite ist mit Datum und voller Unterschrift zu versehen, der Platz für den Betrag jedoch zur Ausfüllung durch den Beamten sreiznlast'en. — ldl. I.» Deutsche nnh feindliche Maschinengewehre in der KricgsanSftcllnng. In den Berichten über die Svinmc- schlacht wird besonders die furchtbare Wirkung unserer Maschinengewehre hcrvvrgehobcn, in deren Feuer die feind lichen Angriffe zusammcnbrechcn. Die feindlichen, zumal die französischen Waffen der gleichen Art können nicht da gegen aufkommen. Die französischen und belgischen Maschi- ncngewchrkvnstruktioncn sind bei dem Susiem der Luft kühlung stehen geblieben, wie sic schon die ältesten Putcaux- Mvdclte zeigen: Kühlrippen am Lauf vergrößern dessen Oberfläche, können aber natürlich eine sehr schnelle Erhitzung nicht verhüten. Auch die Gewehre aus der Fabrik Hotchkiß, die für Belgien und Frankreich gleichgcstaltct sind, bis auf den Unterschied des Kalibers j8 Millimeter in Frankreich, 7,05 Millimeter in Belgien), sowie die neuesten Modelle von 1007 und 1015 aus den französischen Staaisfabrikcn gehen nicht von der Methode dieser Luftkühlung ab. Die letzte dieser Konstruktionen zeigt auf dem Lauf eine Mctall- ichicnc, die sich beim Erhitzen anders auödchnt als dieser, und damit dessen Veränderung ausglcichen soll. In der Kriegsansstcllnng im Albertinum findet man eine sehr unterrichtende Sammlung aller dieser französischen und bel gischen Herstellungen in seltener Vollständigkeit, mit Feld-, Fcs.ungs- und belgischer Kugcllafettc. Die Luftkühlung ge stattet nur eine geringe Anzahl von Schüssen nacheinander; die Hotchkißgcwchre haben Ladestreifen zu dreißig Patronen. Die Mannschaften sind mit Gummihandschuhen und Nchsel- schutz gegen die überschnelle und starke Erhitzung versehen. Die englischen Herstellungen, Cartridge und Vickers, be dienen sich der Wasserkühlung wie die unseren, ebenso die kanadischen, russischen und serbischen, die auch in verschiede nen Formen zu sehen sind. Bei der gewaltigen Bedeutung, die diese Waffe gewonnen hat. ist ein knapper Anschauungs unterricht über sie. wie er in der Kriegsausstcllung ge boten wird, sicher vielen willkommen. — Der ErweitcrnngSba« des Matcrni-Hospitalö wurde gestern nachmittag 4 Uhr vom Hochbauamt der Stistslcitung übergeben. Fahnen am Hauptgebäude des großen Häuserblocks an der Frciberger Straße kündeten den Frcudcntag deS Hospitals, an dem die 400 Insassinnen lebhaften Anteil nahmen. Die Herren der Bauleitung, Vnuamtmann Hirschmann und Stadtbaurat Professor Püclzig, und der Dezernent des Hauses Staütrat Hubert konnten in der Eingangshalle die Stadträtc Hof rat Förster, Krumbiegel und Dittmann. die Stadtverord neten Vizcvorsteher Hofrat Holst. Walter I. Schütz und Vaurat Bicmeger und Vertreter der Dresdner Zeitungen begrüßen. Professor Poelzig hieß die Gäste in einer kurzen Ansprache willkommen, in der er darauf hinwics, daß die Ausführung des Baues in den Händen des Bau- gelegen habe. -Etabtrat Hstbert Dank a amtmanns Hirschmann itbernahm den Vau mit Dank an die Bauleitung und gab einen Rückblick auf die Geschichte deS Maternt-Hospiial«. Leinen Worten fügte Bauamtmann Hirsch mann Er läuterungen über den Bau an. den wir im vorgestrigen Abendblatt schon kurz geschildert haben. ES folgte der Rundgang durchs Haus, der die Besucher in jeder Hin- sicht sehr befriedigte. Stabtrat Hübert und Bauamtmann Hirschman» konnten die reiche Anerkennung der Gäste ent- gegennehmen. Ausstattung und Einrichtung erwecken be- haglrche, trauliche Eindrücke; hier muß sich gut wohnen lassen. Zum Schluß lud Hausinspektor Münch die Herren i» den schmucken UnterbaltungSraum im Erdgeschoß des Neubaues zu einer Tasse Kaffee und Kriegskuchrn ein. Man gedachte dabei auch der verdienstvollen Berwalter der Stiftung, des StabtratcS a. D. Baumeisters Schttmichen und des StadtrateS Oberstabsarztes SanitätSrateS Dr. Hopf, den der Kriegsdienst von Dresden fernhtelt. Mit der Bollenduna des Materni-HospitalS ist ein Bau ge- schassen, der Hunderten betagter Mitbürgerinnen zum Segen gereichen wird. — Die S04. Berlnftlifte d<r sächsische,« Armee ist gestern auSgegebe» worden. Inhalt: Infanterie: Regt- ment Nr. 105; Reserve-Regimenter Nr. 100, 103, 100, 341; Landwehr-Regimenter Nr. IVO, 104. 133; Landsturm-Regi- Ment Nr. 19. — KriegsbekleidnngSämter 12. und 19. A.-K. Proviantamt Wnrzen. Die Verlustlisten der sächsischen Armee, deren Ab- druck bekanntlich verboten ist. liegen im Nachweise bureau des Künigl. Sachs. KrirgSministertumS, Köntg- straße 15, aus. Ebenso wird dort auch jede mündliche Auskunft auf Grund des dort vorliegenden amtlichen Materials erteilt. Ferner liegen die Verlustlisten außer bei allen Gemeindeämtern auch in Dresden im Militär, und Quartteramt. Serrestrabe 4/0, sowie in der Auskunftsstelle des Roten Kren- zcS, DreSdcn-Altst., Taschenberg 3 sKönigl. PalaiS). zur unentgeltlichen Einsichtnahme aus. SSichrend de» Drucke» «acht» eingegan-e«e Neueste Drahtmeldungeu. Wie«. jEig. Drahtmeld.) Nach einer Meldung be- „Neuen Wiener Tagebl." gewinnen die Kämpfe im Süden der Bukowina täglich an Umfang und Be deutung. AuS der Linie Kimpvlung wird der Feind täglich weiter zurückgedrüngt, während er im Raume von Kirli- bada nicht einen-Schritt vorwärts machen kann. Die Ver bündeten unternehmen indessen auf beiden Linien täglich kleine Vorstöße, bei denen der Feind schwere Verluste er- leidet, weil ihm keine Zeit gelassen wird, sich zu decken oder sonstwie Verteidigungslinien zu errichten. l„Küln. Ztg.") b. Karlsruhe. jEig. Drahtmeld.) Die „Baseler Nachr." melden aus London: „Daily Telegraph" berichtet, die Verluste der Freiwilligen der Ulsterdtvi- fioncn seien überaus ernst. 80 Prozent des Offtzier- korpö sind verloren, darunter befinden sich auch unter anderem viele Großindustrielle. i„KriegSztg.") Stockholm. „Stockholms Tidningcn" bemerkt zu der Tatsache, daß der schwedische Gesandte in Peters burg beauftragt worden ist, nicht nur gegen die Neutra- litätsvcrletzung zu protestieren, sondern auch Vorstellungen zu machen und Anträge zu stellen: Dies müsse sich darauf beziehen, daß nach Artikel 3 der 13. Haager Konvention die beiden beschlagnahmten deutschen Dampfer, die aus dem Hoheitsgebiet des neutralen Landes sortgeführt worden sind, freigcgebcn werden müssen. (W. T. B.) Eine arge Bloßstellung der amtlichen frauzSfische« Berichterstattung. Berlin. In dem amtlichen französische» Heeresbericht vom 23. Juni 11 Uhr abends wird die Wegnahme deS Panzerwerkes Thiaumont durch die Deutschen ohne jede Einschränkung zugegeben. Der französische Bericht vom 24. Juni 3 Uhr nachmittags be stätigt nochmals ausdrücklich den Besitz des Werkes durch die Deutschen. In den nächsten Tagen melden die fran zösischen Heeresberichte von andauernden Kämpfen um den Besitz dieses Werkes, an dessen Zugängen und in dessen Umgebung die Franzosen Fortschritte gemacht haben wollen. Am 1. Juli 3 Uhr nachmittags wird dann plötzlich be richtet, daß eS den Deutschen gelungen sei, von neuem in die vollständig zerstörte Schanze einzudringcn, deren Zu gänge die Franzosen indessen besetzt hielten. Diese Meldung ist um so auffallender und unverständlicher, als die vorher gehenden französischen Berichte gar nichts von einer Wicder- einnahmc des Werkes durch die Franzosen milgetcilt hatten. Der französische Bericht vom gleichen Tage <1. Juli 11 Uhr abends) meldet dann im Widerspruch zu dem Bericht von 3 Uhr nachmittags, daß die französische Infanterie sich des Werkes von Thiaumont bemächtigt habe, dessen ge sicherter Besitz durch die Franzosen in dem Bericht vom 2. Juli 3 Uhr nachmittags besonders betont wird. Der amtliche Bericht vom 4. Juli 11 Uhr abends gibt dann in nnaussülliger Form den tatsächlichen Besitz des Panzcr- werkes Thiaumont durch die Deutschen zu, die sich damit zum vierten Male dieses Werkes bemächtigt hätten. Alle diese französischen Meldungen über den wechselnden Besitz des Werkes von Thiaumont in der Zeit zwischen dem 28. Juni und 4. Juli sind glatt erfunden. Das Panzer- wcrk selbst ist von seiner ersten Eroberung am 23. Juni ab dauernd in festem deutschen Besitz gewesen und, wie der deutsche Heeresbericht vom 1. Juli nicht ohne einen gewissen Humor bemerkt, von diesem Zeitpunkt ab nur von fran zösischen Gefangenen betreten worden. — Ebenso unzuver lässig und wahrheitswidrig sind die französischen Berichte über die Kämpfe um die Hohe Batterie von Damlouv. Am 3. Juli gibt der französische Bericht von 3 Uhr nachmittags die Einnahme dieser Batterie durch die Deutschen zu. Durch einen französischen Gegenangriff sei sie indessen später wieder eingenommen worden. Der deutsche Heeresbericht vom 4.Juli betont demgcgcnübcrausdrücklich, daßallchcstigcn frunzösischcii Angriffe zur Wiedergewinnung der Hohen Batterie von Damloup glatt abgcwicsen worden seien, und daß alle amtlichen französischen Mitteilungen über Rück eroberungen der Batterie ebensolche Fabeln seien, wie die Meldung Uber die Wicdereinnahmc des Panzcrmcrkes Thiaumont. Obwohl die deutschen Heeresberichte der näch sten Tage, insbesondere die vom 0. und 8. Juli, von heftigen französischen Wicdererobcrungsversuchen der Hohen Batterie von Damloup melden, schweigt sich die französische Bericht erstattung hierüber völlig aus. um dann erst in ihrem Be richt vom 11. Juli 11 Uhr abends ganz beiläufig und kurz zu erwähnen, daß es den Dcuischen gelungen sei, in der Batterie von Damloup Fuß zu fassen. Diese trockenen Daten sprechen für sich selbst. Tatsächlich sind, um cs noch mals zu betonen, weder das Panzcrwcrk Thiaumont noch die Hohe Batterie von Damloup nach ihrer ersten Ein nahme durch die Deutschen je wieder in französischen Besitz gelangt, sondern dauernd in deutscher Hand ge- blieben. — In dieser amtlichen französischen Bericht erstattung liegt aber System: Die Wahrheit muß unter allen Umständen verschleiert werden, und alle Welt, ins- besondere das französische Publikum und das neutrale Ausland, sollen über die andauernden französi- scheu MitzerfolgevvrVeröun hinweggctäuscht wer den. — Allein diese Absicht ist zu durchsichtig, als daß sic nicht von jedem Kinde durchschaut werden könnte, und auf die Dauer selbst den eiitciitcfrcun-lichen Leser verstimmen müßte. Soviel dürfte fcststchcn, daß die französische oberste Heeresleitung von den ihr unterstellten TruppcnbcfehlS- habcrii -um mindesten recht unzuverlässig unterrichtet wird. lW. T. B.)
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