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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.06.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070619029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907061902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907061902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-19
- Monat1907-06
- Jahr1907
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Abend-Ausgabe , . » »Kd dm Lesen» »ou DreSdea « La-e »orha bereits als zVgestellk während er dir Post-Abonnenten am Morgm ja einer Gesamtausgabe erhalten. Unresgen-caM. »niiabmk v»n nachmittags ^ Ilsr L-mi -Äkrtai« nur Rann»» a», ! II »st Ui» D« l i «>und-eilc >k» « Silv »annlikunachnchlen « HsgVlLrr-sL L8äb Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. dm« v»n »»»»,,»,„ »<, PMI unn » d»» >r,i « ' S >„ .ktle« MI».: die »ivaNige Seile aus lkeuleik« LI« ^ al» Sinaeiwidi Llvama- SeÜe von Der««« Aul NaMcbrm 75 P,«.. vo» a»«wärli,en l M -n <»«»>»->> »ch «»»>. ^..dalieile « Pf« . ^ . alt» Eingesandt von Zttilraggedern i Mk.> von auswärtigen 1.50 M. Familien nachrickicn «ruiidzeüe» P>g Die Preisender Änierale lnid,», Morgen und Abendvlatte dieselden »u»> wäritge Ainirage nur «egen ko: audbezabliing. - Belegdlittler i«»en 10 Psennige 8«n!»rcideri »ir. U und l ^r»nv1Ä 8vkIo88-8trL»8e 34. 6oiI!l6titill8-zu88toIIunx kell!. von ksyslli. llgsl kucklmlr. MDL H Lltt^ LnisSal- Neueste Drahtberichte. Sosnachrichten. Journallsjentag, AugustnSbrücke. Braumeister, u. Malzmetslerbiind, Brandstifter- I ElZikStttaeK H Ich IldsdTS Lv8s vplklt». Prozeß. Zite Duma-Auflösung. Allgemeiner Deutscher Mnsikverein, Lauscher Masitfest. Friedr. Gotth. Emil Ludwig. ! «UllvUlSIH, Rvs« I.bVE. Leuefte Drahtmeldungen vom 18 Juni. La» Rücktritte de» ««ltuSminifterS Dr. ». Stubt. . Perl in. (Priv.-Tcl.) Der Berliner Korrespondent der »Franks. Ztg." erfährt zu den Meldungen über die Nnchfolgerschast StudtS: Der leitende Staajs- tnanü suche schon seit Monaten für den in Aussicht genom menen Rücktritt de- Herrn v. Studt einen Nachfolger, her einen anderen Kurs einschlagen soll. Dieser Wechsel im.KültuSministerium sei als eine der vorbereitenden Hand lungen gedacht, die die Durchführung der nach der Rcichs- jaaSwahl vom Fürsten Bülow angcbeuieicn Politik er leichtern und ermöglichen sollen. Bezüglich der Meldung des IZok.-Anz.", dab leitende Kreise über die Nachfolgerschaft Besprechungen gehabt hätten, erklärt das Blatt, es wäre interessant zu erfahren, welchen Zwecken diese Nachrichten -tenen sollen, als deren Ergänzung man nur die Ankün digung des bevorstehenden Rücktritt- des Reichskanzlers und Ministerpräsidenten sich deirken könnte. ü Zur Lage in Frankreich. PartS. Nach Blättermoldungen ist die Regierung ernstlich bemüht, eine weitere Amöbehnnng der Bewegung bezüglich der Weinbau krisis zu verhindern. Berichte von Präfekten bestätigen, daß Versuche gemacht werden, die Bevölkerung in einigen Departements zum Ausruhr zu bswsgen. Der Ministerrat beschloß die Einleitung des ge richtlichen Verfahrens gegen alle Mitglieder des Komitees vost Araillicrs wegen Aufreizung zum Aufruhr, ferner die gerichtliche Verfolgung -er Weinsälscher und gewisser Bür germeister, sowie Verlegung mehrerer Regimenter. Poris. Die Demission des Unterstaatssckretärs im Ministerium dich Inn«»« Larrout vernrsacht in pslift. schey Kreisen lebhafte Aufregung. .Lspjs-ster dringenden TorsteÜnnqe» Elämencsans verharrt Larraut« bei seiner Wesgerung. sich mit den Maßnahmen des Ministcrrats ein verstanden zn erklären. Der HandelSminister Doumergue und der llntcrstaatssekrctär im Kultusministerium Dülardin-Beaumctz, die, wie Sarraut, Deputierte des Südens sind, behalten ihre Portefeuilles, weil nur wenige Bürgermeister ihrer Wahlkreise ihr Amt nicdcrlegten, während tm Wahlkreise Sarraut alle demissionierten. Paris. Man versichert in Rcgierungskreiscn, daß die Demission des Unterstaatssekrekärs Sarraut keine KabinettSkrisis Hervorrufe» werde. Paris. Das in Montauvan garniionierende Dra- gonxr-Regiment und das Husaren-Rcgiment in Carcassonne wnkden ansgeboten, um alle Zugänge nach Argil- liers zu besehen. Nach Montpellier wurden erhebliche Gcndavmerieverstärknngcn gesandt. Paris. In dem strafweise nach dem Manöverfelde Lareat gesandte 1 v i). Infanterie-Regiment kam es gestern, wie der „Matin" meldet, zu einer offenen Meuterei gegen den neuernannteu Oberst, angeblich weil dieser die verhängten Strafen nicht erlassen wollt-. Die Soldaten hätten sich allcrschlimmster Materialbeschädi gung schuldig gemacht. - Paris. Das 17. Regiment wurde von BezierS nach dem Osten geschickt, und zwar ein Teil nach Remire- mönt und ein Teil nach Grandc-Riviore. Paris. Zwischen zwei Stationen bei Beziers wurden Pakete verdächtigen Inhalts auf den Schienen gefunden. Ein darin enthaltenes Pulver wird gtgenwärtig im chemischen Laboratorium untersucht. Paris. sPriv-Tet.) Eine D y n a m i t p a t r o n e ist auf dem Eisenbahngelände zwischen Beziers und Nar- bonne gefunden worden. Man weiß noch nicht, ob es sich um einen Attentats-Versuch handelt. Blankenburg a. H. Der Regent Herzog Johann Mbrecht und Gemahlin haben heute mittag hier ihren Einzug gehalten. Aus dem Marktplatze hielt Bürger meister Zerbst eine Ansprache. Der Herzogin wurde ein Blumenstrauß überreicht.. Im Schlosse wurden der Herzog und die Herzogin vom Burghaüptmann empfangen. ' Stendal. (Amtlich.) Aus der Strecke Berlin- Stendal — unweit des Bahnhofes Rathenow — sind heute früh zwei dem Arbcitcrstande angehörende Männer tot aufgefunden worden. Sic haben sich anscheinend in selbst mörderischer Absicht von einem Zuge aus der Richrung Berlin überfahren lassen. Die Untersuchung ist eingeleitet. Hamburg. Der König unddicKöniginvon Dänemark trafen heute früh mit Gefolge von Paris hier ein. Vormittags erfolgte eine Besichtigung der Stadt. Ssbends 8 Uhr 43 Min. soll die Weiterreise nach Kopenhagen eyfolgen. -Wiesbaden. (Priv.-Tel.) Die hiesige Staatsan waltschaft beschlagnahmte die Heiden Rennwagen, die bei dem Ausschcidungsrennen des Taunusrennens ver unglückten und beantragte die Magenuntersuchung durch Sachverständige. Baden-Baden. Der K ü n i g v o n S i a m ist heute morgen nach Paris abg.ereist..i . , . . „ . Wien.- sPriv.-DM Die „N. Fr. Pr." meldet: Die Mitteilung, die von England. Frankreich »ud Spanien an die verschiedenen Mächte über die neuen Verträge kommt, besagt, die Staaten hatten sich über die Erhaltung des 8tatck8 guo ich Mittelmeere und in den Gewässer», die die atlantische Küste Afrikas umspülen, verständigt, außerdem haben sie sich das Wort gegeben, daß, wenn je mals unvorhergesehene Ereignisse eintrctcn, sie sich über ein gemeinsames Vorgehen verständigen werden. Iaroslau. (Priv.-Tcl.) Während gestern drei Gym nasiasten auf den Stadtwällen spazieren gingen, explodierte eine dort versteckte Bomb e. Ein Gymnasiast wurde schwer, die beiden anderen leichter verletzt. Madrid. D e p u t i e r t e n k a m m e r. In Erwide rung auf eine Anfrage erklärte der Minister des Aeußc- ren, daß die zwischen Frankreich und Spanien ausgetauschten Noten die Aufrcchterhaltung des ststu« guo für die beiderseitigen Besitzungen im Mittelländischen Meer und im Atlantischen Ozean erstrebten, ohne die Be ziehungen zwischen den Mächten zu ändern. Das Ab kommen sei wesentlich ein Sceabkommen. . Madrid. Die Liberalen haben beschlossen, dem parlamentarischen Absentismus solange fort- zusctzcn, bis die Regierung ihren Forderungen nament lich betreffs der Wahlsrage Genüge leisten werde. Antwerpen. Zu Ehren ber deutschen Delegier- tenderStädteund Handelskammern fand beute vormittag eine Festsitzung in der Antwerpener Handels kammer statt. Der Präsident der Handelskammer, Corty, hieß die deutschen Gäste willkommen und sagte, Antwerpen messe den Beziehungen zu Te-utschland eine ganz besondere Wichtigkeit bei und sei entschlossen, diese Beziehungen immer weiter auszudehncn. Hierauf hielt Professor Wiedensels Köln einen Vortrag über die Beziehungen Antwerpens zn den deutschen Grcnzländern. London. jPriv.-Tel.t „Morning Leader" teilt eine Depesche aus dem Haag mit, die meldet, daß einige Mächte die bereit schienen, die Einschränkung der Rüstnn gen zu unterstützen, sich nunmehr entschlossen haben, davon abzusehen. Auch andere Blätter bringen Haager Mcldun gen, wonach Amerika sich von England in dieser Frage losgctrennt Hai. Warschau. tPriv.-Tel.s I» einem nach Siedler fahrenden Eisenbahnzuge wurde der Fürst Godrvjiv von unbekannten Männer» überfallen und seiner Barschaft in Höhe von 80 00U Rubeln beraubt. Beim Einfahren in die Station sprang der Räuber ans dem Zuge und entkam. Kopenhagen. »Priv.-Tcl.» Ein Unbekannter, der in einem Schnellzuge Platz genommen hatte, warf in ein Abteil, in dem sich sechs Schweden befanden, eine Bombe. Sämtliche Sechs wurden schwer verwundet, während der Täter selbst «ms Leben kam. Das Motiv der Tat ist nichi aufgeklärt. Christiania. Wie „Morgenbladet" auS Lom mel det. kcntrrte auf dem Ottaslusse eine Fähre, aus der sich 7 Personen und 7 Rinder befanden. 4 Personen sind ertrunken. Buenos Aires. Der Verkehr im hiesigen Hasen ist wieder ausgenommen, nachdem neues Personal eingestellt worden ist. Lahors. D > nanath .der Redakteur -Hk Blattes „Hindostan", Gradnirtcr des Aryasamaj-College, ist ver haftet worden unter der Beschuldigung, das Heer ausgr- wiegelt und in seinen Reihen Unzufriedenheit hervor- gerufen zu haben. vertliches urrd Sächsisches. Dresden. 18. Juni. —* Se. Majestät der König besuchte heute mittag aus der Rückkehr von Zcithain sein I. Husaren - Regiment „König Albert" Nr. 18 in Großenhain und nahm um 1 Uhr am Essen des Ossizierkorps des Regiments teil. Die Rückkehr nach Wachwitz erfolgte nachmittags. — Nächsten Donnerstag. 8 Uhr 8 Min. vormittags, wird der König nach Detmold reisen, um dem Fürstlich Lippeschcn Hose einen Besuch abznstatten. Die Rückreise von dort ist für Freitag abend in Aussicht genommen. —* Aus Salzschlirf wird berichtet, daß Ihre Majestät die Königin-Witwe sich sehr wohl befindet. Gestern waren Oberstleutnant Freiherr v. Oer nebst Gemahlin und Töchtern aus Fulda zur Tafel geladen. - Heute sind der SanitätSrat Dr. Gemmel und der Kurdirektor Ober leutnant a. D. Haeseler zum Souper und für nächste» Donnerstag Baron v. Riedesel-Eisenback, zur Tafel mit Einladungen ausgezeichnet. —* Prinz Friedrich Ehristian besuchte in Begleitung des Militärgouverneurs Majors Freiherr» ö'Byrn den Kunstsalon Emil Richter, Prager Straße, um die Werke altcnglischer Meister sConstable, Gainsbvrvugh. Kunst unv Wissenschaft. s «US der Geschichte des Allgemeine» Dentsche» Musik- veixi«S. (Zum 43. Tonkünst 1 erfest Dresden 1Y07.) Ten musikalischen Schluß -er ersten Tonkünstler- oetsammluna Ml-cte die Aufführung von Robert Schu manns „Genoveva" im Leipziger Stadttheater -urch die Kräfte der dortigen Oper, Sonnabend, 4. Juni 185S. Richard Pohl nennt es „die Erfüllung einer künstlerischen Pflicht der Pietät gegen Schumann, diese seine einzige Oper gerade bei dieser Veranlassung zu Gehör zu bringen, uni einem so kompetenten Kreise die Entscheidung über ihre musikalischen Vorzüge und ihre dramatische Lebens- „Wgkeit anheim zu geben". Nach -er Oper fand noch eine gesellige Zusammenkunft im Schützcnhanse statt, wo man natürlich die vielseitig anregenden und künstlerisch so reich haltigen Ergebnisse -cs schönen Festes noch einmal durch sprach und eine fröhliche Wiedervereinigung verabredete. Diejenigen Festteilnehmer, die durch die Verhältnisse nicht genötigt waren, noch im Laufe der Nacht in ihre Heimat znvückzureisen, verbanden sich für den folgenden Morgen zu einer gemeinschaftlichen Fahrt nach Merseburg, wo Musikdirektor D. H. Engel Sonntag nachmittag sdcn 8. Juni) zür Nachfeier des Festes ein großes Orgelkonzert im Dome veranstaltet hatte. So endete die henkwürdtge Versamm lung, deren Veranstaltung — so schreibt Franz Brendel — „durch die selbst in den Annalen de- Mäcenatentums sel tene. wahrhaft großartige Munifizenz eines deutschen Fürsten. Sr. Hoheit des Fürsten zu Hohenzollern-Hechingen. ermöglicht wurde, was um so schwerer ins Gewicht fiel, alH der Eintritt zu fast allen Aufsühenngen kostenlos statt- iand, und sonach die bedeutenden Kosten nur auf diese Weise bestritten werden konnten". Das nächste, was dann geschah, war die Gntwcrsung der Statuten. Die Ausarbeitung übernahm Franz Bren del. unterstützt durch Dr. Franz LiSztS Rat. der über haupt dem Verein von Anfang an das lebhafteste Interesse n»» die tatkräftigste Förderung hat zuteil werden lassen. Pachdem die Bedingungen so weit erfüllt waren, daß eine zweite Versammlung oinberufen werden konnte, wurde Weimar toom 4. bis 8. August 1861) als Ort der Zu sammenkunft gewählt. Bon de» wohlwollenden Gosinnun- «»« de» Groftherzvgs war man durch HtSzt bereits unter richtet. Des letzteren Anwesenheit gewährte außerdem Bürgschaft für ein ausgezeichnetes Gelingen in musikalischer Beziehung. Drei große Ausführungen wurden bei dieser Gelegenheit veranstaltet, von denen die eine in der Stadt kirche am 5. August, die beiden anderen an den daraus folgenden Tagen im Großhcrzoglichen Hofthcater statt fanden. Franz Liszt war Vorsitzender deS Festkomitees. Der Statutencntwurf wurde im einzelnen beraten und end gültig festgestellt. „Die Versammlungen haben die Bestimmung, Gemein«eist unter den Künst- lernzu erwecken, Klarheit überdaSgem ein sam zu Erstrebende zu verbreiten. Sie sollen die Aufgabe verfolgen, für die höheren künstlerischen Be strebungen unserer Zeit und für das Verständnis der selben Bahn zu brechen, der Organisation der künstleri schen Angelegenheiten vorzuarbeiten und ei» Publikum dafür heranzuvilden. Der Verein erkennt dabei als Hquptgvsichtspunkt, allen Epochen -er Kunst, denen ein bleibender Wert eigen ist, eine gleiche Teilnahme entgegen zubringen." Um dem so in seinen Grundzügen fertig hingestellten Werke die Weihe der Vollendung zu geben, kam noch «der Glück verheißende Umstand hinzu, daß der Großhergogvon Sachsen das Protektorat übernahm. Daß dies nicht bloß dem Namen, sonder» der Tat nach geschah, betätigte der Fürst von jetzt ab bei der wetteren Gestaltung und Entwicklung der VereinSangelegenheiten. Von einem Festmahl im großen Saale der Erholungs- gesellschast berichtet Franz Brendel, daß es außerordentlich animiert mar nnb -aß Richard Wagners Anwesenheit dazu wesentlich beitrug. Wagner war zum erstenmal wieder in Deutschland erschienen und ergriff mächtig und tief durch die Worte» die er bei dieser Gelegenheit sprach Die Wei- marische Versammlung hatte sonach ebenfalls ein höchst be deutendes Ergebnis. ,-Sie war berufen." bemerkt Richard Pohl in seinem darüber in der „Neuen Zeitschrift für Musik" veröffentlichten Bericht, „die Probe aus die Leipziger zu machen: und sie hat diese Probe nicht nur ausgehalten, sondern ein Fazit ergeben, LaS sowohl in numerischer als intellektueller Beziehung alle Erwartungen überstieg." s- Das zweite 8a»sitzer Mufikfeft i« Blausten. In der alten malerischen Stadt an der Spree herrschte am 16. Juni reges Leben und eitel Freude. Zahlreiche Fremde aus den Städten der sächsischen Lansitz waren gekommen, nm das Mnsikscst zu feiern. Die einen betätigten sich schassend, die anderen genießend, und alle waren von Be geisterung voll, denn der harmonische Klang der Fran Musika rief in mächtigen Akkorden. War schon beim ersten Mnsikscst die Teilnahme eine lebhafte, io gestaltete sic sich diesmal zu einer ganz außerordentlichen. Dank de, Initiative eines reichbegabten Mannes, die von den maß gebenden Kreisen unterstützt wurde, ist Bautzen zur Mußt Metropole der Lansitz geworden. Johannes Biehlc. Kantor an St. Petri und Dirigent des Hcringschen Gesang Vereins, leitete das Fest in hervorragender Weise. Mil Umsicht führte er die Massen, die einen ganz respeltablen Klangkörper sSänger: 33V, Orchester: 87) bildeten. Nach einer Ansprache deö Herrn Oberbürgermeisters Käubler crvffnete Schuberts große E-Dnr-Sinsonie das erste Konzert. Eine bessere Wahl hätte man nicht treffen lönnen. Diese himmlische Offenbarung des größten Melodikers nach Mozart verbreitete sofort die rechte Kest- stimmung. Die drei Kapellen: Insanteric-Regiment Nr. 10», Bautzner Stadtorchcster und Dresdner Gewcrbehanskapellr hielten wacker zusammen und brachten das monumentale Wert unter Biehles begeisterter Führung ganz prächtig heraus. Die den ewigen Ingendkeim i» sich tragende Sin sonie, wie Schumann sagt, zündete und erweckte lebbasten Beifall. Ihr folgten zwei Lieder des Dresdner Kvm ponisten P Böhm: „Erfüllung", Notturno iManuskripti, gesungen von Frau Böhm van Endcrt. Offenbar stam men sie von einem »och jungen Komponisten, denn sie lehnen sich stark an Wagner an und erschienen sorincll etwas unklar, dabei freilich sich mii der torischen Vorlage deckend. Immerhin verfügt Böhm über eine gewandte Ausdrucksweisc, die für Stimmniigsinnlrrci prädestiniert. Einen auserlesenen Genuß bot Pxill «Wien» mit der Wiedergabe des Brahmsschcn Violinkonzertes. Die aus geprägt scharfe Rhythmik des Geigers, sein voller, weit- tragender Ton und die völlige geistige Beherrschung des technisch ungemein schwierige» Werkes feierten wahre Triumphe und errangen stürmischen Beisall. Die große Leonoren-Onvertnrr vo» Beethoven bildete den Schluß des erste» Konzertes. De» zweiten Teil des Festes füllte die lirchlichc Toiidichinng „Selig" vo» Albert Fuchs. Wir sind gelegentlich der hiesigen Ersiansitthrung im Novem ber vorigen Jahres näher a»> das Werl eingegangen und
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