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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192011182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-11
- Tag1920-11-18
- Monat1920-11
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1920
- Autor
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Riesaer H Tageblatt ««d Anietg^Meblatt e«d Äv-eig«). HeahtaNfthilsti DageökoA AiefL Postschrckkonta! Lelpzta 2188^ v«oma ik.«. Liese» vlatt evthült die amtlichen Bekanntmachungen der «mtthanptmannschaft Großenhain, «ttokass« «i.s- Nr. sr, de- Amt-aericht» und de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeknderate» Gröba. ttl- 8«v. Donnerstag, 18. Novcmdcr ISSt», abends. 73. Jahrg. Attsaer Tageblattersckeinltedrn Tag "fü dluanahme der Tonn- und Festtag«. Beinganrei«, gegen Vorauszahlung, monatlich 4.— Marc oyne ^uycugeou^r, o-c AUnotuilz am v-stscdaltee monatlich 4.10 Mark ohne Postgebakr. Ünzetae« ür die Nummer des Ausgabetages sind dis » Uhr vormittag« aufzuaeben und im voran, zu bezahlen; eine Ge vahr für PG ErkLein«, aa besl'wmten Lagen und Plätzen wird nicht übernomm^' Pret, für di, 43 mw br.ste r mm Hobe Bnmdschrift-geil« (7 Silben) l.ll) Mark, Ortsprei, l.- Mart; zeitraubender und tabellarischer va» w'/. «usschlaa. Nachweisung«, undva-mElm,,«gebühr «0Pt «est, larif«. Bewtstigrer Rabatt erlischt, wenn ,er Settag »erfSllt, durch Klage «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. gahlmg«. und Drsllllungsott- Riesa. Bierzehntämge Inte,»altunasbeilag« .Erzähler an der Elbe". - Zm Fall, HSHerer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» verrieb«« der Drucker»«, der Lieferant»^ oder »« vefiirderunaseinr chtungen - Hai ch»r Bezieher keinen Anspruch auf äieseruna oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung d-, A-zugro.-ise,. Rotationsdruck und VeÄagi Langer» winterlich. Ries«. «eschLstSstelle: «oetheftrahe LS. Verantwortlich fllr Redaktlon: «rtüur HSbnel. Riesa: für Anieigrnttil: Qilhelm Dittrich. Rirsa. Mit Rücksicht aut da« namentlich in den Gemeinden link« der Elbe beobachtete starke Auftreten der Feldmäuse werden die Gemeindebehörden der in Fraae kommenden Ort» hierdurch angewiesen, dafür Sorg« zu tragen, daß di» beteiligten Grundbesitzer zu gletchzeltigem und »inbeitlichem Vorgehen gegen die Feldmäuse — in der Gemeinde selbst und auch in den Nachbargemeinden — gegebenenfalls im Einvernehmen mit den Gut«, bezirken nach einem bestimmten Plane «ich vereinigen, damit eine Müuseplage schon in ihren Anfängen nachdrücklichst unterdrückt wird. Zur Vertilgung werden außer dem MäusetynbuSbazillu» die wiederholt voraeschlagenen Mittel (AuSgießen der Löcher mit Jauche oder Wasser, Auslegen von Phosphorlatwerge) empfohlen. Insoweit Gröben und Böschungen staatlicher Straßen und Bahnland in Fraae kommen, ist mit der zustöndlgen Straßenbauverwaltnng bez. Eisenbahnverwaltung in» z Einvernehmen zu treten. Die Herren Gemeindevorstände und GutSvorsteber wollen die Bekämpfung der Feld- möuse in nachdrücklicher Weise vornehmen, da dies im Interesse der VolkSernöhrung dringend erforderlich ist. Großenhain, am 15. November 1S2O. 954 dkU. Die AmtShanptmaunschaft. Personenstandsäufnahme in der Stadt Riesa. Der ReichSminikter der Finanzen hat eine Versonenstand-aufnahm« für das gesamte Reichsgebiet «ach dem Stande vom Ist. November ISS« angeordnet und für die Stadt Riesa uns mit der Durchführung betraut. GS werden aus diesem Grund« zur Zeit entsprechende Vordrucke den Hausbesitzern und Wobnunasinbabern maestellt. Jeder W»bnn«g»inbab»r bat den Vordruck „WohuungSlifte" sofort nach dem Stande vom Ist. November INS« unter Beachtung der aufgedruckten Anleitung sorg- sättig anSzufüste«, »« unterschrciben und alsdann die Lille und zwar spätestens am 22. d. M. an den Hausbesitzer oder drssen Vertreter abznliesern. Der Hausbesitzer bat für die rechtzeitige Ablieferung der fertigen Wcchnunqslistrn durch di« Wohnnngsinbaber zu sorgen, die Ausfüllung und Unterschrift nachznprüsen und nachdem er etwaige Mängel hat beseitigen lallen, die Listen fortlaufend zu numerieren und alsdann für jede- HauSgrundftück di« Bescheinigung „Personenftandsaufnatzme" zu vollziehen. Die sämtlichen Wohnungslisten und die vorgenannten Bescheinigungen sind von den Hausbesitzern " spStrfteuS am 28. November 1V20 an nnlere Stadtsteuerkaffe — Ratbaus, Erdgeschoß — eiuzureichen und zwar entweder persönlich oder durch eine Person, die über die Verhältnisse unterrichtet ist und evtl, nötige Auskunft efteilen kann. Sollten Wohnungslilten'Dordrucke noch gebraucht werden, so können solche kostenlos in der Stadtsteuenasse entnommen werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 18. November 1920. K. Die Tagung des VSIkerviindes. In der NachmittagSsitzung am Montag, die mit De batten über die Geschäftsordnung und die Tagesordnung auSgesüllt war, beantragte Lord Cecil die ZulasiungSfrist für Völkerbundskandidaten, besonders Bulgarien und DeutschösterrelL über den 15. Oktober hinaus zu ver- langer« Einer der Vertreter Frankreichs, Le m Bourgeois, stellte demgegenüber ausdrücklich fest, daß die Fristverlänge rung für die Anmeldung nichts mit der Ausueymbarke.t die ser Staaten zu tun habe. Am Schlüsse der Sitzung vom Dienstag vormittag stellte der Prä ident fest, oaß Einigung darüber herrsche, das; die Verhandln»;cn der Kommissionen nicht öffentlich seien, das; aber die Protokolle so rasch wie möglich veröffentlicht werden sollten. Am Dienstag nachmittag wurde gemäß dem Anträge TittoNi-Ador be schlossen, auf einen den KommissionSberatungen vorher- gebenden Bericht der Präsidenten der Kommission und auch w auf eine Diskussion vor erfolgter Berichterstattung durch die Kommissionen zu verzichten. Gemäß einer Anregung von Lord Robert Cecil wuroe beschlossen, daß die Kom missionen über die einzelnen Fragen Bericht zu erstatten haben, sobald es zu einem Beichlutz gekommen sei. Präsident Hymans teilte zu Beginn der gestrigen Dor- mittagSschung der Völkcrbundsversammlung m t, daß sich die sechs Kommissionen gebildet hätten und nachmittag? zur Wahl ihrer Präsidenten schreiten würden. Die fünfte Kommis.ion, die sich mit der Aufnahme neuerM, t - glieder in den Völkerbund zu befassen haben wird und die infolgedessen von größter politischer Bedeutung ist, umfaßt eine Anzahl der hervorragendsten Mitglieder der Bölterbuudsversammlung. So gehören ihr u. a. au Lord Robert Cecil-Südafrika, Pueyrroon, Minister des Aeußeru von Argentinien, Unterrichts Minister Fisher-England, Bi viani-Frankreich, der gieckttsche Minister des Aeußern Po- litis, Tittoni-Ztallcn, Scnatspräsidcni Baron Haya hi, japanischer Botschafter in London, Nansen-Norwegen, der holländische Minister des Aeußern Karncbeek, der frühere serbische Gesandte in Petersburg Spa'.a kowitjch, Drantma- Schweden, Bundespräsident Motta-Schweiz, der Vchecho- » slowakische Minister des Aeußern Bencsch. P Präsident Hymans erte.ite Pueyrredon das Wort zu dem zur Verhandlung gelangenden Bericht des General- sekretariatS des Völkerbundes über die Tätigkeit des Völkerbundsrates und des General'ckretariatS wäh rend des ersten Jahres des Bestehens des Völkerbundes. Pueyrredon schilderte vorerst die Haltung Argentiniens wahrend deS Krieges und den Konslikt zwischen Deutsch land und Argentinien wegen der Tätigkeit der U-Boots und bam sodann auf die Frage der Aufnahme neuer Staaten in den Völkerbund zu sprechen. Für die Aufnahme eines Mitgliedes müsse es genügen, wenn irceud- ein souveräner Staat seinen Wille» tundgibt, dem Völker bund beizutreten. Im Interesse der Demokratisierung deS Völkerbundes wünscht Argentinien, daß die Mitglieder teS Völkerbundsrates von der Vö.kerbunLSversammtung ge wählt werden und daß sämtliche dem Völkerbund angeboren- den Nationen auch im BölterbundSrat vertreten sind. Ferner erhofst Argentinien vom Völkerbund die Schaffung eines obligatorischen internationalen Schiedsgerichtes und einer engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den Slaa- ten zur Förderung der gemeinsamen Interessen der Böller. H a g e r u p - Norwegen erinnert daran, daß die nor dischen Staaten be.ondereS Gewicht legen auf die Verhand lung der Abrüstungsfrage in der VöllerbundSver« sammlung. LordCecil (Südafrika) empfiehlt im Namen Süd afrikas, daß der Völkerbund die größte Sparsamkeit walten lasse. Er sprach sodann die Hoffnung aus, daß der Cha- rakter der Oesfentlichkeit in der Tätigkeit deS Völkerbünde» immer stärker zur Geltung komme, und reichte einen An trag ein, durch den der VölkerbundSrat eivgeladen wird, künftig die Oesfentlichkeit über feine Tätigkeit erngehend »» unterrichten. Unter steigender Auimerkjamleit kam isoann Lord Cecil kurz auf die Danziger Frage und di« . armenische Frage zu sprechen und ersucht« den Rat um - neue Mitteilungen über keine »n der Danziger Frage unternomm.nen Schritte. Leiter brachte Lord Eeeti «ne Resolution ein, daß da» in Brüssel angesHnrttene Finanzproblem ebenfalls der VöllerbundSver,anim- luna zur Stellungnahme zu den in Aussicht genommenen Maßnahmen noch im Laufe dieser Session unterbreitet werde. Die Zollabsperru ngenund di« gegeasii.ttge« Barrieren müßten verschwinden und die mliitiiri« schen Ausgabe» stark verringert »eichen. D,e Lbl- terbundsversammlung Um» 1» dies« vezrehnug nutzt», viel, sondern höchstens zu wenig tun. Der Dölierbund müsse grundsätzlich eine Politik der Verhöhnung treiben Redner appelliert zum Schluß an die Ver crmm- lniig, daß sie sich zu energischen Maßnahmen entschließe, nm den Geist des Völkerbundes wirklich lebendig zu ge stalten. Nächste Sitzung Donnerstag vormittag 10V, Uhr. „Times" meldet aus Genf, daß Lloyd Georg« dort demnächst erwartet wird. - - - raqesaeschlchte. Deutsche» Rrich. Di« UntcrbaltnugSkosten de» britischen Besatznna-- beereS. Winston Churchill erklärte in der vorgestrigen Sitzung des Unterbauses, die Unterhaltungskosten deS britischen BesatznngSheereS in den Rbeinlanden betrügen moncitlicki 300 000 Pfund Sterling. Ei« Franzose über da» Elend im Ruhrgebiet. Der Sonderberichterstattter des .Oeuvre" Balot tritt für ein besseres Verständnis zwischen Frankreich »nd Deutschland ein. Von besonderer Bedeutung ist, daß er das große Elend in Tentschland feststellt und durch Beispiele belegt. Er bat in Essener Arbeiterfamilien beklagenswerte Zustände vor gefunden. Er sei auch in Berlin iu Familien von Uni- vcrsitätSproseffore» nnd Privatdozentin gewesen, die lang- sam des Hungers stürben. Eine Enquete in einem Berliner Gymnasium habe sestgestellt, daß elf Prozent der Kinder kein Hemd tragen. Die Nebernabme der vrenßischen TtaatSbabne» durch daö Reich. In der Preußischen LaudeSversammluug wurde die Vorlage betreffend Verreicdlichung der preußischen StaatSbabuen endgültig angenommen. Die Autonomie OberschteftenS. Der ReiLSrat nahm in seiner öffentlichen Sitzung vom Dienstag abend, die unter dem Vorsitz des Minister» Koch siaitsand, den Gesetzentwurf betr. Autonomie Oberschlesien» einstimmig in der von den Ausschüsse» beschlossenen Fassung an, die gegenüber der Re gierungsvorlage nur redaktionelle Arndernngen enthält. — Der Gesetzentwurf betr. Bildung eines Landes Oberschlesien bestimmt, daß innerhalb zweier Monate nach der Ueder- nähme der Verwaltung durch die deutschen Behörden eine Volksabstimmung darüber stattfinde» soll, ob ein Land Oberschlesien gebildet werden soll. Diese» ist im Falle der Besatzung unverzüglich zu bilden. Zunächst ist eine ober schlesische Landesversammluiig zu wühlen. Die beschleunigte Erhebuus d«S Reichsnotopfer-. Die dem Reichstage zugegangene Vorlage betr. eine beschleunigte Erhebung de» RetchsnotopferS und der Kriegs abgabe vom BermögenSzuwacbs will einen erheblichen Teil der Abgabe schon in de» ersten Monate» des nächsten Jahres einzietzen. Der einzuziehend« Betrag soll mindestens 10°/. de» abgabepflichtigen Vermögens erreichen, anderer seits aber mindestens ei» Drittel der Abgabe betrage». Die sosortige Einziehung der Abgabe soll in zwei Raten erfolgen, am 1. Februar und am 1. August 1921. Für den Rest bleibt di« Form langsähriger Tilgungsrenten, deren Beginn auf den 1. Oktober 1922 hinausgeschoben wird. Eintretende Härten sollen vermieden werden. Der ReichSrat „ahm «inen Gesetzentwurf betr. di« Er gänzung nnd Regelung von Bezügen der Pensionär« und Hinterbliebenen an, und zwar geaen die Stimme Bayern». Wettere Ausdehnung de» graueuwablrrchtS. Di« preußische Landesveriammiung nahm heute «inen Antrag der Sozialdemokraten an, den Frauen bet den Wahlen zu den Gewerbe-, Kaufmanns- und Arbeitsgerichten da» aktive und vaisto« Wahlrecht zu gewähren. Di« Verhandlungen über die deutsche Btehabliefernna In Pari». Am Montag Haven in Pari» die Besprechungen über die deutsche Piehablieferung begonnen. I» mehrtägigen Verhandlungen vor der Sachverständigenkommission de» Wirdergutmachuligsausschussr« haben die deutschen Vertreter Gelegenheit gehabt, di« Stellungnahme der deutschen Re gierung aurfuhrltch darzuirgen. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Di« Neuwahlen in Preußen. Der «elteftenrat der Preußischen LanvrSvrrsamnttung hat einstimmig beschlossen, dem Hause den SO. Februar 1921 al» Tag der Neuwahlen vorzuschlagen. «Ustmole«. Lege« den Vertrag von Gnnt« Margeri ta. Den Plättern zufolge wurde in Belgrad nach Protestversamm- lungrn gegen den Vertrag von Ganta Margerita der Mtnifterratgpalalt von einer mehr al« tansendtöpstgen Meng« angegriffen und vielfach beschädigt. Ein Zug gegen die italienische Gesandtschaft wurde durch Militär verz bindert. Dabei wurden mehrere Schüsse abgegeben und funk Personen schwer verletzt. Tschechoslowakei. Deutschfeindlich« Suudgcbuuge« iu Prag. In Prag ist e» am Dienstag zu großen deutschfeindlichen KunLgcbüngew gekommen. Tschechische Truppen besetzten das Deutsche Lan- dcStheater und verkündeten die Beschlagnahme. Auch in da» Deutsche Haus drang eine Menge von etwa SÜM Demonstran ten, bespie die Wachen und warf die Statuen hinaus. In der Schristleitung und Geschäftsstelle deS „Prager Tageblattes" wurde die Einrichtung durcheinander geworfen. In den deut schen Lesehallen wurden die Büchereien aus den Fenstern ge worfen, was von der Menge jubelnd begrüßt wurde. Eben so wurden in der Turnhalle die Einrichtung und die Schrif ten des Vereins aus den Fenstern geworfen. Auch im Hand- werkerverein und in der „Schlaraffia" wurden die Einrich tungen hinauSgeschleudert, ebenso in der Truckerei der „Tri buna". Am Studentenheim wurde durch energisches Eingret- sen der Wache das Eindringen verhindert. All dieses ereig nete sich, wie berichtet, am Dienstag. Obgleich die Blätter die Bevölkerung ermahnten, sich weiterer Ausschreitungen zu enthalten und die Vernunft obsiegen zu lassen, wiederholten, sich am Mittwoch die deutschfeindlichen Kundgebungen. — Ministerpräsident Cerny gab in der Sitzung des Senats am TienStag eine Erklärung ab, in der er das Bedauern der Negierung über die Störung der öffentlichen Ruhe und Ord nung auSdrücktc, welche durch unverantwortliche Element« hervorgerufen worden sei und den guten Ruf der Haupt stadt Prag gefährde. Die Regierung werde dafür sorgen, daß die öffentliche Ruhe und Ordnung nicht nur in Prag, son dern auch überall anderwärts aufrcchterhalten werde und fordere alle Bürger ohne Unterschied der Nationalität auf, sie hierin zu unterstützen. Rußland. Der bolschewistische Sieg iu der Krim. Tie Bolschewisten haben Sebastopol am 14. d. M. genommen. Wrangel hat Sebastapol als Letzter verlassen. Sofort nach der Räumung der Stadt durch die Truppen Wrangels haben sich örtlich« Sowjets gebildet. Die Einschiffung ging in völliger Ordnung vor sich. Nach Exchange Telegraph ist General Wrangel be reits in Konstantinopel eingetrosfen. Tie Mitglieder de« russischen Delegation in Paris Fürst Lwow. Tschaikowski und Maklakoff erlassen einen Aufruf an alle Russen, in dem sie erklären, daß trotz deS Zusammenbruchs der Armee Wrangel der Kampf gegen die Bolschewisten weitergeführt werde. Mißerfolg der Bolschewisten au der Beresina. Etne< Rigaer Meldung an Aftonbladct zufolge haben Truppen deS Generals Bvlachowitsch Minsk eingenommen. Die Bolsche wisten räumen Bobruisk und Borissvlv. Ihre Stellung an der Beresina sei unhaltbar. England nnd Rußland. Einer Neutermeldnng zufolge tritt der AktionSrat britischer Arbeiter in einem Ausrufe für die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mii Nußland ein, die bisher aus poliiischen Erwägungen hingczogen wor den sei. Laut „Daily Mail" bestehen innerhalb des Kabinetts ernste Meinungsverschiedenheiten über diese Frage. Lloyd George, Bonar Law, Horne und die meisten liberalen Mit glieder seien für die Wiederaufnahme der Handelsbeziehun gen mit Rußland, Curchill und Chamberlain seien dagegen. Frankreich. Die Militärdienstzeit. Wie die Morgenblätter fest stellen, bat der Ministerrat gestern bestimmt, daß die zwei« jährig« Dienstzeit noch zwei Jahre, also bis Oktober 1922, ansrechterhalten bleiben soll. Bon da an tritt die 18 monatig« Dienstzeit in Kraft. Griechenland. Di« Wahlniederlage Beutzelos. Di« Wahlergebnisse ver zeichne» ein« Niederlage -er Bentzeltften und einen Steg der KSntgSpartet. Venizeto» sowie alle sein« Minister mit Aus nahme von zweien sind unterlegen. Weder in Mazedonien noch in Altgriechenland mit Ausnahme de» EpiruS wurde ei» Beuizelist gewählt. Die Regierung Venizelo» hat demissio niert. Reuter verbreitet folgende Nachrichten aus Athen: Der Regent hat eine Rückäußerung auf den Brief Venizelo»' abgelehnt und will erst da» Ergebni» der Wahlen abwarten.' Venizelo» will sich mit der kleinen Mehrheit, die ihm anschei nend sicher ist, nicht begnügen. Immerhin ist e» nicht völlig auKgeschlossen, daß Venizelo» am Ruder bleibt. Nhalli» teilte dem Regenten mit, daß er bereit sei, die Kabinettsbildung zu übernehmen, aber erst, wenn die gegenwärtige Regierung endgültig zurückgetreten sei. Große» Interesse wird de« Wahlresultaten gewidmet, bi« von dem Heere an der kleinafia- tische« Front zu erwarten sind und die vielleicht den Benize- listen die Mehrheit geben werden. Da» Pressebüro teilt mit, die Wahl der Fronttruppen würde für ungültig erklärt wer-j
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