Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161019014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916101901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916101901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-10
- Tag1916-10-19
- Monat1916-10
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
61. Jahrgang. Ais 296. Donnerstag, 19. Oktober 1919. L8TS Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fernsprccher-Sammslnuinvier: LSL41. Rur für Nachtgespräche: S00U. Orsi^ürg - AonSant- ZckokvlaÄo v«Eki§- IckokvIaSe ^ VrEMd-Ättter-AckokolaSe VrEbirH- Fäkno, Dessei-b. Schristlcitung und Hauptgeschiistsstelle: Marienstraftc 38 4». Druck u. Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. »iertellLdrlKH in Dreeden bel zweimaliger Zukagung <an Sonn- und Monla,«» nur einmal) S,r» M-, > ysn,a?non»Nn0»sk» DI« einspaltige Zeile »etwa 8 Silben) SSPs., »orzugapläs,« und An,eigen in Nummern nach So«n- Ken vororlen »,S0 M- Bet einmalige, Zustellung durch die Post ».»» M. (ohne Bestellgeld). I <t>tg>Strji:i t s und Feiertagen laut Tanf. — AuowLriige Aufttllgr nur gegen Dorallsbexchlung. — Belegblatt »8 Pf. Nachdruck nur mit deutlicher Vuellengng-L- <.Dr»»dn«r Nachr.") plllsfi^ — Unoerl-ngte Schrisislllcke werden nicht -ukbewahrt. Merverbimdsseindliche Kundgebungen in Athen. «e -assuuna der »ui,»treue« Grieche« aus Am«»«. - Reue »ierderbaudssorderunirn a« Grieche«!«»».—Abwehr »«iieuischrr Angriffe i» den Dolomiten. — Sie italienische» »erlulte aus dem Karst. — Scheiter« russischer Angriffe i« der Bukawiua. Lefterreichisch-uusarilcher Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird vcrlautbart de» 18. Oktober: DeMcher Kriegsschauplatz. Aeeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl > An der ungarisch-rumänischen Grenze trat auch gestern jkeiue wesentliche Aeudcruug ein. Ocftlich von Kirlibaba wehrten unsere Truppen Mehrere russische Angriffe ab. An der Bystrqca SlotwinSka Borpostcukämpfc. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Nordöstlich von Bolszywcc an der Narajowka de-, bemächtigten sich bayerische Truppe« eines starken russischen Stützpunktes, wobei sie dem Feinde 2 Offiziere, 88» Mann, 12 Maschinengewehre abnahmen. Am obersten Sereth nmrde ein russischer Angriffsvcrsuch im Keime vereitelt. In Wolhynien ruhte der Kampf. Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern abend grisfen beträchtliche Kräfte beS Feindes innsere Stellungen am Monte Testo-Boite-Nttcke« und «örd< Ilch des Pasnbio-Gipfels an. Die tapsereu Verteidiger Dchlngen diese« Bvrstost blutig ab. An einzelne« Stellen der FleimStal- «nd Dol o - dniteu-Front, sowie auf der Karst-Hochfläche war die lkrtillerietätigkcit zeitweise recht lebhaft. Südöstlicher Kriegsschauplatz. In Albanien nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: lW. T. B.s v. HSscr. Felbmarschall-Leutnant. England» baumschrauben. Der Aufstand in Niederländisch - Indien will nicht zur .Ruhe kommen. Zwar sind die Aufständischen schon wieder holt geschlagen worden, dem Aufruhr selbst aber ein Ende zu machen, will der niederländischen Negierung nicht recht gelingen. Die Bewegung ging aus von der Landschaft Djambi auf Sumatra. Cs ist den Holländern nach an fänglichen Erfolgen der Aufrührer geglückt, sic zu schlagen lmid zu zerstreuen. Das war aber nur das Signal für ganz ähnliche Bewegungen auf Flores. Java und CelcbcS. SllS hier einigermaßen Ruhe geschaffen war, flammte die Empörung wieder auf dem alten Herd auf. Heute liegen Lie Dinge so. daß in Djambi die Stadt Socroe Bangoen von Aufrührern bedroht erscheint und in anderen Gegenden keine rechte Ruhe herrscht, so daß cs fast den Anschein gewinnt, als ob die niederländische Regierung «ms die Dauer mit der weitverzweigten Empörung nicht recht fertig werden könne. Man must dabei berücksichtigen, daß infolge der vielfachen Gliederung dcö Archipels die Streitkräfte der Niederländer stark zersplittert werben müssen und so im Grunde nirgends ganze Arbeit machen können. Diese vielfache Gliederung, die Nachbarsümft vop englischem Besitz, wo aufständische RadschahS immer Zu flucht gefunden haben, vor allem aber der seit langem ziem lich mächtige japanische Einfluß auf den Inseln ermöglichen es den Empörern, sich immer wieder mit Waffen und Muni tion zu versorgen, und erschweren der niederländischen Re gierung die Arbeit in hohem Maße. Die Ursachen der Be wegung im einzelnen aufzuklärcn. ist nicht ganz leicht. Sleußerlich trägt sie. wie das ja bei Revolutionen in Indien «ewöhnlich der Fall ist. religiösen Charakter; man darf aber als ganz sicher annehmcn. daß die Malayen auS eigenem Antrieb gegen die niederländische Regierung, mit der sic seit 26 Jahren in vollstem Einvernehmen lebten, niemals aufgestanüen wären, wenn sie nicht von außen her dazu auf gestachelt worden wären. ES ist in dieser Hinsicht be merkenswert. daß der Aufstand von Sumatra ausging, und -war von den Gebieten der Insel, die an die Straße von Malakka grenzen, d. h. englischem Besitz, insbesondere Singapore benachbart sind. Hier ist die Bewegung auch beute noch am gefährlichsten, wie das in einer amtlichen niederländischen Meldung wiedcrgegebene Gerücht beweist, daß die Aufständischen einen Angriff auf Bangka. eine» nicht unwichtigen Hafcnplatz an der Straße von Malakka, unternommen hätten. Das alles sind unverkennbare An zeichen dafür, daß England bei der Empörung -er Malayen seine Hand mit im Spiele bat. und die aufrührerischen Ein- geborenen tm nte-erlän^ifchtztn-ische» Archipel ungefähr f» derselben Weise unterstützt, wie seinerzeit beim Ausstand in Dcutsch-Südwcstafrika die HereroS und die Leute Hendrik Witbois. Man hat in England in solchen Intrigen lang jährige Erfahrungen und versteht cs nachgerade, die Sache durch das satanische Doppelspiel, das England in Ostasieu treibt, höchst unbehaglich geworden, was auch für uns in sofern von Interesse ist, als wir hier gewissermaßen an einem Schulbeispiel sehen können, mit welchen Mitteln so fein «inzusädeln, daß cs schwer, wenn nicht unmöglich England arbeitet, um immer weitere Neutrale an seinen ist, den englischen Einfluß nachzuwciscn. Immerhin dürfte man heute im Haag darüber im klaren sein, daß England eine gewisse nicht unbedeutsame Rolle in der ganzen Be wegung spielt. Ganz sicher nachgcwiescn ist, daß die Auf rührer Beziehungen zu Japan unterhalten. Japan ist aber Englands Bundesgenosse und handelt, vorläufig wenig stens, in Nicbcrländisch-Jndicn, wenn nicht direkt nach den Weisungen, so doch im Einverständnis mit dem Kabinett von St. James. Es kann also gar kein Zweifel darüber bestehen, daß der Aufstand in Niedcrländisch-Indien in die Kategorie der Daumschrauben gehört, die England den Neutralen ansctzt, um sie langsam, aber mit unbeirrbarer Zielsicher heit zur Aufgabe ihrer Neutralität zu zwingen. Von diesem Gesichtspunkte aus dürfte im übrigen auch die Krage des Verkaufes der dänischen Antillen zu betrachten sein,- daß hier Amerika die Hauptrolle übernommen hat. und zwar mit um so größerer Bereitwilligkeit, als der Besitz der Antillen für hie Sicherung des Panamakanals «Äht «Lttvolß ist, beweist nur, wie gut man sich in, Washing ton mit dem Londoner Kabinett versrehr. Wenn pbxr Däncmaxk ohne allzu bedenkliche Einbuße an Macht -auf seinen westindischen Besitz verzichten kann, so sind für Holland seine indischen Kolonien eine unerschöpfliche Quelle des Wohlstandes und ihr Besitz deshalb beinahe eine Lebensfrage für das kleine Land. Wenn sie verloren gehen, sicht sich Holland vom Welthandel völlig aus- geschaltet und kann sich endgültig anf das Altenteil zurück- ztehen, das ihm von den Herren in London gnädigst be willigt wird. Das weiß man auch im Haag und verfolgt daher die Entwicklung der Dinge in Ostasicn mit lebhafter Unruhe. In England aber möchte man, das beweist schon die Erschwerung des Verkehrs der Niederlande mit ihren Kolonien, die Dinge so weit treiben, daß die Haager Regierung gezwungen ist, englische Hilfe nachzusuchcn. Darauf hofft, darauf wartet man in London. Dann wäre der Augenblick gekommen, den Holländern nahe- zulcgcn, sich überhaupt dem Verbände anzuschlictzcn und den Weg zu gehen, den man Rumänien zu gehen ge zwungen hat. Schon heute bereitet England die Stim mung in Holland auf dad Eintreten dieses Augen blickes. der über Hollands Zukunft entscheiden soll, vor. Die-? holländischen Geschäftsleute werden so lange mit kaltschnäuziger Rücksichtslosigkeit drangsaliert, werden von -er englischen Uebcrscezensur so empfindlich geschädigt Und von der durch den famosen Uebcrseetrust im eigenen Lande so lange in niederträchtigster Weise schikaniert, bis sie mürbe gewvrden sind und nichts mehr dagegen einzu- wcnden haben, sich ganz unter englischen „Schuh" zu stellen. Im Grunde ist es, nur bei weitem nicht so grobdrähtig und ungeschickt, dieselbe Methode, die Griechenland gegenüber angewandt wurde. Ob bann, wenn Holland erst dahin gebracht ist. seine Sache auf den Vicrverband zu stellen, ihm sein niederländischer Besitz wirklich erhalten bleibt und nicht schließlich doch noch eine Beute der Japaner wird, ist eine andere Frage, die England aber so wenig Kopf schmerzen und Gewissensnöte verursachen würde, wie etwa die Zukunft Montenegros oder Serbiens. Denn schließlich hat sich im Verlaufe dieses Krieges und auch schon früher wiederholt gezeigt, daß die Engländer Japan bei weitem nicht so in der Hand haben, wie sie es gern wünschten, daß Japans Macht in Ostasicn heute eine ganz andere Rolle spielt, als die Großbritanniens. Das mag man sich im Haag vor Augen halten, wenn England in sattsam be kannter Schcinheiligkeit seine Hilfe in Ostasien anbietcn »nd dafür, wenn schon nicht ein direktes Eingreifen der Niederlande, so doch die strategische Unterstützung nach suchen sollte, die eS vor gar nicht allzu langer Zeit durch einen Handstreich zu erreichen versuchte. England wird nur so lange holländische Interessen nicht offen zu verletzen wagen, als es befürchten muß, daß Holland sich Deutschland anschlicßcn könnte. Das ist ein Gedanke, den vor einem Jahre schon etn klarsehendcr Holländer, M. P. C. Walter, ganz offen ausgesprochen hat. der aber, was bei den englischen Treibereien nicht ver wunderlich ist, in der holländischen Presse bisher noch nicht recht durchgedrungcn ist. In dem Augenblicke, wo Holland sich für den Vicrverband entschieden hat, sind auch die hvllänldtschen MAzrsee-Jnterefsen vollständig -er Gnade Wagen zu spannen. Englands Politik ist von jeher aktiv gewesen und hat sich niemals damit begnügt, daß die Neu tralen eben nur neutral waren. Zum mindesten mußte die Neutralität von der Art der amerikanischen sein. War das nicht von vornherein der Fall, so wurde mit Hilfe von Verlängerung der Banmvaren-Listc, mit Verfügungen über Vunkerkohle, Schwarzen Listen und ähnlichen Mitteln die Neutralität immer weiter ausgehöhlt. Aber auch damit begnügt man sich jetzt tu London nicht mehr. Die englischen Umtriebe in Ostasien und die immer gefährlicher werdende Strangulicrung des Handels laufen schließlich auf nichts anderes hinaus, als die Holländer vor die Eventualität zu stellen: „Vogel friß oder stirb" — wobei freilich zu be denken ist, daß bisher jeder, der von England gegessen hat, daran gestorben ist. Es gibt nur ein Mittel, dieser Entwicklung, der wir natürlich nicht gleichgültig und »nit verschränkten Armen zuschen körinen, ein Ende zu machen, und das besteht eben darin, Englands Seemacht so zu schwächen, daß auch die Neutralen Wieder Bewcgungsfreihcit bekommen. Von dem Augen blick an, ivo Englands Seemacht erschüttert ist, beginnen -sich auch die schmerzhaften Daumenschrauben, die man in London den Neutralen angelegt und in der letzten Zeit immer schärfer angezogcn hat, zu lösen. Wir wollen uns auch darüber klar sein, daß auf andere Weise dieser Prozeß der „Beeinflussung" der Neutralen, der in Norwegen schon sehr weit vorgeschritten ist, nicht unterbrochen werden kann. Vierverbandsfeindliche Rnndsiebnngen in Athen. ^ Auf dem Marsscldc in Athen hielt, »vie Reuter vom 16. Oktober meldet, König Konstantin in Gegenwart der königlichen Familie eine Truppen schau über die Besatzungen der Schiffe ab, die den Alli ierten ausgeliefert ivurdcn. Der König hielt keine An sprache, Der Marincminister verlas einen Tagesbefehl. Eine ungewöhnlich große Menschenmenge, vor allein Reser visten. »var anrvcsend. Nach der Parade kam es zu Straße nkuudgcbunge ii. Die Manifestanten wur den von Leitern der Rcservistcnbewegung und bekannten Gunaristcn geführt und »rügen Bilder des Königs mit sich, die mit Lorbeerblättern bekränzt waren. Zahlreiche Soldaten und Seeleute nahmen an dem Umzüge teil. Vor der englischen Gesandtschaft machten sic allerlei be leidigende Gebärden und Bemerkungen. Vor dem Stadt- thcatcr kam es zu mehreren Zwischenfällen. Admiral Four- nct wurde ausgcpsiffen. Eine Gruppe französischer See leute. die aus dem Theater kam, wurde von der feind lichen Menge zur.ückgcdräiigt. Einige Reservisten, die zu Unruhen ausstachcltcn, wurden von der französisch-eng lischen Polizei verhaftet. Heute abend kam eine Men schenmenge von 3000 bis 1000 Personen auf dem Omonida-Platze zusammen und zog mit griechischen und amerikanischen Fahnen nach der Uiiivcrsitatsstraßc. Vor der amerikanischen Gesandtschaft »nachte sie Halt und erhob Ein spruch gegen die Landung des Detachements der Alliierten, sowie gegen ihre Anwesenheit in Athen, und bat um Schutz. Der amerikanische Gesandte »var nicht anrvcsend. Die Mani festanten zogen hierauf unter Absingung des griechischen Volksliedes durch die Straßen. sW. T. B.) Der „Sccolo" berichtet, am Montag abend hätten in Athen Kundgebungen griechischer Marincsoldaten und anderer Teile der Bevölkerung stattgcfundcn. Die Demonstranten seien »nit griechischen und amerikairischen Fahnen unter dem Rufe: Nieder mit dem Vierver - Lande! durch die Straßen gezogen. In Athen soll alles drunter und drüber gehen. lW.T.V.j Aus Athen meldet „Corriere dclla Sera" weiter, Laß am Tage der Künigsparadc immer mehr Dcmonstrantcu eine drohende Haltung eingenommen hätten. Sie hätten „Nieder mit der Entente!" gerufen und Polizei. Kavallerie und griechische Marinetruppcn hätten mit ausgepflanztem Seitengewehr angegriffen und die Plätze gesperrt. Die Menge sei »nit griechischen und amerikanischen Fahnen vor die Gesandtschaft der Vereinigten Staaten gezogen, wo sich aber niemand am Fenster gezeigt habe. Das gegenüber liegende Haus Venizclos' habe die Menge plündern wollen, doch seien die Demonstranten von der Polizei zurück gehalten morden, wobei eL zu Zusammenstößen gekommen sei. Die Demonstranten hätten die Umzüge bis in die späte Nacht fortgesetzt. Um 9 Uhr abends sei ein Minister rat zusammengetrctcn. Der Korrespondent fügte hinzu, die Lage sei bis jetzt nicht besorgniserregend. lW. T. B.s I). Entgegen den Behauptungen offiziöser Vicrver- bandSmeldungcn, wonach die Bevölkerung von Athen die Besetzung der Stadt durch Bierverbandstruppcn ruhig . hingenommen hätte, melden'Drahtungen des „Secolo" und «NjsgAtzfert. Jedenfalls ist dt« Lage HollandSl'-eS „Corriere -esla Sera", daß in den letzten Tagen
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page