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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091114029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909111402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909111402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-14
- Monat1909-11
- Jahr1909
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r« « L >» r» <o -ü ' » «» L «s - 1» 2 vettlicde; unü ZScdrircder. < >«soe». 13 November —* Se. Majestät der K ünia trissr heute abend 10 Uhr 24 Min. von Sibnllenort in Dresden ein und reist morgen Nachuiiliaa 5 Uhr 0 Min. dorthin zurück. Nächsten Dien», lag reist der Monarch von Sivvüeuvrt direkt nach Tarvis, lion wo er am l. Dezember wieder in Dresden einirifst. —* Bei Ihren Königl. Hoheiten dem P ri » ze >, n n d S e r I rau Prinz e s i i n I o h a » n (0 evrg findet heute abend 7 Uhr größere Tafel statt. Dazu sind mit Einladun gen ausgezeichnet worden: Der preußische Gesandte Prinz ,u Hc»henlvl>e-Oel,ringe», die Herren Liaatsniinister Dr. v. Rüger. General der Infanterie v Reicher, Oberkam- merlwrr «'traf v. Wallwitz. die Wirkt. Geh, Räte Edler von der Planitz und Dr. Mebnert, ferner der Präsident des Oberlandecgerichls Dr. Börner, HoimarschaÜ Grat v. hier, die Miuisterialdirektore» Geheimen 3!>>te Dr. Schelchei und Dr. v. Sendeivitz, der Ehef des Geiieralnabes Generatliiajor Frbr. v. Lindeman, Llmlslmnvtmann. König!. Kaunwerherr v. Noititz-Drzewiecki. Wirtl- Geh. Kriegsrat Sturm, Oberst und Kouimaiidenr des Schützen Regiments Edler v. d. P!a ulv. Geh. Hoirat Professor Dr. Tre». Hofrat Professor Dr. Kalkmvski, Geheimer Regieningsrat Dr. Ermüch. Oberst leutnant und Flügetadiutant des Königs Pi einer, Justiz rat, Major d. 2. Sin-jsch, Dberregierungsrat Dr. Vvll- mer, die Professoren Gustinan» uitd Dr. Besser. Leutnant v. Römer, kommandiert zur Dienstleistung bei den könig lichen Prinzen, und der Chefarzt des harolahauses, Ober arzt Dr. Nöstke. —* Wahlprotest. Das s-ozml-deniokratische Wahlkomitee für den 5. h üdti s ch c n W a hlkrei s lOschay-Rtesa- Wurzeni Hai gegen die Wahl des Alezeordnete» B e. d a lnat.- lib.s Protest eingelegt. Der Protest wird damit begründet, das, der konservative Kandidat. Bürgermeister Seetzen- Wurze«, znr Ttichnmhl einen Wablauft'ns für die Wahl Bedas erliest, den er mir seinem Amtötitel Unterzeichnete, —>i- Nkeitcre Preklstimmen zur Thronrede. lsteaeiiüber den kecken Beurteilungen der Thronrede durch die linksliberale uns den zynischen Aeüsterungen der demokratisch freisinnigen Prelle gnd doch andere Stimmen sehr beachtlich, wenn man lein schiefes Viid von dem Eindruck erhalten will, den die Thronrede im Lande hervargerusen hat. So schreibt der . Dogil. Anz." gegen über den Herausforderungen liberaler Heißsporne: „Loli die Negirriing ein>a, »ich an eine liberal-sozialdemo kratische Mehrheit klammernd, in Lachsen „Bert. Tagebl."-Politik treibe» und Ausschaltung -er »konservativen als ihre erste Aus gabe betrachten? Es i»'l die notwendige »koiiseauenz -es Wnkil- auskalls. dan die Negierung sich aus di« gleichstarken Parteien der gonscroaiiven und Nalionalttbernlen in gleicher Weise zu stütze» such», »iiö dem entspricht der Inhalt der Thronrede durchaus. Eine» öilzug i» das jiingUberat-sielsinnige Lager ctiva gar inil rstlicher Färbung beiieigl die Negierung ganz gewisi nicht. Aber „aus dein sicheren Boden der bewahrten Traditionen im besonne nen orgaiuichen Ausbau des geschichtlich Gewordene» mit den Ständen zum Wohl -es Landes eiinrachtig weiter zu arbeiten', das ist die Parole der Thronrede. Tie Zukunft wird zeigen, wer hierzu sich willig zeigen wird und mer nicht. Tie Zen wird kom men, wo das Volk hierüber sich bei den Neuwahlen zu Gerich« setzt, ohne dag die prcuhiich-koiiservative Haftung be, der Reichs resorn, dann für sächsische Landtagswahlen den Ausfall bedingt. „Bei Philippi sehen wir uns wieder!" — Ferner findet die „Zwickauer Zrg." den Mut einer ehrlichen Treue, deren Töne man in fortgeschrittenen liberalen und demokratischen Blattern vergeblich sucht. Das Blatt sagt: „Es muh dvch ein ausserordentlich wchcS Eesübl lein, wenn man seinen guten Willen und seine guie Tat mit so boshaften: '.Inöanke vergolten sieht, wie er unserem Herrscher von einem Teil« der Beviftkernng enlgegengebracht wird. Ta Hai sich nun oer Höing bemüht, dem Willen deS Pulkes nach Kräften cntzegen- ziikovnnen: er hat ein Wahlgesetz sanktioniert, daö dem freiheit lich-fortschrittlichen Geiste den weitesten Lvielraum gewahrt, er hat ein Wahlgesetz sanktioniert, das 25 sozialdemokratischen Der- iretern den Einzug in den Landtag ermöglicht — und als er den neuen Landtag eröffnet, da fchkeii gerade diele 25 Volksvertreter. Ter »Innig achtet das Polt, mag es anch soziaiöcmolratischcn Keines sein, die Sozialdemokratie aber achtet den König nicht. Sie tut. atS ob der Monarch ftir >ie überhaupt nicht vorhanden wäre. Ter König oerhilft dem Volkswillen zum höchsten gesetzt massigen Ausdruck, der sozialdemokratische Teil des Polkes tritt das Ansehen des Königs mit I:is;cn. Jur ihn erisiiert der Monarch überhaupt nicht mehr. Kann man sich eine gröbere Nichtachtung unseres oersassuugsuialftgen Ltaaisoberhauptes denken? Wer hätte cs da wohl dem Monarchen verargen wolle», wenn er gegen diesen schnöden Undank bittere Worte geäußert hätte? Ter König hat's aber nicht getan. Im Kegeineil! Tr sammelte feurige »iohlen ans die Häupter der Tiaaisscindk. in dem er alle Landboien „mft vertrauensvoller Herzlichkeit" be grüßte. Vertrauen aber verdient wieder Pertranen." —Die privilegierte Stogcnichiitzcngcsevschasi vcranstal- tetc gestern abend im festlich gcschmlicktcn groben Saale des Gewerbebanses threir Ball mit Ton v e r. Zwei Polo näsen lcitekeu um llbr den P-cill ein, wobei dlommerherr Graf Rer die Gemahlin deS Ltadtrats Wcigandt silhrte. Das .zweite Paar bildeten der diesjährige Könift der Gilde, .Herr Direktor Schwenke, und die >)önigi>,. Iran Galcrieinsvektor H ä n i s ch. Es folgten I ran Direk tor Schwenke, die der erste Vorsitzende, Lradtrar L»ei- aandt. geleitete. Rach den traditionellen Rundtünzcn iolgte um l» Uhr das Jen mahl. Den ersten Trinüoruch brachte »zerr Lladtrat Weiganöt aus Le. Maie not den König ans. Llnknüpfend an die Thronrede des .Königs, die von der Erhaltung der Religion »vrichk, rühmte der Red ner den König als treusorgenden Vai<r seiner Kinder. Jede freie Zeit widme er diese» und beobachte st»e«a ihre Sr. zichnng, danist sie einmal tm Leben etwa» Tüchtiges letstr- -en. Gleich daraus erhob sich Herr Liadtral Wetgandl nochmals, um den Vertreter Sr. Majestät des Königs, den »tammerherrn Grase» Rex. zu begrüben- Einen besseren und geoigncteren Vertreter hätte der König gar nicht ent- senden können. Dte Bvgcnschützcngejellschaft nehme inni- gen Anteil auch an den Freudenfesten der gräflichen IamUie Rer, so erst kürzlich an der Vermählung der Tc»chtcr des Grasen. Das, der Minister Gras Vitzthum von Sckstädt vor zwei Wochen die Vogcn>chützengeselllch<bst ausgesucht habe, sei sicher ein Verdienst deS Grasen Rex. Das Hoch au! diesen «and lelchastes Echo. Gras Rer stattete seinen Dank sofort in herzliche» Worten ab. Er fühle sich bei den Bc>ge»- ichützen wohl, beim Schiebe» sowohl als auch beim I-este- seiern. Sein Trinkspruch galt der Bogenschützengesellschast. Herr Deputierter Stadtrat R. K ä n d I e r griff in seiner Tischrede aus die Geschichte der Bogenschüvengesellschast zurück. Dieses erste Wintervcrgnügen besitze dadurch eine» ganz eigenartige» Glauz, dab auch die I-raue» und Töchter der Mitglieder daran ieilnehmeu. Er mldmetc sein Glas de,«, Köuigspiiar der Gesellschaft, Herr,, Direktor Schwenke uliü Iran König!. Ggierieinspektor Häniscki- Den Dank !iir die Ehrung sprach Herr Direktor Sch werkle zugleich im Namen der Königin in längerer, wohlaeietzter Rede aus. Er trank ans das Wohl des GesamtvorstaiideS. aus das Woül des hochverehrten ersten Vorsitzenden StadtratS Wei- gandt. Eine willkommene Alxvechsluna bot die.Hosickau- spielerin Paula T n l l i n a e r durch den Gesang einiger Lieder von Mendelssohn Barthvldn und des anmutigen „VögleinS" von .Hölzel. Ihr weicher, sckimelzvoller Sopran kam -abel zu schöner Geltung. Ieinstnnig heglettete sie am Ilügel Irl. Marie Marten. Herr Deputierter Hoi- jnivelier G. I ahne verstand eS. von dem Vorbild der säch sischen Iran, der Mutter Anna, ausgehend, die Tugenden der deutschen Iran zu preisen. Ein lautes, freudiges Echo fanden seine von poetischem Schwung getragenen Warte. Stach ein inen weiteren Gesängen der Hoftchanspieleri» Irl. Titlsinger erhob sich Herr Deputierter Maler Schlenkrich, dessen .Kunstfertigkeit übrigens die reiz volle. sinnige Saal-Dekoration zu danken ivar. In an- sprechender, poetischer Ivrm lieb er die Gaben der Künstler noch einmal Revue t^uneren. rühmte dann die Vertreter der Presse und hieb die Gäste herzlich willkommen. Ein brau sendes Hoch der Bogenichiitzen, die von jeher nir Kunst und Prelle grobe Lnmvathie beiätiat haben, l»llch!ob seine Verse. Das Mabl, das der Iestwirl der Bogenschützen Arlt mit gang besonderer Sorgfalt bereitet hatte, ging nach dem Ge'gng einiger humoristischer, von -Herrn Lehrer Schlenk rich mit viel aktuellen Scherze» a-uviirzter Tal,-scs-der l Nbr niikternacbts zu Ende. Mit einer von Ballettmeister Gasserr effektvoll arrangierten Polonäse begann der zweite Teil des Balles, der auch -ein milbigen Zuschauer durch die Schönheit und Eleganz der Toiletten und die w'ch'elvollen Bilder die Stunden bis in den frühen Mor gen wie !m I-litge verrinnen lieh. —* Ter hiesige Christlich« Verein junger Männer besteht nun- wehr seit I»i Jahren. Er ist ein Glied der groben Weltorganisg- l-on. die 7ZZä Vereine mit 8212M Mitgliedern nmiakt. Leine n eitoerzwcigte Arbeit treibt er in dem Hause Ncuniarki 9. 8. und >. Etage, wo ihm Id Zimmer tLa-al. Erfrischung».. Lesezimmer. Bibliothek uiw.j zur Bersiignng stehen, und bcsalft sich in der »»nptsache nitt den junge» Männer» über 18 Jahre. Tiese» dient er durch sei» Heim und seine weitherzig angelegte Arbeit. Tre Ieter »eines I a h r e s s e st c s findet morgen stall und hat folgendes Programm: früh 8>,p Uhr Tanlsteier ,Ansprache Herr Pastor Müller«, S'.h »hr Begrübung un-d Ansprache befreundeter Vereine. 7 ,lhr im gronen Taalc des Vcreinshanses, Ziiizcnöorf- strane 17, öftcntliche Iestvcrsammlung. Die Hanpianft-iache hat ! Herr Ho'predigcr a. T. Kcstler. Plärrer a» der Lukaskirche, über nommen. Kurze Berichte der Mitglieder über die Arbeit, tlirnc- r >chc Psriiihrungen und inusilalische Tarbictnugcn füllen den Abend aus, der stcki alljährlich eine- guten Besuches erfreuen dar». Ter Ziuritt ist für jedermann irei. Programme sind am Taalcingange oder im «Lelreiariat deS Vereins gralis zu haben. Eine Ballonvcrsolgung mit Automobile« voran- haltet morgen wiederucn der Dresdner Automobil klub, die besonders intcrellnnl zu werden verspricht. Tic Teilnehmer an der Verfolgung stellen sich mit ihren Auivö ans der von Grebenhain nach Meisten führende» StaatS- strabe ans, wo die Rebenstrabe nach Weistig am Kilometer stein 1.0 abbiegt. Die Maximalgrenze für den Ballon, ivelckie er nicht »verfliegen darf, beträgt >00 Kilometer vom - Aln'stiegsort. während die Maximalzeit, bis zu welcher er in der Lust bleiben darf, ans 5 Stunden, also 3 llhr nach mittags. festgesetzt worden ist- Die Reichsgrenze darf ferner von dem Ballon nicht überflogen werden. Der Preis fällt demjenigen zu, der als Erster den Ballonkorb inner halb der Zeit von 15 bis 60 Minuten berührt hat. Bei der Landung im Walde wird ein Zuschlag von 10 Minuten gewährt. Die Iahrt siiröet bei jeder Witterung statt. Von abends 3 Uhr ab kreisen sich die Teilnehmer im Knnstler- l,au'e, wo das Resultat des sportlichen Unternehmens be- i tannt gegeben werde» soll. - * Eigenartige W.ttcrnngscrschcinnngen sind es, die sich seit einigen Tagen auch bei uns geltend machen. Seit Ircitag früh herrschen schwere Stürme, die besonders gestern stark znm Ausdruck kamen und bei ziemlich nied riger Temperatur ergiebige Niederschläge brachten, die so gar in den »pätercil Abendstunden teilweise als Schnee nie- dcrginacn. Eine Ueberrcrichnng brachte der hentiae Morgen insofern, als der Sturm mit noch fast grösserer Gewalt wie geiler» cinsctztc, dabei aber anch die Temperatur um mehrere Grad stieg, so dast die Luft bedeutend wärmer wie am Vortage war. Der Sturm hat bei uns in der Natur, aber auch sonst an Gebäuden und sonstigen im Ircien be findlichen Gegeitständen vielfach Schaden angerichtct. Be sonders das Laub der Bäume, das sich gerade in diesem Herbst« se-r lanae gehalten hat, ist in «rohen Mengen a«. fallen. In den Anlagen mutzte man richtig durch dasselbe waten, aber auch viele abgebrochene Aeste und Zweig« iaaen als Opfer des Sturmes mit darunter, tetlwetse sogar »ehr starke Aeste. In den Telephon- u>rd Telegraphcv- leitnngen sUrd ebenfalls infolge des Sturmes verschiedent lich Störungen vorgekommen. Auch im Stratzenser» kehr macht sich der heftig« Wind unangenehm bemerkbar. Er setzt den harmlosen Passanten oft recht hart zu. Rück sichtslos raubt er z. B. dte mehr oder weniger umfäng lichen Kopfbedeckungen und führt sie durch den Stratzen- schmntz. Erst nach tollem Jagen vernurg ihr Besitzer sein Eigentum i» stark ramponiertem Zustande wieder in Emp fang zu nehmen. Drin eben noch lachenden Zuschauer sol cher -Szenen verwandelt dir Tücke des ungebärdigen Win des tm Hgndunidrehe» zum Leidtragende». Z» den letzteren zählte anch ein M a r k t h e l f e r. der henke vormittag gegen über der H a u p t m a r k t h a l l e mit seinem Gefährt zn Schaden kam. Beim Nehmen der Kmrve an der Löbtauer Strafte drückte der Sturm seinen mit neue» Möbelstücken hochbeladene» Karren so heftig nach der Sette, dast er gegen die Bordkante fuhr. Ein dort stehender GaSkande- laber wurde dabei stark beschädigt. Durch den Anprall stürzte der Wagen um und die wertvolle Ladung kam auf das Trottoir zu liegen. Weiterhin halte der Wind die Befeslignna der sreihüngenden Warnungsschilder über den nach der Markthalle führenden Gleisen der StaatSbahn so gelockert, dast sie »cravzustürze» drohten. Allenthalben klirrten Scheiben der Eiaskandclaber oder nicht genügend gesicherter Fensterflügel zur Erde, ebenso Dachziegel und Schieserstücke. —s- Este endgültige Lprnchliste der Hanptgeschworeoe» des Schwurgerichts Dresden für die 6. Sitzungsperiode ent halt die Namen nachbenannter Herren: Rentner Karl -Hol- lenser in Klotzsche: Kaufmann, Hoflieferant Oskar Emil Paul All'in Hagemani, in Dresden: Oberberorat Dr. IullnS -Helntze in Meisten: Rentner Gusto-» Singer in Nlaiewitz: Kvnigl. Schlostverwalter Ernst InliuS Reuter ln Pillnitz: Mariweoberinaenieur a. D. Eduard Otto Kremo i» D st rau: Kaufmann Wilhelm Heinrich Seurig in Riesa: Gutsbesitzer Otto Iranz Gasch in Rotteivitz: Bil-dhaner Leopold Armbruster in Dresden: Gutsbesitzer Rudolf Lstrl ther in Sachsdon: Topograph a. D. und Knnstanstalts besitzer Robert Rütte lim ch in Kötzschenbroda: Oberst z. D, Ireiherr Theobald Emil Alfred von Oer in Meisten: Hof büchsenmacher Karl Rkar O^ündig in Dresden: Iabri-k- besitzer Iolmnn Iriedricb Zerning in Vlasewitz: Major a. D. Geora Wilhelm Scknisser in Dresden: Gcmeindovor stand und Gerichtsichöppe Paul Richard Kirsten in Dobritz: Schlossermeister Julius Richard Adolf I-ritzsche in Dres den: Gutsbesitzer Hilmar Edwin Rudolph in Ziegen Hai »- Tögeiverksbentzer Emil Kuhnert in Hosterwitz: Aabrik- bositzer Karl Gnsta» Stands»ist in Döhlen: Generalleutnant z D., Erzellenz Irei Herr Arndt von Hamen in Dresden: Guis- »öd Zicaeleibosiver I-ranz Iairst in Omsewitz: Guts besitzer Otto August Hönicke in Struppen: Oberst z. T. Moritz Schneider in Dresden: Llpotheker Ernst Icnnk in Dberlöstnitz: Kaufmann. -Hoslieserant Rirdvif Gatzich in Dtvsden: Kaufmann Elmrles Henri, Mickelthmate in Blase- ivitz: Apvihekenbesitzer Bruno Viktor Riedel in Grostei, bain: Haiiplmann a. D. Alfred Samberg in Vlasewitz und Hofgärtner Lldolf Keller in Mvritzburg. —* Pvlizeibcricht. 18. Stoo. Im Vestibül des Neu städter Bahnhofs verschied gestern früh ei» älterer Ge- ivcrl'tretbendcr infolge eines Herzschlages. — Einen doppelten Bruch des linken Armes erlitt am Mittwoch eine ältere I-rau in der Leipziger Vorstadt dadurch, dast sie aus der Treppe zu ihrer Wohnung aus glitt und mehrere Stufen hiniintcrsiell — Aus noch unauf geklärten Ursachen stürzte vorgestern aus der Körrigs- brückcr Strafte ein Telegrammbestcller von seinem Iahrradc und blieb besinnungslos licaen. Auf Ver anlassung eines Offiziers trugen ciingc Soldaten den Ver unglückten in die Krankenstube der Pionierkascrne, von wo anS er dann nach dem Iriedrichstädter Krankenhause gebracht wurde. Hier stellte man fest, dast er eine Gehirn erschütterung und Hautabschürfungen im Gesicht erlitten hatte. —* Ilucht ciucs UntersuckuugSgefaugenen. Heute vor mittag benützte ein etwa OOjäliriger llntersnchungsgesange uer bei seiner Vorführung zu einer Vernehmung die Ge legenheit, aus dem Landgericht am Münchner Platz zu ent rinneu. Der Ausreißer flüchtete nach der Ehemniher Strafte zu. wurde ober wieder cingesangeu und nach Num mer Sicher zurückgebracht. —* Ein jnuger Strastcnräuber. In Vlasewitz ging gestern von einer Haltestelle auf der Residenzstraße der 15jährige Laufbursche M. einer Dame nach und entriß ihr, als sic im Begriffe stand, das von ihr bewohnte Grund stück zu betreten, das Handtüschchen. Tie Dame schlug sofort Lärm, woraus die Verfolgung des jungen Ltrastenräubers ausgenommen wurde, der in der vierten Strafte zur Fest nahme gelangte. Von der Dreistigkeit des Jungen zeugt sein Verhalten bei der Feststellung seiner Personalien. Befragt über sein Metier, behauptete er, Bankbeamter zu sein, während er in Wirklichkeit Laufbursche in einem Bankhause ist. —* Aul dem Bahnhof Leisnig entgleiste heute morgen nach t Uhr bei den Bericht!barbeitcn mit dem Leip zig-Dresdner Gükcrzuge ein Wagen und versperrte dadurch die Döbelner Einfahrtsgleise. Der Personenverkehr mußte einige Zeit durch Ilmsteigen bewirkt werden. Verletzt wurde niemand. —* Der Schnee in O bc r w i e s e n t h a l liegt 20 bis so Zentimeter hoch. Die Jugend belustigt sich bereits mit Schlittenfahren und Lchnecschuhlausen. an, wie man sie nicht alle Tage zn hören bekommt: io der entzückende erste Austritt der kleinen Japanerin, io Teile des Licbesöiietts am Schlüsse des ersten Aktes, so die große Steigerung von dem Blninendnett im zweiten. Hier zwingt uns der Ton'etzer unmittelbar iu seinen Bann und rührt an die geheimsten Sailen unseres Inneren. Und die Klange weist er zu milchen, dast das akustische Bild ein Genuß für sich ist. Was da mit den Holzbläsern, namentlich Flöten und Klarinetten, was mit den gedämpften Trom peten und dem Schlagzeug alles gemacht wird! Puecrni huldigt einer Arr von munkalüchem Pointillismus, er i'ctzt Phrase neben Phrase, Periode neben Periode. Und dadurch zerbröckelt ihm manches, so vor allem die große Lwbesszene des ersten Atces, wo er immer sröch anietzr und rmmer wieder Atem nimmt, und es doch nie zu einer großen Offenbarung und Entladung bringt. Dieser Eindruck des Zerbröckelten, Stückhasten wird auch durch die ein schmeichelndsten melodischen Wendungen nicht ganz ausg.'- wischt. Es ist oben getagt worden, dast Pneeini der Meister des valblanten, der weichen, verträumten Sinnlichkeit, des echt romanischen Stimmungszaubers ist. Die große wuchtige Leideniämit gelingt ihm nicht: und ringt er sie sich ab, dann wird er laut, aber nicht ties. Da merkt man dann schnell, ivo seinem Talent die Grenzen gezogen sind. Ein vaar nichts- iagendc Segne uzen sollen den -Hörer erschüttern und brausen eindruckslos an ihm uvrübcr. und nun gar, wenn Pneeini sapanisch kommt! Tüftler mögen heransklauben, was Puceini ans der i,»vollständigen japanischen, das Heist: rm Grunde eigentlich chinesischen Tonleiter hcrnuS- geholt hat. Für die Gcsamrwirkung, die mustkalsichc Charakteristik, die Schärsuna der Kontraste hat der Tvn- 'etzer jedensalls nicht allzu großen Gewinn daraus gezogen. Dabei paniert ihm dasselbe Pech, wie seinem famcften Textdichter, dast man mehrfach ebenfalls nicht weist. nmS er ernst, nms er spaßhaft, was er karikierend meint. -Zollen die übermäßigen Drciklängc, denen ciniveLer oben oder unten noch «in »tzanztvn angchängt ist. beim Auszug der Verwandten charaklerrstlich ober karikierend wirken? Pucctni weiß es vielleicht selbst nicht, sein Talent tst eben nicht stark genug, sich die Materie ganz zu Willen zu zwin gen. T'Albcrl, der doch auch aus der musikalischen Schule deS Verismo kommt, passiert so etwas nicht- Ganze Strecken läßt Puceini in recht mäßiger musikglischer Dekla mation abhaipeln, verstärkt diesen Eindruck der Langeweile noch durch Eintönigkeit im Orchester. Die Leitmotivtechnik ist bei unserem italienischen Maöstro nicht besonders ent wickelt und seine gelegentlich stark hervorgekehrtc Neigung zur musikalischen Eliarakteristik hat nicht immer die ge wünschte Wirkung. Wenn von Rotkehlchen gesprochen wird, wird sofort auö den Violinen im Orchester ein zirpendes Rotkelchcnmotiv herailsgegueticht, io dast man unwillkürlich an de» Lpatzenipast mit den gestopften Hörnern in der Feuersnot erinnert wurde. Manches mutet wie unver fälschte Overcttcnmllstk an. Das sind die starken Schatten- selten. die sich zwischen ben herrlichen, lichten Mclvdicn der Musik breit machen. Die Ausführung tat alles, um dem Werk zu einem Er- iola zu verhcisrn. Herr Hoitheatcrmaler R i e ck hat sür den ersten Alt wundervolle Dekorationen gemalt, ein wahres Paradies von Kirschblüten hob sich über dem allerdings etwas massiven Hinlergiunügcbirgc ab: dte ganze Farben. Harmonie dieses Bildes hat geradezu etwas Bezauberndes. Sogar Lenchtkäferchen flogen abends von den Büschen ans und am Himmel erglänzten vrächltgc Sterne. Schade, dast üch den vorderen Parkettrcihen theatralische Horizont- gchcimnissc enthüllten und den Eindruck ein wenig störten. Iran Na st fühlte sich in dieser ungemein stimmungsvollen Umgebung denn auch wirklich wohl. Ihre äußere, niedliche Erscheinung paßt so vorzüglich in de» Rahmen und die anfänglich zur Schau getragene Ge ziertheit und Gespreiztheit im Spiel wich bald einer liebenswürdigen, anspruchslosen Sdatürlichkclt. Frau Nast sucht der Partie aus dem einzig richtigen Wege betzu kommen, nämlich von der Musik her. und weist der Nolle jeden opcrettenhaftcn Einschlag zu nehmen. Im, dritten Akt erhob sie ihre Leistung zu ergreifender Höhe. Dieser vorzüglichen inneren Gcstaltuirg entsprach die spielende Meisterung der nicht geringen getanolichen An sprüche der Partie. Hier konnte sie ihr schönes und wohl- gebildetes Organ von allen Seiten zeigen. Die Oper steht und fällt mit der Verkörperung der Titelrolle. Ter Löwen anteil au dem gestrigen Erfolge gebührt daher dieser Sängerin. Herr Sc mb ach entledigte sich als Leutnant Linkerton mit viel Geichick und Geschmack seines japanischen lyrischen Intermezzos und sang seine oft etwas trivialen Weisen mit »chöner. voller Stimme. Glänzend war der Ge legenhcitsmacher Gnro des Herrn Rüdiger. Herrn P crro n sitzt der lange Faltenwurf des heroischen Mantels besser als der kurze Schnitt des nwdernen Sakkos: er ent lcüigte sich aber sonst seiner undankbaren Nolle sehr an erkennenswert. Anch Frau B e n d c r - S ck ä s c r wird sich in der Rolle der Dienerin Suzuki kaum sonderlich wohl fühlen. De» Vnnzcn lnomon sc>t omon) liest Herr Luüi- ka r in aller theatralischen Wildheit daherstürmen. Um die kleineren Rollen machten sich F-rl. Tervani mit schönem modernen Hut und in geschmackvoller „Toilette", sowie die Herren Pauli, Nebuschka, Tre de und Schmal nau e r verdient. Für die lebensvolle Regie zeichnete Herr Toller. Den musikalischen Teil lxitte Herr v. Schuch airks sciiisinnigste vorbereitet und geleitet. Der Beifall wollte sich erst nur spärlich entstellen und galt auch am Schlüsse, wo er lebhafter wurde, vfsensichtlich in erster Linie der vorzüglichen Wiedergabe. Das Haus war aus- vcrkauft. II. I). Wochen-Splelplan der König!. Hoftheatcr Opern haus. Sonntag: „Madame Bilttcrslv". N48I Montag: „Ntgolctto". s'.Ä.j Dienstag: II Sinfonie-Konzert, Serie II: solistiiche Mitwirkung: Hr. Schnabel, Klavier. s'HS.) Mittwoch: Geschlossen. Donnerstag. „Carmen": Carmen: Fr. Arnoldson a. G. (7.) Freitag: „Madame Butterfly". sM.) Soilil/abcnd: „Tic Airikoncrin". f7.) Sonntag sSI.j: „Tic Zaubcrflötc": Sarastro: Hr. Aec a. G. s7.) Mon tag s22.j: „Margarethe": Margarethe- Fr. Arnoldson a. G. l7.i — Schauspielhaus. Sonntag: „Die Räuber". s'/»7.) Montaa: „Die goldene Freiheit". (>/?«.> DienStag: „Prinz Friedrich von Homvura". »'HS.t Mittwoch: Ge-
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