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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151224015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915122401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915122401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-24
- Monat1915-12
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1915
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rN,»„ Hl »nd rtreld«. °»it«r«. L« gr> Ernt«. »dil» >« R«t» rrtea». lrojjr». »ehre« !» »ui dUtien. »rutsch« «arlt« liigkeit vürse «,»»>. iit btt wurde »so die sofort tilong »ideude Jahrgang. AK S8S. Freitag, 24. Dezember lV18. ftrt«»: >«m«u > refp. b—ltd. tttler« erlüge RU», er die slott. »«r «Sr, liudrr» >'shÄ«, t «ch U-«. er A. «ühl. Btax reo - den» Solo- IlngS. gSdors Liqn., letder- nrhart» »taaud «rftolä Sudler Iler. Jser. >cheid>. Marte nrr. Grot. »iurich -ttet. W KeSvLrrHsL L8SV Drahtanschrift: Rachricht»» »eeSdr». Frrnlprechrr-Sam««kimminer: SSSLI. Ihltitl IrlsotL-rüm. SsL. LInrixe ^nis^e sie»« ^tt, xleictnnLssix uu5- »trnhlencke Vlinne ohne bieirilörper, cksker ckn, empfoblenswetteste Sckvitrdnci. Cchristleitung und Hauptgeschäftsstelle: Marirnstrahe S8/4V. DruS u. Verlag von Liepfch L Steichardt in Dresden. tn ree»»«nd«ttwelmall^e Zutuwun, <anSonn-un» v!»»ia-,nimr einmal) 8,85M.. I Ys»»,aiiior,-Mrofso Die elnlpalil,« ZeN« (etwa8Sitten» 80Vs., vor,»g»pU>t«and«nttigen InNummern nach«»..» ^ezu^v'^rvulir In den Vororten 8,80 M. »ei -inm°,ster Zuftelun, durch dl« Post 8 M. <o»ne V«ft,I,«w>. I -Unzelgen- Prelf e. und Feiertage» lau, T-ri,. - «u.wLrlige «uftr-ü- ,«r ge,en «omuideMun,. - BN-übl-t, l« Vf. ' Vichdnut nur «ll deutlich«! Quellen»»^», t.Dreodner Vachr.") ociNMl. - Un««rlan,te Schrtststücke «erden nicht -ufdewahri. LornpNaster beseitigt I^ÜKNSI'LULSN unci ^omkaut 50 k>k. Versnnck nnck nusvörts. LörlLl. L»i»rotdvto. 0rssL«L-L, Vsorxevtor. in »llon Aston unei prvislLgsn titr Slituie unct ltsus. «bnlgi. Notliekcrnn«, WnUotrave 2». Illkl kllllll. vie „Drsscinsk bdaetikicklsn" beriesit man in WelMllM IWNuisl kür monLtlicli disrlc 1,1V, vierteljLkrlicli dlarii 2,2V ciurclt IllllUI' klÜVll. ^IllllllllKllSI'IIIkiUl»'. kjWSI'cll!!!'. 1/. I.« lern i i !ki lui ür Mo« dki vi!efMeii-8michttc!iS!l IZVI IVI» I» lOV IN Ae englische Poftlontrolle gegenüber den Neutralen. Mhlnngener itallcuifcher Angriil an der Wenlilndischea Front.—Gesangennahme einer montenegrinischen Abteil»«» bei Lebkn. Ae neue« ArichHenerblSae. — via dentich-schlnedischer zwischensoll. — Heimlehr belgischer Flüchtlinge. Selleneichisch'nngarischer Nriegsberlcht. Wie«. Amtlich wird verlautbart den LS. Dezember. Russischer Kriegsschauplatz. Seine besondere« Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die allgemeine Lag« ist unverändert. I« Htzhi- carie« kam eS auch gestern z« heftigere« veschlltzkämvfrN. An »er raftenländische» Krönt wurde ans der Pvdgvr« der Angriff eines italienische« Bataillons »»rück- geschlagen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Sine in der Gegend von Tepca noch in den Kelsen des nördlichen Tara»Ufers verborgen gebliebene kleinere monte negrinische Abteilung wurde «ach kurzem Kampse gefangcn- genomme«. Sanft nichts Neues. Der Stellvertreter bes Chefs des GeneralftabS: IW. T. v.s v. Hvser» Feldmarschall-Lcntnant. Poinlllki. Dem neuen französischen Ministerium Brianb steckt Sie Krise bereits von Geburt an in den Knochen, und Sa die oppositionelle Stimmung in der Kammer zusehends wächst, braucht man kein grober Prophet zu sein, um den Sturz des Kabinetts in nicht allzu langer Frist vorauszusagen. Wenn aber nicht alle Anzeichen trügen, wird es diesmal nicht wieder so verhältniSmäbig glatt abgehen wie bei dem Verschwinden BivtaniS in der parlamentarischen Ver senkung. Die Lage scheint sich vielmehr mit immer grö berer Schärfe gegen die Person deS Präsidenten Po iu ra re selbst zuzuspitzen, gegen den die öffentliche Meinung, soweit sie auf streng republikanischem Boden steht, in steigendem Maße ihren offen zur Schau getragenen Unmut richtet. Das ist sehr begreiflich, wenn man sich die Rolle vergegenwärtigt, die dieser Mann bei der Vorbereitung deö Weltkrieg' -cspiclt hat. Poincarü machte niemals ein Hehl auSj Absicht, den russischen Bundesgenossen end lich zu ds ische» Gegenleistung für den Milliarden segen zu z.-.n. den Frankreich über Rußland im Laufe von 26 Jahren . sgestreut hatte. Der Zweibund sollte unter Poincares „glorreicher Regierung" seinen eigent lichen Zweck, die Revanche an Deutschland, erfüllen, und um die Erreichung des Ziels um so sicherer z» machen, verschrieb sich Poincarü auch noch den Engländern mit Haut und Haaren. Zu Wasser und zu Lande verabredete er erst als Kabtncttschef und später als Präsident mit Ruß land und England den räuberischen Ueberfall auf das friedlich seiner Arbeit lebende Deutsche Reich, und ruhte nicht eher, als bis dem ruchlosen Abkommen die ver brecherische Tat gefolgt war. Dabei schwelgte dieser kalte Blutmensch in der Vorstellung einer napoleonischen Er höhung seiner eigenen Persönlichkeit. Er sah sich im Elysüe bereits als Diktator regieren, sah Frankreich zu seinen Füßen liegen und begünstigte auf Schritt und Tritt die Monarchisten und Klerikalen, um diese für seine Pläne günstig zu stimmen. Die Entwicklung der Ereignisse machte ihm aber einen argen Strich durch die Rechnung. Das deutsche Heer hält die besetzten zehn französischen Provinzen ^ unerbittlich mit eiserner Klammer fest, auf dem Balkan ist, alles in die Brüche gegangen, und der dortigen mtlitärt-! schen Niederlage gesellt sich die diplomatische hinzu, die um so schwerer wiegt, als Frankreich von jeher außerordentlich ^ viel auf sein Ansehen im europäischen Osten gegeben hat^ Galltpoli, Mazedonien und Saloniki sind laut und ein-, dringlich redende Zeugen für das namenlose Unglück, das Potnear-S Politik und sein wahnwitziger persönlicher Ehr geiz aus Frankreich gehäuft haben, der russische Bundes genosse ist gelähmt und England gcberdet sich als Herr aus französischem Boden. Da ist es denn wirklich nicht zu ver wundern, daß die Stimmung der französischen republika nischen Oeffentlichkeit sich immer deutlicher und entschie dener gegen den Urheber aller dieser Widerwärtigkeiten und Enttäuschungen richtet. Schon di« Berufung Brtands zum Chef der neuen Regierung stellte sich als ein empfindlicher Schlag gegen Poincarü dar. Briand ist neben Elümenceau der grimmigste persönliche Widersacher des Präsidenten, und es war eine empfindliche Demütigung für diesen, als er dem Willen der republikanischen Mehrheit folgen und seinen Erzfeind an die Spitze der Geschäfte stellen mußte. Briand hat denn auch nicht gezögert, seiner gegensätzlichen Haltung gegenüber dem Präsidenten durch verschiedene Maßregeln Ausdruck zu geben, die den Absichten PoincarüS direkt zuwiderliefcn, u. a. durch die von der republikani schen Presse stürmisch verlangte Erleichterung der Zensur. Vor allem aber hat Briand der zügellosen Basallenpolitik Poincarös gegenüber England gewisse Hemmungen ent gegengesetzt, indem er sich bemühte, die anmaßende Ober herrlichkeit der Engländer in ihre Schranken zurückzu- meisen und die leitende Stellung Frankreichs mehr in den Vordergrund zu rücken. Ja, es heißt sogar, Briand habe an die Londoner Regierung die unverblümte Anfrage ge richtet, in welcher Form die Engländer Frankreich zu ent schädigen gedächten für die gewaltigen Verluste an Gut und Blut, die eS im Kampfe für ausgesprochen englische Interessen, wie cs das Saloniki-Unternehmen sei, er litten habe. Briand ist also auf keinen Fall das in jeder Hinsicht gefügige Werkzeug des Präsidenten, wie eS Viviani, Millerand und Delcassä waren. Seine Haupthelfersheiser haben Poincars bereits verlassen und er steht nun da als ein entlaubter Stamm, der nur noch darauf wartet, daß auch ihm die Axt an die Wurzel gesetzt wird. Das all gemeine republikanische Mißtrauen gegen ihn hat noch eine Steigerung erfahren durch die jüngsten Beränderungcn in den obersten Kommandostcllen, in deren Mittelpunkt die Erweiterung der Bcfchlsgewalt Josfrcs steht. Die Republikaner werben das Gefühl nicht los, daß damit ein Schritt weiter auf der Bahn der Poincarvschen Anschläge gegen die Republik getan worden ist. und die monarchistische Presse trägt nicht gerade dazu bei. diesem Verdacht die Spitze abzubrechen. So gab z. B. der „GauloiS", das führende Pariser Royalistenblatt, unmittelbar nach der Ernennung JoffreS zum Oberbefehlshaber der gesamten kontinentalen Streitkräfte Frankreichs den Hoffnungen, die auf der rechten Seite auf den Generalissimus gesetzt wer den. in folgender Weise Ausdruck: „General Jofsre nimmt eine ganz besondere, einzige Stellung ein. Er ist die Zentralmacht, an die sich in Ermangelung eines Königs instinktiv alle Kräfte der Nation anlchnen. Die liebevolle Verehrung, die wir für den „Großvater" unserer Leute im Felde empfinden, hat nach und nach unmerklich einen ge radezu mystischen Charakter angenommen. Man ist all gemein der Ueberzeugung, daß die Ernennung Josfrcs alö ein Weg zu allen Lösungen anzusehen ist. die nötig geworden sind." DaS ist deutlich genug. ES wirb dadurch mittelbar bestätigt, was die Republikaner schon lange befürchtet haben, daß Jofsre für den Präsidenten die Kastanien aus dem Feuer holen und Ihm für die Diktatorwürdc den Weg bereiten soll; denn daß Jofsre in solchem Ginne für sich selbst arbeiten könnte, glaubt niemand. Nachdem aber Poincarü seiner gefügigsten ministeriellen Mitspieler be raubt worden ist und sich von seinem Feinde Briand in alle Karten sehen lassen muß, sind die Aussichten deS Präsi denten zur Verwirklichung seiner hochfliegenden Pläne auf Null gesunken. Briand ist ein viel zu guter Republikaner, als bab auzunehmen wäre, er könnte seinem Erzfeinde Pvlncarä bei dessen antirepublikanischen Machenschaften irgendwelche Gefolgschaft leisten. Vielmehr scheint die Er wartung begründet, daß Briand. wenn er den Augenblick seines Abtretcns von der politischen Schaubühne gekommen sieht, alles daransetzen wird, um auch Poincarü in seinen Sturz zu verwickeln und damit Frankreich wieder die Mög lichkeit zu geben, sich auf sich selbst zu besinnen und die rich tigen Folgerungen aus der klaren Erkenntnis der wahren Sachlage zu ziehen, die sich durch keine plumpen Erfindun gen über unsere angebliche „Kriegsmüdigkeit"» über unseren „unmittelbar bevorstehenden" Zusammenbruch aus Manuschastömangel und wirtschaftlicher Erschöpfung mehr verschleiern läßt. Poincarü ist das verkörperte Unglück der Franzosen und seine politische Unschäd. lichmachmig wird ein Segen für das Land sein. * Pariser Eindrücke eines Urlaubers. »Ich glaubte, zu Hause Freude und Hoffnung, ein starkes, unerschütterliches Vertrauen vorzufiuden," heißt eS in einem Briefe im „Petit Monügasque", „und finde statt dessen nichts als Klagen. Verwünschungen und Zähne knirschen, höre, daß diese Stunden der sittlichen Erneuerung nicht wert sind, gelebt zu werden. Sogar die Kunst schweigt. Paris gleicht einer elegischen Trauerweide, einem Aschermittwoch. Schönheit und Geist scheinen die Stadt verlassen zu haben. Die Luft ist mit einem Gemisch von Wachs, Buchsbaum und Zypressen getränkt. Die Gedanken selbst scheinen sich in düstere Florschleier zu hüllen. Die Männer klagen über die Abwesenheit ihrer Freunde, die Frauen über die Trennung von ihren Gatten. Bald wird mau sic händeringend, mit aufgelöstem Haar und verdreh ten Äugen auf der Straße sehen. Und da nichts an steckender ist als schlechte Laune, Angst und Trauer, sreue ich mich, daß mein Urlaub zu Ende geht und daß ich bald meine Höhle Wiedersehen werde." t„N. Ä. Z."j Die englische PostkontroUe gegenüber den Reutralen. Wie englischen Presseauslassungen zu entnehmen ist, soll die bisherige englische Postkontrolle gegenüber der Post neutraler Staaten, die zu den Differenzen mit den Nieder landen und den skandinavischen Staaten Veranlassung gegeben hat, ans alle diejenigen neutralen Staaten ausgedehnt werden, die noch im direkten Post- vcrkehr mit den feindlichen Staaten stehen. Eine amtliche englische Erklärung in diesem Sinne sei in kürzester Frist zu erwarten. Die große Nachtsijrnng des englischen Unterhauses. i>. Der „Nicuwe Rotterdamsche Cour." berichtet auö London: Die Sitzung des Unterhauses dauerte von Diens tag nachmittag bis Mittwoch früh ^6 Uhr ununterbrochen während der ganzen Nacht. Dann wurde ohne Abstimmung die Genehmigung zur Einstellung einer weiteren Million Soldaten erteilt. Die Debatte drehte sich lediglich um die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Der parlamentarische Berichterstatter der liberalen „Wcstminstcr Gazette" faßt das Ergebnis der Verhandlungen wie folgt zusammen: Diejenigen, welche glauben, daß die allgemeine Wehrpflicht im Parlament ohne größere Reibungen zur Annahme gelangen könnte, haben sich getäuscht und müsse» jetzt einschen, daß dies ohne gewaltige Widerstände nicht gehen würde. Vertagung -er Wehrpflichtfrage. Der „Manchester Guardian" vom 21. Dezember laßt sich aus London melden: Wahrscheinlich werde die Wehr pflichtfrage vertagt werden. Man werde zunächst die jungen, unverheirateten Männer, die der Werbung Lord Derbys nicht Folge geleistet hätten, einzeln bearbeite», um sie der Armee znzuführen. Diesen Vorschlag einer wehrpslichtfeindlichcn Deputation von Abgeordneten soll Asquith anscheinend willkommen geheißen haben. MTB.) Der Mißerfolg der englischen Rekrutierung. Die „Morning Post" sagt in einem Leitartikel: Die Mitteilung CarsonS in seiner Unterhausrcde, daß einige Divisionen im nahen Osten reduziert würden, lasse darauf schließen, baß der ansgearbeitetc Plan des Kriegsamtes zur Vermehrung der Territorial-Truppen mangels Rekruten völlig zusammen gebrochen sei. Dem gewaltigen Hceresplan des Kricgsamtes scheine der tatsächliche Rekrutcnznstrom seit geraumer Zeit nicht entsprochen zu haben. lB. T. B.) Die neueste englische Bcrlustliste weist 46 Offiziere «nd 672 Mann auf. tW. T. B.)
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