Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020124014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902012401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902012401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-24
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
- 76 - riLevlsl für die Frauenwelt. -env». (Fortsetzung.» „«». Erich, habe n«c Geduld, und glaube mir. sobald der Vater von unserer Liebe weiß. ist es mit unserem Glucke vorbei Er wird Dir nie sei» Kind freiwillig geben, und ich werde ihn oder Dich lass« müssen, und Beweg wird mir da» Herz brechen. ÄH. wie ist mir doch heut« so bana ,u Muthr, als ob unserer Liebe eia rechte» Unglück drohte!" «Du bist eben zu ängstlich, mein Liebling, e« wäre für uns Beide besser, wennwirunsossen seken dürsten. Gewiß wird Dein Vater im Ansang er staunt sein, Dich al« die Braut eine» chm fremden Manne» ansehen »u sollen, aber er wird sich an den Gedanken gewöhne», und ich gebe Dir di« heilige Versicherung, daß er nicht nur sein einzige» Kind nicht ernbüßc», sondern sich noch «in zweites dazu gewinnen wird! — ^Jch bin davon überzeugt, das, Lu gut m»t deui lieben alten Manne sein wirst: ob er «S aber mit Dir sein wird, da» ist c», wo« mich so quält. Und darum gedulde Dich und gieb mir »seit, den richtigen Augenblick zu erfasse», m welchem ich ihm unsere Liede gestehen darf!" „Ich füge mich Dir ja; aber, mein Herzblatt, befriedige» kann mich diese» Geheim!,alten nicht mehr, und Du selbst leidest auch darunter!" Er küßte sie zärtlich, und sie schmiegte sich innig an ihn. Da plötzlich hörten sie ein freche» Auflachen, und raum zehn Schritte von ihnen entfernt trat der Rothhaarige au» dem Gebüsch heraus, welche» ihn bis daher verdeckt hatte. „Schau, schau, schnäbelt da» Täubchen, da» unschuldige, sich hier so offen mit dem Liebsten! Bin recht begierig, wa» der Me dazu sagen wird!" Und noch ein- mal lachte er höhnisch auf, warf den beiden tieserschrockenen Liebenden noch einen bösen Blick zu und verschwand wieder im Gebüsch. „Nun ist Alle» verrathen," sagte mit zittern der Stimme Hanna, „nun wird der Vater über mich hcrfallcn, und der Kamps wird be ginnen!" — „Sei nur getrost, wir begehen doch kein Verbrechen, und je eher c» der Vater erfährt, je lieber ist e» mir. Nur. dah er e» au» dem Munde dieses frechen Gesellen zuerst erfahren soll das ist es. wa» mirUu- wider ist. Gehe also ruhig nach Hause, mein Liebling, und wen» e« Dir recht ist, io gehe ich mit Vir, um niit dem Vater sofort zu sprechen!" „Nein. »ein. mag nur der erste Ansturm über mich allein ergehen: ich weih ja. dah es mein Vater ist, während sür Dich, al» fremden, de» Vaters harte Worte bc- leidigend sein mühten!" — Und noch einmal küßten sie sich zärtlich und verabredeten, sich am anderen Tage hier wieder zu treffen. — Mit geheimer Angst betrat Hanna die Wohnstube, aber der Vater war lieb und gut, wie immer, zu ihr, und sie dankte fast m ihrem Herzen dem Rothhaarige» sür seine Rücksicht, lhr Geheimnis, bewahrt zu haben, /freilich erwartet hatte sie das nicht von ihm. denn sein Betrage» im Walde war ein so freches gewesen, dah sie sich förmlich vor ihm gefürchtet hatte. Immer und immer er sann sie darüber nach, was den ilchen wohl bewogen haben könnte, gegen Vater zu schweigen. und so schwer «» ihr wird Menst den Vater zu , . . auch wurde, so nahm sie sich doch vor. von nun an etwas freundlicher gegen ihn zu sein. Noch am selben Abend bot sich ihr die Ge- legenheit dazu. indem sie ihm begegnete, als sie das Wasser für den Gebrauch des morgen- den Tage» von dem etwa« weit entfernten Brunnen holl«. Entgegen ihrer sonstigen Gcwohichclt, sagte sie freundlich zu ihm: .Es wird heut« eine finstere Nacht geben, Kohlmann, und Ihr habt noch einen Revier- wie Vater sagt, da w wird Euch die gang vor, Finsterniß nicht angenehm lein!" — Der Rothhaarige blieb stehen, sah Hanna frech mit seinen schielenden Augen an und sagte dreist: „Freilich angenehmer wäre es mir. Jungfer Hanna, wenn Ihr mich auch einmal so mit Eure» weihen Arme» umfangen würdet wie heute den Herren Sekretär. Denkt doch einmal, ich sei der Holm, und schenkt mir nur einen Eurer sühen Küsse!" — Hanna zitterte vor Erregung und stich den Aufdringlichen heftig von sich. „Wagt noch einmal, ein solches Wort zu mir. und der Vater hetzt Euch mit den Hunden vom .Hose!" „Oder Euch, Jungfer, wenn er er fährt. wie Ihr Euch da draußen mit fremden Männern hcrumtreibt!" Und noch einmal trat er an Hanna heran, während der Schein von ihrer Laterne seine von sinn- licher Begierde durchwühlten Züge hell be leuchtete, vor denen da» reine Mädchen heftig zurückschreckte, während er ihr mit nur müh sam unterdrückter Leidenschaft zuflüsterte: „Hanna, eine Viertelstunde Eurer Liebe soll mich schweigen machen für immer; verachtet Ihr mich aber, so sollt Ihr Euer ganzes Leben an mich denken!" >s°rist,un, ,«>,«.) Ver letzt« Lag meine» Kanarlenvögleiu». Armer Schein,, hast ausacsungcn, Deine Lederkehle schweigt, Deine Töne sind verklungen. Stumm sich nun Dein Köpfchen neigt. Warst mein Sonnenstrahl im Stübchen, Lauschtest aus mein Kosewort, Voll von Leben warst Du, Liebchen, Uebennüthig inunersort! Heute, als noch ohne Sorgen Schlummernd alles Leben lag, Sangst Du in der Dämm'nmg Morgen O. so schön! — Dein letzter Tag! Ahnte Deine kleine Seele, Was Dir beut' bcschieden war? Lied aus Lied entquoll der Kehle Voller Inbrunst, wunderbar l Bald daraus, ich sah's mit Trauer, Trübten Deine Aeuglein sich. Dich durchlief ein kalter Schauer, Und mein Sonnenstrahl verblich! Elara iiuiuc. MlriMt' Mir V-ürN,»drt 185« Erscheint täglich Mo.LV Freitag, den 24. Januar. LV«S Vich der Sünder. Zeitroman von Iba v. B r u n - B u r» o w 1. Kapitel. Abschiediu Sicht. Das war ein beiher Jul«. Man lebte — nein, vegetirte eigentlich »ur noch io dahin, unlustig zu Allem. lei cs Vergnügen, sei cs zur Arbeit. Die Sprengwagen verrichteten in der RcichShauptstabt tagsüber ihren Dienst, aber Kühlung brachten sic nickst, der heiße Asphalt, die trockene Erve, aus welchen brütend die Sonne lag, strömte die Gtuth immer wieder aus. Träge schlichen die Menschen dahin, immer mit dem sehnsüchtigen Ausblict nach Regen. Aber keine Wolke lieh sich sehen, die eilt Gewitter künden, mit ihm etwas Abkühlung bringen müchlc. Wölkchen stiegen wohl aus, aber sie zcrslattcrlen wieder, und klar blau strahlte der Himmel fort und fort. Alles seufzte — auch der sonnigen Tage können es zu viel werden. BeneidenSwerth, wer jetzt an der Sec oben in den Alpen, in der Nähe von Schnee und EiS weilen durste. So gut hatten cs eben nur die Vornehmen, die Reiche» und Müßiggänger, die konnten sich das leisten, jo ein armer gequälter Leutnant wie Lutz von Loer tonnte das nicht. Des Morgens vor Tage heraus zur Fclddienstübung — i» der Gluthhitze, bestaubt wie ein Müller, mit ausgetrockncter Kehle zurück — einen Schluck Eognac mit, von der vorsorglichen kleinen Frau bereitet, ein paar Bissen belegtes Bröl- che» heruntergeschlungcn, den elenden, verstaubten Menschen wieder in Faqon und zu Ansehen gebracht und dann abermals fort zum 2ippell. Das reine Hundeleben, das ma» führte, nein, schlimmer, denn sein Hund hatte es besser) der lag im Stall bei den Pferden und pflegte sich, und das war das oftmals beneidete Leutnantsleben! Lutz von Loer, der seit einem Jahr glücklicher Ehemann, polterte seinen Aerger darüber gegen seine kleine Iran bei Tische heraus und lieh es sich dazwischen zu ihrer geheimen Genugthming vortrefflich schmecken. Wie prächtig er dabei aussah! Das Hundeleben bekam ihm wenigstens gut, das war Lore ein Trost. Und wie hübsch ihn sein grauseidenes Iackct, das er gegen die Attila cingetauscht, um cs sich bequem zu machen, kleidete, freilich, die dunkelblaue Attila mit den Silbcrschnürcn noch besser. Für sorglich war sic bedacht, ihm die besten Stücke vom Filet vorzulegcn und auch sonst für des armen geplagten Lutz Behagen zu sorge». "Nach Tische muhte er es sich auf dem türkischen Divan ini kühlen Balkonzimmer bequem mache». Sie brachte thm Cigarre und Aschbecher, auch das Militärwochenblatt, wünschte er etwa, che er seine Siesta hielt, einen Blick noch hinein zu thun, und nahm dann selbst, als dieses Alles zu Lutzens Zu- sriedenhcit besorgt, »eben ihm in einem Schaukel tuhl Platz, in dem sie sich auch z»u, Schlummer einwicgtc. Das junge Paar bot so ein überaus behagliches unk hübsches Bild, zu dem die stilvolle, geschmackvolle Einrichtung des Salons vortrefflich paßte. In seiner ganzen Länge, wie Lutz dalag. war er von »nladelhaster Figur und etwas übe, Mittelgröße. Bei den Kameraden hieß er der schöne Loer, und wenn er lachte, was ost geschah, da er, entgegengesetzt von seinen Naisonnements, das Leben außerordentlich seicht nahm, blitzten zwischen den rolhen Lippen unter dem dunklen, keck cmporgczwirbeltcn Schnurrbart eine Reihe unlodelhaftei, elfenbeiuschimmernder .sahne hervor. Seine kleine Fra», eine allerliebste Blondine, in Heller, duftiger Sommcrtmlctte, war mit ihren noch unentwickelten weichen Büge», den großen erstaunten Wauaugcn, dem reizenden Schmollmäulchen eine überaus anmuthigc Erscheinung, welche ei» sinnender Ernst, der sich im Moment ruhigen Nachdenkens in den Äugen und feilten Linien um den Mund zeigte, noch anziehender machte. Ihr Schlummer dauerte nicht lange, dazu war sie nicht müde genug. Leise glut sie aus dem Schaukclstuhl, öffnete ebenso geräuschlos, um ihren Mann nicht zu stören, der eingeschlasen, die Glasthür, welche aus einen breiten Balkon führte, der von einer großen Marquise überdacht und. mit^ üppig blühenden Orchideen wie Palmen geschmückt, gegen die sengenden Strahlen der Sonne geschützt war. Die Villa, welche sie bewohnten, lag in einem schattigen Garten, am Anfang der Thrergartcnstraße. in besten grüne Wand man vom Balkon aus hineinsah. Unter dem Balkon lief ein Kiesweg um ein kurzgeschorenes Rasenrondell, das, von großäugigen Stiefmütterchen und rothen Verbenen umsäumt, ein Wasscrbastin einfaßte, aus dem ein mächtiger Strahl bis zum DachsrieS stieg und in einem blitzenden Sprühregen aus Blumen und Rasen nrcdersiel. In demselben Muts, duts i. bllllsrls vssrülMifl Lutsltu» in vr-rösii i-vw-slmog. Llgns Zsfgfsdk-lk um! ^ggsrins- I ^ 'HHI 'sl'LUSk'WLl'sn IVlZZarin. Ilsjlaiivkl'lilkidlkaikläi'ifk. I Die lleÄinangm »ersten »ur n»cb de- dkrcklled einxereledtem Inrlk »ukxestellt uock «dgestempest. blickt »dxertempelte kecbmmgeo Aock rurüclauvelieu. vesorxunx «Iler «ck ck» veenlizunxrrveren b ersticken ^NLelqssaliÄten KL»» «MvU «l» »«eeLkt» »o»i« v«tellung ck» Heimbürgin «turcd cü« Lomptolrer Hm Lee 26 uncl Lnuirnerstrasse 37. r«tepk«, l. U7. IWA.-LK.: klsült. vrsrSm. lelepbon II. SSL vüte x«LU «ut Nno» unÄ »««oiiwwer ru «eklen. k^rosprevllvre -brat I, IVr. 2VI. IllaxrLiwLid Vrrllstr-ms S ssMii). z. js. «MM. IsjsäsrissvQ »u ÜkWIlMi: Vr«»«lv»-Itta»enr «1oli.8ell>- «»oi», lkirodstr.I, Lokekatkknussti., II»ttI»ao«, VVL88«ristr. l. I>r«»«Iv» - ITtdte»» r ^«Ner- L»r«««A« ««wo viteorstnwio 81. - 8tr1«,ei, r I. lllag;«- llwtt», AkittendoiUsrstraLsv 28. Vr»»«I«o-Vr»«I»»»r WUllelo» Vaellnlg, Orosionluunsrstrrrsss 11. H»llvt»«rar M. II. Hipp«, ^m llirrtt (LelisSclüometr). Vlleollor di«»o»rt, Oaixd»knbok,tr»8« 1. II»-»» r!*»»! 0<Uu»«, voluurlicko- «tnrei« 10. Vs»»», vwsstti, F. LkU»«K. >»d»tt»» LmU L»I»»»o, W«o»«I M»»»v, i k» E-» sl« «vltrürrV. ?!SNIII0. Ero»L8»I1Iik, »«-An dMI«, desgl tür 31» Dia, k unter Garantie zu verkaufen. S. VoMr«u»w, Btetorla - Hans. Bis Ende dieser Woche stellen wir zum Ausverkauf Reste und ältere Bestände unseres gelammten Lagers. Es befinden sich darunter Tischzeuge, trübgewordene Wäsche, Morgen röcke. Gardinen und einzelne hochaparte Stores, Kinderkleidung, thellweise zum sechsten Theil des früheren Werthcs, wollene und Daunendecken, Cravatten und Unterzeuge. Die Preise sind sür sämmtliche Artikel außer ordentlich niedrig gestellt. Wir bitten, von diesen ganz besonders voüheilhastcn Gclegen- hcitskäufen Gebrauch zu machen. Wie,- L c.«. MI. l'raZoi'slrasso 35. leimr «Meli. sicherer Einspänner, von Dame gefahren, mit hervorrag. Gängen und von schöner Figur pastend für Reklamewagen. Ist Versetz, h. sehr billig in verkaufen Tatter sall» Dresoen-N., Niedergrabrn. «renjs. Plant»» sehr.billig,u verkaufen. Irnaischestr. 36.1 Mvrvvil - Ovl <1vr 8uIkr»tov1u- Bestes Mittel gegen Nervenleiden jeder Art. IschiaS. Rheumatismus, Gicht, EensL"' GesichtSIchiiierzcn u. s. w. — 1 Fl. 2 Mark. — Bciprndt durch Apotheker HVtrtliseo, Schönscld 18 bei Dresden. Best.! Alkohol. Schwestlleberlijluug, gichtcunadltol je Ai, Moh»ol 17., Glycerin I>, Benzoe und ätherische Oele jk 2,i> RV Lsvl>vii»»n«xvl ii neuester Konstruktion empfiehlt in allen Größen zu billigsten Preisen unter Garantie die kMt-MmkIs>stil». 8r. iliiiSM, 8rMMs. Mehrfach mit goldenen und silbemen Medaillen prämiirt. Wer tzillig bauen will, kauft Thüre» ». Fenster Sau,tbiir., «ivkabrtsthore, «»brauchte» a« blfligsteu «a»vn»1r»»»» »S bei M. ltt Aller, Io» Mvte. Ipierdigen Gasmotov, aut erh., kaufe ich. Angabe: Ge brauch. Deutz. Shstem, Preis. Sran» Beier. Löwenberg. Schl. Heirath. Welche veri». Dame vd. W>ve. möchte mit e. alleinst., gcb. Henii, IO J. alt, spmpath. Erich., a. besj. Stande, zw. Heirat!» in Verbdq treten? Gcfl. crnstgein. Briese erbeten an I'e-Ivl' I*o«-1Ii, Lveldotf beiNlülbeim a. Ruhr. Feinrie Ziirrbliner netto 9 Psd. Verl, franko gegen Nachnahme zu Ä. 9.20 ^oli. dke«or, Burgebrach, Bayem n alllab.-Trumeau u «ab., «kl Garnitur, gebe.» svott- billig Gr. Brüdergaste 89. 1. v
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview