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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020124014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902012401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902012401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-24
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1902
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Moment, als di« jung« Frau die Glasthür öffnet«, wurde draußen an der Gartenchür ine Klmgct gezogen. Lore sah hin, Ein Hauvrmann vom dritten Garde-Regiment, eine uattliche Erlcheinung mit dunkelblonde» Bankoteletten und stark markirter Nase, stalid draußen Lutz erwachte. ..Na. Schwerenoih. wer kommt denn da ?" rief er. ärgerlich, gestört worden zu Inn. and neb sich die Augen, „ES ist Hgliptniaini Fersen. PapaS Adjutant." berichtete Lore, l»s Fimmel zuruckirrlend. Lutz tvurde ganz mnnter und fuhr in die Hohe, „Fersen' Fa. inas will denn der zn dieler Swno,-. 100 >eder vrrnünstige Meinck, leine Siesta hält, »um Vorirag isi er doch bei Feinem Vater l»euie Morgen gewesen." Fade» war in seinem .- o» eine leichle Svaiinung zu bemerke», >vas aber seiner argloien Frau entging. „Wer iveiß. am E »de maclit er uns ienien Besuch!" „Ebenso verrückt, kann sich eine andere seit Wahlen " ...... „Aber. Lutz!" begütigte »eine Frau „So befreundet, wie wir mit Fersen sind! Was bau Du nur immer gegen Fersen ? Er isl doch so nett, und Papa schätzt ihn sehr." ,,Na- lurtlch!" spottete Lutz gereizt ..Er in in auch der reine Musterknabe." „Freilich!" lachte Lore belustigt. „Der bist Du nicht." „Gott soll mich davor bewahren!" lachte fehl auch Lutz „Musterknaben sind nur gut >ür Priigeljungen, erst in der Schule, und später sind sie nicht einmal de» Frauen gefährlich. Fenn sage, hättest Du Dich in Fersen ver- ticben können?" getwlnmen? Ra. ein hübsches Geständnis, und recht zweiselhasteS Kompliment!" „Aber, Lutz, so war eS doch nicht qemeint'" vertheidigte sich Lore lebhaft, „und Tu weißt das auch ganz gut —" „Was weiß ich ganz gut ?" konnte er das Necken nicht lassen und zog sie m seine Arme Sie zupfte ihn an seinem weichen Bart „Daß ich Dich furchtbar lieb habe, denn wenn das nicht wäre, halte Papa seine Zustimmung zu unserer Heirath nicht gegeben, welche ich ihm unk Bitten und Thronen abquälen mußte." „Du wirst immer besser. Maus!" lachte Lutz verlegen. „Also abaequält hast Du Deinem Pater die Zustimmung a unserer Heirath?" „Aber daS weißt Du doch längst." „Nein, mit der Quälerei nicht ' Aber was schadet denn daS. Papa ist doch mit unserer Heirath ganz ausgesöhnt und t at Dich sehr lieb!" „Das wird sich ja zeigen!" und Lutz pfiss sich eins. Inzwischen hatte sich Hauptmann von Fersen bei LoreS Vater, General von Brand, melden lassen, und war sofort voraelassen worden. Ter General befand sich in seinem Arbeiiszimmer im Parterre der Villa, die er mit dem jungen Paar bewohnte! seine Frau war tobt, er seit fünf Jahren bereits Wittwcr. Das Zimmer war im altdeutschen Stil iid soliden Geschmack eingerichtet. Ein geschnitzter Miuislertisch. mit Buchen,, Schriften aird Zeichnungen belegt und ein Lutherstuhi davor, stand am Fenster. Der Genergß war im Intenmörock mil rothen Ausschlägen, der ein Streifen dlülbenweißeü Hemd Zehen iieß. hatte wegen der Hitze die Binde etwas gelockert und trug den blauen Stern des !»>»>- Io werito am schwarzen Bande. Weit über Mittelgröße, mit straff militärischer Haltung, war er trotz seines ergrauten HaareS, seiner sechzig Jahre immer noch eine ältliche. imposante Erscheinung, die eine geradezu frappante Aehnlichkeit mit dem hoch- ckigen Sailer Wilhelm l. Holle. In sichtlicher Erregung durchmaß er mit gefurchter ,i!rn und leicht vorgebeugtem Nacken das Zimmer, als Fersen ihm gemeldet wurde. „Excellenz müssen irgend eine unangenehme Nachricht mit der Post bekommen aben." oriennne Friedrich, der Diener. Houptmann v. Fersen, ehe er die Thür zum Arbeitszimmer deS Generals öffnete. Zersen war orientirt und bereits von seinem Vorgesetzten mit Ungeduld erwartet orde». Der General wies sofort bei seinem Eintritt mit der schlanken, weißen, encrgi. -chen Hand aus seine» Schreibtisch. „Da lesen Sic, Ferien, obenauf liegt der „Börsen- Eourier" mit einer roch angesirichenen Stelle. Dort sieht die Geschichte bereits schwarz aus weiß — verhält sie sich so, stimmt sie mit Ihren Erkundigungen?" Fersen las und wußte es zugeben. „Nur gut. Ercellein, daß man wenigstens keine Namen, sondern nur Buchstaben angegeben hat. Die Geschichte läßt sich vielleicht so noch vertuschen." Der General brauste aus. „Daraus wird nichts, von Bertusckmng ist nicht die Rede, die Herren alle, mitsammt meinem leichtsinnige» Herrn Schwiegersohn, sollen ihren Denkzettel bekommen. So nur kan» man dem Unfug des gesetzwidrigen Hazards steuern. uelcheS das ganze Offizierskorps in Mißkredit bringt. Majestät selbst habe» äußcrslc Strenge uns Vorgesetzten zur Pflicht gemacht, und so ist Loer der Abschied gewiß. Das Zarteste sür mich in dieser unseligen Assaire bleibt, daß meine arme, vertrauensselige rochier die Strafe mittrifst." .Ercellenz sollten deshalb Schonung für Recht ergehen lassen." »ahm sich Fersen den Mulch zu iuterpclliren. „Loer hat unverantwortlich gehandelt, das ist nicht zu uaneu. aber es ,Deckt doch ein tüchtiger Militär in ihm, dieses Zeugnis; geben ihm alle 'cnic Vorgesetzten/' - 7S - »DaS ist.«» ^a!" Dg lerak una^mkdia ab». > selbstn.chlS tauM. hen gescheTÄ. Ich ^as hat auch mich bestachen/ wandte der aber was hilft .Üe Tüchtigkeit im Dienst, wenn an dem Mensci Las begabteste Talent »st oft an der Halbheit seines inneren Me habe eine uiweczeihliche Schwäche gezeigt," fuhr er, ge «n sich selbst darüber erbittert, fort, „daß ich gegen mciuc bessere Erken,»»iß dies Herrath meines einzigen Kindes mit Loe> zugegeben. Was ist aber alle Weisheit der Alten gegenüber dem sanguinischen Gech der Jugend. Wie ein lachender Philosoph nimmt sie dos Leben, denkt nie an die Zutuns, und läßt sich nicht von den Erfahrungen der Alten belehre»! Jetzt, nach kaum einiahrigr, Eke muß meine ockücr bereits die Erfahrung machen, wie recht ich mit meiner Warnung gehabt, wie Loer'ü Leichtsinn ihm seine Karriere kostet. Ferse» kämpfte gegen eine heftige innere Erregung an. Weder der General noch ......... . — ^ seinem jüngeren überwand seine Tochter ahnte», welche Hossniiiigen die Heirath derselben mit sei Kameraden und glücklichen Mvalen in seine», Herzen zerstört hatte. Auch jetzt Ter General unterbrach seine Wanderung, blieb vor Fersen stehen, sah ihn «st seinem Adlerblick an und sagte kurz: ,,Glauben «ie daS? — Nein — Ihr Gesicht kann nicht lügen. Sie wissen genau, wie viel an ihm ist. wie ich eS weiß!" Damit fetzt« er seine Promenade durch s Zimmer wieder fort. „Man muß aber noch das Beste hoffen!" „Das habe ich gethan — damals, vor einem Jahre, als des Priesters Segen die Beiden zusammenaad. Heute, wo sobald schon der Niederschlag gekommen, kann ich «S nicht mehr. Ich bin kein Jüngling von csaiS." setzte er mit vitterer Ironie hinzu, „welcher der Wahrheit nicht in S Auge zu sehen vermag. Daher keine (schwäch« — kew Der- tuschunaSversuch!" etwas von der Zutunst und seinem besseren Menschen hoffen kann. Sehen Sie." er blieb vor einem blanken Wappenschilde stehen, das über einer alten Aaffeosammlung an der Wand angebracht war. und wies mit feiner schönen, energischen Hand nach dem Schild, welches in goldenen Lettern: „iuvinuivlo" als Devise der Brands trug. „Das ist der Wahlspruch meiner Vorfahre» seit Hunderten von Jahren, und der zeigte mir stets meinen Weg. Unüberwindlich in dem, waS man als Recht erkannt!" * Während gesteigerter lln Wochenblatt ergniten, mdetz 2vre telnev Kaktee mit Fuaer und erahne zurecht mach», welchen der in Livree getreckte Bursche soeben gebracht hatte. — „Ob Ferien noch bei Papa sein mag?" fragte sie, als sie Lutz die Tasse hmreichtr, und er sich e,ne (Zigarre an. zündele „Dann tonnte ich am Ende den Beiden auch den Kaffee hinnnterschickeu." „Uns,im - wozu — wenn Fersen in dienstlicher Angelegenheit kommt, wäre das ganz unpassend!" erklärte ikr Mann ungeduldig. „DaS finde ich nicht!" widersprach Lore lebhaft, „Fersen hat ost mit uns den Kastee getrunken, wenn Papa auch vorher „Vielleicht, west er"Dich nicht gewollt hat. Man kann nicht wissen." " ndenV Sie stellte sich mit blitzenden Augen vor ihn hin. ^ . . trotzdem ich Dir noch vor wenigen Minuten gesagt, was es mich sür Thränen geko. um Papas Zustimmung zu unserer Verbindung zu erlangen. Die weint man auch, wenn man einen Anderen lieb hat? Du bist schlecht, grundschlecht, so was zu sagen!" „Komme her, Schatz, sei gut, Du hast Recht, ick, bin ein ganz miserabler Kerl und ver- diene ein so süßes, liebes Frauchen, wie Tu bist, gar nicht!" „Siehst Tu das auch ivirklich ein. Du böser, böser, lieber Mann?" nnd sie ließ sich von ihm in die Arme ziehen und wiederholte: «Siehst Lu daS ein?" „Ja doch, ich sehe eS ein!" lachte er und kü' So. mau kann daü nicht wissen . " ist«, sie stürmisch. „Genug," sagte sie und entwand sich seinen Arme». küßte Strafe anspannen lassen und mit mir nach dem Gruncwald fahren." „Lieber Sch Du vergißt, ich muß doch um sünf Uhr in die Kaserne!" „Ach, der dumme Dienst!" Lore weinerlich. „Den ganzen Dag nimmt er Dich in Anspruch!" „Ja, Frauchen, „Jetzt wirst Du zur „Lieber Schatz. — - xjx, Lore weinerlich. „Den ganzen Dag nimmt er Dich m Anspruch!" „Ja, Frauchen, der du nun,' Dieilik!" erfaßte er diese arglos hingeworfenc Frage sofort, um sic auf di« in der Luit schwebende Verabschiedung vorzubereiten. „Der läßt uns zu keinem gemüthlichen Zu'ammcnscin kommen, macht Deinen «innen Mann zur reinen Drillmaschine. Und ves soll der bevorzugte Militärstand sein?" cüori'eeiilio wlsia stlahss ocker üewicsit lore ocier in Zacken ?isili«, fliWl. üilrnioiiiliM. UlüiALto «'reise. Ü3Uf ^ILlklL Isimli aw.'li HivitrrrliluuA. Stolrolldsrs, GImriii Oeorcwu-FIIeo l s, p. Mk" Urewlrsto gratis. KölWiliiM-Mg! Kllicdkpielli!!. i B lutli>sien,:kiötbc Ausschlag ari ßnell „no gr» idlich ße-j 'c durch t»». »>-»»>!«-* r crsiarktes di« z 'IG Mi >-> n t Uli-. > / : h wirtiau,. 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