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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020124014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902012401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902012401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-24
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1902
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UM >UF kk !ä. ?! I Z 2 H s» « - v'.- S 3 L - L « st» a iS « «-» 1.' Der .Ofldmffch« Rundschau' zukolge hat der RekH». kan,Irr Giai Bülow auf ein im Romen vieler Stirndat». Ludalternb«n,ttn non Bromderg au» anläßlich feiner Oft»ark»i»- rede ndgeiandtes Tank- und ZustimmungStelegromm soiaende Drahtantwort geschickt: ^Aufrichtigen Lank für da» freundlich« Telegramm. Ach freue mich, da» unter denEtiendahn-SüdgUern- Beantt« BronibcigS ein eckt deutscher Seist benscht. Ich hoffe, derselbe wird unter Ihnen stets lebendig bleiben. Reichskanzler Gras Bülow." In der Budoet körn Mission dcS preußischen Abarord- „etenlmuseS ivurde bei Erörterung der Frage einer stärkeren staat- siche» Beaufsichtigung der LanowirtvichartSkammern der Fall Endell zur -spräche gebracht. Es wurde bervorgehoben. daß es auffällig gewesen fei, das» der Oberpräsident auf die ihm er stattete Anzeige über vorgekommene Unregelmäßigkeit« sich al» unzuständig erklärt habe. Ter LaiidwlNhschastsmmister er- widerte, in dem beregten Fall sei die TiSzrplinarunterjuchung einaeleitet, und er werde keinen Anstand nehmen, da» Resultat derselben mitznthcilen, wenn dicS gewünscht werde. Ten ,Berl Pol. Nachr" zufolge wird die Vorlage wegen staatlicher Erwerbung von Kohlenbergwerken in, Nuhrgebiet um die Monaiswri'de dein Adgeordnetenhause z»geben Tie bisherigen Eigen thü wer h-rde» sich in den mit ihnen unter Vorbehalt abgeschlossenen Vertrügen bi» zum 1. April gebunden Tie G e n er a l v e rs a m m l u n g deS B u n de s der L a iid- wirthe findet am Montag, den 10. Februar in Berlin statt. Tie Tagesordnung ist bezüglich der Referenten über den Zoll tarif und das Borsengeiey noch nickt endgiltig sestaestellt. Der ordentliche Adels tag ist für dieses Jalir auf den 19. März sestacietzk und w>rd m-eder in Berlin stattsiichen. Dem „Otes ",wird aus Achroda gemeldet: Rach der Auflösung des hiesigen katholischen Schulvorstandes war bei der Neuwahl auch der hiesige Probst und polnische Abgeordnete Dr. v. Iazdzewski wiedergewädlt. Er wurde aber von der Regierung in Posen nicht bestätigt. Auf seine Beschwerde hat nun der Kultusminister den Entscheid der Regieruiia aufaekoven und die Einführung des Gewählten angeordnet. !I. ist derselb- Abgeordncte. der längst im Abgeordnetenhause eine fulminante Hetzrede wegen der Wrelckener Vorgänge gehalten hat. Die Red I Tie Finanzkommüsion der Zweiten württembergischen Kamme, hat mit großer Piebrbeit gegen die Stimmen de- Centrum- dem demokratischen Anträge zugestimmt, unter Wahrung de« Anspruchs der Stünde auf Einholung der Zustimmung zu dem Einheit»- marken-Vertrage die durch den Vertrag veranlaßt« Ab weichungen vom Finanz-Etat nicht zu beanstanden Ter Fall Knlenkampfs wurde vom Oberbürgermeister Iunck in der Stadtverordneten-Versammlung in Elberieid zur Sprache gebracht. Nach den Berichten übe, die Verhandlungen im Landtage könne es den Anschein erwecken, als wenn bei dem Mißgriffe die irüdtiiche Polizei in irgend einer Weile betheiligt sei Ich treue mich." so führte der Oberbürgermeister au», .erklären iu können, da« die» in keiner Weise zukrisit und liniere Polizei sich in diesem Falle in ieder Welke korrekt benommen hak. Kurze Zeit, nachdem die Elbcrielder Zeitung den bekannten Artikel ge bracht batte, erschien au» irrien stücken Herr Kuienkampff aus dem Bureau de» PolizeiinkpektorS und erklürte unaufgefordert daß nach 'einem Empfinden die Beamten sich bei dem ganirn Verfahren ln ieder Beziehung taktvoll und entgegenkommend benommen Hütten. Oesterreich. Anläßlich der Vermählung der Erzherzogin Elisabeth Marie mit dem Prinzen Otto Windischgiütz fand bei der Erzherzogin Marie Valerie ein Fesrinabl statt, an dem der Kaiser, die anwesenden Mitglieder de» kaiserlichen Hauie» und der Familie Windüchgrätz, Gras und Gräfin Lonpan, Graf Goluchowski u. A theüiiahmen. ^ Ter Ball der Stadt Wien vereinigte die Spitzen der christ- ^ lich-sozialen Partei. Das geistliche Element war zahlreich ver treten : viel bemerkt wurde auch, daß, sich zahlreiche Offiziere ein- aeiunden hatten. Ter Kaiser erschien um 10 llhr, verblieb eine halbe Stunde und sprach die Herren, die ihm vom Bürger meister Tr. Lueger voraestellt wurden, und unter denen sich auch der frühere Laiidtagsabgeordnete Vergani befand, an. In den Ballsaal führte der Kaiser die Gemahlin des deutschen Bot- schasters, Fürstin Eulenburg, der Bürgermeister die Gräfin Krel- mansegg. Tas Ereigniß des Balles bildete die Vorstellung des Präsidenten des amerikanischen Stahltrusts Mr. Charles Schwab beim Kaiser. Der Kaiser unterhielt sich durch längere Zeit angelegentlich mit Zuhilfenahme eines Dolmetschers mit Mr. Schwab. Der Kaiser erkundigte sich um die weiteren Reisepläne Schwab's. Dieser erwiderte, er gehe zunächst nach Berlin und von dort nach London und Paris. Auf die Frage des Monarchen, ob die Reise Schwab's eine Bergnügungs- oder eine geschäftliche Reist sei. entgegnete Schwab, daß sie zwar als Vergnügungs reise geplant gewesen sei, daß er iedoch auch seine geschäftlichen Kenntnisse bedeutend erweitert habe. Rach der Vorstellung äußerte sich Schwab Bekannten gegenüber, daß er, der einge fleischte Republikaner, entzückt sei von dem liebenswürdigen Wesen des Kaisers. Zu dem Zwischenfall auf dem Hosballe wird noch gemeldet: In Offizierskreisen, in denen nachträglich der Fall auch besprochen wurde, maß man ihm keine besondere Bedeut ung bei. Man erblickt darin lediglich die Ausübung einer jener Funktionen, welche dem Obersten des Platzkommandos gemäß -einen Instruktionen bei einem Hofballe den anwesenden Of fizieren gegenüber obliegen. Diese Instruktionen gehen im All gemeinen dahin, daß nichts zuzulassen sei. was der bei Hofe herrschenden Etikette zutviderlcrrise. Bei einem Hofballe am Buffet mit anderen Gästen anzustoßen und einen Toast oder ein Hoch auszubringen, widerspricht aber der Etikette, und es kann dies deshalb auch den Offr-ieren nicht gestattet sein. Wie ver sichert wird, kommt es fast bei jedem Hofballe vor, daß die Funktionäre des Vlatzkommandos Anlaß haben, den einen oder anderen jungen Offizier an die Beobachtung der Etikette-Bor- ichriften zu mahnen und ihn allenfalls auch aufzusordern, den Hcffbcill zu verlassen. Beim Obersthofmeister-Amte soll der Fall gar nicht zur Anzeige gebracht worden sein, da er vom Plahkom- mando im eigenen Wirkungskreis erledigt wird. — Br» anderer Seite wird gemeldet, daß jene zwei Offiziere, welche auf dem Hofballe für Tr. Lueger demonstrirteri. und von einem Obersten zurecht gewiesen wurden, gemaßregelt worden sind. Ter eine wurde nach Dalmatien versetzt, der andere in der Avancementliste um ein Jahr zurückgestellt. In Turn, wv eine deutsch-evangelische Notkkstche errichtet worden ist. sind bisher insaeiainmt 13r>; Uebertritte zum Protestantismus erfolgt, 39 allein irrt dem 1. Januar. Ungarn. Ter ungarische Minister des Innern hat sich in erfreulicher Weise über den amtlichen Gebrauch der deutschen ZVrache geäußert. Tas Kommando des 4 Arrneekorvs «luchte den Vorstand des 2. Bezirks von Lien-Pest um Veröffentlichung einer Kundmachung in deutsch« Sprache. Ter Vorstand kam dem Ersuchen zwar nach, tbetlte dem Kommando iedoch mit. daß in Zukunft solche knitsche Schreiben nicht erledigt würden, da d« Gebrauch der deutschen Sprocke darin nicht am Platze sei. Das Kommando begnügte sich jedoch nicht mit diesem Bescheide, sondern holte ein Gutachten vom Minist« des Innern ei» Dies« ent schied darauf dakin. daß der Gebmuch des Deutschen allerdings am Platze und der Einwand des Lsen-Pesln Bezirksvorstandes hinfällig lei. Rustland. Seit einigen Tagen bat die russische Presse hin sichtlich derP o len f ra ge in Preußen eine vollständige Schwenkung gemacht. Außer dem „Graichd." wenden sich jetzt auch die »Nowosti" und „Wiedomofli" dagegen, daß sich die ruisi'cken Kreiie an Geld- lammluiigen mr die Angehörigen der aus Anlaß des Wirschen« Schulkmwalles verurkbeillen Polen betbeiliaen. und daß russische Gesellschaften die von den Polen angelegte Boykotlirung deutsch« Maaren unterstützen. Afrika. In der englischen konservativen und »monistischen aber mit her anscheinend wieder im Zuge befindlichen strammen Handhabung der Kriegsgesetze in Südafrika und der damit wieder- belebten Abichreckungs-Tbeorie durchaut nicht überein. So schreibt der „Manchester Guardian": „Tie Hinrichtung ScheeoerS, des jungen Kapburen, der die Invasion der südlichen Distrikte der Kolonie so geschickt leitete, und der gefangen genommen wurde, als er krank m einem Farmharise lag, erscheint un» im Achte eines schweren Fehlers. Wahrscheinlich ist die Vertheidiaung Scheeper's, daß er ein Bürger des Freistaates sei, nicht haltbar und, selbst wenn er Freistaatler gewesen wäre, könnte die Berechtigung des wider ihn gefällten Todesurtheils nicht bestritten werden. Das gesetzliche Recht ist aber nicht das Einzige, was es zu erwägen gilt. Scheeper hat Hrenvoll gekocht«: soweit es hier bekannt ge worden, hat er Kokken, nur unt« Umständen erschossen, wen» die» auch Weih« g«enittwr vollständig gerechtfertigt gewesen wäre, und wenn er einige Farmhäuser nirderaebronnt hat, so hat di« Hälft« aller britisch« Offiziere in Südafrika dasselbe getkan und nicht einer von ihnen ist de»wegen von den Buren zur Brr- antwortuna gezogen und streng behandelt worden. Selbst di« Feind« Sckeeper't sanden viel in dem Jüngling, achtet« und schätzten ihn. Und di, Umstände, unter welchen er gefangen ge nommen wurde, Hab« ihm auch di« Sympathie Derjenigen «n- gebracht, die sich mit seinen Handlungen nicht einverstanden er klären konnten. In 999 von 1009 Fällen widerstrebt r» dem Gekübl der Engländer, einen ehrlich;» Rebellen mit dem Tod« «ravesande ädrigen» Lai . indichaitstradirani stück, rwriiellvst bestraft zu entspringt d- leb« sie» en. der ehrlichen . st für sein Land einer ) gesockten hat. E» ,.albem Eingeständniß, daß der- artige Hinrichtungen moralisch nicht zu rechtfertigen sind, und weiter der fest« Neberzeugung, die au» bitteren Erfahrungen berausgewacks« ist. daß dies eine schlechte Politik sei. Alle«, wa» wir aus unserer Politik In Südafrika erfahr« haben, sollte diese Ansicht befestig«. Wir haben eS mit einer zähen Raffe zu thun, die nicht leicht vergißt und tief süblt, wenn sie die- auch nicht offen zur Schau trägt. Eine Raffe, der ein Krieg mit ihren eigenen Stammesbrüdern aufgezwungen wurde, in dem Diojenigen, die ein Recht auf unser« -schütz batten, schließlich nur zu oft ohne Schutz gelaffen wurden. Endlich aber ist zu berücksicktigen, daß wir es jetzt in Südafrika mit einem furchtbar« Raffenkrieg zu tluin haben, der nicht durch strenge Anwendung des Gesetzes und des Reckts. sondm nur durch Großmuth und Versöhnlichkeit ge heilt werden kann." Auch in parlamentarischen Kreisen waltet dieses Gefühl in beträchtlichem Umfang« vor und e» wird die An- gelegenheit wohl auch dort zur Sprache gebracht werden. Australien. Am 29. Januar gebt das 8 und am 28. Februar daS 9. neuseeländische Truppenkontiiignit nach Südafrika ab. lgen» auch ans and««« Vebstk» a» «nf »na« Btbeuteadest leistet, last« wi«t l erwnn«. di« ein« Hoden malerischen Bit dekorativen Anordnung b«vti«. Von dem an gleiße und der regen Strebsamkeit de» Künstln». immer mehr, za vervollkommn«, lägt nicht» »« d« dlna« anchausdAni '»ch« bat. Ein B al» d>e Tb ^ Steindruck» mit di« stattliche Foto« von tasten auch ln Vieser rrken . .. sich nrverdlni >«, Erfolg« ver'uckt bat. Et» Bit« aus on Hamburger und Enrdavane, Hastnansichtn, Dechnik da» vernarbest« von Ftnrffen »ne», wir «» nur Meiste« von großem künstlerisch« stet», aeiühl und beträchtlicher handwerklicher Fertigkeit in der Behänd, lung de» Druckverfahren» geling« Willi Da» Led«»w«r1 et»e- si'lcke» Künstle,« in beinah« lückenloser Bnllkvmmendest »u besitz«, darf alS ein freudig zu begrüßender Alück-umstnud mit«, der wieder einmal die Bedeutung unsere» Kupferstichkadstiet» ln doch hellste Licht rückt und gewiss von all« Kunstfreund« aus da» Lebhafteste anerkannt wird t Anläßlich derdie-jährigen Soetde-Berlammlung ln oetdr'» .Tff " " ^ Weimar loll Gorthri kriumvh Eduard Lasten schreibt ät" zu, »» dem de» Stuttgarter Ho^t Aufführung kommen, eigenaltigen Werke. -f Die Intmdarrz de» Stuttaa hat sich telegraphisch an die Generaldirektton « Hostheater gewandt und um die Ueberlassung der bretternen Interimstibeater» gebeten, nach dem Brande de» Altstädter Hause» 1889 hinter der jetzigen Hofoper errichtet worden we absichtigt, das Stuttgarter Jnterim»theat;r nach dieses bau lii'S Leb« zu rufen, der sich vortre^ währt Kat. f- Wilhelm v. Polen» arbeitet nach Berliner Blätter- Meldung« on ein-m neuert großen zweibändig« Roman, "lLA mper »n de- » Bretter, msicht r«. Kirnst und rvissenschakt. gelangen heute zur Aufführung: llment " Zur Aufführung gelangt dgs Händel'iche in der Bearbeitung von Fr. Ebiv'gndkr. -f Im König! Hpspverndaus« , „Marte, die Tochter de» RralmentS" und das Tan, märch« .Pechvogel und Lachtaube". Anfang batd 7 Ubr. Im König!. Schauspielhaus» wird da- Lustspiel »Miß Hobds" aeaeben. Anfang halb 8 Ubr. k Im Residenztbeater können, wie bereits gemeldet, nur noch drei Auffüdruna« von Felix Pdilippi'S Schnu'Pirl .Das große Lickt" stattsind«, da Herr Adalbert Mat- kowSkv wegen der Vorbereitungen zu der Eritauffübruiig des T öimann'scken DramaS .Ter Herr von Abadeffa", die im König! Schauspielkau» zu Berlin für den 4 Februar angeletzi ist, eine Verlängerung seine» Urlaub» leider nicht dal eiwirken können Tlr Darstellung des an interessanten Momenten reichen Stückes, dessen effektvolle Fabel bis r»m Schluß den Zu'chauer i» Albem erhält, Kat neben Matkowssti'S gläinendrm Ferleitner durch Herrn Reiter's Nasmuffen nur gewonnen und darf in jedem Falle als ikbenswerih gelten, um ko mebr. al» die Reale nichts versäumt bat. »m der Novität zu einem nachhaltige» Erfolge zu veihels«. Großen Beifall sinket Abend für Abend der derb kumoiistbchr Organist G"ld»rr des Herrn Frleie. der namentlich im dritten Akte die Kost« der Unterhaltung in einer Weise trägt, die Leben und Bewegung in die met» episodischen Scenen dieses Auszug» zu bringen verliebt, so daß freudigster Bestall auch ibm zu Thkil wird — Am Montag wird sich Herr Matkowssti als Kean in dem gleichnamigen Stücke von Dumas vrrab'chiedrn. b Heute, Freitag, findet lm Vereinshauie die 1. Musikanfführ- ung de» D resdner Cdorvereins unter Leitung de» Herrn W. v. Baußnein statt. Oratorium Hera kl eS 4 In drm morgen Sonnabend ftatisinbenven Sinionie-Eoncert im I»«n>»rbebau4 kommen zur Auistibruna i Ouvertüre .Lorlolan" von Beethoven: B'eibeaeiang für 4 Violoncelli von F. Erüi>mach«r (Herren Lckleael, Köhler. Fleischer und Steins; Ballet-Suite au» Ooern non Ebr. D. Elrick.^ottl: PreiS-Smionte von Nicb. Wliest«: .Siirta", tzmoniickr Dichtung (Ar 8> aus „Mein Vaterland" von B. Smeiana; Polnisch« Tanzweilen von P. Schanventa: Feümastch von P. Famen. > Zu dem von der „Gesellschaft" für Litteratur und Kunst" vorgestern im Weißen Saale der „Drei Raben" lMarienstraßei veranstaltet« zweiten diesjährigen Vortragsabende waren wiederum Mitglieder und Gäste in stattlicher Anzahl er schienen. Nack einer kurz« Begrüßung gab der Vorsitzende zunächst der lebhaft« Genrigtkuung über den woblgelungen« Verlaui de» am 15. Januar auf dem Königl Belvedere abgehalte- nen Stiftungsfestes lConerrt-Abendi Ausdruck Mit Beifall be grüßt. nahm sodann Herr Dr Makienboltz das Wort zu seinem Vor- «ige über da» Tkema: .Die B i c t vr H u g o - Fe i er in Frank reich" Die Gepflogenheit, die lOViäbrigen Geburtstage markanter Persönlichkeiten zu feie«, führte Redner au», greise immer mehr »m sich. Au» diesem Grunde weide auch der kommende 26 Februar, an dem im Iahie 1802 der Dichter Victor Hugo ,u Be>än>:on geboren winde, zu festlichen'Veranstaltungen manniglach Anlaß geben. Ta der Poet auch als Politiker beivorgetreten sei. werde sich namentlich die sranzosiiche Regierung diele Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Frier für ihre Zwecke anszunützen. In feinsinniger Weile gab der Vortragende hieraus einen Abriß von drm Wirken und Schaffen die>'e» vahnbiechenden Reformators aus drm Gebiete der porisich« Form. der. bereit» von keinem 15. Igkre als Dichter tbätig. die romantische Richtung gegenüber der klassiich« zur Geltung brachte. Die schwächere Seite seine» Schaffens lei seine dramatiiche Betbätiaung gewesen, Bedeutende- babe er al» Lhrlker geleistet. Ein Meister der Sprache, bewegte sich leine Poesie gern in groß« Gegensätzen. Dem ethischen Werthe seiner Arbeiten nach sei Ihm, dem Egoisten in großem Stile, der Voiwurf zu mach«, daß er In seinen Werken zu wenig Herz offenbare. Von großer Wandelbarkeit sei er in politischer Beziehung gewesen: AniangS rovalistiich und katholisch, babe er sich später dem Liberalismus zugeneigt, um dann 1848 als Vor kämpfer der Demokratie aufzutreten. AIS Gegner Napoleon'- flüchtete er nach dem Staatsstreiche 1851 nach England, von wo er Anfang September 1870 zurückkebrte. Ein Anhänger Gam belta's, forderte er das Volk in hochtönenden Worten zum Kampfe gegen die Deutschen auf. Den Vorwurf, Chauvinist gewesen z» telir, könne man ärger, den 1885 in hohem Alter Verstorben« nicht erheben, da er Deut'chland in mancher Beziehung Anerfennung gezollt babe. Die Selbstdioaraphle Victor Hugo'- zeige die Schwächen dlelrs einst fanatisch verehrlen. später vielfach ver spotteten ehrmaliaen Litteiaturgotte». der den Kultus des eigenen JckS von der Jugend dis zum Grelle gepflegt habe, reckt deutlich. Ter Vortragende erntete für seine klar« und belehrenden Aus führungen wohlverdienten reichen Beifall. Dem Ausdruck deS Tankes ließ der Vorsitzende dann noch verschiedene Mtttheilungen über den am 5. Februar im .Musenhaus" abzuballenden Fast nachts-Abend solqen. ß Im Saale der Neuerwerbungen unseres Königlichen Kupfer st ichkabinrtS sind kür diesmal — eine Seltenheit! — nur Arbeit« eines Künstlers ausgestellt, allerdtnas nahezu daS ganze .Werk" seines Lebens, das lein Schöpfer noch dazu unserer weltberühmten graphischen Sammlung zum Geschenk gemacht hat. Der Künstler, der schcm auf der vorjährigen .Internationalen Kunstausstellung" durch sein keines Naturverständniß und lein Vinuvses technisches Können auffiel und reiche künstlerische Ein drücke mit leinen Blättern gewinnen ließ, beißt Charles Storni van sGravciande. Er wurde 1841 In der kriegSberrihmten holländischen Stadt Breda geboren, wandte sich znnächit dem Studium der Neckte zu. »m jedoch bald, als er zur Erkenntniß seiner Künsilerichast gekommen war. die Jurtstenteder mit der Radirnadrl zu vertausch« Auf ausgedehnten Reffen durch seine engere Hrimath, Belgien. Frankreich. Italien und Deutschland, wo er besonder» in Wiesbaden länger« Aufenthalt nahm, emvfing er immer Wechsel- und reizvolle Natiireindrücke. io daß er sein« Skizzenmapve mit zahlreich« Studienblättern bereichern konnte, der« künstlerisch reiche AuSkübrnng leinen Namen bald weit über die Grenzen seiner Hrimath bekannt machte. Bor Allem hat eS ibm. dem Dohne der westirirsiich« Waterkant, da» Meer und die Küste de- atlantiichen Ocean- angethan. di« er nicht müde wurde in mannigicrchen Darstellungen zu verherrlichen, die ihre landschaft lich« Sujets au» dem weiten Gebiete vom Kav Jinisterre, der Nordwestecke Spanien», dis weit hinaus zu den oit- und nord- friesischen Dünen in buntem Wechsel wählen. Tie Aufstellung der rinzelnen Arbeiten in umerrm Kabinette ist jedoch weniger nach topograobilch«,. als nach chronologischem Standpunkte erfolgt, so weit der Meister selbst hierüber Angaben gemacht bat. Aber nicht nur in den nordischen Küstengewäffern seiner Heimath ist der Meister ein Verherrlich« von Land und Leuten, auch die Mittrl- . meeriänder mit ihren reizvollen Eigenheiten der Landichait haben i «n ihm ein« liebevollen Beobachter gefunden, wie die zahlreichen der Lagunenstadt Venedig gewidmeten Radirungen zeigen. Daß sich von aft und Le der im kommenden Frühjahr erscheinen soll. Er nennt Wurzellocker" und beschäftigt sich mit den Schicksal« Menschen, die ihrem HeimathSbod«, au» dem allein sie Saß Kraft saugen können, entrissen ward« sind und nun im Leben keinen festen Fuß mehr soffen können. s Z» dem bereit» kur, gemeldet« Verlaufe der mit Spann ung erwartet« Erstauffüdmng von Zola'» Tarr«- läßt sich die „Franks. Zta " aus Pari» schreiben: Die Bedeutung der Zola'sch« Romane liegt nicht in den oit dünn« Vorgängen, die erzählt werde». Ii'nder» in der groß« episch« Schilderung-krast, mit welcher der Autor die Ausblicke aut weit» Streck« eröffnet, aus ganze Partien der Gesellschaft und de» geiellichastiich« Leben». Man lübli den Fiaur« auch an. daß sie nur impreisionisttlch in, Grkammlbilde empstinc« wurden. In Idrem vrlmittv-elnkachen Triebleben haben sie waar etwa» Mechanische» an sich und bieten der pivchologiich« Vertiefung, welch« die gedrängter» Kunstlonn de» Drama» verlangt, wenig Raum. Gerade bei „I» Psn," offenbare» sich dir Schwierigkeit« einer Dramatisirung am deut lichsten. Eine lebendige dramatische Aktion au» dem Roman heraus,»ichälrn. scheint unmöglich. Er läßt sich besten Falle» In eine Reihe von Bildern auslös«. Aber dann entsteht die Frage, ob die Mittel de» Tbenter» ouSrrlch«. die säst bollucinatorilchen Vision« Zola'» zu ersetzen und einen dem Originale »ab, kommen den Eindruck zu erzielen Da- Problem der Dramatisirung wird rin reine» Jn'cenimngs-Kunttstück. Mehr hat da» Idsätra ^utoin« mit seiner Voriülinrna auch nicht gebot«: aber wa» e» dot. war glänrcnd Die Bearbeiter de- Roman». R de Saint-Arroman und Ckarle» Huaot, beanügten sich, iünf Episoden ausznichkiden: die Tkeilung vor drm Notar, ein Abend bei dem alten Fouan. die Kirmes, die Werbung Jean» und endlich die letzt« Tage de alten Fouan. Die .Handlung erstickt unter der breit« Ausmalung der einzelnen Bilder. Wa» die Bearbeiter nicht neben konnten, aab Antoine mit einer Jnicenirung. die nicht» mehr zu wünschen übrig ließ. Er bat ein wirkliche» Dorf der Beauc« koptrt. Im zweiten Akte, wo da» „Aus trägst über!" dr» alten Fouan aereig! wird, fehlten vor dem geöffnet« Tdor selbst die lebendig« Hühner nicht. Und Fmngaiie erschien mit einer wirklich« Kuh. Tie Turchsühiung der einzelnen Rollen war nickt weniger realistisch. Antoine machte au» drm alt« Fouan ein« Baue«, der srlschweg von der Beouce hätte komm« können, doch nicht obne die Leere iübl« zu lassen, die bleiern König Lear am dem Dorfe eigen ist. Wie weit blieb da» doch hinter Anzengruber zurück, an d« man sonst wohl denk« mochte. Namentlich der Schluß, wo Antoine in vier raich aus einander folgend« Ccenenwechsein zeigt, wie Fouan von lei»« Kindern hinanSgestoß« obdachlos umderint und «letzt auf freiem Felde bei strahlendem Sonnenaufgang stirbt, hätte besser in rin Au-stattungStbeoter gepaßt. Besondere» Interesse gewann die Aufführung, da die Rolle der .Grande" in die Hände der hock- detagtcn Marte Laurent geleat war. die aber au» der allen Bäuerin mehr eine Heldin großen Stil» machte und den Ton von Zola » Torrs" doch nicht tras. Alle übrigen Rollen war« gut veietzl wie immer bei Antoine, und da» Ltück fand dämm ziemlichen Beifall, trotz der ernrüdeiiden Läng«, die jeder Akt bringt. s Dem am 30. Oktober 1999 verstorbenen Dr. Herm Blumknau, dem bekannt« Kolonisator und Gründer der deut schen Kolonie Braunlcbweig im lüdbrasiltichen Staate Santa Catharina. soll rin Denkstein errichtet werden. Die Mittel dazu sollen ln Deut'chland durch freiwillige Svend« aufgrdrachl werden, zu denen sich in Sach!« die Herr« Dr. Hermann Mever in Leipzig. Vorsitzender der Rio Grande-Nordwestbahn-Geiell- schaff, und Moritz Sckanz in Ckemnitz. Vorstandsmitglied der uelt erklärt ' Teutich« Kolonialgeiellschast, bereit Hab«. Neueste Drahtmeldungen vom 23. Januar. * Bückebur g. Bi« 10 Uhr Abend» erhielt« bei der Retch-tagSeriatzwabl Graf Reventlow ldeutfch-fmial» A>04. Demmig (Freit. BolkSp.) 2978. Retchenbach (So,) IMS Stimm«. Zwei Bezirke fehlen noch. ES hat Stichwahl zwischen LrcL Reventlow und Demmig stattzusindea. * Lemberg. Der Statthalter drückte dem hiesig« russischen Konsul offiziell sein Bedauern «eg« der Beschädigung de« am KoniulatSgebäude angebrachten russtschenEtaatSemdlems aus. * Gibraltar. Die Kaiservacht „Hodenzollern" ist hier eingrtroffen. Der Kommandant Graf Baudtssin beaab sich unter dem Saint einer Landbatterte an Land und betuchte den Gouverneur. Die .Hohenzollern" setzte al»dann dl« Reis« »ach New-Aork fort. Neueste Drcchtberichte. Hoinachrichtm. Psychologie in der Heilkunde. Gerichtsverhandlung«, tzoioper: Charlotte Huhu als Iphigenie Autobiographie Richard Wagner». Dreaven. A. Januar. Barvmrrrr von Lvttte, Alregan» Otto BSWIdl. Walltzraße 2 Abend» « Ubr: 7»l Millimeter, » Tbennometroarccpb nach Eelllu». Temperatur: bbchll« 11 »r. niedrigste S Gr. Wärme. Neblig. WeiNvmd. Svelterdertckrt de» Kal. Gächi. Mrreorolog. Institut« in Ehemnttz vom 23. Januar. 8 Uhr Morgen» (Temperatur nach EelsiuS). 0r> ktoriwi» «!,<»«» Ihrlfttan» -»»aran» äiud-enii» Slmtdolm > itomah»,. v-cmei Ewtnem. vk-arn Sar «in». ^ »«»er. Mit'*«»«> SV nvv vrr. PL" Mitnil»» S-kUn Oari^ P«N» «itnchen rlM»»e ,nN.« «,»i w vav «sv «v 7» SV m-sv 7t SSO >n» dkVM !«ch» »ÜÄ l-chr»-», rr iltchen Winden mW trübe«, dt« fedocb »sh« sr- «tttaa n> «i 8 Narld-d-ckl S0 Ntll «« VNV «2 88V Sich- A-a»n «< V I«icht>I»^« , ^ S2-VkiV sieiswolkc, ..««itnchen 71 PUI «S!VNV I«tchtN,d»l " ' vimunum nn» at-»-«,»!»,«, «m 22. Januar fanden bet l«i nebligem Wetter noch überall Nteberiil gtedig war«, nur an der Hc><t>itatryn «urd« von Stegen »nd Schnee «eine! Rachliroit (Minimum — 1.S ch Gr. Uber der Normale, dt« _ Tchneetleien: Sllienkerg o, KoUenbatbe t, V. v. Slewenbätn 15. ffi, tia Emir. Im Westen der britischen Inseln ist «tn, neue De»reift., schien«, die ndrdliche bat sich noch vernest. Der dob« vnuk au» dem l tinent, mit Barometerständen Uber 770 Mm. tm Süd« desselben, besteht ziemlich unverändett »ort. Da« Wetter ist rubtg. trüb und mit» i mreUuelt tritt noch Nieveijchlag aus. doch schemt fich nunmedr allmädti»« «ufflaning etnzustellen. «ali««««» »er »»»« uns SKstd«». «ns»— «r»e Mein«» 2» Ionnnr »i >7« 90 > »7 22. Januar >2» >«S ^-»7 vochftaiion «urv« am MUtaa noch l»,» Mm. messen. D>« lehiere batte auch allein schwachen 1.» Ar.1. dt« MiUeltemveraturen lagen 5,»dt« die Marima stiegen nahem di» st »r. (Leisitgj. er- r;
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