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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061213012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906121301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906121301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-13
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1906
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verugrgeMn d»nd tzoun »»«»»« uu» «„,<»». «, L°I«- «» M«ua«»» «» kinmaü »OMI d«rN>«i>4n>ant,»»om» w»»«n»v » M« de» » M »o «. D«I n»«a«an ZutvUun, durch dch Voii»M> iobn»V»t«ll«ld>. im «Ich laut «U «»vrrchniton Auichlaar. K «chdr»«alln »n«,l u, vnainal- l»> >»'»,»'»" «», «u d«u»Uch«r jll««l>»»a»,ad»<.Drchd Nactir.'d pllnlt,. Ra»ir»a>>ch« donorar- ,n>vrü»r diritni uud»r!t<M«b»»t: «uxuaual« Manu »n,» ««ta» «chi auidrwadrt. »rlraramm «tr«"»' ßlachktch««» »ress«» Gegründet 1836 WMÄ ^ok. Ireppeaksaer I, Keks Aftmaclct. ^nresgen-cE »nnabme dm, «ntündtaun-rn btt naibmttiaat » Ukr Sonn- und krtenau« nur Munkusnahe » »oa U btt '/»I Ubr Dte l»vaIlt,eAruno- «eite cca » Lttbeni » Pt,., kiindiuuna-n aut der DnvaNeNe Seile LP!,.: die S tvalttue Seite aut l«t- »eile w Pt,. als Lmaetandl Seil« « D>«. In »,q und Sele,ra,«n , i,a»i,e Brundieite sa Dt,., mit Drivatteue « Dt,.. rt,alti,e Zeile aut LerHetre und alt E>n,etai'dl so Pt,. Auswärltae Aul- Irä,e nur ,e,e„ DorLusdnalilun,. Vele,bl,lier koste» »o Ptemnar. tzernlvrecher: Nr. U und S0SS. Hauglgeschäsllltelle: MarienIK SS. fsksill leim l.eüemsl'eli. ^äoU Mater DM» Sr«rt„«- 4, 'Mtz L« 8tr««8v 2V. 81tttkMt»rn,„a Schulwesen, tzletreideverk.iufsitrlle. Fliehende Gewässer. Invalidendank Mutiiiakl WitterungHs» « 1»/»/« TAIsAsl. Rkichshaiishaftsclat. Französ. Kulturkainps. PdilharmonischrS Konzert. Leiche iin Koster. Kiilil.Ricdcrschläge! ^ RrZ- -LcbHlulvd» Ls/W» Die FleischtcucrmijiS-Dcbatte hat gestern und vorgestern den Reichstag beschäftigt. Schon lange tvar man gespannt darauf, wie die Antwort der Regie rung aus die allgemeinen Magen wegen der Fleischteuerung und vor allem aus die dringenden Bitten um Abhilfe dagegen aussollen würde. Geduld war aber nötig, denn die Regierung schob die Beantwortung der angelündigtcn Interpellationen zu verschiedenen Malen hinaus, und man kann ihr gute Gründe für dies Verhalten nicht absprcchcn. Handelt es sich doch bei der FleischtcuerungS-Angelcgenl-eit um eine Frage von weit- tragendster Bedeutung, deren Lösung um so schiverer ist. als aus politischen und volkswirtschaftlichen Rücksichten heraus den Interesse» der Produzenten und Konsumenten in gleicher Weise Rechnung getragen werden mutz: das ist beinahe so schwer, als die Quadratur des Zirkels zu finden. . . . Dazu kam, daß in der Leitung des preußischen Landwirtschafts- Ministeriums durch den Abgang Podbielskis ein Interregnum eingetreten war und am 1. Dezember d. I. eine allgemeine Vieh- zählung beoorstond. Es wird also der Regierung nicht ver dacht werden können, wenn sie erst die Neubesetzung des er- ledigten MinisterpostenS und die wenigstens summarischen Er- gebnisse der Biebzählung abgewartet hat, ehe sie sich zum Reden entschloß. Nu» hat sie gesprochen! Um es kurz zu machen: sie steht aus de« alten, ablehnenden Standpunkt. Im Namen des Reichskanzlers verlas Graf Posadowsky eine Erklärung, in der versichert wird, daß die ohne Frage bestehende Fleisch teuerung seit Monaten für die Negierung der Gegenstand „ernster Aufmerksamkeit" sei und zur pflichtgemäßen Prüfung aller Eingaben von städtischen Behörden, Korporationen und Einzelpersonen geführt Hobe, daß aber die zur Linderung bezw. Beseitigung der Teuerung gemucksten Vorschläge nach wie vor indiskutabel seien: von einer weiiergehenden Ocsfnung der Grenzen für Einfuhr fremden Viehes und Fleisches könne aus veterinärpolizeilichen Gründen keine Rede sein, ebensowenig sei an ein Herabletzen der Zölle zu derkken. da diese seinerzeit aus das mindcstmögliche Maß festgestcllt worden wären, und endlich dürfe von einer Fleischnot nicht ernsthaft gesprochen werden, denn die deutsche Landwirtschaft decke 95 Prozent unseres FleisckwerbrauchS und werde künftighin auch noch größeren An- sorderungeu gerecht werden. Nur ein Äbhilsemittel will man noch der Posadowskpschen Erklärung regierungsseitig erstreben, nämlich die vorübergehende Ermäßigung der Estenbahn-Frach-t- sähe für Vieh- und FleischtranSport«: Preußen, Sachsen. Bauern und Oldenburg sind grundsätzlich zu suchen Erleichte, runge« bereit. DaS Sst nicht viel, aber immerhin etwas. Nur ist zu be- fürchten, daß damit herzlich wenig erreicht wird. Zu der mehr- fach erörterten Fraoe. ob der außevaa>ovlhnlichen Höhe der Fleitckpreise durch Ermäßigung der Eiiendahntorilse für Lchlachtvich begegnet werden könne, äußerte sich nämlich kürz- lich dir „Deutsche Eiienlb-Vramten-Zcitung" wie folgt: .LLer 18 Schweine auf eine Entfernung von 100 Kilometer bezieht, zahlt für daS Stück 6.85 Rük Fracht. Bei einem Durchschnitts gewicht d«S CchSveines von 90 Kilogramm kommen auf ein Kilogramm Lebendgewicht OL Mo., auf 1 Kilogramm Schlacht gewicht lL Pf». (Bei 500 Kilonieter Entfernung beträgt die anteilig« Fracht für 1 Kilogramm allerdings etwa 4 be«v. 6 Pfg.j Bei Kälbern und Schafen, die ein geringeres Durch schnittsgewicht Haiden, erhöhen sich die anteiligen Beträge um etwa ein Drittel. Falls nun wirklich die Regierungen aus eine Herabsetzung der Tierfrachten einaehen und eine Ermäßigung von z. B. 90 Prozent der Fracht eintreten lassen würden, so entfiel« auf ein Kilogramm Fleisch nur ein Pf« » n ig-Gr uch te i l. der beim Kleinverkauf selbstver ständlich nicht »um Ausdruck kommen kann. Was in diesem Fall die Eitstndahn an Einnahmen einbüßen und somit dem steuerzablenden Volke entzogen würde, könnte also der Allge- meiichei» überbau»! nicht wieder zu gute kommen, sondern würde lediglich im Groß- und Zwilchenhondel bangen bleiben." Gon« ähnlich liegen die Verhältnisse auch beim Ber- fand von Rindvieh, und der Verfasser gelangt daher zu dem Ergebnis, daß ein« solche Maßnahme den gewünschten Erfolg nicht haben könne, vorausgesetzt, daß die Bahnen im Tierver- kehr nicht etwa unter ihre eigenen Selbstkosten berunieraeben würden, was wohl kaum zu erwarten ist. Immerhin, der Ver such muß und wird gemacht werden, durch Verbilligung der Frachtkötze den unhaltbaren Zuständen der jetzigen Fleisch- teuerung wenigstens in etwas zu begegnen. Die Fleischnotdebotte sollte dem Reichstag einen ..großen Tag" bringen, die Tribünen waren wieder einmal voll ge- propft von Besuchern, aber die gespannte Erwartung kam nicht aus ihre Kosten. Man wußte ir> Abgeordnetenkreifen schon im voraus, wi, die Antwort auf die Interpellationen auÄallen würde, und dir Interpellanten vom Freisinn und von der Sozialdemokratie selber schlugen — abgesehen von den Mich«» bissigen Ausfällen argen die „Agrarier und Jrucku" — eine» io gedämpften, matt« Ton au. daß gar keine eigentliche Kampfesstiinmung auKanr. Es mach! beinahe den Eindruck, als ob man das ewige, fruchtlose Gerede satt hat. Ob es aber richtig von der Regierung ift. den selbst von rechtsstehender Seite geäußerten Wünschen ans Abhilfe so wenig entgogengrikonnnen. steht auf einem anderen Brett. Neben der Herabsetzung der Eifcnbahnlsrachtlätze hätte man doch min destens noch an die Errichtung von Grenzichlachtbäusern und an die Einfuhr gefrorenen Fleisches denken können! Wenn aber der freisinnige Abgeordnete Wiemer meinte, daß einzig und allein „die Lebensmittel- und Fleischverteucrungspolitik" der letzte» Jahre die versöhnenden Wirkungen unserer ganzen Sozial politik einfach zu nichte mache, so stimmt das denn doch nicht. Wohl herrscht in den unbemittelten Kreisen ein berechtigtes Miß behagen über die andauernde Teuerung, aber das ist nicht der Kern der Mißstimmung, der liegt viel tiefer und kommt in der Hauptsache auf Konto der Sozialdemokratie und ihrer wüsten Verhetzung der Boiksklasten gegeneinander und des Arbeiterstandes gegen den Staat. Dte Regierung ist sich ohne Frage der Gefahren bewußt, die ibr bei den bevvrstedeiiden Retchstagswahlen drohen, falls die verbit ternde Wirkung der allzu hoben Jlrischvretse anhalten sollte. Aber sic weist nicht ohne Berechtigung daraus hin. daß die Verhältnisse in anderen Ländern Europas auch nicht besser liegen. Tie Gründe, l welche zu der schwer empfundenen Fleischvertruerung geführt haben, sind außerdem aus Gebieten zu suchen, die sich einer Besserung säst unzugänglich erweisen. Mit großer Sachkenntnis und Offenheit wie-hieraus der Abg Gersteuberger hin Zunächst gelangt in Betracht, daß die Bevölkerung Deutschlands ln starkem Maße zugrnvmmen hat. während dte Viehprodnktto» außer stände war, mit dieser Vermehrung gleich schnellen Schritt zu halten. Dazu kommt, daß durch die gesteigerte Lebenshaltung der unteren Klasse» auch der Fleischkonsum derselben erheblich größer geworden ist. sowie endlich, daß die Provuktionskosten der Viehzucht durch höhere Löhne, staatliche Maßnahmen aller Art. wie Fleischbeschau und andere, immerhin gestiegen sind und — last not Ie,st — hat die enorme Entwicklung d«S ZwitchenhandelS wesentlich dazu betgetmgen. dte Flettchvrctse aut ihre jetzige Höhe zu steigern. Gewiß. der Zwischenhandel ist in gewissem Umfange notig und soll durchaus nicht auSgrschaltet werden. aber alles muß ein Maß haben. Man vergegenwärtige sich einmal, daß vom Stalle bis ln die Hand des Konsumenten das Fletsch durch folgende Hände geht: vom Bauem zum Kleinhändler, vom Kleinhändler zum Großhändler, vom Großhändler zum Kommissio när. vom Kommissionär zum Großlchlächter. vom Großschlächter zum Kleinschlächter. vom Kleinschlächter zum Verbraucher. Den Houptverdienst haben von all' denen wohl die Kommissionäre. So wurde z. B. nach der doch gewiß nicht agrarischen .Köln. Ztg." tm Jahre 1903 daS Fletsch tu Köln durch reine KvmmissionS- gebübren um MO 000 Mk. verteuert, wöbet nach derselben Quelle einzelne Kommissionäre Verdienste von 70 OM bis lOOOM Mk. jährlich gehabt haben sollen. Tie Bauem bekamen aus ihre» Höfen für da» Vieh nur wenige Psenulge pro Psund mehr als früher! Die DelatlpreiSslrigrrrmg der Städte stimmt mit den draußen gezahlten Preisen fast nie überein. Gerade bei PrriS- stclgerungen steigen dte Fletschprets« sehr schnell und sehr weil über die Btebpretse. Dazu kommt, wie vom NegierungSitjche auS- ^ geführt wurde, daß dir städtischen Schlachthäuser und Vtchhöfe zu sehr als städtische Sleurrguelle angesehen werden und dte Kosten für ihre Benützung viel zu hoch bemessen sind. Hier muß jeden falls auch gründlich Wandel geschasst werden. DaS Publikum wird, wenn eS nach einem gerechten Urteil strebt, gut tun, nicht immer der Regierung oder gar der Landwirtschaft alle Schuld aus- zirbürden, sondern sich vor allem den Zwischenhandel und die städti schen Verwaltungen aus ihre verteuernde Praxis hin etwas genauer ailjusrhen. Neueste Trahtmelvunuen vom 12 Dezember. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel s Eingegangen ist der Etat pro 1907. Die Besprechung der Interpellationen wegen der Fleiichicuerung wird fortgesetzt. — Abg. Paasche inai -lib.s: Meine Freunde können der Regierung de» Vorwurf nicht er- sparen, daß sie die Dinge zu lange Hai lausen lassen. So gut wie sie sich letzt zu unserer Freude bereit erklärt, die Ueiich- schau an der Grenze und die Eiscnbabnsrachlsätze für Flestch- tranSporle zu oeobilligen, ebenso gut hätte sie das schon vor Monaten tun können. Und schon vor Monaten hätte man sagen und dadurch die Unzufriedenheit vermindern können, daß selbst, wenn die Grenzen geöffnet würden, das Ausland doch nicht in der Lage gewesen wäre, uns große Mengen Vieh über die Grenze zu schicken. Was das Verlangen nach Ermätzigung der Zölle anlangt, so sind die Klagen, die zu diesem Verlangen ge- führt haben, allerdings übertrieben. Daß es mit der Unter- Ernährung nicht so schlimm auSsieht. das hat ja der Minister v. Arnim gestern dargelegt. sLachen links.! Zweifellos steht doch sestr daß di« Schweineproduktion sich bei uns gesteigert preise zu normalen Verhältnissen bestem. bin aber über zeugt. daß, wenn auch die Preise jetzt noch sinken, sie doch nie wieder aus den Stand zurückkehren können, den sie früher cin- grnommell habe«. Und wenn das doch geschähe, so wäre daS ein Unglück: denn auch die Landwirtschaft muß ihren Bedarf an industriellen Erzeugnissen jetzt teurer bezahlen. Schon jeHt deckt unjere L-anoiruUjclMt 95 Prozent unseres Fleischöedarss. Schützen mir sie nicht gegen Verseuchung, io werden die Kon snmenten in Deutschland erst recht Gcjahr lausen, daß Fleisch mangel und verstärkte Fleischteuerung eintritt. Warum heben denn die Städte die Schiachisteucr nicht da aus. wo sie noch besteht? sLachen links.! Und weshalb setzen sie nicht die Schlachthaus-Gebühren herab?! Tie Landwirtschaft hat so lange mil Unlerdilanz gearbeitet, weshalb können das nicht auch einmal die städtischen Schlachthäuser?! Die Schweinezucht ist in der Hauptsache in Händen kleiner Leute. ländlicher Arbeiter und kleiner Bauerssrauen. sLachen links.! Weshalb soll nicht auch der kleine Mann den Lohn seiner Arbeit imven? sLachen links. Beifall rechts.! — Abg. Gras S ch m e r i n-Loewitz skons-t: Ter ganzen Bewegung der letzten Zeit liegen lediglich politisch« Absichten zu gründe. sLachen links.! Ein in Berlin verbreitetes Flugblatt behauptet, die Fleischteuerung sei „künst lich erzeugt", um „den Großgrundbesitzern die Taschen zu füllen". Das Flugblatt wendet sich gegen „Junker und Junker, genossen" und sagt den Arbeitern: „Arbeiter, erkennt Eure Macht! Tretet uns bei und - lest den „Vorwärts". sGroße Heiterkeit.! Den Junker-Popanz hat ja gestern schon Herr Gcrstenbcrger zur Genüge aogefertiat. sVeifall rechts! Redner führt an, in dem I-ahre von Mitte 1904 bis Mitte 1905 habe der Fleischkonsum pro Kops in Teutschland sogar 52,7 Kilo betragen, in dem daraus folgenden Jahr«, Mitte 1905 bis Mitte 1906, sei er dann allerdings um 21^ Kilo gefallen. Aber seien wir denn nicht 1870/71, wo der Fleischkonsum pro Kops nur erst halb Io groß war, stark genug geweien? Dabei dürfe doch auch bei Berechnung des jetziaen Fleischkonsums nicht das allmähliche Wachstum der vegetarischen Bewegung über- sthen werden! Unter den Ursachen der erhöhten Fleischpreise sei zunächst die vorübergehende Tatsache des Futtermangels von 1901 zu erwähnen, dann aber vor allem das Steigen aller Warenpreise. Letzteres sei nicht einmal zu beklagen, da er fahrungsgemäß der allgemeine Wohlstand da am höchsten sei. wo hohe Warenpreise und Hobe Arbeitsverdienste und Löhne zusainiiienirefsen. sSehr richlia! rechts.! Weiler erklärt Red ner eine sorasältiac Fleischbeschau an den Grenzen für nach wie vor unerläßlich. Für die höheren Fleischpreise kommen ferner in Betracht die aeaenrvärtigen höheren Ansprüche an die Qualität des Fleisches, und weiter die Kosten der inländischen Fteiichschau. Verlange man etwa. daß die Landwirtschaft diese Kosten allein tragen solle?! Dte Landwiite sind dem früheren LandwirtichaftSmInmer dankbar. tStnimischer Beifall rechts. Lachen der Sozialdemokraten.) Hoffentlich werde sich nie ein deutscher Londwirlichaflsminister finden, der den deutsche» Vicbstand der Verseuchung durch daS Ausland anssttzt. (Lebhafter Bestall rechts.» Ich boffe. daß wir sedr bald dnbin kommen, die Einfuhr lebenden Viekes überhaupt »lcht mehr nötig zu haben Die glücklichste Lösung wäre die. wen» die Fleischer schon geschlachtetes Vieh von de» Landwirten beziehen wurden. Deutsche Kraft nicht nur auf militärischem, sondern auch aus wirtschaftlichem Gebiete zu erhalten, muß unsere Aufgabe sein lLebbaster Bestall rechts » — Abg. Korsantst ! (Pole* bespricht die Verhältnisse i» Qberjchlriien. die für den dor- ! tigrn Industrielle»!'! niit ieiner dichten Arbeiterbcvölkeriing mit ihren niediigen Lohne» beiondrrs schlimm lägen. Trotz des Kon tingents sei der Konst»» in Qberschlesie» an Schweinen wegen des hohen Preises stark zukttckaegnugen Dagegen sei allerdings der Konsum von Ziege» gestiegen. Mit solchem minderweiligen Fletsche müsse sich die arme obrrschlesischc Bevölkerung Helsen. Redner fordert unbegrenzte Zulassung nissiichcr Schweine, aber mit den nötigen Kanteten gegen Sencheneinlchleppungen. — Abg. Go mp iReicbSp.»: Wenn Ihnen «zu den Polei» die Löhne ln ^ Qberichlesie» zu nledilg sind, da gebe» Sir doch nach dem Nieder- > rhei». wo besser bezahlt wird. (Lachen bei den Polen». ES ist i kein Stand In den letzten Jahren so gestiegen, wie der deS iiidn- i strlelle» 'Arbeiters. (Sehr richtig rechts. Lachen links.» Die Statistik wird ergeben, daß manche Arbeiterfamilie höhere Ein- s nahmen bat wie rin Amtsrichter. (Hört, hört rechts). Herr ^ Wiemei hat den steinen Bauern ein paar lobende Worte gespendet, j aber nicht die Konsequenzen seiner Worte gezogen. Dte Bauern werden ru seinen Worten sagen: WaS ich mir dafür kaufe! (Hellerkett.» Er bat die Fideikommisse angegrissen: diese erhalten uns aber gerade den so notwendigen Wald tm Osten. Der kleine Baue, bat großes Verdienst um dte Viehzucht, aber der Groß grundbesitzer hat ihm erst den Weg gewiesen. Redner setzt sich dann mit dem Ada Gothctn auseinander, der tm vorigen Jahre so klug gewesen sek, mit kleinen Leuten z» sprechen. Das sollte er öfters tun (Heiterkeit», und die hätten ihm gejagt, sie könnten keine Ferkel onirtzrn bei den Hohen Ferkel- und Kartosselvreisen. Jetzt sind Ferkel- und Futterpreise so niedrig, wie noch nie. Es ist also bei der Vernunft der Bauern, dte ne ia dadurch bewei sen, daß sie konservativ wählen, (große Heiterkeit) gnzunebmen. daß ei» großer Aufschwung der Schweinemast einlritt Es wird einmal eine Zell kommen, wo Deutschland de» Bedarf an Rind vieh nlcht wird decken können, aber tür Schweine ist jabrzehnte- lang vorgesorgt. Redner brmänaelt den Wert beS Serums gegen Schweinepest und wünicht bessere Seuchcnschutzkontwlle beim Transport tm Inland« und bessere Vorbildung der Flestchbeichauer. Den .--wstchcnhandci wollen >mr nicht oussätallen, «rber ein soziaidemokraiihches Koni unwe rein Sin italiäd k»at mir erklärt, durch direkte Vestbinduwa mit dem Produzenten käme der Zent ner fünf Mark billiger. Eine übcrmäßiae Steigerung der Fleiisckwrcilse liegt nicht in unseren Wrinychen. wohl alber eine »tab-ile Preislage. (Lebhafter Bestall rechts.) — dldg. G-ot- hein sireis. Berg ! bemerkt zu dem Wechsel im preußischen LäMpirtSchastsministerium: ,Kin anderer Fäden, aber dieselbe Nuniinxr". sHciterkeit.! Die agrarische ästvoc-gung holte er tür güjohrlicher. als die iozialdemakratitche. (Unruhe.! Andere Länder seien viel weniger verseucht als Oestcrreich-!11,ngarn. und doch laste man aus Oesterreich-Ungarn Schlachtvieh herein und aus den anderen Ländern nicht J>n den Niederlanden, in Tänemark und Schweden herrsche nicht eine Spur von Maul und Klaucir'euche und dennoch sei von dort nichts bereingelasten worden, nicht einmal die Mich. Unsere Politik gehe ako dabin. Vied aus verseuchten Ländern hereinzulassen, aus ieuchenireien dagegen nicht. 'Der Landroirtjchaftsmunilstcr sag«. Holland kr Lrssäusi UMsrsi 8edr. kkwä, LaullMsr 8k. 79/81
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