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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.02.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110222022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911022202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911022202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-22
- Monat1911-02
- Jahr1911
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riese» Bla» wird den Lesern von Tre»den ^»«eliellt, wahrend e» die Pos, Nbonnenlen am und Umgebung am Lage vorher bereu» alü borgen in einer Gesamiausgade erhalten. 55. Jahrgang. 53. vezuzSgebühr vierleljahrl für Lre«- den d«» tägltch z»vei« «aliqeriurraaungan Lonn- und Monraqen nur cinmal» 2.LV Mk., durch auiwartiaeNom« m»ssu»nare 3.S0 Mk. P»i einmaliger >iu- IleUung durch dis Post 3 vt.<o^ne Bestellgeld». Tie den Lesern von Dresden u. Umgedunq am Tage vorher gestellten Abe,,^ Aus gaben erhalte»! die aus wärtigen Aezteher mit der Morgen - Ausgabe rusainmen zugestclll. -lachorud nur mn deut licher Quellenangabe <„Dre-d. Aachr."» zu lässig. — Unverl. ngte Vianusklplc werden nicht ausbewohru Tclcgramm-?ldrcssc: Nachrichten Dresden. 1856 Druck und Verlag von Liepsch §: Reichardt in Dresden, liauptgcscbäftsstelle: 2Narienstrastc 58/ckO. Mittwoch, 22. Februar lMI. -ln;eiaen-T«>ii Annahme von Antu drgungen bi- tiach i. Uhr. Lonntogs l'. r Manrnslrap: .Ut vo.l N b,«-. ' Ubr. r«e l a. »i 5.llbeu« 2.» l , ^aniltieu aaui.i i nu. Trcedcu P' : ^>i.; rar wn,nal:i 'S ^sile a. rertleue gi-T«. — Tin Aumincrn n,'!» Sonn u Keirrtageu die ciiiipaiuge otrun^ zkile:K)Hs.,auiPi:>'.: - scite ^0 Pi., Hanniic Nachrlchten a Tresren. , ,r l-iiiink'^e.te"'' >1 » Au--wartige 'Au»r..!"s nur gegen Dcrau-b- zablung. — ^ede- ck'p- legvlatt kostet lO Ps. lW8l VIRMM I k^lü§sl pisninos blsrmoniums r: «drez1<»n Nnn^es. ^u§us1 börste«' Xöni^I. 8>icbs. tlnküekccant vrescleri, Ler>ir3l-Tli6aier-pLSLS8e. Arrr7 erNcze ^eso^. Ei n Museum für L ä ch j i s ch e VolkSk u n st wünschen acht am Knnstgciveibe interessierte Dresdner Vereine in einer Eingabe an das König!. Finanz- Ministerium. Der Verband Sächsischer Z n d n st r i e l l c r hält heute in Dresden scinc n. ordentliche .Haupiver- icunmlnng ab. Einer englischen Zeitung zufolge sind in Tibet russische Truppen und in Lhassa englische Truppen eingerüctt. Neueste MWrMrmgen vom 21. Februai. Deutschland und England. London. „Dail» Ehronielc" führt in einem Leit arttkel zu der jüngsien M a r i n c d e b a t i e im dcnl scheu Reichstage ans, dag diese Debatte ein gut Teil zur Reinigung der Atmosphäre beitrage und dazu diene, die Aiiirechterliaünng der guten Beziehungen zwischen beiden Ländern zu erleichtern. Die Ausführungen des Staatssekretärs v. Tirvitz zeigten England ganz genau, was Deutschland beabsichtige und was es nicht beabsichtige, und folglich, was man iw» England erwarte und was nach seiner Ansicht Englands gutes Recht sei. Zeder tbrnnd z» gegenseitigen Beschuldigungen sei dadurch beseitigt. Dos Blatt führt fort, dast das deutsche Flottenprvgramm, wenn es auch defensiven Chnrallcr habe, England zwinge, eine mächtigere Flotte zu bauen als Deutschland. ES bestehe für keines der beiden Länder irgendein Eirund, über das Borgehen des anderen zu klagen oder ihm feindselige Be weggründe bcizumessen. England habe einerseits auch nicht die geringste Veranlassung zn einer Panik, ander seits aber auch keinen nernimstigen Eirund, die Regierung leichtfertiger Uebcrtreibiinge» zn zeilien. Hosoperndirettor n»d Eieneraiiniendaui Berlin. tPriv. Tei l Die ln. Strailammer des Landgerichts l. verhandelte heute in dem Prozesse gegen den früheren Hosoperndirettor F e l i r v. W e i n g a r t n e r wegen vssentlicher Beleidigung des Ei e u e r a l inten da n ten der .königlichen Schauspiele, «brafen -H ü l s e n H ä s e l e r. Der Versuch, einen Vergleich tierbcizusühren, scheiterte. Eieneralsntendau! n. -Hittsen- Eäscler erttärte, das? ihn> jede -lnimositäl gegen den An- gcllagten fern liege, aber es seien über diese Lache io viele irrige und enlslellende Nachrichten in die Ocsfcntlichkcit gelangt, dast die Oefsentlichieil ein nultes Recht ans eine gründliche Ausilärnng der ganze» Assäre habe. Er müpe es deshalb zn seinem Vcdanern ablchnen, in Vcrglcicls- vcrhandl ringen einzutreten. Die Eiseiibahnsaboiage iu Frankreich, Doua i. Drei sh Zahre alte Burschen wurden in dem Augenblicke verhafte!, als sie S - gnaldr ü h t c bei Do> ig- »ier zerstörte n. Die gestanden, da st sic im Vereine mit noch zehn jungen Burschen seit längerer Zeit dcrarnge Sabotage-Akte verübt haben. Die Verhaftung der übrigen Uebellütcr siebt bevor. Rustland und Ehiue. London. Die „Morningpost" meldet ans Schang hai: Eieneral Tnan-Schi-Zni, der zum Militärgouverneur im Zli-Distrikt ernannt wurde, ist nach Peking berufen morden. Der Vizekönig von Lzctchnan mckdet telegraphisch, dost russische Truppen in Tibet c i n r ü ck i c n. Der chinesische Resident in Lhassa depeschiert, dast auch eng lische Truppen in das Land c i n g c r ü ck i seien. Paris. Der „Petit Parisicn" schreibt in einer ersicht lich vom O-nai d'Orian slamincnden Ptitteilnng: Ter russisch-chinesische Z w i st flöstc um so weniger Be sorgnis ein, als Zapan der chinesischen Regierung den Rat gegeben habe, nicht bei einer Politik zu verharre», die den Frieden in Lflauen gefährden könne. Londv n. Das englische L ch l a ch t s ch i s s „Ri a r s" rannte gestern ansterhatb von Pluinonth den Schoner „Fis" ans London an. Dieser innstie ans den Strand gesei« werden. Berlin. Durch einen Brand in der .N ö n > g l l i ch e n Bibliothek wurde heute früh fast die gesamtes Feuerwehr Berlins alarmiert. Die Eiesahr tonnte jedoch! sofort beseitigt werden, da der Feueralarm nur durch daS Fiibranögeralen eines Utensilienschrankes im .Eellergcichoi'se s veranlasst worden war. Berlin, .heute nacht wurde an der Ecke der DreS-- dener und Alerandrinen Ltraste beim Einbrüche in einen Zigarrenladen ei» Mann überrascht. Er slvh> über die Dächer big znm Lause Dresdener Straste 8st, s ivo er in einen Lichtschacht stürzte und tot liegen blieb. -h ohcnsalz a. Fn der istähc der Marienkirche, die am Karfreitag I9M durch eine groste Erdscnknn g zcr st ö r ! worden war, hat sich neuerdings ein tristster förmiges breites und ticscö Loch gebildet, das mit Wasser ungefüllt ist. Die Polizei hat die Stelle sofort abgcspcrrt. F ü r st cnwalde. Als der Förster Salesti mit einem Knechte Rübe» noch den Futtcrilcttcn für das Wild snlir, fiel sein iiennjähriger Lohn unter den Wagen und wurde lödtich verletzt. P a r j s. Demnächst gehen mehrere Dnizierc, die daS Fliegcrpntent erlangt haben, mit vier A e r v p l a » e n nach Da klar ab, von wo sie alsdann kleinere Flüge von 2l> bis Hb Kilometern längs der Tüneiiwege und .hanplslrasten nniernehmen werden. Ei rohere Flüge werden erst dann angelrc'en werden, wenn die Windverhältnisse und das Verhalten der Mvloce in jenen Eiegcnden genau studiert wären. Die Militär Aeroplane in den afrikanischen Kolonien werden hauptsächlich die Ausgabe habe», den Posl- dienst mii grösserer Eieichwiiidigtcit zn versehen und ge gebenenfalls den är'itichen Dienst zn beschleunige». Paris. Die gerichtliche Untersuchung über den 'Brand ans dem Fraststbahnhvse von Havre soll ergeben babcn, dast die S ch n l d an d e r F cucrsb r n n st wahr schenilich einen Fabritauten trifft, der Zellnlvi d waren unter einer falsche» Bezeichnung verschickt habe, nm die vorgeichriebene besondere Verpackung zu ersparen. Pari s. Zwischen der Telesnnlcnstation des Eissel- t n r m e s und der tiiln^eban in Kanada sand dieser Tage ein vollständig gelungener D e p e i ch c n a u s ! a n s ch mit tels sogenannter mniitalischer Funken statt. Tic Ent fernung beträgt über <>b"b Kilometer. vertliclm unst Zäcdrkcber. Dresden, 21. Febiwar. —* Die Pläne und das Modell für das neue Königliche Schanspielhans von Lossow und K ü b n c wurden heute i»> Ralhause einer Vvrbesichtjgung zugänglich gemocht. Diese Pläne sind unter vollkommener Berücksichtigung alle, thealerlechnischen und feuerpolizeiliche» Vorschriften her gestellt. Aensterlich weicht der Entwurf, was Liniensüb rung und Tachsvrmation anlangt, ganz beträchtlich von dcm ersten Preiscntwnrs der Architekten ab. Alle Er innerungen an die Foi in spräche des Z.ivingcrs sind ausgc merzt. Das Modell präsentiert sich als ein schlichter Theatcrban, in dcm eine lebhafte, originelle Phantasie nicht wallet, wohl der Be'cnränllheit des Platzes wegen anca nicht wallen tonnte. Eine bciondcre Rote ist die lieber brücknng des Bürgersteigs durch eine» Lanbengang im Stil alter Rathäuser, hierdurch erhält die Front nach der Ostra> Allee einen charakteristischen Zug: sehr hübsch gestaltet il die Anssahrl na cg der Zwingersiraste, die grvste abgeschrägte Ecke trügt einen heiter liebenswürdigen Ebarakter. Tie Aussabr! erfolgt nur non der Zwingersiraste und der Maler ilraste. Zufriedenstellend gelöst erscheint die Dachsorma- tion in Hinsicht ans die Verbindung des Vcstibüldachs mit dem Bühnenhaus. Allerdings macht sich trotz der flächigen Behandlung, namentlich im Dach des Vestibüls, Monotonie bemcrtbar. Eegen den Eirnndrsst als solchen können gewis; tcine Einwendungen laut werden, hier scheint alles wohl berechnet und sorgfältig eingekeilt. Vom Vestibül mit den Kassen gelangt nmn ins Part eil mit ö!b Plätzen, derRundgang mit I grossen E'-nrdcroben bat eine recht ansehnliche Breite. Znm ersten Rang lsür 227 Personeni führen neben den breiten Haiipttreppen noch Verojiidungstreppen. Ein cigeiiiliches Foner konnte nicht vorgesehen werden, aber der Rniidgang Hai hübsche 'Breite, und die Eiröste des Rcsta» ralivusranms wird sicherlich den Anforderungen c»i sprechen. Zm zivciten :>>ang lsür 22b Personeni sind die Anlagen, was Rniidgang und Ersrischungsraum bctrissl, ähnlich. Das Amphithealer sagt 212 Personen. Rechts und linls im ersten Rang befinden sich die .König!. Proszeniums logen mit den notwendige» Salons. Die Rünmlichteitcn sü, den Theatcrbelrieb sind rechts und linlS von der Bühne nach der Zwingersiraste und der Malcrstraste zu eingerichtet. Es sind natürlich Eiardcrvben, Kvnveriationszimmcr, Prvbezimmer und dergleichen vorgesehen. Zn der geschic' le», durch die Stockwerke enolgicn Einteilung scheinen wirklich alle Wünsche erfüllt zn sein. Wie weit sich aber der Vau als vraanisches Eianzc dem Strastenbild einstig!, iann nicht entschieden werden. - * Haiipioersauinilnug des Verbandes Sächsischer Zn- dnsiricller. Von einer Dresdner .Korrespondenz erhalten nur folgenden Bericht: Der Verband Sächsischer Zn dnstrtcller hält heute hier unter zahlreicher Teilnahme aus ganz Sachse» seine !). ordentliche Ha uptversa m m l n n g im Städtischen AiiSstcllii.iaspalast ab. Bereits gestern abcnö sand ein stark besuchter B e g r ü st n n g s a b e n d im Ko» I^unzt unä üliLLesrcdskt. ck* Mitteilungen aus dem Vnrcau der Königlichen HosL iheater. Zm Oper » b a » s geht DonneiStag, den 22. d. Puccinis „Madame Bnticrsln" mit Frau Rast in der Titel rolle in Szene. — Fm S ch a n s v i e l h a n s c geht Donners tag, den 22. Februar, Schillers „W i < b c l in T e I i" mit Herrn Wahlbcrg in der Titelrolle auster '.llbonnement in Szene. Vesctznna der übrige» Hanpirollen: «Lestier: Herr Wieckc, Attinghansen: Herr Müller, Rndenz: Herr Felden lzum I. Malel, Stansfacher: -Herr Eggerth, Walther Fürst: -Herr Dettmer, Rössclmann: .Herr Mener «znm l. Malel, Mclchthal: Herr Wierth lznm l. Malel, Banmgarten: .Herr Meljncrt, Zcnny: Frl. Verden, lbertrnd: Frl. Listl, Hedwig: Frau Salbach, Bertha: Frl. Trestnitz, Armgard: Frl. Itlrich, Walther: Frl. Lichtenegg. Söldner: Herren Fischer und -Huss, Harras: Herr Kehm iznm 1. Ptalei, Parricida: Herr Wendt, Flnrschütz: Herr Renö. — Tie Belebung des Lust spiels „Der D a m e n t r i e g", das Sonntag, den 2b. Februar, im Königs. Lchaniplelhansc in n c n c r Ein studierung aiifgesührt wird, ist die folgende: Autreval: Frau Baftö, Lc'vnie: Fran Klei», Flanignenl: Herr Wierth, v. Ekrignon: Herr Fischer, v. Pionstrichard: Herr Müller, — Die Besetzung der Komödie „Die sittliche Forde rung" von Hartlcbe», die im Anschlnst daran znm ersten Male ansgesührt wird, ist die folgende: Renern: Frau Körner, Sticrwald: Herr Ren', Bertha: Frl. Schendier. e* Zm Rcsidenztheaicr geht heute, Dienstag, abend „Dir Fledermaus" in Szene. ck* Königliches Opernhaus. Efestern feierte E) o ii . nods „M a l g a r r i c" das Fest ihrer 2l«b. Dar stellung ans der Dresdner Opernbühne. Das Werk ist zwar im letzte» Zähre in Dcntichland nur noch 1«L> Mal ge geben worden, während es vor zwei Zähren »och 2I!> Ans- sührnngcn erzielte, eü gehört aber doch zum eisernen Be stand jeder Opernbühnc und wird auch »och einige Zeit bei Tireltion und Pnblitiim gut aiigeichricbeii bleibe». Denn: ivas ist es, das an ihm jetzt »och, sechzig Znhre nach seiner E'cbnrt, für »ns von Wert ist? Es sind die sehr flüssigen, leichten »nü doch nicht gewöhnlichen Melodien und die ge radezu vorzügliche», dnnkbnrc» Rollen — also zwei Dinge, die unserer modernen Opcriiproduiiiv» fast gaii', abgehe», üilr öack wenig kniistkritische Pnbliliim tvmmt noch hinzu das Bewusstsein der Veriraniheü mit Handlung und Figu rcn, sür den Mnsiler die sessclnde Arl, wie dieser Franzose in vicEn Stücken seine Rationalität verleugnet und mit austcrordenllichem «beschick ins Fahrwasser der deutschen stiomamit steuert. Man lut der Oper Unrecht, wenn man sie zu der lbesolgschast Menervcers zählt: sie ist vielmehr als eine Rachlänserin der Weber Marschncr Opern zu be zeichnen, mit allerdings reichlichem Znscbusi Menerbeerscher Terhnit und Obcrslächüchleit. Der Text der .Herren 'Barbier und Earrü ist im Ernste nicht mehr diskutabel, die Ansichal lnng der Tragödie Faust ans dem „Faust" kann nur mit srvbUchcm Lachen beobachtet werden. Es ist icbon so, wie Wagner sagte, der den Terst eine Uebersetznng des E'vcthe scheu Dramas in den Essektjargvn des Pariser 'Boulevard piiblilums na'.rntc, nur möchten wir Wagner darin nicht Reckst gebe», dast die Musik die eines nntergeoronclen Talentes sei, das es zn Etwas bringen wolle nnd in der Angst nach jedem Mittel dazu greise. Freilich das „Theater" lim Sinne der bösen Machet tst trotz der genannten Vor züge reust schlimm und die satirische Vemcrtnng Wagners kann man wirtlich hübsch sinücn: „gibt man heute noch als K u r i o s i t ä t den E-vcthcjchen „Faust", so ist's, nm zn zeige», welchen Fortschritt seit der alten Zelt doch cigcut lich das Theater gemacht hat." — Der Znbcltag der „Marga rete" verlies ungewöhnlich lebhaft. War ans der Bühne namentlich Herr Kammersänger Rains als prachtvoller Mephisto mit der Laune, die einem ehrenvoll eingeladencn lbasie so wohl ansteht, höchst wirksam sür die Erzielung nicht alltäglicher Eindrücke tätig lwie denn diese Partie z» seinen beiten Leistungen überhaupt gehürts, iv herrichte im säst vollen Hanse eine Art fröhlicher Prcmi'-rensiimiiniug. die sich mehrmals inmilien der Handlung wie auch nach den Aktschlüsse» in brausendem Beifall konzentrierte. Herr Adolph «brvbke, dein von seiner Wirksamkeit an den Opernhäusern von -Hannover, Köln und Wien ein guter R»f voraiisgeht, binncht sich nicht schuldig zn fühle», die gute Ltiminung irgendwie geschädigt zu haben: «'r erwies sich im Eiegentell als ein recht slvttcr Faust im «bonnvd- schcn Sinne »nd zeigte »eben ei» paar Mängeln seiner etwas flachen nnd in der Tiefe tonlosen Stimme auch seine Vorzüge im hellsten Lichte, als da sind musikalische Rein heit und Sicherheit, klangvolle Höhr, geschmackvollen ge sanglichen Schliff. Da mir leider jetzt ohne Vurrian, ohne Bar», olme Lembach sind, von denen der erste noch in Amcrila, der zweite leider noch trank, der dritte aber be dancrlichcrweisc wieder zn längerem Pausieren gezwungen ist, so gel,t man mit dem nach dieser ersten Probe gntzn lieistcndcn (bedanken nm, Herrn lbröbkc sür einige Zeit sin Dresden zu verpflichten. Fräulein Schott sang die Margarete zum erstenmal und wnstte mit ihrer gestrigen Leistung die als Debüt gesungene Agatbe ties in den Schalten ,;n stellen. -Ran könnte gerade an dieser Tatsache beweisen, wie die tiefere Znnerliclileit der Weberschen Knust sich auch in den bedeutenderen gesanglichen Ansorde riingeii seiner Rolle» in gewissem Sinne widerspiegell. Die junge Künstlerin ging gestern ossentundig mit viel mehr Mut aus sich heraus, sic war auch im Rhvthmischen sicherer, in der Zntvnation reiner. Die nicht leichte Ve glilsiungSszeiie ging ohne Unfall vorüber nnd in der Lchmnckarie taincn sogar Temperament und »och im Keime liegende darstellerische Fähigkeiten znm Vorschein. Sv vieles auch im cinzelncn noch zn lernen ist, die Margarete eröffnet Fräulein Schott recht günstige Aussichten ans spätere Erfolge. A dvls Hage n und die Königlich c Kapelle sind noch mit höchster Anerkennung zn nennen. Ir. ck* Rejjdciizthcaier. Eine gallige lbroteste von !> .,siün diger Spieldauer ist die gestrige 'Novität des Residenz ihearers „M an soll keine B r i e i e i ch r e i b e n" non K o n r a d Stifter nnd W alle, Tnrszinsl n. Das Slück hätte, nm ein Drittel gelüizt, »ermittlich für einen jener nnleehaltendcn Theaierabenöe ansgereicht, denen das Pnblilnm so zöge neigt isi. Die Bezeichnung „«Pro teste" ist ei» Rott'ehels, es gibt naiüilich auch eine An non liiterarischen, külisttcriich ernst zn nehmenden lbro testen, in deren Sprüngen und Verzerrungen Eha raliereigeiilchnfte» nnd Zustände, svwie Ziisgmmenhänge zivischcn Handliingc» und Ehgrakieren erkciznbar lileiben. Zu dieser «battnng gehört das Stück Stifter-TurszinStus dillchaus nicht. Es ist eine Mischung von Salvntomödie, Detcttivstück »nd Posse, »nd zwar in der Mischung, dos. die possenhafte» Elemente überwiegen. Die Versager haben sich nicht rittichiiesicn können, einen Stil sestzu halte», sie wollten nicht den besten Znstinkten des Pnbli I»mo z» lehr eiitgeaentonlimen und förderte,, infolgedessen nur ei» Zwitterding zutage. Nnsierdem fehlt dein Dialog jene münschenSwertc Knapphett und Lctchtigkcit, die jchivie riae oder heikle Lituattonen erträglich macht, er ist vielmehz
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