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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060803016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906080301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906080301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-03
- Monat1906-08
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1906
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j «vvillvr, LÄD IM M IM llm-, LM- M I-MMcM-HM. I ^»tm«u«er burc» unier« «ch m«v»» « «M>. IM» «outu»kn mir eiuma» »««. «»M.»«» n»««r»««« »o«. «W><mim» NN »« » »N. »oN». v»t «iu«aN«rr Aukkaun« durch dl« «oft»«, <»»n««<ii«lia-t»>. tm«u»- land «it «t>»«chrndr» öulchtaae. R achdru« «Irr «rrtkl«. Ort,tual- Mtttrilui,^ nur «i> deutlich«! v u e l Ir» » « » a d r <.Lr«»d. Nackrl «ILch«. rr«l>trd,llcht L»«orar- anlrrüch» dlrtdrn uudnückNchttat; «w«ü««t« viauulrwtr werde» N«I«,r«»»-»»r«»e«i «U« :n »«» »««»»«» ^ureigen-tack. Nima»«« »« luküudl,»,,«« N» «ubiniN,,« s Ubr. So«e- uid knrrla,» nur Manrusirad« » vo» U bl» >/U Ubr Di« iIvülli-tNruiid- «Ar «ca. » Silben» » Äa. Sn- v»di»all,rn anl dervnvaNeile Seil« « Ni» : di« »lvaltiae Seile »ui L«t irtch so Ni», ai« <kin,«ia«dt A«Üe «Ni,. In «»mmern «u» «,»». «nd Kcter««»e» ilvalN,« Nnmdieil« « Via. au« Lrivalleit« « N«,. sivaltlae Seil« au« r«rt>«it« «nd al» ikinieiandt« Ni«. Lu»<vürti,«»ui. ttä«e nur ,«,«« v-rauldeiabliui» velerbllltler koliw u» NIs»i«e. Frrnlvrcchcr: «r. U «md »0SL LauptgrschäftSktelle: Martcnitr.«. »Nr 1»u«rvä«z Lsssitixullx von MIl,n«r»ug«n, iiornkaut «to. Lartoll 50 kksnuigs. Vorsanü nueü ausvLrts. Lövlel. SokspolLskv, Vrs8ävll, SeorevLtor. VLvrsVtt sL Li«vlLv8 IUlei88n«r Mmsediieii >>> ^ l»»d«r» Voitruk! - ^' * IL»»pt-IVIv,I«rIa8« bei Al. Zl«6llt»uHLvr WU" kipdNitm» »Iler dfliM« i» eilvlicr fforilitlüt. llröeitsi I^xor! ^ VorrUIlickrte ()u»lirlt«» ru k»brilLpr«i»«v in »ckw»r» 06er rotk Oummi, »uck in »»as un6 »>af Uummirr. Wi></eer,eetäu/e^ UN-/ Qae/ner /Lidatt Svklsuvkv kLeinksr^t l^eupolt, LvLvll80dirmv lll vmpUvkIt v. L. ?vl8vlckv, Wil8l!l'li!sei' Arme!7. LL'ä°.? Nr. 211. Eiikttu Selbstverwaltung der Burenstaate». Festmahl der Bogenschützen, Schülerfahrt. Nussifches, Prinz Georg von Bayer», Kolonialuntersuchung, Gerettete von Eourrieres in Herne. Mutniaßl. Witterung: Hcis». trocken. kmileiirllMS 8. Freitag, 3. August 1906. Selbstverwaltung fiir die Bilrenstaaterr. AIS tm Mai de- Jahres 1902 die Buren in Südafrika die Waffen niederlegten und den vorläufigen FriedenSvertrag von Vereeniging Unterzeichneten, der dann kurz darauf zu Ptetorla ratifiziert wurde, blieb ihnen wenigstens der eine Trost, daß von ihrer zusammengebrochenen nationulen Selbständigkeit immerhin ein Abglanz gerettet worden war. In dem Vertrage batte näm» lich Lord Kitchener den Buren im Namen der großbntannilchen Negierung feierlich und förmlich das Recht der Selbstverwaltung zugesichert. Ob eS daS konservativ-unionistische Kabinett Bal- four mit der Erfüllung dieses Versprechens wirklich ernst gemeint hat, läßt sich deshalb schwer entscheiden, weil es bis zu seinem Sturze in den in Südafrika immer noch herrschenden ungeregelten Zuständen einen plausiblen Vorwand für die einstweilige Nichtein lösung der von Lord Kltchener gegebenen Zusage zu finden ver mochte. Um so höher wird man den guten Willen und die poli tische Gewissenhaftigkeit des neuen liberalen Kabinetts veran schlagen «üssen. wenn dieses, aller noch vorhandenen Schwierig keiten «ngeachtet, schon jetzt gleich im Anfänge seiner Wirksamkeit daran gegangen ist die verheißene Selbstverwaltung für die ehe maligen Burenstaaten in dir Tat umzusetzen. Einen Ansatz zur Regelung deS staatsrechtlichen Verhältnisses der früheren Buren staaten zum britischen Mutterland« hatte allerdings auch daS Ministerium Bälfsur in der letzten Zeit seines Bestandes gemacht, aber der damalige Entwurf ist nie über allgemeine Andeutungen in der Preffe hinausgekommen. Darnach wollte das konservative Kabinett den früheren Burrnrepubliken nur eine solche Verwaltung gewähren, in der der Wille der Londoner Zentralregieruug maß gebend geblieben wäre und die Engländer und Buren in Süd afrika gleichmäßig nur das Recht der gutachtlichen Aeuyerung gehabt hätten, während die vom Parlament alsbald mit großer Mehrheit gutgeheißene Morgeugabe der liberalen Negierung an die Buren eine wirkliche unabhängige Eigenverwaltnng vorsieht. Die liberale Negierung des Herrn Campbell-Bannerman bat mit diesem Stück ihres politischen ProgcaminS außerordentlich prompte Arbeit geliefert: man kann sagen, daß sie Schlag auf Schlag und Zug um Zug alles Erforderliche dafür in die Wege geleitet hat. Zuerst ließ Sir Henry Eampbell-Bannerman es sich gleich bei der Ueberuahme der Regierung zu Ende des vorigen JahreS angelegen lein, die baldige Einführung der Selbstverwal tung für die Burenstaaten als hervorragenden Punkt der ihm ob liegenden Pflichten zu betonen. Dann sandte der Ministerpräsi dent im Frühjahr eine Kommission nach Südafrika, die an Ort und Stelle über die politische Lage Erhebungen machen und ihr Gutachten über die zu gewährende Verfassung abgcben sollte, und unmittelbar nach der Rückkehr dieser Abordnung hat der Premier die Erledigung der Sache iin Parlament angebahnt. Man darf aus der Dringlichkeit, mit der die Angelegenheit behandelt wird, wohl den Schluß ziehen, daß dabri nicht bloß das von Lord Kitchener gegebene Versprechen als ansschlicßlichcr Bestlmninngs- grund in Frage kommt — denn ein noch weiterer zeitlicher Auf schub hätte sich immerhin, ohne den Vorwurf der Wortbrüchigkeit zu riskieren, mit den Verhältnissen in Südafrika begründen lassen —» sondern daß der Liberalismus in England in seinen führenden Vertretern es als eine GcwissenSpslicht empfindet, das Unrecht deS von ihm nie gebilligten Krieges gegen die Buren nachträglich, so rasch wie möglich, wenigstens eiuigerniaßen wieder gut zu machen, indem er den Besiegten auf dem Wege der Selbst verwaltung ein gutes Teil ihrer nationalen Bewegungsfreiheit zurückgibt. Die Absichten, von denen sich das liberale Ministerium leiten läßt, sind also zweiselloS löblich und anerkennenswert. Da aber in der praktischen Politik als letzte Instanz immer der Erfolg entscheidet, so wird auch in dein vorliegenden Falle der schließliche Ausgang der zu gunstcn der Buren unternom menen Aktion nicht ohne wesentlichen Einfluß auf die Stellung des Kabinetts bleiben. Eine bestimmte Voraussage hierüber schon jetzt zu machen, ist allerdings nicht angängig. Vor- läufig läßt sich nur feststellen, wie die Dinge in Südafrika im allgemeinen liegen und welche Wirkungen für den weiteren Gang der Entwicklung die liberale Regierung von ihrem Vor gehen erhofft. Die allgemeine Lage in Südafrika ist zurzeit nichts weniger «IS zufriedenstellend. Zu dem Gegensätze zwischen Engländern und Buren, der noch keineswegs als verwischt gelten darf, ist neuerdings die Feindschaft zwischen Schwarzen und Weißen getreten, die sogar ganz Südafrika mit einer gefährlichen allgemeinen Erhebung des eingeborenen Eleinentes bedroht. Dazu kommt dann aber auch ein im Auslande der Regel nach viel zu wenig beachteter Punkt, der aber gleich wohl für die Gestaltung der südafrikanischen Verhältnisse von der größten Wichtigkeit ist, nämlich die Kulifrage. Man muß sich hierzu erinnern, was denn eigentlich die tiefere Ursache des Burenkrieges gewesen ist, oder, vielleicht richtiger gesagt, womit eS der Kriegspartei seinerzeit gelang, die an den leiten den Stellen gehegten Bedenken zu beschwichtigen und deren Zustimmung zum Losschlagcn zu erzielen. Mit nackten Er oberungsplänen hätte kein Kolonialminister der Welt die fried liebende Königin oder die Mehrheit des Unterhauses für einen Krieg mit den Buren gewonnen. Dazu bedurfte es eines schlagenden, unwiderleglichen wirtfchaftspolitischen Beweis grundes, und diesen fand die Kriegspartei damals in der bedrängten und unhaltbaren Lage der britischen ArbeiS in Transvaal, indem sie das Schlagwort prägte: „Die ausbeuterische Gesetzgebung und die ver- rottete Beamtenwirtschaft Krügers bringen die britischen Arbeiter auf den Goldfeldern Südafrikas um ihr Brot." Das schlug durch, und mit der Losung: „Freiheit der britischen Arbeit!" nahm der mörderische Krieg seinen verheerenden Lauf. Was brachte aber der endlich mühsam errungene Sieg der englischen Waffen dem britischen Arbeiter in Südafrika in Wirklichkeit? Nicht Aufschwung und hohe Löhne, sondern im Gegenteil die von der konservativen Regierung stöbst ver- anlaßte Einführung von Kulis, d. h. jenen bedürfnislosen und physisch unglaublich widerstandsfähigen chinesischen Arbeitern, die überall, wo sie auftauchen, der Schrecken der weißen Arbeiter sind, weil sie unter Bedingungen arbeiten, die jede menschliche Würde verleugnen. Auch in Südafrika ist der weiße Arbeiter nicht im stände, mit dem chinesischen Kuli in Wettbewerb zu treten, und eine Arbeitstellung in solcher Art, daß die gelben Sklaven bloß die schweren Dienste verrichten, die Weißen dagegen alle besseren Stellungen bekleiden, lassen sich wiederum die «ingeführten Arbeitskräfte nicht gefallen: ein solches Herrengefnhl hat sich bereits der chinesischen Kulis in Transvaal bemächtigt. Durch die Zulassung der Kuliarbeit sind für den britischen Arbeiter in Südafrika alle Vorteile, die ihm der Krieg zu bringen versprach, wieder in Frage ge stellt worden. Die augenfällige Schwäche der verflossenen konservativen Regierung in diesem Punkte ist ihr im Parlamente von liberaler Seite wiederholt so nachdrücklich zu Gemüte geführt worden, daß selbst der sonst in allen dialektischen Sätteln ge rechte Balfour nicht im stände war, den klaffenden Widerspruch zu beseitigen, der darin lag, daß die konservative Negierung trotz des siegreichen Krieges, der doch nach ihrer Versicherung lohnende Arbeit bringen sollte, sich gcmüssigt iah, zu der zwei schneidigen Maßregel der Einführuna der billigen Kuliarbeit zu greifen und dadurch dem weißen britischen Arbeiter den Brotkorb noch höhhr zu hängen. Die jetzige liberale Regierung gibt sich nun der Hoffnung hin, daß die Gewährung der Selbst verwaltung an die Burenstaaten den Erfolo haben werde, das englische und das holländische Element zu gemeinsamem Wirken zusammcwzufasser und so in Verbindung mit der allmählichen gänzlichen Wiederbeseitigung der Kulieinfuhr alle Bedingungen zur Anbahnung eines wirtschaftlichen Aufschwunges herzustellen. Inwieweit der tatsächliche Lauf der Dinge diese Er wartungen rechtfertigen wird, bleibt abzuwarten. Inzwischen sind die Gegner der Liberalen bereits aeschäftig an der Arbeit, der Negierung einen gründlichen Mißerfolg zu prophezeien und die ganze Aktion als höchst übereilt und für die britische Herr schaft in Südafrika verhängnisvoll hinzustellen. Dabei wird die Weisheit der früheren konservativen Regierung heraus- gestrichen, die zwar auch den Burenstaaten eine freie Ver fassung zu geben bereit gewesen sei, aber erst zu einem Zeit- punkte, wo keine Gefahr mehr mit einer solchen Maßnahme verknüpft gewesen wäre. Der verflossene Premier Balsour ging bei seiner Kritik der liberalen Regierung im llnter- hause sehr wenig loyal vor. indem er di« von ihm selbst ver schuldete schwierige Lage der britischen Arbeit in Südafrika dem liberalen Kabinett in die Schuhe zu schieben versuchte. Das regte Herrn Campbell-Bannerman begreiflicherweise mächtig die Galle auf, und er griff zu den schärfsten Akzenten der Abwehr, indem er erklärte, daß «r im Laufe seiner parlamentarischen Erfahrung noch nie eine unwürdigere, unheilvollere und un- patriotischere Rede gehört habe. Schulter an Schulter mit den konscrvativ-unionistischen Gegnern der liberalen Negierung kämpfen die südafrikanischen Goldkönig«, die vor kurzem eine Abordnung nach London geschickt hatten mit dem Austrage, von der Regierung die Zusage zu erlangen, daß sie durch eine geschickte Wahlkreisgeoinetrie und durch „zweckmäßige" Erteilung des Stimmrechts dem britischen Bevölkerungselemcnt ein dauerndes Uebergewicht gegenüber dem holländischen sichern wolle. Herr Campbell-Bannerman ist aber aus diese Zumutung nicht eingegangen, sondern hat ohne Rücksicht aus die hochmögen» den Herren im Parlament einfach die Erklärung gegeben, daß das Uebergewicht des britischen Elements unter der neuen Ver fassung aufrecht erhalten werden könne, sofern nur die Eng länder von dem gewährten Wahlrecht fleißigen Gebrauch machten. AuS alledem erhellt, daß der Weg, auf dem die neue Verfassung für die Burenstaaten sich in die Praxis umsetzen soll, mit Steinen und Hindernissen reich besät ist. daß aber die liberale Regierung den energischen Willen hat, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern auf die Gerechtigkeit der von ihr vertretenen Sache fest vertraut. Neueste Drahtmeldmmen vom 2. August. Untvetternachrickcker». Eberswalde. sPriv.-Tel.j Gestern nachmittag wurde bei einem Gewitter im Finowkanal em Oderkahn vom B l itz aet r o ff e n. Schiffer Bielefeld wurde erschlagen, der Schiffseigner und seine Frau wurden gelähmt. Das be schädigte Schiss mußte abgeschieppt werden. London. lPriv.-Tel.s Der „Daily Expreß" veröffent licht eine Depesche aus Los Angeles, welche die Leiden der Be- völkerung bei der gegenwärtigen Hitze in Kalifornien schildert. Viele sind an den Folgen der Hitze gestorben, viele sind wahnsinnig geworden. Viele Minenbesitzer, welche ans den Goldgruben mit ihren Sckmtzen nach Los Angeles kamen, starben unterwegs. Die Leichen liegen auf der Straße und werden von Vögeln und Insekten aufgefressen. Neben den verwesenden Leichen liegen die Goldhaufen, welche die Mmen- besitzer mit sich trugen. Kopenhagen. sPriv.-Tel.s Ein heftiges U n w e t t er, verbunden mit Gewitter, ist gestern nachmittag und während der letzten Nacht über den größten Teil von Dänemark nieder- gegangen. Das Unwetter hat bedeutende Verheerungen an- gcrichtet. Acht Menschen wurden vom Blitze -getötet und 80 Bauernhöfe und Häuser durch Blitzschlag eingcäschert. Zur Lage in Ruftland. Petersburg. sPriv.-Tel.s Nach der „Nowose Wreinja" ist der Historiker Winogradow zum Unterrichts- minister und der Senator Koni zum Justizminister auser- schen. Petersburg. <A»itlIcher Bericht.) Gestern abend sind in Kronstadt Unruhen anSgebrvchcn. Die Matrosen der 4. Flotten- equipaae verließen „ach I I Uhr ihre Kasernen, vereinigten sich mit der ans der Straße auf sie wartenden Menge und begaben sich nach dem Hanse des Hasenkominandantcn. Eine sofort komman dierte Infanterie-Abteilung zerstreute die Volksmenge, indem sie Jener gegen sie eröfsncte. In derselben Zeit begannen Un ruhen in den anderen Flotteneguipagrn. Die Matrosen fingen an, sich zusaininenzurotten und die Kasernen zu vcriassen. Indessen gelang es, sie dazu zu bewegen, wieder in die Kasernen znrückznkehren. Unterdessen zog eine Menge, die sich aus den Matrosen der 4. Equipage und Pöbel zusammensetzte, «egen das Arsenal heran und wollte die Tore sprengen, sie wurde jedoch durch Infanterie und Maschinengewehre von neuem zerstreut. Darauf wandten sich die Meuterer gegen das Fort Konstantin, wo man augenschein lich mit ihnen einverstanden war. Im Augenblicke des Er- schcincns der Meuterer wurde auf dem Fort eine rote Fahne geschwenkt. Tie Meuterer besetzten das Fort, das sodann be schossen wurde. Gegen Ubr morgens ergaben sich die Meuterer. Während des -Kampfes mit der Menge wurden getötet der Flac-gkapilän Rodinoff, die Fregattenkapitäne Dobrowolsky und Schnnoff und der Kapitän Sposanowsky: verwundet wurden der Kontreadmiral Beklemyscheff, die Fregattenkapitäne Krinitzki und Paton und der Fähnrich Maitzew. Am Morgen wurde die Ordnung wiedcrhergcstellt. Das Kaiserliche Gardcrcgiincnt „Finnland" ist in Kronstadt ein- getroffen. Helsingfors. Da der Generalstreik nicht zu stände ge kommen ist. ist die Rote Garde zu Gewalttätigkeiten übergegangen. Zniischen ihr und der Polizei fft ein Kampf im Gange. Truppen sind herangezogen worden. Alle Meuterer der Festung Sveaborg haben sich ergeben. Auf kaiserlichen Befehl ist ein Kttcgsgericht zur Aburteilung der Meuterer eingesetzt worden. " Paris. lPriv.-Tel.s Eine Meldung des ,Matin" be sagt, daß General Salza nach Hclsingfors geschickt wurde, um auf Befehl des Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch nicht die Mittel zur Niederwerfung der Revolte zu verzögern. In den Straßen von Helsingsors wird das Manifest der sozia- lizistischen Partei von Soldaten verteilt In Sveaborg erschien auf unerklärliche Weise die weiße Fahne, aber der Kampf dauert sort. London. <Priv.-Tcl.s Nach ei-ner Meldung der „Daily Tribüne" aus Petersburg herrscht große Erregung in der russischen Hauptstadt. Man behauptet, daß eine all- gem.eineM enteret der russischen Armee bc- vorsteht. Truppen habe» das Haupt-Telegraphcnamt in Petersburg besetzt, weil außerordentliche Ereignisse erwartet werden. Jede Verbindung zwischen Petersburg und Kron stadt ist abgeschnitten. Ein Garde-Regiment wurde abgeschickl, um Kronstadt «n umzingeln und die meuternde Garnison zur Ucbergabe zu zwingen. Berlin. lPriv.-Tel.s Der Kaiser hat dem D e u t s ch e n Hilfsverein in Paris eine Extragabe von 3000 Frs. zu fliehen lassen. — Generalmaior Leut wein, der frühere Gouverneur von Südwcstafrika, hat sich mit der langjährigen Borstcherin seines Haushalts, Frl. Mielenz. vermählt. — Der Untcrstaatssekretär im Auswärtigen Amte, Wirkl. Geh. Rat Dr. o. Mühlberg, erhielt das Ärvßkreuz deS serbischen Weißen Adlerordcns Berlin. lPriv.-Tel.s Wie daS „Berl. Tagebl." hört, steht ein neuer Besuch des Kaisers beim Reichskanzler bevor, der wohl nicht niit Unrecht mit der bevorstehenden Begegnung mit König Eduard und mit den Vorgängen in der Kolomalver- wnltung in Zusammenhang gebracht wird. Der Besuch soll tu die Mitte dieses Monats fallen. Berlin. lPriv.-Tel.s Der frühere Kommandant von Berlin, Generalleutnant z. D. Reiner v. Ende, ist am 1. August in München gestorben. — Prinz und Prin- zessin IriedrjchAarl von Hesien, die seit einiger Zeit mit ihren Kindern auf Schloß Pauker in Holstein auf WS q-Ulli G -MW E
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