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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192107212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-21
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1921
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Riesaer H Tageblat I «mhtanschttst, «chd. 71. Jahr« ans die Natwendt,kett »e«S«fa de» vöerfte« Rates am L8. Anlt t« für «er Di» otzüe »orhertge Prü» r» Prodlen»» »nrch ei^ne vachperstä«» Al« wir kurz vor 7 Uhr unserem Dampser wieder zu strebten, «ar dl« am Strand« uns verabschiedend» Menge zu Lausenden anaewachsen. Herr Stadtrat Schmidt wrack sreundliche Worte de» Abschiede«, und von der Kommandobrücke de« Dampfer« entbot Herr Prokurist Thoma« den herzlichen Wunsch .Aul WedersehenI" Unter begeisterten Grützen und Tucherweben vom Balkon de« Bootshaus««, vom Strande, von den langgestreckten Mauern und Bastionen der ehemaligen Befestigung, von wo au« auch »in biederer Handwerksmeister mit der von beiden Sünden breit entfalteten blauen Schürze winkte, von den Erkern nnd Fenstern de« Schlöffe«, von der Brücke, von den ElbbSdern an«, setzte die .Sachsen" sich In Bewegung. Die Hlmmlersche Kapelle spielte wieder den Torgauer Marsch. Die Ruderer Hetzen e« sich nicht nehmen, in vielen Booten uns wieder eine Strecke zu begleiten. Zum Danke dafür wurden ihnen vom Schiff« au« Kränze zugeworsen. Noch lange würden AbschiedSgrtttze ausgetauscht, bi« endlich die Türme der gastlichen Stadt aus dem Blickfeld verschwanden. Der angekündigte Sommernachtsball nahm wegen .Allgemeiner Bedrängnis" nicht allzu grotze Dimensionen an. Als die .Sachsen sich der LandeSgrenze wieder näherte, entstieg Alberich, der Hüter reicher Schätze in den deutschen Strömen, den Fluten und nahm an denen, die noch nicht waschechte Sachsen waren, die Aequator-Taufe mit unge- tauftem Weine vor. Schon in Strebla mit Buntfeuer begrübt, erschien nun gegen 1 Uhr nachts bet wundervollem Mondenschein in bengalischem Lichte und im Feuerwerk, um da« sich Herr Buchhändler Blume verdient gemacht batte, der Dampfschifslandeplatzder heimatlichen Stadt. Nochmals wurde dem Niedersächsischen Gärtner verein und seinem tatkräftigen Festausschutz-Borsitzenden Herrn Gärtnereibesitzer Büttner mit einem Hoch gedankt. Und daun wurden die Riesaer Ausland-Fahrer vo» ihren Lieben am Strande in Emvsang genommen und zu nach mitternächtiger Stunde zu den heimische» Penaten geleitet. «std Arrrrtger iLibedlatt and ÄoMgert. Diese» vlatt enthält die amtliche« vekanatmachunge« der Amtßhauptmanuschast Großenhain, «h»l»sse «eso «r.«, de» Amtßstericht» und de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemetnderote» Grüba. M Mlt t» ffWWMll MlklMÜU M ürm «ar vom prächtigsten Sommerwetter begünstigt. Schon von /»? Uhr morgen« an füllte sich der bewimpelt», mit Kränzen und Ranken geschmückte Sondrrdampfer . G ach s e n . der Gächs.-Böhm. Dampfschisfabrtsgesellschaft. Di« Himmler sch« Kapelle konzertiert« an Bord, nnd al« 7" «in Böllerschutz die Abfahrt ankündet» und die Schaufelräder fikb in Bewegung setzten, stimmt« sie die Volksweise an: ,Mqtz i denn, mutz i denn »um Städtele hinaus". Trotz de« niedrigen Wafferftande« ging die Fahrt statt von statten. gesellten sich »u den Gästen de« Nieder- sächsische» Gärtiierverrin«, die sich vorzugsweise au« Mit« gliedern der Sckützenaesellsckaft, des Gewerbeverein« nnd de« Ruderklub« rekrutierten, noch etwa LS Fahrttrilnehmer, so- daß der^Dampser nun etwa 500 Personen trug. Bald nach 8 Ubr wurde di« LandeSgrenze passiert, nnd anstatt der bi« dahin sorgfältig unterhaltenen Korrektion«, dämme begannen die Buhnen, di« sich weit in den Strom hinein erstrecken. Dem Kapitän Herrn Protze und dem Steuermann Uschner gesellte sich auf der Kommandobrücke noch Herr SchisfSinspektor Dichte hinzu, die nun zusammen mit alter .seemännischer" Erfahrung den Dampfer, der zu- weilen mit dem Grundsande in Berührung kam, durch die Untiefen leiteten. Ihnen ist es zu danken, daß wir, ohne fitzen zu bleiben, glatt« Fahrt batten. Kurz vor '/.I1 Uhr wurde Schloh Hartenfels in Toraau in seinen Umriffen erkennbar. Da klang plötzlich von den Wassern ein .hipp, hipp Hurra!" uns entgegen. Der Tor gauer Ruderverein war mit einer stattticken Anzahl vo» Booten un« entgegengekommen und holte die .Sachsen" ein in seine Stadt. Dort aber standen viele Hunderte von freundlich winkenden Torgauern, unter denen natürlich die feriensrohe Jugend das Hauptkontingent stellte, und empfingen un« mit strahlende» Gesichtern und Hellen Hochrufen. Die .Sachten" wendete und legte an einem Steg des RndervcreinS an. Herr Stadtrat Schmidt -Torgau entbot den Riesaern di« herzlichsten WillkommenSgrütze der Stadt, die Herr Fabrik- direktor Schoppmaun-Riesa erwiderte. Nicht streng konventionellen Regeln entsprechend soll unser Besuch in Toraau sein; nein, eine im besten Sinne des Worte« volks tümliche Fahrt, die dazu dienen soll, deutsch sühleude Herzen brüderlich zu verbinden und in uns, der sonnendurchglühten Sommerluft gleich, das heilige Feuer denttcher Eintracht, deutschen Ringen« und WteoerauiwärtSstreben« zu ent- fachen. Jubelnde Heilruse und da« .Teutschland"-Lied brachen sich an den Mauern der alten Stadt. Unter den Klängen de« Torgauer Marsche« setzt« sich der lange Zug derFestteilnehmer, begleitet von der Bürgerschaft, freudig brgrützt von wehenden Fahnen, nach Schloh Hartenfels in Bewegung. Auf dem Hose dieser alten geschichtlich denkwürdigen Stätte begrüßte Herr Bürgermeister Goedecke im Namen des Magistrates die Gäste und Uetz dabei nicht unerwähnt, datz auch die Riesaer Freunde mithelse» möchten am Werke einer neuen Verkehrsverbindung der beiden Städte. Der Vorstand des Riesaer Gewerbeveretu«, Herr Bergmann, dankte mit der Versicherung, datz Riesa ganz gewiß sein fördernde« Jntereffe an dem Bahnbau Toraau—Belgern—LandeSgrenze—>>teia bekunde» wird. Herr Rektor Henze gab in interessanter und prägnanter Weis«; Erläuterungen Über den imposanten Schlotzbau mit seinen vier gewaltigen Flügeln und den Doppcltürmen und nahm sich ltedrnsmürdtg Dann auch der Führung durch die von Luther geweihte Schlohkirche und durch da« Scklob selbst an. Unter den Klängen de« S. Satzes aus der ü-Dur-Souate von Mendelssohn-Bartholdy, den Herr Organist Knechtet spielte, füllte sich schnell die arotze Stadttirche saft bis auf den letzten Sitz. Tann nahm Herr Oberlehrer Schönebaum Platz an der Orgel, und Fräulein Anne-Marte B ü t t n « r »Tresoen sang, den gewaltigen gotischen Hallenbau mit schöner Stimme füllend, geistliche Lieder von Friedemann Bach, Mendelssohn uud Mar Reger. Herr Pastor Hahn gab in emer weihevolle» Ansprache Erläuterungen über den Bau der Kirche, die zugleich die letzte Ruhestätte der Ge mahlin Luthers, Katharina von Bora, ist. Er entwickelt« me Geschichte dieser Kirche, die vor allem mit der Refor- Nation auis innigste verbunden und zu einer Lutherstätte geworben ist. Als er geendet batte, setzte Herr Oberlehrer Schünebaum mit dem vollen Werk der großen Orgel ein, und der Evorat .Ein' feste Burg ist unser Gott", von allen stehend Mitgeiungen, durchbrauste das Gotteshaus. Wieder unter Orgeltlang verließe» die Besucher die geweihte Stätte. Das Mittagsmahl wurde tn den Gasthöfen «Kaiier Friedrich", .TivoU", .Preußischer Hof", .Stadt Hamburg", .Goldener Anter", .Friedrich der Große" und .Thüringer Hof" eingenommen. Ueberall waren die Tafeln mit präch- tigem Blumenschmuck von Herrn Gärtner,tvesttzer Bücher versehen worden. Im .Kaiser Friedrich" brachte Herr Oberlehrer Schünebaum einen Trinkspruch au« auf Hetr» Gärtneretbefitzer Büttner. Er legte dar, wie dieser Herr als Organisator der Fahrt, all«, auch die geringsten Einzel heiten wohl vorbereitet und vorbedacht habe, sogar soweit, das dis zu den Dam«, der Kalbsbraten reichte, während bet den Herren der Mastochs« anftng. Herr Prokurist Thoma» dankte in einem ebenso freudig aufgenommenen Trintspruch dem Rudervemin Torgau für den lieben»- werten Empfang. Der Nachmittag wär der Besichtigung der Tor- gauer Sebenbwürdigteitiin gewidmet, insbesondere nochmal« dem Schloß Hartrnsel«, Dem Rathau«, der Promr- nabe mit den Dentmalern, de« dervollrn Dentmal Friedrich« de» «roßen, dem « _ n Festungtmlact». 8m Schutzenhau» war Konzert und B l für di« Riesaer «äste. Und tm Bootsbau, de» Ruderverenl» hatten di« Mitglieder de» Riesaer «ich eine so freundliche Aufnahme gefunden, daß de» und Loben» t«in End« war. Das «abinett Wirth steht fest. An Berliner amtlickerkSeite wird versichert, daß von einer Erschütterung des Kabinetts Wirth nicht die Rede sein könne. Durch solche Nachrichten werde im Auslande nur der Eindruck einer irreparablen Schwäch« de« Kabinetts Wirth erweckt. Bemerkenswert ist folgende Arutzernng de« .Daily Ehronicle": Ein Gerücht, daß der deutsch« Reichskanzler Dr. Wirth znrückzutreten^eabsichtige, habe London erreicht. Sollte er dies tun, so würde sein Abgang nicht als Vorteil für die Alliierten angesehen werden. Dr. Wirth habe sei« Bestes getan, um die Be- stimmungen des Friedensoertrages durchzuführen, und sollte seine Regierung aushören, so werde ihm sicher eine Regierung von recht« folgen, die für London und Paris wahrscheinlich weniger annehmbar sei. Es fei möglich, daß die Drohung mit dem Rücktritt nur ei» Versuch fei, um die Erledigung der oberscklesiscben Frage ein für allemal Herbeizuführrn. Da der Oberste Rat die einzige Instanz ist, die dies wünschenswerte Resultat erzielen könnte, so sei zu wünschen, daß ein baldige« Datum für die Konferenz festgesetzt werde. Ver«tlMße« des ffteichskabi»e1ts. Wie die Blätter höre«, hat die deutsche Antwort a» Frankreich über Oderschlefie« gestern Gegenstand von Bera tungen des ReichskabinettS gebildet. Die Rote wird »ach Möglichkeit heute de« französische« Botschafter übergeben, sodaß dann morgen ihre Beröffeutlichnug erfolge» kann. E»ffl«vds Antwort auf die lranzSfische Rote. Ter britische Geschäftsträger in Part« hat gestern nach mittag Bria«» die Antwort feiner Regierung ans die franzö- I ffsche Rot, »o« Eouuabrn» betreffend vberschleste» überreicht. I Diese Antwort bestätigt die Unterredung des frauzisisch«« Botschafters St. Aula,re mit Lor» «nrzen nnd weist mit Nachdruck «>tf die Notwendigkeit des Lnsammen» tritt« de» vöerfte« Rate» am L8. Anlt t« voulogue sur «er hi« obste »orbertge Prü fung de« Problem» durch eiue vachverftä«- dtgenlonferenr. Die Frage »er Eutfeudu», etuer Ver stärkung soll der Entscheidung de« Obersten Rate« vorbedalrr» fein. St. «ulaire wir» heute t« Koretg« Office »te Aulwort feiner Regierung überreichen. I» der Londoner Unterredung de« französischen Bot schafter« Aulaire mit Lord Curzon drückte dieser erneut den dringenden Wunsch der britischen Regierung nach dem baldigen Zusammentritt des Obersten, Rate« aus. Di« Aussichten hierfür Nnd indessen nach wie vor nicht groß, und zwar nicht deshalb, weil di« französische Regierung abgeneigt ist, die orientalisch« Frage zu erörtern, sondern weil Frankreich entschlossen ist, seine Sicherheit nicht durch vorzeitige Aushebung der Zwangsmaßnahmen oder durch Ueberweisuna de« oberfchlesischru Kriegsarsenals an Deutsch, land zu gefährde». Reuter erfährt, daß von Sir Jame« Stuart Tele gramme Angegangen seien, tn denen fettgestellt wird, d,e allgemeine Meinung der alliierten Kommissar« gehe dahin, »ast Wirch jede wettere Berschtest»«« »er Regeln«, t« Obrrschlefie« ei«e sehe gefährlich« Lage »efchaffe« werde. Dir Kommissare dringe» aus ein« Entscheidung und regen eine sosorltge Teil««, zwischen Deutschland ««» Pole« a«, sowie die Beseh««« der beiden Gebiet« durch polnische und st««1fche reguläre Truppen. Die Kommissar« seien überzeugt, daß, wenn einmal eine end gültige Entscheidung erreicht sei, da» Volk sich beruhigen werde. _ - . „ _ Die Trnppenverstärknagen für vberschleste». Wie verlautet sollen sich die sranzöfische« Truppe«»«», stärkungen, dt« nachvbttschlesl-» gesandt «erbe« solle«, a«s rund zedntauiend Man» belmrse». «an rechnet damit, dst- der Tra«»port «ngesähr drei Wochen tu Anspruch nehme« wird. Der .Demsts" rechtfertigt flch Der „TempS", der sich in seinem Leitartikel gegen den Borwurf verwahrt, als wolle er systematisch den Zu sammentritt de« Obersten Rates verzögern, während der Frieden Europas vielleicht in Gefahr komme, wenn das oberschleftsche Problem nicht bald gelöst werde, sagt: Der Vertrag von Versailles setzt fest, daß die zukünftige Grenze OberschleftenS durch die alliierten und assoziierten Groß mächte festgesetzt werden muß. Diese Formulierung be deutet unbestreitbar, da', die Bereinigten Staaten an der Entscheidung teilnchmen müss-.n Vergebens werde man betonen, die Bereinigten Staaten hätten den Vertrag nicht ratifiziert. ES sei trotzdem wahr, daß die Entente und Deutschland sich gegenseitig verpflichtet hätten und zwar durch eine Stivulrerung, die den Erngrnf der Ber einigten Staaten erforderten, um das Schicksal Ober- schleilens zu mach?«. Da« Blatt hält »eine Tagung o«3 Ok ersten Rate« nicht für geeignet, um Frankreichs Mit wirkung zu erzielen. Man könne die Angelegenheit nur auf normalem diplomatischen Wege, also durch Vermittlung der Botschafter behandeln. Wenn man die sofortige Einbe rufung veS Obersten Rate- und dre prompte Regelung der oberschlestschen Frage verlange, so sei das nicht dieselbe Sack>e. DaS Blatt ist nicht der Ansicht, daß der Oberste Rat erne Lösung bringen werde, uns erklärt, nicht um die Sache btnau-zuich leben, sondern um sie zu beschleunigen, müsse man erne neue Diskussionsmethoee verlangen. Rigorose» Borgebe« französischer Trappe«. Blättermeloungen auS Oberschlesien zufolge geben die französischen Truppen in Ausführung der Verfügung der Interalliierten Kommission über die Heimkehr der Flücht linge in rigoroser Weise gegen die aus den unter Pol- mschem Terror stehenden Landgemeinden in die Städte geflüchteten Deutschen vor. In Glerwitz wurden ganze Straßenzüge abgesperrt und sämtlrchc Häuser durchsucht 64 Personen, die noch nicht in ihre Dörfer zurückgelehrt waren, wurden verhaftet. Ein deutscher Flüchtling, der gezwungen worden war, in sein Heimatdorf Godul tm Kreise Rybnik zurückzukehren, wurde dort von den Pole« erschlagen. In Glerwitz wurden die ersten Gefangenen aus ter französischen Kaserne freigelassen, dre nach der Ermordung des französischen Majors Montalegre festae- nommen worden waren. Dre Freigelassenen geben iurcht- bare Schilderungen über ihre Behandlung durch die Fran zosen während ihrer 15 tägigen Gefangenschaft. Je acht Gefangene hatten als Schlafgelegenheit eine Pritsche. Bru- tate Mißhandlungen waren au der Tagesordnung. Einer der Mißhandelten, ein Schlosser aus Königshütte, hatte drei Bajonettstiche und Avlbenschläge auf den Kovf erhallen. Die Freilassung erfolgte, da sich die völlige Schuldlosig keit der Festgenommcnen herausgestellt hatte. Die Leichen deutscher Opfer der Pole« gefunden. In den oberschlesischen Wäldern sind die von den Polen ermordeten, verscharrten Körper des Amtsoorstehers Wagner ans Gaschowitz, de» PoltzetwachtmeifterS Richter aus Ryb- «tk. sowie die Leiche de» GerichtSaktuarS Seidel ans Ratibor gesunden worden. Binttge «Unruhe« bet der Sntrvaffnnng polnischer «nfständifcher. In Hohensalza kam e« anläßlich der Entwaffnung der dort «ntergebrachte» polnischen Aufständischen z« blutige» Ereignissen. Bon den Aufständischen, in Stärke von etwa zwei Regimentern, leistete nnr ein kleiner Teil dem Befehl, die Waffen abzuliefern, Folge. Al« Grund de» Ungehor sam» gaben die Meuternden an, der Staat schulde thnen den Sold in deutscher Währung. Ein Major versuchte die Auf ständischen zu beruhigen, wa» jedoch nicht gelang. Erst «ach einer Salve, wobei eS zwei Tote «ud fünfzehn Verwundete «ab, zogen sich die Meuterer in ihre Kasernen zurück und konnten entwaffnet werden. Boller Schadenersatz. Da» preußische Staat-Ministerium hat beschlossen, für tue Beamten, Geistlichen, Krchenbeamten und Lehrpersonen tn Oberschlesien in Anbetracht ihrer besonderen Notlage und Geiäbrsung unter Erweiterung der bisherigen Für- korgebeftimmungen für jeden Schaden an der gesam ten zu tbrem Haushalt gehörigen Habe, der seit dem 11. Februar 1820 durch Aufstand und Unruhen entstan den ist oder künftig entstehen wird, vollen Ersah zum gegenwärttgcn AnkchasfungSwert zu gewähren. Bei Körverschäden der genannt.« Personen und rhrer Familien- angehöri wn wird voller Ersatz aller zur Herstellung der Gesundheit erforderlichen Aufwendungen gewährt. Die vert,U»sSfr«ge »er sR«»e«. »Chicago Tribüne" schreibt: Internationale Juristen seien zu dem Schluß gelangt, da» die in London fest- gesetzte deutsche Reparationssumme von 132 Milliarden Mark die Gesamtentichädigung darstelle welche die Alliierten von sämtlichen ehe mal feindlicken Ländern, nicht aber von Deutschland allem zu beanspruchen hätten. Diese Auffassung, die jetzt von allen Fünften der Alliierten geteilt werdL, gründe sich auf Ärttlel 231 des Versailler Vertrages. Tie Entschei dung bedeute sticht, daß bie Verbündeten Deutschland» nicht zur Reparation Hera.gezogen würden, sondern daß di« von ihnen bezahlten Beträge Deutschland zu erlassen seit». Ueber di« Heranziehung der kleinen Mächte zur Re paration fei noch nichts bestimmt, eS könne sich aber nur «m einen geringen Teil de- GciamtbetrqgeS handel«. Mr »e« Wie»era«fß»«. »r« vosfische Zettnvg veröffentlicht einen rluSzng au» »er ««rordnnngüber Sackletstmrgur für de« irvtrbrrmrNxur. Dt» 168. D,,»«r«ag. Sl. Je» lvÄl, «dr«»» Tageblett Tag ab«ni>« -/,« Uhr mit «uenaßm. d« Sonn- und Festtag,. «gen Vorauszahlung, monatlich 4.- Atari oh« Zustellgebühr, bei Abholung am Postschalter monatlich 4.tÜ Mark vNn Postgebühr. A«zeige« fA die Nummer de« Aulgabetaae« sind bi« 9 Ubr vormittag« aufzuaeben und i« voraus zu bezahlen; »ine Gewähr für da» «rscheüun « bestimmt« Lagen und Plätzen wirb nicht llbumommen. Prettl für die 4Sauo breite.»mm hob» «rundschrift-Hil, <7 Silben) I.l0Mark, vrtepret« 1.- Marks sträubender und tabellarischer Satz so",, «uflchlah Rach«ttl»mg».und «ermtti»lung»a«bühr S0 P,. Fest. Tarif,. Bewilligter Rabatt erlischt, nftnn der Betrag verfällt, durch «lag» ringe,oge« werden muß »der der Auftraggeber in Kontur, gerät. ZHlung«. und Erfülluna«ott: Rt»sa. viirz«bntSaige Unterhaltung,beilage .Erzähler an der Elbe". - Im Fall» höherer «ewatt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de, Bettirbet der .Druckerei, der Lieferanten oder der Msvrderuna-einrAkungen - Hal her Bezieher feinen Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise,. Roiaiion«druck und Verlag! Vang,, »winterlich, Riesa. Geschäft, st eie: Geetheftraß, »» verantwortlich für Redaktion: t.st. Teichgräber, Riesa- kllr «»«igmsttt: Wilhelm Dittrich, Rieia.
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