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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-09
- Monat1911-11
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1911
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S6. Jahrgang, ^ir 311. Vezu»» -Geßühr »i«n«tlol»rl. ftl« Tr«». Ir«» t>«l litglich z««>. m^i»»rZii«raau„gim, »«W- und Moni««,» nur «inmolf ->,^i M., durch LU»»trttgr a»m- milst»»Lr« di,:«,»« M. Lsts einmalig«« Zu- Heilung durch di« Polt » M. <öl>»>>Pr>,«llg«ldi. DI« d«n L«s«rn >>oir Dr«»d<» u. Umgedung »« r»»« »»ri>er ,u- g«ft«IIirn Adend Au». <i»d«n «rhaiirn dt« LU,- warlio«» B»,t«i>«r niit d«r Morgkn Ansiiob« mfamin«» zuaclieili. ?I,chdru<k nur,nti deut< iichrr Queiienangabe ,,Dr«»d. »iochr 'i zu- Mg. — Unverlangte Menulkriot« werdkn nicht aulbewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » '<188 » 8881. Donnerstag» 9. November 1S11. Druck und Verlag von kiepsch Sc Reichardt in Dresden fui> feinsckmeckei' ^ für ßeinscsimeckei' . L c? ^är>cks/7/-L'/iooo/ac/e l i?hoco/scks >p-a?sfe/§0^ Ff/fsr»- tdoco/st/s I LÄcso ^er Sore 2.«o 0srre^/- ,ee c-?fon 2. S a. § Anzeigen-Tarif. Annahme non Änliin diaungrn i»« nachm, d Uhr. Tonnlag« nur Martenstrahr gt> von II di« "rl Uhr. Die einivaltiae <f,rund,«Ue «<a. « Tilden» V Ps.. Kamilie» diachrichten au- Drc.drii 2N Pf.: Geschäsis Anzeigen aus de» Prtoaiicite .ieile iMPt.i diezmeisinlUige Zetlea.IkrlieiietivPf. — In biumnlern nach Sonn u geieriagen die cinwadige «irund- zeileilnPf.aufPrioat- lejie 4«I Pf.. ganiilien- Mchrichlcn a. Dresden dietf>r«ndzeiI«2dPs. — Auswärtige Aufträge nur gegen Porausbe» zahlung. - Jedes »8«. legdlatl rostet l« Pf. Hauptgeschäftsstelle: Marienftraße ix 48. IrsilliiilttlittiiWii <0r«i- uncj Vlarrimmsr-kinriotitungion) ru »Ott«. 4««« uavo tu uaorrvlPtit«n 4u«vaI»I tM III. Stocleurari« nau »uii»»i«iii. rri lei ir>tr4 " vnkLvkn a, », lltxUIIsr , Vitetoriautraus» S/D. If.MMtNiMtMll K u IAH rr» IN ü v s I :: Im Nlsssn^sbivbe. :: Seleiillililiir! Sereimsiiüe :: kür joäo k-iahlai t. :: «nkertigung ßun,tg«W«rt>l>vkvr Svleuvktuntz,-Körper. örössts Jugrvuiil. Vials kakersaxen. Julius SotiSölieti, leisellvffe!'. Leise-Attillel. LelierokSse«. lii'Snt^l.kllki'MkiilpkrisIgkE 26 krager Strasse 26. eilige Lefe^. Mutmaßliche Witterung: Wenig verändert, all mählich auffrischend. Die Beisetzung des Geheimen Kommerzienrats A » n st ä d t fand gestern nachmittag in Weihe nsce bet Berlin statt. Dem Reichstag ist eine TcnlschristdesKolo- >» iaIamteS über dte N c u e r w e r v u n g e n i m Kongogebietc zugegangc». Bei der R e i ch S t a g s st i ch w a h l im Wahlkreise Ratibo, miirdc Griindbesitzer S a v l e t t a lZentrnmj gewählt. ^ Die italienische Botschaft in Berlin demen tiert die Meldung vo„ der Einnahme TernaS durch die Türken. Die Tür len unternahmen neue Angriffe auf Horns, wurden aber znrückgeschlagen. In Albanien werden große Vorbereitungen für einen A nsstand im Frühjahr nächsten Wahres getroffen. Im persischen Parlament nberbrachtc der Ministerpräsident die Abdankung des Re g e n t e n und ten Rücktritt d e s Ä a l> i n e t t s. Vnaequirtz Nachfolger. ES ist keine übermäßig große Auswahl an Männern vorhanden, die geeignet sind. LIndeguists Nachfolger zu werden. Zwei Namen werden vor allem genannt, Dr. Lols, der Gouverneur Loinoas, und Freiherr von Rechcnbcrg. der Gouverneur Dentsch-Qstasrikatz. Beide Pfänner haben eine große kolonialpolitische Erfahrung, aber trotzdem dürsten beide wenig geeignet sein, Lindeauist zu ersetzen. Es liegt wie ein Verhängnis über unserem Kolonial- amt. Als man daran ging, das Kolonialamt z» einem selbständige» Ressort Z» machen, mußte der E rbprinz von H o h e nlohc daran glauben. Er war dem Zentrum nicht genebm. und in allen Kolonialsragen ist das Zentrum sehr einflußreich. Es kan, Dernburg und mit ihm ein neues Programm. Dernburgs Verdienst bleibt die Belebung des Kolonialtnteresscs »nd die Reorganisation des Kolonial- nmtes. Bis dahin war dieses nur eine besondere Abteilung des RetchSaimts des Innern gewesen. ES fehlten bei den Referenten die Dienstnufen, ein Referent war dem anderen gleichgcordnct, und die Folge mar scnc unglaubliche Des- organiiation, die vor allem das Zentrum in seinem Inter esse ansznbeutc» verstand. Dcrnbnrg brachte lricr Ordnung lnnein. unter dem LtaatSsclretär stand der Nnterstaats- iekretär, und unter diesem die einzelnen weiter der Dienst- Abteilungen. Bestehen blieb aber die Einrichtung, daß für jede Kolonie ein besonderer Referent vorhanden war, der in seinem Amte alle Zweige des Ticnstbctriebes vereinigte. Dieser Zustand erklärt sich daher, daß bei Beginn unserer Kvlonialpolittk sehr wenig Beamte vorhanden waren, die über koloniale Erfahrungen verfügten, und man froh war, wenn man gewissermaßen für jede Kolonie einen Sachver ständigen halte. Fetzt hat sich oas geändert, wir verfügen über zahlreiche tüchtige Kolonialbeaimte. »nd es ist nicht mehr angängig, daß ein Referent alle Fragen esner Ävlvnie zu vertreten hat. Im Grunde genommen war dieser Referent für seine Kolonie allmächtig, und die verschicbent- ltche Behandlung gewisser Fragen in den verschiedenen Kolonien ist aus diesen Ucdelsland zurückzuführc». Die Gliederung des Kolonial amt es nach Fachreferenten nnd nicht nach SchiltzgebietSrcfereiiten war also dringend not wendig. Dernburgs verfehlte EIngevorenenpolitik ist wohl znm großen Teile dem Einslnssc dieser SchutzgcbietSreserenten zuzilschrrtbrn. Dazu kam die Begünstigung des Groß kapitals ans Kosten der kleinen Unternehmer und Siedler. Dernburgs Zeit mar erfüllt, seine Verdienste bleiben un geschmälert. er ging wohl, weil er cinsah, daß seine Politik nicht znm Ziele führte. Auf den Kaufmann folgte der Fach mann. Herr »on Lindeguist war wohl einer der besten Kenner Afrikas, ein Kolonialfachmann, wie wir leider nicht viele haben. Er war lange Jahre im britischen Süd- afrlka deutscher Generalkonsul gewesen und hatte sich dort die Liebe der Deutschen und dte Achtung der Engländer er worben. Als Gouverneur von Südwestasrika hatte er diese Kolonie gründlich kennen gelernt, und er wußte, daß die Bedeut»»«, dieses Landes i» seinem Charakter als SiedlungStolvnie zu suchen war. Mit feinem Takt vermied er alles, was ihn in einen Gegensatz zu seinem Vorgänger bringen konnte: er verteidigte im Reichstage sogar Tern- hurgs Diainanteiipolitik. aber er ging sofort andere Wege. Sein Plan war, aus Südwestasrika rin neues Deutschland zu machen dnrch Schaff»»!, einer deutschen Bevölkerung. Zn diesem Zwecke suchte er die Besiedlung des Landes nach Ärästen zu heben, eine ausgedehnte Wollschaszucht sollte dem deutschen Volke nielc Millionen ersparen, die es setzt an das Ausland zahle,, muß. Für rund 408 Mill. Mt. Wolle beziehen mix heute noch aus dem Auslande. Ferner suchte er den Siedlern neue Errverbsinüglichkeiten zu schassen. Durch -Herstellung von Mnsteranlagen und Versnchsstattoncn wollte e, die besten Ergebnisse für die einzelnen Betriebs zweige seststellen lasten, um den Farmern mit Rat »nd Tat betstehe,, zu können. Die Selbstverwaltung sollte a»S- gcbant werden, die Schwarzen sollten vor allem zur Arbeit erzogen werden, kurzum, ei» großzügiges Programm harrte seiner Vollendung. Dazu tan, der Ausbau des Eisenbahn netzes auch in den übrigen Kolonien, vor allein in Dcntsch- Ostasrita: die Entwicklung unserer Schutzgebiete machte große Fortschritte. Viel zu srüh für dies Programm ist der Staatssekretär von Lindeguist zurückgetretcn, vieles ist erst im Werden, und es bedars eines Mannes mit weitem Blick, das Begonnene zn vollenden. Lindeguist war die Ergänzung Dernburgs, er baute ans. wo Dernburg „„gefangen hatte, und er lenkte mit klugem Geschick in iiene Bahnen um. wo Dernburg falsche Wege gegangen war. Wird Lindegnistß Nachfolger mit dem selben Geschick das Begonnene weiter „uvbaucn? Diese Frage drängt sich »ns aus. wenn wir die Namen der Männer leien, die gerüchtweise als mutmaßliche Kolonial-- staafssckretäre genannt werden. Lindeauist war Anhänger einer entschiedenen S i e d l u n g s v v l i t i k und der Erziehung der Eingeborenen zur Arbeit. Werde» seine Nachfolger aus diesem Wege wcitergehen? -Herr von Rechcnbcrg gilt als ein tüchtiger Diplo mat. Leine Amtsführung i» Daressalam hat ihm aber wenig Freunde gemacht. Er war ein ausgesprochener Gegner jeglicher Sicdliingspolitik. ihm waren die Wirt schaftler, wie man die Farmer i» Lstasrika nennt, stets ein Dorn im Ange. Die Gegensätze zwischen der weißen Bcvöltcrnng »nd dem Gouvernement nahmen schließlich Formen an, die zn einem Skandal für das Reich wurden. Trotzdem blieb -Herr von Rechenberg, er war bei Dernburg gut angcschriebc», denn Dernburg behandelte die deutschen Pflanzer nach demselben Rezept wie Rechcnbcrg. Da gegen wurde» die Inder, britische Untertanen, in aus fallender Weise verhätschelt, man baute diesen Leuten Schulen, während man den Weißen solche vorenthiclt. Die Zustande besserten sich etwas, als Lindeauist Staatssekretär wurde, der Gouverneur zog mildere Saiten ans, und in letzter Zeit war das Verhältnis zwischen Wirtschaftlern und Gouverneur ganz erträglich. Man wird wohl nicht felilgelien, wenn umn diese Warrdlung einzig und allein dem jetzt scheidenden Staatssekretär zugute rechnet. Trotz dem blieben die Verhältnisse in Ostofrika unerguicklich, wie der üble Meineidsprozeß gegen den Referenten ,n Daressalam Regierungsvat von Wächter gezeigt hat. Dabei kam zutage, daß noch heute das Zentrum in allen Personalfragen im Reiche Rcchenbergs maßgebend ist. Mit dem zweiten Kandidaten, dem Gouverneur von Samoa Dr. Golf, haben mir uns an dieser Stelle wieder holt befassen müsse». Er hat die zunehmende Anglisicrung seiner Kolonie in keiner Weise zu hindern gewußt, im Gegenteil, er hat sie sogar noch gefördert. Amtliche Ver fügungen werden in Samoa in englischer Sprache bekannt gemacht, Dr. Sols selber hielt seine 'Abschiedörede in englischer Sprache, und wenn wir nicht die Verwaltungs- tvstr» für die „Perle der Südsee" zu zahlen hätten, so wüßten wir gar nicht, daß Samoa deutsch ist. Dazu kommt die ganz unglaubliche Eingeborenenvolitik Dr. Solss. Deutsche Beamte sind dort regelrecht mit farbigen Frauen verheiratet, und diese deutschen Neamtenfrancn haben vor einiger Zeit den berüchtigten Weibcraiisstand in Szene gesetzt, der sich gegen einen wackeren Deutschen rich tete. Dieser Mann hatte den Mut gehabt» die Vastard- wirtschaft auf Samoa beim richtigen Namen zu nennen. Daraus ergibt sich, daß Rcchenbcrg wie Sols sowohl in der Frage der Siedlungs- wie der Eingeborenenvolitik im fchärsftenOÄegensatz zu Herrn von Lindeguist stehen. Wird also einer von ihnen KolonialstaatSfekretär, so ist dte wahrscheinliche Folge ein neuer Snftemwechsel. Das gerade muß im Interesse rinscrcr Kolonien vermieden werden. Wir sind gespannt, welche Wahl der Kanzler treffen wird. —v. Neuerte vrahtmeläungen vom 8. November. Die Neuerwerbunnen im Konqo-Gebiet. Berlin. iPriv.-Tel.s Dem Reichstag ist eine Denkschrift des K o l o n i a l a m t e S über die N eu er w e r b u n g e n im Kongo-Gebiete zugegangeu. Dieselbe behandelt die Bewertung der Neucriverbnngen im Verhältnisse zum Abtretungsgebiete, sowie die gegen die Neuerwerbungen erhobenen Einwände und ihre Wider legung. Im allgemeinen wird n. a. ansgcsiUirt: Das Zwischcnstrvmtand lzwüchen Lvgvno n»d LchnrÜ, das an Frankreich abgetreten wird, hat eine Fläche non le'000 Quadratkilometern. Wir erhallen 27ä>l0» Quadratkilo meter, d. li. Kamerun wird um die Halste seiner lenigen Fläche vergrößert »nd kommt mit einem Flächeninhalte von 7lil WO Qnadralkilouietern beinahe dem südmestasrikantschen Schutzgebiete gleich. Dte reine Ver größerung beträgt das dreifache unseres Schutzgebietes Togo. Das ist keine Grenzberichtignng. das ist ein beträcht licher Zuwachs. Für ein Volt, das sich entschlossen hat, zu kolonisiere», ist jeder Zuwachs von kolonialem Gebiete mit Freude zu begrüßen, selbst wenn man zunächst die Frage nach dem wirtschaftlichen Werte dieses Zuwachses zurück treten lassen müßte. Für den w i r t s chaftlichen W c r t des Zuwachses mag zunächst weniger der gegenwärtige Zu stand maßgebend sen», als die zukünftigen Entwicklungs- Möglichkeiten. ES beweise deshalb nichts, daß diejenige französische Kolonie, zu der die abgetretenen Gebiete bis her gehörten, einen Zuschuß zu den Kosten der Be streitung ihrer VcrrvaltungsauLgabcn nötig.batten. Auch Kamerun »erlangt noch rund VH Millionen Reichszuschnß, ohne daß es temand cinsallen könnte, Kamerun als minder wertige Kolonie zu bezeichnen. Im Gegenteil wird Kamerun als eine der aussichtsreichsten, von manchen sogar als die aussichtsreichste Kolonie Deutsch lands angesehen. Ferner ist zu berücksichtigen, daß F r a n z ö s i s ch - A c q u a t o r i a l - A s r > k c> bisher von Frankreich als Stiefkind behandelt worden ist. Dieses mangelhafte Interesse des Mutterlandes sin die Kolonie war in der Hauptsache eine Folge davon, daß ein großer Teil des Landes I8g!> nach dein Muster des belgischen Kvngostaates aus die Dauer von stO Jahren an Konzessions- gesellschaftcn vergeben wurde, von denen der Staat teste Einnahmen an Pacht und Gewinnanteil cinzog, im übri gen aber erwartete, daß sie ihm die wirtschaftliche Er- 'chließung des Lzindes abnehmen nnirden. Daß dieses Snstcm Fiasko gemacht hat, wird hcntzntagc kaum be zweifelt. 1010 ln>t unter Gencralgonvcrnenr Merlin eine neue Entwicklnngsvhase eingesetzt. Die Folge der inten siveren Verwaltung zeigte sich sofort. Die Kvpsstener, die 1000 2 MO000 Franken betragen hatte, hat GW rund drei Millionen Franken ergeben. Der Ge s n in thandel, der sich in den letzten Jahren um 27 Millionen Franken be wegt hatte, ist 1010 ans 3 7,8 Millionen F r ante n gestiegen. Diese Tatsache zeigt, daß die französische Kolonie ans die intensivere Inverwaltinigsnahme in derart gün stigcr Weise reagiert bat, baß bei Fortdauer sachgemäßer Ausarbeitung der Behördcnorganisationen und der Ver- maltnngstätigkctt und bei der Einführung unserer bewähr- tcn Kameruner Verivaltungsgrundlagc in das Neuland für die Folge günstige Resultate mit Sicherheit zu erwarten sind. Geht nun ein Teil dieses Gebietes in deutschen Be sitz über, 'so werden einerseits ihre Naturprodukte dem deutschen Markte, hier vor allem dem deutschen Kant- schukmarkte, dessen Stellung uns gegenüber dnrch eine weitere Zufuhr aus deutschen Schutzgebieten nur günstig beeinflußt werden kann, zugute kommen. Anderseits wird, da sich in den deutschen Schutzgebieten trotz des Prinzips der offenen Tür der deutsche Kaufmann dem ausländischen, oesonüers dem französischen gegenüber, in der Regel über legen gezeigt hat, dem deutschen Ausfuhrhandel ein neues Absatzgebiet von beträchtlichem Umsange eröffnet. Die in Kamcrnn tätigen Firmen werden mit Freude die Gelegen heit ergreifen, diese neuen Gebiete dem deutschen Handek als Absatzgebiet zu erobern. Nicht unerwähnt darf hjeiben, daß dieses neuerworbene Land die Möglichkeit in sich schließt, M i n e ra l s ch ä tz e zu enthalten. Was die Ein wände anlangt, so erkennt die Denkschrift an, daß in Fran- zösisch-Aegnatorial-Akrisa ebenso wie im belgischen Kvngv- staale die Schlafkrankheit große Verbreitung ge sunden hat. Dies wäre aber wahrscheinlich nicht in dem Umfange geschehen, wenn die Franzosen rechtzeitig die notigen Maßnahmen gegen sie ergriffen hätten, wie wir eg in Kamerun getan haben, sobald die Krankheit dort fest gestellt wurde. Sobald erst eine iristematische Betäiiipsuiig elnsctzt, ist auf Grund der verhältnismäßig guten Erfolge, die wir ln Qstafrtka und vor allem in Togo erzielt habe», anzunehmen. daß die Gefahr überwunden wird. Hinsichtlich der K o ri z e s s t o n s g e s e l l s ch a s t i n wird auSgeführt, daß für uns in der -Hauptsache nur zwe Konzessionsgesellschaften in Frage kommen. Bezüglich der einen ist zu erwarten, daß eine Intercffengemeinschast mit den deutschen Firmen in Kamerun herbeigeführt werden wird. WaS die andere betrisst, so hat diese durch Vertrag mit dem französischen Staat in eine Abänderung ihrer Kvnzessionsbcdingungen eingewilltgt. wodurch das Kon- zessionsinstcm erheblich gemildert worden ist. Tas alle - metne Kautschuk Monopol erlischt lOlO anstatt <920. Am Ende der KonzessionSdancr 1029 werden die Konzessiono- iprniZoxspunz^
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