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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.04.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040420021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904042002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904042002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-20
- Monat1904-04
- Jahr1904
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Diese« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« als Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Pvst-?lbr»nr»lc:» am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. -<<)0/o, '.ov> »er«- V>»;«< !tze»nc!l »iss » r«I!cn »rle«i>nunk nen l1a»-,e,il tri«, m>>! Ki «unecNäst 7^ «.""ZI »In -I IN k»n-Ir,«e,I rin p- iwU plqu- len 7»rckn. SAer^/zc/' ziizl /»//, ZZZZEcf v />zc^/ gej l«l«l»u5eli relovi'nler! m Ick ickon ! e v»a Ikncn i Ult mir iet er «rpnUt >>»lle >»» uml dMl» »»,» » leA,»< 5pl„«t veclsnx D 8!e cluccl !N. >v»»el«cti r-, Leug- ln» . Ltriclcvoüa SerugsgebW: «ti-IISir»» Ui» »«»»«i »«I t»,N» W»t«all»«r Zutwiuna burL unlere «»«»> <«»«»»« und »»»»-»« -u» G«m- «d Montaaen nur «Imnav O«t.»»«.. dund Lu«warli,t«°m. «W«än , M du. » M ,o «f. v»t «dnnaliaer guiulluna durch die <«chne»«iu»ae2>. NnAut- laud «N «ntivrechendem Lulchlarr. »t ach dru« aller «rt»l «. vrialnal- lllliltetlu»,«» nur mit deutlicher vuelleuanaabei.Lre-d Siachr ") «uILilla rrachtrüalich« San «rar. auivrilch« bleiben unberückllchtiat: uaverlanat« Manulkrivte «verden nicht auidemabr«. »eliara««.»drille: « « «» »»«»da» HegvLrrr-et 18LG Uevlag von Kiepfcti L Retchardt. Zeigen «tanf. »illmlime von A »tun No uns?» di» »alllmitiao» 0 Ukr. Sonn- unk Ncierlvr,« nur Maliricklabe »n von II bis taUdr Die I lvaltiaeBrunu- «>le Ica. » Liibeni 2v Pia. An- kilndiounoen mit der Brivaileilr Zeile so Pia : die rlvaitiae Zeile ans lert- ieite oo Ps, . als Tlnielandt Zeile «o Di» Ä» »iummeru nach Gonn- und artkriegt,, r ivalligr Gruudccilc M P>g,. am Drivatirile « Dia. Llvlliliac Zeile aus Trviieile und als Eingriandl Sv Psg. k!licwartlg« AM < trüge nur argen L!oiau«be,aillnllg. Bcicgbiailcr werden mit w D,g. vkreckuei. ?,er»ivreüianichlub: Amt l Re. U und Rr. »KV«. ß<üknLckenfL-5vkne Dperrslen xr. ?Isuen8clie8tr. 20 sllen «r.ll«. HW Nclieste Drahtberichtc. Hofnachrichten. Innere Mission, Verband deutscher Bücherrevisoren, Gerichtsverhand lungen. Heicro«A»sstand. Jiigendlebcn eines Meißner Fürstenschülers. Mittwoch, 20. April 1W4 Neueste Drahtmeldnngen vom 19 April. Syraku«. Der Kaiser gedenkt heute mittag 12 Uhr an Bord der „Hohenzollern" nach Catania in See zu gehen. Syraku«. Der Kaiser blieb beute vormittag an Bord. CS ist sehr wann. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Budgetkommission des Reichstages verhandelte über die Gewährung von Ent- schädigunaen für die durch den Eingeborenen-Aufstand in Südwestafrika entstandenen Verluste, wofür 2 Millionen Mk. angesetzt sind. Nach längerer Debatte, in der der Bureankralis- muS im Schutzgebiete scharf verurteilt wurde, fand ein Antrag deS Zentrums Annahme, wonach die 2 Millionen zu Darlehen an Geschädigte, sowie zur Hilfeleistung an Bedürftige gegeben wer den sollen. Regierungsseitig wurde mitgeteilt, daß bei den Ent schädigungen etwa 1500 Deutsche in Südwestafrika in Betracht kommen. Ueber die Ursachen des Ausstandes will dic Regierung im Plenum Mitteilung machen. — Dem Reichstage sind die A b - kommen über internationales Privatrecht zugegangen. — Die Wahlprüfungskommission stellte de» Bericht über die Verhandlungen zur Wahl des Fürsten Bismarck fest. Die Wahl ist für gültig erklärt worden. Berlin. Die beiden Direktoren der Pommer nbanl Schulde und Romeick. deren Prozeß am 2. Mai wieder beginnt, find gestern auf Beschluß der Strafkammer wieder verhaltet worden. Bamberg. Die Remcissche Sternwarte teilt mit, daß der am 16. d. Mts. von Brooke in Gcneva entdeckte K omct in der vergangenen Nacht am Heliometer beobachtet und tclelkopisch als Stern neunter Größe mit fächerartigem, vier Minuten langem Schweif erkaimt wurde. Seme langsam nach Norden gerich teten Bewegungen ließen erkennen, daß er sich der Erde näherte und zur Sonne sich bewegte. Wien. DaS Abgeordnetenhaus ist heute zulammen- getreten. Bom Ministerpräsidenten ist eine Zuschrift cinacgangen, in der um Vornahme der Delegationswahlen und der Wahlen in die Quotendeputativn ersucht wird. Dic Verlesung dcö Einlaufs erfolgt auf Wunsch der Tschechen im Wortlaut. Wien. In der Rotunde der Deutschen Abteilung der Spi - ritusauSstellüng geriet gestern abend durch schlechtes Funk tionieren der Spiritusglühlampen die Draperie in Brand. Die Feuerwehr konnte daS Feuer im Keime unterdrücken, sodaß der Schaden nur geringfügig war. Zora (Dalmatiens. Das Torpedoboot Nr. M ist in der Meerenge von Zdrelac sestge kommen. Zwei Torpedoboote sind dort behufs Hilfeleistung. Paris. Die Nachricht der Blatter, daß der hier einge troffene russische Hvfminister Baron Fredcricks mit einer amtlichen Mission betraut sei. wird von der russische» Botschaft als unrichtig bezeichnet. FrederickS, der ans Gesundheitsrücksichten einen längeren Urlaub genommen hat, ist nach Paris gekommen, um sich einer längeren ärztlichen Behandlung zn unterziehen. Er wird den Rest seines Urlaubs i» einem Vogescnbad verbringen. London. Der Chirurg Sir Henry Thompson ist gestern hier gestorben. London. Das „Reutcrsche Bureau" erfährt, daß die Ver handlungen zwischen dem Auswärtigen Amte, dem Kolonialamte Und dem chinesischen Gesandten bctr. die Auswanderung chinesischer Arbeiter zum tatsächlichen Abschlüsse gelangt stnd nur noch untergeordnete Einzelheiten zu regeln sind. London. Ter,,Morningpost" wird aus Pretoria von gestern gemeldet: Der Polizei ist cs gelungen, den Führer und sechs Mit- glieder einer Bande von 80 Holländern gefangen zn nehmen, die nach dem Lydenbuvg-Distrikt unterwegs waren, um Banken und Läden zu berauben. Petersburg. Der bisherige Kommandant deS 1. sibirischen Armeekorps, General Ssacharad, ist zum Fcldoberst der Mandschurei-Armee ernannt worden. An seine Stelle tritt General Baron Stakclberg. Konstant in opcl. Bei der letzte» Audienz dcS bulgarische» Aaenten Natschrwitsch gab der Sultan diesem die formelle Ver sicherung. daß er die Reformen auf alle Bttaiets, also auch auf Adtianopel a»Sdehnen werde. Dic bulgarische Regierung ließ de». Sultan hierfür den ausrichtigsten Dank »nd die Versicherung der Dankbarkeit der bulgarischen Nation zum Ausdruck bringen mit dem Versprechen, daß sie zur Durchführung der Reformen allee, heitragc» werde, damit das bestmögliche Ergebnis erzielt werde. — Die von de» Konsuln der Enteiiteniächte in Uesküb wegen der an der Grenze vorgckommene» Ausschreitungen der Truppe» in Vschtinja persönlich geführte llnlersnchung ergab, daß ein Redis- detachcment unter Leutnant Mazban-Bci dort m ungesetzlicher Weise Justiz geübt Hot. Mazhan und 5 Man» des Detachements sind bereits von türkischer Seite verhaltet worden. Die Konsuln habe» die Bestrafung deS ganzen Detachements beantragt. — Die Blättermelduiigen vom Abschluß einer Militärkonvention zwischen der Türkei und Bulgarien sind unrichtig. Bulgarien hatte bei den Verhandlunaen über das abgeschlossene Abkommen den Nildiz zum Abschluß einer Militärkonvention zu bewege» gesucht und der Sultan schien hierzu geneigt, doch lehnte er schließlich, nachdem die aepslogenen wiederhotten Beratungen ergeben hatten, daß der Ab schluß einer solchen Konvention siir die Türkei unvorteilhaft wäre, den Vorschlag ab. — In Ndrianovcl wurden 460 Bulgaren am nestiert. Die Heimkehr vieler Begnadigten verzögert sich wegen der verlangten Garantieleistung. Tie Botschafter der Mächte, die in Skuiari Konsulate besitzen, sowie die montenegri nische Gesandtschaft habe» keine Meldungen über dic Ereignisse in Vranja erhalten, deren Darstellung übertrieben zu sein scheint. K o nst a nt i n op c l. Ter armenisch-katholische Patriarch Emaiiucljan ist gestern abend infolge eines Herzschlages gestorben. Washington. Dem Rcvräscntantenhanse ist ein Gesetz entwurf zugeMnrgen, wodurch die die Einwanderung be treffenden Geletze dahin abgcändcrt werden, daß die Begünstigung fremder Damvsichifssliincn durch auswärtige Regierungen verhin dert wird. Nach dem Gesetzentwurf soll im Falle einer solchen Begünstigung von jedem auf einem nichtamcrikaniichen Schiffe cmroinincnden Ausländer ein Stcucrzulchlag von 30 Doll, erhoben werden, außer der Kopfsteuer von 2 Toll. Albany. Tic demokratische Staatskonvcntiou hat den Dele gierten für die Nationalkonvcntiyn dic Anweisung gegeben, die Nominierung des Obcrrichtcrs des Appcllhoses im Staate New- York, Alton Brooks Parker, als demokratischen Kandidaten für das Präsidentenamt zn unterstützen. Ein Gegenantrag der Tamany-Partei, dic Delegierten ohne Anweisung zu lasten, fiel mit 301 gegen 149 Stimmen. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 19. April. —* Der Kronprinz fuhr gestern Abend in Begleitung des persönlichen Adjutanten, Herrn Hauptmann Richter, nach der Schwcizerniühlc. In den zeitigsten Morgenstunden begab sich heute Le. Königs. Hoheit von dort auf Mackersvacher Revier und erlegte einen prächtige» Auerhahn. —* Gestern nachmittag unternahm der Kronprinz mit seinen drei Söhnen in Begleitung des Herr» Leutnants v. Hum- dracht eine» Spaziergang durch de» Loschwitzer Grund. —* Wie verlautet, hat der Kronprinz für den Monat Juli mit seinen Kindern einen Aufenthalt im ungarische» Badeorte Schmecks in der Hohen Tatra i» Aussicht genommen. —* Ihre König!. Hobelten Prinz und Prinzessin Johann Georg statteten heute mittag dem König im Schlosse einen Besuch ab. * Das 19. Verzeichnis der bei der Petitions-Deputation der Zweiten Kammer eingcgangenen Petitionen betrifft u. a. die Liniensührung der geplanten Eisenbahn Wilsdrusf-Gadewitz nebst Anschlußerklärungen und Einbeziehung der Stadt Lom matzsch in die Linie: ferner die Gemeindcstcuerreform. sowie die Abänderung des 8 3 des Parochiallastengesetzes vom 8. März 1838 »nd der damit in Verbindung stehenden Bestimmungen. Die Ge samtzahl der Petitionen erhöht sich mit diesem Verzeichnis auf 1024. —* Von Herrn Rektor Professor Dr. Meltzer ist aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des We ttiner-Gymna- fiums eine Festschrift hcrausgeaeben worden, die in zehn Ab- schnitten Gründung und Entwicklung der Anstalt, Schulräume, Schulbctricb, Lehrmittel, Jahresberichte, städtische Freistellen, Stiftungen, Lehrkörper, Schüler und Hausbeamte schildert. —* Tie Königs. Landesbrandverjicherungs-Kasse ist wegen Reinigung iwr Geschäftsräume am 25. und 26. lausend'» Monats für den Kastcnverkehr geschlossen. —" Der Rat stellte für das lausende Jahr die Beiträge für die T ie n st b o i e n kr a n?e n las s e aus die bisherige Höhe van 9 Mk. für jeden Dienstboten jährlich fest. —* Ter Vorsitz in der städtischen Bctriebskrankcn- kasse ist Herrn Stadtrat Friedrich übertragen und der bis- herige Vorsitzende Herr Sekretär Sacher zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt worden. —* Der verstorbene Stadtrat Nötiger hat seinerzeit eine Stiftung begründet zu dem Zwecke, unversorgten Töchic.n gebildeten Standes Unterstützung z» gewähre». Tie vom Stifts- amte verwaltete Stiftung bedarf aber, ehe sie ins Leben treten kann, noch bedeutender Nermebrung des Stammkapitals, das zur Zeit nur rund 1700 Mk. beträgt. Zur Vergrößerung des Stis- tungskapitals werden Zuwendungen bei der Stadthouptkaste, Alt- ftädtcr Ratbaus, 2. Etage, oder bei dem Stiftsamte, LandhauS- straßc 7, 3. Etage, mit Tank angenommen. —* Tie diesjährigen VereinStoge für innere Mission wurden gestern nachmittag 3 Uhr im Vcreinshnu'c mit der Bundesversammlung der evangeltich-Intherstchen Männer und Jünglingsvereine Sachsens unter Vorsitz des Herr,, Kon- sistorialrats Hofvredigcr Dr. Friedrich-Dresden eröffnet. Na cd dem vonHeiumVundespfleger E.Zacharias erftatlctenJahrcS- bcricht zählte der sächsische Bund am Schlüsse des Voriahrcs 208 Vereine mit 12437 Mitgliedern. Der Vereinigung der landes- kirchlichen Männer- und Jlinalingöverelne Deutichlands gehören 1933 Vereine mit 109 680 Mitgliedern an. Außerdem bestehen noch der lutheriichc Jiinglings'dund in Preußen, sowie etwa 400 landeskirchliche Vereine mit rund 8000 Mitgliedern, welche keinem Bmide angehörcn. Der Weltbund dagegen umfaßt Ende 1903 nicht weniger als 6604 Vereine mit 592 576 Mitgliedern, 1892 Berufsarbcitern »nd 758 Vereinshänsern. Die vom Bundes kassierer, .Herrn Sekretär Gustav Manitz, abgelegte Rechnung der Bnndeskasse auf das Jahr 1903 schließt mit einem Fehl beträge von 537 Mk. 18 Psg. ab, hauptsächlich infolge einer außergewöhnlichen Mehrbelastung der Bundesknste durch das vor jährige Bundcsjubilänm. Das innere Leben der Vereine ist in fortschreitender Entwicklung begriffen. In der Frcmdenmission waren 65 Vereine an der Arbeit. 105 Kirchcnoorstände sgegen 87 im Vorjahres wandten dem Berede ihre Unterstützung zu. Den Hauptvortrag hielt Herr Vercinsgeistlicher Pastor Weidauer- DreSdcn über das Thema: ,.Die Gründung in der christlichen Erkenntnis — eine Hauptaufgabe der evangelischen Jünglings- vereinc". Nachdem der Herr Vorsitzende dem Vortragenden ftir dessen in hohem Grade beherzigenswerten Ausführungen namens der Versammlung gedankt, kmivfte sich an den Vortrag eine an regende Aussprache. Nach einigen geschäftlichen Mitteilungen wurde sodann gegen halb 6 Nkw die Versammlung geschlossen. Abends 6 Uhr fand >n der evangelischen Hofkirche ein Er öffnungs-Gottesdienst statt, bei welchem Herr Pfarrer Keller aus Döbeln die Predigt hielt und eine Kollekte zum Besten deS Schristenvereins veranstaltet wurde. Im Vereinshouse trat dann abends 8 Uhr eine Konferenz über das Ge m ei ti sch asts wesen zusammen, welche wefentlich nur für Geistliche bestimmt war. Ten Gegenstand der Besprechung bildete „Der Pastor und die Gemeinschaft in der Gemeinde". Zu gleicher Zeit versammelten sich auch im Vercinsbcnffe auf Einladung des Vor sitzenden des Vereins zur Hebung der Sittlichkeit. Herrn Pfarrers Mätzold-Dresdcn, die Vertrauensmänner ans dem Lande zu einer vertraulichen Besprechung. Heute vormittag fand im Vereinshause die 38. General versammlung des Vereins statt. Es nahmen daran n, a. teil die Herren Staatsminister a. D. v. Nostitz-Wallwitz, Wirkt. Geb. Rat Meusel, Konsistorial-Vize-Präsident Oberyosprediger Ackermann, Lbcrkonsistorialräte Sup. I>. Dibelius, Dr. Kohl schütter und Lotichius, Konsistorialrat Sup. v. Benz, Pfarrer v. Kühn und Hospredigcr 1). Friedrich, Generalleutnant z. D. v. Zeschau, Generalmajor z. D. v. Süßmilch-Hörnig, Oberst a. D. Gras Ernst Vitzthum v. Eckstädt, Graf v. Rex-Zedlitz, Professor Lic. thcol. Bachmann-Erlangen, mehrere Amtshaupftenle »n- viele Geistliche des Landes. Nach einleitendem Gesang und Ge bet des Herrn Pfarrers Hickmann-Meißen eröffnet- der Vor sitzende des Direktoriums, .Herr Gras I). Otto V itzt bum die Versammlung mit einer Begrüßung der staatlichen und kirchen- Kunst «ud Wissenschaft. ^Mitteilungen aus dem Bureau der Königl. Hoj 1 heater. Im Schausvielhause acht als 7. Volksvorftcllung Sonntcm, den 24. April, Heinrich von Kleists fünfakiigcs Schau spiel „Prinz Friedrich von Homburg" tn Szene. — Da von Angehörigen bemittelterer Kreise in einzelnen Fällen immer wieder Versuche gemacht werden, Eintrittskarten zn den Volks- Vorstellungen zu erhalten, so wird nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Volksvorstellungcn ausschließlich für dic «weniger bemittelten Schichten der Bevölkerung, d:e die regcl- mäßigen Abendvorstellungen zu besuchen nicht in der Lage sind, bestimmt sind. Insbesondere wird daran erinnert, daß Schülern höherer Lehranstalten, die ja schon die Vergünstigung ganz billiger Eintrittskarten zu den Klassikervorstellungen genießen, der Besuch der Volksvorstellnnaen nicht gestattet werden kann. Die an der Kaste tätigen Beamten haben feit'Einrichtung der Volksvorstcllun- aen Anweisung erhalten, strenge Aufsicht zu üben und an Per- tönen, für die diese Vorstellungen nicht bestimmt sind, Eintritts karten nicht abzugebcn. — Die nächsten Wiederholungen des neuen -Schauspiels „Roste Bernd" von Gcrhart Hauptmann mit Frl. Serda, Frau Bleibtreu und den Herren Stahl, Müller. Re»ö, Froböse m den Hauptrollen finden Mittwoch, den 20., und Mon dt« folgende: Ophelia: Irl. Pölitz; Gertrud: Frau Voigt-Aly kzum ersten Males; Claudius: Herr Froböse; PoloniuS: Herr Müller; LaerteS: Herr Gebühr; Horatio: Herr Deitmer; Fortin- oraS: Herr Everth szum ersten Male); Rosenkranz: Herr Rens; Güldenstern: Herr Leichert; Geist: Herr WindS; 1. Schauspieler: Herr Eggerth; 1. Totengräber: Herr P. Nenmann. tz Fanny Janaustchek bat sich, wie au»Newyorkberichtet Witt», nach jahrelangem Stränden entschlossen, Unterkommen im Schaulpielerheim aus State» Island zu suchen. wo sie aller Sorgen ledta ihren Lebensabend verbringen kann. ES heißt, die bittere Enttäulchung über die niedrigen Preise, welche ihre An denken an eine glänzende Laufbahn bet der Versteigerung brachten, habe die Künstlerin bewogen, sich der Aufnahme in das Heim nicht länger zu wtdersetzen. s Der italienische Dichter Gabriele D'Annunzio bat Schritte zur Erlangung der Schweizer Staatsangehörigkeit unternommen, um die Ehe mit seiner Gattin zu lösen und eine» neuen Bund mit der Tochter des Marchele Di Rudini. verwit weten Marches« Eorlotti, einzngehen — Und Eleonora Düse? A«S dem Jttgendlebe» eines ehemaligen Meistner FnrstenschülerS. IV. So hatte sich bereits die Stimmung seit dem Dezember des vorigen Winters nicht bloß unter uns und in der Jugend, son dern in der Tat im ganzen Lande entschieden. Es ist durch aus unwabr, wenn man behauptete, der Volksgcist sei in Sachsen unempfänglicher für die deutsche Sache gewesen, als an der Spree. Aber freilich, noch hatten die Franzosen den größten Teil von Sachsen innc; die große Armee war neu organisiert, wohl noch einmal so stark, als damals oie russisch-preußische; Oesterreich unentschieden, unser Kontingent noch bei d«n Franzosen, der König noch rn Prag, vergebens von Oesterreich einen bestimmten Ent schluß erwartend — Napoleon hatte sich mit alter Kraft erhoben oder er schien cs wenigstens. Demnach darf man die Stimmung, das Wollen des Volkes nicht nach den Maßregeln messen, die dic Regierung des Königs nahm und die Verhältnisse gebieterisch forderten. Der König kehrte erst zu Napoleon zurück, als dieser drohte, das Land semdlich zu behandeln und Oesterreich nicht wagte, die Integrität des Staates zu garantieren. Friedrich August war in der Tat der erste von den Rheinbiindssürsten. der zu den Alliierten überzutreten geneigt war, wenn sie ihm nur irgend welche Zusicherungen gegeben hätten. Uns aber hatte der neue Geist vollkommen elektrisiert; es war kaum einer unter uns, der cS noch mit den Franzosen hielt uird an Napoleon noch zn glauben wagte. Nur einer, ein etwas mißgestalteter, un geschickter Banernbursche repräsentierte den alten Geist und hieß auch so, obgleich nicht mehr Unterer, mußte er doch von allen leiden. In der Hitze des Streites wurde er einmal durch die Scheiben der GlaStüre in die Vorstube geworfen. Zu einer förmlichen seite durch Kalmücken und Baschkiren umschwärmt wurde. Da war es auch, glaube ich, als die letzten Franzosen, die nach dem Abzug der ersten Kosaken wieder in die Stadt zurückgekommcu waren, umzingelt wurden und sich gefangen geben mußten.. Wir sahen mehrere Züge in größter Eile die Stufen hinanseilen, um wo möglich noch das Lominatzfchcr Tor zn gewinnen: als ihnen aber von daher feindliche Truppen bereits enlacgenkamcu. hielten sic auf dem Platze vor der Schule kurzen Rai, waricn die Flinten hin und zerstreuten sich, einiges aus dem Tornister hervorziehend, nach allen Seiten. Jnzwifchen waren ouA preu ßische Ingenieure angelangt und machten Anstalten, eine Schiffs brücke oberhalb der alten Brücke über die Elbe zu schlagen. Alles Baubolz wurde dazu in Beschlog genommen und alle hohen Bäume in der nächsten Nähe gcsälft. Auch aus unserem L>chnlhose er schienen bärtige Zimincrlcutc und singen an, unsere Kastanicn- bäume und die alte vielhundertjährige Linde zn messen. Dos griff uns ins Herz; diesen ehrwürdigen, so oft besungenen Schmuck unserer Spaziergänge, dic Wiege unserer Freistunden, durch ein Sakrilegium vernichtet zu sehen, lockte einen Schrei des Entsetzens hervor. Der Torwärtcr eilte zum Rektor, und in der Tat er- schien dieser, parlamenticrte, intervenierte und brachte es om Ende dahin, daß die Bäume verschont blieben. Sie waren uns von der Zeit an noch einmal ft lieb! Die Kastanien stehen noch, aber die uralte Linde ist leider gefallen. Aas der Befreiungs- krieg nicht vermocht, das setzte ein Jünger des Aeskulap durch, der neue Schularzt, der behauptete, sie gebe den .Krankenstuben zu viel Sckmtten. Es zab keinen Asrancr, der ihn dafür nicht verwünsch» hätte. Indessen war auch diese Besetzung nur von kurzer Tauer; kaum war den einziehendcn Alliierten hofiert und illuminiert worden, als sich das Blatt wieder wendete und der zurückkehrende Feind Illumination rnsaate. Meißen ward in dieser Zeit mehrmals besetzt und verlassen. Am 2. Mai war die Schlacht bei Lützen geschlagen worden, ob gewonnen oder ver loren, konnten wir lange nicht erfahren; selbst unser politisches Orakel, der Zeichenmeisler M.. der uns alle Mittage das Neueste zutrua wußte nichts. Endlich, den 6., als wir gegen Abend vom Lpazicrgange durch das Lriebischtal heimkehrten, sahen wir Besetzung Meißens kam es erst Ende März durch die sauf einmal auf ganz ungewöhnlichen Nebenwegen lange Zü schlesische Armee unter Blücher, während die Stadt von der Süd- von Artillerie mit brennenden Lunten die stelle Talwanv Hera
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