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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160805010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916080501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916080501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-05
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.08.1916
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- 720 - Drüben an der Hplzlege stand Len» und bastelte am Hackstock herum. Sein übermütiges, lebfrtscheS Gesicht mit dem braunen Lockrngekrttusrl über der Stirn sah merkwürdig demütig aus jetzt. Er wagte kaum aufzuschauc». als Lena aus dem Stall trat, und sic wandte den «ovs nicht »ach tbm. Das Gesiihl der Schmach, die man ihr unverdient an- getan, überwältigte sie mehr und mehr, verscheuchte die Weichheit und ver härtete ihr Her». ES war ihr lieb, bah niemand sonst im Hof war, so konnte sie ungesehen verschwinden. Bon niemand wollte sic Abschied nehmen — nicht einmal von der sanften, blonden Sanna, der Haustochter, mit der sie sich sonst am besten ver standen hatte. Nur der Bäuerin nicht noch einmal vor Augen kommen! Nur sort — — An den rückständige» Lohn dachte sie nicht einmal. Bloh an den Hiesei dachte sie, während sie eilig dem Hohlweg »»strebte, der vom Mitterbode» hinaus tnS Tal sührte . . . hinaus in die weite Welt. Und was er sagen würde, wenn er sie heut' bei der Heimkehr nicht sände, und ob auch er glauben würbe, daß sie eine schlechte Dirn' sei . . .? Dieser Gedanke verläßt sie nicht. (Fortsetzung folgt.» Zum Erntefest. Nun ist auch die dritte Kriegöernte nahezu geborgen. Das Erntefest steht bevor. Kann es wirklich ein Fest werde», wie sein Name besagt? Was in Friedenszeiten, zumal auf dem Lande, mit zu diesem Feste gehört: Erntetanz und Ernteschmaus, das mußte ja schon in den beiden letzten Jahren ztlrücktretcn. Aber eS traf sich so, daß dafür die Erntefeste zu wohl ernsten, aber doch frohen Siegesfesten mit wehenden Fahnen und StegeSgelänt werden konnten. Dies mal sind die Augnst-Liegesmeldungen auSgeblieben. Der Krieg ist zu einem beiderseitigen wütenden Ringen um die wohl letzte Entscheidung geworden. Da kann'S jetzt noch kein fröhliches Stegen geben wie in den Augusttagen 1914 und 1918. Und während wir so über dem furchtbar blutigen Ringen den Atem an- halten, sollen wir Erntefest seiern'?. Wird's gehen? Besinnen wir nnö — ob wir Städter oder Landleute sind, spielt dabei gar keine Rolle — was die KriegS- ernte 1916 für unser BolkSgauzcS bedeutet: Rettung vor dem sicheren Untergang im Hungertod! Darum kann kein Zweifel sein: gerade das diesjährige Ernte fest auch für sich allein ein Sicgcsfest, wo das „Telleum Xu-tomus, Nun danket alle Gott!" genau io ertönen muß, festlich froh, wie nach einer gewonnenen Schlacht! Wir übersehen es nicht: gerade die Ernte litt» ein mühsam er kämpfter Sieg, aber wir vergessen es dabei nicht: gerade die Ernte 1916 ein gnädig geschenkter Sieg, ein hohes, heiliges Gottesgeschenk für das meist- gehaßte Bolk der Erde! Ein mühsam erkämpfter Sieg! Ganz gewiß! Ein Sieg chemischer Wissen schaften und Betriebe, wo es galt, unentbehrliche, sonst aus dem Ausland kommende Düngemittel zu ersetzen. Ein Sieg deutscher Ordnung und Sparsam keit, wo cs galt, jedes Plätzchen selbst in der Steinwüste der Großstadt, selbst im verwüsteten, eroberten Feindesland für Feldbestellung ansznnüven! Ein Sieg halber Kräfte, schwacher Arme von Alten, Frauen und selbst Kindern, die für die Söhne, Männer, Väter, Brüder helfend eintreten mußten, ein Sieg stiller, treuer Beter, die im Kindesvertrauen nicht aushörten zu flehen: Unser täglich Brot gib uns heute! Und doch, weder unser Arbeiten, noch unser Beten konnte statt der Mißernte ISIS uns für dies Jahr eine gute Ernte sichern! lieber den Erute- ausfall entschied doch zuletzt nur -er Allmächtige, „der Wolken, Lust und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn!" Haarscharf ist die Gefahr eines vorzeitigen Früh lings, eines verheerenden Frostes, eines allzu langen Iuniregens an unseren Gauen vorübergcgangcn, als ob nnS der Allmächtige hätte zeigen wollen, wie es ihm ein Leichtes gewesen märe, uns zuschanden werden zu lasse». Nun ist aber doch auf Feld und Wiesen, in Gärten und Weinbergen so viel gewachsen: Der treue Gott hat doch geholfen. Seine Barmherzigkeit hatte noch kein Ende. Er Hilst nüs auch mit dieser Ernte zum Lieg, zum Frieden! Möchte unser Bolk iu dankbarer, demütiger Beugung diese große Wohltat seines Gottes recht würdigen und nicht bloß mit dem Erntedanklied, sondern mit dem Danke der Tat darauf antworten. Gott tat das Seine. Laßt uns nun auch das unsere tun im rechten Einteileu, im Selbstbescheiden, im Kampfe wider den Wucher- und Hamstergeist, im gegenseitigen Aushelsen, im rechten Durchhalten bis zu der hoffentlich nicht fernen Zeit, wo wir unser Brot wieder im ehrenvoll erkamvsteu Frieden essen dürfen. V«. Unterhaltung,. ' Seilsge Nr. 180 Segsimüel 1856 Sonnabend, am 5. August 1916. Der Kreuzhof. ' Roman von Erich Eben ft ein. <>. Fortsetzung ) Nach einer Weile fragte er beklommen: „Wenn's jetzt aber wirklich Ernst werden soll — eins begreife ich nicht: wo Du das Geld hernehmen wirst zum Bauen?" „Da wäre ich freilich spät dran, wenn ich darauf erst jetzt denken wollte" spöttelt sie. „Hast vergessen, daß uns der Thalmeier 10 »Ott Kronen für den SSatd an der steinernen Wand bietet? Das tut's fürs erste. Später gibt uns die- Sparkasse schon was drauf." „Den Wald -- unfern Wald willst verkaufen, der dem Vater sein Stol» war alleweil?" „Was denn? Tu nicht so — habcn's ia schon beredet und morgen machen wir's richtig mit dem Thalmeier. Der Aehndl braucht gar nichts zu wissen davon " „So. Aber hast auch das bedacht, daß dem Bruder, dem Hiesel, lein Erb teil »och liegt am Krcuzhof? Wenn Du jetzt im Bauen bist und er wvll's just mitten drin auögczahlt haben? Dann bist petschiert!" „Dann wohl: denn 10 000 Kronen auszahlcn, jetzt, bas tät uns freilich zugrunö richten. Aber der Hiesel denkt ja gar nicht an so was. Vraucht's auch nicht, wo er seinen schönen Verdienst als Holzknccht hat und . . ." „Wenn er aber jäh einmal heiraten wollt'." „Närrisch! Der denkt nicht an Heiraten. Hat ja noch gar keine. Wen sollte er denn heiraten?" ^ „Die da," sagt der Zoglhoser und weist nach dem Brunnen hin. „Die Reicher Magdnlcn? Unsre Stalldirn? Bist libergeschnappt?" „Gar nicht. Aber wenn Du nicht allivcil nur an Deinen Bau denken wolltest, müßtest cs längst gemerkt haben: Gern hat er sie, und ein solcher ist er nicht, der Hiesel, daß er eine brave Dirn zum Narren halten täte. Der, wenn er eine gern hat, meint's auch ehrlich!" „Der Hiesel! Der Htesel und die Magdalen?" stammelt die Bäuerin und ist ganz blaß vor Schreck geworden. „Wird doch nicht sein?" „Ist so. Hab's lange schon gemerkt. Und jetzt, das —" sein Gesicht ver klärt sich förmlich vor heimlicher Freude — „das stürzt Dir Deinen ganzen Bau ins Wasserw „Unsinn!" sagt Martina rauh. Dann versinkt sie in Nachdenken. „Es darf einmal nicht sein. Ich leide cs nicht. Die Magdalen »ins; aus Sem Haus, und das so bald als möglich. Wenn's geht, noch heute. Ist sie ihm aus de» Augen, dann bat die Geschichte ein Ende." „Oder auch nicht!" „Dafür laß dann nur mich sorgen. Ist schon manche brennhciße Liebe am Warten kalt geworden! Und der Hiesel ist ja sonst nicht uneben. Kommt man ihm im Guten, setzt man viel durch bei ihm. Zessas, jcssas," bricht sie dann ärgerlich ans, „daß ich das nicht früher bemerkt habe. Habe immer gemeint, auf die Zoller Zilli Hütte er ein Auge geworfen. Sie mag ihn gut leiden und mtt ihr hätte er den schönen Avllcrhof erheiratet . . . jetzt, fv was!" Sic ist unruhig in der Stube auf und ab gegangen und tritt nun wieder ans Fenster. Der Gesang am Brunnen ist jäh verstummt. Lenz steht neben Magdalen und spricht aus sie ein, aber ihr Gesicht wird finster und abweisend dabei. Dagegen lächelt die Bäuerin in der Stube plötzlich wieder. „Das wäre ein Ausweg!" denkt sic. „Ich tue die Augen ans, wo sch sie bislang mit Fleiß zngehalte» habe, und gebe ihr alle Schuld. Sv kann ich sie heute noch los werden und mit Schand' und Spott dazu. Das wird den Hiesel schon abkühlen!" Sie wendet sich an ihren Mann. I I > i-i nur« — U«I»I>«U« »ru«r WiiliiliIii!iIiii!i>!!i!i,!!i!i!iI1!IiiiI,I,!>I!!!!!!I!i,!iII»Ii!,>!,iiiiI!ii!lii!I!!i>iiIiiIil!iI!iiIIl!!!lII!!!!!i,!!!!!,ilillliiiil!,,!,!!!!,! !!!llili!ilIllIIlIi!ll!ll!l!lII!II!IIIlIltIIi!!iiiWii!iI!iIi!i!I!II!IIUIM Lehiealle oller nicht »usreichcnlle stetriebslcrost behebt men am oelu»«II»toa unll llurch Uviüllampk mit Veotileteuerunz „Latein ttcntr" BUIsI«: Kanitällter Ltemveo 2 Vrsävl. 2ung. Mann, ev., 26 I., aus alter adliger Fam., sehr g. Char., «. s. m. jung, vermögend. Dame glücklich,u verheiraten. Werte Zuschriften m. Bild u. A. 6. t6I Erv. d. Bl. erb. Vermittler verb. /lmicuitl tl. Vsemög.. lluk k. S K. 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