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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060822027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906082202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906082202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-22
- Monat1906-08
- Jahr1906
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Dieses Vlatt wird dm Lesern von Dresden «md Umgebung am Tage vorher bereits als Abend-Ausgabe -«gestellt, während e» die Post.Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgeMn «tnt»«hrN» »»' »««»«» bei ««,!>« N»«t«al>aer Luttmnin« durch untere Bote» <»»«»»« uud «,r,cn». « Komi- «ud Moniaaen nur etnmav »Mt. »Vv>. durch auiuuLrtiaeikom- mtlliontrr » Mt de«. 2 Mt vo Pt. vei etnmallser Lutlcllmi« durch die LoVRvtt. lobneBejiellueli». iiiiAud- I<md mtt «ttvrrchmknn Zulchlaar. « achdruck aller Artitkl u. Ottainal. MtUeilun,«, nur mit deutlicher Q « «I >« » an, a b e <>Dr«sd. Stachr.'t «MM. Nachtr»a>,che üonorar. anivrüch« bleideu unberülklickuisi: Mtvnlanite Mauuitrivte werden nicht aulbewahrt. »«Iriramm-Ndrett«: «»»richte« »re«den. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden Anreizen-carit. «lnuahme Vv» An kündig» »gen bis nachiiülwaS :i Nkr. Sonn- und NkicrlogS „ur Mnttentlrabe LS von II bis '/«rllkir. Die l ivailiae Grund- «eile ica. s Silben! M Pta.. Au- klindiaungen am derPrivaiieiic Zeile 2S Pt».: die ripalliae Zeile aui Terl- icite so Pia. ald Sinaeiandt Zeile so Pt», -n Stmnuier» nach So»»- und Feiertage» , Grmidreile so Pia., aut Prmaiieilc ao Pig., sivoltiac Zeile aut LerNelte „nd al« Lingeiandl so Pta. UueiväriigcAus- imae nur acacu Borandberablung. Beleabläiler koücn io Pteuniae. Fernsprecher: Nr. U und SOUS. HauplgeschäsiSslelle: Marienslr. »S. 6-7/^SiV6/7Si7^S- Lniaaal« Neueste Drahtberichte. Hosnachrichten, Anuenkirche, 7. Wettlil-Bundesschieße» Fnedhossbeamteii. Lage i AAG» «Li«VV» vAIllkt. Russland. Dr. Felix Weber 's. Jahrhundertfeier des Dampfschisss. Neue Selten. Ecdbeven in Chile. Mittwoch, 22. August litt»«. Neueste DrallImeldmiacn rom 2l. August. 8« der Erdbebenkatastrophe in Chile. Newyork. Wie aus Valparaiso gemeldet wird, liegen cmtzer dieser Stadt noch Casa blanca und 12 andere Ort« in Trümmern. Man nimmt an. das; außerhalb Basixrraiso 1000 Menschen durch das Erdbeben umge kommen find und daß der ungerichtete Schaden sich auf M»ei Millionen beläuft. Berlin. Die Deutsche Uebcrsceische Bank empfing von ihrer Filiale, dem Baue» Aleman Transatlantico in Val paraiso. sblgendcs Telegramm: Bei dem allgemein vorhan denen Materialschaden und der teilweise» Zerstörung der Stadt durch «Feuer und Einsturz ist der UMang der entstandenen Verluste erst nach Eröffnung der Geschäfte in einige» Tagen übersehbar. Die Banken sind übereingekommen, -»nächst wahrend zweier Stunden des Tages die Kassen zu rffsnen. Zur Lage in Russland. Petersburg. Ein Reskript des Kaisers an den Groß fürsten Nikolai Nikolajewitsch spricht die Genugtuung des Kaisers aus über die vorzügliche Haltung der Truppen im LagervonKrasnose-Selo. Die Truppen hätten trotz des angestrengten Dienstes, den die Aufrechterhaltung der Affentlichung Ordnung im Laufe des Winters und selbst wäh rend der für die Lagerübungen festgesetzten Sommerzeit not wendig gemacht habe, im Ganzen wie im Einzelnen eine aus- gezeichnete Ausbildung erhalten, die besonders auch während der Manöver M Tage getreten sei. ilhelmshöhe. Der Kaiser hörte heute vormittag loden di« Gräfin Adeline Schimmelmann. Köln. (Priv.-Tel.) Zu den Angriffen des deutschen KslonialblatteS veröffentlicht der Aba. Erzberger in oer Donner Deutschen Reichszlg." eine Erklärung, in der er sagt: Soweit nun'meine Person in Betracht kommt, könnten mir solche gelungene und gehässige Auslassungen nur einen heiteren Angen- mick bereiten, ebenso wie die vielen anonymen und nichtanonymcn Zuschriften aus den Kolonien. Alle beweisen, baß ich gut getroffen Hab«. Di« seitherige Art der Kolonialpolitik ist unmöglich: wenn aber diese Interessenten an möglichst hohen Reichsarrsgaven für die Kolonien zur Schätzung des Reichstags übergehen, werden sie ein« Antwort erhalte», die recht deutlich aussallcn wird. Man möge noch schonungsloser und rücksichtsloser gegen Mißstände voö« ge^n, um^sie^mv^mnerzen. Was mich betrifft, so soll es hieran Lhur. Infolge ScheuwerdenS der Pferde stürzte gestern abend der Postwagen Arosa—Chur hinter Pcist im Schaufigtast über die Straßenböschung und Über schlag sich zweimal. Die im Wagen sitzenden 4 Reisenden wurden herausgeschleudert. Eine ältere deutsche Dame. Weid- bnch, ist t-t. ihre Tochter erlitt einen Rippenbruch. Die beiden anderen Passagier«. Dr. Junker und Frau, erlitten leich tere Berletznngen. Der Kondukteur und der Postillon wurden ziemlich schwor verletzt. Paris. Das Amtsblatt veröffentlicht heute den ersten Test deS Verzeichnisses der Kirchengüter, die an Kiistus- gemeinden und zwar an protestantische und jüdische überantwortet werden. Die Israeliten haben zurzeit nur im Departement VosgeS «ine Kultusgemeinschaft gebildet. Marseille. Der unter dem Verdachte der Teilnahme an einem anarchistischen Komplott verhaftete italienische Schuhmacher Cyrillo Francesco hat sich bisher ge weigert. dem UntersuchunlMichter Auskunft zu geben. Die Polizei ist jetzt der Ansicht, Latz das Attentat nicht gegen den Präsidenten Falliöres, sondern gegen den König von Italien vorbereitet wurde. Bilbao. Hier sind 600 Bergarbeiter in den Ausstand getreten. Die Truppen der Garnisonen von Burgas uud Vitwria wurden zusammengezogen, um die Ord nung im Ausstandsgebiete aufrecht zu erhalten. Der AMtand droht, sich auf das ganze Gruvengebiet auszudehnen. Tie Reise des Königs nach Bilbao wird vorausichtlich infolge des Ausslandes verschoben werden. Konstantinopel. Zu der bereits dementierten ZcitungSmeldung von der bevorstehenden Veröffentlichung einer Kundgebung des Sultans, durch die Prinz Burhaneddin znm Thronfolger ernannt werden soll, wird hier an maßgeben der Stelle weiter erklärt, der Sultan habe eine derartige Absicht nicht und könne sie auch nach den Gesetzen des religiösen Rechtes nicht haben. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 21 Ailgust. —* Se. Majestät der König traf heute vormittag von Pillnitz im Residenz schlosse ein und nahm hier militärische Meldungen, sowie die Vorträge der Herren Staatsminister und der Herren Hosdcpartementschess entgegen. Von vormitiags Vul Uhr ab erteilte er nachstehenden Herren Audienz: Obcr- zeremonienmeisler a. D. Kaimnerherrn Frhrn. v. Miltitz aus Siebeneichen, OberregieriPgsrat Schmiedel-Zwickau, Kricgs- gerichtsrat Frey-Leipzig, Oberverwaltungsgerichtsrat Hecht, Geh. Finanzrat Gasterstadt, Oberlandesgerichtsrat Geh. Justiz, rat Trummler-Dresden, Ämtshaupimann Ebmeier-Glauchau, Oberregierungsrat Manch, Amtsgerichtsrat Justizrat Vogel, Kirchenrat Dr. Molwitz, Rektor der Diakoiiissenanstalt Dres den, Oberbürgermeister Dr. Beck-Cheuinitz, den Bauräten Stadtrat Richter-Dresden, Gelbrich^shemnitz und Krause poldiswalde, RechnliNasrat Kluge-Dresden, Architekt Kammer rat Thieme-Leipzig, Kanzleirat Knüpfer-Dresden, Uhrensabri- kant Kommerzienrat Lange-Glashütte und Hosspediteur Kom- missionsrat John-Dresden. — Ferner empfing der Monarch eine Abordnung der Belegschaft des König!. SleinkohlenwerkeL Zauckerode, bestehend aus den drei ältesten Mitglicderoertretern un Vorstände der Knappschafts-Krankenkasse: Häuer Meißner- Kleinopitz, Zimmerling Rudiger-Niederhermsdorf und Zimmer ling Hammer-Döhlen, die den Dank für die anläßlich des Jubiläums des Königl. Steinkohlenwevkes als Staatswrrk zahlreich gewährten Gnadenbcweise abstatteten, sowie eine Ab ordnung der Privil. Bogenschützen-Gesellschaft zu Dresden, be stehend aus dem Vorstände Hoflieferant Stadtrat Weigandt, Hofjuwelier Jckhne, Privatus Adam und Privatus Büttner, die dem Könige eine goldene Erinnerungsmedaille an has 450jährige Bestehen der Vogelwiese als Volksfest überreichten. — Nach den Audienzen kehrte der König ins Hoflager Pillnitz zurück. Heute nachmittag 5 Uhr 48 Min. wird sich König Friedrich August in Begleitung des Königl Kämmerers von Criegern und des Flügeladjutanten Major Eulitz von Nieder sedlitz aus zu mehrtägigem Aufenthalt nach Tarvis in Kärnten begeben. —* Einen höchst eigenartigen Anlblick gewährt jetzt die Anneukirch«. Der nach der Planung und unter der Ober- leitmng des Herrn Architekten Schleinitz vor einiger Zeit be gonnene Umbau hat das Aussehen des alten Gotteshauses bereits wesentlich beeinflußt. Die Bedachung ist völlig ver schwunden, so daß das Gebälk hoch emporragt, wie nach einem riesigen Brande, und einen freien Einblick gestattet. Der unberührt gebliebene, gegen 57 Meter hohe Turm, der in den Jabren 1821—1823 erbaut worden ist, bebt sich von diesem Bilde der Zerstörung um lso wirkungsvoller ab. Die Schau- scilcn der Kirche sind von mächtigen Baugerüsten umgeben, die von der Firma Noack, Königl. Hofzimmermeister, ausgestellt wurden. Sie weisen vier be«. ljiünf Etagen aus und sind ent sprechend verschalt, um bei dem an dieser Stelle herrschenden starken Verkehr keinen Anlaß zu Unglückssällen zu geben. Der hinter dem Gotteshause befindliche Platz ist bis nahe an das Denkmal der Knrsürstin .Mutter Anna", der Stistßrin der Kirche, eingeplankt und dient zur Lagerung der Baumaterialien. Mit der Ausführung der Maurerarbeiten ist Herr Baumeister Böttger betraut worden. —* Vom 7. Wcttin-Vundcsschicßen. Plauen i. V., 20. Aug. Wahrend draußen auf grüner» Plan noch die Schützenbüchscn lustig knalle», fanden heute abend von 6 Ubr im Saale deS „Schützeirhauscs" unter Leitung deS Brrudespläsideirten Stadtrat Dr. L e h ur a 11 n - Dresden die Generalversammlungen des W r t k i 11 s ch ü tze 11 b 11 n d es im Königreich Sachsen und der W c t t i n - I u b i l ä » »1 s- S t i f t u n g der Schützeuvcreiiie Sachsens nulcr reger Beteiligung statt. Bei der Bundesversamm lung erstattete der Präsident den Bericht über die Geschäftsjahre 1001 bis 1006. Es wurde dann zunächst die Frage der Ehren iiiitgiiedschnst geregelt, die künftighin ebenso wie im Deutschen Schützenbiinde und dem Mitteldeutschen verliehen werden kan». Das erste Ehrenmitglied ist vor zwei Jahren Oberbürgermeister Oerlcl-Zittau, der damaligen Feslstavt, geworden. Die Ernennung des Oberbürgermeisters Dr. Beck-Chemnitz wird bestätigt. I» den letzten zwei Jahren sind dem Bunde 10 Gesellschaften neu bcigetreten, so daß er nun insgesamt 106 Gilden in seinen Reihen vereinigt. Aus dem vom Kassierer Heintze - Bautzen erstatteten Kassenbericht ging hervor, daß die Einnahmen 5M.11 Ml., die Ausgabe» 5000,3t) Ml. betragen haben. Das Gesamtvermögen beziffert sich auf 5320,10 Pik. Bei der Wahl von fünf Bimdes- vvlstandsmitaliedern wurden die.Herren Stadtrat Vorack, KreiS« hauptmniiuschast Dersdcn, Büchsenmacher Hcintze, Kreishaupt- maimschast Bautzen, Kaufmann Geyer. Kieishauptmannschaft Zwickau, Kaiismann Sturm, Krcishauptmaniischaft Leipzig, Stadtrat Lolalrichler Wendler, KreiShnuptiiiannschast Chem nitz. wiedergewählt. als RechiinugSpriiser die Herren Obermeister Neißmaiin-Tresden und Kaufmann Pankow-Großenhain. Als Iest 0 rt für das nächste B >1 n d es! ch i e ß c >1 und die General versammlung 1008 wurde Wurzen gewählt, die Kicishmiptmanii- schaft Leipzig war an der Reihe. — In der Generalversammlung der W c t t i 11-I u b il S11 in s-S ti f tu n g wurde mitgeteilt, daß in den letzten zwei Jahren 18 Gesuche um Unterstützung ein- aegangen sind, 17 davon wurden genehmigt. Tie Unterstützungen betragen 165 Mk. Nach dem Bericht des Kassierers Töpel- Pirna betrug der Abschluß vom Jahre 1004 13 222,95 Mk., 1905 13973,10 Mk.. 1906 14236,76 Mk.: die Kasse ist also in erfreu lichem Wachsen begriffe». Bei den Neuwahlen von fünf AuS- schiißiiiitglicdern wurde wieder ans jeder Kreishauptmannschaft ein .Herr gewählt, und zwar Fabrikant Petzold-Bautzen, Kaufmann Geyer-Zwickau, Sturm-Leipzig, Stadtrat und Lokatrichter Wendler- Cheiniiitz, Privatier Tövel-Dresden. Aus der Wahl der Rech nungsprüfer gingen Fabrikbesitzer Neumann-Dresden und Förster- Zittau hervor. Nachdem die Versammlung ihrem verdienstvollen Dundespräsideiiten, Stadtiat Dr Lehmann-Dresden, Dank und Anerkennung für sein unermüdliches Wirken im Dienste der Schützeuehre gezollt hatte, erreichte die Sitzung mtt einem kräftig ausgeiwmmenen Hoch auf den Portektor König Friedrich August ihr Ende. —* Verband der Fricdhossbeamten Deutschlands. Am zweiten Tage seiner Hauptversammlung beschäftigte frch der Ver band der Friedhofsbeamten Deutschlands mit dem Stand ber Titel frage, welche eine der brennendsten Fragen dieser Bcamteiikategorie ist. Das Referat hierzu gab der Vorsitzende Frtedhossiiispeklor Lüdkc-Berlin. Man beabsichtigt demnach eine Denkschrift in dieser Angelegenheit und wünscht vor allem die Beseitigung der Bezeichnung „Totengräber" und zwar auch für die Arbeiter, welche die Toten tatsächlich begraben. Der in alten Gesetzen angewandte Titel „Totengräber" — so führte der Nefc reut aus — sei niit einer gewisse» Ehrfurcht bis in unsere Tage weitergetragen worden. Das preußische Kultusministerium beschäs tige sich gleich anderen Behörden bereits mit der Angelegenheit; in der Provinz Brandenburg sei anfgcgeben worden, den Titel „Totengräber" in KirchlwfSverwalter umzuwandeln. Angesichts dieser Sachlage dürfe man die Behörden nicht dränyen und da die Frage über kurz oder lang in befriedigendem Sinne gelöst werden würde, sollten zunächst verbandsseitig keine weiteren Schritte unternommen werden. Infolgedessen wurde ei» Beschluß nicht gefaßt. Sodann vcrschritt die Versainniluna zur Erörte rung eines K ü » d i g 11 n gs f a lles aus Anlaß der Uniwaiid- lung der bisherigen seit 21 Jahren bestehenden Anstelliingsverhält- nisse eines Kollegen. Hierzu batte die in Frage kommende große Gemeinde Weißensee bei Berlin in Herrn Dr. Pape einen Ver treter entsandt. Die Gemeinde hatte bisher, und zwar 21 Jabrr lang, gegen Gebühren mit Gärtnereibetrieb einen JriedhofS- venvalter in Anstellung. Nachdem »uninehr die Gemeindever tretung beschlossen hatte, ihren Friedhofsbetrieb durch Anstellung Snilft nnd Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau derKöniglichenHos- theater. Die Ausgabe der Stammsitzbücher für die Spiel- zeit 1906/07 des Schauspielhauses erfolgt für die bis herige» Inhaber vom 26. bis 30. August. Nicht wieder ent- nommene Stammsitze werden vom 31. August an weiter ver- geben. s* Tausend und eine Nacht", die neueste und erfolgreichste Wiener Operetten-Novität von Johann Strauß, musikalische Einrichtung von Ernst Netterer, wurde von der Direk tion des Residenztheaters erworben und wird die am 8. September beginnende Wintersaison eröffnen. s* Dr. Felix Weber, der Seniorchef der weltbekannten LerlaaSstrma I. I. Weber, die sich durch die Herausgabe der „Leipziger Illustrierten Zeitung" auch einen sehr populären Namen «macht hat, ist gestern mittag im Älter von 62 Jahren gest 0 r - o e n, nachdem erst kurz zuvor sein Neffe, Hans Weber, der geistig and künstlerisch bedeutendste Träger dieses Namens, auf den man die größten Hoffnungen zu setzen berechtigt war, durch eine» tragischen Tod dem Leven entrissen worden war. Dr. Felix Weber «nrve am 18. Januar 1845 zu Leipzig als Sohn deS Buchhänd ler» Johann Jacob Weber, des Gründers der „Illustrierten Zeitung", geboren. Der Verewigte war auf buchhändlerischem Gebiete ein« hervorragende Kraft und wurde weit über Leipzigs »renzen hinaus von seinen Fachgenossen geschäht. Seiner Tat kraft, Energie und Umsicht verdankt der Verlag von I. I. Weber nicht zum geringsten Teile seine heutige Größe. s Die Stadt Köln a. Rh. erhält Anfang September ein neues Theater in dem durch Direktor Brück an Stelle der früheren Philharmonie erbauten, sehr eleganten Metropol- Theater, da- ausschließlich die Operette pflegen wird. Als künstlerischer Leiter ist Fritz Witte-Wild gewonnen worden. Der Eröffnungsabend bringt die „Luftige Witwe". ch Das Grillenzimmer. Die Gräfin Prokesch- Osten sFriederike Goßmann). deren künstlerische Lauf bahn so kurz an Dauer, aber so reich an Erfolgen war. hing vis am ihr Lebensende ihrer Kunst und allem, waS sie noch mit der Böhne verband, in inniger Liebe an. Jeder Gegenstand, der sie an ihre Vergangenheit erinnerte, blieb ihr teuer. Das „Grillenzimmer", in dem die berühmteste „Grille" die Eriuue- vungen an ihre Triumphe aufbewahrte, war denn auch kür sie der geheiligteste Raum des Hauses, und nur ihre liebsten Gäste dursten es betreten. Es liegt, wie Wiener Blätter erzählen, auf der Parkseite der Billa und bildet ein kleines Museum. Sein Inhalt war im Jahre 1392 in der Wiener Theater- und Musikausstelluna zu sehen. Zu gunsten der Wiener freiwilligen Rettungsgesellschast gab damals die Gräfin einen kleinen Kata log heraus mit dem Motto: „Einer acht'S, — Der and'rc bc- tracht's!" — Das L e i ch en b eg ä n gn i s der verewigten Künst lerin fand am 17. August nachmittags in Gmunden statt; in der groben Trauerversammlung bemerkte man das Herzoas- vaar Cumberland. Den Zug eroffncten die Kinder des birasdorfes Ncukirchen, dessen Wohltäterin die Verblichene ge- wesen ist. ch Der billige „Tann hä u ser". Ein interessantes Ereignis, von dem man schon lange sprach, dessen Zustande kommen aber für ebenso unwahrscheinlich wie erstrebenswert galt, soll nun tatsächlich zur Wahrheit werden: Richard Wag- ners „Tannhäuser" soll dem Volke geschenkt werden, zu billigeren Preisen als in der Hofoper und konkurrenzlos ihr gegenüber. Leider ist dieses bisher nur für Wien der Fall. Der Anfang ober ist gemacht und darum vivst seguons! Wie der „B. Ztg." aus Wien geschrieben wird, kam zwischen Herrn Simons, dem Direktor der Volksopcr, und den Wagner- schen Erben soeben in Bayreuth der Vertrag zu stände, nach vem der „Tannhäuier", unabhängig von der Hosoper, in den Mitbesitz der Volksoper übergeht. Herr Direktor Simons wird noch in diesem Winter das Werk herausbringen und zwar in glanzvollster Ausstattung, die nach Professor LefflcrS Entwürfen sofort in Angriff genommen werden soll. f-Die Wiedereröffnung des Odöon-TheaterS unter AntoineS Leitung ist nunmehr endgültig auf Mon tag, den 1. Oktober, festgesetzt worden. Ganz Paris blickt voll Spannung auf die Neugeburt der „zweiten frainösischen Schau- spirlbühne". die sich unter AntoineS Führung die Lorbeeren zurück- erobern soll, die ihr unter seines Vorgängers lässigem Regime geraubt waren. DaS Theater selbst wird die erste große „Novität" vorstellen. Es ist während der wenigen Ferienmonate von Grund aus renoviert worden. Als Eröffnungsstück wurde die neue von LouiS de Grammont vorgeiioiiiincne französische Bühnenbecirbeitung deS Shakeipearicken „Julius Cesar" gewählt, bei de-. Antoine, der nun als Direktor einer staatlich subventionierten Bühne leider nicht mehr selber Komödie spielen darf, die besten Kräfte seiner neuen Truppe ins Treffen führen wird. Als zweite Novität wird eine Bühnenbeaibeitung von Zolas „lL Vsuto äo I'sbbb ütouret." erscheinen; dieses Werk erhält eine besondere Be deutung dadurch, daß wiederum Alfred Bvuneau, der bewährte Zolakomponist, eine umsanareiche Partitur dazu schrieb. Aber auch die ganz modernen Autoren sollen nunmehr im Odson Theater zu Worte kommen, so Maurice Donnay, der Antoine seinen neuesten Zweiakter zur Verfügung stellte, und Lucien DcS- caves niit einem großen dreiaktigcn Prosadrama. f* Die Jahrhundertfeier des Dampfschisss. Aus Paris wird belichtet: Dke „Ligue Maritime Fran-aise" bereitet eine Hundertjahrfeier des Dampfschiffs vor. In Erinnerung an die Tatsache, daß im Jahre 1807 das erste, von Fulton gebaute Dampsschifs dem Verkehr übergeben wurde, soll im nächsten Jahre eine internationale Ausstellung veranstaltet werden. Fulton ist zwar der Schöpfer der Dampffchiffahrt. er hat das erste Dampf- book, den „Claremoiit" gebaut, das im August 1807 von dbewyorl bis Akbany, 120 Seemeilen stromaufwärts in 32 Stunden fuhr: aber er hat zahlreiche Vorgänger gehabt, die teils in Vorschlägen, teil- in praktischen Ausführungen seine Idee, Schiffe durch Dampfkraft zu bewegen, schon früher zu verwirklichen suchten Auch der Vorläufer Fultons soll bei dieser Ausstellung gedacht werden. Besonders erinnert man an den französischen Mathema tiker und Physiker Denis Pavin, der gerade vor 200 Jahren eine wenn auch noch sehr irnvolUommene Dampfmaschine und ein Dampfschiff konstruiert hat: mit diesem Dampfboot hat er, wie berichtet wird, bereits im Jcchre 1707 auf der Fulda — er hatte als Calviiiist Frankreich verlassen und wirkte Von 1687 bis 1707 als Professor der Mathematik an der Universität Marburg — Fahrten unternommen: aber die Flußschiffer sollen über das selt same Fahrzeug, von dem sie sich in ihrer Existenz bedroht fühlen mochten, io in Wut geraten sein, daß sie eS zerstörten. Im Lause des 18. Jahrhunderts wurden verschiedene Versuche der Konstruk tion eines DamvffckiffeS «macht, io beionderS von dem Amerika»
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