Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040318013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904031801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904031801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-18
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
SerugrgedM: «V>II»rl>»t»' »"«»«> bei twl» «eimallerr 8utraau»a durck unler, Neun <>»»«»« und »»»«»«. LN GW»> uud Montaaen nur etnmav ,M »0». durcd aurwarti«Kom- »WMre , Mk bu. , Mt. ao «I. «el wunaliaer Zultrlluiia durch di« PoIl»Mt. <obneBeittll,tll». im Rur- >«d mit entiprechkndem Sulchlaae. Nuchdru« aller »rtilrl u. Ort,Mal- MtUetlnn,«« nur mit deutlicher O »«>>»« a n,, b e l.Dre«d. Nachr.') Uli«»!«. Nachtrtt,lick« Honorar, «uidriich« bleiben «nberiicktchtiat: «Nerlaait« Manuikrivle werde« nicht auldewalirt. kelearamm-Adrelle: Nachetchte« T e«de» Skgriindkt 1856. I>WlIig.Ml8MllM8tl'.34. Fsadvltvll gllrolortor llswenkütv voruedmou 8ÜI» ln jeder L'iLivIago. --.'7^.— »MEi» Ke^olmlitislsso pvrnNnIIvdv « »ll lU« LtolcLofe onck Nockestucllou ln « iil Rd, . l^nr»L»Ul» In srtnrn Lasen, rot »nd grün. «chmeett honiglüft. pikant und frisch, <?« srhlt aus keinem Arühstückatisch! UeberaU vorrätig. In Tosen und ausgewogen pro Pfund 48 Psg. Vngro«: »Va„L Ilk-riilimn I e»«d«>, Dresden. Tel l 471« -Mldtgeschiiftsfteve: Martrustr. 88/40. Anreizen-taril. >nnakmie non An tu »dt, >-.>!,«> bis »lütimiilaas 2 Ntn Lsun- fteiellaad nur Biankliinnie ss us > >> dio "«l lliil. Die i'.>a!ii,>rÄrnkw «eile tta. e Lilben- 2ü Vtu„ An liu,d>au,i,e» aut der Lrivalieile Zeile L Via: die rioaliiae Zeile ans Le>i leite L» Pt«., als Linarieudt -Seile «0 Via. In Nummer» »ach Lau», und Feierlaaen > ivaliiae Brnndjeile M Pi». ani VrivaUeite «v Via . rlvaliiue Zeile ani Tcriieiie und als Emaclandi so Pia. Auswäriiac Am. »lüge nur aeuen Voiansdejnlilnua Beieadläuer werden m» loPi, berechnet. SernivrechanILlu«: «mt I Nr. N uns Nr. LOV» Sslar. »exer, Irvbvl'tl'»«! lleliir. «leier- LebOptrSNeMIlISION (irvLLs tlooebv 2 lllsrlc. Versuoü uaok suscvürts, LöMsI. LokspotdeLe. vresäsu. üeoreviitor. ! rj!ll!lI8 Kkllüks, IImU Vi3Ü8ls888k L vmptioklt io »rriiukt«,, ^.uüvuti!-. LIsvrnv Ovtvi» unil OL«r«Iv ^ - Hau»-, LUeUen- unä I^»nünirt8lll»t1ti-6t-r»tt>. D lli'esllnei' VvinjvksIu»§8 Lll8lLlt von Otto Vüttuvr, Nv 2nj«a«I. Ausliebuiig des 8 2 des Jestiileiigesetzks. Neues Schnuspielhaiis. Landtagsverhandluiigkii, Mutmoßl che Witterung: l ch iHHZö», » I «ltzstz a Deutsches LsstzlerStvips, Gerichtsverhandlungen. Russische Siudenteii. Kgl. Konservatocium. Kühl» heiter. ! Z 8« ÜVllOl I *5"». Mit dem «. April beginnt die Bezugszeit auf das zweite Vierteljahr 1904- Die „vrerdner Nachrichten" sind da» elnrige Blatt ln vre»den, welches in Dresden und den Vororten täglich zwei Mal morgens und abends erscheint. Hierdurch haben sie in einer Zeit, wo sich die Ereignisse dränget» und jedermann das dringende Be dürfnis hat, von ihnen schnell unterrichtet zu werden, allein den Vorzug einer großen modernen Tageszeitung. So bieten ihre» Lesern di» Gegründet 1856 fortlaufend Sie neuerten Nachrichten. Der Bezugspreis fürvre»den (mit den einverleibten vororien) und Vlasewiy auf das ganze Vierteljahr beträgt bei Zustellung durch unsere Loten 2 Mark 50 psg. Lin« Erneuerung der Bestellung seiten» der bisherigen Bezieher ist nicht erforderlich, da die „Dresdner Nachrichten" ohne Unterbrechung weiter geliefert werden. Hanpl-elchäslsAcllt der vresdner Nachrichle« Marienstraß« 88 jlnnalimerteilen lür Unreigrn u. Serug»d«teIIungen: Gross« rtlostergasse 5. Johanne» päßler; Lutkerplatz s, Varl Bielich; Aönig»brück«r Straft« 29. Fritz Silber»; Ecke Pillnitz«» und Ulbrechtstrafte, Albert Vaul; Sachsen-Ullee IO, Lrdmann Hindors; ZSllnerstrahe l2 (Ecke Striesener Straß«), Ma; Roll; Ublandstrafte l>7, Vtto Bischoff; Schäserftraft« 65, Gustav Seyler Nachf. (Max Grülling); in Vorstadt Pieschen: vürgerstraft« tt, ivswald Funke; , „ Striesen: Lilenburger Strafte 7, 0). Pilz; . „ „ witt«nberaerStr.Z2.FrauTeuchert; , , Lrachenberg« (und Trachau): Groften- hainer Strafte 99, Han» volkmann: „ , Löbtau: Reisewitzer Str.Ss, Arthur Schmidt; . , Plauen: Airchstrafte s und Ueisewitzer Strafte 2v. Arthur Mattkac»; „ „ Lotta: Südstrafte 2, Otto Vunath; „ vlasewitz: Lolkewitzer Strafte 15» Gtto Manegold. Die Jesuiten vor dem sächsischen und dem preußischen Landtage. Wie tief die allgemeine Erregung der gesamten evangelischen Bevölkerung in Deutschland über die Aufhebung dcS § 2 des Jesuitengesetzes geht, in wie weitem Umfange die dlreise nach- zittcrn, welche die Volksbewegung des an seiner empfindlichsten Stelle getroffenen protestantischen Bewußtseins zieht, erhellt in besonders eindrucksvoller und nachhaltiger Weise aus den fast gleichzeitig geführten Verhandlungen der sächsischen und der preußischen Volksvertretung über den Gegenstand. Zuerst der Landtag unserer engeren sächsischen Heimat! Es war ein schöner von Frühlingsahnung durchwehter Morgen, als man sich in der Zweiten Ständekammer zum großen Redcturnier rüstete. ES wehte eine frische, freie Märzenlvft und der Helle Glan- der Sonne brach sieghaft durch die hohen Scheiben des Saales, gleich als wollte das Tagesgcstirn die verheißungsvolle Gewißheit herniederlächeln, daß der Fortschritt deS Menschen- geiste» durch keine Intrigen aufzuhalten und durch keine noch so mächtigen Finsterlinge zu bannen ist. Allmählich füllte sich der Saal angesichts des bereits zahlreich aus den Tribünen harrenden Publikum». Die Minister fanden sich ein, nicht mit sorgenumwölkter Stirn, sondern heiter lächelnd, als wollten sie schon äußerlich bekunden, daß die evangelische öffentliche Mei nung Sachsen» sich au» diesem Anlaß nicht zu beunruhigen brauche. Biel bemerkt wurde e» auch, al» der Abgeordnete Opitz in den Goal schritt. Biele Hände streckten sich grüßend ihm ent- geg»; er war der Zielpunkt allgemeiner Aufmerksamkeit und Ichie» von einem sichtlichen Hochgefühl beseelt, in dem Bewußt- lei«, der Führer und Träger einer so guten, gerechten, echt volkstümlichen Sache zu sein. Endlich, nachdem erst eine juristische Vorlage längere Erörterungen veranlaßt hatte, die unter den obwaltenden Umständen die Geduld der Anwesenden auf eine ziemlich harte Probe stellten, kum der Abgeordnete Opitz zur Begründung seiner Interpellation zum Wort. Der Redner ent ledigte sich seiner Aufgabe mit dem ihm eigenen rednerischen und staatsmännischen Geschick, indem er zunächst die unerläßliche Notwendigkeit einer gesetzlichen Abwehr der Jesuiten an der Hand ihres historisch begründeten Charakters als eines anti- protestantischen Kampfordens nachwies, der zudem nicht mit offenem Visier, sondern aus dem Hinterhalt ficht und dem man deshalb nur dadurch wirksam begegnen kann, daß man sich ihn vom Leibe hält. Sodann legte der Redner in geistvollen juristischen Ausführungen dar, wie nach seiner Ueberzeugung der 8 56 der sächsischen Verfassung in Verbindung mit den sonstigen einschlägigen Landesgesetzen Sachsens eine volle Gewähr dafür biete, daß nicht bloß ausländische Jesuiten nicht über die sächsischen Grenzen hereinkommen können, sondern daß auch jedwede jesuitische Niederlassung selbst nach eventueller Auf hebung des § 1 des Jesuitengesetzes in Sachsen verboten bleibt »nd daß künftig auch inländische Jesuiten keinerlei wie immer geartete propagandistische Tätigkeit bei uns zu Lande aus üben dürfen. Einen lebhaften temperamentvollen Zug brachte der zweite Begründer der Interpellation, der Abgeordnete Rollsuß, in die Verhandlung hinein. Er sprach mit eindrucksvollem Pathos, mit dem vollen Brustton der Ueberzeugung und ließ nach den jnristi- ichen Fäden, die der Abgeordnete Opitz gesponnen hatte, die Saiten deS Gemüts mächtig anklingen, so daß er sowohl im Ver lause seiner Ausführungen wie am Schlüsse laute BeisallSbezeu- gnngen des Hauses entfesselte. Von besonderer Wirkung war es. als er ouS dem Erlasse des Papstes Clemens XIV., in dem am Ende des 18. Jahrhunderts die Aushebung des Jesuiten ordens verfügt wurde, den denkwürdigen Satz mit markanter Be tonung heraushob: .Solange der Jesuitenorden be- steht, kann ein dauernder Friede in der Kirche nicht berge st eilt werden." Die kraftvolle protestantische Gesinnung, die auS der Rede deS Abgeordneten Rollsuß sprach, kam auch in der anschließenden Besprechung der Interpellation noch mehrfach zu glücklichster Entfaltung, und hiermit vereinigte sich die in der Form ebenso würdige wie in der Sache klare und zielbewußte Haltung deS Herrn Kultusministers v. Seydewitz zu einem harmonischen Gesamtbilde, angesichts dessen den Hetz- kaplänen, die in der ultramontanen Presse ihr Wesen treiben fortan doch wohl der Mut vergehen dürfte, die Lauge ihres Spottes über unser sächsisches Heimatland auszugießen. Am tiefsten in dem Eindruck aus die Bevölkerung aber wird jedenfalls diejenige Stelle in den Auslassungen des Herrn Kultusministers sein, in der ausdrücklich erklärt wird, daß die St e l l ung na h m e der sächsischen Regierung im Bundesrat gegen die Aufhebung des 8 2 des Jesuitengesetzes die volle Zu stimm ungdeSKönigsGeorggefunden hat. In dieser persönlichen Haltung des Königs ist nicht nur eine weitere wert volle Garantie gegen das Eindringen der Jesuiten in Sachsen geboten, sondern sie eröffnet zugleich einen Einblick in die Ge- sinnung des Königs überhaupt, der weit über die Bedeu tung dcS Einzeffallcs hinausgeht. Vor einer so weitgehenden konstitutionellen Entsagung des Trägers der Krone müssen die Nebel zerflattcrn, die sich eine Zeitlong zwischen Fürst und Volk in Sachsen aus Anlaß des konfessionellen Verhältnisses zu lagern drohten. Für das, was er jetzt in Sachen des Jesuitengesetzes getan hat, darf König Georg von seinem Volke nicht bloß auf richtigen Dank für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft das Vertrauen verlangen, daß die Harmonie zwischen dem König und seinem Hause auf der einen und der evangelischen Bevölkerung des Landes aus der anderen Seite unzerstörbar ist, weil die protestantischen Rechte in der Hut des Thrones fest gegründet sind. Sachsen ist und bleibt die Wiege und die Hochburg des protestantischen Gedankens in Deutschland: Das ist die freudige tröstliche Gewißheit, die der Verlauf der Jnterpellationsdebatte über die Aufhebung deS 8 2 des Jesuitengesetzes in allen evange lischen Sachsenherzcn neu bekräftigt und gefestigt hat. Einen ähnlichen „großen Tag" hatte auch das preußische Abgeordnetenhaus am Mittwoch aus demselben Anlaß, nur mit dem Unterschiede, daß die von dem Reichskanzler Grafen Bülow vertretene Reichs- und preußische Staatsregierung in recht ungün stiger Weise abschnitt und keineswegs mit Lorbeeren bekränzt das parlamentarische ÄefcchtSfcld verließ. Den Höhepunkt der Verhand lung bildete die Rede des nationalliberalen Abgeordneten Pfarrers v. Hackend erg, der mit kernigem Luthcrwort erbarmungslos Hieb auf Hieb gegen daS Zentrum führte und da» jesuitische Schleicherwesen mit dem flammenden Schwerte evangelischer GeisteS- wahrheit mitten entzwei schlug. ES war ein herrlicher Strom lichtvoller zermelmendrr Wachheiten, der rauschend und brausend zwilchen die Rethen de» Zentrum» flutete und den schwarzen Geistern so himmelangst machte, daß sie schließlich vor Verlegenheit nicht» weiter wußten, al» durch Lachen und lärmende Zwischenrufe den Redner zu stören: der aber ließ sich al» echter Lutheraner nicht ver blüffe». sondern vollendete mit sieghaftem Schwünge seine groß artige Rede, die den ultramontanen Heerscharen so recht deutlich zu Gkmüte führte, was es heißt, aus gut protestantisch im Geiste und in der Wahrheit gegen jesuitisches Muckertum glaubenSirkudig »nd in nationaler kultureller Begeisterung zu kämpfen. Nächst dem wackeren Pfarrer Hackcnberg gebührte die Palme des Tages dem freikonservativen Abgeordneten Grafen Moltke und dem kon servativen Redner v. Heydcbrand. Beide Redner fanden sehr kräftige, ungeschminkte Worte gegen den von der Negierung des Reiches und Preußens gesteuerten „Kurs ins Schwarze Meer" und sprachen u. a. von einem „faulen Frieden", von „Ohrfeigen, die der Nltramontanismus der evangelischen Bevöl kerung Deutschlands versetzt". Solche Kritik mußte sich der Reichskanzleran der von ihm befremdlicher Weise ausgestellten Behauptung gefallen lassen, daß die Aufhebung des 8 2 des Jesuitengesetzes eine Maßregel zur Förderung des konfessionellen Friedens sei. Wenn selbst der sonst so redegewandte und schlagfertige, in allen Sätteln der Dialektik gerechte Graf Bülow zu derartigen handgreiflichen Entstellungen der wahren Sachlage Zuflucht nehmen muß, dann beweist das auf das klarste, wie völlig unmöglich es ist, die Auf hebung des 8 2 auch nur mu einem Anschein von Rechtfertigung zu umgeben. Kein Wunder also, daß die Rede des Reichskanzlers völlig verpuffte und keinerlei Eindruck hinterlicß. Auch der Um stand, daß Gras Bülow eine so überaus ernste Sache im leichten Causeurtone behandelte und sich dabei mehrfach zu ziemlich fragwürdigen Scherzen verstieg, vermochte seine Chancen nicht zu bessern: zeigte er dadurch doch nur um so deutlicher, daß ihm leider jedes tiefere Verständnis für die Regungen der evange lischen deutschen Volksseele abgeht. Mit einem Worte, der Reichs kanzler trug einen Mißerfolg davon, wie er ihm bisher in seiner Kanzlerlausbahn noch nicht beschicken gewesen ist. Am allerunglücklichsten war es, daß Graf Bülow bei einem so gänzlich deplazierten Anlaß den Fürsten Bismarck in die Debatte zog, um mit der Notwendigkeit, den vom Altreichs kanzler hergestellten mockus vivendi zwischen Staat und Kirche aufrecht zu erhalten, di« Aufhebung dcS 8 2 des Jesuitengesetzes zu begründen. Fürst Bismarck war ja gerade im Gegenteil von der nationalen und religiös-ethischen Gefährlichkeit des Jesuiten ordens so fest überzeugt, daß er eben das Jesuitengesetz nicht in den kirchlichenAusgleich einbezvg! VonBismarck stammt das große Wort, das ebenfalls im preußischenAbgeordnetenhause gefallen ist, daß die deutsche Geistessreiheit gegen fremden Geistesdruck ge schützt werden müsse: Fürst Bismarck hat auch dem preußischen Staate geraten, sich vorzusehen, daß der König Herr im Lande bleibe und nicht die Zentrumspartei. Vor allem aber möge» heute ins Gedächtnis aller evangelischen deutschen Patrioten die glorreichen goldenen Worte zurückgerufen werden, die der Alt reichskanzler zu den Bürgern Jenas im Jahre 18S2 sprach: „Eins können wir vom Zentrum lernen: die Disziplin und die Aufopferung aller Neben- und Parteizwecke für einen große'- Zweck. Sie sehen im Zentrum die heterogensten Elemente vcr- treten: frühere reaktionäre Edclleute, absolutistische Konservative und Freisinnige bis zum Sozialdemokraten herunter; sie olle stimmen wie ein Mann für Dinge, von denen ihr Verstand sagt, daß das Interesse der Kirche sie erfordert. Könnten wir nicht, da wir eine nationale Kirche nicht besitzen, eine ähnliche dominierende Partei schaffen, in der wir über alle Partei- richtung hinaus an dem nationalen Gedanken sesthalten, so daß wir entschlossen sind, für alles zu stimmen, was unsere nationale Ent wicklung und Festigkeit fördert?" In diesem Sinne dem JcsuitiSmus und UltramontanismuS kraftvoll entgegen zu wirken, das sei die Parole für alles im Reiche, was deutschen Namen und ein treues, nationales, protestantisches Herz in der Brust trägt! Dann wird die Zeit kommen, da die evangelische Geistessreiheit im Verein mit einer mächtiger nationalen Parteiorganisation endgültig die Fesseln zerbricht, deren Klirren uns heute noch an die Abhängig keit der deutschen Regierungspolitik vom Zentrum in so unlieb samer Weise gemahnt. Neueste Drahtmeldungen vom 17. März. Der russisch-japanische Krieg. Petersburg. Der Russischen Telegraphen-Ageutur wird aus Liaujang von heute gemeldet: General Kuropatkin hat an den vorlaustgen Befehlshaber der Maudschnreiarmce General Linewitsch, der sich gegenwärtig hier befindet, folgendes Tele gramm abgesandt:„ Ich begrüne Sie und die von Ihnen bc- chligten Truppen. Möge Gott Ihnen helfen, bei dem schwierig sten Teile des Problems zu einem Siege zu gelangen. Ich würde glücklich sein, Sie auch fernerhin an der Spitze der Truppen zu sehen, die dem Willen des Kaisers gemäß Ihnen onvertraut worden sind. Ich hoffe, daß Sie dieselben, so lange die Haupt- gesahr droht, nicht verlassen werden, denn die Truppen Hab«, volle- Vertrauen zu Ihnen." General Linewitsch bat die stra- tegischen Punkte, wie Nüitschwang und andere Plätze in der südlichen Mandschurei, besichtigt. Dos Wetter ist unbeständig. Es herrschen Frost und Schneestürme. Tokio. (Priv.-Tel.) Nach hi« eingegangenem Telegramm au« Söul erschienen bet Pitiichu 1500 Mann russische Kavallerie und «öffneten Feuer auf die Japaner, diese «widerten jedoch da» Feuer nicht.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page