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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041224026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904122402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904122402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-24
- Monat1904-12
- Jahr1904
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Dirk» Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgeduug am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestcllt, während eS die Post-Abonnenten am Morgen in erucr <LeMltauSgo.be erhalten. verugrgeMn »^»IiSbrli»«»' kl l-ioll» »»«lmall-errcuiiaeun, duirb untere Voie» <>»«»»« und »»»»«»«. an Laim- und Monta-en nur emmall »MtdoPt. d»ra>au«nxint,eAom. mUüouür» , Mt de. 2 Mt »o «t. Bet rtumallaer Kulieliim« durch du PoliSMl. iadneBettellaelt». lmÄud- land ml» «nttvrechendem Sutchlare. Nachdruck aller ilrttkel». Onatual. Mtt>eilun,en nur mii deutlicher Luellenanaadet.Lrackd Nachr.^ Mlattl,. R-chNSaltck« Lonorar an'vriich« dlelde» underücktlchuat: unverlanatl Manulknole locrdeu «tLl autdewada. r»r»,ra»m.«dr»«re: »«chetch»«» »resdr» EieczvLrnHet 1858 Rerlag von Kiepscl, K ReiUiardt. Llnreigen-tanl. Nnnvdme von Anluudiaunor» d>« nuchmitlaaS 2 Ulir >-onn- mia Beunas nur Müriruttrabe as >,on II dis »-l Ukr. Die livatUueBiun', i«>ie lea. « Silben. 20 Pt,. A>i küntuaungen aut der VnoaNcue .steil- M Pta : di« rtvaiiiae?t«>ie aul Ler» teile bü Pia. als Emaeiandt st-il- eo Pia In Amnmcrn »»ch Sono und Heierlageu r ivaliiac Ärund^ue so Pia. aut Privalteile «o Ma slvattiae Zeile auf Teriteile und ai« Vmacivndl so Ptg. Auswärttae L»i- »luac nur aeaen VorauovejLvluna. tLelcabiiüler werden «it ro L>,. brreclmu. ^eriltvrechanichtu^: Amt l Nr. lt und Str. 20SS. II. I-l. IVoi i», lVeiilKrotniltitiitllliiix, IB» e««It i», I. feriiM. M. Nr. 35«. Am!: Neueste Dralltberichle. Hofiiachrichteu. Gläfin Montiguvia, Lbeiiustiziizt Anichütz, Gciichtsvcrbaiid- liiiigcil. 8lss,nc Svvelou. »Zdistlmauiis E»zaYI>iiigeu". EiMvictiu-ig ;nr Macht. 2>i>cheiue>iveitc,i. LuiiiliUrcil!», Tc;cml«er lN04. Neueste Trnhtmel-unflcn vom 23. Dczbr. Jiufsisch-javanischer Krieg. London. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Tokio oo» gestern geuieldet: Admiral Togo berichtet, die Aus lagen eine« rutsljchen Gefangenen bestätige», sah das Torpcdonetz der ^Sebastopol" achtmal durch Torpedos getroffen ivurde. Wenigstens em Torpedo traf den Rumpf des Schiffes, und znxrr an derHinterbordseite, und riß ein Loch von etwa 8 Fuß Länge. Der Stern deS Schisses liegt aus dem Grunde. Man ist .»war ununterbrochen mrt Auspumpen beschäftigt, aber cs sc, keine Aus sicht. die „isebastopo!" wieder seetüchtig zu machen. Togo sah auch einen russischen Zerstörer, der von japanischen Torpedos getroffen war, auf Grund liegen. London. Das „Reutersche Bureau" meldet auS Hüll von gestern: Der Mann, der seine Aussage beschworen bat, teil'.' mit, er habe niemals ge'agt, daß sich Torpedoboot e unter der F i sch e rflottilIe befunden hätten. AIS man ihn ins Konsulat führte, sei er betrunken gewe'eu. Europäer in Marokko. Par is. Der Spezialkorrespondcnt des telegraphiert diesem Blatte, der Sultan habe sich geweigert, den französischen Leutnant Amis, der zur Verstärkung der französischen Miliiärnnisivn ui Fez mit zwei Unteroffizieren angelangt tci, zu empfangen. Ter französische Gesandte in Tanger habe der marokkeNischen Regierung bekannt- gegeben. daß er infolge der Entscheidung der französischen Ne gierung seine Reise nach Fez bis au« weiteres aufichicbe. Ter Gesandte habe ferner die französische Mililärinifsiou in Fez und den dortigen französischen Vizekoifful beauftragt, mit den in Fez lebenden französischen Staatsangehörigen sofort aus Fez ab zureisen. Tanger. Ein Bote ans Aleas jor bringt die Nach richt, daß^ die benachbarten Stämme die Stadt umzingelt hätten. Sie forderten die Auslieferung dcS frcinzö- f i s ch e n K o n s u l s n n d d e r eng! ifchen Untertanen und droben, die Stadt »n Falle der Ablehnung ihrer Forocrnngen zu zerstören. Eine berittene Abteilung Negierungstrunpen ver- l,eß Tanger, doch weiß man nicht, ob mit dem Bestimmungsort Alcassar oder zum Patrouillendienst außerhalb Tangers. Aus Casablanca geht die Nachricht ein, daß Kn der Westküste N-h Kilo meter von der Stadt entfernt die Form eines englischen Unter tanen» völlig niedergebrannt worden ist. Match" in Tanger von Marokko Berlin. Der Kaiser nahm mittags die Meldung deS aus Ostasten zurückgekchrleu Korvettenkapitäns .Hopmann ent gegen, der später zur Frühstückstafel gezogen wurde. Leipzig. Heute wuroen au den Hausscbüdlclien Schreber gärten in der Nähe der Kaserne des 1U6. Jnsanlerie-Reguneiits in Gohlis eine etwa 25 Jahre alte unbekannte Franensverson erschossen und ein etwa 28 Jahre alter unbekannter Mann mit emer Schußwunde im Kopse aufgefunden. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Das Paar ist anscheinend von Ham- bürg zugereist. Kölp. tPriv.-Tel.) Die ..Köln. Volksztg." bestätigt die Meldungen über eine zunehmende Gärung unter der Bergarbeiters chait und versichert, daß man in ein- geweiylen Kreisen das Gefühl nicht >os werden könne, als soll ten die Bergleute zu unüberlegten Schritten veranlaßt werden, und zwar weniger seitens der Sozialisten, als seitens gewisser maßgebender Grubenbesitzer. In der Beschwerde handelt es sich um unberechtigte Lohnemhaltungen. Herabsetzung der Schicht-, löhne, willkürlich« Schichtoerlänge^ung, verbunden mit vielen Feierschichten, soviel stehe fest, daß, wenn die Grubenverwal- kungen ihre Anschauungen nicht ändern, cs unbedingt zu schiveren Kämpfen konime, die die früheren vollständig in deli Schatten stellen. Dabei wird der Staatsreqierung ein erheblicher Teil von Schuld an den heutigen Zuständen beigemessen, weil sie nicht rechtzeitig gegen die durch das Koklcn'yndikat geförderte» Trust bestrebungen Stellung genommen babe. — Die sozialistische „Ärbeiter-Ztg." erklärt: Angesichts der immer mehr steigenden Erregung unter der Dergaroeiterschast sehen sich die Leiter der Verbände außer stände, den Vorboten emes gewaltigen Sturmes cntgcgenzutrcten. Es iei bereits soweit gekommen, daß die, die den erregten Belegschaften zum Abwarten rieten, oer Feigheit und Leiie-relerci bezichtigt wurden. Tie Autorität der gewählten Führer >ci ins Wanken gekommen, jodaß ein Zustand cimrelen könne, wo sich der angejamnielte Groll erplosiv Lust mache. Das diesjährige Weihnachten bedeute die Ruhe vor dem Sturm, wenn nicht die ReichstagL>n>'hrhcit, sowie die Negierung sch cuuigst ciu- jchreitcu und den AuSbruch eines riesenhaften Streiks verhüten wolle». Bremen. Das Schulschiff „G r o ß hc r z o g i n Eliiabeth" ist am 22. d. Mts. wohlbehalten in St. Thomas iingekommen und wird am 5. Januar nach Kingston tveilec- jegetn. Arnsberg. Ter Bäckergeielle Franz Hesse aus Weidenau a. d Sieg, der am 15. Mai bei Weidenau an einem Njährigeu Mädchen auS Wkidenan einen Lustmord verübte, ist heute früh durch den Scharfrichter Engelhard hingerichtet worden. Paris. Die Deputiertenkaiamer vcichloß, eine Pen sion s k a j s e iür ehemalige Deputierte und deren Wit wen und minderjährige von ihnen- hirsterlassenc Kinder zu schassen. Pari s. Amtlich wird das Gerücht für unrichtig erklärt, daß zwischen dem Ministerpräsidenten Eowves und dem Groß kanzler der Ehrenlegion. General Florentin, wegen der i Denunziations-Angeieaeoheit B ernste MeinnngSverichiedcnheitcn ' ansgebrochen seien, daß der letztere beabsichtige, seine Entlassung . nllchzusuchcn. Paris. Tie gemäßigte republikanische Partei hat den D-e- putiericn Montcbello oeciustrngt, öeuie eine Interpellation über die Angelegenheit des Kommandanten des Pariser Militär- gcfänenifses, Majors Pasguier. einzubringen, der Aus- kunftSzettel über 25V Offiziere an den Generalsekretär der Grand Orieniloae eingcrcicht hat. Es heißt, die Regierung werde die iosortige Beantwortung dieser Interpellation adlehncn. — Ad miral Bienaimü hat die ihm von den Nationalisten an gebotene Kandidatur zur Devutiertenkammer nu 2. Pariser Wahlkreise an Stelle Syvetons abgelehnt. Die Nationalisten beabsichtigen nunmehr, diese Kandidatur dem Obersten Bongon anzuisteten, der im Departement Seine ct Oise gewählt, dessen Wahl aber für ungültig erklärt war. Madrid. Der überzählige Botschafts-Sekretär Lopez -Harb ist zum 1. Botsebaits-Lekreiär au Stelle von Oueivo de Llano, der in das Ministerium deS Aeußeren berufen worden ist. ernannt worden. Zum 2. Bolzchofrs-Sekretär in Berlin wurde der bisherige erste -Sekretär im Ministerium, Loiaarri Atienz. ernannt. London. „Daily Telegraph" meldet aus Konstankinovel, in Jemen sei eine Revolution anSgebrochen. Die Rebellen hätten das Gebiet zwilchen Sana und Sco besetzt. Belgrad. Der Herausgeber des Blattes der Opposition, Veliffchkowitscb. ist nach Semlin geflüchtet. Das Erscheinen des Wattes ist eingestellt. Newyork. In der vergangenen Nacht nm Mitternacht brach in dem Waschbanse des städtischen Hospitals Feuer aus. durch welches dort, sowie in dem Altersheime eine große Panik bervorgernfen wurde. Die 65 Wäscherinnen konnten nur mit Möbe entkommen. Die ArbeitSkänÄer nahmen mit ihren Aufsehern an den Löscharbciten teil. Newyork. Einer Devcschc ans Manila zufolge über fielen Pula-Janas bei Samar die 88. Kompagnie der ein geborenen Schützen und töteten einen Leutnant »nd 37 Mann. Die Lage ist ernst. Der Kommandeur der Truppen hat um Hilfe gebeten. Sidney. Die Flottenbebördcn haben keinerlei Kenntnis! bezüalich der angeblichen Absicht 'ein zu annektieren. '2n Englands, die Tonga- OcrtlichcS und LiichsischfS. Dresden. 23 Dezember. —* Se. Majestät der König nahm beute normittag zu nächst militärische Meldungen entgegen uni> empfing dann die Königs. Staatsministcr und den Königl. Kabincttssekretär zu Vorträgen. — Heute nachmittag 5 Uhr findet beim König im Residenzichlosse eine Ehrisrbcschcrung für 16 arme Konfir manden statt. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe wohnte gestern ncichmiting t l'hr der Ehriitbelchcrung in der vom Johannes- Bercin (4. Abteilungf zu Dresden in Giltersce unterhaltene.' Kindcrbewahranslalt bei. —* Nach der gestrigen Königl. Familientofel überraschte: die P r i n z en i öh n e den König mit der Aufführung des Weihnachtssesti'vielL „Knecht Ruprecht und die Zwerge" von Frieda v. Kornoff. Prinz Friedrich Christian spielte den Knechl Ruprecht, der Kronprinz den Tannem'ällcr, Prinz Ernst Heinrich das Flinkcngeisichcn. Tie Schulkameraden der Prin-^nsöhne stellten die übrigen Zwerge dar. Die beiden ältesten Prinzen sangen außerdem einige Bcrie aus dem Liede „O Tannebaum", und Prinz Friedrich Christian trug das Lied „Der Christ baum ist der schönste Baum" auf der Violine vor. Am var- bergegangenen Ta-e halte eine Generalnrobe vor den Hofstacnen und vor den Eltern der Mitschüler stattgesunden. , —* Jstre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde der austaltete heute vormiitaa halb 11 Ubr in ihren Gemächern im Residenzichlosse eine Cbristbeschcrung für 35 arme Witwen und nachmittaaq halb 4 Ilhr eine solche, zugleich im Aufträge de: Prinzen Mar, stir 1! arme Kinder. ,—* Der Tübinger Professor Dr. Rümelin erhielt einen Ruf als Lehrer des ZiviErozcsses an die Universität Leipzig als Nachfolger Professor TegcnkolbS. —* Wie nicht anders zu erwarten, hat der gestrige uw erwartete Besuch der jetzigen Gräfin von Montignoso in Dresden die gesamt« Oessentlicbkeil in weitestem Maße be schäftigt. Als in den Mittagsstunden des gestrigen TageS die Kunde vvu ihrem Erscheinen in Dresden größeren Kreisen des Publikums bekannt wurde, bemächtigte sich zunächst der Ge müter eine nur allzu oegreisliche Erregung. Ter Telegraph meldete das Ereignis in alle Windrichtungen. Das Wolfflche Telegraphenbureou verbreitete die Nachricht rasch an die in» und ausländische Presse: in den größeren Städten Sachsens, wie Leipzig, Chemnitz. Plauen, Großenhain, Annaberg, wurden Extrablätter ausgegeben. Heute behandeln olle Blätter die Angelegenheit in spa'tenlcmgen Artikeln. — Uebrigens ist der Schritt, den die Gräfin jetzt unternommen hat, tatsächlich ihrer eigensten Initiative entsprungen. Wi ihr Rechtsanwalt, Herr Dr, Zeh me in Leipzig, einem dortigen Blatte mitgeteilt hat. ist sic, ohne sich vorher anzumeiden, direkr von Florenz nach Leipzig gekommen, und hat nur, um nicht völlig allein und rat los in Dresden zu sein, um die Begleitung ihres Rechtsanwalts nnchgcsucht. Da alle Gegenvorstellungen nichts fruchteten, ent- schloß sich ihr Anwalt, sie zu begleiten. Die vom „Dresdner Journal" erwähnte A n w a l ts k o n fe r e n z hat übrigens hier doch staltgesunden. An derselben hat der frühere Vertreter des Kronprinzen im Ehescheidungsprozeß. Herr Justizrat Tr. Körner, teilgenommcn. In der auswärtigen Presse wird der Schritt der Gränn nahezu einstimmig als eine Unbesonneicheir hingestcllt. Man läßt den rein menschlichen Gesüblen. di« die Gräfin geleitet haben, volle Gerechtigkeit widerfahren, und niemand wird jem, der gerade in dieser Zeit des Friedens auf Erden die Fahrt der unglückseligen Frau in die Heimat nicht menschlich erklärlich finden wird. Aber fast von allen Seiten wird mit Nachdruck darauf hingewicsen, daß eine derartige Außerachtlassung ihrer Versprechungen sie niemals ihrem Ziele näher bringen kann, und daß sic allein die Folgen iyrer Hand- lungSweise zu tragen hat. Tie Sympathien, welche die Gräfin Montignoso bisher noch gesunden hat, find durch ihren letzten Schritt jedenfalls nicht erhöht worden. Das stille, vrunllose und innige Familienleben, welches König Friedrich Augu sk führt, möchte eben niemand durch peinliche Zwischen fälle gestört sehen. Mit wenig erheblichen Ausnahmen hat die Dresdner Bevölkerung angesichts der Anwesenheit der Gräfin im Gegensatz zu lveit übertriebenen Darstellungen eine ar. gemessene Haltung beobachtet, und die höhnischen Bemerkungen niedrerer Provinzlsiätter über die Sympathiekundgebungen ous der den Wagen nmdrängenden Menge sind durchaus unangebracyi. Das „Dresdner Journal" schreibt in seiner heutigen Aue- aabc: „Es ist bekannt, daß Frau Gräfin Montignoso sich gestern Kunst und Wissenschaft. 's* Mitteilung auS dem Bureau der Königl. Hos- theater. ES wird nochmals darauf hingewikfr». dag im Schaulvlelbame diese« Jal» zum r>»e»maic au ve» Nachmittagen des zweite» und drille» Wetl)uachl«skie>tages Lust>piel-A>isfüli>un- gen zu bedeutend ermäßigten Preisen stalttinden. Zur Aiiffüdruiig gelangen: .DaSSttlkungStest' (Mantag, den 26 Dezem ber» »nd .Tie zärtlichen Verwandten" (Dienstag, den 27. Dezember). Beide Vorstellungen beginnen um 3 N h r. 7* Königl. Hosoper. Offenbachs phantastisches Werk „HpfsmannS Erzählungen" wieS in seiner gestrigen Auffiibillng einen neuen Titelhelden auf, Herrn Rüdiger, der die Roll« zmn erstenmal« darstellte. War im vvrdineili nicht daran zu zweifeln, daß er uns einen gewandten, intelligente» Hoffmann singen und spielen winde, so uberlasibte ei dennoch in zahiirlchen. durchaus tadellosen Momenten, die im elften Versuche raum zu «,warten Ware». Vor alle», berülnte er anaenedm tn der Einheitlichkeit der Daistellung, im küiistlelisihen Maßdalten der Mittel und der geschickten Repräientattou. Er verstand «S. bildlich genommen, in der Rolle z» wactnen, fozusaaea einen Kops giötzer zu werden, kiinstlrrtsch das Defizit der äußeren Er- lcheinnna zu decken. Jedenfalls hat er sich seiner Ättfgah« aewissenoatr und, dem Bestall nach zu schließen, z», vollen Zn- fitedendeit der Hörer, zu entledigen gewußt. Auch Herr Höptk dark das gleiche Verdienst für de» Schlrmihl bcansvinchen. Er chaiaktr,stierte di« unheimliche Figur wilkungvsvoll und stand sicher und fest im Rahmen der Handlung Die Evilode de« Nothanael gab, ebenfalls zum erste,iniale. zufriedenstellend Herr Hildebrandt. Frau Wedekind. Herr Perron w 'ren in ihren gewohnten Tripel-Rollen vortresflich. U 8t. -f Adolf Winds, der vor mehr denn Jahresfrist durch sei» Vach »Au« der Werkstätte deS Schauspielers" zum ersten Mal« al« gsdieaener Theoretiker seiner Kunst die Aufmerksamkeit dem Titel' »DieTechnrkde'r Ucha nsH fu'n'/t".' Das instruktiv aeschriebene Werk, dos in jedem Falle, mag man auch über einzelne prinzipielle Aussührungcn anderer Meinung als der Autor sein, srcndig zu begrüße» ist. behandelt seine Materie in verschiedenen Gruppen, unter die die verschiedenen „Gemüts- zustände und Affekte" nach leitenden Geiichisvunktcn zusammen- gefaßt sind. Sachkenntnis und Grnndlicvkeit, wie sie nur ein jahrzehntelanges vraktisches und theoretisches Studium gewinnen losten, erfreuen in gleichem Maße an dem Buche wie die gc'chicktc Darstellung, die Rn lehrhaften Zwecken mit Glück und Ge'chick angepaßt ist. Ausgezeichnet ist die Auswahl der erläuternden Beispiele, die der Autor mit unverkennbar großem Geschick ge troffen bat, sodaß auch der Laie und Anfänger raich und sicher in die Materie eindringen wird. Tie Arbeit bedeutet, um ein Urteil ihrer Vorzüge kurz zusammenzusassen, nicht nur eine will kommene Vermehrung, sondern eine schätzenswerte Bereicherung der an und für sich nickst gerade ergiebig fliehenden Literatur über die Schauspielkunst, ein Buck, das der Kritiker, der Künstler wie schließlich auch das Publikum mit gleichem Inter esse lesen werden. f* Zum Direktor der vereinigten Stadttheater in Köln wurde von den Stadtverordneten Max Martersteig aus Berlin gewählt. Eine EullvlSlunst zur Macht. lSchluß.f Japan hatte sein« Mittel für den Kampf schon lange für- sorglich bereit gestellt. Heer und Flotte, auf denen die Größe eines Staates beruht^ befanden sich in ausgezeichneter Ver- sassuna, aber auch mer waren es wieder die wirtschaftlichen Vcrhciltnine, hie dem Lands die Durchführung keiner Reorga- nisationsvläne ermöglichten. Wir erinnern uns des Zuwachses, den die Bevölkerung al- Ausfluß des wirtschaftlichen Aufschwun ges in verhästnismähtg kurzem Zeitraum erhalten hatte: nur so war es ausführbar, daß mit Hilfe der allgemeinen Wehr- Pflicht «ine Erhöhung deS stehenden Heeres, von 200 WO aus 500000 Mann, vorgenommen werden konnte Der ehemalige japanische Handels- und Justizminister Baron Kaneko ist ein schlechter Rationalökonom, wenn er sagt: »Es muß zugegeben werden, daß der Militarismus eine unfruchtbare Institution ist und deshalb nicht zum Wohlstände des Landes beiträgt." Wel- chcr Trngscbliiß! Hätte Japan obne Heer und Flotte daran denken können, seine Politik der Achchließung auszugebcn, China zu bekriegen, Formosa und die Linkin-Jnseln zu erwerben, die Koreairage ans.zurollen? Ist nicht der Einsatz der militärischen Ttreitkräste 'chließlich das letzte Mittel der Politik, um den Frieden nach innen und äugen zu sichern, dem Lande die Garantie einer friedlichen Entwicklung zu geben? Mögen auch die getroltigcn Geldsummen, die Japan zur Bestreitung des Au'- wandes fiir Armee und Flotte ausgibt, noch größtenteils ins Ausland fließe», so ist doch bei seinem Bestreben, sich vom euro- päischen Markte unabhängig zu machen, begründete Aussicht zu einer Besserung vorhanden. Wenn Kaneko in sehr feinsinniger Weise den Staat mit den» menschlichen Körper vergleicht, dessen Blut und Muskeln das wirtichcfflliche Element, dessen Haut Heer und Flotte, dessen Skelett seine Verfassung ist. so empfindet er doch, daß dieses Bild nicht ohne weiteres vus die gegenwärtige ökonomische Lage des Landes ancuwcnde» ist. Japan war finanziell am wenigsten aus den Krieg vorbereitet. Die Einfuhr übersteigt die Ausfuhr, das Land ist arm an Gold, die 350 Millionen Aen chinesische!. Kriecsentschädiguna erzeugten bei der großen Maste des Volkes den Eindruck ungeheurer Rcichtümer: es trat eine Periode der Gründungen und Spekulationen ein, die bei der unverstandenen Uebernahme europäischer Einrichtungen bald eine schwere finan zielle Krisis heraufbeschwor, und binnen kurzem das gewonnene Geld wieder außer Landes führte. Ein Nationalvermögen von drei Milliarden Mark, wie Gras Jnouyc es schätzt, ist herzlich wenig für einen Staat von 47 Millionen Menschen, der ^rnen den s herbciznführcn. ahnte er wohl nicht, daß der mnge i-etaat io bald in einen Kampf gegen Rußland die Prob« seiner Leistungsfähigkeit zu bestehen haben würde: aber gff , Konftitulionaliämus
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