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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.08.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010809010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901080901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901080901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-09
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.08.1901
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- M — Allerlei für die Frauenwelt. An der Kette. (Schluß.) Dann fliegt seine «t«", "" - - - - ß.) Dann fliegt ß in und saust aus , , der nicht autweil^-. ». der nicht knurren und sich nicht wehren , sondern demüthig die augenblickliche, übele me an seinem Leibe adbüßen muß! O, te ich meine —! ES schlagt elf mschlaye». rrn Msite groß« Peitsche durch die Lus arme» Kettenhund nieder, kann, der' darf.' une Heit, die ich meine — . ir. — Besuch kommt; nur io nicht an! wenn die feinen Damen und Venen — daS nehmen die da d rin sonst übel! Uhr — Mittagsstunde I Die Sonne ^.—nt recht heiß: auch in der Hütte ist es nicht »um Aushalten! DaS Trmkwnsser ist längst zu warm geworden, — das Hofpflaster glüht! Ach, nur einmal dort unter de» ichattiae» Kasraniendäumen liegen zu dürfen und die Glieder frei auszuruhen I Halb rin Uhr! In der Küche geht e« lebhaft zu; das Personal cheint sich heftig zu zanken, und die Köchin chreit alle Anderen nieder. Jetzt! WaS war mS? Ein lautes Geklirr von Porzellan er tönt. dabei Schreckensrufe nnd die zankende Stimm« deS Hausherrn! Da ist eS doch manchmal gut, wenn man an seiner einsamen Sette liegt und nicht dabei sein muß. Nur eine Sache ist böse: Wenn sie in so großes Durcheinander haben, vergessen ul der Küche i/re vielleicht meine Suppe ganz und gär! Ist das Este» auch nicht gut. so ist gar keinS doch noch schlimmer, und Hunger Hab' ich wirklich sehr! — Drei Uhr! Meine Muth- maßung war die richtige. — die Köchin hatte mich ganz vergessen: Lisctte, das Hausmädchen, das vorhin das Tablett mit dem ganze» Geschirr hingeworsen, war aus Schrecken in Ohnmacht gefallen, — oder war es ei» singirte! ? — und Hein, der Diener, dessen Schatz das Mädel ist, war darüber so altcrirt, daß er gar nicht daran dachte, mir frisches Wasser zu geben, wie eS seine Pflicht ist. Wäre nicht unsere süße, kleine Amolie gewesen, ich hätte verhungern um» verdursten können. DaS Mittagsmahl war aber kaum beendet, so hörte ich^chvn tröstend ihre Stimme durch s Haus schallen: .Hat Flockemännchen Suvpc gehabt? Hat Flockemännchen frisches Wasser? und dann te sie mir selbst de» Futternaps, Entrüstung n Gesichtche», und sagte: »Hast iebling; habe Dir dafür aus dem guten Gesichtc warten müssen, mein Li ,. . aber auch etwas recht Schönes hineingethan" a! Wie das schmeckte! Das mußte raten gewesen sei», und im Herzen bat ich dem MetzgerblMchen meinen wilde» Haß ob. denn das Fleisch war wirklich sehr zart! Dann mußte Hein meine Wasscrschüfsel frisch füllen und die heißen Pflastersteine und die Hütte begießen, und dann umschlang Amalie meinen dicken Hals und flüsterte: „Weißt Du, Flockc- männchen, daß heute noch Dein früheres Herrchen komnit? Es steht im Briefe, den der Postbote brachte: und in dem Päckchen, das kannst Du nicht crrathen, in dem Päckchen liegt der Ring seiner lieben verstorbenen Mutter — sein theuerstcs Andenkcu — das weiht er mir!" Heiße Dropsen sallen aus meinen Kopf, aber der Himmel weint nicht; sie müsse» wohl auS den treuen Augen geflossen sein, die mich so liebevoll- freudig anblicken. Ich habe zwar nur eine» Hundeverstand und einen Hunde instinkt. der aber sagt mir. daß etwas Großes in der Lust liegt! Träge schleicht mir dir Zeit dahin. eS wird vier. eS wird halb süni Uhrl Da fährt ein Wagen vor! Ich will pflichtschuldigst anschlagen, — es gehl nicht! Ich suhle eil. ich ahne es — das Thor fliegt auf — ich erblicke meinen lieben früheren Herrn! O Kette, Kette was bist Du so hart! Ich will zu ihm. will ihm die Hände lecken, an ihm in die Höhe springen uiid in frohem Gebell meine Freude ausdrücken, — umsonst! DaS Eisen hält mich grausam gefangen, und ich sehe nur, wie er die Treppe hinaufstiegt und Amblie, erbleichend und erröthend, mit ihm an die Brust sinkt! Da habe elegt, i :l Sc' ' Heitsche" ü! standen wie zwei Jriedensengel meine junge Beschützerin und mein einstiger Schützer vor unS, und von ihren Lippen ertönte cs: „Los von der Kette und frei! Unsere große Freude muß der Getreue mit uns wetten, denn er war das erste Glied unserer Ltebeskette und soll mit uns ziehen in's neue Heim!" Sevrg «urt. Zauber. Leise klcttert's über Hecken, Knistert, flüstert, will Dich schrecken, Birgt sich in JaSmtn und Flieder, Hockt auf Deine Schultern nieder. — ischmcichelt sich um Stirn und Wangen. Faßt Dich mit sühtollem Bangen: Menschenkind, gieb Acht, gieb Acht: DaS ist der Zauber der Sommernacht! Sind's Kobolde, die Dich necken, Wollen sie Dein Aenaste» wecken? Schleichen sich auf leisen Sohlen I» Dein Köpfchen ein verstohlen? Weben und würden vom Biüh'n das Märchen Um ein träuinendes, junges Pärchen? Menschenkind, gieb Acht, gieb Acht: Das ist der Zauber der Sommernacht! Jst's die eine bange Frage Stach dem Leuchten vom Sonnentage. Daß des Nachts, wenn die Sonne schwand. Süßer duftet der Blumen Gewand, Oder läßt Dich des Glückes nahen Wonnig träumend den Dult empsahen? Menschenkind, gieb Achh gieb Acht: Das ist der Zauber der Sommernacht! Leien« Tr, R ä 1 ts s e l. Womit der Mensch schon manchen Mord Am eig'nen wie am fremden Leben Beging, darüber kann das Wort, Wenn Du cs trennst, Dir Auskunft geben. Doch leider wird in hcut'gcr Zeit, Wo Rcichthlim gilt als höchster Segen, Gar manches Mägdlein wohl gefreit Nur des vereinten Wortes wegen. MtrMe W«t. Erscheint tRglich Mo. 184 Freitag, den «. August. 1SQ1 Auf Julianenhöh. Roman von Emilie Heinrichs (ßorMtzung. iliachdruck verboten,! „Von Fröeln Marianne?' fragte Stine säst athemlos. „Natürlich, und eine Ein ladung aus heute Nachmittag Punkt drei Nhr dazu, natürlich zu einer Tasse Kaffee. Na. Sie werden'-ihr doch nicht abschlagen. Stine ?" „Abers. mein bester Herr Wohlfart. iS daS liebe Frölein denn auch bei Verstand ?" fragte die Alte, zitternd vor freudiger Aus regung. „Unsinn, das Fieber ist doch gehoben, sie ist bei klarer Besinnung, obwohl die Gefahr sehr groß gewesen ist. Also Punkt drei Uhr werden Sie dort erwarlel, Stine: da gehen Sie zehn Minuten vor drei fort, richten Sie sich darnach gefälligst." Stine wußte thatsächlich nicht, wo ihr der Kopf stand. Beim Phnsikiis zmn Kaffee erngeladcn, wer hätte ihr daS je Vorhersagen können! Natürlich „lichte sie sich dieser Ehre würdig erweisen nnd sich so fein als möglich machen. Wohlfart stieg schmunzelnd nach seinem Giebel hinaus, aus eine solch' kühne Idee würde der Justizrath Kerflen sein sebelang nicht aelommen sein. Und sie lag doch lo handgreiflich nahe, so kinderleicht, zumal bei einer w vorurtheilSlosen Frau wie es die Gattin des PhpsiknS Rcimann war Vinn war der schlaue Jakob noch auf einige Stunde» irgendwo fesizunaaeln. Wohlsart Neidete sich während dieser Gedanken um. machte neue Toilette und setzte sich dann mit einer Cigarre an's Fenster, um seinen dienstbaren Kobold zu crwnrle». Da kn», der Schlingel langsam vom Gärtnerbäuschen dahergeschlendert, als habe er in der GolteSwelt nichts weiter zu tyrin. Bei diesem Anblick überflog ein boshaftes Lächeln Wohlsart's Gesicht. Cr erhob sich, legte die Cigarre fort und setzte sich an den Schieibtiich, um einige Zeilen aus einen Briefbogen zu werfe», in einen Umschlag zu stecken und diesen mit einer Adresse zu ver sehen. Der Brief lag parat, als Jakob sich durch Anklopfen meldete und ans das „Herein" rintrat. Der Bursche trug eine verdrossene Miene zur Schau, er warf einen dösen Blick aus seinen Herrn, den dieser nicht zu beachten schien. „Den Brief hier bringst Du sogleich zum Herrn Justizrath Kersten," befahl Wohlsart, „Du (siebst ihn persönlich ab und wartest auf Antwort." Jakob »ahm schweigend den Brief und entfernte sich. „So. mein werther Herr Justizrath!" sprach Wohlsart halblaut, indem er sich wieder an's Fenster begab, um Jakob nachzubticken und seine Cigarre in Brand zu setze». „Nun habe ich Dir auch eine Ausgabe ertheilt. die Di. bei diesem Schlingel nicht schwer fallen wird." „Der Bursche müßte in Wahrheit mehr Prügel als Brot haben," setzte e. sei» Selbstgespräch fort; „wie langsam er sich vorwärts schiebt nnd wie bösartig er zu mir heraufschielt, weil ich ihm gestern lein Vergnügen gestört und die Ohren ei» wenig länger gezogen habe " Er verlieb nach kurzem Besinnen die Stube und begab sich hinunter zu Stine, um ihr anzudeutcn, sein Frühstück in das von ihm nur wenig benutzte Gartenzimmer, wo seine Möbel plaztrt waren, zu bringen. „Aber da iS es ja eiskalt," rief Stine kopfschüttelnd. „Soll ich erst einheizen?' „Machen Sie ei» kleines Holzsener, ich liebe den heißen Ofen nicht, bin an Kälte gewöhnt " „Sind Sie en putziger Herr, was is im Winter woll schöner als 'n recht warmer Ofen? Abers wir Mensche» sind „ich alle egal, der eine is io und der andere instenient ganz un garnich wie der eine " Stine packte seufzend über die Wunderlichkeiten dieses sonst so netten Menschen einen Korb voll Holz und folgte ihm in's Gartenzimmer. das von der Seligen, weil es so zugig war, säst gar nicht benutzt und deshalb auch nur wenig möbltrt worden war. Die alle Köchin legte aus diesem Grunde kein Gewicht auf dieses Zimmer und hatte nichts dagegen gehabt, daß der Justizrath es dem Miether. der gut bezahlte, für seine hübschen Möbel überlassen hatte. Es war in der That, da der Oktober bereits eine fast winterliche Toilette angelegt, recht unbehaglich kalt im Gartenzinimer, was Stine fröstelnd bemerkte. Hastig, wie es ihre Art sonst nicht war, machte sie sich an's -Heizen, woraus auch bald ein lustiges Feuer im Oien prasselte. „Nu soll's schon werden." meinte sic, „sa, ja, wenn man's Holz nich zu sparen braucht, ich muß da immer an die armen Leute denken, die nix zu beißen un zu brennen haben. Du ineinc Güte, un nu sängt der Winter all so früh an. das is nich gut, Herr Wohlfart!" .Freilich nicht, Stine. aber wenn ? der Herrgott will, müssen wir uns fügen, »ud ich denke mir, daß die ganz Bettelarmen nicht am schlimmsten dra» sind, denen wird schon geholfen. Aber Diejenigen, die ihre Noth verbergen wolle» und müssen, um nicht Ehre, Stellung und guten Name» zu verlieren, sind zu bedauern und leiden am schwersten in solcher Zeit, da ihnen die Thüren und herzen der Menschen verschlossen sind." Stine sah ihren Miether mit staunender Bewunderung an. Wie schön er das gesagt hatte, ja, gewiß, er mußte ein guter Mensch sein. „Gott, an so was Hab' ich eigentlich «I» »ddlltooi l-L 8za«-8»iit>»a «r» »Stixeis -» 2 ». MtsKdUUiN, -» S » nm-is»!«! m, tddlUii, 4 eimei' »UchWll^A.-. Am Geneetietia Iitwv «tt«««««« Sinnt. Le« rilinillnuw. mellet«, unlee ««Ivaeteell», dnelrl. Sind-1!«»» u» 1S.S0 te» t>»Mletiw veeie- «« ttkeie, Ileeee, «g Senk«!» kelirw«. 81ivd-k»Ietot IS.S0 See Mprieiilttem Vorn- ri««it»e»iiL I« Nie»«, »wntipftte lellie. ILMmaM 12 lakttädtt reparlrt, vernickelt und emaillirt schnell, gut und preiSwrrth Reu« Räder billigst unt-Garantie. Kchleuder» garantirt rein, prima Waa«. Pfd. 7" Pf„ bei 20 Pfd. 65 Pf., aus- schließt. Porto u. Packung, empf. in Stuck bei Eldena tM. Wegen Umbaues elegante Laden» Einrichtung, 8 Schränke mit Schubkästen und GlaSaufjähen nebst Ladentafeln, s llntreliklll-lliiiell. 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