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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192206121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-06
- Tag1922-06-12
- Monat1922-06
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1922
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kaufmännischer: Hellmuth Lippert, Dreötcn-Johannstrdt: Bruno Kaube, Leipzig, Klub im VolkSwohl: 2. Preise: Crim «'rbS, Leipzig-Ost: Helene Scköuock, Dresden, Zeutralvercin Dresden: Max Horn, Großröhrsdorf: Clemens Andrere, Dresden-Lcnben: Ernst Hertivta, Tresben-Jobonnstadt: !>. Preis: Max Eckert, Bautzen: außerdem zwei Belobigungen. 220 Silben (6 Arbeiten abgegeben): >1. Preise: Richard Clinger, Zittau Klub: Else Schumann, Oschatz, Damenverein: 2. Preise: Gertrud Grellmann, Pirna 1l)l>2: Paul Müller, ArnSdvrf (Mitglied des Vereins Dresden lanfmünnischer). 240 Silben l4 Arbeiten abgegeben): 8. Preise: Karl Werner, Zittau „(Babelsberger": Helene Wegesin, Leipzig „GabelSbcrger": außerdem l Belobigung. 200 Silben ll Arbeit abgegeben): 2. Preis: Mtlln Büttner, Leipzig „Gabelsberacr". 840 Silben <1 Arbeit abgegeben): 2. Preis: Georg Dürige, Leipzig „Gabelsberger", ferner sind Arbeiten abgegeben worden in den Abteilungen IW Silben 8, 100 Silben 87, 14» Silben 50 nnd 120 Silben 71. Die Preise dieser Arbeiten, sowie die für das Recht schreiben sollen in der nächsten Nummer der „Mitteilungen aus Sachsen" bekannt gegeben werden. Herr Döbbelin sprach namens der geschästsleitcnden Stelle allen Preisträgern die herzlichsten Glückwünsche aus. Eine Dampferfahrt nach Meisten beschlos! am heutigen Montag die in allen ihren Teilen wohlgelungene LandcStagnng. Oertliches im- Siichsisches. Riesa, den 12. Juni 1922. —* D i en st j u b i l ä u in. Herr Ober»Gütcrvorsteher Morgner, gegenwärtig bei der Güterabfertigung im Hafen tätig, beging heute sein 40 jähriges Dieustjubiläum. —* ScknlanSsckußs itznna. Mittwoch, 14. Juni, nachm. 4 Uhr findet im NathauSsitzungSsnale öffentliche Schulansschußsitzung statt. Die Tagesordnung hängt im Rathaus ans. —* Diebstahl. In der Nacht zum 11. Juni d. I. sind ans einem Grundstücke der hiesigen Fcldstraße eine belgische Riesenhäsin von meister nnd grauer Farbe mit 8 Jungen im Alter von 5 bis »Wochen gestohlen worden. Von den Jnngcn waren 4 von meister nnd grauer und die anderen von meister und dunkelgrüner Hartze. Da die jungen Kaninchen zweifellos zur Zucht oder zur Weitcr- ueräutzernng verwendet werden, wird gebeten, von sach dienlichen Wahrnehmungen die hiesige Kriminal-Abteilung in Kenntnis zu setzen. L —» Postsendungen noch Land orten. Die Nachrichtenstelle der Ober-Postdirektivn teilt mit: Bei Post sendungen nach Laudorten iOrtcn ohne Post- an st alt) wird der Name der Postanstalt, zu deren Bestell bezirk der Bestimmungsort gehört, in der Aufschrift häufig gär nicht oder unrichtig angegeben. Dadurch werden Fehl leitungen verursacht, die empfindliche Verzögerungen zur Folge haben können. ES ist notwendig, dos; die Bestell postanstalt unter dem Landortc deutlich angegeben und durch Unterstreichen beroorgehoben wird. * Reichs verband Evang. Jungmünner- . bündc Deutschlands. Unter zahlreicher Beteiligung auS dem ganzen Reich veranstaltete der Neichsvcrband Evang. Jnngmünnerbiinde Deutschlands in den Pfingsttagen in Benneckenstein (Harz) eine Freizeit. Zu der Veran staltung waren von 100 000 Mitgliedern 1000 frohe Jung mannen aus alle» Gauen unseres Vaterlandes zusammen geströmt. —* D i-e Linksparteien gegen die Regi me n t S f c i e r n. Die sächsischen Kommunisten haben ent deckt, daß „auch im roten Sachsen mit Fiebereifcr zum Kapp-Putsch gerüstet" wird. So berichtet wörtlich das Dresdner Kommunistische Volksblatt in Nr. 131. Schade nur, daß niemand sonst etwas von diesen Rüstungen be merkt bat. TaS Blatt beruft sich zum Beweise darauf, daß — iu Chemnitz — vom 1. bis 3. Juli ein Negimentstag des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 104 abgehalteu werden soll! „Die „Reaktion" fordert ihre „Landsknechte" ans: Kommt alle nach Chemnitz! Diese Parole klingt ge nau so wie die Ausrufe zu den Kampfexpeditiouen der ita lienischen Faschisten." Tas Bolksblatt fügt hinzu, daß auch in Plauen vom 17. bis 10. Juni ein Regimentstag des ehemaligen Königl. Säcki. Infanterie-Regiments Nr. 134 ftattfinden wird. Tie sächsische Arbeiterschaft werde durch die Korpstage unmittelbar bedroht! Bon der Regierung wird daher ein sofortiges Verbot der Regimcutstage und durchgreifende Maßnahmen gegen alle ähnlichen „Veran staltungen der Gegenrevolution" gefordert. Die mehrheits sozialistische „Chemnitzer Volkszeitung" bläst in dasselbe Horn, indem sic schreibt: „Wir können beute schon sagen, daß die Mehrheit der Chemnitzer Bevölkerung diese Provo kationen nicht ruhig hinnehmen wird. Darüber müssen sich die reaktionären Drahtzieher klar sein, daß sie zu ihrem Regimentstag am 1. bis 3. Juli in Chemnitz einen Emp fang haben werden, der sie kaum mit Freude erfüllen wird." Was würden die Linksparteien für ein Geschrei erheben, wenn von bürgerlicher Seite auch nur in ähnlicher Weise gegen sozialistische Veranstaltungen vorgegangen würde? Man sicht, die Kommunisten als Lehrmeister des Terrors haben in Sachsen gelehrige Schüler gefunden. —* Max Schippet verteidigt sich. Im Orts ausschuß Dresden des Allgemeinen Deutschen GewerkschastS- bundes hatte Max Schippel sich wegen seines Artikels über den Achtstundentag zu verantworten. Er führte u. a. aus, daß in dieser Frage unter der Arbeiterschaft noch große Unkenntnis bestehe. Die jetzt geltende Verordnung über den Achtstundentag dürfe nicht mit einem Gesetz verglichen werden. Die Verordnung sei zeitlich befristet und wäre bereits am 31. März d. I. verschwunden, wenn sie nicht nochmals um ein halbes Jahr verlängert worden wäre. An die Stelle der Verordnung müsse ein dauerndes Achtstunden - aesetz treten, lieber die Ausnahmen müsse den Gewerk schaften ein erheblicher Einfluß eingeräumt werden. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unseres Volkes müsse ganz wesentlich gehoben werden. Ob diese Hebung der Leistungs fähigkeit im Rahmen des absoluten Achtstundentags möglich sei, müsse man stark bezweifeln. Es müsse dafür gesorgt werden, daß die jetzige Warenknappheit durch eine Waren fülle abgelöst werde. Die jetzige Demobilmachungsperiode sei durch eine Wiederaufbauperiode abzulösen. Während dieser Zeit müßten die Gewerkschaften über dem Gesetz stehen, um «inen entscheidenden Einfluß auf die Gestaltung der Ausnahmen zum Achtstundentag auszuüben. Auch der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes habe erklärt, daß der Achtstundentag nicht schablonenhaft angewandt werden könne. — In der Aussprache wurden die Gedankengkuge SchippelS zum Teil abgelehnt, zum Teil gutgeheißen. Pawlowitsch meinte, die Gegner Scbippels hätten bisher uoch nicht gesagt, waS nach dem 3l. Oktober geschehen soll. Die Arbeiter sollten die „Pfuscharbeit unterlassen, um den Arbeitgebern die Möglichkeit zu nehmen, die Aushebung des Achtstundentags zu fordern. Ein anderer Redner wies darauf hin, daß in Finnland in einer Reibe von Berufen der Achtstundentag beseitigt und der Neun stundentag eingeführt wurde. Da die finnischen Gewerk- schäften durchweg unter kommunistischer Leitung stehen, hätten die deutschen Kommunisten kein Recht, gegen die Schippelschen Artikel Sturm zu laufen. ' —* Neufestsetzung der Tariflöhne für die sächsischen Gemeind «arbeit er. Die Bezirks- schiedSftelle für kommunale Arbeitertarifsachen im Frei staat Sachse» hat am 8. Juni unter dem unparteiische» Vorsitz der Herren Regierungsrat Brand vom Sächs. AHtztttrttintftertum. Regierung-affeffox Dr. Opitz von der 0 18.70 17.80 17.10 11.9G 10.30 Juni 1922 ab X M. 20.50 „ 19.60 , 18.80 . 13.55 11.75 Spitzenlöhne der o 19.70 18.80 18.00 12.75 11.10 KreiShauptmannschast Dresden und GewerkschattSveamken l A. Freitag vom Bnchdrucker-Verband entschieden, daß die für Monat Mai festgesetzten Löhne der männlichen Gemeinde arbeiter nm 10",„ erhöbt werden. Die Facharbeiterinnen erhalten 75 "/„ und die nugelernte» Arbeiterinnen 6O"/„ der Erhöhung des Haudwerkerlohne« der betr. Ortsklasse. — Nach diesem Schiedsspruchs betragen di« Gemeindearbeiter vom 1. in Ortsklasse für Handwerker für angelernte Arbeiter für ungelernte Arbeiter für Facharbeiterinnen für ungelernte Arbeiterinnen Zn diesen Löbnen treten noch Kinderzulagen in Höhe von 75 Pf. kür die Stunde und die Franenznlage in Höhe von 25 Pf. für die Stnnde. —»Die an geblicheZurückbaltu na deutscher Kriegsgefangener in Frankreich. WLV. mel- det: Durch die immer wieder auftanchende» Gerüchte über die angebliche Zurückhaltung deutscher KrieaSgefangener i» Frankreich und in den französischen Kolonien veranlaßt, bat die Deutsche Botschaft in Paris erneut eine amtlich« Erklärung hierüber von der Französischen Negierung er- beten. Aus der französischen Antwort aebt hervor, daß sich außer de» nach Artikel 218 und 219 des Versailler Vertrages wegen Vergehe» zurückgchaltene» deutschen Kriegsgefangenen keine weiteren Kriegsgefangenen in Frank reich oder in seinen Kolonien nnd Protektoraten befinden. Die noch in Frankreich znrückgebaltenen 28 deutschen Kriegs- gefangenen sind der Deutschen Regierung namentlich be kannt und Gegenstand ihrer dauernden Fürsorge. Sie stehen mit ihren Angehörige» i» dauernder Verbindung. —* Ablehnung von städtischen Sozial steuern. Der LandeSouSschnß des sächsischen Handwerks schreibt: „Nach dem Vorbild von Chemnitz und Leipzig gingen zahlreiche Städte und Gemeinden dazu über, zur Deckung der sozialen Lasten von den gewerblichen Betrieben eine Abgabe vvn 1 Prozent -er gezahlten Löhne an Arbeiter, Beamte nnd Dienstboten zu erheben. Auch in Dresden war die Einführung einer derartigen Sozialster»! beabsichtigt: der Name ist durchaus verführend, denn es handelt sich, im Grunde genommen, um eine neue Gewerbesteuer. Der LaiidcSauösckus; des sächsischen Handwerks erhob bereits auf seiner Mitgliederversammlung am 7. April dagegen ener gischen Einspruch bei den zuständigen Landes- und Reichs behörden unter der Begründung, daß die neue Steuer gegen das Landcsgciverbesteucrgesetz verstoße. Das sächsische Finanzministcrinm hatte bis jetzt diesen Einwand als be rechtigt anerkannt und dieser Sozialsteuer die Genehmigung versagt. Nunmehr hat aber auch der Reichssinanzmtnister entschieden, daß die Sozialsteuer -en 88 2 und 3 des Lanbes- stcuergesctzes znwidcrlüust, da überwiegende Interessen der Neichsfinanzen cntgegenstchen. ES ist sehr erfreulich, daß diese neue Gewerbesteuer nicht genehmigt wurde, da berechtigter Anlaß zu der Befürchtung vorlag, daß sie zu einer Erdrossv- lungssteuer angespannt werden würde." —* Die Landesgruppe Sachsen des Bundes für Gegenwartschristentum hielt vom 7. bis 0. Juni auf der prächtigen Augustusburg ihre Hauptver sammlung ab, die sich durch außerordentlich starken Besuch anSzeichnetc. Die Leitung lag in den Händen des Pfarrers Mensing-DrcSden. Ter geschäftliche Teil der Tagung galt der Klarstellung des Verhältnisses des Bundes zur „Kreien Volkskirchlichcn Vereinigung" und zum „Volkskirchlichen Laienbund". Man einigte sich nach umfänglicher Aussprache auf folgende Beschlüsse: „Der Bund für Gegenwartschristen- tnm tritt als solcher der „Freien Bolkskirchlichen Vereini gung" nicht bei, fordert aber seine Ortsgruppen auf, der „Freien Volkskirchlichen Bereinigung" beizutreten oder mindestens ihre Mitglieder zum Anschluß aufzuforbern." „Der Bund spricht dem „Volkskirchlichen Laienbund" sein starkes Bedenken gegen die Arbeit einzelner seiner Gruppen aus, verwehrt aber seine» Gruppen die Zusammenarbeit mit den Gruppen des Laieubundes nicht, gibt sich aber der Hoffnung hin, baß der Bund sich stärker auf den „volks kirchlichen" Standpunkt stelle." Das Hauptthema der Tagung: „Gemeinde oder Gemeinschaft" wurde von Pfarrer Gogarten-Stelzendorf i. Thür, und Pfarrer Mensingp* Dresden in zwei sehr starken und sehr gegensätzlichen Vor trägen behandelt. * Großenhain. Auf dem Wochenmarkte am Sonn abend stellten fick, die Preise für das Pfund wie folgt: Erdbeeren 25,00 M., Stachelbeeren 6,00 M., Butter, Stück 39,00-42,00 M., Eier, Stück 4,00-4,50 M., Kabeljau 11,00 M., Karotten, Päckchen 4,00 M., Kartoffeln, alte 2.50 M., Kirschen 14,00 M„ Kohlrabi, Kopf 3,00 M., Radieschen, Päckchen 0,80—1,00 M., Rhabarber 1,50 bis 2.50 M., Salat, hiesiger, Stande 0,50—1,00 M. Schellfisch 10,00-11,00 M., SeelackS o. K. 11,00 M., Rotbarsch o. K. 11,00 Di., Schnittlauch, Päckchen 0,50 M., Spargel, starker 16,00—20,00 M., Suppenspargel 5,00—13,00 M., Spinat 2,00 Mark. Bischofswerda. Ein größerer Walbbrand ent stand in dem an der Staatsstraße von Neustadt nach Steinigt wolmsdorf gelegenen Revier in der Nähe des Forsthauses. Vernichtet sind gegen 8» »00 Quadratmeter Svjährtger Wald bestand. Das Feuer ist vermutlich durch unachtsames Weg werfen von Streichhölzern entstanden. Bautzen. Der hiesige Bezirksausschuß erwägt die Anschaffung eines Automobils für den neuen Amtshaupt-» mann Dr. Jungmann. Dieser erklärte in der Sitzung, die staatlichen Fortkommensgelder seien viel zu gering bet der heutigen Teuerung. Wenn ihm nicht andere Mittel zur Vev- sügung gestellt würden, könne er den Bezirk nur solange bereisen, bis die 18 00» Mark Staatsgelder aufgebraucht seien, und müsse sich dann auf die Tätigkeit am grünen Tisch beschränken. Die Vertreter der Rechten stellten sich auf den Standpunkt, daß der Amtshauptmann Staatsbeamter sei und die Gemeinden keinen Grund hätten, ckhm Mittel zer Ver fügung zu stellen, zumal ihnen der Staat immer mehr Lasten aufbürde. Der Verband der BeztrkSverbände soll den Landtag um Erhöhung der Fortkommenssätze der sächsischen Amtshauptleute angehen. Demgegenüber vertrat die Linke die Ansicht, daß der Amtshauptmann Bezirks beamter sei und daß der Bezirk ihm auch die nötigen Mittel beschaffen müsse. Rochlitz. Ein Gaunerstreich wurde in der Umgebung verübt. Einem Fleischermeister holten Spitzbuben sämtliche Hühner aus dem Stalle und ließen nur ein schwächer ent wickeltes zurück, dem sie einen Zettel um den HalS gehängt hatten mit der Anssi'rift: „Ein Jahr zurück!" Sieben le hu. Unsere Ratskellerwtrtschaft wirb nach Ablauf des jetzigen Pachtverhältnisses eingehen. Grüna. Durch Einsturz einer Mauer wurde der 15jährige Sohn des Kohlenhändlers Hößler getütet. Hormersdorf. Die Sljährtge Frau des Maurers August Lindner wurde von einem Radfahrer überfahren und starb an den Folgen. Wadewitz. Ein entsetzlicher Unglücksfall ist einem Knaben namens Krebs zugestoben, der als Pflegekind zur Familie des hiesigen Gutsbesitzers Köckhardt gehört. Er badete am Dienstag abend im Dorfteich. Als er sich vom Teichufer ins Wasser hinablieb, ist er abgerutscht und dabei unglücklicherweise auf einen Holzstumpf getroffen, der ihm durch -en Oberschenkel ging und auch noch in die Harnröhre traf, so dab der 18 Jahre alte Junge an einer schweren Blasenverletzung darnieherliegt. Neueste Nachrichten mid Telegramme vom 12. Juni 1922, Sine weitere Entschltetzun« de« Retchsbürgerratrs. ^-(Bremen. Der RelchSbürgrrrat nahm- in seiner Schlußsitzung eine weitere Entschließung an, in der es heißt r Obne grundlegende Revision de« Versailler Vertrages in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht sei ein« Ordnung der Weltwirtschaft und dauernder Friede nicht möglich. Um eine Revision zu erreiche», müsse eine politische und sittliche Neueinftellung de« deutschen Volke« erfolge». Die Klaffen-, Wirtschaft«, und Parteikämpse müßten hinter dem Willen de« gesamten Volke« »nrücktreten, sein Schicksal zu gestalten durch gemeinsame opferwillige Arbeit aller Volks- genossen i» einer auf staatsbürgerlilvem Pflichtbewnßtseiv und Berantwortungsaefühl ausgebauten Gemeinschaft. Feste Preise in de« oberbayerischen Hotels. )( München. Die „freibleibend". Klausel, die nach dem allmählichen Verstummen der unzutreffenden Gerüchte über phantastische Preise in den süddeutschen Hotels noch den lebte» Aplaß zu Mißtrauen und Aengstlichkeit des er- holnngsuchenoen Publikums gegenüber den Hotelosserten darstellte, ist nunmehr tatsächlich abgebaut worden. Wie die Korrespondenz Hoffmann aus dem bayerischen Allgäu erfahrt, bietet dckö Parkhotel Luitpold in Oberstdorf, einer der allerersten Hotelbetriebe Süddeutschlands, unter aus drücklichem Verzicht auf da« ominös« „freibleibend" für die ganze Sommersaison erstklassige Unterkunft einschließlich bester Verpflegung für den Tag und die Person zum festen Preise von 300 Mark an. Zum Besuch d«S Reichspräsident«« in Mituche«. )l München. Wie wir erfahren, ist die Nachricht, die Fühxer der Nationalsozialisten in München seien aus Anlaß des Besuches des Reichspräsidenten verhaftet worden, un richtig. Ebenso ist die Meldung ans der Luft gegriffen, SanitätSrat Pittinger habe sich seiner Aburteilung vor dem Reichsgericht durch die Flucht entzogen. Der fremdsprachliche Unterricht i« Bayer«. )l München. Der Staatshaushaltsausschub des Land tages hat einstimmig einen Antrag Dr. Müller-Meiningen (Demokrat) angenommen, wonach der obligatorische franzö sische Sprachunterricht an den höheren bayrischen Lehr anstalten durch den obligatorischen englischen Sprachunter richt ersetzt werden soll. Französisch soll Wahlfach bleibew Der Wiener Sreisarbeiterrat zur Lage. )( Wien. Der Wiener KreiSarbeiterrat, der laut „Arbeiterzeitung" Sonnabend »um ersten Male nach dem Austritt der Kommunisten »nsammengetreten ist, hat nach einem Bericht des Abgeordneten Otto Bauer über die politische und wirtschaftliche Lage einstimmig eine Ent- sckließung angenommen, in der es beißt: Der KreiSarbeiterrat billigt die Bemühungen der Vertrauensmänner der organi sierten Arbeiterschaft, die Arbeitermaflen von wilden Ver- zweiflunaSauSbrüchen zurückzuhalten. Aber er macht zugleich nachdrücklich darauf aufmerksam, daß die Lage der Masse unerträglich geworden und daß ihre Geduld zu Ende ist. Alle Mahnungen der Vertrauensmänner zur Besonnenheit drohe» an der Verzweifelung und Erbitterung abzuprallen, wenn nicht schleunigst der Entwertung des Geldes Schranken gesetzt werden. Die Entschließung führt dann verschiedene. Maßregeln als unumgänglich und unaufschiebbar an, u. a. den Ausbau der Besitzsteuern. besonders der Steuern vom landwirtschaftlichen Grundbesitz, ZwangSanleiben auf land- nnd forstwirtschaftlichen Grundbesitz zur Fundierung einer inneren Anleihe. Verschärfung der Beschränkungen de« Devisenverkehrs,, schärfere Tätigkeit des Kriegswucheramts, schärfere Handhabung des Preistreibereigesetzes. Der Kreis arbeiterrat lehnt jede Verantwortung für die unvermeidlichen Folgen ab, wenn nicht endlich wirksame Maßregeln gegen die Geldentwertung ergriffen, werden. Der KreiSarbeiterrat ist sich dessen bewußt, daß eine dauernde Stabilisierung des Geldwertes nicht ohne ausländische Kredithilfe erreichbar ist. Aber er hält auch in der Kreditpolitik neue Wege für not- wendig und fordert die proletarischen Parteien auf, im Falle des Scheiterns der gegenwärtigen Kreditverhandlungen den Kampf um den wirtschaftlichen Anschluß an Deutschland wiederaufzunehmen. Die französische Reparationspolitik. )( Paris. Das „Echo de Paris" kündigt an, daß Poincaro die nächste Gelegenheit wahrnehmen werde, um die französische Reparationspolitik nochmals auseinander- zusetzen. Er werde dazu zunächst noch in dieser Woche die Interpellation des sozialistischen Abgeordneten Blum be nutze», seine eigentliche große Rede über die Reparations frage aber erst nach den Londoner Besprechungen mit Lloyd George, die in acht Tagen stattfinden, halten, was diesen Besprechungen große Bedeutung verleihe. Das Blatt versichert, daß die Politik der französischen Regierung sich in ihre» großen Zügen immer noch aus der in der Rede von Bar-le-Duc festgelegten Linie beweget. Eine französische Erklärung zur englischen Antwortnote. )( Paris. In einem offiziösen, von Havas veröffent lichten Kommentar zur Antwortnote der englischen Re gierung aus das Memorandum Poincarss zur Konferenz im Laag heißt es, die englische Note sei mit der französischen Note zusammengetroffen, rn der gefordert wird, daß die Vorkonferenz vom 15. bis zum 25. Ium denselben Charakter tragen müsse, wie die anschließenden Verhandlungen mit der russischen Delegation. Nach Ansicht des Foreign-Ofsice solle die Vorkonferenz der Sachverständigen nur zur Fest- setzung des Versahrens und der Arbeitsmethoden für die späteren Verhandlungen mit den Sowjets dienen. Dement sprechend solle die Vorkonferenz einen politischen oder diplomatischen Charakter haben. Unter dielen Umständen werde wahrscheinlich der Plan, den französischen Gesandten im Haag zum Vertreter Frankreichs aus der Vorkonferenz zu bestimmen, nicht ausgesührt werden. Von französischen Sachverständigen, die unverzüglich ernannt werden" sollen, nennt Havas den Direktor der Abteilung für Prlvatgüter und -interessen im Ministerium für auswärtige Angelegen heiten Alphand. Weiter werde Frankreich durch Be amte des Finanzministeriums und des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten vertreten werden. Nack Ansicht der englischen Regierung solle die Konferenz vom 25. Juni nicht nur die alliierten und neutralen Delegierten, sondern auch die russischen Vertreter umfassen. In melem Punkte bestehe zwischen London und Paris eine Meinungsverschie denheit. In Paris herrsche die Ansicht vor, daß Rs Sow jetdelegierten nur zur Abgabe von Erklärungen heran- gezogen werden sollen, während die übrigen Vertreter im Interesse einer gemeinsamen Haltung unter sich arbeiten sollten. Dix französische Regierung rechtfertigt allgemein ihre Lattung, indem ,ie sich auf die Beschlüsse von Cannes beruft, nach denen nicht in die inneren Angelegenheiten Rußlands eingeariffen werden darf. Frankreich habe keine solche Absicht, aber es wünsche, sich das Recht vorzubehalten, jedem Wiederherstellungsunternehmen fernzubleiben, das seinen Staatsangehörigen keine ernsten Garantien für die Zukunft als tatsächliche Entschädigung für in der Ver gangenheit erlittene Verluste böte. (Siehe auch in der Beilage) )( Paris. Das „Journal" schreibt zu der gestern vor. mittag übergebenen englischen Antwortnote zur Haager Konferenz: Man bedauert es in französischen Kreisen sehr lebhaft — und es nützt nichts, die Augen davor zu verschlie ßen —, daß die englische Regierung das französische Me- morandum über die russische Frage mit einer glatten Ab- i lebnung beantwortet hat. Alles, in altem bleibt jeder auf
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