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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.08.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240801011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924080101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924080101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-01
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.08.1924
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«.SEhrWMS. AL L-S Freikag. 1. August 1924 Gegründek 18S6 DruhUmschrAr NOßHrlHtO» DrOG-r». 8»rn>pr«d»k> Sammilnumm^ SV 241. vur sör vachtg«lprSch«: so 011. vom l.dt» m »lug.IS2< d«I>!>,ttckjw»im-u,»r3uN»llunaIr»i U»u,l.soa»ldm-rk. vLAUA3vWL0Uk)t P,ftd«zui>»pr«>» lurWonal Äu>. 3,00 (Soldmark. Nt»z»li»»««»r II wiltplrnni,. Di» Slnz«>o«n ««rd«n »ach Voldmar» b«r»ch»»>; di, «inspallia» M mm drei!» Anzeigenpreis--ZL,^!LÄÄ7«LS» auizirdalb 200 Pia. Oileriengedüdr 10 Plg. Auaw. Luftriig» gegenVor -«juch» ohn, , l» Psa.. oraubdezabl. Schrtstieilung und Frauplgeichäftesiell»: Martrostratz« SS/40. Druck u. Drriag von Uirplch L, Nrichartl in Dresden. Posticheck-Äonio 10SS Dresden. vachdruck nur mst dausticher Lu«tz»nantzab« i.Dr»,dn»r Nachr."» zulillil». - Unvertanai» Schrislstvck, werden nicht ausdewahrt. Zer Anschlag aus die Kölner Sone. Englische Bereitschaft zn weiterer Besetzung, wenn -ie Anhr in einem Jahr geräumt wird. Aassinlerle belgische Auslegung -es Versailler Vertrages. — Verlängerung -er Micumverlräge. einjähriger Verlängerung esehung Kölns bereit. -er Parts, 81. Juli. Nach dem Londoner Berichterstatter -Ls ^Quottdien" scheint man in gewissen englischen Kreisen geneigt, Frankreich und Belgien folgendes Kompromiß Voranschlägen: Kalls die vesatzungsmüchte bereit wäre«, ihre «IlttLrische Besetzung in spätestens einem Jahre zu de» ihrerseits sich damit einverstanden erkläre«, die « Besetzung der Kölner Zone bis zur Zurückziehung der fran zösisch, belgischen Truppen ans dem Nnhrgcbiet ansrecht» e«. Eine belgische Eselsbrücke sür -ie Vertragsverletzung. Lvubv», NI. Juli. Der diplomatische Berichterstatter des »Daily Telegraph" schreibt: Da» Hauptinteresse der gestrigen nnformelleu Besprechungen der Konferenz habe sich auf den französisch-belgischen Plan betreffend die militärische Räumung deSRuhrgebteteS bezogen. Hiermit werbe die Frage der Laufzeit der BesetznngSjrist überhaupt ans» gerollt. Die französische These sei bis gestern gewesen, dast dies« Friste» noch nicht begonnen hiktte«. weil Deutschland «nterlasse» hätte, de« Bersailler Bertrag a«S- znsützre». Di« britische These sei, daß di« Friste» von Ansatz an »» laufe« hätte«. UebrigenS hätte» dievelgi« r eiu« Sv«»r»«ibs»rmel ausgestellt. Diese besagte, -ab Deutschland seine vertragliche« Berpslichtungeu teil» »eise nicht erfüllte, so daß die U «terbrech « « g der Laufzeit der Besctznngsfriste« vom Januar IdNNa» datiere« würde, wo Dentschlanb als i« Verzug befiudlich erklärt wnrde. Hiermit würde ermöglicht, die Besetzung, wen« sie von de» Alli» irrten für «otweudig-vdcr wünschenswert gehalten werde, um 1>L bisSJahre über die vom Fricbcns- vertrage festgesetzte Grenze hinaus auszndehuen. ES sei möglich, daß hier ei« Kompromiß gesunden und von de« Dentschen angenomme« werde. Ni Bielleicht würden diese miß trauisch sein und fürchten, daß es einen Vorwand für ähnliche Verlängerungen der Fristen in anderen als im Kölner Gebiet gebe« «erde. Der Bertrag aber müsse in diesem Zu sammenhang die Dentschen beruhigen. s!s Denn er besage ausdrücklich, daß keine einmal geräumte Zone wieder besetzt werden dürfe, anßer wenn Dentschlaud von der Rcpara» tionSkommisfio« i« Berzug erklärt werde. Eine „unsichtbare" Auhrbesahung von 30 00« Mann. tSonderbienft von der Londoner Konferenz.) London, 81. Juli. I« der Presse wird angenommen, baß die in dem französisch-belgischen Memorandum enthaltenen Vorschläge über die Ruhrräumung vorher noch der Genehmi gung der französischen und der belgischen Regierung bedürfen werden. Man glaubt aber nicht, daß hierdurch für die Kon ferenz gröbere Schwierigkeiten oder Verzögerungen entstehen werden, da die Frage der militärischen Räumung außerhalb der Kompetenz der Konferenz liegt. Wie weiter gemeldet wird, ist der Eindruck, de« das sra«zöslsch»belgische Memoran dum in der gestrigen Versammlung -er Delcgationssührer weisen jedoch darauf hin, daß sie in der Praxis sehr leicht ab gekürzt werden kann. Als Gesamtzahl der sür die sogenannte unsichtbare Besetzung auSreichendeu Truppen wird die von 3«Wü Manu genannt. Diese unsichtbare Besetzung soll an- gewandt werden nicht um die Ausführung des Sachverstän digengutachtens zu behindern, sonLeru sie zu erleichtern. (!) Berlin lehnt Verzögerung der Ruhrräumung ab. Aus -eutscher Seite kann es in -iesem Punkte kein Kom-romitz geben! -er sich Wechsel, » politische« Kreise verlt», 81. Juli. Der außerordeutliche d» Lvubo» bemerkbar macht, hat die Berliuer, an starker Zurückhaltung i« de, Seurteiluug »er La«e »«raulabt. Mau erklärt, baß die i« frauzösifche« Memoraudu« erhöbe«« Fordern«« einer Verlängerung der Ruhr» räumuua bis zum IS. Angust 1928 »,« keiuer beutscheu Regier«»« augeuomme« ober gebilligt werbe» kö««te. «achbe» in be« letzte« Verhaublunae« be» Deutsche« Reichs» taaeS alle Parteien sich darüber einig wäre«, baß die sofortige restlose Räumung der Ruhr und deS Einbruchgebiets eine selbstverständliche Folgerung der Durchführung deS Sach verständigengutachtens sei« müsse. Ebenso seien sich alle Par» teie» darüber einig gewesen, baß die Durchführung des Gut» achteuS «icht etwa erst uach der Unterbringung der Industrie» obligatio««», sonder« mitbemMomentderAnSgab« dieser Obligatio««» beginne. Die beutsche Regier««« müßte, falls die letzte« a«S Loubo« kommende« Meldungen sich bestätige« sollten, wonach bas Kompromiß zwische« Frankreich «uh Eug- laub aus dem Wege gefunden wnrde. daß die Frage der «uhrräumnng direkte« Verhandlungen mit der beutsche« Regierung zugeschobe« werde, di« frauzvfische «ub bl« belgische Rcgiernng mit aller Deutlichkeit darauf aufmerksam mache«, daß die Besetznug des Rnhrgebiets seinerzeit nur zn« Schutze der Ju» genienrkommissione« erfolgte und baß, wen« diese Jngeuienrkommisstone« bet der wirtschaftliche« Räumung verschwinde«, selbstverständlich auch die militärisch« Besetzung mit verschwinde« müsse. Dl« Frage der Räumung des EinbrnchgebietS müsse von Deutschland unter dem Gesichtspunkt verhandelt werde«, daß «» sich bei der Besetzung von Düsseldors, DniSburg und Ruhr» »rtumeiue Sankno« baudelte. die nicht i« Ber» sailler Vertrag begründet sei und auch »icht »»« aste» Mächte«, die de« Vertrag unterzeichnet habe«, au» «rkauut sei. ES könue als» i« diese« Frage«, die augeublick» lich tu Loubo» i« Mittelpuukt der Diskussion stehe«, kein KompromißvoudeutscherSeiteauSgehe», weil mau dann höchstwahrscheinlich «icht einmal für eine einfache Mehrbeit, geschweige den« für «tu« Zweidrittelmehrhett ,«« Gutacht«« t« Reichstag Stimme» ausbriuge« könnte- den deutschen fein. lLonderbtenft von der Londoner Konferenz.» Londo«. »1. Juli. Halbamtlich wird hier die Fertigstellung -er neuen französischen und belgischen Dokumente zur Ruhr- räumung und Anleihegarantte al» ein bedeutender Fortschritt der Entwicklung der Konkerenzarbeit be- trachtet. Das Dokument wird zwar offiziell die Konferenz nicht beschäftigen, man hat aber i« Konferenzkreisen geglaubt, »oraussehen zu müssen, daß die deutsche« Delegierte« «ach ihrer ««knuft i« Loudo« ohne Zweifel auch dies« Frage zur Srbrteruug briuge« würde«, so daß man es für ratsam ge- halten hat, sich auch von seiten der Konferenz auf eine solche Anmkrelch und Belgien wollen gegen RSnmnngsanfpruch gesichert Diskussion vorzubereiten. Dieses Dokument ist daher a«S de« Bedürsulsse« der französischen und belgische« Vertreter eutftaude«. i« einem solche» Falle mit einem vollständige« Plan ausgerüstet zu sein. Schwerer Konsllkr im 4. Organisakions- Komilee. Loubo«. 81. Juli. Im inosfizielle» Pouug»Komitee znr Koutrolle des DaweS» Planes hat eS gefter« eine« schwere« Zusammenstoß zwische« de« französische« und dentsche« Mit, -lieber« gegeben. Die Verhandlungen deS AnSschuffeS find damit aus de« tote« Punkt angelangt. Die Deutsche« «ahme« heute an der Sitzung nicht mehr teil. ES handelt sich hierbei um eine Frage, die mit der Kon ferenz nicht tm Zusammenhang steht, da der Ausschuß lediglich auf Grund deS Gutachtens in gleicher Weise eingesetzt ist wie die Komitees über die Retchsbank, die Eisenbahn- und die Industrie-Obligationen, die ihre Arbeiten bereits begonnen haben. In diesem Ausschuß wirb darüber verhandelt, wie der Zugriff ber Repar at to n Sg läubi g e r auf die Ein nahmen aus den Zöllen und den Verbrauchs- abgaben für Bier, Zucker, Tabak »uü Branntwein form« liert werden soll. Unstimmigkeiten über -as Schie-sgerichks- versahren. Paris, 81. Juli. Ueber di« gemeinsamen Verhandlungen der ersten (Verfehlungen und Sanktionen) und der dritten Kommission lSachlieferungen und Konvertierungen) meldet ber Sonderberichterstatter ber Agentur HavaS auS London: Die englischen Sachverständigen hätten Einwendungen gegen die französisch« Formel vorgebracht, tu der aesaat sei, daß di« deutsche Regierung die Verpflichtung übernehme, die Lieferungen ihrer Staatsangehörigen zu gewährleisten. Die englischen Sachverständigen wünschen, daß die dentsche Regie rung lediglich gehalten sei« muß. alle Anstrengungen zu mache«, um die Erfüllung des Sachverftändigenprogramms zu erleichtern. Ferner hätte« die englischen Sacherständigeu erklärt, sie hätte« keiue Vollmacht, um die Eutscheid»«« darüber zu treffe«, ob die drei Frage« der verschlungen, der Konver tierung und der Sachliefernnge« miteinander z« verknüpfe« feie«. Die beiden Kommissionen setzen ihre Verhandlungen über -a- schiedsgerichtliche Verfahren heute nachmittag » Uhr fort. Die DelegattonSführer werden wahrscheinlich gegen Abend zusammentreten, um -ie Ergebnisse dieser Verhandlun gen zu prüfen. Allgemein sei heute vormittag in Delega-- ttonSkreise» der Eindruck ausgesprochen günstig gewesen. Wechsel 1« »en pLpsttlche« Nuntiaiuren ln Berlin unß Paris? Berlin. 81. Juli. Der Berliner Nuntius Pacelli und ber Pariser Nuntius Zer «ttt sollen zu Kardtnälen kr- nannt werden, womit nach den vatikanischen Ekpflogcnhetten ihre wettere Verwendung als Nuntien unmöglich werde. Ueber di« Neubesetzung der beiden Nuntien »erlautet »och nichts. 1914-1924. Acht Ziffern, durch einen Strich miteinander verbunden, von einem Zufall blind zusammcngestreut, ein Rechencxempel, eine Laune der Arithmetik? Wer wollte dem größere Be achtung schenken? Acht Ziffern nur, und doch, wenn sie die Zahlen 1914 und 1921 ergeben, eine Zusammenstellung von un- geheurer Bedeutung, eine Formel so inhaltsticf, so schicksals schwer, wie cs keine zweite in der ganzen Welt gibt. Wenn in diesen Tagen irgendwo unter Kulturvölkern der Blick auf das nackte Zahlenschcma 1911—1921 fällt, dann wird es keinen Menschen geben, der in ihm nicht sofort den kategorischen Imperativ der Erinnerung an die letztvergangeneu zehn Jahre empfände und vor dessen Auge nicht zugleich eine Vorstellung gigantischer Kämpfe, Meere von Blut, gespenstische Schatten hungernder, verkrüppelnder, verelendender Bolksmillionen und daneben verbrecherischer Siegerhochmut und schamlose Gewalt Form und Gestalt annähmen. In gewissen Ländern der Entente jener 28 gegen uns verbündet gewesenen und zum großen Teil noch zum selben Zwecke verbündeten Nationen haben die Negierungen besondere Tage bestimmt, an denen die zehnjährige Wiederkehr des Kriegsausbruchs festlich zu be gehen ist, gefeiert werden muß als ein Triumph heißersehnter und endlich erreichter Ziele. DaS spricht für sich selbst. Deutsch land hat keine Ursache, aus den Erinnerungstagen des Kriegs beginns ein Fest zu machen. Es hat diesen Krieg »icht gewollt und nicht herbeigewünscht; mögen Verleumduugeu und faden scheinige Kombinationen tausendmal gegen dieses heilige Be kenntnis angchcn. Sie werden es nicht erschüttern können. Das deutsche Volk, die Massen zwischen Maas und Memel, friedlich in ihrem Geiste, aufrichtig in ihrer Gesinnung, freudig in ihrer Arbeit dem Ausbau un- ber Vertiefung deutscher Kultur ge widmet, sie haben keine Ziele verfolgt, zu deren Erreichung ihnen der Krieg ein brauchbares Mittel gewesen wäre. Wenn dieses Volk am Ende des ersten Jahrzehnts, das nach dem Ausbruch des Wcltbrandcs sich vollendet, der Er eignisse vom Sommer 1914 gedenkt, dann tut cS das in einem anderen Geiste, als es die „Siegerstaaten" tun, dann fühlt es sich dazu gedrängt, weil Selbstbesinnung und Selbstkritik cs dazu nötigen, die Zusammenhänge zu erforschen, die Deutsch land auf seine« unvergleichlichen Leidensweg führten, dessen erste Etappe mit dem Beginn des Krieges etnsetzte «ub dessen letzte, vom heutigen Standpunkt aus betrachtet, noch t» weiter Ferne liege« mag. Und so blicke« wir zurück tu der Erinne rung «ach de» Tage« der MonatSwende Juli/August vor zehn Jahre«, t« denen da» Volk gerufen wurde, sich ber heimliche« Erstickungvversnche seiner Neider und Hasser tm Westen und Osten Europa» zu erwehren. Wir sehen da» Emporflammeu der deutschen Volksseele tm gemein samen Bekenntnis für Freiheit »nb Recht, für die Verteidigung deS großen, von allen Setten bedrohten Vaterlandes. Nie mals in ber Geschichte ist ein Millionenvolk, wie das deutsche von 1914, von einem so starken, einheitlichen nationalen Willen durchzuckt gewesen. Niemals hat sich ein Volk, vom alle um fassenden Gedanken notwendiger Selbstaufopferung beherrscht, zu so glänzendem Zusammenwirken vereinigt, wie cs damals in allen deutschen Gegenden zu beobachten war. Und während Einzelheiten in der Erinnerung sich zu einem Gesamtbilde ber ersten Kriegslage auSrunden, bas die Richtigkeit dieser Fest stellungen in vollem Umfange bestätigt, mag es nun auf diese» ober jenen besonderen Vorgängen beruhen, -rängt sich vom Standpunkte der Gegenwart aus die Frage in den Vorder grund, wie e» möglich gewesen ist, daß die Summe edelster nationaler Regungen, die damals im deutschen Volke lebendig war, nicht zum letzten, ausschlaggebenden Erfolge, zur sieg reichen Beendung des Krieges führte. Haben vielleicht die jenigen Recht, die nationale Begeisterung und Bolkswillen als Erzeugnisse künstlicher Mache anschen, über die die elementare Wucht der Tatsachen und ber Zwang der Materie hemmungs los hinwegschreiten? Wenn unter diesem Gesichtspunkt sich ernste Kritik mit den Ereignissen des vergangenen Jahrzehnts und besonders mit denen, die unmittelbar mit dem Kriegsausbruch zusammen- hängen, befaßt, dann muß sic fcststcllcn, daß die ethische Ver anlagung des Volkes, deren Ausfluß der nationale Schwung ist, zwar das Fundament des Erfolges barstellen kann, daß sie aber niemals der Erfolg selbst ist oder diesen auch nur be stimmt zu garantieren vermöchte. Dem aufflammcudcn Volks willen, wie er 1914 zutage trat, mußten die praktischen Mittel zur Seite gestellt werden können, mit denen Erfolg und Sieg zu erkämpfen waren. Daran fehlte es bei uns, ohne baß wir dessen damals tm Fluß der Ereignisse hätten gewahr werden können. Deutschland war auf den Krieg von 1911 nicht, ja es war überhaupt nicht auf die Möglichkeit eines Krieges ein- gestellt. Es verfügte zwar über eine Wehrmacht, die als die größte Europas, ja der ganzen Welt angesehen wurde, und um deren Geist und Disziplin cS allenthalben beneidet wurde. Aber diese Wehrmacht war den Aufgaben gegenüber, die >hr, obald sie eingesetzt wurde, auf alle Fälle erwachsen mußten, gr klein und materiell zu unvollkommen auSgestattct. Von »em Augenblick an, als tm Großen Generalstab an einen Zweifrontenkrieg, an eine Verteidigung im Osten und Westen gedacht wnrde, durfte vor keinem Mittel zurückgeschreckt werden, die iuncrcu Widerstände zu beseitigen, die sich der Be-
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