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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010215016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901021501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901021501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-15
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1901
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tnger. r» a len in wesentlich ,, den bürgerliche» Stta Manche» in^den lebten Jahren zur Füllung de» UrtdetlS geh Fall m prozessualer Hinsicht s, Liebt auch bet den Militörgerich it dauem. ober im Alla daß die Erledigung bei den genau kürzerer Zeit vor sich zu geben Pfleg Strafgerichten. Auch bei diesen hat edaucrt. Allerdings o einfach wie der ten Prozesse genug. _>en kann doch den genanntes " talS unter den fortgesetzten gleichen «srundlützen veruht wie da» mehen, warum nicht bei den bürger asgerichten ebenso schttnnig entschieden M. Je io ist nicht el MM W n ebenso schleunig entschieden werden könnte lenen. I« rascher die Strafe dem Verbrechen auf dem um so bedeutender, te langsamer sie ihm nachbinkt, um deviicher ihr Eindruck.- daran sollten auch die bürgerlichen mehr denken. statt. Größere Plonier-Uebungen werden an der masurischen Seenkette und zwischen Eibe und Saale abgehalten. Bei Aus wahl de» Geländes und Durchführung aller Uebungen soll auf ' .. werden. sagS U Uhr findet im leaS-Akademie zu Berlin XVV., Dorotheen- straße 58,59. der 20. ordentliche AdelStag der deutschen Adels- genossenschass statt. Tie Waarenausfuhr Deutschlands hat während des letzten Jahrzehnts uni mehr als eine Milliarde zugenommen. An dieser Zunahme sind alle Erdtheile mit Ausnahme von Amerika betbeillgt. Amerika ist der einzige Erdthetl. wo der Absatz deutscher Erzeugnisse einen Rückgang erfahren bat. Im Durchschnitt der beiden Jahre 1880/90 führten wir nach Amerika für 010 MIll. Akk. Waaren au», 1898Ä0 dagegen betrug die Ausfuhr dorthin nur 577 Millionen. Dieser Rückgang tritt noch mehr hervor, wenn wir berücksichtigen, daß in der gleichen Zeit unsere Einfuhr an amerika nischen Maaren sich fast verdoppelt hat. »ämltch von 703 auf 1372 Millionen angcwachsen ist. Tie starke Zunahme der Einfuhr ist, bemerkt die «Deutsche Volks«. Korr.", sehr erklärlich, denn gerade die Länder Amerikas sind eS — vor Allem die Bereinigten Staaten und Argentiniendenen durch die Meistbegünstigung der Dkitgenuß unseres BertragStarifs in herorragendcm Make zu Gute kommt. Da er ihnen ohne Gegenleistung, also als Geschenk gewährt wird, so ist cS unserer Industrie bisher nicht möglich ge wesen. ihren Absatz aus den dortigen Märkten zu vermehren. Wie sehr auf die Verschlechterung unserer Handelsbilanz mit Amerika namentlich der Handel mit den Bereinigten Staaten eingewirkt Kat, gebt daraus hervor, daß unsere Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von 362 Millionen im Jahre 1889,00 auf 802 Millionen in 1896/98 gewachsen, unsere Ausfuhr dorthin aber irr der gleichen Zeit von 610 auf 577 Millionen zurückgegangen ist. An Stelle der ursprünglich für uns aktiven Handelsbilanz ist also nicht nur «ine Passive getreten, sondern die beinahe IM Proz. betragende Vermehrung ver Einfuhr ist auch begleitet von einer namhaften Verminderung der Ausfuhr. Wenn auch ein großer Theil unserer Einfuhr aus den Bereinigten Staaten in Rohstoffen besteht, die für unsere Industrie unentbehrlich sind, io läßt andererseits die hauptsächlich durch Zollmaßregeln herbeigesübrte Abnahme unserer Ausfuhr dorthin deutlich genug erkennen, daß die Amerikaner den Grundsatz: Wer erportrren will, muß sich auch den Export gefallen lassen, uns gegenüber nicht gelten lassen wollen. In der Sitzung der Stadtverordneten zu Ratidor wurde fol gender beachtenSwerthe Erlaß der preußischen Minister des Innern und der Finanzen verlesen: „Aus der Prüfung von Anträgen auf Ertheilung der Genehmigung zur Ausgabe von Schulbverschreib- auf den Inhaber, bei der Einsicht in die städtischen Bed ungen auf den l waltnnaSberichte daß sichin der l aumcyrsorooroe nicht immer m ver wünschen geaengetteten wird. ES wird zwar nicht ver! daß es sich in Vielen Fällen bei der Aufnahir Anlagen und Unternehmungen handelt, de , und bei sonstigen Anlässen ist hier ausgefallen. daß sich in der letzten Zeit innerhalb der städtischen Vertretungen die Neigung zm Aufnahme von Anleihen in immer weiterem Umfange geltend macht und daß dieser Tendenz seitens der bet der Genehmigung der Anleihen betheiligten Kommunal- aufsichtSbehörde nicht Mmer in der wünschenSwerthen Welle ent wich zwar nicht verkannt werden dürfen, " ' bme von Anleihen um . , deren Ausführung im öffentlichen, insbesondere sanitätSvolizeilichen Interesse dringend erforderlich ist und sich ohne Schädigung des Gemeinwohls nicht länger zurückstellen läßt. Dies gilt insbesondere für die Anlage von Wasserleitungen, Kanalisationen. Straßenbahnen. Kranken- Häusern und ähnlichen Einrichtungen. Andererseits sind aber in zahlreichen Fällen Anleihen auch siir Unternehmungen ausgenommen wochen. deren Ausführung ohne Schaden für die Allgemeinheit »«Irrlassen oder aber auf eine spätere Zeit verschoben werden konnte. am für die städtischen Finanzen eS gilt beispielsweise in welcher der Geld- und ÄrbeitSmartt für die m Gebiete« des öffentlichen Lebens hervortretenden Steigerung der Aufgaben und der daraus sich ergebenden Mehrbelastung der Stadtgemrindc kann eS nicht für angemessen erachtet werden. auS Anleihemitteln Luxusbediirfnrsse zu befriedigen und damit auf >te hinaus die Stenerkrast der städtischen Einwohner durch ZinS- und Amortisationslasten anzuspannen." kn Rudolf v. Bennigsen hatte der Reichsverband der nationalliberalen Jugend die erste Nummer der von ihm berauSgegebenen Zeitschrift „Nationallibcrale Jugend' mit einer Widmung übersandt. In Bennigsen'S Antwort heißt es: Je berechtigter in der heutigen Zeit Deutschlands energischer Auf- 'chwung in Welthandel, I " - - - - um so gröber war auch di. . sich entwickelnden Wohlstand , ^ verfallen. Ihr und Ihrer Freunde Bestreben, unter den inngen deutsche» Männern dem grgeuLber Idealismus und die großen Gedanken und Ziele einer nationalen und liberalen Politik lebendig und thätia wimam zu erhalten, verdient daher volle Anerkennung. Daß di« Bildung von Vereinen junger Männer für diese Zwecke in kuzer Zeit bereit» «men so erheblichen Fortschritt gemacht hat, kann unS dte Ueberzeugung geben, daß kotz gewaltigen materiellen Schaffen» und KömpsenS unserem Volk der starke ideale Unter grund so leicht nicht zu erschüttern ist. und hoffentlich auch für die AuSgletchung gwßer Gegensätze den günstigen Boden bieten wird. In Renk i. L. ist eine Geburtensteuer in Aussicht ge nommen. und zwar in einer dem Landtage unterbreiteten Vorlage, betreffend die Abänderung des Gesetzes über das Hebammenweicn, durch die auch für die Unterstützungskassc der Hebammen Fürsorge getroffen wird. Nach Vorlage haben bei der standesamtlichen Anmeldung von Geburten die Ellern oder die Mütter eine Abgabe von 50 Big. für die bezeichnet« Unterstützungskasse zu entrichten In der Bevölkerung ist man über diese Bestimmung gerade nicht sehr erfreut. Oesterreich. In der Angelegenheit der nickt in deutscher Sprache abgefaßten Eingaben an das Parlament wird, wie verlautet, der Präsident Graf Vetter nächsten Mittwoch seine Ent scheidung dahin verkünden, daß derartige Eingaben im Parlament in deutscher Uebersetzung zu verlesen, dein stenographischen Protokoll aber im Originaltext beiznschließen sind. Graf Vetter von der Lilie ist als neuer Präsident des Abgeordnetenhauses allerseits sehr freundlich begrüßt worden. Die Lilie. > deren Vetter er sich nennen darf, ist die Lilie des HauieS Frankreich und sogar des Urstammcs der Valoiö. von dem em Nebenschößling vor vielen Jahrhunderten in österreichischen Boden verpflanzt wurde. Graf Moritz Vetter hat auch persönlich einaewirkt durch seine angenehme Erscheinung, seinen eleganten Vollbntt, seine volltönende laute Stimme und sein besonnenes, freundlich entgegenkommendes Wesen. Dabei ist seine Seele politisch rein wie Conceptpaplcr. auf das jede Partei ihre Meinung zu schreiben hofft, obwohl er schon Statthaltereirath war im Lande seine» Vaters, des mährischen Landeshauptmanns, und obwohl er seit 1897 dem Reichsrath angehört als Abgeordneter der Mittelpartei des mährischen Großgrundbesitzes, die setzt vertreten ist durch einen Engländer (Skeene). einen rumänischen Phanarioten lBaltazzi) und den „Konsin der Lilie'. Während der letzt,ädrigen ReichSrakbSkämpfe hat dieser glückliche Abgeordnete Medizin studtrt und das erste Rigoroium bestanden. Das zweite medizinische Riaoro- ium hätte er letzt tm Mürz machen sollen, muß aber befürchten» daß ilm seine Wurde nicht dazu kommen läßt. Uuaui». Im staatliche» ArbeitSvermittelnngSbureau in Budapest kam es zu Ausschreitungen. Eine große Anzahl «VtL VE rZNUtN Ww vk vUMHnMg. muete. da die Arbeiter Widerstand leisteten, von der blanke,, Waste brauch machen und nahm unaeiähr 30 Verballungen vor. Aus r Wegs zur Polizeiwache versuchten die Arbeiter die Verhafteten befreie». C-' entwickelte sich ei» förmlicher Stroßeiikampf. bt- W. oe» zu . „ e» berittenen Pollzeibeamten gelang. treiben. Hierbei wurden wieder fünf Belgien. Im Laufe der Berathung über da- Gesetz be treffend die Svielhäuser lehnte die Repräientantcnkammer mit 97 gegen 16 Stimmen den vom Senat angenommenen Artikel 7 ab. welcher da» Privileg der Gpielhänser für Ostende und aufrecht «hält. Vugland. Vierzig Unteroffizieren und Gemeinen der Aeomann, wurden Belohnungen und KriegSdenkmünzen infolge Verhaltens vor dem Feind« wieder aberkannt, en. Die Deputation zur Uebemahme des Leichnams an' S ist »och nicht nach Wien abgegangen, da vorerst noch die Schwierigkeiten seiner Neberbringuna zu beseitigen sind. Milan hat letztwilllg verfügt, tm Todesfälle im Kloster Krus ür Svrmlen unweit Neusatz, wo auch die erste Fürstin Serb eS Königs von England, garten, sowie des Präsidenten deS Zaren, des Kaisers von Oesterreich der Fürsten von Montenegro und Buh Louvet an. Amerika. Cuba ist nunmehr formell davon verständigt worden, daß die Vereinigten Staaten drei Kvhlenslationen ver langen. nämlich Havana, Ciensueaos und Santiago: ferner daß die Anerkennung der Monroedokttm ' füllt werden, die mit dem bedeutend sind. Asien. Die Pest fordert in Bombast »nieder - .» M ' ' und andere Bedingungen er« amerikanischen Protektorat gleich- Ovser. In der letzten Woche kamen dort 2000 Todesfälle vor. davon werden 922 der Pest zuaeschrleben. doch ist die Zahl Derer, welche an der Pest starben, wahrscheinlich noch größer. Die Ein geborenen sind nihig. Die Bevölkerung geht, wie gewöhnlich, ihren Geschäften nach. In Nrwstvrk ist ans Peking eine Depesche eingetroffen. welche meldet, daß Graf Waldersee sehr unzufrieden mit den Aktionen der Franzosen bei Paotingfu sei. Diese hätten die Absicht gehabt, eine Expedition nach Scheust zu schicken, woraus Gras Walderirc erklärt habe, daß Expeditionen, außer zu Polizeizwecken gegen Räuberbanden, während der Friedensverhandlungen nicht unter nommen werden sollten. General Bailloud habe geantwortet, daß er ganz unabhängig vom Grafen Waldersee vorgehe, und er halte es für das Beste. Rebellionen schon im Keime zu ersticken: er sei bei einem Aussluge von Paotingfu mit wenigen Begleitern durch die Chinesen von drei Seiten angegriffen worden und er glaube, daß den Chinesen die Macht der Fremden gezeigt werden müsse, wo immer sich eine Gelegenheit Hirn» biete. Afrika. DaS beredteste Zeugniß von der Stimmung, die in der britischen Kavkolonie gegen die Engländer herrscht, grebt wohl die Predigt. die der holländische Rev. A. I. Steytwr in der D. N. Kirche in Kapstadt mitten unter Feinden in englischer Sprache gehalten hat, unter Zugrundelegung des 15. Verses des 50. Psalms: „Rufe mich an in der Roth.' In der Predigt heißt es : Wir können uns unmöglich trennen von unserem Volk lenseits des Oranje- und Vaalilnsses. Blut ist wirklich dicker als Wasser! Selbst, wenn wir völlig überzeugt wären, daß sie Unrecht hatten, die Waffen zu erheben, oder sie uns in dieser Weise angegriffen haben, so müssen wir doch mit ihnen tief sympatkisiren. wenn es auch eine Sympathie des Mitleids und der Sorge ist. wie sie ein Vater für seinen leichtsinnigen und rebellischen Sohn hat, welcher ine gegangen und mit Wissen und Willen das Elend, die Armuth und Erniedrigung über sich gebracht hat. unter der er seufzt und leider. Aber nun, da wir fest überzeugt sind, daß ihre Sacke ein, gerechte ist, daß dieser Krieg ihnen ausgezwungen ist, so sympathi wen wir um so tiefer mit ihnen, wir leiden uw io mehr mit hnen, wir identffiziren uns um so bereitwilliger mit ihnen, wir üblen ihre Lasten um so schwerer mit ihnen und bitten Gott und hoffen, daß Gott eS ihnen erlauben möge in seiner gütigen Vor sehung, ihre eigenen Länder, für welche sie schon so viele Jahre leiden und bluten und welche sie einer schrecklichen Verwilderung entrissen, welche sie aus einer wüsten Verheerung, wenn auch nicht gerade ür ein Paradies, io doch in ein bewohnbares Land von ge nügendem Werth verwandelt, um die Begierde der Kapitalisten zu erregen. Wie können wir anders als tief sstmpatbisiren mit einem Volk, dein wir das ärgste Unrecht geschehen sehen, und von welchem wir einen Theil bilden. Wir iymvatbisiren aufs Tiefste mit den Buren» besonders jetzt» nachdem dl« Regeln der Civilifa- tio» und der christlichen Gebote im Kriege nicht mehr beobachtet werden. Wir können nicht getrennt werden, weder in unseren Freuden, noch in unseren Sorgen. Die freiwillige, allgemeine Sympathie. welche ausaedrückt Witt» durch die mehr als 100000 Pfund, welche gesammelt zum Besten der Gefangenen. der Wittwen und Waisen, zeigen dies genugsam. Und obgleich wir nicht anders können, als die Rebellion in ven nördlichen Distrikten verdammen, so können wir sie doch verstehen. Wenn wir die engen Band« be trachten. welche bestehen zwischen den Republikanern und unserem Volk, so ist eS mehr als überraschend, daß die Rebellion keinen größeren Umfang angenommen hat! Ich weiß eS im Namen Der- iknigen, welche loyal geblieben sind, daß der Druck auf ihre Loyalität grausam bis zum Aeußersten gewesen ist. denn um weniger: Tankend mehr Wahlrecht« zu geben, oder um einige ein gebildete Mißslände abzustellen, bettewt die britische Regierung einen Krieg u, Südafrika gegen einen großen Tbeil der holländi schen Bevölkerung. In ihrer Thorhett und Tollheit voranSsetzend, daß Wasser dicker ist als Blut, glauben die Mächte, welche sich einbilden, daß die Holländer der Kavkolonie der falschen Mutter gleichen werden, welche vor König Salomo erschien, unbewegt zu» chauen werden, wie ihre Bäter, Gatten. Bruder. Vettern und Neffen mit dem Schwerte m zwei Hälften getheitt werden und niederarschoffen werden durch Kanonen oderFlintenkugeln. während ihre Frauen, Mütter, Schwestern von ihren nievergebrannten Häusern verjagt und in die Verbannung unter Fremde geschickt werden, oder während ihre Geistlichen mit wenigen Ausnahmen von ihren Häusern und Gemeinden weggezogen, wie Gefangene im Lager mit Bajonetten bewacht oder verdammt sind, fern von Denen, zu deren Trost sie zu Geistlichen gemacht sind, zu leben. Sie tvüsen mehr als menschliche Wesen sei«, wenn sie ruhig bleiben und nicht bis in die Tiefen ihrer Seele oufaereat worden wären, während ihr eigen Fletsch und Blut in dieser Weile ver- alS mancher Unterthan geboren und erzogen großen Glocke von Westminster, ist entfremdet und erb worden. Die Kluft zwischen England und ihnen wird tä . breiter und tiefer. ES exiftirt nicht mehr die warme, anhängliche und thätige Loyalität, welche sie früher charakterisirte und welche sie zu jeder Zeit veranlaßt hätte, der Sache d«K Reiches bei- zutrrte». wenn eine andere Nation es gewagt hätte, den Fuß auf Südafrikas Boden zu setzen. Ich kaae vor Gott in allem Ernste, wie lange sollen die Dinge noch so fort gehen? Soll die Ent fremdung. Feindschaft. Haß verlängert werden zwischen einem Volk, welches bestimmt ist für Generationen Seite an Seite zu leben. Ist dies der Erfolg deS civilisatorischen Einflusses, welcher vorwärts geht in der südlichen Ecke deS dunklen Afrikas, für so viele Jahre? Ist dies oie Frucht deS Christentums, welches wir >Zt mehr als drei Jahrhunderten versucht haben, dem Geist der Wilden und Heiden einzuprägen? Ist dies der Erfolg der ver schiedenen Agitationen, welche verursacht und herbcigefuhrl durch gewissenlose Kapitalisten und in Ausführung gebracht sind durch die Waffen des Reiches? Ist der Samen der Zwietracht, welcher jetzt so übermächtig ausaestreut ist, in unseren Häusern, unseren Schulen, unseren Gedanken, ja sogar in unseren Rathäusern, da, um eine reiche Ernle zum Nachthetl unseres Vaterlandes, zur Ent fremdung unseres Volkes, zur Zerstörung unserer Moral uyd zur Kränkung der christlichen Kirche zu bilden? Gott schuxe unS davor!' »anspiel. Bor nahezu anSverkauftvn teste Kunst und Wissenschaft. ^ Königs. Ho Hause ging gestern Abend Max Ha > ve' s in xx., ^ . — Male in Scene und errl großen, ja außerowent- ld nach dem zweiten und .. _ cterlsch vor vie Gardine foterte. Das ohne Frage interessant« Stück, da» eine an epischen ' romanhaften Elementen reiche Doppelhandlung mit siche«« Zügen rn einen, Scktußakt airLzuklmgeu, der mit ziemlich ver brauchten Bndnenmitteln die Fabel zu einem überraschenden Ende führt, ist reich an fesselnde» Einzetzügen und gut beobachtetem Evisodenwerk. Die Charaktere sind, wenn auch nicht mit dumm tikcher Konieauenz drnchgesührt, so dock mit unleugbaren, Geschick aus den aeaebenen Situationen heraus entwickelt und daraestellt. so daß die Antbeilnahme sür die Träger der Handlung bi- zum Schluß rege erhalte» wird, der sreilich „ach Matz und Art seiner Gestaltung zu den ersten beiden Akten nicht lo recht paffen will. Alles in Allen, bedeutet daS Drama eine ernste Arbeit von ehrlichem Wollen unk bedeutendem Könne,>. die sür das Theater gewonnen zu haben in jedem Falle ein Verdienst unserer Hosbühne ist. Die Ausführung mu den Davien Wolfs, Serda und DaN«, sowie den Herren Wind-, Wiecke. Nrumann. Müller und Diene war auSnezeichnet, so da» sich die Darsteller mit dem Dichter in d!c Ehre« des Abends theilen dürfen. IV. -s Im Königl. Hofopernhause gelaugt heute „Der Waffe« schmied' zur Ausführung. Anfang 7 Uhr. Im Königl. Schauspielhaus,: wird daS Lustspiel „DerLiebeskontrakt" und der Schwank „Der sechste Sinn" gegeben. Anfang hall, 8 Uhr. s Das Udel-Ouartett giebl am 15. Mär; ein ein maliges Concert in, BerrinShanse. x Kammersänger Paul Bulß wird im 5. Philharmo nischen Concert am 26. Felmrar eine neue Komposition unseres einheimischen Komponisten Reinhold Becker „Der Trom Peter von Vionvtlle" zum ersten Male und unter Leitung des Komponisten zum Vortrag bringen. > In dem morgen Sonnabend im Sewerbevause staltfindendei, Sinfonie-Eoncert gelangt zun, Gedächtnis Arnold Böck lin' o «ine sinfonische DiSümg „Die Todteninsel" (nach Bdcklin's .Todteninsel's von L>. S chu l, > B r n ihen »ur Aussübnmg. Das Programm sür das Concert von Wladimir u. Bachmn „ n («lavier» am 18. Februar im Bereinobause lautet: Bach im italienischen Stil, b'-ckur: Mozart: Fantasie Vir 18. 6-me>II: Schubert: blome:,, mvaloal, op. 8t. 7ir. 8: Schubert-Liszt: Ständchen von Ebakcioeore, L-ckar i Weber: Sonate, or>. 89. Nr. 2 ; Cbovin: Nocturne. I^e-wc>U, c>p. 18, Nr. 2; Barrorole, kls-clur, op. S>: 6 Etüden, »v. 10, Nr. 11 und 12, <>t>. 25 Nr. 2, .8 und 8: 2 Mazurkas c>r>. 07, Nr. t und 58 Nr. 2: Valn« brillant«! Xs-äur, op. 34, Nr. 1. x Die fünfte dieswinterliche Schauspiel-Aufführung der Theater- und Redrkunstschule Senss-Georgs im Resrdenztheater brachte drei Lustspiele zur Aufführung: „Ter Ring des Pnlykrates" dm, Heinrich Teweles, „Der sechste Sinn' von Moier und Misch und „Einer muß Heimchen" von Wrchelmi. Die drei Einakter wurden unter der Regie des Herrn Hoffchauspielers Guru flott und mir großem Lacüersolge gespielt: scimmtliche Mrtwrrkende, darunter die Herren Pauly. Arv. Bellmann und Lindner, sowie die Damen Ernst. Günther und Karstedt, machten sich um das Gelingen der einzelnen Stücke besonders verdient. An, besten gefiel der Wichelmi'sche Einakter, dessen Wirkung nur durch die textliche Unsicherheit des Herrn Lindner beeinträchtigt wurde. Aufmuntcrn- der Beifall wurde allen Mrtwirkenden in gleich reichem Maße geschenkt. x Die Bühnenleiter und die Theatercensur. De, Deutsche Bühnenverein, an dessen Spitze der Generalintendant der Königl. Schauspiele in Berlin. Gras Hockberg, steht und dev, u. A- die Generalintendanten Freiherr v. Perfall in München, Dr. Bürklin in Karlsruhe und Freiherr v. Plappart in Wien an- aehören, beschäftigt sich, wie die „Allgem. Ztg." berichtet, seit längerer Zeit mit der Theatercensur. Der Ausschuß ist zu der Ueberzeugung gekommen, daß ein deutsches Reichs-Theateroesetz an-ustreben, inzwischen aber die Censur alsbald durchgreifend zu ändern ist. Der Vorsitzende des Ausschusses, Dr. Temveltey. schlägt nun mit Znstimmmich des Ausschusses der Generalversamm lung vor, zunächst folgende Petition an das preußische Staats- mimsterium zu richten: .Dev, Königl. vreubisch«, StaatSminfflerium beehre ich mich, als Präsident und Namens des Deutschen Bübnenvcrrins nachsolgendes Gesuch ganz «ehorsamft z» unterbreiten. ES bandelt sich um di« künf tige Gestaltung der Theatercensur. Zwar gehen di« Wünsch« des Bübnrnverern« bedeutend weit«: aus «ine reichSgefetzliche Ordnung nämlich de« gesammlrn Tbeaterwesen« für da« Deutsche Reich. Bis dahin ab« bescheiden wir uns in dem Wunsche, daß es dem Königl. eiimnnnu, uns »n muunaa oarrn«, oa» geravr »un» den heutigen Bildungsmitleln deS BolkeS obenan siebt, hinfort, gleich den bildenden Künden und deren Jüngern, von der bloS volizellichen Beeinflussung und Aussicht freizumachen und es dem Ressort des Kultus ministeriums zu unterstellen. Skm erkennen wir freilich lehr wobl, daß es zu dies« Neuerung vorerst »«Schaffung eines umfassenden Theater- gesetzes bedarf, und wir werden daher »ft sväta. wenn diele Bor. bcdingung «füllt ist. unserem Gesuch bestimmteren Ausdruck geben. Nur aus die eine dringend gewordene Frage der Theatercensur gestatten wir unS schon jetzt die Aufmerksamkeit deS hohen StaatSmmisteriumS ganz aeborsamft binzulenken. Die im Deutschen Bübnevverein vertrete nen Bühnenleiter sind fick «steig darüb«, daß a»S praktischen Gründen und Nn Interesse «in« geregelten Tbeatersührung die völlig« Auf- h « b « ng der Censur wenigsten« «nZeit untbunlichitz. Wobl ab« «scheint e» ersprießlich, um mancherlei unnöibig AergernH geben den Mißgriffen nach Möglichkeit vorzudenge», die Censurbcbörve durch einen aus litterarischen und künstlerischen Per sünlichkeiten zusammengesetzten Berratb «i gängig, sogar »u ersetzen. Und die Berufung dt_ möchte, so wünschen wir. vom Kultusministerium aus «folgen. Dtim destenS aber müßte vorläufig, bis ein Dezernent für Theaterangelegen besten stn Kultusministerstim bestellt fest, wird, das Reffort des Innern mit dem des Kultus sich rn's Benehmen letzen, um die Frag« d« Zu sammensetzung dn Leitung und der Zuständigkeit deS Beiwtbs gemein sa« zu rweln. DaS ist, was wir zur Zeit ehrerbietig erbitten — als einen ersten Schritt zum west« ersehnten, der Würde unsere, Kunst und unser« Künstler angemessenen Ziele." Der von den Bühnenleitern ausgehende Gedanke, das Theater wesen den, Amtsbereich der Unterrichts- und Kultusministerien, in deren Obhut die bildenden Künste fett Jahren eine weitgehende Bewegungsfreiheit genossen haben, organisch einzufügen, erscheint al» drezunächsi liegend einfachste Lösung. s-Weimar, 12.Febr. Großes Aufsehen macht eine so eben hiererschienene sehr mnfangreiche. daS hiesigeHoftheater und dessen Berhältniß zur Stadt betreffende Broschüre des Opernsängers und Schriftstellers Schwier, die man nach ihrem ganzen Inhalt für eine offiziöse Publikation der Tbeaterleitung Hali Es wird rn dieser Schrift zunächst der Beschluß der städtische:- Körperschaften, statt der verlangten 300000 Mk. nur 200000 Ml. imn Neubau des Theaters als Beitrag bewilligen zu wolle», am daS Schärfste verurtherlt, sodann die Theaterkritik rn den hiesigen TageSblLltern unter den gravrrendffen persönlichen Anschuldigungen gegeißelt und schließlich der Vorschlag gemacht, das weimarilchc Hoftheatn zu einem „Bayreuth für daS Wortbrama' avSzugestalten. Die in der Broschüre enthaltenen Angriffe aus einzelne Künstler. Journalisten n. Ä. sind so schwerwiegender Natur, daß eine gericht liche Auseinandersetzung zwischen den Bettoffenen und dem Autor 'chlechtcrdingS nicht zu vermeiden sein wird. Die stärksten Be chuldigungen richten sich gegen daS weimarische Lokalblatt, die Zettuna ..Deutschland', die denn au^ bereits die Klagecrhebung ^ . ...... .. veranläßt hat. während der Autor den Wahrheitsbeweis ant s . vierakti, dasau worden ist. bei seiner Dichter wiederholt vor Frau Sorma gewandt und bisweilen hinreißende Liebenswürdigkeit crforderk. lag allem Anschein nach trotz des lärmenden Applauses der Gorma-Gemeinde der Künstlerin nicht sonderlich gut. ?-Adalbert Matkowskv wird in den Monaten Juni und Juli mit einem eigenen Ensemble eine Tournse durch Deutsch land unternehmen, aus der er alle seine großen klassischen Rollen zur Darstellung bringen wird. Im Junr gastirt der Künstler in Marburg. Bonn, Worms (Festspielhaus) und Heidelberg, während er für Juli das Nene Münchner Schauspielhaus gepachtet Hai. dessen Bau erst im Mai vollendet sein wird. 1' Der Mailänder Magistrat hat beschlossen, daß die feierliche Ueberführung der Lerche von Verdi und der seiner Frau. Giusevpina Streponi. von dem Damno saoto noch der Krypta des Berdi'schen KünstlerheimS an, 27. v. M. stattfinden solö Viele ausländische Deputation« haben sich zu dem se gemeldet. feierlichen Akte au- Mangel an Droschkenkutschern herrscht sind außer Betrieb, da es den * Ein großer Mang« in Berlin. Ueber tausend Droschken . Besitzern an geeigneten Kutscher» fehlt außer Diesem Mangel soll die s, neue er". znrAuffuhruna angenommen remiöre einen lebhaften Beisall. der den die Rampen rief. Die Titelrolle spielte auch mit tiefer tzmpsindima, eine
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