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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-01
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1925
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rchteke« uud «ake, els 8kl». (Seltsame Gelbarten.) Nach der langen Alleinherrschaft de» Papiergelde», da» in der Jnflation»zrit zu einer wahre» Sintflut anae- schwollen war, gewöhnen »fr uns setzt langsa« wieder an de« Gebrauch de» Hartgelde» und bekommen damit auch wieder ein« größere Achtung vor diesem „Blut der Wirt schaft", da» in der Zeit o«e Papterherrschaft so arg „vrr- wässert" worden «ar. -^on Heine hat da» Geld de» .Gott unserer Zeit" genannt, und über di« entscheidende Roll«, die dieser »Nerv der Dinge" in unserem Leben spielt, sind! wir und ja alle klar. Aber wa» nun eigentlich Wese» und Bedeutung des Gelbes ist, woher e» kam und wie e» wurde, darüber sind unendltch viele Theorien aufgestellt worden. Eine klare und erschöpfende Einführung in diese» wett- schichtige Gebiet bringt un» ein neue» eigenartige» Buch »DaS Gelb. Deine geschichtlich« Entstehung und gesell schaftliche Bedeutung" von Dr. Robert EiSler, da» im Ber ka» der Diatypte G. m. b. H. erschienen ist. vir können hier die Entstehung de» Gelbe» in seiner Entwicklung au» fernen Vorzeiten bi» in die Gegenwart verfolgen und er kennen, wie es als vom Staate geprägte» Zahlungsmittel allmählich au» der Epoche des Tauschhandels emporwüchst. Zunächst benutzten die Menschen da» Gelb, was ihnen auf der von ihnen erreichten Kulturstuse al» wertvollste Ware erschien. So gibt eS Getreibegelb, da» schon in alt- kigyptischen Roggenüberweisungen auftaucht und in den deutschen Getrriüegutschetnen der allerneuesten Zett wieder- kehrt. Auch Weingelb war beliebt, besonder» bet den Germanen, die »immer noch ein» tranken" und alle ihre Wirtschaftsüberschüsse gegen Len feurigen Wein «intauschten, den der römische Hausierer nach Germanien bracht«. Biel verbreitet und heute noch in primitiven WirtschaftSsormen üblich ist bas Bi eh gelb, bet dem schon im Altertum di« Schweine eine Hauptrolle spielten. Gchweineköpfe und ganze Schweine aus altrümtschrn und altgalltschen Münzen erinnern daran, und die Gallier, deren Schweineschinken berühmt waren, hatten sogar schtnkenfürmtge Münzen, wo raus sich schlichen läßt, bah sie ihre Schinken al» Dauer- wäre an GeldeSstatt verwendeten. Da» Häute, und Ledergeld ist bei vielen Völkern nachweisbar. Bet Homer kauften die Achäer Wein um Dtierhäute, und die Kreter hatten ein Geld, daS in hautförmigen Metallbarren bestand. Beim Ledergeld wurden die Häute mit staatlichem Stempel versehen. ES gab auch Münzen in Form von Lederschilden, und selbst Schuhsohlen haben als Geld gedient, woran noch die Form des chinesischen „Schuhgelbes" gemahnt. Bei den Chinesen gab es auch ein eigenartiges Fellgeld, das aus der Haut der seltenen weißen Hirsche im Park des chinesischen Kaisers gewonnen wurde. Die Jägervölker verwendeten vielsach Felle als Gelb, worauf vielleicht noch unsere Bezeichnung „Goldfüchse" weist. Daß die Fischer ursprünglich mit Fischen zahlten, zeigen die zahlreichen fischförmigen Münzen: in Island war der Stockfisch noch im 18. Jahrhundert Scheidemünze, und als Geld der Bewohner des Tibbulandes hat man getrocknete Fische gefunden. Völker, die noch auf der Stufe des bloßen Sammeln» von Nahrung standen, haben alle möglichen Früchte als Geld benutzt, so in Bolivien und Peru die Kolanüsse, anderwärts den Pfeffer und im alten Mexiko die Kakao- Bohne. Noch heute vertreten in Guatemala diese Bohnen das Kleingeld. In Tibet sind Walnüsse als Geld üblich, und in China hat man Tabak- und Tccgeld. Be sonders eigenartig ist der „Ziegeltee" der Tibeter, in Ziegel form gepreßter Teeabsall, aus dem man eine Suppe be- rettet und der die gangbarste Münze ist. Je dicker und schmutziger der Teeziegel ist, desto lieber wird er gesammelt. Schon Marco Polo berichtet von dem chinesischen Salz geld, bas wohl schon in vorgeschichtlicher Zeit auftrat und noch heut« in Abessinien und Nigrttien benutzt wirb. Die Abessinier führten solches Salzgeld früher immer in lange» Stangen bei sich, und wenn sich zwei Freunde begegneten, so zog jeder sein Salzstück heraus, und ließ den andern zum Gruß daran lecken. Eine andere große Klasse primi tiven Geldes ist das Kleiüergelb, das bald in ganzen Fraucngewänbern, bald in Matten oder Zeugstücken be steht. Bon diesem führt ein Weg zum Papiergeld in dem merkwürdigen „Tapa" von Polnnesien, bas aus Bast des Papiermaulbcerbaumes hergestellt wird. Ueberaus zahlreich ist das Schmuckgeld. Da gibt eS das melanesische Feder geld, dann das weitverbreitete Knöchel- und Zahngeld, zu dem Tierknochen oder bestimmte Zähne von Hunden und Ebern verwendet werden. Grausig ist das Schädelgeld, das in Assam aus Schädeln von Tieren, bei den Dajaks aber aus verzierten Menschenschädeln bestand. Einen sehr wetten Umkreis der Geltung besaß das Musch elgeld, Otto Protze». In Rheinsberg ist kürzlich im Alter von 87 Jahren der in Wassersport- und Künstlerkretsen gut bekannte Land schaftsmaler Otto Protzen gestorben. Schon in frühester Jugend ist Protzen mit dem Wassersport vertraut geworben. Er wär einer der ersten, der dem Wassersport im allgemei nen und dem Wanberrudern im besonderen neue Ziele ge wiesen hat. Als einige Jahre vor dem Kriege der Deutsche Seglerverband Jachten zu -en amerikanische» Regatten schickte, befand sich Protzen unter der Mannschaft an führen- der Stelle, und bei große» Wettfahrten war er einer der gefährlichsten Konkurrenten und häufig Preisträger. Weitesten Kreisen bekannt geworben ist Protzen durch eine Paddelbootfahrt vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer während der KriegSzeit. Unter schwierigsten Verhält nissen hat er diese 3000 Kilometer auf der Donau tn er staunlich kurzer Zeit -urückgelegt. Er hat seine Erlebnisse in fesselnder Form in seinem bekannten Buche „Bom Schwarzwald zum Schwarzen Meer" geschildert. Sein Buch „Vierzig Jahre auf dem Wasser" hat einen außerordent lichen Erfolg errungen und wird zu dem Besten gezählt, was die Wassersportltteratur hervorgebracht hat. Im Einverständnis mit dem Verlage bringen wir unfern Leser« einen Abschnitt au» diesem humorvollen und unterhaltsamen Buche und glauben damit da» Andenken eines Mannes zu ehren, der für -en Sport un- für unsere Jugend Großes geleistet hat. Di« UnglückSfahrt. *) „Du, da hinten von Potsdam her kommt'» aber schwarz herauf!" „Ach, laß man kommen,' unser „Pollux" verträgt einen Stoß! Schlimmer wie » schon ist, wird'» wohl nicht mehr werde», und bald geht'» auch tn den Wannsee hinein unter Schutz vom Rehwäldchen." Jawohl, mein Freund, du »ist hier nicht a«fd«i«er ge- mütltchen Spree, wo man in einer halbe« Minute -en stolzen Kahn auf» Ufer rennen lassen kann, wenn'» z« toll wird. Dir wollen wir mal etwa» Achtung betbringenl grollten die Havelgetster, und ein greller Blitz «nd knattern- -er Donner bekräftigten die Rede. — Und wie wir noch gerade damit beschäftigt sind, die Mützen fester in» Gesicht zu ziehen un- die Mautelfalten glattzustreichen, da kommt e« auchschon herangebraust in breiter Linie, mit Heulen *) Au» „Otto Protzen, Vierzig Jahre auf -em Wasser". Verlag Georg Wettermann, Braun- schweig unü Hambura. da» bereit» tn vorgeschichtlichen Funden nicht selten ist und dan« 1« Babylonien, Aegypten, China auftaucht. Am hä«, figften ist da,« die Kaurischnecke benutzt worbe«, und wir können heute -te HanbelSwege -«» Kaurigel-«» im Alter tum genau versolgen. Abarten sind da» an Fäden auf- gereihte Muschelgeld tn Ozeanien und da» vampu« der Indianer, da» ursprünglich ein Gchmuckgürtel war. Noch eigenartiger ist da» sogenannt« „Fäh", ha» au» Aragonit bestehende Dteingeld -er Jap-Jnsulaner, da» au» mächtigen mühlstetnartigrn Scheiben besteht und auf Tragstangen mit großer Müh« transportiert wird. Di« grüßten dieser „Geldstücke" sind über vier Meter breit, haben besonber« Namen und sind unveräußerliches Gemetndegut. Al» Gelb werben auch überhaupt die meisten Schmuckgegenstände ver wendet, so Schildpatt und Glasperlen. Da» asrikanische Perlengelb bestand in Buntperlen, die tn ferner Bor- zett etnaeführt ober irgendwie erbeutet waren. Da glän- zenbe» Metall al» Schmuck stet» gesucht «ar, so ist von hier ter Uebergang zum Metallgeld gegeben, -a» dann all mählich -te Borherrschaft erlangte. äi» 2u»tsUaog ä« liierter Isgsblatte» lär OIctodor nüosoksn. Loruxeprsis L.2S NA»«. IsvIlbvsIvIIuUKVL äuf das Riesaer Tageblatt zum Bezug anf Oktober 1SSS nehme« jederzeit entgege« für " - Bobers«»: E. Lange, Rüüerau, Grunbstr. 11 Glaubitz-Sageritz: K. Röthtg, Rabewttz Nr, 11 Gohlis: I. verw. Schreier, Nr. 54 b Gröba: A. verw. Riedel. Alleestr. 1 Grödel: P. Cieslak, Langenberg Nr. 17 Kalbitz: F. Steinberg, Pausitz Nr. S Langenberg: P CieSlak. Schuhmachermetster, Np, II Lentewitz bei Riesa: A. Hammitzsch, Nr. 8 Mergendorf: I. Straube, Poppitz Nr. 14 d Moritz: P. Cieslak, Langenberg Nr. 17 Nickritz: F. Steinberg, Pausitz Nr. 8 Nünchritz: L. Jordan, Langenbergerstr. 24 Oelsitz: M. Schwarze, Nr. 41 Pausitz: M. Schwarze, Oelsitz Nr. 41 Poppitz bei Riesa: I. Straube, Nr. 14 b Radewitz: K. Röthig, Nr. 11 Riesa: Alle Zeitungsträger und zur Vermittlung an diese die Tageblatt-Geschäftsstelle Goethestr. LS (Telefon Nr. 20) Riiberau: M. Schöne, Grunbstr. IS Seerhausen: F. Steinberg. Pausitz Nr. 8 Weida (Alt-): R. Schulze, Döbelner Str. A Weida (Neu-): O. Wachtel, Grenzstr. 18 Zeithain-Dors: S. Sandholz, Nr. 46 g Zeithain-Lager: Richard Schönitz, Buchhändler pflegt. peitschenben'Hagel bergen. „Hilfe! Hilfe Leicht gesagt! — die Brave» hatten unsere Vorstellung beobachtet: aber trotz übermenschlicher Anstrengung war «» ihnen nicht möglich, mit den Rudern gegen den Sturm an- - »»kommen. Zwar feuerten wir sie unermüdlich durch ge legentliche» Hilfegeschret zu neuen versuchen an; aber um- sonst! — Die Fischer trieben also an Land, wo einige Stein kähne vor Anker gegangen waren. Inzwischen klammerten wir un» verzweifelt an da» langsam tteferstnkenbe Fahrzeug an — Eichenholz schwimmt nicht gut —, so daß nur noch unsere Köpfe aus dem Wasser hervorsahen, und mit beängstigender Schnelle verklammten die bewegungslos um das Boot geschlungenen Glieder. Jede höhere See begrub uns, so baß wir nur noch im Tal der Wellen mit Mühe nach LnZt schnappen konnten. DaS sah böse au»; lang« ist so «ine Stellung bet 0 Grab Wassertem- peratur zu Ostern nicht gut auszuhalten. Et« Glück daß und Prasseln, schneeweiß, meterhoch aufsprühen-, so daß einem Hören und Gehen vergeht. «Borschoten loS!" brülle ich und versuche de» „Pollur" tn den Wind zu drehen. So ein langer Kerl ist aber nicht so leicht herumzubekommen; wie Pistolenschüsse knattern die Segel, und der rasende Hagelschwerg drückt das Fahrzeug brettseits. „Schmeiß die Segel runter, JuliuS!" stöhne ich, krampf- haft mich hinauslehnenü und mit dem Fuß die Steuerpinne immer wieder nach Lee drückend. Zu spät; der Leeborb taucht immer tiefer unter Wasser» stetig gurgelt das Wasser in da» Boot. Met» JuliuS reißt mit kälteerstarrten Fingern in Todesangst an den von der Nässe steifen Fallen, verliert da» europäische Gleichgewicht, und rettungslos sinkt „Pollux" tn -te Tiefe. „DaS Opernglas!" durchzuckt eS in wahnsinnigem Schreck mein Hirn. Ein kühner Griff läßt mich gerade noch den Leberriemen erfassen und das kostbare Gut um meinen HalS befestigen. Sodann reiche ich dem schnappenden Julin» die Hand, um ihn auf das glücklicherweise mit dem Wasserspiegel aleichschwtmmende Wrack zu ziehen. Dann kommt ein Taschentuch irgendwoher geschwommen; kaltblütig wird e» eingesteckt. Eigenartig ist «S zu beobachten, mit welcher Ruhe man sich in solchen Augenblicke» um die gleichgültig sten Gegenstände kümmert, ebenso wie man bet einer Feuer-brunst gewöhnlich -te wertlosesten Sachen zu retten - Nicht sehr weit von un» sahen wir da» Fischerboot im tschenden Hagel mit mehr Erfolg al» wir die Segel Handel und Volkswirtschaft. An der Berliner Börse «ar die Tendenz -e» Essekten- markte» am Mittwoch etwa» freundlicher. DaS Geschäft im ganzen war jedoch ziemlich ruhig. Etwas verstimmend wirkten die Zwri-Monate-Bllanzen der führenden Kredit- Institute, wonach unser« wirtschaftliche Lage im ganzen noch ein« überau» schlechte ist. Auf dem Nentenmarkt war einiger Bedarf an Kriegsanleihe, die bis auf 0,248 Prozent anzog. Auch die Schutzgebietsanlethe konnte ihren Kurs verbessern. Eisenbahn- und Bankaktien lagen schwach, selbst ReichSbankantetle waren etwa» gedrückt. Bei den GchtsfahrtSaktten büßte Hansa-Dampfschisfahrt IN Prozent ein. Am Mowtanakttenmarkt verloren Nvmbachcr etwa 8X Prozent, Stolberger Zink 1-4, Hocsch IX, Köln-Neu- essen 1^7 Prozent. Äaliwerte waren vernachlässigt. Bet Len Farbwerten zogen Badische Anilin und Elberfelder Farben etwa 1 Prozent an. Chemische Werte schwankten stark im Kurse. Elektrische Werte lagen fest. Am Markt der Maschtnenwerte war da» Geschäft überaus ruhig. Der Satz für tägliche» Gelb betrug 9 bi» 1VX Prozent. Der PrtvatbiSkont blieb unverändert. — An der Produktenbörse war bas Geschäft tn Brotgetreide immer noch sehr gering. vor einer Preisermäßigung der Bankprovisionen. Im Rahmen der PretssenkungSaktion der Regierung, fanden beim Reichskanzler Besprechungen mit Bankenvertretern statt, die sich auf -te Revision der Bankkonbitionen bezogen. Di« Bankvertretrr erklärten sich, wie die „Vosftsche Zei tung" meldet, zur Ermäßigung der augenblicklich X Prozent pro Monat betragenden Kredit- und Akzept-Provision im Prinzip bereit, ohne bindende Zusagen über da» Ausmaß ter Ermäßigung zu machen. Ihre Stellungnahme zur Aenderung der Soll-Zinsen wollen die Banken noch bc- kanntgeben. Ehrenamtlich« Vertretung der österreichisch« Handel», kamnrer». Die ehrenamtliche Vertretung der österreichischen Handelskammern fürs Deutsche Reich verlegt zum 1.10. ihr Büro nach Berlin W. 85, Potsdamer Str. 10Ü, Fernspr. Kur. fürst S1S1 und steht dort allen Interessenten für wirtschaft liche Beziehungen mit Oesterreich zur Verfügung. Bei ihr sind die wirtschaftlichen Berichte -er österreichischen Han- del-kammern erhältlich. Krauksurter Internationale Herbstmesse. Die Frank- furter Internationale Herbstmesse, die am 4. Oktober er- öffnet wirb, während die Technische Messe wiederum zwei Tage vorher ihren Anfang nimmt, ist angesichts der schwie, rtgen wirtschaftlichen Lage überraschend gut beschickt. Alle Anzeichen sprachen auch dafür, daß der Besuch dem der letzte» beiden Messen nicht nachstehen wird. Eine Erweite. rung hat die diesmalige Messe durch eine international« AutomobtlauSstellung erfahren, die von ungefähr 80 bi» 40 ausländischen Ausstellern beschickt wird, während die deutschen Fabrikanten weniger vertreten sind. > / Ursprungszeugnisse nach Belgien. Am 1. Oktober tritt bekanntlich der MetftbegünsttgungSvertrag mit Belgien in Kraft. Der Deutsche Industrie» und HanbelStag weist darauf hi», -atz -t« Sendungen meistbegünstigter Waren nach Belgien eine» Ursprungszeugnisse» nur dann bedürfen, wenn eS sich um Waren handelt, bei denen auf Grund de» Vertrages Deutschland günstiger gestellt ist als die Tschecho slowakei und Oesterreich. Auskunft über diese Waren« gruppen tm einzelnen, deren Aufführung au dieser Stell« zu umständlich wäre, erteilt da» BerkehrSoüro der Industrie und Handelskammer zu Berlin, Klosterstraße 41. Die er forderliche« Ursprungszeugnisse müssen in einer belgischepz seit» vorgeschriebenen Form abgefaßt und von «tuem beb' gischen Konsulat beglaubigt sei». Der Tert der Ursprungs bescheinigung muß auf der Originalrechnung, die denk Frachtbriefen beizufügen ist, angegeben werde». Der Deutsche Industrie- und HanüelStag hat sofort Vorstellung«» erhoben, um ,« erreichen, daß von diese« Beglaubigung»* verlangen abgesehen wird, zumal e« in Deutschland nutz an wenigen Plätzen belgische Konsulate gibt. .,^7/ Di« ReichSrichtzahl für di« LedenShaltuugskosten t» September 1WK. Die ReichSrichtzahl für »te LebenShaLota», kosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, BL kleidung und „Sonstiger Bedarf") ist nach Len Feststellung«« de» Stattstischen Reichsamtes sür de» Durchschnitt des Mo nat» September mit 144F gegen 14v,0 tm Vormonat uaheg» uuverLuorrt geblieben. Trotz de» weiter« Anziehen» -eß Preis« sür Fletsch, Molkereierzeugnisse un- Eier sind -« ErnährungSauSgaben infolge der Verbilligung von vror,' Kartoffeln und Gemüse um rund 1 v. H. zurückgegangen,' Dagegen hab« sich die Wohnunasuriet, und die An»gahen für Heizung und Beleuchtung erhöht. Schnick nicht auch noch dabet war; denn drei hätte -ass schwerbepackte Boot nicht getragen. „Ich kann nicht mehr! , ächzte JuliuS nach einiger ZeH „ich geb'- auf!" „Nur Mut, sie kommen ja schon wieder; bald sind st» ran," suchte ich den bebrillten LetdenSgrnoffen zu trösten, welcher mit tiefer Nasenzierde tn unserer Lage erst recht nicht» sehen konnte. c „Klettere nur ein bißchen nach dem Mast zu; Lori schwimmt -er „Pollux" etwa» höher." — Aber die Retter kamen nicht; die Minuten wurden un» zu Stunden, immer weiter raste der Sturm. Hilfe! Hilfe! erklang e» immer matter. ,Hch kann wirklich nicht mehr!" schrie mein Mirshipman mit klappernden Zähnen. „Wenn du loSläßt, haue ich dir eine runter; wir haben doch versprochen, um fünf Uhr in Wannsee zu sein!" — Das war die mir am geeignetsten erscheinende Aufmunterung, die ich für den Verzweifelnden hatte. — Endlich — nach einer Stunde schrecklichen Harren» und Kämpfens unS liebe Leben — tauchte das Fischerboot, mit sechs Ruderern besetzt, wieder aus den Regenschwadrn und näherte sich langsam; tanzend und schaumstäubcnd bahnte e» sich sein« Weg. „Nur noch ein paar Minuten; Mensch, sei doch vcr. nünftigl" ,Hch glaub'» nicht mehr; seit einer Stunde sagst du mir, sie kämen." Erst als sie fast längsseits waren, sah sic JuliuS. „Den da zuerst!" lallte ich. Julius wurde in den Kahn gehoben; da» vorn erleich- terte Boot sank hinten mit mir unter. Es wurde schwarz vor meinen Augen; ich ließ lo». Da faßte mich ein Bootshaken in den Ucbcrzicher, und tn wenigen Sekunden lag ich wie ein zappelnder Fisch in schrecklichem Schüttelfrost auf den Bodenbrettern des Kahns. Al» wir Land unter den Füßen hatten, wurden wir von Len grinsenden Rettern umringt. Ich griff in die Hosen- tasche und kippte die Reisekasse in die sich cntgegenstrccken- den Hände. „Gib doch nicht so unverschämt viel!" raunte mir Julius, der nun wieder sehr mutig war, ins Ohr. „Laß mich man machen; so viel sind wir beide zusam men wohl noch wert." — Unsre schmunzelnden Retter bestiegen wieder ihren Kahn, um auch da» Wrack zu bergen. Wir sahen uns nach einer Gelegenheit um, wo wir Pfleae und Obdach sind« konnte».
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