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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-23
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1925
- Autor
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SIMM MW NkllWM. Da» Wirtschaftsministerium, Abteilung für Handel und Gewerbe, bat unter dem 17. September 1928 verordnet: Da die Name« der dem Wirtschaft-Ministerium unter stellten Handelsschulen die größten Verschiedenheiten aus- weisen, herrscht in der Oefsentltchkeit kein klares Bild über die Handelsschulen und ihre Unterrichtsziele. Um der herr schenden Verwirrung zu begegnen und über die Arten der Handelsschulen Klarheit in der vrffentlichkeit zu schaffen, bestimmt das Ministerium über die Bezeichnung der Han delsschulen folgendes: 1. Handelsschulen, die in eine 8 bezw. 4jährige höhere Abteilung besitzen, haben die Bezeichnung »OeffeutNch« höhere Handelslehranstalt lmit LehrlingSabteilung) zu ...." zu führen. 2. Handelsschulen, die eine 2jährige Abteilung mit min ¬ destens 80 Wochenstunden in jedem Jahre besitzen, haben die Bezeichnung „Oessentltche Handelsschule- lmit Bollklaffen) zu - zu führe»,, 8. Handelsschulen, die eine 2jährige Abteilung mit min destens 30 Wvchenstunden im 1. und mindestens 10 Wochen stunden im 2. Jahre besitzen, führen die Bezeichnung «Oeffeutliche Handelsschule" lmit Vollklassej zu 4. Alle übrigen Handelsschulen haben die Bezeichnung ,L>efse«tliche Handelsschule- zu " zu sühren. Zu den zuerst entstandenen höheren Abteilungen (als Handelsrealschulen bekannt geworben) in Dresden, Leipzig und Chemnitz sind vor allem in dem letzten Jahrzehnt solche in Mittelstädten hinzugekommen. Es bestehen zur Zeit un ter den 70 öffentlichen kaufmännischen Schulen 17 höhere HanbelSlehrauftalteu in Annaberg, Aue, Bautzen, Chemnitz, Döbeln, Dresden, Freiberg, Freital, Leipzig, Meißen, Olbernhau, Plauen, Pirna, Riesa, Sebnitz, Treuen und Zwickau. Wie aus dcu Ausführungen zu der Verordnung über die Bezeichnung der Handelsschulen hervorgeht, bestehen in Sachsen, das bezüglich seines HanbclSschulwesenS für andere Bundesstaaten vorbildlich ist, unter den 70 öffentlichen kauf männischen Schulen »7 höhere Handelslehranstalten. Die zahlreichen Gründungen in den letzten Jahren sind ein Be weis, daß in weiten Kreisen deö BolkeS die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer gründlichen Schulung, wie sie diese Wirtschaftöschnlcn gewährleisten, anerkannt wird und baß ein Streben und verlangen nach weiterer, höherer Bildung für die in das Wirtschaftsleben eintretenden jungen Leute vorhanden ist. Alle höheren Handelölchranstalten erfreuen sich eines guten Besuches, was darin begründet ist, daß sie nicht nur eine gute wirtschaftliche Fachbildung, sonder» auch eine umfassende Allgemeinbildung vermitteln. Sie gewäh ren den Schülern nach bestandener Abschlußprüfung ein Reifezeugnis, das dem der Realschulen gleichwertig ist. Die höheren HandelSlehranstaltcn bereiten ihre Schüler und Schülerinnen nicht nur auf den Kausmannsbcrus vor, son dern sie ermöglichen es ihnen infolge der gründlichen wirt schaftlichen Vor- und Ausbildung, in anderen nicht rein kaufmännischen Berufen ein gutes Fortkommen zu finden. Alle diese Handelsschulen mit höherer Abteilung, die meist als HandclSrcalschnlc bezeichnet wurde, habe» jetzt die Be zeichnung „Oeffeinliche höhere Handelölehranstalt" zu füh ren. Damit sind die Handelslehranstalten der kleineren Städte auch nach außen hin denen der Großstädte als gleich berechtigt anerkannt. Tic Gleichwertigkeit und Gleichheit betr. Lehrplan und Leistungen, überhaupt inneren Schul betrieb, war längst vorhanden. Die Handelsschule Riesa, die unter dieser „Firma" zu ihrer jetzigen Blüte und ihrem Ansehen gelangt ist, führt vom 1. Oktober ab den Namen „Oeffeutliche höhere Handels- lehrauftalt". Wir beglückwünschen die hiesige Handelsschule zu diesem Erfolg und wünschen ihr ein weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen. OerMches im- Sächsisches. Riesa, de», 22. Oktober 1925. Wettervorhersage? iir 24. Oktober. (Mit geteilt von der Sächsischen Landesmetterwarte Dresden). Vorwiegend stark bewölkt, zeitweise etwas Regen. Tempi- ratnren allmählich zurückgehend, doch im Flachland immer noch ziemlich mild. Lebhafte südwestliche bis westliche Winde. —* Daten für d e n 24. O kt o b e r: Sonnenausgang 6.42 Uhr. Sonnennuterg. 4.45 Ubr. Mondaufg. 1.48 Uhr. Mondunterg. 10,12 Ubr. 1412: Kampf gegen die Pommern am Kremmer Damm: 1648: Abschluß des westfälischen Friedens zu Münster »nd Osnabrück. —- Unveränderte N o v e m b e rm iet e. Die ge setzliche Miete ist, wie aus Dresden gemeldet wird, im Monat November in derselben Höhe wie für den Ok tober zu zahlen. —* Sonntagsrückfahrkarten betr. Vom 24. Oktober 1925 an wird Personenzug 3438, ab Riesa 11.28 vorm. nach Chemnitz am Tage vor Sonn- und Fest tagen zur Benutzung mit Sonntagsrückfahrkarten freige geben. —* Ergebnis der Kretsausschußwahlen. Gestern erfolgte in der Krcishauvtmannschaft die Fest stellung des Ergebnisses der Krcisausjchußwahlen für den zusammengesetzten Wahlkreis der bezrrksfreien Städte Frei- berg, Freital, Meißen, Pirna und Rresa. Gewählt wur den Stadtrat Scherffig, Meißen, als Mitglied und Stadtrat Söhnel, Freital, als Stellvertreter, ferner Oberbürgermeister Dr. Ah, Meißen, als Mitglied und Bürgermeister Dr. Genthe, Freiberg, als Stellvertreter. Die Gewählten gehörten dem Krersausschuß bisher an, bis auf Oberbürgermeister Dr. Ah, der aber früher Mit glied war. Am 29. Oktober wird das Gesamtergebnis der AreiSausschußwahl feststehen. —* Vortragsabend im „Stern". Auf Ein ladung der Vereinigten Militäroereine von Riesa, Poppitz- Mrrgendorf und Pausitz batten sich gestern abend eine große Anzahl Kameraden, zum Teil mit ihren Angehörigen, sowie Zuhörer aus allen Kreisen der Einwohnerschaft RiesaS und der Nachbarorte im „Stern"»Saale eingesunden, um den Ausführungen des Vortragenden, Herrn Oberleutnants Tschoeltsch, zu lauschen, der über seine Erlebnisse als Flieger im Osten und in russischer Ge fangenschaft sprach. Nach einigen Musikvorträgen durch Mitglieder des OrpheiiS-OrchesterS und nachdem der Leiter des Abends, Kam. Rick. Seidel, die Erschienenen namens der Militärvereine begrüßt hatte, ergriff Herr Oberleutnant Tnboeltsch das Wort z», seinen hochinteressanten Aus führungen. Er brachte einleitend zum Ausdruck, daß der oru aa, welcher das Kriegsthema behandele, den alten !„>,o»cradeu eine Stunde der Erinnerung sein soll, der uu-nd aber vor Augen führen möge, wie in den vier : > reu des Weltkrieges die deutschen Soldaten für des oi.eriandeS Freiheit gekämpft und gelitten haben nach dem ohupruche: Ein fester Wille und «in ungetrübtes Gott« > .rauen. Durch seine gewinnende und begeisternd« Vor- .lagsart ist es dem heldenhasten Redner restlos gelungen, — vas bewies der rauschende Beifall, der ibm am Schluffe ge pendet wurde — die Zuhörer durch seinen Vortrag zu eilet»» und sie von den unvergleichlichen Heldentaten der deutschen Bruder zu überzeuge». Im ersten Teile seines Vortrages schilderte er den gefahrvollen Kriegsflteger- dienst im allgemeinen, dabei im besondere», «in- gehend auf seine persönliche» Dienstleistnngen als Flieger- »sstzier auf dem östlichen Kriegsschauplätze. In freier Rede ließ er all di« Beaebenheiten vor dem geistigen Ana« seiner aufmerksamen Zuhörer vorttberzleh»». die er al« Beobach- tungsosstzlee in lustiger Höhe-sowobl ii» eigenen wie im FeindeSlande, durchlebt hat, bi« schließlich «in« k,«„blich, Angel das Flug»,na, kampsnnsäbia machte nnd Führer und Beobachter bnrck die Infolge der Notlandung erlittenen gesundheitlichen Schäden nnd der folgenden Gefangennahme zwang, den Nllegerd'enst zn quittieren. — Im zweiten Leise seine« Vortrages schildert« d«r Redner leine persöu- lichen Erlebnisse in russischer «esang«n- s ch a s t vom Lag« der Gesanaennahme an di« »u der nach Jahren ersolaten Vesrestma. Man konnte nicht müd, werden, de», ausführlichen Drzäklustqen zu folgen. Goldiger Humor würzte die in freier Rede dargebotenen Schilderungen von dem wenig beneidenswert«» Lo« deutscher Krieger in fahr«, langer russischer Gefangenschaft. Mit großer Spannung nahm man Anteil an den Geschicken, die den beiden wackeren Sliegerosstzieren al« Kriegsgefangene widerfahren sind, bi« ihnen endlich der Lag der Freiheit winkt« und ft, sich wieder mutig dem Dienste für unser dentkche« Vaterland widmen kannten. Herr Oberleutnant Tschoeltsch schilderte »um Schluffe seine« Vorträge« die Tmpftndnnaen, di« ibn be schliche»» nach seiner im Juni 1vl8 «rsolgten Anriickver- setznng »ur Fliegerttation votsdam. Di, Verhältnisse, wie sie zn dieser Zeit in Deutschland herrschten, habe man nicht erwartet, der Geist von früher war nicht mehr da. Und wenn nach der Revolution des Jahre» 1918 da« deutsche Land nicht »errlffen worden sei, so verdanke man die« den alte»« Soldaten, die in da« neue Heer einzogen nnd somit da« Schlimmste verbluteten. Jeder, der für Deutschland eine bessere Zukunft wünsch«, müsse seine aanz« geistige Kraft und körperliche Arbeit in den Dienst de« Vaterlandes stellen, denn ein jede« Volk bestimme sich selbst sein Lo« »nr Freiheit oder zur Sklaverei.... Im zweiten Teile dr« Vortragsabend« wnrde eine Reihe photographischer Ans- nahmen im Lichtbild vorgefübrt, zu Venen der Herr Vor tragende erläuternde Erklärungen gab. Biele« von dem, was man vor den Vorführungen au« seinem Munde ver- nommen, erschien setzt in bestens gelungenen Bildern ans der Leinwand. Ein Dovvclqnartett des „Orpheus" erfreute die Anwesenden mit einigen Ltedervorträgrn nnd Mit- aliedrr dr« „Orvben«"-OrchefterS batte»» die musikalischen Einlagen übernommen. Kain. Seidel dankte allen Mit- wirkenden nnd erinnerte in kurzer Ansprache die Erschienenen an die am Sonntag am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig stattgefundeue machtvolle Kundgebung aus Anlaß des Ersten deutschen Kriegertage». Er bat, auch beute da« Ge löbnis der Treue für unser deutsches Vaterland zu erneuern. Mit dem gemeinsamen Gesänge des Deutschlandliedes er reicht« die Veranftaltnng ibr Ende. —* 2 große Mandolinen- und Gitarren- Konzerte am Sonnabend, den 24. nnd Sonntag, de» 25. Oktober, veranstaltet der Bezirk Dresden im Gan Sachsen des Deutschen Mandolinen- und Gitarren-BnndeS in den Festsälen des Hotel Hopfner, Riesa. Die Ortsgruppe Riesa als festaebender Verein schreibt »in« hierzu folgen des : „Die leider noch sehr stark vertretene Meinung, auf der Mandoline könne man wohl etwas Wandermnsik, sonst aber weiter nicht» leisten, bat, wie vielerorten, auch in unserer Stadt noch die Oberband. Der Zweck dieser Veranstaltung ist also, diese ganz und gar irrige Ansicht zu widerlegen. 12 Vereine mit über 170 Spielern »mtersttttzen uns in dieser Aufgabe. Wir erstreben die Veredelung und großzügige Pflege des Mandolinen- nnd Gitarren - Spieles zn einer hochentwickelten Volkskunst. Nicht das Geklimper der Straße, welche« als Musikpflear weder angelprochen noch beabsichtigt ist, als vielmehr im Rahmen der Familie al« musikalischer ErziehungS - Faktor ist das Mandol.- und Git.-Sviel als Volkskunst zu betrachten. Die sür die allgemeine Volks bildung interessierten Behörden und nickt zuletzt di« öffent liche Tagespresse beginnen bereit« dessen Bedeutung zu schätzen. Schulen und Konservatorien habe»» ihre Lore nnseren Zupfinstrumenten geöffnet. Tonkünstler von Ruf, wie auch alle führenden MusikoerlagS-Häuser Deutschland», wetteifer» in produktivem Schaffen auf dem Gebiete der Originalmusik für diese Instrumente. Dor allem in dem Volkslied« liegt die Kraft, die oolkSbildende Mnstkpflege. Die Begeisterung und der Gemrinsamkeitssinn von Tausen den von Bnndrsmitgliedern sür ibre Sache erbringen den besten Beweis, auf welch ehernem Fundament« dieses BolkS- Kulturwerk ruht. Riesa wird Gelegenheit finde», vorge nannten Konzerten beizuwohnen und sich überzeugen können, daß auf Zupfinstrumenten tatsächlich eine einwandfreie Musik gemacht werden kann, welche auch verwöhnte Obren vollauf zu befriedigen vermag, wenn sie sich vorurteilslos auf spezifische Klangwirkungen, wie sie ei»» Mandolinen- Orchester zu biete» vermag, «instellei» kann. . . Das Pro gramm ist mit der allergrößte» Sorgfalt zusammrngestellt. Als Solist für beide Abende ist der Mandoline-Virtuos Herr Georgo Lhartofilax, Professor am Konservatorium zu Athen (Griechenland), z. Zt. Lehrer am Dresdner Konser vatorium, gewonnen. Die Leipziger N. N. schreiben: Pro fessor Cbartofilax verstand es, seinem Instrumente Reize abzugewinnen, die man kann» auf diesem bescheidenen Ton werkzeug vermutet. Er brachte die vier gezupften Saiten zu vollen kräftigen Töne», beruhigend und feierlich ost, sie lachen und weinen, zwitschern übermütig und klingen dann wieder sehnsüchtig, schwer wie fallende Tränen. Aus er zieherischer» Gründe»» dürste dieser Meister der Mandoline auf keinem Bundesfeft« fehlen". —* Sachsenlotterie für deutsche Jugend- Herbergen. Der „letzten" Ausgabe von Gewinnen muß nun doch noch eine „unwiderruflich allerletzte" folgen: denn am vorigen Sonntag waren die großen Bestände, die zur Berteilung hterher gekommen waren, über Erwarten schnell vergriffen, so -aß ein Teil von glücklichen Gewinnern immer noch leer ausging. Nun sind aber noch einmal Ge winne eingetroffen: ihre Ausgabe erfolgt am nächsten Sonn- tag von 11 bi» 12 Uhr, wieder in der Turnhalle am Wasser- türm. Nachher aber ist eS endgültig aus damit; bet der Hauptgeschäftsstelle in Dresden (Markthallen-Galerie in Neustadt) werden noch bis zum 30. 10. Lose eingelöst. Was dann etwa noch am „sichern Plätzchen" ruht oder in Ver gessenheit geraten war an Gewinnlosen, verfällt zu Gunsten der Lotterie. —* Freistudiumfür tüchtige Abiturien ten. Die „Siudienstiftung des Deutschen Volkes" bei der Wirtschaftshilfe der Deuischen Studentenschaft nimmt neue Gesuche von Abiturienten, dte im Gommersemester 1V2S erst- malig ihr Siudium beginnen wollen, entgegen. In Frage kommen nur Bewerbungen von wissenschaftlich ausnahms weise iüchiigen und begabien, menschlich wertvollen Abitu rienten aller Stände, denen die Mittel zum Studium fehlen. Die Einreichung der Gesuche kann lediglich durch die Schul leitungen der höheren Lehranstalten erfolgen und ist auf anderem Wege zwecklos. Sämtliche Bewerbungen müssen spätesten» am 20. Dezember 1S2S tn Dresben-A. 24, Kaitzer Straße 2, bei der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studenten schaft, Abt. „Studienstiftung deS Deutschen Volkes", vorlie- gen. Frühere Einsendung ist im Interesse eines geordneten Geschäftsganges bringend erwünscht. Später einlaufende Gesuche können unter keinen Umständen Berücksichtigung finden und werden wieder zurückgesandt. Die Entscheidung über die Gesuche erfolgt voraussichtlich Mitt« März 1926. —* Zum Wie ver zu samnren tritt des säch- fischen Landtages. Wie schon gemeldet, hatte der Landtag in seiner letzten Sitzung »m Jul» beschlossen, am 3. November wieder zusammenzutreten. Voraussicht lich wird jedoch an diesem Tage noch keine Plenarsitzung stattfinden, dagegen ist den Vorsitzenden der Ausschüsse freigestellt, von diesen« Tage ab Auöschußsttzunaen anzu- beraumen. Wie verlautet, »st di« rste Plenarsitzung erst für Dienstag, den 17. November, vorgesehen. —* Hilfsmaßnahmen für dt« durch Miß ernte »«schädigt« Sand wirtschaft. Dte deutsch- nationale« LanbtagSabg,ordneten Bauer, Schreiber, Dr. Troll haben im Landtag folgenden Antrag ein gebracht: „Der Landtag wolle — auf Grund der vorliegende« amtlichen Feststellung«« über die diesjährige Mißernte i« den mitt- leren und höhere« Lagen — beschließen, die Regierung zu ersuchen, 1. für die durch di« Wttterung»kataftrophe 1925 Geschädigten die au» Anlaß der vorjährigen Mißernte ge- währten Saatgut- und Düngemittelkrebtte bi» Ende 1928 so zu verlängern, baß dte Rückzahlungen in drei gleichen Raten, beginnend Ende de» Jahre» 1V2«, erfolgten und bi» zur Be endigung de» Wirtschaftsjahres 1928/26 Zinsen nicht erhoben werben; 2. für die durch die Witierungskatastrophe 1928 Ge schädigten Saatgut, und Düngemittelkrebtte und außerdem Kredite zur Beschaffung von Futtermitteln in gleicher Weise wie im Borjahre bereitzustellen: 8. für dte durch die Wit- terungSkatastrophe 1925 Geschädigten die auf Grund der WitternngSschäde»» 1924 zunächst bis 16. November 1925 ge stundeten Steuern zu «klaffen und anderweit struerltche Er- letchterungen bi» zum vollen Erlab zu gewähren; 4. Ge- werbe, und Zugtterstener für die Landwirtschaft mit sofor tiger Wirkung aufzuhcben. —* Die Sächsische Turnlehrerbtlb-ungS- anstatt begeht heute am 23. Oktober die Feier ihres 75 jährigen Bestehens. —* Verwaltungsakademie Dresden. Vor aussichtlich Ende November wird Herr Staatssekretär »m ReichSsinanzminlsteriuin Prof. Dr. Povitz an »Wei Tage»» eine Vorlesung über daS deutsche Steuerwesen halten. —* Erinnerungsblätter zum ersten Säch sischen Sänger bundesfest. Zum Andenken an die erhebenden Tage des ersten Sächsischen Sängerbundcs- festeS hat Erich Langcr-DreSden Erinnerungsblätter be- arbeitet, die rm Verlage von Wilhelm Limpert, Dres den-?!. 1, Marienstraße 16, erschienen sind. In kurzen» zusammenbrängeriden Bericht wird nochmals über alles Wissenswerte und Wichtige ans den Tagen des Festes ge sprochen, der Feststadt, dem Empfange, der Festhalle, den Konzerten usiv. einige Zeilen gewidmet. Auch die Vor tragspläne sämtlicher Veranstaltungen sind aufgeführt. Der grüßte Teil des Inhalts ist den Bildern vom Feste, vor allem dem Festzuge und seinen Festwagen, gewidmet. DaS schön auSgestattete Gedenkbuch sollte sich jeder Sän ger, der das herrliche Fest mit erlebt hat, anschaffen, selbstverständlich aber auch diejenigen, denen eS nicht ver gönnt war, in Dresden weilen ziu können. In einem Geleitworte sagte Erich Langer: „Es waren große, un vergeßliche Tage für uns, die wir aus kleinsten Anfängen heraus das stolze Werk erschaffen durften, und für Euch, die Ihr es gekrönt habt durch Euer Lied, durch Eure Herzensinbrunst. Laßt uns im Geiste ewig verbunden sein durch dieses erste Sächsische Sängerbundesfest." —* Der Sächsische Heilstättenverein für Lungenkranke begeht am 24. d. M. in seinen vogtl. Heilstätten die Feier des 25 jährigen Bestehens der Heil stätten Carolagrün und Albertsberg sowie des 50 jährigen Bestehens der Heilstätte Reiboldsgrün als Lunaenheil- anstalt. Gleichzeitig vollenden sich 200 Jahre, seit Rei boldsgrün als Moor- und Elsenbad bekannt ist. Der Sächsische Heilstättenverein für Lungenkranke, der über dies noch in Öberhermersdorf bet Chemnitz eine Kolonie für tuberkulosgefährdete Kinder unterhält, hat in den letzten Vereinsjahren sein segensreiches Wirken in ver Stille fortgesetzt. Trotz enormer Schwierigkeiten, die die Nachtriegszeit mit sich brachte, hat der Verein unter Mit hilfe treuer Arbeitskräfte den Betrieb seiner ganzen An stalten aufrechterhalten können. Nunmehr will der Verein, nachdem die wirtschaftlichen Verhältnisse wieder geordnet sind, erneut werbend an seine alten Mitglieder und an die Allgemeinheit herantreten. Die Heilstätte Carolagrün wurde vor 25 Jahren — 15. Oktober 1900 eröffnet. Reiboldsgrün, seit sieben Jahren im Besitz des Vereins, dient seit mehr als 50 Jahren als Lungenheilanstalt und die Heilstätte Albertsberg hätte vor drei Jahren das 25- jährige Bestehen feiern können. Die damaligen Verhält nisse verboten aber auch die schlichteste Veranstaltung. Alle diese Gedenktage sollen nun durch Veranstaltungen im engsten Rahmen und unter Beteiligung der nächsten zuständigen Behörden gefeiert werden. —* VortragDr. EckenersinDresden. Nach dem begeisterten Empfang, den Dr. Eckener auf seiner Werbereise durch Deutschland in allen größeren Städten hatte, wird er, wie schon gemeldet, auch am Sonntag tn Dresden sprechen. Mitwirkende sind die Dresdner Lieder tafel, die s. Zt. schon in Friedrichshafen dem Grafen Zep pelin eine Huldigung darbrachte, die ehemaligen Hostrom- peter und Kammersänger Oels. Die Veranstaltung findet Sonntag Vzii Uhr im Zirkus Sarrassani statt. Dr. Eckener wird Gelegenheit nehmen, in seinem Vortrage eingehend über das Problem der Lustschiffahrt zu sprechen und besonders auf die Bedeutung der Großluftschisfe für wissenschaftliche und Berkehrszwecke hinzuwcisen. Es dürfte sich empfehlen, sich möglichst »m Vorverkauf die Karten zu beschaffen. Vorverkaufsstellen sind: Zirkuskasse, Ries, Rönsch, Residenzkaufhaus und Dresdner Verkehrsverein. —* Betriebsstillegungsanzeigen. Die in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober beim sächsischen Arbeits ministerium eingegangenen Anzeigen über beabsichtigte Stillegung von Betrieben belaufen sich auf 63; ihre Zahl hat also gegenüber der zweiten Hälfte des September, wo 42 solcher Anzeigen vorlagen, eine Steigerung um mehr als 50 Prozent erfahren. Die Zunahme ist vor allem darauf zurückzuführen, daß von der Industrie der Maschinen, In strumente und Apparate diesmal allein 28 Anzeigen ein gereicht worben sind (in der Zeit vom 16. bis 80. September 12); auch die Metallverarbeitung und die Textilindustrie weisen mit 9 bezw. 8 Anzeigen eine Steigerung gegen über den letzten Zahlen auf. Je 8 Anzeigen rühren von Ziegeleien, der Papierindustrie, der Industrie der Hvlz- und Schnitzstoffe und dem Bekleidungsgewerbe her, je 2 stammen aus der Industrie der Steine und Erden, der Lederindustrie und der Industrie der Nahrungs- und Ge- nußmittel. 1 Ar»zeiae ist von der chemischen Industrie ein gegangen und 1 entfällt auf sonstige Industriezweige. -' Kein tschechischer Elbe-Oder-Ka- nal. Die maßgebenden tschechoslowakischen Kreise haben von dem Projekt eines Elbe—Oder-Kanal- Abstand ge nommen, da eS als unrentabel angesehen wird. Außer dem würde, nach Ansicht der tschechischen Eisenbahndlrek- lion, durch die Beförderung der Kohle aus dem Ostrauer Revier auf dem Kanal eine große Konkurrenz für die tschechischen Eisenbahnen entstehen. —* AuS der Tätigkeit der Dresdner Han delskammer. Die Handelskammer Dresden ersuchte den Deutschen Industrie- und HandelStag dafür einzu treten, daß die Krankenkassenwahlen b»S zum Inkraft treten deS geplanten Gesetzes für da» soziale Wahljahr ausgesetzt werben. — In einem Bericht an da» Wirt- fchastsministerium erklärte e» die Kammer für dringend erwünscht, daß bei der Neufestsetzung der Liste luxuS- steuerpflichtiger Waren -»gerichtete Felle zu Pelzwerk sowie ine Halb- und Fertigfabrikate daraus von der Luxus steuer befreit werben. — Die Kammer berichtete der Kreis- Hauptmannschaft Dresden, daß sie wegen der zu befürch tenden Mißbräuche für bedenklich hält, die Versteigerer auch »um freihändigen Berkaus gebrauchter Sachen au»-
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