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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192708135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-08
- Tag1927-08-13
- Monat1927-08
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1927
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Ae Wffmm der.WO". «dz. Auf dem Berliner Meffegelände am Kaiserdamm wurde am Sonnabend feierlich die .Rekofa" (Reichsansstel- lung für Kolonialware« «nd Feinkost) eröffnet. Auf der «amhaften Ausstellung fällt beim ersten Rundgang beson der» der Alkohol durch Gröhe und künstlerische Ausgestal tung der Stände auf. Gleich beim Eintritt in die erste Halle wird man von einem aus Original «Asbach Uralt"-KLsten hergestellten Cyklopenbau begrüßt. Dahinter nimmt den Besucher allerdings gleich der Stand der Veranstalter, näm lich de» Edeka-Berbanbes deutscher kaufmännischer Ge nossenschaften e. B., in Empfang, flankiert von den Au». Heilungen der Edeka-Berlags-Gesellschaft und der Edeka- Bank. Interesse verdient unter der großen Zahl der Stände vor alltm der Stand der gemeinnützigen, vom Reichsernäh rungsministerium begründeten SeefischhmrdelS-Gesellschaft .LZimmelbarsch", die fahrbare eisgekühlte Berkaufsstände rnd kleine ebenfalls eisgekühlte geruch- und staubdicht ver schlossene Berkaufsschränke der Kleinhändler auSstellt. Die Gesellschaft ist mit Rücksicht darauf gegründet worben, daß die deutsche Seefischerei ihre gesteigerte Produktion in den letzten Jahren nicht mehr voll ahsetzen konnte. Da» ReichS- «nährnngsministerium versucht, mit Hilfe dieser Gesell schaft den Absatz der Kleinhändler zu heben, indem sie die Qualität der zum Verkauf kommenden Fische verbessert durch Beseitigung von Geruch und Schmutz, und ferner da durch, daß den Kunden weite Wege zur Verkaufsstelle er spart werben. Da» wichtigste Ziel -er von ber Gesellschaft getroffenen Einrichtungen ist die Frischhaltung der Fische rn kalter Luft. Die auSgeschlachteten Fischfilet» werben ticht mehr direkt i« Eis verpackt, weil La» Schurelzwasser, Sa» ja Süßwaffer ist, da» Fleisch der Seefisch« verdirbt. Werden dazu «och Vorkehrung:« für den raschen Absatz ge troffen, «sie e» die Gesellschaft gleichfalls durch ihre Organi sation tut, so find nach menschlichem Ermessen auch im Som- ist er alle Gefahren de» Seesischgenuffe» ausgeschlossen. Die Tätigkeit des .Bimmelbarsches", die sich leider au» finan ziellen Gründen zunächst auf Berlin beschränken muß und ärtz in diesem Februar einsetzte, bedeutet bisher einen vol- den Erfolg, während beispielsweise der Tütenftsch, der 1« vorigen Jahre von einer namhaften Firma vertrieben wurde, einen geschäftlichen Mißerfolg mit sich brachte. In der Mitte der Halle lenkt noch der eigenartige Gol dene Turm der Blauband-Margarine die Augen auf sich, daneben der Stand der Rahma-Butterfein, die eine Alm mit zahlreichen kauenden und schweifwedelnden Kühen auf- Sebaut hat. In der zweiten Halle find vor allem die Branntwein- und Weinhersteller und Händler vertreten. In ihrer Mitte sucht ber Deutsche vrauerbund Lurch Stati stiken den Nährwert de» Bieres zu beweise«. Auch das Ausland ist auf der Ausstellung reich ver treten. So stelle« di« Schweizer Käse-Union und die Schweizerische Genossenschaft der Kräuterkäsefabriken ihre Produkte au». Di« Handelsvertretung der Svwjet-Uutou hat etnen wirkungsvollen Stand Herrichten lassen, in dem rassisch« Feiukostprodukte »nr Darstellung kommen. Für Griechenland stellen da» Korinthen-Syndikat rmd die Grie chische Handelskammer au», für Dänemark die Genossen schaft der dänische« Milch- und Molkeretproduzentea. Sehr hübsch n«d farbenprächtig präsentiere« sich die Stände der südamerikanische« Republiken Guatemala und Tolmnbia, der beide« Kaffeeländer. Die größere Zahl von Landes produkte» stellt zwar Lolumbt«, au», Guatemala aber schießt de« Bogel, denn lustig wie i« Urwald pendelt hier ei« farbenprächtiger Papagei ans seiner Schaukel. Nicht wett davon hat die beutsche Kolonialgesellschaft einige Pa- vvrameu an» ««seren ehemalige« Kolonie» aufgebaut, um fstr den kolonialen Gedanke« »« werben. »er in den letzte« Woch«» die g«»ße»B<ch«Hüft Lev» achtete und Le« duukle« Strom Lastender Mens»«,und Re Bee« von Koffer« und Schacht«!« ans Len vahndtztt« »tzd Anlegeplätzen der Dampfer faß, koimt« fast aus de« Gedan ke« komme«, Flüchtling« «or ft» zu habe«. An Len Ziel punkten spie» die verkehrrmtttel immer «en« buntt« Massen au», al» sei ein« Völkerwauberung t« Gange. Wa» r«nnt da, Volk, wa» wälzt ft» die lange« Gasse« «ort!* Besonder» im Zeichen de» Verkehr» stand«« die große« Bahnhöfe, di« Hunderttausend« von Flüchtlinge« aufnehme« mußte«. Für sie all« war «» nicht «ine Fahrt in eine trübe Zukunft, wie bet jenen Flüchtlingen» sonder« die bang« Frag« jener war längft entschiede«: wohin solle« wir gehen? Sie zogen au» mit der Eisenbahn, mit dem Dampfer, Nett dem Auto, mit der Droschke, mit der Straßenbahn. «tt Le« Omnibu», Berg« von Koffer» ans de« Fuhrwerke«, Hanbkoffer in der Straßenbahn, über welch« dt« Hetmge- bttebenen stolperte«. Sie mußte» auch etwa» Laben. Kt«. der, sehr viel« Kinder. Glänzende Augen, Ferien, Sand burg«^ lachender Himmel über dem blauen Meer. Grüne Wälder mrd Felder. Da» all«» war schon in d«n leuchtend«« Augen zu sehen. , Sie fuhren dahin. Wir bliebe» daheim. Di« Stabt ist ver- jasse«, nicht ganz so leer wt« in der KriegSzett. «ber fte hat ihr Gesicht verändert. Dt« dahetmgebliebene« Strohwitwer müss«« sich plagen, di« Blumen zu gieße« und sich selbst die Brötchen einzuhol««. I» den Büro» ist da» Klappern der Schreibmaschine« geringer geworden, aber da» Haften und Jagen der Großstadt ist geblieben. In eine« lauschige« Winkel de» Park», fernab von der große« Straße versteckt, steht eine einsam« Bank. Wenig« nur kenne« sie, keiner spricht von ihr. So einfach «nb be- scheiden ihr Aussehen auch ist, so groß ist ihr« Anziehung», kraft für manchen, de, sich nicht mehr zurechtsinden kann, der Halt suchen muß, weil ihm da» Schicksal schwere Wunden geschlagen hat. Mittags in der Sonn«, da kommen st« hervor aus ihren SetdenSstätten. di« Kranke«, Schwachen — Elenden — von denen «S, ach, nach entbehrungsreichen Jahren, so vi«l« gibt, aber doch find die von den Daheimgebliebenen die dank barsten unter de» Gonn«uempfängern. Da schleppt sich ein alte» Mütterchen mühsam zum alten Park. Was erzählen di« fiese» unzählig«» Runzeln von herbem Lebensschicksal, was die bletchgelb« TodeSsarbe von bitterer Not. Entbeh rung. Krankheit. Aber Lebenserfahrung hat st« still ««macht gegen die Schläge de» Schicksal», sie wehrt sich nicht mehr mit nutzlosen Klagen. Sie nimmt da» Geschehen« aus höherer Hand und ist still. Wie lange wird- da««rn? Auch di« schön« lang« Ferien» z«tt ist bald vorüber. Das wird» da für di« Heimkehrenden alle» zu erzählen geben: wie an der See di« Flundern schmeckten, von der Technik der Sandburgen, vom Kraxeln an Gebirge und vom Tollen im Wald und auf der Wiese, vnd dt« anderen, die daheim blieben? Sie hören ein wenig blaß gegenüber den Sonnenverbrannten und «in wenig be grübt den Erzählungen derer zu, die geflüchtet waren. Aber auch sie haben mancherlei erlebt, daheim am Wasser und im Wald, auf Sand- und Rasenflächen, Erwachsen« und dind-r. r e d i. Da» Reichsgericht verwarf gestern die Revisionen de» Schlossers Franz Schürmann und des Arbeiters Hoppe, di« vom Schwurgericht Bochum wegen Mordes zum Tode und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden waren. Beide hatte«, al» sie wegen früherer Straftaten t« Gefängnis saßen, einen Ausbruchsversuch unternommen, wobei ein Wachtmeister getötet und ein anderer schwer ver letzt worden war. » . ' s. Verurteilung «ege» RahruugSmittelfälschuug. In zweitägiger Verhandlung hatten sich vor dem Amtsgericht Leipzig ber Bäckermeister Friedrich Deutloff au» Probst heida, sejn« Ehefrau Alma Deutloff «nb der Werkmeister O»wald Geißler auS Großzschocher wegen Nahrungsmittel fälschung und wegen vethtlfe zur NahrungSmittelsälschung z« verantworten. Deutloff hatte in den Jahren 1924/27 i« seine« ««triebe »«gesiebt«» Mehl zur Herstellung von Semmelteig verwendet. So befanden sich einmal in dem Teig zerquetschte Mäuse. Deutloff entferut« »war di« Mäuse, benutzte aber den Teig trotzdem. Auch andere ekel- erregende Bestandteile waren häufig in dem Teig enthalten. Ebenso wurden weiter« Unsauberkeiten in dem Deutloffsche« Betriebe »achgewtese«. Wegen vergehens «ach 8 10 Abs. 2 de» NahrungSmtttelgefetzeS wnrbe Deutloff zu drei Mo nate« einer Woche Gefängni» «nb 1M9 Mark Geldstrafe, daß ft» nur diese be sie kein« Helfer in t direktto« gebatzt bade«. von der strafrechtlich«» Sette Lei steht nun bi« Notwendigkeit «in« Sä Mr MtttriGeMP. «Gz. Die Borvtzterftchnng »er Staatdanwaltfchaft geattl die beide« ungetreue» Lottert,berate» BöhmMW««»- Vet« ist jetzt fo wett gedieh««. LaßEuded«, Woche di« An- klage erhöbe« werde« dürfte. Dt« Untersuch«»« hat ergebe« daß sich nur diese beiden veamte» strafbar aemacht und daß kein« Helfer tu der Beamtenschaft der Loiterie-Generat :tr«g -eroeiben Be amte» dt« Gewinne entgangen find, die sich Böhm «ich Schl«tnftet» widerrechtlich verschafft haben. Jeder So». Inhaber kann den Standpunkt einnehme«. daß die beiden Ge- winn« von IM MO und 28 MO Mark aus sei» Lo» gefalle» wäre«, wen« nicht die Betrüg«, dte Gewinnröllchen au» der Trommel genommen hätten. Wie wtr hör«», ist beab sichtigt. diesen Rechtsanspruch ber Lvttertespieler baburch zu erfüllen, daß die letzt« Zieh««» wiederholt wirst Da» würbe vielleicht in der Weis« geschehen, baß alle Los«, di« uichtt gew»»««» habe», «och einmal gezogen werde» und baß in die Gewinntrommel die beide» Gewi»»« kommen, die bi« Be«»««, sich widerrechtlich ang«etg«et haben. GerMssaal. Gemeinsames Schöffengericht Drebde».. Gin größerer Strafprozeß, ber sich göge» die am Sst Februar 1SM zu Drell. den-Reick geborene, zuletzt 1« Görlitz wohnhaft gewesen« Stütze Frieda Martha Kühne richtett. and der vor be» Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zur Verhandlung kam. zeigte, wa» für nttderträchttg« Betrügereien und Dieb stähle begangen werden. Di« Angeklagte, die wiederholt und erst vor ganz kurzer Zeit in Görlitz zu zehn Monaten Ge fängnis verurteilt worben ist, hatte ein ungemein zahlreiche» Konto abzurechnen. Wa» di« ein« Gruppe Straftaten betraf, fo batte sich di« Kühne teilweise unter eigenem ober fremden Namen mit zuvor entwendete« Ausweis«« al» Stütz« oder Hausmädchen vermietet, um dann nach Verübung von Ge- legenheitSdiebereien entweder sofort oder in den nächsten Tagen wieder zu verschwinden. In diesen Fälle« stahl Li« Angeklagte zumeist Geld oder ander« ihr geeignet erschei nende Sachen. Auch Mitbedienstete waren vor ihren die bischen Zugriff«« nicht verschont. Was nun aber die übrigen Straftaten anbelangt, so seien folgende kurz angeführt: Mitte September vorigen Jahres mietete sich di« Sngeklagt« in Laus« bet einer Bahnarbeiterfamilie ein, bezeichnet« sich al» eine geschiedene FeldwebelSehefrau Koch, und verschwand dann nach reichlich Wochensrist ohne bi« ausgelaufene Schuld zu begleichen, nahm aber noch verschiedene Sachen im Werte von fast IM Mark mit. Am 20. Oktober vorigen Jahre» bet einer Frau Thieme in Stellung getreten, entwendete sie die ser 180 Mark und deren Schwiegermutter ein Geldtäschchen mit 28 Mark, um sofort von der Bildfläche zu verschwinden Ende Oktober macht« die Kühne in der Bärenschänke in Dresden die Bekanntschaft einer Wirtschafterin Emma Eiser ner. die sich einen Hut kaufen wollte, und sofort von ihr in ein Geschäft am Freiberger Platz geführt wurde. Dort er bot sich di« Angeklagte, ber Goerner während des Anpro- bierenS die Handtasche zu halten, verschwand damit auf der Stelle und erlangte dabei Schmucksachen und Bargeld im Ge samtwerte von SM Mark nnd die AuSweispapiere der Goer ner, auf deren Namen sie sogleich anberweite Schwindeleien usw. verübte. Am 16. November vorigen Jahres fand sie Aufnahme im Heim (Zufluchtsstätteff in der Dürerstraß«, lernte dort eine Haustochter Zimmermann au» Bautzen ken nen, stahl dieser «ine Pelzjacke im Werte von 876 Mark und verschwand sofort au» dem Heim. Die Kühne fuhr sofort nach Bautzen, suchte di« Mutter der Zimmermann (eine FuhrwerksbesitzerSehesrauf auf, erzählte ihr. daß deren Tochter um di« wertvolle Pelzjacke bestohlen und vor Schreck in der Frauenklinik niedergekommen sei und «inen 8 Pfund schweren Jungen geboren habe. Auf diese niederträchtige Weise prellte die Angeklagte die Mutter der von ihr selbst bestohlenen Haustochter um zwei Steckbetten und M Mark DerpflegSgelber sowie um «in Darlehn. Bei anderer Gele genheit trat sie als Krankenschwester auf und sammelte Bei- träge angeblich für die Blindenorganisation. Di« erlangten Gelder verbrauchte dte Angeklagte für sich. Im Dezember 1926 hatte die Kühne ein« Todesanzeige gelesen und daran» entnommen, daß ein Buchbtndermeister Walther einge- äschert worden sei, sie fälsche ein« Rechnung und kassierte angeblich im Auftrage der Verwaltung des Krematorium» bei den Hinterbliebenen einen größeren Geldbetrag eiu. Wieder in einem anderen ähnlichen Falle im Januar Liese» Jahres trat Angeklagte als Beauftragt« der TrinitafiSkirch- gemeinde auf. prellte auch hier die Angehörige« eine» Ver storbenen um die angeblich aufgelaufenen Beerdigungskosten und quittierte mit einem ganz anderen Namen. I» einem anderen Falle veruntreute da» unehrliche Hausmädchen 17 Mark, die es bei der Post einzahlen sollte, borgte sich von den Nachbarsleuten ihrer Dienstherrschaft Gelb zum Gin holen, weil angeblich dte Gnädige noch schlafe, «nd verübt« noch andere Unregelmäßigkeiten. Eine StabtschulratSwttw« (Lyons betrog Angeklagte mittel» gefälschter Briefe ihrer Tochter um insgesamt M Mark, und meldete dgbet deren Tochter und Schwiegersohn zum Kaffee und Abendbrot an. Am 7. Februar d. I. bei der Geburt eine» Knaben in der Frauenklinik und später im Heim auf der Wormser Straße legte sie sich ganz andere Namen bei und bewirkte auch falsche Eintragungen in die öfentlichen Register. — Da» Gericht verurteilte di« Angeklagte — der Staatsanwalt hatte 107 Monate Zuchthaus Einzelstrasen und vier Jahre Gesamt- strafe beantragt — wegen Diebstahls in 8 Fällen, Betrug» in 10 Fällen, j« im Rückfalle begangen, wegen Urkunden fälschung «nb Umänderung de» Personenstandverzeichntffe» zu insgesamt S Jahren Zuchthaus und 6 Jahren Eh«v- KchtSverlust. (K—g.j einer größere» < Zahntechniker, MW SMW nd SedwtMerM. Lw. Welche Bedeutung La» Wohnen «uf de« Sande gegenüber de« Wohne» la de« Städte» hat, La» ergibt sich am besten au» der Zusammenstellnug der Geburten- dt» st Juni I» der Kesseldborftr Straßr gegen etnrn dort befindliche« Keuerntt" — de>»««tt »ord«r.^Gi» später aleich auf «ine» Fahrzeug der Severryel Wache genommen «erden mußte. «» Freitag st halb T«r«i» vor be« Aurthgertcht an. Wtßma wege» «roden Unfug» und Widerstande» . I» ter ihn» zugestellte» «»klage «ar vermerkt, daß di« Verhandlung vor dem A«t»rtchteralleiwM- also »tcht vor Angeklagte anfgegrtffe»; er protestierte gegen die Ä«wes«t- hett der Zuhörer, mußt« sich aber sogleich belehre» lasse», daß seine Forderung auf Entfernung aller andere« Verso- ne« an» de« verhandlungösaale nicht möglich «ad durch führbar «mr. Rach Bernehmung mehrerer Zeuge« wurde der Angeklagte «ege« groben Unfug» zu 00 Mark, mtb wegen Widerstande» ,« <6 Mark Geldstrafe verurteilt. Nebenher hat er außer den entstandenen Gericht»koste« a»ch da» AuSrücke» ber beide« Löschzüge zu bezahle». (K—«ff sckmß. — Im Freistaat Sachs«« (Land «nd Stadt) mit feine» dichten Judiistrtebevülkerung 5,1, 1» Ostpreußen 1VH, in Oldenburg ii,z, j« Schlesien 18Z Geburtenüberschüsse aus IMS Einwohner. Daran» kann man dte Bedeutung Liese» agrartsc^n Länder für dte Vermehrung Le» deutsch«! Bol- ke» Ersehen. Wetter ergibt sich au» diese« Ziffern tnSbe- s?"d«redte Bedeutung der mit dichter Bauernbevölkerung besiedelten Landstriche. «» ist also klar, Latz eine starke §i"lung besonder» kr de« menfchenärmeren Landstrichen »stens sehr viel dazu beitragen würbe, bi« deutsche Ge» lEenziffer wieder zu hebe«. — Die» wäre um so bedeu- wngSvoller. al» die Geburtenziffer auf je 1M0 Einwohner i« Jahr« ISA sich in Deutschland auf S1F belief, in Pole» dagegen auf Diese» Mißverhältnis würde auf die Dauer sehr gefährlich werde«, besonder» an den Ostgrenzen, wenn nicht bald Abhilfe geschaffen wird. Die» kapn aber nur durch di« Siedlung geschehen! vuf 1000 eimwbiffsn kn 1926 Der Gchachtprozeß. Berlin. Die Strafkammer de» Landgericht» N ver warf, wie gestern kur, berichtet, i« dem veletbigungSprozeß be» Reich«bankprästdenten Dr. Schacht die Berufung de» Angeklagten Beer, «ns dt« Berufung de» StaatSanwalte» wurde da» angefochten« Urteil dahin abgeändert, daß der Angeklagte Beer zu einem Monat Gefängni» vernrtxfü wurde. Dte Kosten beider Berufungen wnrben dem Ange klagte« anferlegt. In der Urteilsbegründung führt« LanbgerichtSdtrektvr Walter an»: «Die von dem Angeklagten tu üsferttlicher Ver sammlung gebrauchte Aeußernng, Dr. Schacht sei ein großer Lump, sei ohne wettere» eine ber schwersten Beleidigungen. Wenn e» sich auch um ein« gelegentliche Entgleisung handele, wte der Borberrtchter angenommen habe, so lasse sich gu» der ganzen Einstellung de» Angeklagten zu dem Reichsbank- Präsidenten ber Entschluß entnehmen, bet jeder Gelegenheit seinem Hatz gegen Dr. Schacht «»»druck zu geben. Für die Strafterschärfung spräche vor allen Dingen der Umstand daß «» sich «m eine im öffentlichen Leben stehende promi nente Persönlichkeit handelt«. Nicht etwa, daß eine hervor ragend« Persönlichkeit eine besondere Ehre habe «nb ander» gestellt sei, wie ein einfacher Staatsbürger, derartige An griff« brächten jedoch der Ehre einer hervorragenden Per sönlichkeit größere« Schaden. Bet dieser Beleidigung Han- dele e» sich «m eine planmäßige Gehässigkeit gegen Dr. Schacht. Die Hartnäcktgkett de» Vorgehens des Angeklagte« beding« ein« härtere Strafe. Wenn der Angeklagte zu« Ausdruck gebracht habe, -aß er nicht anfhören werde, Dr. Sthacht in dieser Welse anzugretfen, so sei eS dem Gericht al» Pflicht erschiene«, den Angeklagten schärfer »« b«. urteilen, und da» Gericht hoffe, dte überhebliche Hartnäckig, kett de» Angeklagten mit immer schärferen Strafen doch brechen zu könne». Au» allen diHen Gründen wäre eine Geldstrafe nicht am Platze gewesen. Der Verteidiger -e» Angeklagte« beantragte darauf Vertagung. Dr. Herold hatte dem Gericht angezetgt. baß er nicht Lara« dächte, wesen einer überflüssigen Sache seine gegenwärtig« Kur zu unterbrechen. Die Aufforderung de» Gerichts, ein ärztliches Attest etnzurelchen, war uvbeant» «ortet geblieben. Die Strafkammer kam zu -er Ueberzeu- guug, daß ohne den Zeugen Dr. Herold nicht auSgekomme» werden könne. E» wurde beschlossen, Dr. Herold in ein« Ordnungsstrafe von IMS Mark, evtl, zehn Tage Haft zu nehme«. Auch der »wett« Prozeß gegen den vetrtebSanwall Winter, der vom Schöffengericht zu sechs Wochen Gefängni» verurteilt worden war, «nb bet dem e» sich um dieselbe» Vorgänge handelt, wurde au» de« gleichen Gründen ver- tagt. Dagegen wrrrde sofort die Verhandlung in der Ve- rufungmnftanz gegen den Provtnztalabgeordneten Beer von der Strafkammer vorgenommen. Zeuge» sind hierzu nicht geladen, da e» sich nm eine formale Beleidigung han delt. Der Angeklagte Beer ist vom Schöffengericht wegen eine» Schimpfwort«» »n SM Mark Geldstrafe verurteilt worden. °t„»ar ber 1«« ,« Dresden ged»,««« ^lf»ardett«r 1» UeLerfchwawnwug». tvlf Wßwa«, tu der L «ALstM» — . Straße gegen eine« hort hemeüt worden. Gi» voltzetbeamttr, der Wißmach «ach. eilte, Heß auf heftigen Widerstand, ««»halb der Missetäter später gleich auf «ine« Fahrzeug ^der Feuerwehr, mtt^zu^ ZchDsMssH » z» »eeantnwrt«». x-rmrrkt. '»aß die drm'Schöffengertcht — stattfinde. Diesen Passu» Watt« dt» Angeklagte aufgegriffe»; er protestierte gegen dt, Anwese«- -a» nutzes uwitz
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