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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-19
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1928
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141. i. Aeilagr zn» Riesaer rageblatt. Dienstag, IS. Juni 1SS8, adeu»s. 81. Jayrg. WkMBW« M IgMW WlL ' In den schwierige» Verhandlungen, welche zur Zeit >ur Bildung der neuen Reichsregierung geführt werden, spielen die Fragen der auswärtigen Politik gar keine, jwenfalls eine nur untergeordnete Rolle. Man kann so- gar sagen, daß die Fortführung der bisherige« Lutzen- poltttk Deutschland» Wohl der einzige Punkt ist, tn dem sich alle künftigen Regierungsparteien einig sind, wie ja auch da» Verbleiben Dr. Stresemann» aus seinen Posten von vornherein von allen Setten gewünscht wurde. ES ist deshalb einigermaßen unverständlich, warum sich da» offi ziöse Organ der Sowjet-Regierung „Die Iswestiia" Sor gen darüber macht, daß ein deutsche» Kabinett unter sozialdemokratischer Führung andere Wege in der Außen politik einschlagen könnte. Diese Befürchtungen können sich auSschtteblich grüßen auf die scharfen varteipolttt- schen Gegensätze, in denen Deutschland die Sozialdemo kratie zur kommunistischen Partei steht, die jedoch bei dem rücksichtslosen Kampf, den die Sowjet-Regierung und tn ihrer Gefolgschaft die deutsche kommunistische Bartet gegen die Sozialdemokratie führt, nicht der letzteren allein zur Last gelegt werden können. Jedenfalls ist die Behauptung der .HSwestija", die deutsche Sozialdemo kratie verfolge in ihrer auswärtigen Politik einen aus schließlichen Westrur» und werde diese Richtung tn der neuen Reichsregierung zur Geltung bringen, gänzlich grundlos. Die drei Verträge, welche da» offiziöse rus sische Organ als Grundlage der deutsch-russischen Be ziehungen bezeichnet, der Rapallo-Vertrag, der Wirt schaftsvertrag von 1d2S und der Berliner Vertrag von 1926 sind sämtlich mit Zustimmung der Sozialdemokratie abgeschlossen worden, die bisher in nichts zu erkennen gegeben hat, daß sie von dem Kur» der deutschen Außen politik, strikte Neutralität »wischen Osten und Westen zu halten, ab,uweichen gedenkt. Die „JSwestija" geht in ihrem offenbar offiziös Inspirierten Artikel jedoch weiter, indem sie eine weitere Ausdehnung und Festigung der vertragsmäßigen Grundlagen der deutsch-russischen Be ziehungen anregt, ohne ledoch konkrete Vorschläge zu machen. Man kann wohl daraus den Schluß ziehen, daß die russische Regierung selbst von der bisherigen Ergiebig keit der deutsch-russischen Verträge nicht besonders befrie digt ist. Dasselbe Gefühl herrscht allerdings auch in Deutschland, namentlich, seit e» notwendig geworden ist, vor einigen Wochen die Berliner Wirtschaft-Verhandlungen abzubrechen, die einer Verbesserung und Vertiefung der Beziehungen dienen sollten. Man weiß aber, daß dieser Abbruch notwendig wurde, weil das russische Vorgehen der deutsche« Wirtschaft eine fruchtbare Betätigung in Rußland so gut wie unmöglich macht. Hierin und nickt an einer parteipolitischen Veränderung der deutschen Regie rung liegen also die Schwierigkeiten, welche einer Ver besserung und Vertiefung der deutsch-russischen Be ziehungen entgegenstehen. Vorschläge, welche di« russische Regierung tn dieser Beziehung zu machen hat — und nach dem Artikel der .Zswestija" zu schlie ße«, liege« solche Absichten vor, werden von der deut sche« Regierung, auch wenn ihr die Sozialdemokratie angehört, unter den Gesichtspunkten geprüft werden, welche daS deutsche Interesse und der Wunsch einer dauern den Freundschaft mit Rußland nahe legen. MM du MMkiWM »«r Eröffnung deS Kanals Ha n nover-Peine. Hi ldrSheim ««d der Schleuse bet Anderten. X Hannover. Anläßlich der Betriebseröffnuna der neuen Kanalstrecke deS Mittellandkanal» Hannover-Peine- Hildesheim und der Schleuse bei Anderten wird der Herr Reichspräsident in den frühe» Morgenstunden des 20. Juni auf dem Hauptbahnbof Hannover «intreffen und um 8,15 Uhr in Begleitung des Herrn Obrrpräsidenten NoSke mit Kraft wagen nach Hildesheim »um Besuch der Stadt und de» Hildesheimer KanalhafenS fahren. In seinem Gefolge be finden sich außer StaatSsekrekär Dr. Meißner und Major von Hindenburg, ReichSoerkehrSminifter Dr. h. c. Koch, Staatssekretär Gutbrod, Ministerialdirektor Gäbr», Wasser baudirektor Müller, ferner Polizeipräsident Barth. Gegen zehn Uhr erfolgt die Weiterfahrt von Hildesheim »ur Kanal brücke Anderten-Misburg, von wo sich der Herr Reichs- Präsident auf dem fiskalischen Dampfer.Breitenbach" zur feierlichen Betriebseröffnuna nach der Schleuse Anderten begibt. Darauf unternimmt der Herr Reichspräsident nach Durchschleusung durch die neue Schleuse mit feinem Gefolge ein« einstündige Fahrt auf dem neuen Kanal nach Sehnde und begibt st» von hier um 13 Uhr »um Tiergarten zwecks Teilnahme an dem von der Reichswasserftraßenverwaltung gegeben« Frühstück. Gegen 15 Uhr wird fich der Herr Reichspräsident über Höver, Ahlten nach dem Bahnhof Lehrt« begeben, um von dort nach Berlin zurückzukehren. im Kies kl tzMUA» Ml» bki kl MMirMM» Srik'Mrlii. * Berlin. (Lelunion). Bei dem bisherigen Ergebnis der GlternbeiratSwahlen in Groß-Berlin ist noch zu berück sichtigen, daß in 57 katholischen Schulen rund 600 katholi- sch« Elternbeiratsmitglieder und an 50 weltlichen Schulen etwa 500 weltlich« Kandidaten gewählt werden. Bon den höheren Schulen konnte bisher da» Ergebnis au» 75 Schu len ermittelt werden. Hier ist die Verteilung der Sitze folgende: Christlich-Unpolitische 409, Schulaufbau 67, ver- schieden« Litte«, di« »um größten Teile vaterländisch religiös eingestellt find, »08. Bei der Beurteilung der Einzeleraeb- niffe ist e» besonder» auffällig, daß die christlich-unpolitische Lifte gerade in den Arbeitervierteln große Erfolge »u ver- zeichnen bat. In Neukölu, der Hochburg der Linken, ergibt sich vo« sämtlichen Volks-, Höheren- und Mittleren Schulen folgende» Bild: SOS Lhriftlich-Unvolttische, 109 Schulaus- bau, 2 proletarischer Schulkampf. Sehnlich liege« die Dinge in anderen Hochburgen der Linken. Di« Wahlbeteiligung betrug durchschnittlich 48 Prozent. Besonders stark war st« in einigen Außenbezirken, wo «tn« vetelligung von 75 bi» 80 Pro»««t grm«ld«t wurde. Schon die bisher gemeldete« Ergebnisse zeigen «inen starke« Zug zur Ehristlich-Unpolittschen List« und erheblich« Verluste der Linken gerade in den Bezirken, wo fi« bet den politischen Wahlen die unbestritten« Herrschaft gehabt haben. Attentat auf Herr SerratS-rSfidertteu Vo« Portorteo. X San Juan. Auf den au« Newyork »urückgekehrten Senatgprästdrnten von Portorteo, Antonio vareelo, wurde gestern, nachdem ihm in der Stadthall« von San Juan ein stürmischer Empfang bereitet worden war, ein Attentat verübt» Ein gewisser Jesu» Mato« bracht« ihm mit einem Meißel eine Stichwunde am Unterleib bei. Der Angreifer wurde von Polizisten angrschossen und verhaftet, während Bareelo in «tn Krankenhau» gebracht wurde. E» ist noch -ich« iestgestellt. ob di« vsrktzmra «rast ist. z«l M «WA WMWlsMMH. Sw WkrumMW. vb». Berlin. Im Reichstag wurde am Montag die Aussprache zwischen den für eine Regierung der Großen Koalition tn Frage kommenden Parteien über da» künftige RegterungSprogramm unter dem Vorsitz de» Abg. Hermann Müller fortgesetzt. Bezüglich der Wirtschaft», und Sozial. Politik wurde, abgesehen von untergeordneten Einzelfragen, eine grunbsätzliche Ueberetnstimmung erzielt. Erhebliche Meinungsverschiedenheiten bestehen dagegen «ach wie vor a«s dem Gebiet« der Steuerpolitik. Insbesondere begegnen di« Forderungen der Sozialdemokraten auf Ermäßigung der Lohnsteuer und Erweiterung der Vermögenssteuer bet den übrigen Parteien entschiedener Ablehnung. Ueber die Formulierungen im einzelnen und über die strittigen Frage« sollen noch die Fraktionen gehört werden. Die ReichStagSsraktwnen de» Zentrum» und der Deutschen Bolkspartei behandelten noch am Montag nachmittag in ausgedehnten Sitzungen den ganzen Fragenkomplex, die übrigen Fraktionen treten erst heute Dienstag zusammen. Heute vormittag wurden die interfraktionellen Besprechungen beim Abg. Müller-Franken fortgesetzt. Am Montag nachmittag hatte Abg. Müller-Franke« (Soz.) auch eine längere Aussprache mit de« Vertretern der Wirtschastspartei, den Abgg. Drewitz und Mollath Ü5er die von der WtrtschaftSpartei etngeretchten Forderungen. Mit diesen Forderungen, die u. a. tn der Sozialpolitik eine Differenzierung zwischen Groß- und Kleinbetrieben verlan gen, wird fich heute auch die sozialdemokratische Reichstags fraktion beschäftigen. Die Verhandlungen werden bann am Mittwoch fortgesetzt werden. Der gestrigen FrakttonSsitzung der Deutschen VolkS- partei wohnte auch Reichsaußcnministcr Dr. Stresemann bet, der seine Abreise noch um einige Tage verschoben hat. Die Zentrumssraktion des preußischen Landtags hat für Dienstag nachmittag eine Sitzung einberufen, die sich mit der Frage der Regierungsumbildung in Preußen be schäftigen soll. Me MkriMW MIeriMe» KI kr WermMiNW. Berlin. (Funkspruch.s Im Reichstage setzte Abgeord neter Müller-Frauke« heute Dienstag gegen 11 Uhr seine Besprechungen mit der BerhandlungSkommission der sozia len, der demokratischen, der Zentrumsfraktion und den Fraktionen der Deutschen und der baye-ischen Bolkspartei fort. Wie daS Nachrichtenbüro de» BDZ. hört, soll heute u. a. die sozialdemokratische Forderung besprochen werben, baß diese Partei einen parlamentarischen Staatssekretär im Reichswehrministerium erhalte. Ferner dürste die vom Zentrum aufgerollte Gchulsrage erörtert werben. Die Ver- Handlungen sollten am Mittag beendet und ihr Ergebnis sollte dann nachmittags wieder den Fraktionen unterbreitet werben. Die so». Fraktion traf zu diesem Zweck bereit» um 8 Uhr zusammen, bi« Demokraten um 4 Uhr, die Deutsch« Bolkspartei um 48 Uhr und da» Zentrum um ö Uhr. Berlin. Die heutige« l«tersraktfo»elle« vesprech««ge» bet dem Abg. Müller-Frauke« waren um 128 Uhr beendet. Ihren Gegenstand bildeten heute, wie da» Nachrichtenbüro des BDZ. erfährt, die Frage« der Reichswehr, der Amnestie und des BcrsassungstageS. In allen diesen Fragen zeigten sich jedoch einstweilen unüberwindliche Schwierigkeiten, so daß sich die Fraktionen heute nachmittag eingehend damit beschäftigen werden müssen. Deshalb sind auch die weiteren interfraktionellen Besprechungen nicht auf Mittwoch vor- mittag, sondern auf nachmittag vertagt worden. Berlin. lFunkspruch.i Bet den interfraktionellen Be sprechungen hat sich in der Frage des «e«e« Panzerkreuzer», Hesse« Bau vom alten Reichstag bis zum Herbst verschoben war, keine Einigung erzielt. Auch in der Frage der Amnestie zeigen sich Gegensätze. Grundsätzlich waren alle Parteien für eine Amnestie. Die Bayerische Volkspartei lehnt« eine Reichsamnestie rundweg ab, da sie der Meinung, ist, daß ein Straferlaß ausschließlich Sache der Justizhoheit der Länder sei. Bei de» Schnlsragen zeigte« sich keine Schwierigkeiten mehr. Tie Verhandlungen, die heute statt sanden, bildeten gewissermaßen den Abschluß der erste« Lesung des künftigen Negierungsprogrammes. Abg. Müller-Franken beabsichtigt nun die Grnndzüge eines Regierungsprogrammcs zu formuliere«, das er bei den Verhandlungen am Mittwoch nachmittag bei den Ver handlungen mit den Parteien vorlegen will. Um den Abg. Müller für diele Arbeit und die Fraktionen für interne Be sprechungen über das bisherige Ergebnis Zeit zu lassen, bleibt der Dienstag-Nachmittag und der Mittwoch-Vormit tag verhanblungSfrei. Zlk MWMMW W »Ile WM. )l Rom, 18. Juni. Der neue Standort NobileS ist jetzt 80 Grad 83 Minuten nördlicher Breite und 27 Grad 12 Minuten östlicher Länge. Dieser Punkt ist ungefähr fünf Meile« östlich von der Koyn-Jnsel und ungesähr acht Meilen von der früher angegebenen Stelle entfernt. Larse« teilt mit, daß er bei seine« Fluge die Strecke Nordkap-Platte und Insel Reps einhielt, während Lützow auf 88 Grad 4ü Minute« biS zur Nordspitze der Karl»J«scl flog. Bei der Rückkehr sah er a« der Sapplatte die Spure» des Hundeschlittens, der am IS. vo« der Wahlenberg-Bucht ausgegange« «ar, ««d folgte dieser Spur. Er sand sic bei der Insel Sporresby und «ah« die A»wes««heit »weier Mensche« wahr. Aus den Beobachtungen der Flieger ergibt sich, baß in dem Gebiet, durch das die Gruppe Mariani marschiert, das Ei» sich zum Marsche sehr gut eignet. Die beide« Flieger werde« nach Umtausch eine» Motors den Flug wiederauf nehmen, um an Hand der genauen Einzelheiten zu »er such««, Nobile zu erreiche«, welcher mitteilt, daß die atmosphärisch«« Verhältnisse «nd der Zustand des Eises sehr günstig find. Sr hat gleichzeitig «ach der Art der Behand- ur«g eines Schienbeinbruches gefragt. Maddaleva in Kingsbay gelandet. ss Kingsbay. Major Madbalena ist gestern abend 8 Uhr 40 Min. bei schönem Wetter hier gelandet Keine Nachricht von Amnudse«. Oslo. lFunkspruch.) Es liegen keinerlei Nachrichter, darüber vor, daß das zur Beteiligung an den Rettungs arbeiten für Nobile entsandte französische Wasserflugzeug „Latham" in Spitzbergen angekommcn ist. Man nimmt all gemein an, daß das Flugzeug sich direkt nach dem Nordost lande begeben und die Nachforschungen sofort aufncbmen wird. Wie es heißt, hat Amnndicn, der sich dieser Erpcdition angeschlossen hat, vor der Abfahrt einige Worte fallen lassen, die eine derartige Absicht anzudeuten schien. Adolf Hoel, ein Sachverständiger der Spitzbergen forschung, wird, wie hier verlautet, entsandt werden, um sich der Expedition des russischen Eisbrechers »Krassin" anzn- schließen. , Major Pen;o i» Tromsoe gelandet. Tromsoe. sFunkspruch.s Der italienische Major Penzo ist auf dem Wege nach Spitzbergen von Lulea kommend mit seinem Tournierwalflugzeug hier gelandet. ver neue llresuttug gegluckt. Me „tteimckcllitN" In X So« do«. Das Flugzeug .Freundschaft", das gester» »öS Uhr «achurittag smittelenropäische Zelts tn Trepassp sReufuudlands zu einem Ozeauslug gestartet ist, konnte, wie wtr bereits gestern gemeldet habe«, nach SSstüudigem Klug um 1.4Ü Uhr im Hase« vo« Llanelly (Grafschaft WaleSs glatt laude«. Miß Earhart, die sich mit den Pilote» Wilmer Stultz mrd Gordon au Bord deS Flugzeuges befa«d, ist so mit als erster Fra« der Flug über den Ozean gelmrge«. Die Pilote« hatte« während deS ganze« FlugeS Westwind «nd klar« Sicht. * Ae LlemWM" Mül Bartet. So« do«, 18. Juni. Das Wasserflugzeug „Freimd schaft" ist «m ö Uhr vo« Burryport wahrscheinlich i« Rich tung Sonthampto« abgefloge». London. (Funkspruch.s Das amerikanische TranSozeauflugzeug „Freundschaft" ist i« Sonthampto« ei«- getroffeu. Zur Landung der „Freundschaft". )( London. Nach einer weiteren Meldung über die Landung der „Freundschaft" erfolgte die Landung bei Proll, einer kleinen Vorstadt von Llanelly. Große Menschenmassen setzten sich alsbald zu Fuß, auf Motorrädern und tn Auto» tn Bewegung, nm die Flieger zu begrüßen. Die See war sehr ruhig und das Flugzeug ging dicht an der Küste nieder. ES wird erwartet, daß die „Freundschaft" bei Eintritt der Ehbe auf trockenem Boden stehen wird. Evening News meldet, baß das Flugzeug nahe einer Sandbank tn der Mitte des Loughorflusses, 200 bis SON Meter vom Ufer entfernt, gelandet ist. )( London. Zur Landung des Flugzeuges „Freund schaft" melden die Blätter: Nachdem das Wasserflugzeug an einer Boje verankert war, begab sich der Chefpilot William Stultz an Bord emes KütteuwachbooteS an Land, um krischen Aales Glatt gelanget. Brennstoff zu bestellen. Miß Earhart und der Mechaniker Gordou blieben an Bord. Stultz erklärte, sie wollten sobald wie möglich nach Southampton weiterfliegeu. Er bestätigte, daß Mangel au Benzin die Landung nötig gemacht habe. In einem Interview mit dem Evening Standard be richtete Stultz: Ich habe bas Flugzeug während des ganzen Fluges gesteuert und hatte infolge Nebels und Regens große Schwierigkeiten, meinen Kur» einzuhalten. Ich hatte schon seit einiger Zeit wahrgenommen, daß der Benzinvorrat knapp wurde, und beschlossen, bei der ersten günstigen Ge legenheit zu landen. Meine Gefährten sind gesund und froh aber wir sind alle müde. Miß Earhart hat fich in dem Flugzeug zu' Ruhe gelegt. Das Benzin würde nur noch für einige Meilen Flug gereicht haben. Der Flug war nicht angenehm da ich ausschließlich mit Hilfe meiner Instrumente gesteuert habe. Glücklicherweise hat keines von ihnen ver sagt. Einem Vertreter der Evening New» sagte Miß Earhart: Ich bin sehr froh und sehr glücklich, aber ich bin zu müde, um mehr zu sagen. Amerikas Freud« über de« gelunge«e« Ozeanslug der „Kre««dschast". XNewyork. Die Nachricht von der glücklichen Ueber- querung des Atlantik durch die „Freundschaft" hat hier wie ein Blitzschlag gewirkt. Da» Land befindet sich in Heller Freude darüber, baß die Amerikanerin Miß Earhart als erste Frau den Ozean überquerte. sskkVIIkKkMÄI. )( St. JohnS (Nenfundlanbs. Miß Voll und ihre Ge- führten haben den Entschluß gesaßt, nach Newyork zurück zukehren und die Columbia nach Southampton zu verfrach ten, um so« England a«S eine« Transozeanflug i« weft, licher Richtung ,« unternehme«. Trotz ihrer Enttäuschung, daß ihr die erwartete Ehre der ersten Atlantiküberguerung entgangen ist, äußerte sich Miß Boll tn warmen lobenden Worte« über Miß Earhart.
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