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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-19
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1928
- Autor
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WeiffW iS IMlikl. von Alfred Pröhl, Dresden. Nachdruck verboten. Vierra Stunden Bahnfahrt wollen abgeseffe» fein. Nach Verlauf einer guten Stunde gelangte man derett» tnS „Ausland*, in die Tschechoslowakei, und nach wetteren drei Stunden, in welch« eine äußerst mild gehandhabte Gepäck, revisto» fällt, nach dem «goldenen* Prag. Diesmal kommt nur der Uebergaug vom Masaryk- zmn Wilsonbahnbos tu Frage, wofür Benzin» und Hafermotor« genügend bereit, stehen. Und dann beginnt eine längliche Nachtfahrt, di« un» zunächst nach der schöne» Donaustadt Lin, bringt. Aber auch hier ist kein lange» Verweile», doch gestaltet sich von nun an die Weiterreise landschaftlich reizvoll. Großartige Ge- btraSzenerien tun fich auf mit glitzernden Schneeseldern, während unten in den Tälern die Obstbäume in Blüten schimmern. So erreicht man am nächsten Mittag die Haupt, stabt der grünen Steiermark, da» alte, schöne Graz. Hier lohnt sich «ine Fahrtunterbrechung für mindesten« einen Tag. Hier ist noch alle» kerndeutsch. Auf einem Stabt- bummel trifft man ans formenschöne Renaissance, und Barockbauten und einen wundervollen Blick genießt man von der Höhe de» Gchlobberg», der auch per Zahnradbahn ^erklommen* werben kann. Will man aber abend» die Volksseele belauschen, dann kommt hierfür der »KrebS- keller" in Frage, ein alter großer Weinschank, in dem sich zu allen Tageszeiten ein ähnliches Leben abspielt wie etwa in der bekannten Dresdner värenschänke. Bom nächsten Mittag an wirb die zweite Hälfte der Bahnfahrt erledigt. Da grüßen uns zunächst die slovenischen Alpen, in denen die von R. Baumbach dichterisch verherrlichte Zlatorogfage spielt, dann führt die Bahnlinie den Sanfluß entlang, der in die Save mündet, und inzwischen find wir auch auS Oester» reich nach Jugoslawien gekommen und durchfahren den Teil SteicrmarkS, der durch den Friedensvertrag von seinem Stammlande abgetrennt wurde. Noch bei Tageslicht gibtS einen kurzen Aufenthalt in Zagreb, dem einstigen Agram, der Hauptstadt Kroatiens. ES wird ihr ein durchaus moder ne- Gepräge zugeschrieben. Wieder senkt sich der Abend hernieder und die zweite Nachtfahrt wirb bewältigt. Da eS in Strömen regnet, also absolut nichts durch die Fenster zu sehen ist, so kann eS für einige Stunden dem Reisenden auch ganz Wurst sein, wo er in der Welt herumfährt. AVer bei TageSgranen gibt? ein vollständig verändertes Bild. Der Zug hat die Höhen dcS öden und wilden KarstgebirgeS er klommen, eine endlose Steinwüste, in der sich in weiten Ab stände» kleine «nfievlungen befinden. S» ist geradezu rührend, mit welch unsäglicher Müh« die Bewohner dem Boden «in paar dürftige Früchte abgerungen haben. Auf de« kleinen Stationen finden sich bei Ankunft eine» Zuge» unglaublich zerlumpte Kinder ein, da» meist einträgliche Geschäft de» Vetteln» betreibend, und wo sie von de» Gleise« vertrieben «erden, erscheinen sie sogleich wieder, wenn der vabnveamte den Rücken gewendet bat. E» regnet immer noch Bindfaden und von dem vielgepriesenen ersten Anblick de» Meere» ist nicht» zu merken. Weit drüben im Nebel ein« grau« Fläch« — die »blaue Adria*. Der Zug braust durch Schluchten in Täler- hinab, fein Weg führt zwischen steinumfrtebtgten Felbern und Weingärten hi», Städte und Dörfer, überragt von Ruinen alter Kastelle, gleiten vorüber, den größere Häusergruppen und nun da» Ende de« lange« Fahrt — wir find in Split, dem vormaligen Spalato. Bald ist im Stadttnnern, dicht am Gemäuer de» welt berühmten DiokletianpalasteS ein preiswerte» Unterkommen gefunden und nun gilt e», di« Eindrücke eine» un» völlig fremde» Leben» und Treiben» aufzunehmen. Da ist e» zu nächst der täglich stattsinbenbe Markt, auf dem mit viel Lärm und Geschrei die Produkt« de» Lande» verhökert wer den. In den engen Straßen und Gaffen ein Durcheinander der verschiedensten BolkStypen. Dazwischen da» grobe Heer der Fremden der verschiedensten Sprachen. Die alle durchstreifen die Ruinen de» gewaltigen DiokletianSpalaste», in die später ein Teil der Stadt hinetngebaut worden ist. Aber trotzdem ist der Eindruck, den die Schöpfung de» römischen Herrscher» hinterläßt, noch überwältigend. Jahr tausende schauen auf di« Besucher hernieder und da» Peristyl, der Mittelpunkt de» Palaste» mit seinen hochragenden korinthischen Sänken läßt die einstige Pracht römischer Bau- knnst ahnen. Nach der Einführung de» Christentum» wurde der Palast zu einer religiösen Kultstätte, die heute noch eine Fülle von Kunstschätzen enthält. Ueberhaupt kommt man nach dieser Hinsicht in Dalmatien reichlich auf seine Rech nung. Nicht minder berühmt sind die Ausgrabungen von Salona, die in manchem an diesenigen von Pompeji und Herkulanum erinnern. Ein Postauto bringt den Fremden in kurzer Fahrt nach den Ruinen der alten römischen Stadt, von der bis jetzt nur der zehnte Teil freigelegt worden ist. Aber stundenlang kann man hier den Spuren altrömischer Kultur nachgeben, sei e» in den einstigen Wohnstätten, den Bädern, dem großen und kleinen Amphitheater oder den Begräbnisplätzen. Die wertvollsten Objekte der Nns- arabnngen finden wir aber in dem herrlichen Archäologischen Museum in Split, dessen Besuch ans keinen Fall versäumt «erde« darf. Hier find fabelhafte Werte vereinig», Ge. brauch», und Schmuckgegenstände der ehemaligen Bewoh. ner Salona». die Schlüsse auf deren Lebenshaltung ziehe» lasten. Wundervoll die vielen Plastiken, begonnen mit eoel- geformten Bildnisten bi» ,u den prunkvollsten Stein, sarkophage«. Ausgrabungen und Museum find da» Lebens werk de» in ganz Dalmatien hochverehrten greisen Monsig. nor« Dr. vulte. Seit nahezu 50 Jahren arbeitet dieser Gelehrt« an der Durchsorschung der alten Römerstabt. CS «ar sür einen kleinen vesucherkret» ein schöne» Erlebnis, de» würdige», SStährtgen Priester persönlich kennen zu lerne«. Ein stattlicher, ungebeugter Herr mit schneeweißem Haar und einem gütigen, frischen Gesicht, trat un» entgegen. In fließendem Deutsch sprach er begeistert von seiner bis herigen und künftigen Arbeit und die Freude über da» bis her Geschossene strahlte ihm au» dem Antlitz. Hat man der Antik« di« gebührende Beachtung geschenkt, dann empfiehlt sich zur Abwechslung ein Spaziergang in die reizvolle Umgebung Split». Mit einem Besuche des einzig schön gelegenen Friedhof» kann man eine Besteigung de» Maria« verbinden. Der Fremdenführer sagt von ihm, baß vvo Stufen »um Gipfel führen. Da denkt man vielleicht an solche, wie sie in der Sächsischen Schweiz vielfach vorhan- den find. Aber e» gibt hier eine Ueberraschung angenehmster Art. Der Aufgang -um Marjangtpfel besteht in beguemsten Steinterraffen mit vielen Ruhebänken und am verghange gedeihen die schönsten subtropischen Pflanzen. Die Aussicht vom Gipfel ist unsagbar schön. Ties unten die lebenersüllte Stadt mit ihrer Palmenallee am Hasen, dieser einen Masten wald buntbewimpelter Schisse zeigend, dann das azurblaue Meer und ringsherum eine imposante Berg- uud Inselwelt. Wir steigen wieder hinab. Nütze die Zettl ist da» Ge- Vot für den Fremden. Ein vokalbampser bringt uns nun in zweistündiger Fahrt nach der altertümlichen Stadt Trogir, deren Kathedrale die Hauptsehenswürdtgkett ist. Mit ihrem Bau wurde bereit» im 18. Jahrhundert begonnen. Sttm- niur-gsvoll auch der RathanSbahnhos mit seinen Brunnen und der prächtigen Freitreppe. Neber eine Drehbrücke er- reicht man den Stadtteil Ciovo, wo ein Durchschreiten mehrerer Gassen Beweise erbringt, wie ärmlich und dürftig die breiten Schichten dcS dalmatinischen Volkes leben. Der Korso Splits ist die erwähnte Palmenallee am Hafen. Hier herrscht in den Abendstunden ein geradezu großstädti sches Treiben. Einheimische und Fremde ergehen sich hier und auch der Flirt wirb von der Jugend mit Eifer betriebe». Nun giltS aber die Koffer zu packen, viel Schöne» steht im Reiseprogramm, das Wetter hat sich auch endlich gebessert, Sterne funkeln hernieder und verheißen einen sonnigen Tag. (Fortsetzung folgt.) vekieiKIiclie« Ainltzsrft ftaiirerl Ltzor u. Gelierter ck. N.V.V. vrpdeuz vmwvrgttG, ckso 2l. ^uol, 20 Mir. Eintritt so plg. unck Steuer, rrveveiwl lacken elo orovea« uack 0. Wssar. l Verelazaavdrlelüea s RTB. Ankerordentl. Jugendvers. Freitag 8 Uhr Jugeudspieltag. Riege Wacker ADV. Mittw. Versammlg. Karpfen. Bereit» tveidger. Jäger, Riesa. UebungSschiehen Donnerstag. 2l. d. M., ab 2 Uhr. MB. Adler. Mittw.' .20 Uhr Ausfahrt nach Oschatz. Militärverein Seerhausen u. Umg. Sonnabend, 23. Theater u. Ball in Mautitz. Gäste willkommen. Orpheus. Cbor und Orchester morgige Mittwoch- Probe vollzählig. Parkkonzert. rei. 485 Herrlich gelegenes Gartenlokal und Ausflugsort. Gutgepflegte Biere und Weine. Spezialität: Mai-Bowle, sowie Obst- und Beerenweine. Morgen Mittwoch, d. 2«. Juni, adends 8 Uhr grost. Garten- Reunion. — Verstärkte Kapelle- Um gütigen Besuch bitten M. Richter und Frau. vraacvsl rarsten lln Nlr Kolo LoN» Lest la am KoK«r-llroAerle. l.scksninlrsl»sr oder gut eingeführte Etagengeschäfte, welche Strümpfe noch mitiühren wollen, erhalten diese kommissions weise direkt ab Fabrik. Offerten erbeten unter V i«2 an Ala, Haasenttein L Vogler, Chemnitz. Die Zeitrmgsreklame wirkt sicher — die Gelegeuheitsrellame mir zufällig! Amtliches. Auf Blatt 331 de« hiesigen Handelsregister» betr. die Firma Dresdner Transport- und Lager- Haus-Aktiengesellschaft vorm.G.THamm, Filiale Riesa in Riesa, Zweigniederlassung der in Dresden unter der Firma Dresdner Transport- und Lagerhaus- Aktiengesellschaft norm. G. Thamm bestehenden Aktiengesellschaft ist am 13. Junt 1928 eingetragen worden: Der TeiellschaftSvertrag vom 7. Januar 1916 ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 15. Mai 1928 laut notarieller Niederschrift vom gleichen Tage in 821 Abs.1 abaeändert worden. Amtsgericht Riesa, den 16. Juni 1928. Mit Genehmigung der AmtShauptmannschast Großenhain wird der OrtSverbindungSweg von Nickrttz nach Poppitz wegen Beschotterung vom 20. bis mit 23. Juni dieses Jahre» für den Fähr verkehr gesperrt und dieser inzwischen über Hrpda verwiesen. Das unbefugte Befahren de» gesperrten Weges wird nach 8 366" des Reichsftrafgesetzbuchs bestraft. Mergendorf. den 18. Junt 1928. Des Giirg« meister. 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Zu erfr.1« Taaebl. Riesa. Für di« vielen Beweise herzlicher Teil- nahm« durch Wort, Schrift, sowie schönen Blumenschmuck und ehrendes Geleit zur lebten Ruhestätte beim Heimgange unserer lieben unvergeßlichen Tochter und Schwester Anna sagen wir hierdurch allen unser» herzlichste« Dank. Riesa, 19. Juni 1928. SMillk M Wm. dlstail- SsNrtsllsn Mr Alacker u. rrwaestgeas »tat, groy«, l.ager. K. Auntrsel» Kauptgteack« 2«, Zapplest« — bckukge I Iisob-,l)iv»u-u.8tspp<1soksll odne 4 aeblx. io tz v Iloiistsrst liskert L Olllok, knmk- kllrt«.U. 77. kodrsib. 8is «okort. PSsno gebr., preiswert^ zu ver.kaufen. j s. reim (IMckj Piano-Magaztn Riesa, Hauvtstr. 49 Telefon 686. M äie Zetrtreit »oam «» »«mlea »»envrr«« Morgen Mittwoch Früh '/,9 Uhr Wellfleisch, später fr. hausschl. Wurst Gallertschiisieln und Hackepeter. U.KllmUed,VoMs»tr.SS K m Morgen MM '/,9 Uhr Well. »WWMl fleisch, später fr»,«« Wurst. 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