Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-01
- Monat1928-12
- Jahr1928
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1928
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28V. 1. Vellage zum Riesaer Tagevlatr. Sonnabeaa, 1. Dezemder 1S28, adeudS. 81. Jahrg. mimmarmm. Dresden. Der Kreij-u-schuß zu Dresden er- ledtgte in seiner Sitzung am Freitag bormittag zunächst eine Reihe von AuftvertungSanträgen nach vem Vorschlag oeS Berichterstatter». Der Einspruch de» Stasi, rate-»u RadeSerg gegen den Beztrksverband der Amt»- bauvtmannsckaftDreSven wegen Nichtanerkennung der Güterdahnhosstraße in Radeberg al» öffentliche Durch- gangSstratze im Sinne von js 146 der Gemeindeordnung wurde abgelehnt. Der KreisauSschutz hatte zunächst die Frage, seiner Zuständigkeit »n dieser Angelegenheit geprüft und diese Frage bejaht, obwohl da» OberverwaltungSaericht in seinen lebten Entscheidungen den gegenteiligen Stand punkt eingenommen hat. Nach längeren Ausführungen des Vorsitzenden KretShauvtmann Buck schloß der Aus. schuh sich de« Gutachten der Gtrahenbaubehorde an, da» die Dresdner, und Rathenaustraße al» die eigentliche Ber« bindungSstratze erklärt und der Güterbahnhofstraßc den Charakter einer Umgehungsstraße gibt, wenngleich drese au- Zweckmäßigkeitsgründen stark benützt wird. Abgelehnt wurde auch der Einspruch de» Gemetnderate» zu Lange- brück gegen den BeztrkSverband der AmtShauvtmannschaft Dresden wegen Nichtanerkennung de» als LangebrÜck— Schönborner Kommunikationsweg bezeichneten Weges als öffentliche DurchgangSstratze. Sier liegen die Verhältnisse ähnlich wie in dem vorhergeschilderten Falle. Muh die Beschwerde de» Stadtrate» in Radebeul gegen den Bescheid de» BezirkSvevbandes der Amtshauvtmannschast Dresden wegen Ablehnung der Bezuschussung der nach 8 146 der G. O. angemeldeten, im laufenden Jahre geplan ten Wegebauarbeiten mußte vom KreisauSschutz abgelehnt werden. Tagung des Landesparteivorstandes der Deutsche« Demokratische« Partei. * Dres-en. (Tel.) Der LandeSparteivorstand der Deutschen Demokratischen Partei nahm in seiner am Frei tag in DreS-en abgehaltenen Sitzung u. a. Stellung zu der durch Len Vorschlag der Deutschen VolkSpartet für Lte Ren» besetz««- des Volksbild«ngsmi«isteriamS geschaffene« Lage. Die Aussprache fand ihren Niederschlag in folgender Ent schließung: «Der LanbeSpartetvorstand billigt Lie Haltung der demokratischen Fraktion in Sachen der Besetzung Le» BolkS- bildungSmtnisteriumS". Wetter beschäftigt sich Ler Landesvorstand mit -er Be stimmung, die bürgerliche« Gemeindevertreter im Lande z« einer politischen Arbeitsgemeinschaft zusammeuznschlteßea. Der Borstand nahm hierzu folgende Entschließung an: „Der Landesparteivorstand hält eine Orientierung der Gemeindevertreter nach der Unterscheidung „hie bürgerlich und hie sozialistisch" für unerwünscht. Die Demokratische Partei vermeidet grundsätzlich alle», wa» diese Gegensätze zu verstärken geneigt ist und legt auch in ihrer kommunalen Politik ausschlaggebenden Wert auf Ueberbrückung und Milderung vorhandener Gegensätze. KlMdM SU «kWklwU SU WIM. Berlin. (Telunion.) Der ReichSverban» de» Lent- sch«« Handwerks veranstaltet« in Verbindung mit einer Laguna seine» große« Ausschusses am Freitag, Le« »0. Rov., im Hotel Prinz Albrecht zu Berlin «inen parlamentarische« Abend. Unter den zahlreichen Gästen sah man RetchSwirt- schaftSminister Dr. Eurtius, RetchSarbettSmtntster Wissen, Mintstertalbtrektor Dr. Reichardt, den Retch-kommtffar für da» Handwerk and da» Kleingewerbe, Vertreter verschiede, ner Ministerien, mehrere Reichstag», und LanbtagSaVaeord- nete, Vertreter der politischen Parteien, der Tagespresse und der Gpttzenverbänbe der Wirtschaft. Der Vorsitzende d«S Retch-verbande» de» deutschen Handwerk», Derlien-Hannover, begrüßte Lte erschienenen Ehrengäste und wie» auf die Notwendigkeit einer besseren Berücksichtigung handwerklicher Lebensinteressen hin. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die in der Regierungs erklärung vom 8. Juli Liese» Jahre» gegebene Zusicherung nach größerer Beachtung de» Artikel» 1S4 der ReichSverfas. sung auch Erfüllung finden möge. Di« Neuregelung der Reparationsverpflichtungen werde für lange Zeit hinaus die Richtlinien der deutschen Wirtschaftspolitik festlegen. Da» Handwerk müsse fordern, baß auch Vertreter Le» gewerb lichen Mittelstände» vor der Entscheidung der Vachverstän- Ligen zu Worte kämen. Generalsekretär Dr. Mensch-Hannover sprach zuerst über den dem Reichstag vorgelegten Entwurf einer Hand» werkSuovelle. Di« Erwartungen, die da» Handwerk an die RetchShandwerkSordnung geknüpft habe, würben durch die Novelle zu einem erheblichen Teile nicht erfüllt. Gleichwohl bedeute die Novelle im Aufbau und der Stärkung der be- rufSständischen Organisation einen Fortschritt. Die Be rufsvertretungen des Handwerks seien entschlossen, mit den Berufsvertretungen von Industrie und Handel gemeinschaft lich im Wege der Verständigung von Fall zu Fall Grenz streitigkeiten zu bereinigen. WoS das Verhältnis zu den Arbeitnehmern anlange, so sei das Handwerk zur berufs ständischen Gemeinschaftsarbeit mit den Arbeitnehmern be reit. DaS bedeute aber nicht die Zustimmung zu einer pari- tätischen Umgestaltung der Handwerkskammern. Die Ent. scheidung über die künftige Gestaltung der amtlichen Berufs vertretungen bleibe dem endgültigen Reichswirtschaftsrat vorbehalten. Der Berichterstatter sprach die Erwartung aus, daß die SpitzenverVände der Unternehmer der Annahme des Gesetzentwurfs im Reichstag keine Schwierigkeiten ent gegenbringen und der Reichstag die Handwerksnovelle mög lichst bald verabschiede. Generalsekretär Hermann-Berlin, M. d. R. W. R., gab einen Bericht über die Stellnngnahme des ReichSverbanoeS des deutsche« Handwerks z« den wichtigste« gesetzgeberischen Vorlage« aus dem Gebiete der Sozialpolitik. Von lebenswichtigem Interesse für das Handwerk sei in erster Linie der Entwurf eines ArbeitsschutzgefetzeS. Der Regierungsentwurf werde vom deutschen Handwerk gründ- sätzlich abgelehnt, weil seine Bestimmungen viel zu sehr aus industrielle und großstädtische Verhältnisse abgestellt sind. Da» Handwerk müsse unter allen Umständen Sonder bestimmungen fordern. I» absehbarer Zeit werde den Reichstag auch der Entwurf eine» VerusSauSbildungSgesetzeS beschäftigen. Bet diesem Gesetz müsse in erster Linie fest- gehalten werden an dem, was sich in jahrzehntelanger Arbeit im Handwerk und seinen Organisationen als lebensfähig erwiese» habe. Mit den übrigen Gpitzenverbänden der deutsche« Wirt schaft habe sich auch der ReichSverband de» deutschen Hand werks für eine gründliche Reform des Schlichtungswesens eingesetzt. Das Handwerk gebe dem tariflichen Schlichtungs wesen unbedingt Len Vorzug und empfehl« defsen weiteren Ausbau. Die staatlichen GchltchtungSinstanzen müßten von Vorsitzenden geleitet werben, die das Vertrauen beider Par- teien genießen. Die Errichtung einer zentralen Reichs- schiedSstelle erscheine als notwendig. Eine Zwangsbewirt schaftung der Löhne im seitherigen Stile sei auf die Dauer für die deutsche Wirtschaft unerträglich. Di« Stellung des Handwerks z« de« steuerpolitischen Frage« der Gegenwart behandelte unter dem Gesichtspunkt ihrer wirtschaftspolitischen Auswirkung sodann Syndikus Scherer-Dortmund. Unter Bezugnahme auf die Einkorn- mensteuernovelle vom 28. Juli diese» Jahre», die al» ver fehlt bezeichnet werben müsse, sei, wie der Redner u. a. aus- führte, zu verlangen, baß die den Lohnsteuerpflichtigen durch die Einkommensteuernovelle zuteil gewordene Steuersenkung auch den einkommensteuerpslichtigen Ge werbetreiben den baldmöglichst zuerkannt werde. Die Mög lichkeit einer Heraufsetzung der ehedem abgebauten Umsatz steuer wird als außerordentlich gering angesehen. Durch die nicht immer zu vermeidenden Kompromisse werde die Auswirkung der in Aussicht genommenen Steuererhöhung und Neubesteuerung noch erheblich abgeschwächt. Bon gro ßer Bedeutung sei die Reform der bisher den Ländern über lassenen Real- einschließlich Hauszinssteuergesetzgebung. Für den Finanzausgleich habe die beabsichtigte Neuregelung von dem Grundsatz auszugehen, die finanziellen Lebcnsnotwen- digkeiten der öffentlichen Körperschaften mit der steuerlichen Leistungsfähigkeit der Bevölkerung in Einklang zu bringen. Der Steuervereinheitlichung könne bas Handwerk nur unter der Voraussetzung zustimmen, daß das Gesetz zu einer Sen kung der Realsteuern führe. Das Handwerk wünsche eine grundlegende Aenderung des Lastenverhältnisies in der Gewerbesteuer mit der Maßgabe, daß durch den Ertrag Höch- stens SV v. H. de» Gesamtaufkommens aufgebracht werde« dürfe. Hinsichtlich der Gebäudeentschuldungssteuer sei ei» allmähliches Absenken der Steuerbelastung mit dem Ziele, möglichst baldiger Beseitigung zu erstreben. Das Handwerk kämpfe letzten Endes auf steuerlichem Gebiet um seine Wett bewerbsfähigkeit gegenüber der Großwirtschaft. Derlien-Hannover ergriff später nochmals das Wort zu^Krage deS Bergcbnngswesens. Er betonte, daß nur die reiDvgesetzliche Einführung der Verdingungsordnung für Bauleistungen den gerügten Mißständen abhelfen könne. Generalleutnant a. D. Curt Friedrich gestorben. )l Berlin. Wie der Hanptvorftand der Deutschen Kraftsabr-Ofsizier-Dereinignna «. D. mitteilt, starb am 28. November in Berlin der 1. Vorsitzende dieser Vereint- guna, Generalleutnant a. D. Curt Friedrich. Urspriing- lich Pionierosfitter, trat der Verstorbene bald zu den Eilen- babntruvven über, an deren Entwicklung er hervorragenden Anteil nahm. Weit über die Grenzen Deutschlands hinan haben seine Versuche mit der MilitSr-Schnellbahn seinerzeit größte Beachtung gefunden. Nach mehrjährigem Dienst in den Kolonien, kam Ex- zellen» Friedrich in die Heimat zurück, um die Entwicklung ve» Kraftsabrwesen» für da» Deutsche Herr weiter zu fördern. Jahrelang Präsident zuerst der Dermchs-A Rettung, dann der Verkehrstechnischen PrüsungS-Kommission batte er sich wohl al» Erster für die Einführung des deutschen Benzol«, gegen da« «»»ländisch« Benzin, im Heeresdienst eingesetzt. Da« schnelle Herausbrinarn des ersten deutschen gepanzerten Tank« während des Kriege» war seiner Energie zu ver danken. — An der Durchführung der Subventions-Idee für Lastkraftwagen nahm er hervorragenden Anteil. Nach dem Kriege stellte Sxzell«», Friedrich sein reiche» Wissen in den Dienst der deutschen Industrie. Di« Einäscherung der sterblichen Hülle diese« im Krieg und Frieden um da« deutsche Vaterland bochverdienten Mannes findet am Montag, den 3 Dezember 1928. ö Uhr im Krematorium B«rlin-Wilmer»dorf statt. Ozeavfrachtflugverkehr. In Travemünde sinken gegenwärtig die letzte« Probe flüge deS Robrbachflugbootrs .Roftra" statt, eine« Fracht flugboote» mit dem rin Ozevnstug über Vigo—Azoren nach Newyork gemacht werden soll. Sübrer de» Boote» wird wabrscheinlich der Pilot und Flualebrer Stetudors sein. Al« einziger Passagier ist ein« Amerikanerin. Mr«. Mildred Johnson, in Vussicht genommen; diese Dam« hat sich auch verpflichtet, die nötige Menge Fracht für den Atlantikflua zusammenzubringen. Zweck de« ganz verkehrSmäßig auf gezogenen Fluge» ist es. de» Nachwri« zu erbringen, datz di» Flugzrugreiie über da» grob« Wasser durch Mitnabm« von Fracht rentabel gemacht werden kann. Der Amerika- sing toll laut Tageblatt, wenn irgend möglich, dis zu« irr. Dezember durchgesübrt sei«. NM SW IkkMt. Gestern spät abend» stellte sich Bruno Scherl, gegen den, wie gemeldet, wegen Bechseldetrug» Hastbefehl erlassen worden ist, auf einem Polizeirevier. Er gaL an, daß er durch die Zeitung Kenntnt» von dem gegen ihn erlassenen Haft befehl erhalten habe und bat um seine Festnahme. Er er klärte, daß er kein« betrügerisch«« Handlnngen begangen habe und daß ihm die Verhaftung willkommen sei, da er nun Gelegenheit habe, dt« gegen thn erhobenen Vorwürfe zu entkräften und dte ganze« strittigen Vermögen-Verhältnisse zur Sprache zu bringen. Sr wurde in Polizetgewahrsam genommen. Dr. jnr. Georg Scherl, einer der Testamentsvollstrecker de» Nachlasse» Therese Scherl», der »wette« Gatttn August ScherlS, gibt der „Bosfischen Zeitung" eine Erklärung ab, in der e» heißt: „Ich bin der Ansicht, daß die Wechselasfäre meine» Gttef- bruder» lediglich dem Zwecke dtente, Lnrch «in« Gericht». Verhandlung den Kindern Angnst ScherlS dt« Möglichkeit zu geven, ihre Erbansprüche por einem groben Forum gel. tend zu machen. Ler Uebergang de» August Gcherl-Berlag» an die Hugenberg-Gruppe ist nach unserer Ansicht anfechtbar, da der Vertrag, »er seinerzeit mit dem Konsortium rheint- scher Industrieller aeschloflen wurde, auddrückltch vorsaS, Jill WWW AIWWWlk »kl WM Wiklk. ßlzc MWm Lu WMWkl lir Mr, W M Mi«. XBerlin. Der W«stan«schuß für Pfalk Saar «nd Rhein (ReichSverband der Rbeiniänder, Bund der Saar vereine u. a.) richtet am Lranertage deS vor IS Jahre«, am 1. Dezember 1Sl8, erfolgte« Einmarsch«- feindlicher Truppen in deutsche- Land am Rhein folgende Kund- grbung an dte Bevölkerung de- besetzte« Gebiete-: Deutsche Brüder und Schwestern am Rbeiu, an der Saar und tu der Pfalz! Wir gedenken Euer in tiefer Trauer bei der zehnjährigen Wiederkehr der Besetzung ur deutscher Erde. Eure Not war «nd bleibt untere Not. Wir gedenken Euer mit freudigem Stolz über Eure tavfer« Abwehr, Eure opferfreudige Treue gegrn Heimat und Volkstum. Wir gedenken Euer mit bitterster Ent täuschung, daß, trotzdem Genf sich um Befriedung der Welt bemüht, da» unbestreitbar juristische und moralisch« Recht auf Räumung deutschen Boden» noch immer nicht erfüllt ist. Wann endlich begreift die Welt, daß kein wahrer Friede kommen kann, solang« man deutsche Ehr« verletzt «nd deut sche« Recht mißachtet. Wir gedenken Euer mit feierlichem Gelöbnis, nicht «her ruhen zu wollen, bi« der letzt« sremd« Soldat vom rheinischen Boden verschwunden ist. Frei werde, deutsch bleib« der Rhein l * Ak lWWll rmiWkl rm ll. SlAkM der MWMWbW. X Köln. Die rheinischen Demokraten haben anlöß. lich der zehnjährig«» Wiederkehr de« Tage» der Besetzung de» Rheinland«» folgende Kundgebung beschlossen: „Zum zehnten Mal jährt sich der Taa, an dem fremd« Truppen unser Rheinland besetzt Haden. Unsagbar Schwere« haben wie «ährend dieser Jahr« gelitten. Di« Hoheit de« Reiche« und die Selbstverwaltung der «emeinden ist zerstört, unsere persönliche Freiheit unerträglich ringe- schränkt, Wirtschaft und Verkehr labmgrleat und die Wob* nungSnot ins Unendliche gesteigert worden. Dor allem aber ist unser Nationalaefühl durch immerwährenden An- blick von Truppen der „Siegerstaatrn" aufs tiefste verletzt worden, von den Drangsalen des RuhreinbruchS und der Sevaratiftenzrit ganz zu schweigen. Di« zehn Jahr« fremder Besetzung waren ein grwaliige» Hemmnis für den innere« Frieden Deutschlands und den Wiederaufbau unseres Vaterlandes und ein schreiender Widerspruch zur volitik der europäischen Befriedung. Zehn Jahre fremde Besetzung sind aber auch »in unvergängliches Ruhmesblatt in der Geschichte der Rheinland«, deren deutsch« Treue der stärksten Belattung ftandaehalten bat. Wir rheinischen Demokraten fordern an diesem traurigen ErinnerungStag erneut und stürmisch die sofortig« Räumung des ganzen besetzten Ge bieter, wir fordern die Räumung ohne jede Gegenleistung als ein Recht des deutschen Volkes, dar durch Verträge verbürgt und durch di« schwersten Opfer erkauft worden ist. Wir fordern die Räumung im Namen der völkerverbinden den Demokratie, denn Friede kann nicht werden, solang« eia Sieger dem Besiegten den Fuß auf den Nacken fetzt." Sozialdemokratische -mrdgebmtg. Köln. (Funkspruch.) Der Bezirksvorstand der sozial demokratischen Partei für den Bezirk Obere Rheinprovinz erläßt anläßlich der 10jährigen Wiederkehr der Besetzung de« RhetnlandeS eine Knndgednng, tu der »ach einem Hin weis auf dte politische und wirtschaftliche Abschnürung des RhetnlandeS vom deutschen Mutterlan-e, die Einquartie rungslasten, den verschärften WtrtschastSdruck und dte durch baS Locarno-Abkommen Frankreich gegebenen Sicherheiten dt« sofortige Räumung de» R hei ulendes «erlangt wird. Niemand, so heißt eS in der Kundgebung n. a-, ist »ehr z« dieser Fordern«« berechtigt, als die dentsche Sozialdemo kratie. Sie weiß sich eines Sinnes mit den Sozialisten aller Länder, dte ans zahlreichen Kongressen fett langem dte Be freiung des Rheinlanbes von der fremden Besatzung ge fordert haben. Sie ruft heute den Besatzungsmächten zu: Krönt da- internationale BerftSndignngSwerk Lnrch die Räumung! daß der bestehende Sur» von 1918 Ler damaligen Regierung unverändert bleibe» müsse» Laß also gegen die Politik der Regierung nicht» unternommen werden dürfe. Diese Klausel ist bereit- im Jahre 1S17 durchbrochen worden, al- dte Scherl-Presse den Kur- Bethmann-Hollweg- angriff. Die- ist durch Gutachten namhafter Juristen, u. a. Kohler», feftgestellt worden. Ob unter Politik der Regierung auch der -er jetzigen zu verstehen ist, werden juristische Gutachten er gebe« müssen." Schulkreuzer Berlin i« Aden. Berlin. Echulkreuzer Berlin ist in Ade» eingelanfe«. Gr wird am S, Dezember nach Alexandrien in See gehen, Die Persönlichkeit des Prager Mörders festgestellt. X Prag. Sogleich nach der Räumung deS Schwur- gertchtSsaale» fand sich am AttentatSort eine GertchtSkom- misston ein, die die Sezierung des ermordeten Bebt anord- nete. Der Täter wurde auk Grund keiner Personalausweise ' al- der in» Jahre 1901 im Dorfe Kossowo bet Tirana ge borene Ziga vuciterna feftgestellt, Ler ein Diener deS Kapi täns der albanischen Armee Gana veg, LeS Bruder- des ermordeten Gesandten Zena Beg ist. Beim Vorverhör weigerte sich der Attentäter, seinen Namen anzugeben und nähere Angaben zu machen. ES war überhaupt kein Wort auS ihm herauszubringen. Er wurde sodann auf die Polizei birektion »um verhör geschafft. Während Les Vorverhörs machte er den Eindruck ziemlicher Verwirrung und Nieder- geschlagenheit. Der schwerverletzte italienische Journalist wurde in seine Wohnung gebracht» lliirrdiglmg deS Arbeitszettabkommeu» der Metallarbeiter. X Düsseldorf. Dl« Arbeitgeber der Gruppe Nord west baden da« ArbrltSzritabkommen der Metallarbeiter zum 31. Dezember gekündigt. AS handelt sich hierbei um «ine mehr formelle «asinahme, da die Verhandlungen über die Arbeitszeit in die jetzigen Verhandlungen »wischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern herett» etngeschlossea sind.
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