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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040723018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904072301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904072301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-23
- Monat1904-07
- Jahr1904
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gelegen sein, diese unerquickliche Geschichte zum Abschluß und AuStrag zu bringen. * * Bochum, 22. Juli. Der Ehrenbürger Bochums, Stadt verordnetenvorsteher Bergrat Pieper, ist gestorben. Er war ein Schwager des verstorbenen Abgeordneten vr. Schultz. * Witte«, 22. Juli. In den Kreisen der rheinisch-west- salischen Bergbautreibenden wird beabsichtigt, dem ver storbenen LandtagSabgeordneten Geheimrat vr. Schultz auf Ruhrbergen ein große» Denkmal zu errichten. flotte. * Tie englischen Flottenmanöver werden in diesem Jahre im Kanal slattfinden und von besonderer Bedeutung sein. Die der Manöverflotte gestellte Aufgabe verlangt von ihr ine Behauptung der Herrschaft im Kanal. Den (Gegner stellen das Küsten- verteidigungsgeschwader und die Torpcdojägerslottillen dar, und Falmouth sowie die Küste von Cornwall dienen als Grund linie ihrer Tätigkeit. Die Kanalflotte wird Kriegsansrüstung haben und in Torvay zujammcngezogen werden: das Küsten- vertcidigungsgeschwader soll sich schon vorher in Portland ver- sammeln. Die Torprdobootsflottillcn von Portsmouth, Devon port, Chatham und Felixstowe verstärken sich durch sämtliche ver fügbaren Torpedoboolsjäaer und sind bestimmt, bei den Opera tionen eine wichtige Rolle zu spielen Ium ersten Male werden die neuen Schwimmdocks Verwendung finden: sie werden von Dampfern geschleppt, die Flottillen begleiten und die während der Hebungen so häufigen Ausbesserungen, die früher oft die Rückkehr der betreffenden Schiffe in den Hafen nötig machten, an Ort und Stelle vornehmen lassen. Sämt liche Flottenzeughauser und -Werften sind in voller Tätig keit, uin die Manöver vorzubereiten. Am 16. Juli hat die Mobilmachung der Gefechtseinheiten begonnen. Gegen Ende des Monats werden die Operationen ihren Anfang nehmen und bis zum 15. August dauern. Die Oberleitung liegt in der Hand des Admirals K. Wilson. Zweifellos werden am Beginn der Hebungen auch die Unterseeboote beteiligt sein. Man hätte es sehr gern gesehen, wenn es möglich gewesen wäre, zu den Manövern einige Modelle der neuen Torpedoboote mit besonderem Motor heranzuziehen, von denen die englischen Flottenfachleute so viel Gutes zu berichten wissen. Tie Ad miralität hat den Bau einer Abteilung solcher Torpedoboote von kleinen Abmcst'ungen beschlossen. Die ersten Versuche sollen mit Booten von 42,9 m Länge gemacht werden. Die Motoren befinden sich unter der Wasserlinie und die Boote sind mit einem Brückenausstoßrohr für die Torpedos versehen, das sich nach allen Richtungen drehen läßt. Es wird behauptet, daß die völlige Ab wesenheit von Rauch sowie das Fehlen der Schornsteine diese Schiffe bei Rockt unsichtbar machen. Die Admiralität teilt über den neuen Motor nichts mit, in Flottenkreisen glaubt man aber zu wissen, daß das als besonders kräftige Treibmittel bekannte Gasolin verwendet wird. Selbst für den Fall, daß die Versuche nach allen Richtungen befriedigen, ist cs wegen der von ihnen gelieferten nicht genügend großen Schnellig keit nicht wahrscheinlich, daß man diese Motoren für große Schiffe benutzen kann, denn die höchste von einem Motor schiff bisher erreichte Geschwindigkeit beträgt 15 Knoten. Eine sehr ernste Unzuträglichkeit bei Anwendung dieser Motoren liegt in der außerordentlich großen Entzündlichkeit der für ihren Betrieb nötigen Stoffe: ein Geschotz, das in den Lagerraum des Petroleums oder Gasolins eines Kriegsschiffes cindränge, würde dieses in einem Augenblick gänzlich zerstören. Man wird die Anwendung der neuen Motoren daher aus kleine Schiffe wie die Torpedoboote beschränken müssen. Ruslana. Persien. * Ein persisch - englischer Konflikt. Ans Petersburg, 21. Juli, wird der „Köln. Zig." gemeldet: Aus Teheran wird ein ernster Streitfall zwischen den persischen Zoll behörden und englischen Amtspersonen gemeldet. Vor etwa zwei Monaten nahmen die Engländer die Inseln Tumb und Abu-Musa im östlichen Teil des Persischen Meer busens in Besitz und hißten dort die englische Flagge. Den Engländern gehört dort die Inselgruppe Ras - en- Kumu, die sie im Anfänge des vorigen Jahrhunderts Räubern abnahmcn. Die oben genannten zwei Inseln sind aber zweifellos persischer Besitz. Sobald der Erste Minister, Prinz Ain ed Dauleh, telegraphisch von der Besitz nahme der Inseln in Kenntnis gesetzt war, ordnete er unverzüglich an, daß die englische Flagge auf den Inseln ent fernt würde, und ungeachtet des englischen Einspruchs wurde dieser Befehl durch die örtliche Zollbehörde ausgeführt. Ander seits beging das persische Zollamt einen großen politischen Fehler und ermöglichte England einen Erfolg. In demselben Teil des Persischen Busens liegt eine Insel Dalna, die unzweifel haft dem arabischen Schech Abu Dabi gehört, der sein Besitzrecht dadurch zum Ausdruck bringt, daß er alljährlich persönlich oder durch seinen Sohn die Perlenfischer« in den Gewässern der Insel beaufsichtigt. Die persischen Beamten wollten aus unbekannten Beweggründen die Insel unter ihre Aufsicht stellen. Schech Abu Dabi beschwerte sich bei den englischen Amtspersonen, deren Schutz er genießt, und die persische Zollbehörde mußte ihre Flagge forlnehmcn. In Teheran besteht die Ansicht, der erwähnte Konflikt werde im englischen Parlament zur Sprache kommen nach vorhcrgegangeuem Schriftwechsel zwischen London und Teheran. Der Ausgang des Streits werde von der Haltung der persischen Regierung abhäugen. England benutze das allgemeine Intercsie für die Vorgänge im fernen Osten, um sich außer Seistan auch noch andere Punkte Persiens eigenmächtig anzueignen. Hur Zacdse«. * Dresden, 22. Juli. Der Kronprinz von Sachsen in Schmecks. Wie der „Tag ' meldet, verzeichnet ein besonderes Blatt der Kurliste des Bades Schmecks als Neuangekommene: Baron von Rochwitz samt Familie und Dienerschaft. Lediglich in dieser diskreten Form wurde dem Kronprinzen Friedrich August von Sachsen eine spezielle Ehrung erwiesen. Im übrigen lebt und verkehrt der Thronfolger, wie jeder andere Kur- gast, einfach, ohne jeden Aufwand, fast immer in Gesell- schäft seiner Kinder, dreier Prinzen und zweier Prin zessinnen. Auf der Promenade kann man ihn mit den Prinzen ungeniert in fröhlichster Laune „Fangen" spie len sehen; da gibt es dann silberhelles, ungebundenes Lachen, wenn cs den Knaben gelingt, Papa zu ent- wischen, oder wenn einer der Prinzen gar hinpurzelt. Pou „Prinzenerziehung" im unangenehmen Sinne des Wortes ist nichts zu merken, das sind echte, unbefangene Kinder von entzückendem Wesen mit der ganzen zutrau lichen Offenheit des Gemüts. Der Thronfolger hat wäh- rend der kurzen Zeit seines Hierseins schon mehrere größere Bergtouren, auch Spitzcnbesteigungcn unter nommen. Die Führer rühmen seine touristische Aus dauer und Gewandtheit. Augenblicklich befindet sich der Kronprinz auf einer Fußpartic, die ihn über den Fischsee nach Zakopane führt. Was sich jetzt die Augustusbriicke gefallen lassen muß, so schreibt oie „Dresdner Zeitung", ist kaum zu glauben. Sie ist bekanntlich ziemlich aufs trockene gesetzt, flutet doch nur noch Lurch zwei Bogen der Elbstrom, dem man jetzt das Epitheton „stolz" nicht mehr beilegen kann. Süatt der Fische, die sonst, um die Pfeiler Haschens spie len, tummeln sich große und kleine Kinder im Flußbett und auf den Postamenten des ehrwürdigen Bauwerks. Nun gibt es bekanntlich viele Leute, die es nicht lassen tonnen, ihren bedeutungsvollen Namen wenigstens durch die Anfangsbuchstaben überall zu verewigen. Aber das Bemalen der Wände geheimer Kabinette, sowie von Brettcrplankcn, Felswänden usw. wird schließlich lang weilig. Welche herrliche Gelegenheit bietet sich da jetzt, seinen Namen an den Pfeilern der Brücke mit Firnisfarbc oder Meißel der staunenden Nachwelt zu überliefern. Allerdings hat die Sache auch ihreSchwierigkeiten; denn ab und zu erscheint einPolizist, um das Flußbett zu säubern und die Mcißelhelden, die schon jetzt den Abbruch der Augustusbriicke in Angriff nehmen wollen, zu vertreiben. Zu dieser Tätigkeit ist aber die Ausdauer und Ruhe nölig, die nur ein Schutz- mann zu entwickeln vermag, der sich eben einmal etwas vorgenommen hat. In der „Jugend von heute" steckt nicht mehr der Respekt vor der heiligen Hcrmandad, der bei dem älteren Geschlechte in Mark und Knochen über gegangen war. als es noch barfuß seine tollen Streiche ausführte. Erscheint nämlich der Schutzmann, dann huschen die Jungen mit verschmitztem Lächeln hinter die Pfeiler, als ob sie glaubten, der Beamte sei eigens zu dem Zwecke gekommen, mit ihnen Versteckens zu spielen. Es ist aber auch ein zu eigener Reiz für die Jungen und notabene auch für die Alten, auf einem Grund und Boden zu wandeln, der bisher als unveräußerliche Do mäne der Najaden und ihres feuchten Elements gegolten hat. Mancher wird wohl auch durch die Gewinnsucht ver anlaßt, auf dem Elbgrunde zu wandeln. Seit bekannt geworden ist. daß Knaben an der Brücke eine Kiste mit vollen Flaschen gefunden haben, suchen viele nach ver borgenen Schätzen; und einige Knaben haben das Glück gehabt, ein Geldtäschchen mit 22 .6 barem Geidc zu fin-< den. Vielleicht gelingt es einem Sonntagskinde, das große vergoldete Kruzifir aufzufinden, das bei der Hochflut 18-15 von der Brücke in den Strom stürzte und seitdem nickst wieder gesehen wurde. Dann hätte der niedrige Wasserstand, der viel aufdringliches Volk an die Pfeiler der Brücke führt, für diese den Vor teil, daß sie ihren Schmuck wieder erhielte, den ihr der Strom entrissen bat. Einen Vorteil bringt die Trocken heit sowieso mit sich. Sie bietet nämlich Gelegenheit, die Pfeiler an ihrem Grunde auf bequeme Weile gründ lich anszubessern, als ob die Brücke noch einmal so lange sieben sollte, als sie schon gestanden bat. und doch redet setzt eigentlich jeder nur von ihrem nahe bevorstehenden Ende. * l-V Glashütte, 21. Juli. Dem Stadtrat a. T. Karl Kohl hier, welcher sich vielfach in gemeinnütziger Weise um unsere Stadtgemeindc verdient gemacht hat, wurde am 19. d. Mts. gelegentlich der Feier seiner goldenen Hochzeit eine besondere Auszeichnung verliehen, indem er zum Ehrenbürger der Stadt Glashütte ernannt wurde. i Plauen i. V., 22. Juli. Von dem Zuge, der früh 7Uhr vom unteren Babnhof hier nach Weischlitz fährt, ist heute zwischen Straßberg und Kerbitz eine Frau überfahren und sofort getötet worden. Der Maschinenführer hatte wohl bemerkt, wie die Frau die ziemlich stcileBösckmng herausivrang und sich Ist--Wagen längen vor dem Zuge aufs Gleis warf, war aber nickst in der Lage, den Zug zum Halten zu bringen, nm das Unglück zu verhüten. Wer die Tote ist, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. —er. Annaberg, 21. Juli. Infolge der großen Trockenheit ist in den erzgebirgischen Bächen und Flüssen fast kein Wasser mehr vorhanden, so daß hier mehrere industrielle Betriebe still stehen, darunter namentlich größere, mit Turbinenbetrieb arbeitende Holz schleifereien; andere arbeiten nur mit einem ganz ge ringen Prozentsatz. — Die Beercncrnte ist hier im besten Gange. Der Etrag ist jedoch nur mittel mäßig. er. Annaberg, 21. Juli. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten stimmten diese zwei Natsvorlagen über die Gasversorgung der Gemeinde Kleinrückerswalde und Frohnau zu. Kleinrückerswalde, das bisher einen höhere» Betrag für das Gas zahlte, als die Annaberger An schlüsse, soll in Zukunft mit diesen gleichgestellt werden, be sonders weil der Konsum der Gemeinde nakczu doppelt so viel beträgt, als man bei der Einrichtung des Anschlusses annahm. Die Gemeinde Frohnau soll neu an das Gasnetz von Anna berg anHeschlossen werden, wobei für Frohnau von vornherein gleiche Preise sür das Gas gelten sollen, wie für die städti schen Anschlüsse. Ein Berechnungsgeld von 15 000 für das zweite Projekt wurde bewilligt. Außerdem brachte der Rat einen detaillierten Anschlag für die Erbauung eines Koksschuppens in der Gasanstalt mit einem Kostenaufwand von 14 000 ein. Der Anlagenaufwand für die Gasanstalt, die übrigens einen Reingewinn von fast 100 000 per Jahr abwirft, beträgt in diesem Iabre rund 55000 * Ebersbrunn, 22. Juli. Der bei dem Jäger- bataillon in Freiberg stehende Sohn der Witwe Group n er hier ist in Dresden vom Hitzfchlag ge troffen worden und nunmehr trotz ärtzlicher Hülfe, ge storben. r. Glnnchau, 22. Juli. In Ebersbach wurden in der Nackit zum Donnerstag an drei verschiedenen Stellen E i n b r u ch s d i e b st ä h 1 e verübt. Das Er gebnis dieses Beutezuges bildeten Goldsachcn und Lebensmittel in erheblichen Quantitäten. * Chemnitz, 22. Juli. Ein Wohltäter Hot dem hiesigen Verein zur Unterstützung armer Kranker 500 zur Verwendung für erholungs- bedürftige Kinder zugewiesen. — Ter Bezirksausschuß Chemnitz genehmigte die Orts gesetze, die Tagegelder und R e i s c k o st e n derBeamten der Gemeinden Goblcuz, Hormersdorf. Günsdorf, Euba, Röhrsdorf, Oberhermersdors und Mitteldorf betr. — Die G e s ch i r r f ü h r e r und Speditionsarbei ter hier haben durch eine Lohnbewegung eine Er höhung der Löhne von 15—18 <ckk auf 19—21 erzielt. n. Döbeln, 22. Juli. Der am Sonnabend am E i ch - bcragehölz stattgefundene Waldbrand ist, wie die Polizei ermittelt hat, von zwei 11jährigen Schnl- knaben veranlaßt worden. — In der Nacht zum 21. brannte in Gärtitz das W o h n h a u s liebst Scheune des Bahnwärters Keidel nieder Hu; Zacbrenr Umgebung. — Halle, 22. Juli. Die Ma gdcburger Poli - z e i hat den Mann verhaftet, der am 10. d. M. in Halle bei dem Konfitürenhändlcr Francke auf der Ludwig l Wuchcrerstraße für 20 800 .4! Wertpapiere gestohlen hat. Der Einbrecher gab sich in Magdeburg als Kauf mann. Eduard Bcrnitz ans Erfurt aus, während er in äL.irLlichkeit Adolf Gell er mann heißt, von Be ruf Kellner ist und aus Hannover stammt. iH Pretzsch a. d. Elbe. 22. Juli. Ein den Gebrüdern Klopp in schandau gehöriger, mit Terpentin, Chlorkalk und anderen leicht brennbaren Stoffen beladener Elb - kahn geriet in der nachmittägigen Sonnenglut wahr scheinlich infolge Selbstentzündung in Bran d. Das Feuer griff so schnell um sich, daß der Kahn vernichtet war, ehe Hülfe hinzu kam. Erfurt, 22. Juli. Bei Ausgrabungen im alten Stadtgebiete fand man eine Vase mit 500 Gold- und Silbermünzen, welche Jahreszahlen von 1331 bis 1781 tragen. Man vermutet darunter ehemaliges Kirchengut. Coburg, 21. Juli. Herzog Carl Eduard hat sich heute nachmittag nach Berlin begeben, um, wie gemeldet, in den nächsten Tagen als Leutnant in das 1. Garderegiment zu Fuß in Potsdam zur Dienstleistung cinzutrcten. 'v. Meiningen, 21. Juli. Zu der Rundreise des Erbprinzlichcn Paares wird gemeldet: Ter am Dienstag abend in Eisfeld stattgesundene Emp fang des Erbprinzen und der E r b p r i n z e s f i n von Sachsen-Meiningen gestaltete sich zu einer allgenreinen Feier. Im Automobil von Hildburg hausen über Veilsdorf, Brünn, Brattendorf, Unterneu- brunn, Gicßiibel, Neustadt a. B. trafen die hohen Gäste um ^7 Uhr hier ein und fuhren durch die festlich ge schmückte Stadt nach dem Marktplatze, wo die offizielle Begrüßung stattfand. Der Bürgermeister hielt eine Begrüßungsansprache, der Fran Erbprinzessin wurde vom Frauenverein eine Huldigung dargebracht. Der Erbprinz schritt die Front der Krieger- und Militär vereine ab und zeichnete mehrere Krieger durch Au- sprachen aus. Während des SoupSs brachten Gesang vereine eine Serenade dar. Am nächsten Morgen erfolgte eine Besichtigung der Stadt. Um 10 Uhr vormittags ver ließen die Herrsck>aftcn die Stadt und fuhren über Neu haus nach Lauscha, wo sie gegen 3 Uhr nachmittags ein trafen. Nach Besuchen in Steinach und Hüttengrund er- folgte die Ankunft abends gegen 7 Uhr in Sonne berg. Am 26. d. M. gedenkt das hohe Paar in Saal feld cinzutreffen und beabsickstigt, auch in Schaltungen am Freitag kurzen Aufenthalt zu nehmen. Salzungen, 20. Juli. Gestern abend entgleiste die Lokomotive des um 9 Uhr hier eintrcffcnden Per sonenzuges der'Feldabann zwischen Merkers und Dorn dorf infolge eines Achsenbruches der Lokomotive. Die Maschine rutschte beim Zusammenbruche quer über die Straße, die drei nächsten Wagen (Güterwagen) fielen um, zwei davon wurden zertrümmert. Der vierte, ein besetzter Personcmvagen, fiel gleichfalls um, dock; sind Personen nicht verletzt. Ter Verkehr war bis zum nächsten Morgen gesperrt. gelicdtttaal. rtSnigliche» Landgericht. 0. Im Banne Vetz Alkohols haben augenscheinlich der 21 Jahre alte Student der Nationalökonomie Gustav Ernst W. und der 23 Jahre alle stuck, jur. Jürgen Friedrich Ernst K. ge standen, als sie am Morgen des 13. April sich in der siebenten Morgenstunde nach ihrer Wohnung begeben wollten, K. hatte am II. und 12. April sein Gymnasialeramcn gemacht, um Jura studieren zu können. Las freudige Ereignis war in gebühren der Weise gefeiert worden. Als W. und K. durch die Sckulstraße gingen, probierten sic ihre Kraft an den Rollladen, die sie, aller dings vergebens, emporzuheben versuchten. Auch Frauen sollen sie durch unziemliche Redensarten belästigt haben. Im Prcußer- gätzchen begegnete ihnen der Bierapparcttrciniger T. mit seinem Wagen. K. hielt ihm den Stock vor, hinderte T. am Weiter fahren und rief: „Hopp, hopp!" Der Arbeiter verbat sich das und schimsstte; als ihm nun K. zurief: „Halt die Klappe, Franz!" ,oll T. nach Angabe K.s ihn sofort ins Gesicht ge schlagen haben, worauf K. dann erst von seinem Spazierstock Gebrauch gemacht und T. über den Kopf geschlagen haben will Ter Arbeiter behauptet dagegen, daß K. die Tätlichkeiten nut einem Stockhieb eröffnet habe, worauf ihn T. mehrfach geohr- feigt haben ivill. Als sich dann W in den Streit mischte, Ivie er tagt, um d>e Streitenden zu trennen, kam es zwischen ihn, und T. zu Tätlichkeiten, während K. zur Sette trat und nach einem Schutzmann rief. Plötzlich fühlte T„ daß ihm das Blut am Kopfe hcruntcrlies, und aus der Reihe der Zuschauer rief man ihm zu, der Student habe ihn mit seinem Taschenmesser in den Hintcrkopf gestochen. W. entfloh, wurde aber verfolgt; er flüchtete sich zivar in die zweite Etage eines Grundstücks am Ncumarkt, wurde aber heruntergcholt und von den Leuten, die gegen die Studenten Partei nahmen, schwer mißhandelt. Auch K. hatte von einem der Zusckiauer einen derben Schlag auf den linken Oberarm crlmltcn und war nach der Pctersffraße zu entflohen. W. erklärte in der Hauptverhandlung, daß, ahs er seinen Freund von T. wcgreihen wollte, letzterer sofort zu geschlagen Haie. Er habe sick nur verteidigt; daß er mit einem Messer gestockten habe, wisse er nickst. Wenn er auf der Wache, wohin man ihn an jenem Morgen gebracht, zugegeben habe, daß er von seinem Taschenmesser Gebrauch gemacht hätte, so sei dies geschehen, weil ihn der verhörende Kriminalbeamte angckündigl habe, er werde nicht wieder entlassen, bevor die Sache klar gestellt sei. W. hat aber auch bei seiner Vernchmuirg in Frei bürg im Breisgau, wo er gegenwärtig studiert, die Möglichkeit, daß er T. gestochen habe, mcht bestrttten und ausdrücklich be hauptet, er sei nicht hctrunken gewesen, da er die letzten zwei Stunden nichts mehr getrunken habe. Die Beweisaufnahme verlief indessen für die beiden Angeklagten ungünstig, sie wurden der ihnen zur Last gelegten gefährlick)en Körperverletzung für schuldig befunden und unter Ausschluß, mildernder Umstände W zu a ch t M o n a t e n, K. zu d r e i M o n a t e n G e f ä n g n i s verurteilt. Dem Verletzten T., der sich dem Strafverfahren a!s Nebenkläger angeschlossen hatte, wurde eine Buße von hundert Mark zugcsprochcn. SchSsfcilgerieht. -u. Wegen Beleidigung des Vorstandes der Leipziger Orts, krankenkasse war vom Kommerzienrat vr. Willmar Schwabe hier Klage angestrengt worden gegen sechs Aerztc in Gelsenkirchen und Umgegend, untz zwar sind das die vvr. meck. Laur, M i t t e l s ch u l 1 e , Meiners - Spange nm ach er, Schirrmeister und Hell. Von Kommerzienrat vr. Schwabe waren die genannten Aerztc im Auftrage des Kassenvorstandes aufgefordcrt worden, sich um Kassenarztstelleu zu bewerben, und zwar war Las am 10. Ja nuar dieses Jahres geschehen, als die Differenzen zwischen der Ortskrankenkasse und ihren Aerztcn schon zum Ausbruch ge kommen waren. Am 13. Januar kam an die Adresse deS Kom merzienrates vr. Schwabe eine Postkarte, die die Unterschrift der sechs Aerztc trug. Der Inhalt der Karte besagte, daß die Absender die «mit einem beleidigenden Beiwortc versehene, Zumutung des Vorstandes der Leipziger Ortskrankenkasse mit Entrüstung zurückweisen müßten und sie verbäten sich jede weitere Zuschrift von jener Seite. Sie würden alles-, was in ihren Kräften stehe, tun, um ihre Leipziger Kollegen in deren Kamvfc mir der Kasse zu unterstützen. — Das Schöffen geeicht nahm zu Gunsten der beklagten Aerztc an, daß man ihnen wohl glauben könne- daß sic sich nicht von der Absicht der Bc- leidigung hätten leiten lassen, sondern daß sic sich durch die Aufforderung gekränkt gefühlt hätten; auch hätten sie sich in einem Zustande von Erregung befunden. Das Urteil lautete gegen jeden Beklagten aus eine Geldstrafe von zehn Mark, mi deren Stelle ein Tag Haft treten kann. Feuilleton. Präsident Roosevelt und die deutschen Musiker. Aus New Dork wird dem „B. T." gemeldet: „Die Nachricht, daß Direktor Conri rd Musiker aus Deutsch, lend für lein Opernhaus engagierte, veranlaßte die amerikanische Musikerunion, an den Präsidenten eine Deputation zu entsenden, die das Verlangen aussprach, die Regierung solle die Ankommenden als Kontraktarbeiter ansehen und ihnen den Zulaß im Lande ver weigern. Ter Präsident übergab die Angelegenheit dem Ressort minister zur Entscheidung, der auf Grund eines früheren Regierungs beschlusses bestimmte, daß die Musiker als Künstler zu betrachten seien, und daß demgemäß ihre Einordnung unter die Beschränkungen für gewöhnliche Einwanderer nicht zulässig wäre." Dieses scheinbar sehr unkollegiale Verhalten der amerika nischen Orchestermusiker-Union wiederholt sich von Zeit zu Zeit. Doch ist nicht abzuleugnen, daß ohne einen solchen Schutz, ter übrigens in amerikanischen Einwandernngsgesetzen gewährleistet ist, Amerika wahrscheinlich von schlechten Musikern überschwemmt werden würde. Gegen Künstler von Ruf und von Bedeutung kann die Musikerunion nickt- machen. Daß der Präsident Roosevelt die An gelegenheit dem Ressortminister zur Entscheidung übergeben haben sollte, ist ziemlich unwahrscheinlich. Früher wenigstens war der New Aorker Einwandcrunas- kommissär derjenige, welchem in solchen Fallen die Ent scheidung zustand. Der Einwanderungskommissär ersuchte in solchen srnttigen Fällen gewöhnlich einige Musiker von inter nationalem Ruf, als schiedsrichter zu fungieren. So waren z. B. im Iabre der Weltausstellung von Chicago 1893 Anton Seidl, Frank van der Ltucken und Schreiber dieser Zeilen als Schiedsrichter über mehrere deutsche Militär kapellen bestellt worden, um über die Frage zu entscheiden: sind diese Militärmusiker Handwerker oder Künstler. Ich entsinne mich nock mit innigen, Vergnügen der ent- rüsteten Mienen der beiten Militärkapellmeister außer Dienst), daß ihre Orchester daraufbin geprüft werde» sollten, ob ihre Leistungen einen künstlerischen Wert hätten oder nicht. Sic waren der Meinung: Wer im Zoologischen Garten zu Berlin konzertiert hat, der ist als vornehmer Künstler in jedem Weltteil zu betrachten. Half ihnen aber doch nichts. Die beiden Kapellen mußten im großen Saale der Einwanderer-Insel ein großes Konzert aufführen, zur großen Freude und Erbauung einiger Hunderte von polnischen und slowenischen Einwanderern, denen damit die lange Zeit des Wartens bis zur eingeholten Erlaubnis ans Land zu gehen aus die angenehmste Weise vertrieben wurde. Nach der Prüfung gaben wir übrigens den Kapellen die Erlaubnis, als „Künstler" landen zu dürfen, und habe» dieselben auch in Chicago der deutschen Militärmusik alle Ehre gmacht. n Z. Literatur. 0. L. Petrarcas Lterbehaus in Arqua sah in diesen Tagen zahlreiche Besucher aus Italien und dem Auslände; denn wenn auch die sechste Jahrhundertfeier des Gedenktages vornehmlich seine Vaterstadt Arezzo angeht, so wurde doch bei dieser Gelegenheit auch Arqua nicht vergessen, wo der Laurasänger die letzten Jahre seines Lebens verbrachte und wo noch viele Ainnerungen an ihn vorhanden sind. Tie Colli Euganei, zwischen denen Arqua liegt, erstrecken sich längs der Eisenbahnlinie Padua-Ferrara. Petrarca hatte im Jahre 1369 in Arqua Sommeraufenthalt genommen, und da ihm das Klima und die Lage des Ortes gefiel, beschloß er, sich dort für die Dauer niederzulassen und baute sich im Jahre 1370 ein kleines Häuschen. In diesem Hause, dar ganz reizend zwischen Weinbergen und Olivcnpslanzungcn liegt, starb der Dichter in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli 1374, einen Tag vor der Boll cnduna seines 70. Lebensjahre-. Dos Haus erbte sein Schwieger sohn Francesco da Brofsano. Es ging dann von Hand zu Hand, bis es in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Grasen Silvestri gelangte. Ter kardinal Pietro Silvestri schenkte cs am 20. Juni 1875 der Stadl Padua, die es seitdem sorgsam instand hält und cs allen Besuchern öffnen läßt. Die Gegenstände, die in dem Hause noch aufbewahrt werden, sind die berühmte Mumie von Petrarcas Katze, ein alter Stuhl und ein Schrank. Schrank und Stuhl stehen hinter Glas, da sie sonst wohl längst schon dahin wären; rechts davon hängen an der Wand, gleichfalls unter Glas, zwei mit Bleistift geschriebene Terzien von Bittorio Alfieri. Wenige Tage nach dem Tode Petrarca- ließ sein Schwiegersohn die Hauskatze, die die unzertrennliche Gefährtin und Begleiterin des Dichters war, töten und einbalsamieren An tonio Onarrngo widmete der Katze ein lateinisches Evigramm, und Niccolo Tommaseo hatte nicht Unrecht, als er in seiner „Ricordi sui Colli Enganei" schrieb, daß die mumificierte Katze bei den Be suchen! des Petrarca-tzäu-chens größeres Interesse erregte, als der Dichter samt allen seinen Werken. Sehr ineressant sind die „Eodici" oder Fremdenbücher, die eigenhändige Aufzeichnungen zahlreicher Besucher des Petrarca-HauseS aufweisen. Man findet unter den Besuchern Namen, wie: Lord Byron, Giuseppe Giufti, Carlos von Bourbon, Humbert von Savoyen «später König Humbert von Italien), Marco Minghetti u. a. Unter den Tausenden von Personen, die nach Arqua gehen, befinden sich natürlich auch solche, die nur die Mode mitmachen, und im übrigen keine Ahnung haben, wer Pe trarca gewesen ist; und da sie sehen, daß andere ihre Namen ein tragen, wollen sie es auch so machen, und ihre Aufzeichnungen sind oft nicht weniger unterhaltend, als die der gelehrten Herr- schäften. 0. 8. Aus Tschechows letzten Lebenslage«. Die russischen Blätter bringen ausführliche Würdigungen des verstorbenen Schrift stellers Anton Tschechow. Eine Zeitung will wissen, daß Tschechow sich während seine- Aufenthaltes auf Ssachalin die Schwindsucht geholt habe. Die „Nowoje Wremja" behauptet dagegen, daß der Dichter schon auf dem Wege nach Ssachalin erkrankte und bereits in Sibirien Blut zu speie» begann. In der Familie Tschechows war Prädisposition sür die Schwindsucht: Der Bruder des Schrift- stellers, der talentvolle Karikaturenzeichner Nikolai Tschechow, starb gleichfalls an der Schwindsucht. In der „Rußkija Wedmosti" wird wird ein Bries, den Tschechow am 12. Juni aus Badenweiler an die Redaktton des Blattes richtete, auszugsweise veröffentlicht. Es heißt dort: „Meine Gesundheit bessert sich und dringt pudweisc in mich hinein. Die Beine schmerzen schon längst nicht mehr, ich esse nicht wenig und mit gutem Appetit — doch macht sich noch eine leichte Atemnot und eine kleine Schwäche bemerkbar. Der sehr tüchtige Arzt, der mich behandelt, vr. Schwörrr, ist mit einer Moskauerin verheiratet. Badenweiler ist ein sehr origineller Kurort, doch worin seine Originalität besteht, ist mir noch nicht klar ge worden. ... Ich wohne in einer kleinen Pension mit sehr viel Sonne bis 7 Uhr abends und herrlichem Garten. Wir zahlen für zwei 16 täglich. Tas Essen ist gut und sehr reichlich. Im allgemeinen ist eS hier aber sehr langweilig. Heute regnet cs den ganzen Tag: ich sitze im Zimmer und horche ans das Rauschen deS Windes." nx. Gabriele PAnnunzio »ehrt sich. Bon Marina di Pisa bat Gabriele d'Annuntto folgenden Brief an Ferdinands Russo in Neapel gerichtet: „Unser alter Freund Gaetano Miranda bat mich vor einigen Wochen im Namen des berühmten Cav. Scar- petta um die Erlaubnis, eine Parodie der „Figina di Jorio" zur I Aufführung zu bringen. In meiner Antwort setzte ich ihm frei und I offen die Gründe auseinander, die mich veranlaßten, die geforderte Erlaubnis nicht zu geben. Im Grunde handelt es sich nur um eine der üblichen „Spekulationen" zum Schaden eines erfolgreichen Werkes, das noch nicht seinen Weg vollendet hat. Im „Mattino" lese ich, daß der edle Herr Scarpetta sich nicht scheut, auch den Titel zu usurpieren, mit einer unbedeutenden Aendcrung. Ich bitte Dich, Freund Miranda aufzusuchen und ihn zu fragen, ob die Beharrlichkeit des erlauchten Schauspielers ihm nach meiner Ablehnung korrekt dünkt. Der brave Kerravilla verzichtete in sehr höflicher Weise, als er erfuhr, daß der Parodieversuch mir nicht angenehin wäre. „Iorios Tochter" soll, von andern Gesellschaften wieder ausgenommen, ihren Weg noch weitergebcn. Die Aneignung des Cav. Scarpetta schädigt mich. Ich werde jedenfalls auch auf gesetzlichem Wege zu verhindern wissen, daß irgend ein Theaterschacherer von meinem Werke Nutzen ziehe. Inzwischen hast Du wohl die Güte, Dich mit der Angelegen heit zu beschäftigen. Ich weiß, daß Du daS mit brüderlicher Liebe tun wirst! Ich bin hier zwischen Meer und Arno. Ich arbeite und lebe. Es grüßt Dich Dein Gabriele D'Annunzio." Kunstkalender für Leipzig. Theater. Leipziger Stadttheater. Im Alten Theater werden heute als vierter Abend im Bencdix-EffkluS die Lustspiele „Die zärtlichen Verwandten" und „Die Hoch zeitsreise" gegeben. Ersteres Werk ist das am meisten aufgefübrre des Autors und erschien hier in Leipzig bereits über 100 Mal auf der Scene. Für Sonntag steht die Operette „Der Zigcuncrbaron" auf dem Spielplan. Zentraltheatrr. Zum letzten Male wird heute „G a st o n s Hochzeits nacht" ausgeführt. Morgen, Sonntag geht zmu ersten Riale „Der keusche Casimir" in Scene. Diese an vielen Bühnen heimische Posse, welche in der letzten Wintcrsaison das Zug- und Kassenstück des Berliner Residenz theaters bildete, wird morgen im Leipziger Zentraltheatcr durch das Berliner Vaudeville-Ensemble davgestcllt. Der Vorder kauf hat bereits begonnen. Sommrrtheater Drei Linden. Heute Sonnabend, geht das französische Lustspiel von A. Bissau „Der selige Tou- pincl" zum zweiten Mal in Scene. Morgen wird die schon für vorigen Sonntag in Aussicht genommene GcsangSposse von Leon Treptow „Flotte Weiber" erstmalig ausgeführt und Montag geht zum Benefiz für den flapcllmeftter Carl Hötzel die GcsangSposie von Emil Pohl „D«r Gold- onrel" in Scene.
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