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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040723018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904072301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904072301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-23
- Monat1904-07
- Jahr1904
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Str. 371. 98. 3ahrg. Leipziger Tageblatt. Sonnabend, 23. Juli 1904. 5PSN. Reitsport. kennen zu Enghie» am 22. Juli. «Eigene Meldung.) I. Prix de la Biseave 3000 Free. Dist. 2500 m. „Day Drcam" (Duffy) 1., „Gaiinthis" 2., „Noirmont" 3. Tot.: Sieg i70: 10, Platz 80, 27, 15:10. 11 Pferde liefen. — II. Prix da L'Arioge 4000 Ares. Dist. 4000 m. „White Heather" iP. Woodland) 1., „Ulster" 2. Tot: Steg 11:10. —. III. Prix du B-arn 3000 Frcs. Dist. 3200 m. „Modeste" iBashford) 1., „Bisbille" 2., „Ile d'Elbe" 3. Tot.: Sira 88:10. Platz 20, 13:10. 4 Pferde liefen. - IV. Prix «zur 10000 FrcS. Tiit. 2800 m. „Loyal" (Urban>David) 1-, „Beaumanoir" 2., „Balencay" 3. Tot.: Sieg 205:10, Platz 47, 34, 19:10, 10 Pferde liefen. Nennen zu Liverpool am 22. Ault. (Eigene Meldung.) Liverpool Cup. Preis 24 000 Dist. 2200 m. „Bachelors Button" (D. Mäher) 1., „Foundling" (Sharpleß) 2., „Scullion" (B. Jones) 3. Tot.: Wetten: ü:1, 10:1, 100:9. 11 Pferde im Rennen. Ans Sem Stall des Trainers A. Heupgen in Leipzig werden alle in Dcslau geuannteu Pferde auch nach der Residenz- fiadl von Anhalt gehen. In Betracht lvnuneu von den Pferden -es Leutnants von der Decken 1. „Shepherd .Ving", „Broken En- laii", „Laird of Ayrjhire" und „Lord Qurx", ferner Lenlnant von Martinis „Kilsannan" und „Atoncmenl II" uuv schlictzlich „Wald fee II", die Fräulein Brüggcmann gehört. — Ein großer Tursskandal scheint sich in England vor. znbereilen. Nach der „Sport-Welt" haben sich mehrere Rennstall- besitzcr zurückgezogen, und jetzt hat Mr. L. de Rothschild, „<st. Amants^ Besitzer, erklärt, er werde für kein Handicap mehr "Nennungen abgeben, sondern nnr für Altersgcwichts- Renncn und es dürsie vielleicht zu einem förmlichen Boykott der Handicaps kommen. Ter Grund liegt darin, datz die Handl- eappcr nnd Stewards das manchmal sehr auffallende Lausen der Pferde aus Fallons, Powneys und anderen Wettftällen völlig un beanstandet Yassiren lassen und diesen Pferden stets äußerst geringe Gewichte zuerkennen, wenn sie ein paar Mal schlecht gelaufen sind, was in England ganz offen als Mache bezeichnet wird. --- Das Gestüt Nordstern, das in Auflösung begriffen ist, bat iciucu Deckhengst „Realist", den 1890 geborenen Kisbcr-Sohn a. d. Relic, und die Mutterstute „Adelheid", eine gleichalte iiisber-Tachter a. d. Adeline, au Herrn Weinberg verkauft. -8- Tas 200 000 Mark Handicap in Laint Lonis wird auch für das nächste Jahr aufrecht erhalten werden, da man mit -em Erfolge des diesjährigen Rennens sehr zniricdcn gewesen ist. Radsport. Rotzt oder Tickcutmann, das in jetzt die Frage unter den Sportstundigen. Beim letzten 100-Kilometer-Rennen auf der diesigen Sportplatzbahn am 10. d. M. erwarteten wohl die meisten -er zahlreichen Zuschauer, daß der zähe Münchner bei seinem ersten diesjährigen Start in Leipzig unbedingt eineu Sieg feiern würde. Nach den getroffenen Vorbereitungen und dem guten Schrittmacher apparat war dies auch sicher anzunchmcn, aber der Holländer, -er nun unter „Piet" schon genügend populär geworden ist, war an dem Tage doch bester disponiert nnd so lonnte er meisterhaft den ersten Platz behaupten. Tie Niederlage war dem „Thaddy" nicht egal und gleich nach -em Rennen trat er an den Wettfahr-Ausschuß mit dein Wunsche bezw. der Absicht heran, daß er Dickentmann zu einem Match über die gleiche Strecke fordern wolle, um sich zn rehabilitieren. Die Herausforderung wurde angenommen nnd nachdem die inzwischen erfolgte Disqualifikation „Piets", die ja nur bis auf weiteres geschah, wieder aufgehoben worden ist, dürfte sich auf den bevorstehenden Zweikampf ein ganz be- londeres Interesse richten. Jeder der beiden Kämpen wird sein Bestes einjetzcn, was ja auch nach den getroffenen Vor bereitungen anzunchmen ist; beide Fahrer haben täglich ihr Pensum trainiert. — Zur Vervollständigung des Programms und um mehrseitigen Wünschen zn entsprechen, werden vor dem Austrag -es Herausforderungsfahrens einige Amateur-Fliegerrennen ab gehalten nnd zwar ein 1000-m-Hauptfahren, ein 1600-m-Vor- gabesahrcn und ein 3000-m-Zweisitzer - Hanptsahren, sowie ein "0-lem-Vorgabefahren für die kleinen Steher. Diese vier Fahren find nur für die in Leipzig trainierenden Fahrer offen, von denen namentlich Engelmann als Flieger und Große als Steher her- vorzuheben sind. Deutscher Radfahrerbund. Gan 21, Leipzig- Nächsten Sonntag, den 24. d. M., veranstaltet -er Gau eine Wander fahrt nach Penig. Start ist in Leipzig früh ö Uhr an der Johanniskirche. Das Fahrtcmpo wird mäßig sein und cs werden, da keine Tcrrainschwicrigkciten zu überwinden sind, auch schwächere Fahrer nnd Damen bequem mitkommcn iönncn. In Penig findet ein Zusammentreffen mit den Gau kameraden aus dem südlichen und westlichen Teil des Gaues lChemnitz, Erzgebirge, Altenburg usw.) im Ratskeller lind im Hotel zum Hirsch statt. Von Penig aus werden Spazier gänge nach der Höllmühle und Nochsburg unternommen. Die gemeinsame Rückfahrt erfolgt gegen abend. Wassersport. * Pou der neue» Kaiserjacht. Die im Bau befindliche neue Jacht des Kaisers wird von ihren, hohen Eigner schon während -er nächstjährigen Kieler Woche über den Start geführt werden. Der „Meteor" geht an den Kronprinzen über. Eine für die erfreuliche Entwicklung des deutschen Segelsports bezeichnende Tat- inche ist es, daß -er Kaiser, veranlaßt durch die brillanten Leistungen der Mannschaft des Schoners „Hamburg", an dessen Bord er die Regatta Travemünde-Warnemünde mitsegelte, sich ent schlossen hat, seiner neuen Jacht ausschließlich deutsche Be satzung zu geben; bisher setzte sie sich ans englischen Matrosen zusammen. * Schwimmend über den Kanal. Den vierten Versuch, über den Kanal zwischen Dover und Cap Grisnez zu schwimmen, wird, wie bereits gemeldet wurde, der bekannte Schwimmer Montague Holbein in drei Wochen machen. „ES ist keine leichte Ausgabe", sagte der berühmte Schwimmer; „aber diesmal bin ich sicher, herübcrzukommen. Seit vier Monaten trainiere ich mich schon für diese Aufgabe. Vor zwei Jahren erreichte ich fast den Prince of Wales-Pier in Dover, konnte aber nicht landen, diesmal wird es mir hoffentlich gelingen. Ich werde Kapitän Webbs Beispiel folgen, in der Abendkühle von Dover ausbrechen, um dann in der nächsten Nacht in der Nähe der Leuchtfeuer von Calais zu landen." ' Athletik. 0. Athletische Wettkampfe. Bei den am Sonntag in Artern in Thüringen stattgehabten athletischen Wettkämpfen des Deutlchen Athletcn-Berbandes(X. Kreis)beteiligten sich auch zahlreiche Leipziger mit gutem Erfolge. Von den 5 ausgeschriebenen Meisterschaften sielen 4 nach Leipzig. Tie Meisterschaft in, Wett laus über 1000 m errang Emil Lehmann vom „AtlaS" in Leipzig in 3 Min. 7V-, Sek., die erste Meisterschaft im Gewicht- heben Heinrich Neuhaus - Halberstadt, die zweite Otto Walther vom Turnstemm - Klub L.-Connewitz, die erste Meisterschaft im Ringen Bruno Rüger, die zweite Oswald Bnchheim, beide vom „Eichenkranz" - Leipzig. Im Gewichtheben der zweiten Klasse errang sich Bruno Rüger den ersten, Otto Walther den zweiten Preis, im Gewichtheben der dritten Klasse Artiw Schicke vom Turnstemm - Klub L.-Connewitz den ersten, Rudel Hugo vom „Eichcnkranz" - Leipzig den dritten nnd Rudolf Tost vom „Atlas"-Leipzig den vierten Preis. Den elften Preis lrug Otto Horn vom „Atlas" und den fünfzehnten Karl Heim vom „Krafl-Klub"-Leipzig davon. Auch beim Gewichtheben der vierten Klasse fielen fünf Preise nach Leipzig und zwar der erste an Reinh. Ronneburger vom „Krast-Klub", der fünfte an Emil Lehmann vom „Atlas", der sechste an Alfred Schneider vom „Atlas", der zwölfte an Paul Hicke vom „Atlas" und der acht zehnte an Artur Kunitz vom „Siegfried". Bei dem Leicht- gewichtringen fiel der dritte Preis an Paul Hicke, der vierte an Paul Dietrich, beide vom „Atlas"-Lcipzig, bei dem Mittcl- gcwicbtsringen -er vierte Preis an Rich. Hersnrth vom „Eichen- lranz"-Leipzig und beim Schwergewichtsringen der erste Preis an Oswald Buchdeim, der zweite an Bruno Rüger, beide vom „Eichenkranz"-Leivzig, der dritte an Rudolf Dost vom „Atlas"- Leipzig. viH. Deutscher Schachkongretz in Aobnrg In der gestrigen fünften Runde des Meisterturniers gewann Wolf gegen Caro. — Unentschieden (remis) blieben: Marco gegen von Bardeleben, Professor Berger gegen Bernstein, Süchtinq gegen Fleischmann, von Gottjchall gegen Swtdrrski, John, gegen Schlechter. — Swidcrski und Wolf erledigten noch ein« Hängepartie von der ersten Runde und wurden beide remis. MieseS und John erledigte« gestern auch eine Hängepartie au» der vierten Runde und wurden ebenfalls beide remis. — Resultate bis gestern Abend: Caro '/„ Mieses 2'/„ John 2, Wolf 3, Marco 3, Prost Berger 3» Süchting2, von Gottschall 3, SwiderSki 2 /» Fleisch, mann 2, Bernstein 2^von Bardeleben 2V„ Schlechter 2'/,. — Heute spielen: Mieses gegen Wolf, Schlechter gegen SwiderSki, Fleischmann gegen v. Gottschall, Bernstein gegen Süchting, v. Bardeleben gegen Berger, Caro gegen Marco. John bleibt spielfrei. Hiir aller Wett. --- Literarisches Geflügel. Ein literarischer Prozeß, hei dem es zu lachen geben wird, ist vor der neunten Pariser Strafkammer anhängig gemacht worden. Der Mäkler ist der Bischof von Nizza, Mon- seigiieur Chapon, und der Angeklagte ein Pariser Schriftsteller, Herr Rens Dubreuil. Dor einigen Monaten hatte dieser eine frei erfundene Novellette unter dem Titel „Hirtenreise" veröffentlicht. Er schilderte darin einen Bischof, der seine Diözese in spiziert, und nannte diesen Prälaten „Monseigneur Volaille", Hochwürden Geflügel. Durch diesen Namen fühlte sich der Oberhirt von Nizza aetroffen und be-. leidigst Unter diesem „Geflügel" könne nur er gemeint sein, erklärte er, da er „Kapaun" heiße. Man muß nun abwarten, ob das Gericht diese Legitimation gelten lassen wird. Denn unter den Bischöfen Frankreichs gibt es beispielsweise einen Monseigneur Lecoq, und dieser hochwürdige Bischof Hahn könnte mindestens mit demselben Recht vor den Schranken erscheinen wie sein Confrater Kapaun, wenn es sich um Geflllael handelt. Mit Schaudern muß man, so schreibt die „Frkf. Ztg.", daran denken, was bei etwaiger Anerkennung der Legi timation des Klägers einem deutschen Schriftsteller passieren könnte, der eine seiner Romanfiguren „Herrn Wild" nennen würde. All die unzähligen Hase, Hirsch, BäivWolf und Löwe, die sich da auf ihn stürzen und ihn vor Gericht zerren könnten! Angesichts der nahenden Ferienzeit vertagte die Pariser Strafkammer die Haupt- Verhandlung über den Geflügelprozeß bis zum 8. November. — Die Zweihundertmillionenbraut. Miß Pauline Astor, so wird aus London berichtet, eine der reich sten und begehrtesten Partien der Welt, hat endlich ihre Wahl getroffen, nachdem nran schon so oft sie mit briti schen .Herzogen und deutschen Prinzen verlobt und sich über den beneidenswerten Zukünftigen den Kopf zer brochen hatte. Sie hat sich mit dem Kapitän H. Spender- Clay verlobt. Pauline Astor ist die einzige Tochter des bekannten Multimillionärs William Waldorf Astor; sie hat allen Bewerbungen, die so vielfach auf sie einstürmten, unerschütterliche Ruhe und Kälte entgegengesetzt und nun, unbeirrt von den Schlingen und Ränken der für ihre Söhne besorgten Miitter, ihre Hand dem jungen Kapitän gereicht. Die junge Braut, die Tochter einer berühmten Schönheit aus Philadelphia, Mamie Paul, die Astor heiratete und die 1892 in ihrem schönen, früher dem Her zog von Westminster gehörigen Herrensitz starb, hat vier von den Reizen der Mutter; aber ihre Schönheit wird doch verdunkelt von den großen Schätzen, die ihr einst- mals zufallen werden. Das Vermögen ihres Vaters wird auf 500—600 Millionen Mark geschätzt, und da Miß Astor der Liebling ihres Vaters ist und sic nur zwei Brüder hat, so werden ihr wohl 200 Millionen Mark einst gehören. Der Begründer dieses Millionärgeschlechts, dessen Reichtum so sprichwörtlich ist wie der Rothschilds, John Jakob Astor, war der Sohn eines Schlächters aus Waldorf in Deutschland, kam als armer Junge nach Amerika und hinterließ ein Vermögen von 40 Millionen Mark. Colonel John Jakob Astor, der jetzige Chef der Familie, lebt in New Vork und ist noch reicher als sein Bruder, der Vater der Braut. William Waldorf Astor ist aus Amerika nach England übergesicdelt, weil er den amerikanischen Reportern entfliehen und ein ruhi ges friedevollcs Leben führen wollte. So will er einmal an einem Wintermorgen um 1 Uhr mittag? gerade beim Aufstehen von einem tückisch aussehenden Subjekt ange- fallen worden sein, das mit der Frage auf ihn zustürzte: „Sind Sie Mr. Astor? Die „Morning Mail" will wissen, was Sic mit den drei Millionen Dollar machen wollen, die Sie gestern von der Bank abgehoben haben!" Um solchen Ueberrumpelungen zn entgehen, verließ er im August 1899 New Park nnd wurde englischer Staats- bürgcr. Di. Automobilistische Neuigkeiten. Der Lon doner Äutocycle-Klub hatte vor einiger Zeit einen Wettbewerb ausgeschrieben, das Gleiten der Auto- mobile zu verhindern und ein sicheres Bremsen zu ge währleisten. Es ist jetzt das Urteil über die ein gesandten Vorrichtungen gefällt worden, von denen zwei mit goldenen Medaillen und zwei mit silbernen Medaillen ausgezeichnet wurden. Die mit Preisen be dachten Erfindungen sind sämtlich englischer Herkunft. Am besten bewährt hat sich bei den Versuchen ein be- sonders zäh gemachtes Band aus Chromleder, das in eine Hülle hineingepreßt ist und sich dem Pneumatik dicht anschließt. Auf der äußeren Umhüllung sind ein zelne Stahlsegmente angebracht, die genügend weit hervorstehen, um unter allen Umständen eine starke Reibung mit dem Boden hervorzubringen. Die zweite Vorrichtung, die einer goldenen Medaille wert erachtet wurde, beruht darauf, die Gummireifen mit einer Kette zu umgeben. Auf gewöhnlichen Straßen erweisen sich beide Erfindungen als hinreichend wirksam. Auf einem präparierten besonders glatten Weg scheint die erstere sicherer zu sein, da die Führer des mit der letzteren aus gestatteten Wagens eine scharfe Kurve nicht zu nehmen wagten. Beide Erfindungen verhindern vor allen Dingen das Gleiten des Wagens nach der Seite, sie können auch schnell angebracht und abgenommen werden nnd sind einfach und billig zu unterhalten und zu re parieren. Beachtenswert ist auch eine vom englischen Ministerium des Innern veröffentlichte Statistik über die durch Motorwagen und andere Gefährte während der letzten 12 Monate in London verursachten Un- glücksfälle. In die Angaben sind sämtliche Unfälle eingerechnet, sei es, daß ein Schaden an Personen oder an unbeweglichen Sachen durch sie bedingt wurde. Die Gesamtzahl ist ungeheuer, sie beläuft sich nämlich auf 24 375. Es muß aber geradezu auffallend genannt werden, daß die Selbstfahrer nur mit sehr geringen Ziffern daran beteiligt sind, die Motorwagen nur mit 1624 und die Motorräder mit 193. Weitaus die meisten Unfälle geschahen durch gewöhnliche, von Pferden ge- zoaene Wagen, nämlich 22113, während der Rest von 445 auf einzelne Pferde zurückznführen war. * Eine Granate explodierte auf dem Fußartillerie- Scbicßplatz bei Thorn. Zwei Soldaten erlitten schwere, mehrere andere leichte Verletzungen. ---- Feuer brach, wie uns ein Privattelegramm aus Mühlheim am Main meldet, gestern früh in der Miible der dortigen Farbwerke auS. Trotz des Eingreifen» der Feuerwehren von Offenbarst, Dietesheim und Mühlheim wurde der ganze Mahlranm eingeäschersst Erst nach über dreistündiger Arbeit wurde das Feuer gelöscht. --> Eine grafte Fc«er»drunft äscherte, einem Telegramm aus Freiburg i. B. zufolge, im ehemaligen ReichSstadtcheu Zell an, Hammersbach 17 der altertümlichen Häuser t ein, auch mehrere Wirtshäuser. i Wiederholte Depeschen (stt der Postaoflage noch «tcht atgedrpiM. Hochverratoprozetz. kx. Königsberg, 22. Juli. Heute begannen diePlai - doyers. Der Staatsanwalt ließ die Anklage wegen Beleidigung deS Kaisers von Rußland fallen, da man nicht behaupten könne, daß die Angeklagten hätten wissen Müssen, daß in den Schriften Beleidigungen gegen den Kaiser von Rußland enthalten waren. Be züglich des Hochverrats sei dem Deutschen Reiche die Gegenseitigkeit im Strafantrage des russi schen Botschafters ausdrücklich verbürgt worden. Auch die Unterhaltung einer geheimen Verbindung im Sinne des 8 128 des Strafgesetzbuches sei er wiesen. Der Staatsanwalt beantragte darauf gegen Ndwagrotzki wegen Teilnahme an einer geheimen Verbindung drei Monate Gefäygnis und wegen Hochverrats 6 Monate Festung, gegen Braun wegen derselben Vergehen 4 Monate Gefängnis und 8 Monate Festung, ebenso gegen Kugel 6 Monate Gefängnis und 1 Jahr Festung, gegen Klein 3 Monate Gefängnis und 6 Monate Festung, gegen Treptau 6 Monate Ge fängnis und 1 Jahr Festung, gegen Martius 4 Monate Gefängnis und 8 Monate Festung, gegen Körgot 2 Monate Gefängnis und 4 Monate Festung, gegen Ehrenpfort 2 Monate Gefängnis und 4 Monate Festung und gegen Pätzel 5 Monate Ge fängnis und 10 Monate Festung. Der russisch-japanische Arieg. * London, 22. Juli. „Daily Telegraph" wird aus Mukden vom 19. o. M. gemeldet, daß seit zwei Tagen noch ein anhaltender heftiger Kampf tobe. Die Japaner griffen mit überlegenen Streitkräften und großer Tapferkeit die Russen an; letztere verteidigten sich vorzüglich. Die Umgehung der Russen durch die Japaner in östlick-er Richtung sei die eigentliche Ursache des russischen Rückzuges. Es werden schwere Verluste gemeldet. Das Blatt fügt hinzu, das Telegramm scheine durch die Zensur stark verstümmelt zu sein. * Hamburg, 22. Juli. Der Dampfer „Sambia" der Hamburg-Amerika-Linie, von welchem die Meldung verbreit^ war, daß er von russischen Kriegsschiffen aufge bracht worden sei, passierte nach schneller Reise gestern abend Perim. Das Schiff hatte somit keinerlei Aufent- halt. k«. Pest, 22. Juli. (Abgeordnetenhaus.) Die Ge setzesvorlage, die Erhöhung der Civilliste betreffend, ist mit 154 gegen 66 Stimmen an- genommen worden. §8. Konstantinopel, 22. Juli. (Korr.-Bur.) Die von den Stellvertretern der Civilagenten in Guemen- dsche durchgeführte Untersuchung hat ergeben, daß die Zeitungsnachrichten, wonach Soldaten Frauen der- gewaktigt und mehrere Dorfbewohner getötet haben sollen, vollständig unwahr sind. Das kriegsgerichtliche Verfahren gegen jenes Detachement des Radifbataillons von Berat, welches in Guemendsche andere Aus- schreitungen begangen hat. ist im Zuge. Auch wurden einige Ortsbewohner, deren Verbindung mit den Banden sicher erscheint, dem Gerichte übergeben. Ein Jrade ordnet an, ausgesuchte Mannschaften für ein Jägerbataillon für Makedonien zu bilden. Diese sollen eine Elitetruppc bilden und künftighin mit der Gendarmerie in erster Linie den Sicherheits dienst nnd die Verfolgung der Banden be fördern. * Alexandrien, 22. Juli. Die englische Mit telmeerflotte ist heute hier eingetrofsen. Letzte Depeschen und Jernsprechmetdungen. Hochverrat»- nnd Geheiinbnndoprozetz. * Königsberg i. P., 22. Juli. Rechtsanwalt Haase führte in seinem Plaidoyer aus, die Staatsanwaltschaft habe ein Bild von dem brutalen Inhalte der beschlag, nahmten Schriften und von den russischen Attentaten ge geben, die Ursachen dieser Vorkommnisse habe sie ver schwiegen. Diese Ursachen seien die russischen Zu- stände. Die Sozialdemokratie könne nur für das von ihr Gewollte verantwortlich gemacht werden, nicht aber für die Vorkommnisse, die eintreten könnten. Was die Gegenseitigkeit angehe, so müsse er bestreiten, daß die Versicherung des russischen Botschafters im Strafantrage vom 22. November 1903, daß dem Deutschen Reiche die Gegenseitigkeit verbürgt werde, ausreiche. Denn nach allen Strcifrcchtslehrern müsse die Gegenseitigkeit schon bei Begehung der Tat vorhanden sein. Des weiteren müsse er das Vorhandensein einer geheimen Verbindung im Sinne des 8 128 des Strafgesetzbuches bestreiten; er beantrage deshalb die Freisprechung sämtlicher An- geklagten. Hierauf wird die Verhandlung auf morgen vertagt. Der König von Dänemark in Schwerin. * Schwerin, 22. Juli. Der König von Däne mark ist heute nachmittag hier eingetroffen und am Bahnhof von dem Großherzog und der Groß- Herzogin empfangen worden. Bischof Strohmayer anher Gefahr. * Agram, 22. Juli. Der Zustand des Bischofs Strohmayer hat sich so weit gebessert, daß die Acrzte den Patienten für außer Gefahr erklärt haben. Englische» Unterhaus. * London, 22. Juli. Auf eine Anfrage erklärt der Premierminister Balfour, die Regierung habe keinerlei Mitteilung amtlichen Charakters über die „Malakka"-A ngelegenheit zu machen. Unffische Antwort auf di« britische Note. * London, 22. Juli. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Petersburg gemeldet: Die russische Antwort auf die britische Note ist heute nach mittag übergeben worden. Rußland erklärt sich ein- verstanden, daß die „Malakka" nicht vor ein Prisengericht gebracht werden soll, und verspricht, daß ähnliche Vorfälle sich zukünftig nicht ereignen sollen. Als Sache der Form wird die Ladung der „Malakka" in einem Mittelmecrhafen, wahrscheinlich Suda - Bai, in Anwesenheit des britischen Konsuls untersucht wer- den. Ein Anspruch auf Entschädigung wegen der Per- zögcrung. welche der Dampfer erlitten, wird zur Zeit durch die britische Botschaft gestellt. 6H. Berlin, 22. Juli. (Eigene Meldung.) Der Gouverneur von Togo, Horn, geht wegen Herz leidens ab. * Berlin, 22. Juli. Reiter Friedrich Lübke 2. Feldkompagnie, geboren 3. März 1884 in Salchau, Kreis Gardelegen, früher Dragoner-Regiment Nr. 16 ist am 13. Juli in Otjoiondu an Typhus gestorben. desgleichen am 20. Juli Gefreiter Balthasar Berg- meier, 6. Feldkompagnie, geboren 5. Februar 1881 M Münchsdorf in Niederbayern, früher 2. bayerisches In fanterie-Regiment „Kronprinz". * Port Said, 22. Juli. (Reuter-Meldung.) Der eng lische Kreuzer „V enu s" ist hier eingetrofsen und sofort in den Kanal eingelaufen. Handelssachen. New harter Produttenbörse. (Schlufilurie. 22. Jul! 21. Juli 22. Jub 2l. Znlr >weiz«n kaum stetig Rot. Winter- lolo Zu« Äugult September Tezemder Mais stetig Juli Augukt September Mehl. Spring ivh.cl Getreidefrackn pcl roleum.cr.bal in New Kork Kucker Zinn W W Z.1/2 2737 VS- W 2712 nups«r Gise u II Foundry Northern S tahls chien e n Äauinevolle lolo m New Kork Juli Oktober Fednzar in New Orleaus chma Iz,W.St«am Roh« L Brothers passee, sair Rlo vir. 7 Juli Oktober 1274 zL--? !8 7-20 7 IS 7.1/1 5-80 soo 1274 U 11 — 720 715 7.1/1 -H eine« OaSn» HZ21* «eraiätt,lokal sadttd- o<ier Ardeittri«»« "H Meaerlagen. Keller riaNunge» etc oller »öbliettt Limmer rucht oller vermieten will -.. « « 0er dentttre »tetr llar « « „ceipriger lllohnmigr-Kegirier« lieranrgegrden vom „leipriger Tageblatt". SG" Korienlor riir Miner una verwinn. -MW No.« rntdält raor verrcdieaene Uerminnngranreigeu. »— Nachweis der Levölkernngsvorgänae iu Leipzig im Monat Juni INU4I. BevöllerungSvorgänge Einwohnerzahl auf den 1. Juli 1904 berechnen Standesamt I 188066, Stan desamt II 12l>L8, Standesamt III 18167 Standesamt IV IV8I70, Standesamt V 17828, zusammen 196870. Veborene: Lebendgeborene, männliche .... - weibliche » zusammen . . . . Totgeborene, männliche - weibliche - zusammen Gestorbene (ausschl. Totgeborene» Gestorben überhaupt, männliche . . - - weibliche . . . - - zusammen . . Darunter Kinder im Alter von 0—1 Lohr Lar unter ehelich geborene - unehelich qeborene.... Todesursachen, Aahl der Fälle» 1. Pocken 2. Masern und Röteln 3. Scharlach 4. Ttphtherie und Eroup b. Unterleibstyphus einschl. gastrisches und Nervenfteber 6. Flecktyphus 8. Akute Darmkranlheiten einschließlich Brechdurchfall darunter a. Brechdurchfall aller Allerstlassen b. Brechdurchfall von Kindern bis zu 1 Jahr 5. Kindbett- «Puerperal-) Fieber . . 10. Lungenfchwtndfuchr 11. Alute Kranlheiien der Atmungs organe darunter Influenza 12. Alle übrigen Krankheiten .... 18. Gewaltsamer Tod» a. Verunglückung d. Selbstmord v. Totschlag Standesamt L Leipzig S- LA N III IV V Standes (All Neu-Leipzigs 202 16kl SO 16S 86 6« 1K8 89 L>! bO2 «27 LU 89 :>-23 72 1,-2 - ll 1 b — -2» 7 1 8 1 14 -- 4 2 ! I 28 116 SO 28 86 46 361 i:i8 7-2 20 n4 11 31 r. 284 182 b6 140 27 Lk, 90 82 84 1b 28'» -II tüt 26 N .09 24 21 8 4 17 — — 4 8 2 —— 14 I 7 1 —— I IN 2 6 I 2 11 — — — — — — — — — — — -- — —» — 16 40 42 7 I.'4 8 16 1 20 3 48 8 16 I 20 3 48 I —— - I iS 12 4 13 ö 74 2b 20 9 14 70 I 1 —— — 4 I',4 6b 20 6'2 11 334 9 2 — 2 — 14 1-2 I - 2 I '7 1 — - 1 — Tas Statistische Amt der Stadt Leipzig. I. B.: Schilde. Meteorologische Leotiachtungeu ankllerditeroivurto io I,«ip/,iie. ilöne: 1 lOZloter M>sr clem Co^re Voraussax« Nir llou 23. ^all 1T04: Letter: Trookeu mit rreedselncksr LeviMullg. Temperatur: Hederuormal. ZVinckurspruiix: 8ZV. Barometer: Äittel. Xoit ckor Uarom 1'llsrma- Nalative IVinck- Veokaektnnx ro.l. aut ,notor. Osl«.-6r. l-suvU- tirtksit"/. rivlituar u. 8tarbe. sueiabr. 21. cktili üb. 8 0. 7502 -s-22.4 49 1 trildo 22 ckuli vm. 8 - 753.1 -f-I8,0 63 81V 0 devöllit ll ill. 2 - 752,6 4-24,8 44 , IV 1 den-SlLt Arnimum cker Temperatur — -s- 24,5". Zlüümum — -ft 14,6 sstente... Patentanwalt 5sek,'L!F VerAkerliulKsadtviliinK Nir dvsorxt« 8ekatrrvekt«. Vie meiste» Xaestalimunleen von vr. Uommel's tt»em»torc« n teerckeo, um ckus U. li. L. -so. 81,391 eu umKebeo, mit 2ukillle- mckims voa 4etk«r bereitet, em 2usat», cker msdesollckere lür Lilläer ullck iZvrvüsv ckirvet sebdcklieb ist. Dm sicker su sein, 6as aetberkrele Oritzpoal-I^rLpLillt ru erd alte», verlange man stets »usckriiclclled Vr. Vommel's ttaemstoxell unci ardts nuk ckio 8ebutrmllrlce: .^dllgvocko l-ürvill". Kaiser- gorsx . . 2urn ts^Uodon Ssdraucd Im V7asottr>7llsnor. Vas nn-ntdedrUcb,»v I'oil-iiemitt^I, r.-rsedov-rt cksn lewt, maedt »ein«« »»„«le. eerdt «v rodZN c*or«<»na KN rv, so va.1 ( r». »alser »avi»» 7» ilt« — V«,I» «etre 0t, Kvasi»litiil«m äer - irm» ttcioriak Haoic IN Ilm ». v. Leitung. «d»lf Schiebt. Verantwortliche Redakteure: Für Politik vr. Friedrich Purlitz, für sächsische Angelegenheiten und Sport Julius Haarfeldt, für Feuilleton Paul Aschurlich, für den musikalischen Teil Heinrich Zsellnrr. Sämtlich in Leipzig. Für den Inseratenteil: Emil Abigt, (Kautzsch-Leipzig. H,crzu zwei Beilagen.
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