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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193010178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-17
- Monat1930-10
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1930
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Ak sslMtklll, stk «chMlMMsl M X« tzMM» Ak AWkPtMtz von dir Fachgruppe der Bauindustrie di« RKchstwr- oand^ der Deutsch»» Indifttri, wird »»« «eschrietzenr ,D>« in dem Abschnitt IV,N»«rearkung der Wotznuna«- wirtschaft »nd Realsten ersrnkuna" «»«ackten Bprschlög« tonnen nicht HI» Billigung dir banarwerdllchen Soitzrnvee. bände sind»». Ed ist a»s ist»», »war di« Adfickt zu er. Mastxbme» ka«m Geeignet. d«d S«,I »» erreich«». Wenn »an den Baumarkt nach einer kurzen U»berga»g«p«riod, iich vollständig selbst überlassen will. dann muß «nch ftg- Ii»e Ltpa»»s»irtfchaft an» d»m Erdi»» de« Woönnnas- «»sind und ein, Spnderste«» a«f de« Altbausdest», wi, Ye di« Hau«»In«ft,u»r in der tzentisen Farm darftellt. tze- ftitiat «erden. Die Beseitig uva der Wohnung»,wana«. »irtlchalt ist di, Voraussetzung für dl« Giostrlluna d»r Mit« bitte der Regiemna bei der Wnanzierung de« Wohnung«- iaues. Will di« Regierung nicht di« »ollkommene Ans- Hebung d»r W»bnuna«»»ang«wirtkchast, so trilat ste weiter di« verantwort«»« iiir di« Berdältniff« «ui dem Wohnung«, narkt, au« der st» di« vsticht ergibt,-von Nch au« zur Finanzierung de« Wobnuna«bedars« Leizutragen. Di« baug«w«rblich»n Svitz»nv«rbände bifilrchten au« Maßnahmen in d«r bekanntgegebenen Glicht,«« «in« Zer- rüttung d«d vauwarkt«« und angrstcht« d«r Schlüffelstellung de« Baugewrrb«« darau« kolgend au» «ine Schädigung der Gesamtwirtschaft. Dl« Drolleluna de« Wohnungsbaues wird dl« boldla« Beseitigung de« Wobnung«mana»l« vrr- bindern. Dl« Umstellung in der Finanzierung wird An- sprüch« an den Kapitalmarkt stellen, dl« dieser nlcht bekri«. digen kann. Da« Baugewerbe wird nur zu einem Bruchteil Aufträge erhalten. Die >rb«it«lostakeit wird vermehrt und damit »erden di« Ansprüche an dl, Arbeitslosenversicherung »eit über da« htnausgefteiaert werden, wa« durch Neurin- stellungen in der übrigen Wirtschaft vielleicht erspart werden kau». Da dies« aber sehr stark vom vaumarkt abhängig ist, wird ihre Belebung «bensall« verzögert. Die baugewerblichen Spitzruverbände wenden stch trotz, dem nicht grundsützlich gegen da« Rrgl«runa«prooramm. sondern st« wünschen nur binstchttt» der Aenderung der Sinan,ierung«m«tboden »in langsamere« und binstchtlich de« Abbau«« der Zwangswirtschaft «in schnellere« Tempo, da st« nur i» eine möglichst relb»ng«los, Durchführung der kiegierungsabstchten kür möglich halten. Ihr« begründeten Bedenken haben st« in einer längeren Eingabe de» maß- grbendrn Stellen zur Kenntnis gebracht. ROM »er Stsetimlki. Beschlust d«S Demokratische» Partetvorstandes. vd>u Berlin. Der Hauotvorftand der Deutschen Demokratischen Bartel, der am Donnerstag unter dem vor. fid de» Rrich«tag«abaeordneten Oskar Mayer im R«ich«tag zu einer Sitzung »usammentrat, bat den nachstehenden vom Meich«stnan,Minister Dietrich «ingebrachten «»trag an genommen: . Der klu«gang der Wahlen aeföbrdet Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Noch steht unier Volk die drohende «be fahr nicht. Ihr rechtzeitig unerschütterlichen Widerstand entgegenzusetzen. ist unser« Aufgabe. Wir bandeln au« dem Bewußtsein, daß fede« Volk »nm Untergang reis ist, welche« nicht begreift, daß die Erhalt««« der GtaatSord«u«a di« VorauSlest««» aller wirtschaftliche« Epiken» u«d di« Grundlage jeder Kultur ist. Di« Stürme der nächsten Monate werden den verblendeten di« Bugen öffnen und ihnen di« Gefahren zeigen, in di« blinder Radikalt«mu« einerseits und bornierte Jntereffenpolttik andererseit« unser Volk »u treiben droben. Unsere Aufgabe ist der Kampf um dl« Beha«vt»«g and um dl« vr»fass»«gSmästig« Weitirentwicki««» der lllev«blik. Die Deutsch, GtaatSvartei ist oegründrt wor- den au« dem ernsten und festen Willen, diesen Kampf ,u führen. Wir find gesonnen, ans diesem Wege zu bleiben, dessen Verfolgung un« di« Pflicht gegenüber dem deutschen Volke und unser« national« Gesinnung aebteten. Wir werden daher dem Parteitage Vorschlägen, den Uebrrgang in die Deutsche Staaispartei zu vollziehen. Im vollen Be wußtsein der Verantwortung rufen wir allen Staatsbürgern zu, vergeßt nicht, daß wir «inen »weiten Zusammenbruch unsere« Staate« «'« vor Ist Jahren nicht ertragen und nie wieder gutmachen können. Kämpft mit un« um unser Reich und damit um unser Volk! iimMIerm X« MMmMsst. vdz. Berlin. Nach der Plenarsitzung de« Reichstage« am Donnerstag konstituierte stch sofort der HanSkaftsäns- sch,st, der Auswärtige Ansfchnst und der Handelsvvtiti- sch« A«Sschust. Der HauShalt«au«schuß wählte »um Vor. fitzenden den Abg. Heimann <Soz.) und »um stellvertreten- den die Vbga. Reinhardt lNat.So».) und Dr. h. e. Klöckner lZtr.). Der Auswärtige AuSfchutz wählt« »um Vorsitzenden den Abg. Dr. Srick (Nat. So,.) und »um stellvertretenden Vorsitzenden den Abg. Scheidemann iS»«.). Der Handel«, politische Ausschuß wählte »um Vorsitzenden den Bbg. Henke (Soz.) und »um stellvertretend«» Vorsitzenden den Abg. Dr. Dessauer (Ztr.). KMerm der MMei WWchtt vdz. «erlin. Di, Sozialdemokratisch« Reichstag». Fraktion hat einen Antrag «ingrbracht. der di« Reich« regi«. cung aufsordert, zur Entlastung de« Arbeitsmarkt»« von jugendlichen Arbeitlkräften schleunigst «inen G»f«tz«»tw»rf vorzulegen, der di, Erweitern»« d«r allgemeine» Gch»l- psticht unter Gewährung von wirtschafttzbeihilseu reich«, gesetzlich regelt. In einem weiteren Antrag ersuchen die Sozialdemo kraten di« Reich«regi«rung, unv»r»üglich Maßnahmen vor» «»bereiten, durch di« di, finanziellen Schwierigkeit«« dar VenstonSverfichea»«» dar im Berada» veschSstigte» Vr- beiter und Auaestellt«» lKuappschaftgverficherung) wirk» iamer al« durch di, Le« Brüning behoben werden. Ml WWMstksMa «st» W «llsml. vd». Berlin. Di« »atio»also»ialisttsche» Btzgeord. reten de« Preußischen Landtage« sardern in «ine« an de« Oberpräsideuten der Provinz Brandenburg gerichteten L »reiben, daß «in ne»«b Diftivlinarsterfghre« ,««,» den Oberbürgermeister Büst in Sana gesetzt werd«, und »war noch vor dem I. November, weil sonst Bttz »ach seiner zu vielem Termin «lti. vorgenommen« Penstanleruna nicht mehr veriolgt werden könne- St« begründen ihr verlange» uit neuen Veredlungen Böß', di» im Landtagsuntersuchung«- au,schuß binstchtlich der Eutgegeunahm« »envergünftiga»««» «iw. seftgeftellt worden seien. Knuvalle im «erllaer Norde» Berlin, 17. Oktober. Sn der Kvastner Straß« im Berliner Norden kam es g«st«rn abend um SW Uhr zu schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und kommunistischen Demonstranten, die die Beamten beschimpften und mit Steinen bewarfen.' Al« au« einem Haus« «in Schutz abgegeben wurde, ging di« Polizei unter Anwendung de« Gummiknüppel» und unter Abgabe von Schreckschussen vor und löste den Zug auf. Eine Stunde spater hatte stch wiederum eine Menschenmenge in der Kö»lin«r Stratze anaesammelt. Al» die Beamten die Straße säuberten, wurden sie au« den Heuslern mit Ptstolea- schüsiea emvfaugeu und mit Steinen und Töpfen beworfen. Daraus mußten ebenfalls wieder einige Schreckschüsse abgese hen werden. Sech» Personen wurden verhaftet und der polt- tischen Polizei ««geführt, drei Beamte erlitten durch Stein würfe leichtere Verletzungen. SrStzereß NttlchelHe» -eoer .Berll», 17. Oktober. Gennaloberst Key, bat gebeten, den auf den A). No vember ItzSS festgesetzten Termin sein«, Ausscheiden» au« dem Dienst auf lwn 31. Oktober Ivöü vorzuverlegen. Sm Hinblick auf di« fetzig« politisch besonder» bewegte Zeit hält er es im Interesse bei Heere« für notwendig, daß die lieber- gab« der Geschäft« an seinen Nachfolger jetzt beendet wird, damit wleder ganz Aar« Befehleverdaltntfs, in der Heere«- leitung geschaffen werden. Der Herr Reich,Präsident hat dem Antrag« stattaegeben. Generaloberst Hey« ist seinem Antrag« gemäß ol« zum Lag« seine« Vu«scheiden, beurlaubt worden. Die Geschäfte de» Thef« der Heeresleitung versteht Generalmajor Freiherr von Hammerstetn. MkrWM« stiw MststiM AW-Srrtt Magdeburg. Unter dem verdacht, Zeichnungen von wertvollen werk«patenten zum Zweck de, verrat, von Fa brikationsgeheimnissen gestohlen zu haben, sind di« beiden 8n. genieur« Richart Baer und Walter Mieth, und. der Techniker Ernst Kallenbach des Magdeburger Krupp- Gruson-Werke, verhaftet worden. Di, W-rkpolizei über- rascht» des Zeichner Kallenbach, al, er mit einer großen Papierrolle da« Werk verlosten wollte. Bei der Untersuchung stellt« stch heraus, daß die Rolle Zeichnungen von neuen Ma- schinen enthielt, aus deren Geheimhaltung da, Werk beson ders großen Wert legt«. Eine bei den drei verhafteten vor- aenommen« Haursuchuna förderte «in» große Reihe von- Zeichnungen wertvoller Werkspatente zutage. Di« verhaf teten sind dem Untersuchungsrichter zugeführt worden. Wie o heißt, wollte Baer am 1. November nach Rußland über- stedeln. Wie wir von der Magdeburger Iustlzprestestelle erfah ren, haben di« bisherigen Ermittelungen noch kein klare. Bild ergeben, ob und in welchem Umfang di« Beschuldigten sich strafbar gemacht haben. — Wi« die Seneraldirektton d«, Werke» mitteilt, soll e, sichnicht um eine Werksspionage zu- gunsten einer bestimmten Macht handeln: es sei vielmehr an. zunehmen, daß die Beteiligten ohne Auftrag fremder Stellen gehandelt haben. Aeh» Personen veelotzt »ob dreißig verhaftet Köln. 17. Oktober. Sn der Hekenenstraße, im Zentrum der Stadt, kam « gestern abend in der Nähe eines nationalsozialistischen Lo- kal, zu einer Schießerei zwischen Kommunisten und National- sozialisten. Rach den polizeilichen Feststellungen wurden auf beiden Seiten vier bis fünf Personen verletzt, darunter eine Frau. Ein Stahlhelmmann erhielt einen Stich in den RSk- ken. Lebensgefahr besteht bei keinem der Verwundeten. Das Ueberfallkommando nahm etwa dreißig Personen fest. Mm MW MM i« KEllW. * Warschau. Wie au« Tzenftockau gemeldet wird, hat stch dort «ine schwere Bluttat ereignet, oie allem An- schein« nach politische Hintergründe bat. Da« Mitglied der Kampforganisation der sozialistischen Partei K«str»,wökt drang, in di« Räum« der OrtSkrankenkaffe ein »nd erschoß den Negieruagskommiffar Rajewski, sowie den Inspektor Sormanezyk. Ein Krankenkaffenarzt, der sich aleichfall» i» dem Zimmer befand, wurde schwer verletzt. Al« der Ort«» gruvoinfübrer der nationalen Arbeiterpartei, Molda, und ein Beamter in da« Zimmer drangen, wurden auch st« von Koftrzewski durch Schüsse niedergestreckt. Der Täter ver. übt« darauf Selbstmord. Di« Ertöteten spielten in der Regierungspartei «tu« führende Rolle, Rojewlki und For- tnanezpk waren Spitzenkandidaten auf der Wahlliste de« Rtgierunaedlock«. Unter diesen Umständen vermutet man, daß di« Tat au« politischen Gründen begangen wurde. Di« amtlich« Darstellung de« Vorfälle« steht noch au«. G« verlautet, daß Koftrzrw«ki vor S Lagen au« dem Dienst der Krankenkasse entlassen worden ist. In diesem Zusammen- Hang sei dara» erinnert, daß erst vor einigen Tage, nach der Lnsdeckung de« angeblichen Bombenanschlag« gegen vilsud«kt da« sozialistisch« Parteilokal in Ezenftocha« von Pilsudskianhängern »erftört wurde. Weitere Politische Schlägereien i« Dstrlach und Karlsruhe. Sarl«ruhe. lSunkspruchü In Dnrlach kam es gestern wieder »u Ansammlungen und »u Zusammenstößen zwischen Heißspornen. Dabei wurden «inia« National- so»ialifte» mißhandelt «nd verletzt. Li« Polizei, di« den ganze» Laa Über mit Verstärkungen arbeitet^ mußt« mehr, «als di« Straßen räumen, und dabet »um Gummiknüppel greife». Noch im Lauf« de« Abend« mußten «inia« Straßen und Plötze gesäubert werde». — In Karlsruhe wurden abends in der Altstadt 20 Nationalsozialisten, die von einer Versammlung kamen, von Kommunisten belästigt. Es kam »a «tuer Rauferei, bet der drei Nationalso»talttten verletzt wurden. Beim Grsch,i»en der Polizei flüchteten di« Str«. t«»b«n tu ihr, Parteilokal«, «ohta ihnen die Polizei folgt«, um Durchsuchungen »ach Waffen vorzunebmen. I» tom. muutstis-e» Lag« wurde einer der Täter sestginommrn. Di« Kommuntften scheinen, wie der Poli»,ibertcht meldet, den Uebersall planmäßig vorbereitet zu Haven. .Mstzk M« Nk still W WM." * Warschau. Die deutsche Wadldereinta»,» s» Kongnßpolen hat «inen wablausrus «klaffen, worin unter «tz«ü» lglg«b«ü gesagt wirbt .Unser Grundsatz lautet: Dem Staat», wa« de« Staate« ist, de« «voirst«« oder, wa. d«3 Volkstums ist. Wir ringen nicht um di« Betel» liguna an der Macht im Staat« und wolle, un« daher an dem Kampf der polnischen Parteien nicht beteiligen. Wir fordern nur immer wiedrr von der Regierung, daß di« Grundsätze der polnischen Verfassung endlich Wirklichkeit «erdenr Glaubens», Gewissen«- und Knltnrsreibeit, Gleich berechtigung aller Bürger ohne Unterschied der Herkunft «nd Svrache. Unserer Pflichten dem Staate gegenüber sind wir un« bewußt und kommen ihnen nach bestem Wisset» und Grwiffen nach. Unser Schild muk rein sein. Wir dür fen un« nicht an diese oder jene polnische Partei angliedern und an der Gerechtigkeit unserer e aenen Sacke verzagen. Wir Deutsche find immer noch Deutsche »ud wolle» deutsch bleibe» und deutsch wählen." ötlMWllflllkriWl, In VlMll. vdz. Der Gemoiubeausschnß des Preußische» Laubtooes beschäftigt» stch am Donnerstag abend mit Aiiträgen des Zentrum« und der Deutschen Fraktion ans Erböbuu, des Anfwertungssatzes bei den Sparkassen über IS Prozent hinan«. Nachdem Aba. von Toner» lDVP.) al« Berichterstatter di« Anträge erläutert batte, erklärte Ministerialdirektor Dr. von Levden, daß in den einzelnen Provinzen Preußens große Unterschiede beständen. So betrage di« Aufwertung«- Möglichkeit in Berlin 14,S Prozent, in Brandenburg 17,5 Prozent, in Hannover >8.3 Prozent, Niederschlesieo IS Prozent, Oberscklrsten 29.3 Prozent, Hrffen-Naffau 17,2 Prozent, Ostpreußen und Grenzmark 25,6 Prozent, Pommern 21,8 Prozent. Sachsen 20 Prozent, Schleswig-Holstein 17.1 Prozent, Rheinland 24,7 Prozent, Westfalen 26,9 Prozent. Die Regierung sei der Ansicht, von dem früheren Stand punkt der einheitlichen gemeinschaftlichen Aufwertung ab geben zu können. Di« einzelnen Länder werteten auch ver« schiedenartia auf. deshalb könne man diele Möglichkeit de» preußischen Provinzen nicht versagen. Dir Sparkaffen hätten ihr« ÄufwertungSdilanz iertig. Im Durchschnitt könnte für ganz Preußen mit 2>,4 Prozent ausgewertrt werden. Sin Zentrumsantrag, der die Regierung aufsordert. da» gesamt« Material dem Ausschuß schriftlich vorzulegen. wurde an genommen. — Taraushin vertagte sich der Ausschuß. SymPathiekundqebungerr für Professor Ttahlberg. * H » lsi, gforS. Die Heimreise de« früheren stnu- ländischen Staatspräsidenten Proirffor Stahlberg und seiner ffrau nach Helstnaior« gestaltete stch zu eine« wahre» Lriumphzug durch das östliche Finnland. Ueberall, »a der Zug hielt, wurden Stablder« Huldigungen dargebracht. Lappo-Lent« und Lappo-Legner batten fick auf den Bahn bösen versammelt, um Stahlberg ihre Somvatbi« zu br- weisen. — Im Zusammenhang mit der Entführung Pro- feffor Stadlbergs und seiner Fran find bisher insgesamt sechs Personen verhaftet worden Sie haben mebr oder weniger ihre Schuld eingestanden. Mehrere Zeitungen fordern die sofortige Einberufung de« Reichstage«. V ^festlicher Empfang Stadlbergs t» HelfiugforS. * HelsingiorS. Professor Stahlberg wurde in Hel« stngfor« von einer großen Menschenmenge freudig begrüßt. Vertreter de« Etaat«präsidenten und der Regierung, sow « die Vorsitzenden aller ReichStagSparteirn waren erschienen. Auch di, gesamt« Studentenschaft nah» an dem Empfang teil. Der frühere EtaatSminifter Kallia hielt «ine Brgrü» ßu»g«ansprache. In Helstngfor« begann am Donnerstag da« Berbor der im Ansammeubaug mit der Satsühr»»g StahlbergS Verhafteten. Sie weigern stch die Gründe der Tat anzu- geben und behaupten, auf Befehl gehandelt »» haben. Ihr« Auftraggeber wollen sie nickt uenu«,. MM Mrt der.M Melio". X Friedrichshafen. Da« Luftschiff .Graf Zep pelin" stieg gestern mittag zu einer kleinen Schweizer Fahrt auf, di« dadurch «inen besonderen Charakter erhielt, daß sich au Bord de« Luftschiffe« auch der Cheskameramann der Vox-Film-Comp. besaad. der von der Fahrt de« Luftschiffe« Tonstlmausnabmen au Bord macht«. Da« Luftschiff wurde von Kapitän Lehmann geführt und hatte 32 Passagiere au Bord. Nack oiereinbalbftündiger Fahrt, di« bi« nack Luzern führt«, kehrt« da« Luftschiff gegen 4 Uhr nach Friedrichs hafen »ürück, wo «S 4,10 Uhr glatt landet«. MWIkklllt. Ein Bauernwagen rattert frühmorgens über die ein same Landstraße dahin, von zwei schmuck«« Braunen ge zogen. ES ist eine lustige Fuhre. Hinter dem Bauer sitzen dicht an dicht Frauen und Mädchen, barhäuptig einige, die meisten mit bunten Kopftüchern; sie schwatzen. Laß es schallt und tauschen mit -en wenigen Leuten auf der Straße Scherz wort und Neckerei. Plötzlich biegt der Wagen ab, rumpelt noch etwas über- Feld und hält da«« vor einem großen Kartoffelschlag. Starr und öd« liegt da» Feld da, mit seinen vertrock neten schwarzen Stauden. Aber verborgen in der Erde liegt reicher Segen. Da» Werk, das »un beainnt, ist hart und schwer und mühselig. Auf den Knie» rutschen di« Frauen «ine neben der anderen voran und holen aus der Erde die nahrhaften Knollen. Langsam rücken die Reihen vor. Ein tönig ist die Arbeit, aber sie wird mit Schwatzen und Lachen getan. Wer säumig ist wird durch scherzenden Zuruf mehr zu größerem Eifer gemahnt als durch Schelten. Dann und wann gibt es Anlaß zu kurzem Verhalten: Aufgescheuchtes Feldaetier, et» Flugzeug, da» hoch oben seine Bahn zieht, ein Fahrzeug oder eine Gruppe Wandervögel auf der nahen Straße, mit denen Gruß und Zuruf gewechselt wird und dergleichen mehr. Dann gehts wieder weiter mit dem Graben, HerauSlesen und langsamen Weiterrücken. Hinter de» Krauen aber erheben sich, prall und ausgerichtet, die Zeilen der gefüllten Säcke. Spricht man mit Len Bauern über das Ergebnis seiner Arbeit, so umdüstert sich sein sorgenvolles Gesicht noch um einen Schein. Und in schweren Worten spricht er, wenn er Zutrauen »u dem Fragenden gefaßt hat, von seiner Not: Zwar ist die Ernte wider Erwarten gut und reichlich auS- aesallen. Aber wa» nützt ihm da», wenn -er Erlös, den er dafür erzielen kann, kaum die Unkosten der Erntearbeit heckt? Er beginnt umständlich vorzurechnen, und es ist wahrlich «ine traurig« Rechnung, di« hier aufgestellt wird. Mau versteht die bang« Frag« nach dem, wa» werd«« soll. »Woher sollen wir Steuern und Zinsen zahlen? Woher Gaatmlt und alle» andere? Und — lohnt eS denn überhaupt noch, sich Tag für Tag vom frühen Morgen bi» in die Nach^ hinein zu plagen und zu schinden, wenn einem nicht einmal bas nackte Leben bleibt?"
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