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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1880
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800127016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880012701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880012701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-27
- Monat1880-01
- Jahr1880
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562 durch Versetzung nur einer Letter jeder Tag im Jahre Herstellen ließ. Gelegentliche Geschenke von solchen mit Datum ge stempelten Eiern erregten einiges Aussehen; dazu kam. p«ß meine Hühner in diesem Winter eine außeiordent liche Productionsfähigkeit entwickelten, welche den Konsum in meinem Hause weil übertrasen. Ich ent schloss mich daher, den Ueberscbuß an Eiern zum Ver kauf zn bringen, hatte aber keine Lust, den gewöhn lichen Marktpreis t" adopliren, weil derselbe in der Thal die Fünerungskosten kaum deckt. Da ick mir «der sagen musste, daß möglicher Weise die Nachfrage »ach solchen wirklich frischen Eurn eine so große »erden möchte, daß meine Hühner allein derselben unmöglich genügen könnten, setzte ich mich vorher mit einigen Freunden, welche m der gleichen Lage wie ick waren, in Verbindung und sickerte mir eben falls deren Ertrag an frischen Eiern, so daß ich wohl auf 30 Stück per Tag fest rechnen konnte. Am 5. Januar erließ ich eine Annonce in hiesigen Blättern, lautend: Datum-Eier per Stück 15 Pfennige. »Jedes Ei trägt daS Dalum, an welchem es gelegt worden, in blauem Stempel." und übergab einem respektabel» Fleisckergeschäft in der Nabe der hiesigen Börse den Verkauf. Der Erfolg war geradezu verblüffend. Trotz der winzigen Annonce war schon kurz nach Ausgabe der Zeitungen der ganze Vorralh verkauft und den ganzen Tag über käme» Nachfragen und Bestellungen. Der zehnfache Vorrath hätte nickt ausgercicht. Auch heute ist die Nachfrage noch immer dieselbe und kann der selben nur zum ganz^ kleinen Theil genügt werden, trotzdem ich jetzt 00 Stück per Tag liefern kann. Vielfache Anerbietungen von Landleuten, mir tag lick ganz frisch gelegte Eier zu liefern, um dieselben «it meinem Stempel versehen zum Verkauf zu dringen, habe ick natürlich ablehnen müssen, da mir keine Garantie für die Richtigkeit der Angaben der Lieferanten gegeben werden konnte Ich möchte deshalb im volkswirthschgsilicken Interesse allen Vereinen in Deutschland empfehle», unter fick ein Abkommen zu treffen, wonach die Liebhaber und Züchter den Ucberschuß an Eiern unter gewissen haftester Controle mit dem Datum, an welchem dieselben gelegt wurden, abgeftempelt und in einer größeren Stadt zum Verkauf gebracht werden.') Ter Absatz wird gewiß nicht fehlen. Dann werden die Klagen über die schleckte Rentabilität der Hühnerzucht in Deutschland bald aufhörcn. Ein frisches Ei ist nickt nur eine Delikatesse, son dern auch ein ausgezeichnetes Nahrungsmittel für Gesunde und Kranke, aber wirklich frische Eier zu erbalten, in für den Großstädter mit nickt geringen Schwierigkeiten verknüpft, weil unsere guten Land teute in ihren Versicherungen bekanntlich nickt allzu gewissenhaft sind. Größtcnlbeils verwendet der Landmann auch viel zu wenig Aufmerksamkeit aus seinen Hühncrstall, als daß er selbst mit Bestimmtheit das Alter der Eier bezeichnen könnte. Das wird sich aber sehr bald än dein, wenn er emsiebt, daß er gegen Liebhaber und Züchter bei der Preisforderung für seine Waare weit zurückstebcn muß. Glu Wort über die Nothstände in ackerbau treibenden Staaten. (Aus dem „Chemnitzer Tageblatt") Mit Geld ist den immerwiederkehren den Noihftänden, wie in Oberschlesicn, Lausitz, Vogt land rc. wohl vorübergehend, aber niemals gründlich auszuhelfen. Vor Erfindung d.rDampf- krast und der Eisenbahn gereichte den Landleuten die nn Winter betriebene Hausindustrie, als Handspinnen, Handweben rc. zun» großen Segen: diese Hausindustrie deckte nickt nur ihren eigenen Bedarf, sondern auch denjenigen der Stadtbewohner: beute, bei der mo dernen Großindustrie, in Eentralpunctcn und deren Umgebung entsteht daS umgekehrte Verhält» iß und aus diesem müssen sich die Nothstände bilden, die uns immer wiederkebrend aus den ackerbautreibenden Gegenden entgegentreten. Dieselben bedeuten den immer bitterer werdenden Kamps der modernen Großindustrie mit der veralteten Haus industrie (Handspinnen, Handweben. Handklöppcln, Handwirken, Handdreschen, Handnüben). Einzelne Specialitäten, die von 100,000 Menschen nur 1000 dauernd beschäftigen, kommen bei der Hausindustrie nickt zu Hülse. Wenn dieser veralteten Hausindujtrie Geld und Credit zum Fortbestehen gegeben wird, so wird das Elend nickt aufgehoben. Ein Hand weber, der gewöhnliche Hosen- oder Bettzeuge fertigt, kommt uns vor wie Jemand, der eine Sckicbkarre bat und mit der Eisenvabn um die Wette fäh>t; es ist eben unmöglich, daß er mit fortkommt. Während also die Hausindustrie auf dem Lande die Menschen nicht mehr ernähren kann, sieht man gleichzeitig, daß es der Landwirthsckas t im Sommer an Menschenhänden gebricht. Die Land- wirtbsckast braucht im Sommer viel Leute und kann gegen schweres Geld nickt genug bekommen. Im Winter muß sie sie tkeilweis wieder entlassen, weil der richtige Brodcrwerb fehlt. Hier Ueberfiuß, dort Mangel! Weist dieser Umstand nickt darauf bin, daß fick Landwntbsckast und Industrie die Hände reichen und den nothwcndigen Ausgleich schaffen müssen? In Deutschland liest man immer: „Handel, Industrie und Ackerbau"; wir meinen die Reihenfolge müßte sein: „Ackerbau, Industrie, Handel!" — Zwischengedanke mit Nutzanwendung: Amerika bat seine Baumwolle, England seine Schaf wolle, Frankreich seine Seide und Deutschland? Es dal ein ebenso nützliches und notbwendiges Product, es hat FlackS, oder vielmehr könnte ihn haben, wenn es wollte. Beweis: Belgien und Holland. Dort kostet der FlackS in Folge seiner Güte 8-10 Mal so viel wie bei uns. Warum? Weil dort der Landmann mit der Hand den FlackS so weit bearbeitet, daß er fertig ist für die mechanische Spinnerei. Daß Wasser, Boden rc. nickt schuld sind «m mangelhaften Flachsbau, haben wir bewiesen durch unseren Anbau nach belgischer Methode auf unserem Gebirgsboden. Bei uns tbut der Bauer am Flachs sowenigwiemöglick und die Spinnerei soll eS m,t Hülfe der Technik erzwingen, die gesunde Faser herauszuboftn oder vielmebr die bereits verdorbene wieder gesund zu macken. DaS kann der Technik nie gelingen, trotzdem sie dem Acker bau 100 Jahre vorauSeilt. Flachsbau bat in allen Ländern, wo Ackerbau getrieben wird, eine große *) Wie uns mitgetheilt wird, bekommt man auch hier, Carolinenstroße Nr. 0, solche „Datum Eier" zu raufen. D. Red. Rolle gespielt; Flachs wächst auch in Sibirien. Bei richtiger Behandlung ist Flachs die dankbarste Pflanze, die Geld bringt, dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer ugleich. Der Landmann soll also mit Versländniß FlackS bauen, denselben im Winter mir der Hand rotten, schwingen (auf dem belgischen Schwingstock). Dann biaucbt er keine Arbeiter fortzuschicken, dann bat er schon im Winter seinen Arbeiterstock, den er im Sommer nicht entbehren kann: dadurch ist ihm und seinen Arbeitern zugleich geholfen und der Leinen- Großindustrie erst reckt, denn sie braucht das Geld für ihren kolos>alen Massenbedarf nicht nach Ruß land, Belgien und Holland zu schicken, sie kann daher besser im Lande taufen. Die Nothstände werden mindestens g lindert werden, so weit, daß sich der Reichstag ihrer nicht mehr zu -rbarmen hat. Wir verwiesen auf Belgien; dort reichen sich Landwirth- sckafl und Industrie die Hand zum Segen des Landes. Dieses kleine Land baut den besten, gesündesten, daher werthvollsten Flachs, bereitet ihn mit der Hand naturgemäß vor sür die moderne Spinnerei und Weberei, die in Folge dessen blühen und mehr expor- tiren als ganz Deutschland, trotz der in Belgien slait- habenden Schutzzölle. Also laßt uns zurLandwi'tbschast blicken, dort liegt unser Reicklkum! Der Flachs ist die deutsche Baumwolle, wir müssen ihn ewig haben, wir brauchen wederNessel noch sonst dergleichen müßige Spielereien, er ist uns von der Natur gegeben, aber wre wird er behandelt? Zur Unzeit gesäet^ zur Unzeit geerntet, wle Gras geröstet, mit den Leinsaatkämmen zerrissen, im Backofen geschmort, im Brcchhaus zer brochen und so (weil es der Großvater auch so ge macht zur Zeit der primitiven Handspinnerei und Weberei) systematisch entwertbct. Wenn dann der Spinner nickt viel geben mag, so klagt der Bauer über das Uueinträglicke des Flachsbaues oder schiebt es auf den Boden, das Wasser, den Dünger oder gar auf den lieben Gott, der unpassendes Wetter geschickt bat, niemals aber ist er selbst schuld. Der Spinner muß nun die kranke Faser Nacharbeiten, natürlich kann er's nickt mit der Hand macken, da müssen die Maschinen her, die nun dem Kranken den Rest geben und aus dem Ueberbleibsel ein Garn sp nncn, das noch gewebt, gebleicht und in unseren Hemden sogar noch halten soll! In der That, die Natur wird hier förmlich und ganz systematisch todtgcschlagen. Wir haben auf unserem Grundstück im Erzgebirge durch rationellen Flachsbau einen Flachs erzielt, für den wir, geschwungen, 60 .M statt 35 .>< und gehechelt 100 .H statt 55 ./L bekommen haben. In Belgien kostet er viel mehr noch, weil die ganze Landwirthsckaft darauf bereits eingerichtet ist und die Pflanze natur gemäß behandelt. Wenn ein Landwirlh einwendet daß die Wasserröste gefährlich und dabei sehr ausgcpaßt werden muß, daß der Flachs nicht zu wenig und nicht zu zu viel roste, so sagen wir: wer muß denn heutzu tage in seinem Geschäft nickt aufpassen? Einem Fach mann legten wir unfern Flachs vor; derselbe hielt ihn für belgischen und wollte nickt glauben, daß er dem Erzgebirge entstammt. Mit der Flackszuberei- tung nach der natürlichen Methode kann der Bauer seine Leute den ganzen Winter beschäftigen. Das ist und bleibt eine Handarbeit, die sich im daraus entstehenden viel höheren Werthe des Flachses be dankt und die niemals durch die Maschine er setzt werden kann. Dieser Arbeit kann cs also nickt so gehen, wie der langsam, aber sicher zu Grunde gehenden jetzigen Handspinnerei und Hand Weberei. Ganz von selbst wird durch rationellen Flachsbau und naturgemäße Behandlung und Vor bereitnng der Pflanze für die Großindustrie eine neue Belebung eintreten, sowohl für die Producen- len, als auch sür die Consumentcn dieses werlhvollen Artikels für den Welthandel. Tie gesammte natio nale Production, Landwirthsckaft und Industrie strebe gemeinsam den rationellen Flachsbau an durch Er richtung von Flachsindustriesckulen. — Der Groß grundbesitz verbinde sich mit dem mittleren und Klein- grundbesitz, diese Aufgabe seinerseits zu erfüllen und der Industrie damit die Hans zu reichen, die das Dargebotene dankbar binnehmen und festhalteu wird zum gemeinsamen Wohlergehen! Chemnitz, Januar >880. Joh. Dav. Oehme L Sohn. Literatur. Süd - Brasilien und seine Hülfs - Quellen von Eduard Kirchhofs. Rudolstadt. Druck der f. prw. Hofbucbdruckerci. Mil besonderer Freude haben wir von dieser kleinen Schrift Notiz genommen, obwohl sie eigentlich in Betr.ff der Beschreibung deS Landes nichts Neues darbietet, sondern nur das von anderen Autoren über die günstige natürliche Beanlagung Süd-Brasiliens Gesagte bestätigt. ES ist aber gerade diese Bestätigung um so wichtiger, als sie von einem Manne auSgeht, der nickt allein Süd Brasilien, sondern auch die Vereinigten Staaten auS eigener Erfahrung als Farmer bat kennen lernen und also wohl im Stande ist, die Vonheile, welche beide Länder dem Aus wanderer darbielen, mit einander zu vergleichen. Sein Vergleich fällt entschieden zu Gunsten Süd-Brasiliens aus. Selbst die La Plata-Staaten bieten nach An sicht des Verfasse's strebsamen deutschen Land- wirthen und Viehzüchtern nickt so günstige Aussichten dar, wie daS süd brasilianische Hochland. Dasselbe ist inl Gegensatz zu den Pampas gut bewaldet und bewässert, cs treten daher auch niemals so lange Dür ren ein wie m Argentinien, die Gräser der ausge dehnten Weidefläcbcn sind ausgezeichnet nahrhaft, der Grund und Boden ist billig, das Klima als ein sehr gesundes bekannt, kurz, es vereinigen sich dort alle Umstände, welche den Plan des Verfassers, im Verein mit andern unternehmungslustigen Leuten auf >cnem Hochlande eine Schäferei zu gründen, als ein durch aus gesundes und lucratives Unternehmen erscheinen kaffen. ä. VV. 8. Submissionen «« 6 Februar » I.: Burg, kgl. Landralbsamt, Kirchcnbau; am 7. Februar b. F.: Magdeburg, Bauinsp.Müller, Bohlenbelag ». Bauarb., Berlin, Niedersckl. Mark. Eisenbahn, tele, Kassel, Reg.-Baumstr.Stt, Elt>nconstrmtivn, Wellblech, Kaffei, Reg.-Baumstr. Ott, Zimmerarb. u. Dachdeckung; am S Februar b. I: Cottbus, Cottbus Großenbainer Eisend., Schienen, Kiel, Hafenbau Commission, eiserne Schwellen. Lei-zi-er Börse am 26. Januar. An der heutigen Börse ging es ziemlich lebhaft zu; die Stimmung kennzeichnele sich gleich vom Beginn des Verkehrs ab als eine außerordentlich günstige und man ging um so kräftiger ins Zeug, als von den auswärtigen Plätzen durchaus animirende Belichte Vorlagen, welche zur Evidenz erwiesen, daß alle Hinder nisse, welche bisher der Entwickelung der Strömung ö ta Kiiiiii»«- entgegenstanden, aus dem Wege geräumt iind. Der Verkehr entwickelte sich beute, getragen von einer mit allem Nachdruck austretenden Kauflust, un- gemein lebhaft; Hand in Hand hiermit ging eine weitere Erhöhung der Course einer größeren An zahl von Papieren, ohne daß in irgend einem Falle ein Rückschlag eintrat. Nächst den Eisen- balmwerthen zogen beute verschiedene Bankaciien die Aufmerksamkeit der Börse in hohem Grade aus sich; in Bezug auf letztere neigt man fick der Ansicht zu, daß die Course derselben noch Chancen nach oben bieten, indem man sich der Erwartung hin- giebt, daß die bevorstehenden Abschlüsse der Banken die Situation derselben in noch günstigerer Weise an den Tag legen werden, als man jetzt annimmt. Daher kam es auch, daß sich für Bankaktien regster Be gehr zeigte, indeß stand nickt dasjenige Material zur Verfügung, welches zur Befriedigung der Nachfrage hinreickte, obwohl höhere Preise gern angelegt wurden. Auf dem Gebiete der Staatsfonds ging cs auch heute wieder lebhaft zu: es wurden ansehnliche Capitalicn in Sächsischer Rente, Preußische Consols und auch in Reichsanleihe und 4 proc. Sachsen, letztere fehlend, angelegt. Von den ausländischen Staatspapieren erfreuten sich österreichisch - ungarische Renten bester Beachtung. Landeskultur und kleine 4 proc. Erbländische Pfandbriefe, ferner Badische und Bayerische Prämien anleihe sowie Goihaer Grundcreditpfandbricfe Serie I und II höher. Raab-Grazer Loose und Earlsbader gleichfalls anziehend; zu etwas ermäßigtem Course ging Teplitzer Sladtanleihe um, Prager Anleihe blieb gesucht. Ein ziemlich freundliches Gesickt zeigte auch beute der Eisenbahnactienmarkt, wo die geschäftliche Ibätigkeit fick in regster Weise entfaltete. Außer ordcntlicke Beliebtheit documenlirte fick sür Cottbus G'oßcnbaincr, die eine ansehnliche Coursavance er zielten; ferner standen Galizier, Breslau Schweidnitz, Rheinische, Mainzer und Böhmische Nordbabn, nameril lick letztere, die sür auswärtige Rechnung stark gekauft wurden, in Gunst ; Buscbliekiader fest; die Verkehrs entwickclung dieser Baku soll auch im laufenden Monat eine weitere günstige sein. Thüringer und Anbalter mußten, entsprechend den niedrigen BerlinerNolirungen, etwas im Course nachgeben, indeß entwickelte sich zu den notirten Courscn ziemlich umfangreiches Geschäft. Der Nachricht des „Berliner Actionair" über die seitens der preußischen Staatsbahnverwaltnng beabsichtige Er Hebung der Bcrlin - Wetzlarer Eisenbahn zur Haupi- route sür den Personenverkehr zwischen Berlin und Frankfurt a,M. könne» wir keine so große Wichtig keit beilegen; man hat im vorigen Jabre bekanntlich mit den Couricrzügen aus der Berlin Wetzlarer Bahn keine erfreuliche Erfahrung gemacht. Bcrlin Stettin Köln-Minden, Dux - Bodenback, Magdeburg - Halber stadt, Rumänicr und Werrababn schloffen durchweg aus höherm Coursstande. Von den Stammpri ori täten bildeten vorwic gend Cottbus - Großenhain und Berlin - Dresden (ff- 0.35) den Gegenstand reger Nachfrage; ferner steigerten Dux-Bodenback, Gera Plauen, Magdeburg- Halberstadt, Rnmänier und Weimar-Gera ihre Course; Hallc-Sorau und Gaschwitz Meuselwitz gaben etwas nack. Ein belebtes Bild entrollte der Bankactien- markt, wo fick rege Kauflust entwickelte. Leipziger Credit schließlich zur Sonnabendsnotiz noch verlangt, pcr Februar schlossen dieselben 143.50 Geld. Berliner Disconto hoben sich bei guter Frage um 0.50, dasselbe gilt von Darmstädter und Deutsche Bank, Dresdner Bank, beide Geraer, L ipziger Bank, Leipziger Caffen verein, Meininger, Reicbsbank und Leipziger Dis conto; letztere avancirten um 1 Proc. Die Jndustrieacticn kamen weniger in Be kracht; größere Kausordres lagen sür Jürgens vor. von denen jedoch nur der kleinere Theil ausgeführt werden konnte, weil die Limiten die Forderungen nickt ganz erreichten. Zimmermann befestigten fick, Gohliser gewannen eine Kleinigkeit, Immobilien. Thüringer Gasactien und Kammgarn ebenfalls höben Niederscklemaer zufällig gedrückt, Glauzig begehrt, Golzern sehr matt. Von den Kohlenacticn waren Brückenberg- Vorzugsactien zu höherer Nottz gut zu lassen; Brücken berg IV gleichfalls steigend, auch Oelsnitzer 0 und Sächsisch-Tdüringische bester. Sehr animirt geftaltete sich das Geschäft auf dem Gebiete der Prioritätsobligationen, von denen namentlich die Werthe österreichischer Bahnen sich außerordentlicher Beliebtheit erfreuten und deren Course bei umfangreichem Geschäfte steigende Be wegung verfolgten. Zu erwähnen find Pilsen Priesen, Prag-Dur, Turnauer, Aussiger IV und V, Böhmische Nordbahn, Buscbtiebrader, Dur-Bodenback, Albrecbts bahn, Gömörer, 5proc. Graz Köflacber, Kaschau, Lem bergcr ll und IV, Brünn-Rossitz, Nordwest und Süd ha n ; von deutschen Sacken waren Anhalter, Breslau Schweidnitz von 1870, Leipzig - Dresdner Partial, Magdeburg-Leipzig, Magdeburg-Halbcrstadt, Mainzer und Laalbahn zu besseren Coursen angenehm. Wechsel in schwachem Verkehr; nur Wiener be lebt; lange Sickte» fehlten; kurzes Holland, kurzes Belgien und beides London anziehend. Von den Sorten waren österreichische Banknoten verkehrsreicher als sonst, Rubel stellten sich 0.50 höher Allslklnrine lomnurzitlle Notizen. N«nkan>,vv1««. Berlin, 36. Januar. Übersicht der ReickSbank vom 33. Januar. Activa. 1) Metallbest, (der Bestand an coursfähigrm deutschen Gelbe und an Gold in Barren oder ausländ. Münzen) das Psd. fein zu 1392 .F. berechnet . Kl 500,897,000 Zun. 3) Bestand an ReichS- caffensckeinen . . . 3) do. an Noten and. Banken 4) do. an Wechseln . . k)do. an Lombard- forderungen .... «)do. an Effecten . . 7)do. an sonst. Activ. Wochen 14,419,000 42^02,000 Zun. 3,181,000 15,057,000 Mn. 355^70,000 Abn. 49,067,000 Abn. 15,799,000 Zun. 34,988,000 Abn. 2,978/XXI 13,930,000 4.647,000 118,000 199/100 Passiva. 81 das Grundcapital. ^ 120,000/100 unverändert 91 der Reservefonds . . 15,233,000 unverändert 10) der Betrag der um laufenden Noten . - 731^70/100 Abn. 32,53^,000 11) die sonst, tägl. fäll. Verbindlichkeiten . - 206,489,000 Zun. 18,154,000 13) die sonst. Passiven - 602.000 Abu. 159,000 Vt'1-Iov.un^l'n. Deutsche Hypothekenbank in Meiningen. Das Nummer-Verzelchniß der vom 19. bis 21. Januar 1880 auSaeloosten 5prvcent. Pfandbriefe der Deutschen Hypothekenbank zu Mei ningen befindet sich unter den heutigen Inseraten. Magdeburg. 26. Januar. Karlvffetspiritus. Locowaare höher bezahlt, Termine höher. Loco ohne Faß 62.3 Kl, ab Bahn 62.8 Ki, per Januar, Januar- Februar und Februar-März 62.4t, per März-April 63.8— 63 Kt, per April-Ma, 63.8 K!, per Mai-Juni 63.5 .4t per 10,000 Proc. mit Uebernahme der Gebende »4.4t per 100 Liter. — Rübenspiritus fest und höher. Loco 59.5—59.75 Kl London, 26. Januar. Die Gctreidezufuhren be trugen in der Woche vom 17. bis zum 23. Januar: Englischer Weizen 3439, fremder 54,997, englische Gerste 3036, fremde 10,961, englische Malzgerße 22,845, englischer Hafer 721, fremder 60,961 QrtrS. Englisches Mehl 17,981 Sack, fremdes 16,019 Sack und 5588 Faß. Telegraphischer Coursbericht. Berlin, 26. Januar. 1 Uhr 55 Min. Nackt«. Oester. Frz.-Staalsb. 475.50 Köln-Mindener 144.90 do. Lombarden 160. Bergiscke 94.50 Credit-Actien 529.50 Rheinische 154 Disconto IW.50 Neue Russen 89.10 Galizier 112. Ruff. Banknoten 81335 Tendenz: Fest, aber still. Berlin, 36. Januar. (Scklnßcourse.) Eisenbahnaclien. Leipz. Discontoges. 87.50 Aussig-Teplitz 188. Meining. Creditanft. 97. Berlin-An Halter 98.35 Lberlausitzer Bank 84 36 Berlin Görlitzer 34.80 Oesterr. Creditanft. 530. Bergisch-Märkische 94.40 Sacks. Bank 113.50 Berlin-Polsd.-Magd. 96.75 Sckönheimer Bankv. 83. Berlin Stettin 113. Weimarische Bank 40.kO Bresl.-Scbw.-Freib. 94.40 Prag-Dux 1. 48.75 Köln Minden 144.80 Pilsen-Priesen 54.50 Galiz.K.-Ludwigsb. 113.10 Jndustrie-Acti/n. Halle-Sorau-Gttben 34. Geilenkirchen 13». Magd.- Halberstadt 144. Mönchs- u. Laurah. 133.75 Malnz-Llldwigsh. 88 50 Dorlm.UnionSt.-Pr.l 14.75 Oberschlesischc b,t./. 169.80 c-sihernia u. Shamrock 94.40 Oesterr Nordwestd. 887. Anise Tiefbau -. >°dls.Ed.«wmb.> A"- Und». Rumä^r 45 nr do. Goldrente 73.60 do. Stamm-Prior.103.35 ^ Anle,^v°^1877^89 Thüringer 150. 4 ^onl^»7*75 Weimar-Gera St.-Pr.38.50 Oons- 97.7k Bank - Actien. ^ ^Dn cbe. R ercheanb . «llg.Dtsch.Cr.-Anft. "2.90 "M^A°ldre e ««A Berliner Handelsges.103.40 ^""' ^ Chemn. Bankverein 91.80-, .Wechsel. Coburger Credit 90. Petersburg k. S. 318.78 Darmstädter Bank 144.10 do. 3 M. 81LL8 Deutsche Reichsbank 155. Wen k. S. 173.60 Disconto-Eommand. 190. do. 3 M. 171.88 Dresdner Bank 139.50 Sorten. Deutsche Bank 139.7.'» Mpoleonsd'or 18.18 Geraer Bank 94. Oesterr. Banknoten 17LS0 GeraerHdls.-u.Crdtb.53.75 do. Silbergulden—. Gothaer Bank 98.80 Ruff. Banknoten 813.40 Tendenz: Fest. Bergwerke und ausländisch« Fondk andauernd beliebt, Spielwcrthe schließlich ermattend Nachbörse; Oesterr. Creditanft. 529.50. Fran-ofe» 474.50. Lomb. 158.50. Disc.-Eomm. 1W.75. Berg 94.50. Köln-Mind. I44.8«>. Rhein. 154.—. 112.—. Rumänier 46.—. Goldrente 73.50. Frankfurt a. M., 26. Januar. (SchlußcourseJ Londoner Wechsel 20.34 Oesterr. Goldreitte 78'), Wiener do. 172.50 Galizier 223°/. Hess. LudwigSbahn SS'b» Köln-Mindener 144ft- Ungar. Goldrente 86°/, Rheinische 155'-, Bergisch-Märkische 84'/^ .Buschtiehrader / — i - N 79» Oesterr. Credit 264'/. II. Orient-Anleihe 59'/, 3"/, Sächs. Rente 75',« Staatsbabn 237'/, Darmst. Bank 143'/. Lombarden 79'/, Meininger 96'/« Wie». 36. Januar. (Scklußcourse.) Paprerrente 71. Silberrente 73. 60er Loose 132. Ungar. Goldrente 100.43 Bank-Actien 838. Credit-Actien 898.10 Anglo-Austr.-B. 157.10 Silber 100. 'Galizier 358.75 Napoleonsd'or 9.34 Ducaten 5.53' Staatsbahn 375. Lombarden 93.V» «Goldrente 85. Wechsel auf London 1I6.9viDeutscheReichsbankn.87H7 Parts, 36. Januar. Nachm. 1 Uhr. Anleihe von 1873 116.80, Staatsbahn 586.75, Lombarden 900,— Ungarische Goldrente 86'/«. London. 36. Januar. LonsolS 98'/» Russen von 1873 85',,. Berliner ProductenbSrse, 36. Januar. Wetzo» loco 300—340 Kt, per Frühjahr 338.50 Kl, Mab Juni 339.— Kl — Roggen loco 170.— per Januar-Februar 168.50 Kl, per Frühjahr 171.— ^1, j per Mai-Juni 170.75 Kl Kündigung: —. Tendenz: Ruhiger. — Spiritus loco 80.80 Kl, per 6-.50 Kl, per Frühjahr 61.50 Kl, ver L 61.70 Kl Kündigung: —. Tendenz: Fest. — RüvSI! loco 54.— -4. per Finchjahr 58.90 Kl, per Mai-Junt > 54.50 Kl Kündigung:—. Tendenz: Ruhig. — Hakr per Frühjahr 149.50 per Mai-Juni 150.50 Kl Fest. Liverpool,36. Januar. (Baumwollenmartr^ (Erstes Telegramm.) Heutiger muthmaßlicber Umsa- 10000 Ballen. — Stimmung: Unverändert. Preis«. Ü» verändert. Heutiger Import 5000 Ballen» hiervon 5000 Ballen Amerikanische. Viperpool. 36. Januar. (Schluß-Telegramm.) lloo satz 18,000 Ballen, davon für Spekulation und Expott 2000 B. verkauft. Amerikaner fest. Schifssahrlsdenchtk. Triest, 26. Januar. Der Llovd Dampfer „Achil les" ist heute früh mit der ostindisch - chinesischen Ueberlandpost auS Alexandrien h er eingetroffen. * Bipa, 36. Januar. Seit gestern ist die Pas» sage bei DomeS Naeß durch EiSmassen ge sperrt; zwei Damvser. welche kürzlich angegangen waren, muß en Hierher zurückkehren. Beraatwoniuvrr yaupt - «eca>.l«ur ^,r. r t für den volk»wirrbl<dafU,chrn Locil p. ütturr sttc e,» poiMioxu roen err mw>.rit,ck> lldst; st" »ei mtißialilch,» Tdeu Prof l„. L Pani stn den »euiLeron,bischen Theü TH. Stro«rr; . . . _ Vormn ' ------ G. L«»e. sLmmtlick in i!«ipz>g Kr «rschri N- So « »« /cur v« >ckU>ir «anal östgeni stimm lagen au S« 7, »e, citoi Louis .z reits ,zemei !m B> beuch Stell Finm Kräfl e« 1 Ber du-ch :4 b kurze so fr Friel lvrai Man mind Stär pentl des / vcrm beste, noth Sud« aegei scher, ral« halte anng Die für « RVfli tberi Ä reu die 01 ^:cei „Tr fl« > Gur rverl Par svrn zeigl ietzil F01 miß! das wiff Vol spie der Da as ;ahl ion var folö ..U, Rei me, ivol >n ^nx die diel an! liw I" Uck ab Ar dei Ze w, W>! nr ur mr ar di rr 5« ch a, in ?! V ei „ ,c a! !>
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