Delete Search...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1880
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800127016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880012701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880012701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-27
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
561 Codurger Creditaesellschaft. DaS ge schäftlich« Resultat dieser Bank kann, soweit sich Dasselbe bis letzt übersehen läßt, als ein günstiges bezeichnet werden und dürfte dasselbe wohl die Mög lichkeit bieten, eine Dividende von 6 Proc. — gegen 4'), Procent im Borjahre — an die Actionaire zu vercheilen. — Die Einnahmen der deutschen Staatsbahnen (excl. Bayern) im vorigen Jahre verglichen mit 1878 ergeben folgendes Resultat: Frankfurt-Bebra (-ft13-1.23 Kilom.) — 599,599 (per Kilom. — 3596 >l), Hannoversche — 474,661 (per Kilom. — 543), Main-Weser — 118,177 .41 (per Kilom. — KW), Rassauische (-s- 10.37 Kilom.) -s- 34,038 .41 (per Kilom. — 629), Riederschlesisch Märkische (-s- 218.93 Kilom.) -s- 558 305 .41 (per Kilom. — 4723), Oslbakn (-ft 271.63 Kilom.) — 2,655,203 .41 (per Kilom. — 5902), Saarbrücker (-ft 141.68 Kilom.) -s- 614,349 Mark (per Kilom. — 11,225), Westfälische (-s- 36.44 Kilom.) -s- 1,227,677 >1 (per Kilom. -ft 1529), Wil helmshaven-Oldenburg — 75,597 .41 (per Kilometer wegen Rückzahlung des Fahrgeldes für die nicht be fahrene Strecke auf den Reclamationsweg verwiesen worden. Der preußische Minister für öffentliche Ar- ^ beiten bat nun unterm 17. d. M. verfügt: Es sei im Interesse des reisenden Publicums geboten, dem Rei senden zu gestatten, wenn er eine in Folge verfehlten Zuganschlusses unterbrochene Reise aus einer anderen nach demselben Bestimmungsorte führenden Route forlsetzen will, diese auf Grund des zuerst gelösten directen Fahrbillets fortzusetzen. In solchen Fällen genüge es, wenn der Borstand der betreffenden Sta tion die statlgefundene Verspätung bescheinigt und ^ die Gültigkeit des BiUels für die andere Route ver- lediglich der Ausdruck der Wünsche der Interessenten waren. Da viele Personen aus Grund dieser Zei tungsnachrichten bereits Verhältnisse aufgegeben haben, I um bei dieser neuen Bahn bessere Stellungen zu er halten, und überhaupt die Unsicherheit der ganzen An gelegenbeit für viele Personen fatal wurde, bemüht^ sich die Redaction des hier erscheinenden „Economista" um genauen Aufschluß über die ganze Lage der Sache und es gelang ihr, eine Abschrift des Protokolls des Ministers derCommunicationen vom 25.Rovbr.v.J.zu erhalten, dem wir folgende Hauptpuncic entnehmen: An fangs hatte die Regierung Bedenken, die projcelirte! Baku zu concessioniren, weil die Festungen am rech- merkl. Eine Zuzählung solle nur so weit statlfinden, I len Weichseluser noch nicht miteinander und mit dem als die Beförderung auf der Hauptroute tarifmäßig zu höheren Sätzen erfolgt als auf T beilsstrecke der Route, für welche das Fabrbillet gelöst war. -u- Rational-Actieu Bierbrauerei Braun schweig (vormals F. Jürgens). In der am 24. liuj abgehaltenen siebenten ordentlichen General versammlung waren 1255 Actien mit 251 Stimmen — l^43). Sächsische StaatSbahn (^ 44.84 Kilom.) s vertreten. Tie Versammlung genehmigte, auf Vor lesung des bereits gedruckt in den Händen der Actionaire befindlichen und von uns ausführlich be sprochenen Geschäftsberichtes verzichtend, einstimmig die Jahresrechnungen und die Bilanz sowie die vor- gcschlagene Gewinnvertbeilung, nach welcher 4 Proc. Dividende vertheilt und 3225.64 .41 aus neue Rech- 724,680 .41 (per Kilom. — 795), Württembergiscbe Staatsbahnen (-ft 109.82 Kilom.) — 994,786 .41 (per Krlom. — 1792), Badische Staatsbahnen (-s- 118.33 Kilom.) -s- 848,564 .41 (per Kilom. — 325), Main- Neckar — 12,712 ^ (per Kilom. — 145), Olden durgische -ft 66,686 .41 (per Kilom. -s- 230), Elsaß-1 Dividende vertheilt und 3225.64 .41 Lothringische — 244,776 (per Kilom. — 496), Ober-1 nung vorgetragen werden, und ertheilte ebenfalls einstimmig Decharge. Der beantragte Zusatz zu 8. 26 des Statutes, lautend: „Der Aufsicblsrath ist befugt, einem oder zweien seiner Mitglieder, welche er in Gemäßheit des 8. 25 der Statuten dclegirt, außer der denselben zustehenden Tantieme eine Remuneration » c„nt» der Geschäftsunkosten zu bewilligen, welche jedoch für einen Jeden den Betrag von 1800 .41 jähr lich nicht übersteigen darf, fand gleichfalls einstimmig Annahme. Zu Punct drei der Tagesordnung wurde die Dircction ermächtigt, die auf zweien der Grund stücke der Brauerei haftenden, an sich unwesentlichen Servitute zu übernehmen und ebenso einen vorge- scklagenen Arealaustausch eventuell auszuführen. Zu Mitgliedern des Aufsichtsrat des wurden die Herren Henri Palmie in Firma Günther L Rudolph und Rudolph Müller, Direcior der Eulmbacber Exporl- brauerei, beide in Dresden, gewählt. Die mit dein Herrn Jürgens getroffenen Abmachungen, wodurch die finanzielle Lage des Unternehmens sick wesentlich günstiger gestaltete, nahm die Generalversammlung zur Kenntniß. V Aus Böhmen, 25. Januar. Die Niederlage der Industrie hat in Böhmen unter der arbeitenden Classe einen Nothstand hervorgerufen, der selbst dem Abgeordnetenhau'e am 22. Januar Stoff zu längerer Berathung gab. Der Abgeordnete Rescbauer hatte den Bau einer Straße von Graßliy nach Schlaggen Walde beantragt, um den feiernden Arbeitern Beschäftigung zu gewähren; aber der An trag wurde leider abgelehnt. Freudig ist es darum zu begrüßen, wenn neue industrielle Einrichtungen, welche geeignet sind, einer Anzahl Leuten Verdienst zu verschaffen, im nordwestlichen Böhmen, wo die besonders günstigen gestaltet. In den langen I Arbeitskräfte sehr billig sind, entstehen. So ist im -esstsche — 12,455 ^1 (per Kilom. — 71), Uelzen Langwedeler -ft 24.763 (per Kilom. -ft 253). Also reche ungünstige Resultate. Concurs N. M. Cohn in Nordbausen. Äkach einer Anzeige des Amtsgerichts Nordbausen kommt vom 24. Februar ab die ganze Activmasse mit 12'), Procent zur Ausschüttung. -o- Zur Lage der Maschinenfabrikation. Unter denjenigen industriellen Unternehmungen, welche von der letzt hoffentlich überwundenen wirthscbasllichen Krisis am directestcn und härtesten betroffen wurden, standen die Ma)chinenfabriken in erster Reihe; es fehlte ihnen nickt nur an hinreichender Beschäftigung, sondern sie waren auch, um nur überhaupt arbeiten zu können, gezwungen, zu durchaus unprofitablen Preisen zu verkaufen. Im Hinblick hieraus ist es den Maschinenfabriken sehr zu gönnen, daß sie es nun auch vorzugsweise sind, welche früher und mehr als die meisten anderen industriellen Etablissements von dem begonnenen Aufschwünge der Industrie profitiren. Das Dies wirklich der Fall, ist leicht be- are,flich und liegt in der Natur der Verhältnisse. Während die Hütten- und Walzwerke vielfach noch an ältere Abschlüsse gebunden sind und in Folge dessen noch eine Zeit lang trotz der enormen Steigerung der Rohmaterialien zu den alten, schleckten Preisen liefern müssen, ein Umstand, welcher die wobltbätige Wirkung der veränderten Conjunctur bedeutend abschwächt, können die Maschinenfabriken, denen zum Abschluß größerer Lieferungsvcrträge keine Gelegenheit geboten war, den Umschwung der Verhältnisse sofort voll und ganz ausnutzen. Hierzu kommt noch ein zweites Moment, welches die Lage der Maschinenfabriken zu einer Jahren des gewerblichen Notbftandes haben sämmt licke industrielle Werke sich in ihrem Betriebe die größte Oekonomie und Beschränkung auferlegen muffen; es galt damals mit möglichst geringen Mitteln zu arbeiten, und wo keine absolute Nothwendigkeit vorlag, wurden daher Neuanschaffungen nicht gemacht, im Gegentheil war es allgemeine Praxis, die vorhandenen Maschinen und Apparate bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit auszunuhen. Die Folge dieser Arbeitsweise ist, daß jetzt, wo bei der vermehrten Nach frage an fast alle Werke größere Anforderungen herantreten, sich überall ein intensives Bedürsniß nach Erneuerung resp. Vermehrung des Betriebsmaterials gestand macht, ein Bedürsniß, dem die Werke, wenn sie anders aus der Ausbesserung der Lage möglichst rasch Nutzen ziehen wollen, ohne Zeitverlust abzu- belfen genöthigt sind. Bedenkt man nun, welches bedeutende Quantum an Maschinen und rollendem Nkaterial allein die Zecken des Ruhrkohlenbeckens, von denen die obenerwähnte Praxis besonders geübt worden ist, in nächster Zeit zu beschaffen haben werden, so wird man sich nicht der Ucbcrzeugung verschließen können, daß den Maschinenfabriken eine Periode reichlicher und lohnender Beschäftigung bevorsteht. *— Die vorausgesagte Wirkung der rapiden Preis steigerung des Roheisens fängt schon an, sich zu zeigen. Aus Oberschlesien wird berichtet, daß die Lonnersmarckbütte am 13. Januar ihren vierten Hochofen ang'-blasen bat, die Tarnowitzer Hütte im Februar oder März und die Oberschlesische Elsenbahn- vedarfs-Actienqesellschast im April einen Ofen an- blasen wird, wodurch eine Mehrproduktion von 50 bis 60M0 Ctr. Roheisen im Monat oder 600— 720,000 Ctr. im Jahre allein in diesen drei oberscklesischen Werken bedingt ist. Andere Werke werden, wenn die Preis steigerung anbält, damit folgen, und die Ueberpro- ouction wird sich bald fühlbar machen. Auch auf dem Walzeisenmarkte ist eine rasche Steigerung eingetreten, die aber, wie aus Oberscklcsien gemeldet wird, den Walzwerken leicht gefährlich werden kann, da die meisten bis in den April und Mai ihre gesammte Production zu billigeren Preisen abgeschlossen haben, «ckso zunächst keinen Vortbeil von der Preissteigerung ziehen können, nach Deckung des Bedarfs seitens der Großhändler aber leicht eine Preisrcduction in Folge verminderter Nachfrage und vermehrter Production «ntrcten kann, welche das Vertrauen auf eine völlige Gesundung der Eisenindustrie wieder schwer erschüt- krn würde. Die Rapidität der Preissteigerung — 330, Proc. in vierzehn lagen — läßt diese Besorg nisse nicht unbegründet erscheinen. Den greifbaren Nutzen davon zieht die Börse, welche auf Grund der anomalen Erhöhung der Roheisen- und Walzeisen- preise die Course der Montanpapiere immer weiter ,n dte Höhe treiben kann. a- Märkische Maschinenbau-Anstalt, vor mals Kamp L Co. in Witten a. d Ruhr. Diese- altrenommirte Etablissement bat infolge deS industriellen Aufschwunges eine so große Menge von Aufträgen erhalten — u. A. bat daS Werk zwei complete Beffemerei Ausrüstungen, die eine für de Wendel pctits fils in Hayange und die andere für Gebrüder Stumm in Neukirchen fest in Auftrag und andere bedeutende Abschüsse stehen in sicherer Aus sicht —, daß man sich bereits jetzt zu einer bedeutenden Vergrößerung der Montage-Anlagen veranlaßt ge sehen hat. >V. Posen. 25. Januar. Zur Versäumung «ineS fahrplanmäßigen Anschlußzuges. Ein mit dem directen Eisenbalmfahrbillet Gnesen-Berlin über Frankfurt a O. Reisender ist kürzlich nach Ver säumung des fahrplanmäßigen Anschluffes in Posen »ur Benutzung des nächsten über Kreuz nach Berlin führenden Zuges nur gegen Bezahlung eines neuen BrlletS: Posen-Berlin über Kreuz zugelassen und Laufe des vergangenen Sommers in Rothau bei Graßlitz ein Eisen- und Blechwalzwerk vom Grasen Nostiz errichtet worden, das schon im kommen den Monat in Betrieb gesetzt werden soll. Die gräf lichen Domänen haben mehrere industrielle Etablisse ments, durch welche viele arme Leute Lohn und Brod finden. — Das Handelsministerium in Wien hat schon im vergangenen Jahre an die Eisen bahn-Direktionen ein Rundschreiben gerichtet, in welchem die Frage wegen direkter Beförde rung des Reisegepäckes auf Eisenbahnen angeregt wurde. Es ist gewiß unangenehm, wenn Jemand, der nickt ein dircctcö Billet von der Abfahrts- bis zur Endstation seiner Reise erhalten kann, gezwungen ist, unterwegs mehrere Riale aus- zustelgen, ein neues Billet zu lösen und sein Gepäck umschreiben zu lassen. Die Eisenbahnen hatten sich gegen den Vorschlag des Ministeriums ausgesprochen, besonders weil in großen Städten die Bahnhöfe oft weit auseinander liegen, und weil auch die Reisenden, wenn ihnen ihr Gepäck bis zu einer gewissen Station befördert werden sollte, ohne daß sie das Billet bis dahin erhalten könnten, leicht Mißbrauch nnt dieser Vergünstigung treiben würden. Trotzdem hat das Ministerium die Frage von Neuem angeregt, weil es die directe Beförderung des Gepäcks über solche Stationen hinaus, wo der Personenverkehr auf gänzlich ge trennten Bahnhöfen ohne Ilebergang der Personen züge von einem Bahnhöfe zum anderen abgewickelt wird, nickt verlangen und auch die Vorsichtsmaßregeln, welche hinsichtlich des etwa möglich werdenden Miß brauches von den Babnverwaltungen sür nöthig er achtet werden, in Erwägung ziehen will. Vor Allem soll der Reisende, der sein Gepäck nach einer Station, ins zu welcher er kein Billet erhalten kann, aufgebcn will, gezwungen werden können, ein Billet bis zur weitesten dieser vorgelegcnen Station »u lösen. Ist aber auf dcr Station, bis wohin bas Billet gilt, zur Lösung eines weiteren Billets nickt Aufenthalt genug, so soll die Nachzahlung an den Zugsconducteur, jedoch ohne die 50 kr. Strafe, erfolgen. Die Eisenbahnver waltungen werden aufgcfordert, diese Frage zu be- rathen und einen Entwurf auszuarbeitcn, der dann dem Ministerium vorzulegen sein würde. Jedenfalls ist diese Angelegenbett für das reisende Publicum von so großer Wichtigkeit, daß es wünschenswerth erscheint, dieselbe reckt bald geregelt zu sehen. * Rom, 25. Januar. Der Senat bat den Gesetz entwurf über den Rückkauf der römischen Eisen bahnen angenommen. Bezüglich der Ernennung neuer Senatoren bat das Ministerium noch keinen Entschluß gefaßt. i> Russische Papiervaluta. Die Stabilität deS Tiefstandes der russischen Papiervaluta gegenüber der allgemeinen Besserung der Börsenstimmung wird vielleicht erklärt sein, wenn man erwägt, daß der Jahresschluß der russischen Reichsbank noch immer 1115', Millionen Rubel Noten umlaufend ausweist, neben 173 Millionen Metallbesitz. Am I. August waren nur 1077',, Millionen Noten »n Circulation. Man sieht daraus, daß die Notenpresse ununterbrochen arbeitet. Tie Rückwirkung aus den Cours und aus die Preissteigerung der ersten Bedürfnisse, im weiteren Verlause auf den Staatshaushalt ist schon daraus zu entnehmen, daß das Kriegsdepartement acht Millionen mehr beansprucht in Rücksicht auf Vertheuerung des Ernährung-- und Belleidungsbedarfes. V. Warschau. 24. Januar. Zum Bahnbau Lodz-Kalisch-Wieruszew. „Seit Jahren wird die Frage der Erbauung der Eisenbahn Lodz-Kalisch- > Wieruszew sowohl in den diesigen, wie in den aus j wärtigen Zeitungen ventilirt, ohne daß bis letzt irgend welche Gewißheit über die Lage der ganzen Angelegenheit ins Publicum gedrungen wäre. Die Zeitungen referirten nach Gerüchten, welche wiederum Innern Rußlands verbunden waren. Da dieser Umstand jetzt nickt mehr ezistirt, trägt die Regierung kein Bedenken, die Coucession zu ertheilen, zumal die gedachte Linie der Gegend, die sie durchschnciden soll, ra dem ganzen russischen Reiche von Nutzen sein würde, sich auch die deutsche Regierung sehr für die Er bauung derselben interessirte, jedoch stellt die diesseitige Regierung Bedingungen, von denen die Concessio- nirung abhängig sein soll. Vor allen Dingen stellt sie die Bedingung, daß die Concessionäre vom Staate keine Subvention verlangen und zwar auch dann nickt, wenn sick die finanzielle Lage Rußlands bessern würde, da in diesem Falle andere Linien, an deren Erbauung dcr Staat Interesse bat, in Angriff ge nommen werden sollen. Ferner ist die Bedingung, daß nur eiue russische Aktiengesellschaft concessionirt werden soll, deren Projekt allen Forderungen des russischen Gesetzes genügt. Im Statut muß aus drücklich gesagt sein, daß alle Rechnungen nach russi scher Valuta und in russischer Sprache geführt werden I müssen. Unter diesen Bedingungen sollen auch „Aus länder" zu den Actiengesellschgften zugelassen werden. Unter den Concurrenten zur Erbauung der Bahn finden wir seitens Deutschlands den Gcbeimratb Bern hardt aus Breslau und die Verwaltung des preußi schen Antheils der Warschau - Wiener Eisenbahn. Diese gehören zu der Gruppe von Unternehmern, welche die Bahn ohne staatliche Garantie erbauen wollen. Der oben angeführte Beschluß des Ministers datirt aus einer Zeit, in welcher die Handcisverhält- niffe zwischen Rußland und Deutschland noch nicht durch den neuen deutschen Zolltarif beschränkt waren. Es ist also fraglich» ob der Minister noch beute gegen über der Frage den Standpunct von damals ein- nimmt. Alle bisher veröffentlichten Mittbeilungen über die bereits erfolgte Concessionirung sind somit leere Gerüchte. *— Die sibirische Kaufmannschaft hat sich, wie dem „Golos" aus Jekaterinburg gemeldet wird, mit einer Collectivpetition an die Minister der Finanzen und der Wegecommunicationen, sowie an den Präsidenten des Reicbsraths-Departemcnts für Oekonomie gewandt, in welcher sie darum bittet, cs möge im Interesse des sibirischen Handels der Bau einer Eisenbahn von Jekaterinburg aus nach Tjumen beschleunigt werden, einer Eisenbahn, die nur 300 Werst lang wäre, aber das Eisenbahnnetz des europäische,i Rußlands mit den Wasserstraßen Sibiriens in directen Verkehr sehen und von unbe rechenbarem Nutzen sein würde. Die größte Nähmaschine der Welt ist soeben von der Singer Manufacturing Company fertig gestellt worden. Der starke Kontrast zwischen den gewöhnlichen Maschinen und der oben erwähnten wird Jedem ersichtlich, wenn man sick das Gewicht derselben, welches mehr als 4000Kilogr. beträgt, ver gegenwärtigt, so daß ein gewöhnlicher Zimmersußboden nickt die erforderliche Tragfähigkeit und die Zimmer- tiiür nickt die Durchlaßweite für dieselbe haben dürste. In gewisser Hinsicht ist die Maschine neu entworfen, sie verbindet außerordentliche Einfachheit der Conslruc- tion mit bedeutender Stärke der einzelnen Tbeile und ist für Arbeiten dcr schwersten Art verwendbar. An gefertigt ist dieselbe specieU sür die Fabrikation der Gandy'scbcn baumwollenen Treibriemen, eines Ar tikels, der in neuerer Zeit als billiger und zweck entsprechender Ersatz für Leder- und andere Treib riemensortcn mit Erfolg an den Markt gekrackt wird. Die Kolossal-Maschine ist durch Patent geschützt und für eine englische Firma geliefert, die augenblicklich über 100,1X4> Fuß dieser Baumwollriemen in Bestel lung bat. Letztere werden in der Breite von 55 bis 1.55 Centimeter bergestellt. Ein großer Tbeil dieser Bestellung ist für Rechnung der Hamburger Firma I. Lewy j»n, die den Alleinvertrieb dieser Riemen für Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz in Händen bat. * Madrid, 25. Januar. Wie das Journal „Liberal" erfährt, würde der Colonialminister mit dem Budget für Euba den Cortes einen Gesetzent wurf vorlegen, durch welchen er zur Negocurung einer Anleihe von 60 Mill ionen Piaster ermäch tigt wird, mit welcher alle früheren Anleihen Cubas getilgt werden sollen. Die neue Anleihe soll durch die Zölle Cubas garantirt werden. Aus Athen schreibt man der „Wiener Börse" unterm 21. Januar: „Griechenland ist bekanntlich eines der bleireichsten Länder der ganzen Erde und dennoch, man sollte es kaum glauben, besitzt es keine einzige Bleiweißfabrik. Das in den griechischen Minen ausgcbeutcte Werkblei geht fast ausschließlich nack England, um dort der Pattison'scben Schmelz- melhode unterworfen zu werden, durch welche neben dem Blei bekanntlich auch ein reckt lohnender Procent satz reinen Silbers gewonnen wird. Aus England kehren dann zu uns die verschiedenen Bleipräparate, wie Bleiweiß, Bleiglätte, Bleiröhren, Bleiplattcn ic. zurück. Zweifelsohne würbe sich vornehmlich eine Bleiweißfabrik in Griechenland ganz außerordentlich rentiren. Nach statistischen Ausweisen beträgt der Werth des nach Griechenland und dem Orient im- portirten Bleiweißes alljährlich etwa 20 Millionen Francs. Das ist gewiß eine Ziffer, die jede Gefahr ausschließt, daß einer in Griechenland errichteten Blei- wcißsabrik der Absatz fehlen könnte. Vielleicht regen diese Zeilen in österreichischen oder deutsch.n Jndustrie- kreisen zu einem entsprechenden Versuche an. Zu wünschen wäre es in Summa, daß sich Ihre Lands leute das alte Hellas ein wenig näher anschauten und nickt stets wie die Wachteln und Turteltauben darüber hinwegfliegen. Es giebt bei uns auch noch andere Dinge als die Akropolis und die sonstigen Uebcrreste aus dem klassischen Alterthum. — Gewiegte In dustrielle würden in unserem Lande sehr viele Obiecte finden, i ic sich »u gewinnbringenden Unternehmungen ausbeuten ließen." Herrn Roeskv, im Geschäftsbericht pro 1878,?» zur Last gelegten Verluste einlegt, bat einen Interes senten zu eingehender Betrachtung deS ei wähnten Geschäftsberichts veranlaßt. Nebenbei sei zunächst erwähnt, daß Herr Professor Bach begiündeter Weise die Anschuldigungen bestrei tet, da diese thalsäcklich falsch sind. Im Geschäftsbericht ist dem Verfasser namentlich ein Punct sehr interessant. Man sagt nämlich, daß Abschreibungen in geringerem Maaße als früher vor genommen worden seien, daß man zugleich aber Ab minderung aus verschiedenen Conten habe eintreten lassen, die durch entsprechendes Jnöverhältnißbringen der Objecte der einzelnen Conten möglich waren. Es sollen also mäßige Abschreibungen und noch be sondere Abnnnderungen vorgenommen worden sein. Als besondere Abnnnderungen führt man nun 4 Posten von zusammen 12,031 .41 68 H im Berichte aus, welche un Gewinn und Vcrlust-Conto als Ab schreibungen erscheinen. Dir mäßigen Abschreibungen und die besonderen Abminderungen sind also ein und dasselbe. Erläutert mau im Bericht die Abminderungen,so hätte man aber auch das Jnsverhältnißbringen der einzelnen Conten zur Ermöglichung der erstcren er läutern sollen, daß z. B. 69>io.74 .41 besondere Ad Minderung resp. reguläre Abschreibung auf Modell- Conto durch 8960 .41 Zugang auf selbem Conto mehr als ausgeglichen ist. Wenn man auf dem Modell Conto 8960 .« für neue Modelle in Zugang bringt, so ist cs dock selbstverständlich, daß man für veraltet« werthlos gewordene Modelle auch abschreibt und bei 8960 >1. Zugang ist 6961«.41 Abschreibung entschieden nickt zu hock. Jcdeusalls kann man diese Abschrei bung nickt als besondere Abmindcrung dcclarircn. Aehnlich ist es bei dem Gebäude und Wasscrbauten- Conto. Das Conto des allgemeinen Inventars ist durch 2500 . 41. das Zeichnungen - Conto durch 1500 Mark unerläuterten Zugang (im vorjährigen Ge schäftsbericht wurden die Zugänge sehr pronipt erläutert) ins Vcrhältniß gebracht. Es sind über Haupt 12,740.44 .41 Abschreibungen resp. besondere Abminderungen verrechnet, denen nur circa 15,000 Mark Zugänge gegenübersteben. Es ist ferner eine Behauptung verbreitet, daß im 2. Semester des Geschäftsjahres mit Gewinn gearbei tet worden sei. Verfasser las diese Behauptung in den „Bautzner Nachrichten" vom :ro. December v. I. und ist in der Lage, dieselbe als unwahr nachzuwer- sen. Im 1. Semester betrug der erzielte Verlust 26,654.60 >1 incl. 9467.82 .41 Abschreibungen, aber ohne Verrechnung der stat gehabten Zugänge auf den einzelnen Conten, dcr Verlust des ganzen Jabres beträgt 29,285.15 >1 bei 12,740.44.41 Abschreibungen, aber 15,008.40 .41 Zugängen, von welch letzteren mindestens die Hälfte dem l. Semester zusällt. Diese Zahlen beweisen die Unwahrheit dcr verbreiteten Be baupiung. Sckltestlicb kommt Verfasser n cd auf die im Bericht über die Generalversammlung vom 29. December v. I. ausgesprochene zuversichtliche Hoffnung zu sprechen, dap es im lausenden Gescbäfisiahr gelingen wird, die verbliebene Untcrbilanz zu beseitigen. Ver fasser wünscht dieser Hoffnung von Herzen Erfüllung. Mtt dem einkcmmcnden Gewinn wird inan jedenfalls zu nächst für Abmindcrung des im letzten Jabre leider um 30,000 .41 gestiegenen Accept-Conto sorgen, da Accept Credit bei Bankiers bekanntlich sebr tkeuer ist. Schwierig wird dieErfüllung des Versprechens übrigens nickt sein, denn an einem Jabrcsabsatz von böcbstens 180,000 lassen sick 41,000 .41 Reingewinn zur Beseitigung der Unlerbilanz, das entspricht einer Dividende von ca. 9 Proc. aus das Acticncapital, abgesehen von der Deckung mäßiger Abschreibungen von ca. 20,000 der Zinsen von ca. l4,ooo >1, allgemeiner Unkosten, Löhne, Gckalte, Materialien rc., jedenfalls mit Leich tigkeit verdienen!! Im Nichtfalle würde die Directum allerdings nächstes Jahr keine Persönlichkeit habe», durch deren Verleumdung sie sich weiß waschen könnte. (Eingesandt.) Lausitzer Maschtncnsabrik vormals I. F. Petzvl» tn Bautzen. Der diese Fabrik betreffende Aufsatz in Nr. 7 vom 5. d. M., welcher Verwahrung seitens des Herrn Professor Bach in Stuttgart, früheren Directors der Fabrik, gegen die ihm durch den jetzigen Direcior, tzan-elsgerichlsjachtn tm Söntgretch Lachsen. Eingetragen die Firmen: O. S p i n d l e r in Neukircben. Inh. Herr O. Spindler das. —Sächsische Bleiwelßfabrik, Jahn L Jacobi in Riesa. Juli, die Herren M. W. H. Jacobi und A. Jahn da). — Ferd. Fritsch« in Glauckau. Inh. Herr Fr. F. Fritfchc das. Veränderungen: Die Firma Gilbers'scke Sortiments-, Buck- und Kunsthandlung (Felix Schöne) in Dresden ist aus Herrn E. A. G. Tamner das. übergegangen und firmirt dieselbe künftig Gilbcrs'schc Sortiment», Buck- und Kunsthandlung (Felix Schöne jetzt Georg Tamner). — Die Firma Heinrich Uhlmann in Oederan firmirt künftig Heinrich Uklmann Söhne und sind die Herren H. L. und F. L. Ublmann das. Firmeninbaber. — Tie Firma Karl Eicdler L Co. in Kunnersdorf bei Berstadt ist aufgelöst und sind die Herren K. W. Rothe in Löbau und K. A. Elfter in Kunnersdorf Liquidatoren. Erloschen die Firmen: Sächsische Bleiweißfabrik, Gebr. Jacobi in Riesa. — Reichardt Seifert in Dittmannsdorf.— Robert Baumann Nachfolger in Glauchau. (5o»rurs Verfahren. Amtsgericht Elsierberg: Zum Vermögen des Braucreibesitzers Lucian Hempel in Göltzscbthal; 12. Februar, 16. Februar, 3. März, 10. Februar. Amtsgericht Radcbcrg: Zum Vermögen des Kauf manns Aug. Hermann Zocker m Langebiüa; 18. Februar, 26. Februar, 26. Februar, 9. Februar. Amtsgericht Schwarzenberg: Zum Vermögen des Holzschleifereibesitzers Aug. Ferdinand Roth i>"> in Schwarzenberg; 28. Februar, 16. Febrimr, 31. März, 2. März. Amtsgericht Hohenstein - Ernstthal: In de» Concursversabren über das Vermögen des verstor benen Handelsmanns Earl Wilhelm Jllmann in Hohenstein ist infolge eines von den Erben deS Ge meinschuldners gemachten Vorschlags zu eine» Zwangsvergleickc Vergleickstermin aus den 31. Ja- „nar 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem königlichen Amtsgerichte daselbst anbcraumt. LandwirtlMlistliches. Latum-Eier. Von F. B. Wer in Hamburg-Uhlenhorst. Schon seit Jahresfrist batte ich meinen Gärtner beauftragt, sofort nach dem Herausnehmen der Eier aus den Nestern das Tagcsdatum auf dieselben zu notiren, um immer genau das Alter der Eier beur theilcn zu können. Das sah aber oft reckt unordent lick aus und ließ ich mir deshalb einen Stempel apparat anscrtlgen, welcher die zwölf Monate und die Tage von 1 bis 31 enthielt und womit sich also
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview